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Interview mit Albrecht Schmitz: „Träume hat man immer, aber das muss auch finanziert werden“

Albrecht, du bist jetzt seit etwas mehr als einem Jahr Vorsitzender der SG 99 Andernach. Wie war die Zeit für dich?

Albrecht Schmitz Es war natürlich nicht ganz einfach, weil Corona so eine große Rolle gespielt hat. Wir hatten dadurch sportlich mal Glück und mal Pech. Die Herren haben erst durch die Pandemie die Klasse gehalten und waren beim nächsten Abbruch Tabellenführer. Die A-Junioren haben einen wahrscheinlichen Aufstieg in die Regionalliga verpasst, die C-Junioren einen verdienten Abstieg verhindern können. So ging das hin und her. Nur bei den Damen ist alles relativ normal gelaufen. Insgesamt gesehen bin ich eigentlich sehr zufrieden.

Als wir vor einem Jahr geredet haben, war gerade Lockdown und die Hinrunde bereits abgebrochen. Das ist 2021/22 bislang ausgeblieben. Wie groß ist die Hoffnung, dass diese Saison regulär zu Ende gespielt werden kann?

Schmitz Ich gehe eigentlich davon aus. Sicherlich hat uns die vierte Welle doch etwas überrascht. Bei den Regeln, die wir jetzt haben, müssten wir aber eigentlich zu Ende spielen können.

Was bedeutet es für euch als Verein, dass Corona immer noch nicht überwunden ist?

Schmitz Finanziell sind wir bislang relativ gut durch die Zeit gekommen. Ansonsten haben die ständig neuen Regeln uns und ganz speziell unserem Geschäftsführer Bodo Heinemann natürlich ganz viel Arbeit bereitet. Teilweise unterschieden sich dabei auch die Vorgaben des DFB, des Regionalverbands und des Verbands. Da kamen immer wieder neue Fragen auf: Was müssen wir kontrollieren? Wie kontrollieren wir das? Das hat schon belastet. Und dann gab es natürlich noch die Corona-Fälle in der Ersten Mannschaft, die aber nicht durch Fehlverhalten entstanden sind.

Du hast die Corona-Fälle bei der Ersten angesprochen. Die Quarantäne war auch ein wenig der Knick in einer ansonsten sehr guten Hinrunde der Herren.

Schmitz Das stimmt schon. Es hat so einen kleinen Hänger gegeben. Insgesamt gesehen bin ich mit Blick auf den „Andernacher Weg“ allerdings sehr zufrieden. Kim Kossmann greift immer wieder auf blutjunge Jungs zurück. Das beweist großen Mut, er muss ja auch den anderen erklären, warum er es so macht. Dabei hat er meine volle Unterstützung.

Du hast es schon angesprochen, durch Corona ist der A-Jugend-Aufstieg verhindert worden. Jetzt stehen die A-Junioren wieder vorne. Wie wichtig wäre es für den „Andernacher Weg“, wenn das dieses Jahr gelingen würde?

Schmitz Die A-Jugend spielt sehr souverän bislang. Die Mannschaft hat Substanz und es läuft gut. Wichtig wäre auch, dass die B-Jugend als Unterbau in der Regionalliga die Klasse hält. Da müssen wir uns Sorgen machen. Es geht auf und ab.

Stefan Schmidt ist seit ein paar Monaten neuer Junioren-Leiter. Wie blickst du auf seine Arbeit?

Schmitz Stefan ist ein sehr engagierter Mensch, der derzeit jedoch unglaublich viel zu tun hat. Er braucht dringend Unterstützung bei den kleineren Jugenden. Es fehlt an Trainern, Beobachtern und einem zweiten Junioren-Leiter, der den unteren Teil abdeckt. Das ist eine Sorge des Vorstandes, bei der wir aber an einer Lösung arbeiten.

Was sind aus deiner Sicht die sportlichen Ziele für die Rückrunde?

