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2. Frauen-Bundesliga: SG 99 geht mit 1:5 in Potsdam unter

Die Fußballfrauen der SG 99 Andernach mussten am zehnten Spieltag der 2. Bundesliga die höchste Saisonniederlage hinnehmen. Die kassierten die Bäckermädchen nicht etwa bei einem Spitzenteam, sondern mit 1:5 (0:2) beim zuvor in sechs Spielen punktlosen 1. FFC Turbine Potsdam II. Keine Frage, dass der Aufsteiger desillusioniert die 588 Kilometer lange Rückreise in Angriff nahm. Die Andernacher Trainerin Isabelle Stümper war noch Stunden nach dem Abpfiff restlos bedient: „Ein absolut gebrauchter Tag, wir haben uns viel vorgenommen und nur ganz wenig umgesetzt. Die ersten Minuten waren noch super, danach ging plötzlich nichts mehr. Es fehlen mir die Worte, dass das ausgerechnet gegen die etwas schwächeren Mannschaften passiert.“

Die SG 99 hatte mit einem personellen Handicap zu kämpfen, auch wenn das für Stümper nicht als Ausrede dienen sollte: Kurz vor der Hinfahrt mussten zwei Spielerinnen kurzfristig passen. Sarah Krumscheid fiel grippegeschwächt aus, Caroline Asteroth konnte aus privaten Gründen nicht mitkommen. Somit stand der SG 99 nur ein 15er-Kader im Nordosten der Republik zur Verfügung. Dennoch begann die Partie ganz ordentlich für die Bäckermädchen. Zweimal hatten sie in der ersten Viertelstunde den Torjubel bereits auf den Lippen, zweimal scheiterten sie knapp. Stümper: „Da hatte ich noch ein echt gutes Gefühl.“ Nach 16 Minuten drehte sich jedoch das Blatt, als Laura Lindner das Spiel für die Gastgeber mit dem 1:0 in die gewünschte Richtung lenkte.

Doppelter Nackenschlag für den Neuling kurz vor der Pause: Erst musste Maren Weingarz verletzt vom Feld (40.), dann erhöhte Potsdam durch Nathalie Bretschneider auf 2:0 (43.). Als Lindner mit ihrem zweiten Tor nach 67 Minuten auf 3:0 stellte, waren die Punkte im Prinzip verteilt. Die eingewechselte Loreana Liebetanz betrieb in der Schlussphase zwar mit ihrem ersten Saisontreffer etwas Ergebniskosmetik (80.), doch das war schnell wieder Makulatur. Marlene Müller gab die Antwort für Turbine und schraubte das Resultat mit zwei persönlichen Erfolgserlebnissen in die Höhe (87., 89.).

Den Platz im Tabellenmittelfeld hat die SG 99 trotz der dritten Niederlage in Serie gehalten, aber die Luft nach unten ist etwas dünner geworden. Es wird also Zeit, nach der nun folgenden Pause in den beiden Heimspielen gegen den FC Bayern München II (17. November) und den BV Cloppenburg (24. November) wieder etwas Zählbares einzufahren.

Loreana Liebetanz (hier beim Spiel in Bremen am Ball) konnte für die SG 99 in Potsdam nach 80 Minuten den Ehrentreffer erzielen. Foto: Norbert J. Becker