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SG 99 trennt sich von A-Junioren-Trainer Kodai Stalph – Salvatore Nizza kehrt zurück

Vier Monate ist es her, dass die Andernacher A-Junioren und die Mendiger Herren die Trainer tauschten. Aufstiegstrainer Salvatore Nizza wechselte zur SG Eintracht Mendig/Bell, Kodai Stalph von dort nach Andernach. Nun kommt es zur schnellen Rückkehr. Die SG 99 Andernach trennt sich von Stalph und seinem Co-Trainer Tobias Schmitz. Stalphs Vorgänger wird auch sein Nachfolger. Nizza hatte kurz zuvor seinen Rücktritt in Mendig erklärt.

„Wir gingen eigentlich davon aus, dass die A-Junioren eine gute Saison spielen werden“, sagt Andernachs Juniorenleiter Uwe Kroll. „Stattdessen gab es eine sportliche Talfahrt.“ Mehrfach habe der Vorstand in den vergangenen Wochen über die Situation der A-Junioren gesprochen, die nach neun Spieltagen in der Regionalliga mit drei Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz stehen. Kroll habe zudem am Wochenende noch einmal Gespräche mit Trainer Kodai Stalph und seiner Mannschaft geführt. „Es war keine Verbesserung in Sicht, also mussten wir jetzt handeln“, sagt Kroll.

Salvatore Nizza kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück.

Ein passender Zufall war es da, dass Salvatore Nizza gerade erst seinen Rücktritt in Mendig erklärt hatte. „Mit ihm haben wir in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen gesammelt“, sagt Kroll über den Rückkehrer. Dass er die Mannschaft in- und auswendig kenne, soll dabei helfen, die A-Junioren schnell wieder auf Kurs zu bringen.

Überraschend kam Krolls Anruf auch für Salvatore Nizza, der nach seinem Abschied in Mendig eigentlich erst einmal pausieren wollte. „Ich habe mich natürlich gefreut und geehrt gefühlt, als ich gefragt wurde. Ich habe Andernach viel zu verdanken, deswegen war klar, dass ich zusage“, sagt Nizza. „Es ist immer nicht einfach, während der Saison irgendwo anzufangen. Dadurch, dass ich die Jungs bereits gut kenne, hoffe ich aber, dass ich an den richtigen Punkten ansetzen kann.“

Bereits am Sonntag hat Nizza seinen ersten Auftritt nach der Rückkehr. Dann empfängt seine Mannschaft um 13 Uhr zuhause den FK Pirmasens.

(mlat)

 




Später Lohn: SG 99 holt ein 2:2 nach der Aufholjagd gegen Jena

Es war zwar nicht der erhoffte Wiedergutmachungs-Dreier nach der späten 2:3-Pleite in Wolfsburg, doch nach einer mitreißenden Aufholjagd waren die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach auch mit dem 2:2 (0:2) gegen Bundesliga-Absteiger FC Carl Zeiss Jena zufrieden. „Ich möchte nicht von zwei verlorenen Punkten sprechen“, gab SG-Trainer Florian Stein die Richtung vor, „den einen Punkt haben wir nicht nur durch Willen und Leidenschaft gewonnen, sondern auch durch fußballerische Qualität. Die heutige Leistung macht mich sehr stolz.“

Wegen der schweren Verletzung von Carolin Schraa aus dem Wolfsburg-Spiel hatte Stein sein Team nicht nur personell, sondern auch taktisch mit zwei Sturmspitzen etwas anders aufgestellt. Nach einer Viertelstunde nahm er die erste Korrektur vor und stärkte das defensive Mittelfeld. Das war auch nötig, denn zu diesem Zeitpunkt lagen die Andernacherinnen bereits zurück. Die Gäste aus Thüringen, robust verteidigend und mit ihren schnellen Offensivleuten ganz auf Konter ausgerichtet, nutzten ihre erste Chance. Zoe Brückel und Karla Engels waren sich einen Moment uneinig, die flinke Karla Görlitz spritzte dazwischen und überlupfte Keeperin Laura van der Laan zum 0:1 (10.).