Schmitz Die ersten Damen wären mit einem Platz unter den ersten Fünf schon dicke zufrieden, auch bei der zweiten Mannschaft läuft es sehr gut. Für die B-Juniorinnen wäre es schön, wenn sie die Bundesliga halten würden. Das wird allerdings nicht so einfach werden. Bei den Männern sollte die Zweite schon die A-Klasse halten und bei der Ersten kann man von Vielem träumen, aber ein Platz unter den ersten Sechs würde mir da auch genügen. Wenn dann noch die A- und B-Junioren in der kommenden Saison in der Regionalliga spielen würden, wäre das natürlich super.

Welche Langzeitprojekte will der Verein angehen?

Schmitz Mit mehr Geld würden wir gerne den zweiten Platz hinter dem Kunstrasen besser herrichten und wenn, vielleicht auch durch eine Aufgabe der Koblenzer Straße, einmal noch mehr Geld reinkommen würde: Den Rasen im Stadion von Grund auf herzurichten, eine Flutlichtanlage zu installieren und eventuell auch die Tribünenproblematik anzugehen. Auch die Gegengerade am Kunstrasen zu überdachen und Steh- oder Sitzflächen in den Wall reinzubringen, ist bereits angedacht worden.

Was sind sportliche Zukunftsträume?

Schmitz Träume hat man immer. Es wäre natürlich schön, wenn wir insgesamt gesehen mit allen Mannschaften etwas höher kämen. Aber das muss auch finanziert werden. Im Moment liegt es aber beispielsweise näher, die A- und B-Junioren in die Regionalliga zu bringen beziehungsweise dort zu halten, als über die Herren-Oberliga zu sprechen.

Albrecht Schmitz, Vorsitzender der SG 99 Andernach.

Marc Latsch stellte die Fragen




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 8

Die achte Ausgabe des digitalen Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer 1. Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den FSV Gütersloh (Sonntag, 19. Dezember, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (19 Seiten / 9,81 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Weihnachtsgruß des Vorsitzenden: Ein „etwas anderes Jahr“ geht zu Ende

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde der SG 99 Andernach,

 

die diesmal gewählte Überschrift war auch die meiner Weihnachtsbotschaft zum Weihnachtsfest und der Adventszeit im vergangenen Jahr. Damals bestand Hoffnung auf die Impfung und damit verbunden die Zuversicht, dass das dann alles langsam ein Ende nehmen wird. Jetzt werden wir – für mich relativ überraschend – schnell wieder von gegenteiligen Dingen eingeholt. Weitere Kommentare hierzu überlasse ich da lieber den Profis.

 

Ich möchte viel lieber auf unsere SG 99 zu sprechen kommen. Ich bin stolz darüber, dass wir bisher diese doch sehr ungewöhnliche Zeit sehr gut gemeistert haben. Wenn wir dann auch mal spielen durften, haben wir es insgesamt gesehen stets gut gemacht. Das gilt erst Mal für unsere „Großen“, sprich für alle überregional agierenden Mannschaften. Damen wie Herren, Mädels wie Jungs haben hier dem Verein alle Ehre gemacht.

 

Da kommt  jetzt natürlich ein „aber“. Wir legen schon immer auch größten Wert auf Diejenigen, die nicht unbedingt leistungsbezogen spielen. Alle – und damit bin ich auch auf inklusivem Pfad unterwegs – die Lust haben auf Fußball, sind bei uns herzlich willkommen. Wir wollen und werden uns die Gemeinnützigkeit erhalten. Damit auch ein herzlicher Dank an alle anderen Mannschaften für ihren Einsatz für die SG 99. Weihnachten steht vor der Tür, daran wird nichts etwas ändern können. Ein prägendes Fest der Liebe und für die Familie steht vor uns. Es wird wohl wieder ein „etwas anderes“ Weihnachtsfest, das Sie/Ihr alle dennoch mit viel Freude und Ausgelassenheit begehen sollten/solltet, um dann nur eine kurze Zeit später hoffentlich gut ins neue Jahr zu rutschen.

 

Ich möchte uns allen eine geruhsame und besinnliche Adventszeit und ein schönes Weihnachtsfest wünschen. Mein Geschenk wurde mir bekanntlich schon am 19. November gemacht, als mich die kleine Anna zum zweiten Mal zum Opa gemacht hat. Meine Wünsche an alle, die der SG 99 Andernach nahe stehen, liegen auf der Hand: Neben der Gesundheit und natürlich weiterem sportlichen Erfolg sehnen wir uns vor allem nach Normalität, die hoffentlich bald eintreten wird. Ich möchte mich herzlich bei Allen, die sich in der Vergangenheit und vor allem im abgelaufenen Jahr um die SG 99 Andernach verdient gemacht haben, bedanken.

 

Denn nur gemeinsam, mit allen Aktiven/Inaktiven, Trainern und Betreuern, Eltern, vielen weiteren Ehrenamtlern, Zuschauern, der Stadt Andernach mit unserem Oberbürgermeister Achim Hütten und vor allem mit unserer tollen Sponsorengemeinschaft können wir unseren „Andernacher Weg“ auch im Jahr 2022 so erfolgreich fortsetzen.

 

Alles Gute und bleiben Sie gesund.

 

Ihr

Albrecht  Schmitz

Vorsitzender

Vorschau Wer noch genauer erfahren will, wie Albrecht Schmitz sein erstes Jahr als Vorsitzender der SG 99 Andernach erlebt hat und wie er in die Zukunft blickt, findet an gleicher Stelle in der kommenden Woche noch ein ausführliches Jahresabschluss-Interview.




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 7

Die siebte Ausgabe des digitalen Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer 1. Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt II (Sonntag, 5. Dezember, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (19 Seiten / 9,99 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Spiel der 2. Männer abgesagt – 1. Frauen und U17-Juniorinnen spielen

Das für den Samstag um 17 Uhr vorgesehene A-Klassen-Spiel der 2. Männermannschaft unserer SG 99 Andernach gegen die SG Eich/Kell/Nickenich wurde in beiderseitigem Einvernehmen abgesagt. Stattfinden soll auf jeden Fall die Begegnung unserer U17-Juniorinnen am Samstag um 14 Uhr gegen den FSV Gütersloh (Bundesliga West/Südwest) und die Partie unserer 1. Frauenmannschaft am Sonntag um 14 Uhr gegen Eintracht Frankfurt II (2. Bundesliga). Für Zuschauer gilt: 2G für Erwachsene, 3G für 12- bis 17-Jährige (Nachweis wird beim Einlass kontrolliert), Maskenpflicht auf dem kompletten Stadiongelände (nur abzulegen beim Verzehr von Speisen und Getränken). Wir bitten höflich um Beachtung.




Versöhnlicher Hinrundenabschluss gegen Metternich

Zum Sieg hat es am Ende nicht gereicht, aber doch zu einem versöhnlichen Hinrundenabschluss in der Rheinlandliga. Nach 2:0-Führung spielte die SG 99 Andernach am Donnerstagabend zumindest 2:2-Unentschieden gegen den FC Metternich. „Das war ein gutes Spiel, der Punkt ist verdient und den nehmen wir gerne mit“, sagte ein zufriedener Trainer Kim Kossmann nach Spielende.

Dabei sah es zunächst danach aus, als ob für die Bäckerjungen noch mehr drin sein könnte. Nachdem in der Anfangsphase beide Mannschaften ihre Großchancen noch nicht nutzen konnten, waren es die Andernacher, die zunächst erfolgreich waren. Ein Schuss von Daniel Kossmann wurde im Metternicher Strafraum mit der Hand geblockt, Ole Conrad verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:0 (25.). Nach einem sehenswerten Angriff über Louis Hild und Jörn Heider konnte Kossmann sogar per Kopf auf 2:0 erhöhen (36.).

Doch Metternich schlug zurück. Kurz vor der Pause traf Bence Kast aus dem Gewühl heraus nach einer Ecke zum 2:1 (45.+1). „Wir waren die erste Halbzeit wirklich klar überlegen“, sagte Kim Kossmann. „Nach der Pause war Metternich dann einen Tick besser.“ Nach dem 2:2 durch Enrico Rössler (49.) fürchtete Andernachs Trainer sogar, dass das Spiel noch komplett kippen könnte. Doch die Gastgeber fingen sich und waren mehrfach dem 3:2 nahe. Es blieb aber bei der Punkteteilung.