Trotz des Rückstands waren wir schon in der ersten Halbzeit das bessere Team“, fand Stein, auch wenn zahlreiche Fehlpässe und Ungenauigkeiten den guten Eindruck trübten. Lisa Umbachs 18-Meter-Schuss nach Julia Schermulys starker Vorarbeit, den Mailin Wichmann noch aus dem Toreck kratzte (24.), war die erste gute Ausgleichschance, die zweite vereitelte Jenas Kapitänin Anja Heuschel, als sie Kathrin Schermulys präzise Rechtsflanke vor deren Schwester Julia wegköpfte (34.). Mehr Möglichkeiten brachten die Bäckermädchen gegen die gut organisierte Jenaer Defensive nicht zustande. Als sich alle nach dem Halbzeitpfiff sehnten, schlugen die Gäste ein zweites Mal zu. „Wir hatten einen Eckball und fangen im Gegenzug das 0:2, das ist bitter“, kritisierte Stein. Ein weiter Schlag, ein langer Sprint von Karla Görlitz, und van der Laan war ein zweites Mal chancenlos (45.+1).

In der zweiten Halbzeit gab es für die Bäckermädchen nur noch eine Richtung. Die Gäste kamen bis zum Schluss lediglich zu einer nennenswerten Konterchance, die van der Laan im Herauslaufen gegen Luca Birkholz vereitelte (79.). Auf der anderen Seite wuchs der Andernacher Druck; „wir sind es fußballerisch angegangen und haben die Ruhe bewahrt“, lobte Stein die Umsetzung seines Matchplans.

Am Ende waren es dann ausgerechnet zwei gelernte Verteidigerinnen, die für die Belohnung sorgten. Nach genau einer Stunde traf Besarta Hisenaj mit einem präzisen Schuss von der Strafraumgrenze ins verwaiste Toreck zum 1:2, die unermüdliche Julia Schermuly hatte die Vorarbeit geliefert (61.). „Mein allererstes Pflichtspieltor für Andernach“, strahlte Hisenaj. „Am Ende hat uns ein bisschen Glück gefehlt.“ Bis zu ihrem zehnten Eckball mussten die Bäckermädchen warten, bis sich das späte Glück einstellte. Lisa Umbach schlug den Ball von rechts nach bewährtem Muster dicht vors Tor, die ausgestreckte Fußspitze der eingewechselten Alina Wagner beförderte den Ball zum 2:2 über die Linie (84.).

Und dann schaute Fortuna noch einmal ganz angestrengt in die andere Richtung, als Maren Weingarz nach der elften Andernacher Ecke den Ball mit der Hacke an die Unterkante der Latte nagelte (88.). Nur ins Tor wollte der Ball nicht mehr. Florian Stein fand sich damit ab: „Wenn wir weiter so gut arbeiten, werden wir uns irgendwann wieder belohnen.“ Nächste Gelegenheit: das Auswärtsspiel beim Tabellenführer RB Leipzig. Stefan Kieffer

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

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Jenas Torfau Mailin Wichmann, die hier vor Andernachs Stürmerin Julia Schermuly den Ball packt, verhinderte mit einigen guten Paraden, dass der Bundesliga-Absteiger nach 2:0-Führung mit leeren Händen nach Hause fahren musste. ⋌Foto:Tobias Jenatschek




1:5 in Trier – „In unsere Köpfe muss rein, dass wir mitten im Abstiegskampf hängen“

Sein Gefühl hat Kim Kossmann (leider) nicht getäuscht. Dass sich seine Mannschaft ausgerechnet beim FSV Trier-Tarforst aus der Krise spielen würde, empfand Andernachs Trainer schon vor der Partie als äußerst schwere Aufgabe. Zur Pause war dann klar: Die Mission ist gescheitert. 4:1 führten die Gastgeber da bereits, am Ende stand es 5:1.