Nach zuletzt schwierigen Wochen liegt in Andernach der Fokus nun auf der Vorbereitung für die Rückrunde. „Jetzt haben wir Winterpause, werden uns ein bisschen ausruhen und dann nochmal richtig angreifen“, sagte Kossmann. „Unser Saisonziel ist: Jedes Spiel das Maximum rauszuholen und dann schauen wir, wofür es am Ende reicht.“

Es spielten: S. Weber, Schmitz, Oster, Heider, Unruh, Schiffers (88. Neunheuser), Hild (80. Wagner), F. Weber (90. Drilon Demiraj), Zeneli (62. Dolon), D. Kossmann, Conrad

SR: Marco Christmann (Morshausen)

Zuschauer: 80

Tore: 1:0 Conrad (25., Handelfmeter), 2:0 Kossmann (36.), 2:1 Kast (45.+1), 2:2 Rössler (49.)

Das erste Spiel nach der Winterpause bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 20. Februar 2022 um 15 Uhr beim VfB Wissen.

(mlat)

Gian Luca Dolon (r.) im Zweikampf mit seinem Metternicher Gegenspieler. Foto: René Weiss




B-Junioren verlieren in Worms

Der so wichtige Punktgewinn im Auswärtsspiel der U 17 blieb in Worms aus. Das letzte Punktespiel des Andernacher Nachwuchses fand am Samstag unter Corona-Bedingungen (Maske, Abstand, 3 G) für die Zuschauer statt. Die Gäste aus der Bäckerjungenstadt, zurzeit nicht vor Selbstvertrauen strotzend, gingen von Beginn an in defensiver Spielausrichtung zu Werke. Die Einheimischen versuchten über weite Strecken den Riegel der Bäckerjungen zu knacken, was ihnen aber zunächst nicht annähernd gelang. Klare Torgelegenheiten waren auf beiden Seiten Mangelware.

Die Bäckerjungen fanden überhaupt nicht zu ihrem Umschaltspiel. Hierbei war wohl auch von Bedeutung, dass die Offensivabteilung sich vorwiegend mit Abwehraufgaben zu befassen hatte und im Spielaufbau die Präzision zu Wünschen übrig ließ. Lediglich Jasin Ibrahimi kam in den ersten 40 Minuten zu zwei „Halbchancen“, die jedoch nicht geeignet waren, um den Schlussmann der Nibelungenstädter in Verlegenheit zu bringen.

Die zweite Hälfte begann wie die erste Halbzeit geendet hatte. Die zarten Versuche der Wormatia, sich bei Torszenen auszuzeichnen, konnte unser immer stabiler werdender Schlussmann Yannik Rabenhofer sicher entschärfen. Dann kam, quasi aus dem Nichts, ein kraftloser Ball der Wormser, der zum 1:0 über die Torlinie der SG kullerte (55.). Eine Abwehraktion des unglücklich ausgerutschten Philip Kesselheim war vorausgegangen. Der Ball konnte somit von ihm nicht unter Kontrolle gebracht werden, sondern rollte langsam in die Maschen. Jeder war fest von einer sicheren Abwehraktion ausgegangen, zumal die Fünferkette der Gäste bisher eine tadellose Figur machte.

Jetzt entstand für Trainer Hilbig Handlungsbedarf. Hardy Ibo kam für Jan Trinkenschuh und es wurde auf 4-3-3 umgestellt. Dieses System sorgte unmittelbar für mehr Druck und die Wormser Box fand sich nunmehr zunehmend in einem überbuchten Zustand. Die Statik der Gäste hielt nun augenscheinlich mehr Optionen offen. Die Jungs waren endlich auf dem Fahrersitz angekommen und ein Fünkchen Hoffnung machte sich breit, vielleicht doch noch mit Punkten ins Rheinland zurückkehren zu können. Dann in der 76. Minute eine Szene, die an Wembley 1966 erinnerte. Ein Freistoß der Wormatia ging an die Latte des Gästegehäuses. Yannik Rabenhofer mit blitzschneller Reaktion fing den Ball auf und spielte das Leder weiter an seine Mitspieler. Der Linienrichter, in angemessener Entfernung stehend, meinte jedoch, den Ball hinter der Linie gesehen zu haben. Vier Minuten vor dem Ende stand es 2:0 für Worms. Damit waren alle Messen gelesen. Eine äußerst fragwürdige Entscheidung sorgte mal wieder für ein Ergebnis, das überhaupt nicht in die Landschaft passte.

In der Folge vermochten die Bäckerjungen es nicht, die Lage zu drehen. Das Wunder blieb somit aus und es gab keine Punkte für die SG. Jetzt gilt es, sich auf den Pokal zu konzentrieren, um dann in der Winterpause an den Schwächen zu arbeiten und gestärkt in die weitere Punkterunde im nächsten Jahr, zu starten.

(bu)

Archiv-Foto: picsahr.de




Torreiche Derby-Niederlage in Mayen

Es war nicht die Woche der SG 99 Andernach. Drei Tage nach dem bitteren 2:3 gegen Mendig setzte es am Samstagnachmittag schon die nächste Derby-Niederlage: Mit 3:4 (3:2) unterlagen die Bäckerjungen in Mayen und verhalfen den Gastgebern damit nebenbei zu ihrem ersten Saison-Heimsieg. „Wir sind natürlich total enttäuscht“, sagte Trainer Kim Kossmann nach Spielende. „Wir hatten es heute aber auch einfach nicht verdient. Mit so vielen Fehlern kannst du kein Fußballspiel gewinnen.“

Drei Mal gingen die Andernacher vor der Pause im Nettetal in Führung, drei Mal verspielten sie ihren Vorsprung wieder. Ole Conrad sorgte nach einer scharf geschlagenen Ecke von Philipp Schmitz und einer verunglückten Rettungsaktion von Mayens Keeper Maurice Ziegler für die frühe Andernacher Führung (12.). Die hielt bis Mayens Tim Schneider frei vor dem Gästetor auftauchte und souverän zum 1:1 traf (18.). Daniel Kossmann stellte kurz darauf wieder auf 2:1 für die Andernacher (22.), bis deren Hintermannschaft Schneider erneut freie Bahn für seinen nächsten Ausgleichstreffer ließ (27.).

Beispielhaft für das fehlerhafte Hin-und-her auf dem Mayener Kunstrasen waren dann die Schlussminuten der ersten Halbzeit. Die Gäste ließen Matthias Tutas (43.) und Niklas Weis (45.+2) zwei Mal völlig frei zum Kopfball kommen und konnten sich bei ihrem jeweils stark reagierenden Torhüter Steffen Weber bedanken. Zwischen diesen beiden Szenen nutzte Ole Conrad die Konfusion im Mayener Strafraum und einen darauffolgenden Ziegler-Abpraller zur 3:2-Pausenführung (45.+2).

Standen sich bis dato beide Mannschaften im Räume-Geben in nichts nach, fanden die Mayener nach Wiederanpfiff besser in die Partie. Zunächst scheiterte Weis mit einer Großchance erneut an Weber (53.), dann hatte das Mayener Pressing Erfolg. Die weit aufgerückten Gastgeber provozierten so einen fatalen Fehlpass im Andernacher Spielaufbau, den Tobias Loosen zum Ausgleich nutzte (63.).

Als sich die Gäste wieder etwas gefangen hatten und durch Louis Hild sogar zwei Mal der erneuten Führung sehr nahe gekommen waren (68./70.), nutzte Weis auf der Gegenseite die nächste Lücke zum 4:3 für Mayen (72.). Philipp Schmitz hatte kurz vor Schluss per Foulelfmeter die Möglichkeit, zumindest noch einen Punkt für die Andernacher zu sichern, scheiterte jedoch an Ziegler (88.). „Das war ein ganz schwaches Fußballspiel“, sagte Kossmann. „Mayen hat es aber den Tick mehr gewollt und daher auch verdient gewonnen.“

Für seine Mannschaft geht es nun am Donnerstag gegen den FC Metternich darum, noch für einen versöhnlichen Jahresabschluss zu sorgen. „Wir haben gerade keine gute Phase“, sagte Kossmann. „Dennoch wollen wir gegen Metternich noch einmal punkten und uns dann in der Winterpause neu sammeln.“

Es spielten: Weber, Schmitz, Unruh (81. Homfeld), Heider (90.+3 Oster), Drinor Demiraj, Neunheuser (61. Zeneli), Wagner (46. Schiffers), Hild, Weber, Conrad, Kossmann

SR: Robert Depken (Koblenz)

Zuschauer: 100

Tore: 0:1/2:3 Conrad (12./45.+2), 1:1/2:2 Schneider (18./27.), 1:2 Kossmann (22.), 3:3 Loosen (63.), 4:3 Weis (72.)