Eine Standardsituation brachte Trier-Tarforst nach neun Minuten mit 1:0 in Führung. Ein Freistoß von Nicola Rigoni wurde unhaltbar für Steffen Weber im Andernacher Tor abfälscht. Andernach spielte im Ansatz durchaus ordentlich mit, war aber bei weitem nicht so abgeklärt wie die Trierer. Daniel Neunheuser hatte nach einer Philipp-Schmitz-Ecke die Chance zum schnellen Ausgleich, köpfte aus kürzester Distanz jedoch nur Torhüter Luca Merling an (16.). Ein abgefälschter Schluss von Oliver Kubatta flog zudem nur knapp am Tor vorbei (31.).

Da stand es allerdings bereits 2:0. Mit einem einfachen Pass von Rigoni auf Moritz Jost war die Andernacher Hintermannschaft ausgespielt. Jost setzte den Ball dann souverän an Steffen Weber vorbei ins Eck (29.). Vor dem 3:0 gab es Abstimmungsprobleme zwischen der Abwehr und dem herauslaufenden Weber. Nico Neumann nutzte das mit einem sehenswerten Lupfer zum nächsten Trierer Treffer (39.). Nach einem Kopfballtor des eingewechselten Tim Hoffmann zum 3:1 keimte noch einmal kurz Andernacher Hoffnung auf (43.), bevor Luca Herrig per Freistoß schon vor der Pause für die Vorentscheidung sorgte (45.).

Auch nach der Pause waren die Gastgeber die bessere Mannschaft. Nach einer langen Flanke aus dem Halbfeld von Luca Quint köpfte Neumann freistehend zum 5:1 ein (58.). Danach hatten die Bäckerjungen das ein oder andere Mal Glück, dass sie keinen weiteren Treffer kassierten – wie beim Lattenkopfball von Martin Gorges (73.). Pech hatte hingegen auf der Gegenseite der eingewechselte Besnik Alijaj, der mit seiner besten Chance ebenfalls an der Latte scheiterte (68.).

„Wir haben einfach keine Chance gehabt“, sagte Trainer Kim Kossmann. „In unsere Köpfe muss rein, dass wir mitten im Abstiegskampf hängen. Unsere Aufgabe ist jetzt, das auch anzunehmen. Sonst wird es schwer, an Punkte zu kommen.“

Es spielten: Weber, Schmitz, Heider (38. Hoffmann), Schiffers (68. Hild), Unruh, Neunheuser, Wilbert, Lutz (63. Alijaj), Reintges, Kubatta (79. Oligschläger), Kossmann

Tore: 1:0 Rigoni (9.), 2:0 Jost (29.), 3:0/5:1 Neumann (39./58.), 3:1 Hoffmann (43.), 4:1 Herrig (45.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Samstag, 5. November, um 14.30 Uhr. Dann treffen die Bäckerjungen zuhause auf den FC Metternich.

(mlat)




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 5

Die fünfte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den FC Carl Zeiss Jena (Sonntag, 30. Oktober, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 12,3 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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E.ON unterstützt die C- und D-Juniorinnen der SG 99 Andernach

Dank einer großzügigen Spende des Energiekonzerns E.ON konnte unsere SG 99 Andernach knapp 30 Spielerinnen ihrer C- und D-Juniorinnen für die Saison 2022/23 mit einem neuen Trainingsshirt ausstatten. Die Mädels haben sich sehr darüber gefreut und tragen die Shirts ab sofort zweimal in der Woche stolz zu ihrem Training. Juniorinnen-Koordinatorin Katharina Sternitzke: „Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei E.ON für diese tolle Spende, die es den Mädels ermöglicht, ab sofort einheitlich gekleidet am Training teilzunehmen.“

Foto: Tobias Jenatschek




2:3 in Wolfsburg: SG 99 verliert das erste Spiel und die verletzte Carolin Schraa

Knapp 70 Minuten lang spielten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach im Stile eines Spitzenteams bei der U20 des VfL Wolfsburg, um sich dann im Schlussviertel noch komplett die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Eine 2:0-Pausenführung mündete in eine ernüchternde 2:3-Niederlage, die erste überhaupt in dieser Saison. Tabellenführung in der 2. Bundesliga futsch, Stimmungslage auf der 440 Kilometer langen Rückreise eher bescheiden.