Besonderheit: Philipp Schmitz (Andernach) scheitert mit einem Foulelfmeter am Mayener Torhüter Maurice Ziegler (88.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Donnerstag, 2. Dezember gegen den FC Metternich (11., 19 Punkte). Der Anpfiff auf dem Andernacher Kunstrasenplatz erfolgt um 20 Uhr.

Konnte die Niederlage trotz manch starker Parade nicht verhindern: Andernachs Torhüter Steffen Weber. Archiv-Foto: René Weiss

(mlat)




U 17: Gebrauchter Tag gegen Mainz

Am vergangenen Sonntag kam es für die B-Jugend der SG 99 Andernach auf heimischen Kunstrasen zu der mit Spannung erwarteten Begegnung gegen den TV Mainz. Dies konnte jedenfalls zumindest für die ersten 20 Minuten des Spiels ansatzweise den Anschein haben. Wechselseitiges, vorsichtiges Abtasten der Kontrahenten, eine Spielweise ohne Höhepunkte bestimmten das Spiel. Frei nach dem Motto „allen Wohl und niemand weh“ blieb die Begegnung auch schon in dieser Phase allerdings hinter den Erwartungen zurück. Für den SG Nachwuchs kam hinzu, dass sich zu dieser doch ereignisarmen Spielphase die alten Schwächen einstellten.

Individuelle Fehler häuften sich und von der guten Mannschaftsleistung der letzten Punktspiele war nicht viel zu erkennen. Die Bank der Bäckerjungen rieb sich die Augen. Hatte man denn alles vergessen, was man sich in den letzten Wochen und Monaten im Training so mühsam erarbeitet hatte? Kurzpassspiel, Aufbau mit dem Ball, möglichst lange Bälle vermeiden, aber vor allem Positionen halten. Aber was man hier anzubieten hatte, hatte mit Werbung in eigener Sache nicht viel gemein. Hierbei stand das Glück der Hilbig-Elf noch zur Seite. Denn der Gegner hatte auch nicht seinen besten Tag erwischt und stand den Einheimischen in Nichts nach.

Dann auch noch das: Die Bäckerjungen hatten ihre Arbeitsplätze im eigenen Strafraum mal wieder nur unzureichend besetzt und Tom Fensterseifer konnte sich nur mit einem Foul helfen und dies innerhalb des Sechzehners. Die Gäste verwandelten den berechtigten Strafstoß in der 38. Minute zum 0:1. Zu diesem Zeitpunkt hatte keiner ein Tor verdient.

In der zweiten Hälfte bot sich den Zuschauern ein unverändertes Bild. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass die Herrlichkeit der Begegnung schon vorüber war und keiner der Parteien gewillt war, eine Schippe draufzulegen, um das Spiel entscheidend zu verändern. Wobei das äußerst erfolglose Agieren der Andernacher die schwachen Mainzer aufzubauen schien. Für die Bäckerjungen war jedenfalls ein Punkt, geschweige denn ein Sieg in unerreichbare Ferne gerückt.

Jetzt stand aber im Tor der SG Yannik Rabenhofer vermehrt im Brennpunkt und konnte sich einige Male durch gute Paraden auszeichnen. Gegen einen Ball, vom eigenen Verteidiger adressiert, war er jedoch zwei Minuten vor dem Abpfiff machtlos.

Diese Leistung wird nur schwer ausreichen, um die künftigen Begegnungen erfolgreich bestreiten zu können, betonte Trainer Markus Hilbig nach dem Spiel.  Er versprach in den folgenden Trainingseinheiten ganz gezielt die Schwächen anzugehen und für ein Spiel zu sorgen, das wieder die eigenen Stärken betont und eine mannschaftliche Geschlossenheit in den Vordergrund stellt. In der nächsten Begegnung geht es auswärts gegen die Wormatia aus Worms.

Foto (Archiv): picsahr.de

(bu)




Nach zweifelhaftem Siegtreffer: Andernach verliert Derby gegen Mendig

Trainer Kim Kossmann hatte es schon vor 14 Tagen prophezeit: Es werden schwere Wochen für die SG 99 Andernach. Nach der Corona-Zwangspause müssen die Bäckerjungen ein Mammutprogramm bewältigen. So gut der Start in die englischen Wochen mit dem 1:0 in Auw gelang, so mäßig ging es zumindest ergebnistechnisch weiter. Einem 0:5 in Kirchberg folgte ein 2:2 gegen Malberg. Am Mittwochabend wurde es auch im Derby gegen Mendig nichts mit dem nächsten Erfolgserlebnis. Die Andernacher verloren nach zwischenzeitlicher Führung mit 2:3.

„Wir haben das gut gemacht“, sagte ein dennoch zufriedener Kossmann. Dass der Andernacher Trainer nach Spielende um Fassung rang, lag am Siegtreffer der Mendiger in der 70. Minute. Nach einer Flanke von links traf Andre Marx am langen Pfosten zum 2:3. „Das war ein klares Handtor“, sagte Kossmann, dessen Eindruck nach dem Spiel durch das Beweisbild eines Fotografen bestätigt wurde. „Es ist unfassbar, dass das gegeben wird.“ So blieb nach dem Derby vor allem der fade Beigeschmack, zumindest um einen Punkt „betrogen“ worden zu sein, wie Kossmann es formulierte.

Bis zu dieser hochumstrittenen Szene bot sich den Zuschauern in Andernach ein offenes Derby mit Stärkephasen auf beiden Seiten. Nach rund einer Viertelstunde waren es zunächst die Mendiger, die sich erkennbare Vorteile erarbeiteten. Gegen den einschussbereiten Majdi Mahmud konnte Tim Hoffmann noch in höchster Not klären, der gerade erst wieder fitgewordene Andernacher Verteidiger verletzte sich jedoch bei dieser Situation und musste gleich wieder ausgewechselt werden (18.). Nach einer Mendiger Ecke drei Minuten später konnte dann niemand mehr klären und Pascal Zimmer köpfte zum 0:1 ein.

Wie gegen Malberg gerieten die Andernacher relativ früh in Rückstand, wieder schlugen sie zurück. Nach einem Ballgewinn auf der rechten Seite landete der Ball beim freistehenden Sven Schiffers, der zum 1:1 traf (26.). Philipp Schmitz drehte per Foulelfmeter die Partie und brachte die Gastgeber mit 2:1 in Führung (33.). „Wir haben mutig gespielt. Das gemacht, was wir wollten“, sagte Kossmann.

Ein Sonntagsschuss von Niklas Heinemann sorgte kurz nach der Pause für den Mendiger Ausgleich (53.). Die Gäste hatten nun teilweise wieder leichte Vorteile, erspielten sich jedoch kaum Torchancen. Dann kam das bittere 2:3 und nach einer gelb-roten Karte gegen Tim Montermann (82.) warf Andernach noch einmal alles nach vorne. Für ein Happy-End reichte es an diesem Mittwochabend allerdings nicht. „So ist Fußball“, blieb Kossmann damit nur noch als Fazit. Am Samstag gibt es in Mayen die nächste Chance auf einen Derbysieg.

Es spielten: Weber, Schmitz, Hoffmann (18. Drinor Demiraj), Unruh, Hild (65. Zeneli), Neunheuser, Schiffers (83. Oster), Wagner, Conrad, Kossmann, Homfeld

SR: Markus Wozlawek (Bad Breisig)

Zuschauer: 250

Tore: 0:1 Zimmer (21.), 1:1 Schiffers (26.), 2:1 Schmitz (33., Foulelfmeter), 2:2 Heinemann (53.), 2:3 Marx (82.)

Besonderheiten: Gelb-rote Karte gegen Montermann (Mendig, 82.)

Philipp Schmitz traf per Elfmeter zum zwischenzeitlichen 2:1 für Andernach. Foto: René Weiss

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Samstag, 17.30 Uhr beim TuS Mayen (14., 10 Punkte)

(mlat)