Zu allem Überfluss verletzte sich Torjägerin Carolin Schraa im Spiel schwer, schon nach einer halben Stunde musste sie den Platz verlassen, für die ehemalige Kölnerin kam Leonie Wäschenbach. Trainer Florian Stein: „Das sieht gar nicht gut aus. Wir hoffen alle, dass sie sich nicht wieder einen Kreuzbandriss zugezogen hat.“ Endgültigen Aufschluss gibt erst eine detaillierte Untersuchung. Das Spiel bewertete Stein wie folgt: „Die Vermutung liegt nahe, dass wir am Ende eingebrochen sind. Das war aber überhaupt nicht so. Wir haben ein Superspiel gemacht, waren klar die bessere Mannschaft und hätten eigentlich schon 3:0 führen müssen. Zwei, drei Riesendinger haben wir nicht verwertet, das war unser einziges Manko. Wolfsburg war am Ende brutal effektiv, das haben sie richtig gut gemacht.“

Dabei begann es genau so, wie er es sich wohl ausgemalt hatte. Schon früh erzielte Schraa nach feiner Einzelleistung über die rechte Seite das 1:0 (4.), dem Kathrin Schermuly mit einem kernigen Distanzschuss das zweite Erfolgserlebnis der Bäckermädchen folgen ließ (25.). Auch nach Schraas Auswechslung blieb die SG 99 ihrer Linie treu. Maren Weingarz ging in die Spitze, Wäschenbach spielte auf dem linken Flügel. Andernach hielt fortan den Druck hoch – bis zur 71. Minute. Dann machten sich zwei personelle Veränderungen von Steins Kollege Daniel Kraus erstmals bezahlt: Pauline Bremer – Leihgabe der ersten Garnitur – bereitete mustergültig den Anschlusstreffer der kurz nach der Pause eingewechselten Chiara-Sophie Silberstorff vor. „Danach haben wir hinten auf Fünferkette umgestellt“, wollte Stein weiteres Unheil verhindern. Ohne Erfolg: Wieder war es Bremer, die den Ausgleich der erst vier Minuten zuvor ins Spiel gekommenen Mira Arouna (85.) initiierte. Und als ob das nicht schon glücklich genug war, drückte Silberstorff beim dritten Vorstoß dieser Art den Ball erneut über die Linie – 3:2 (88.). Davon sollten sich konsternierte Gäste in der Kürze der verbliebenen Zeit nicht mehr erholen.

Trotz dieser Niederlage ist aber nicht alles auf einen Schlag schlecht, was vorher gut war. Die SG 99 rutschte zwar auf Rang drei zurück, sieht dem Heimspiel am Sonntag gegen Bundesliga-Absteiger FC Carl Zeiss Jena (3:1-Sieger in Potsdam) aber optimistisch entgegen. Stein: „Vielleicht liegt uns die Rolle des Jägers ja mehr als die des Gejagten.“ Randnotiz: Für den VfL Wolfsburg war es übrigens der perfekte Tag. Knapp drei Kilometer weiter bezwangen die „Wölfinnen“ wenig später unter den Augen der flugs herübergeeilten Bäckermädchen im Spitzenspiel der Eliteklasse den zuvor ebenfalls ungeschlagenen FC Bayern München mit 2:1. Bodo Heinemann

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Carolin Schraa (links), die nach einer halben Stunde verletzt ausschied, hatte die SG 99 früh mit 1:0 in Führung gebracht und Kathrin Schermuly sogar noch das 2:0 nachgelegt – am Ende stand für Andernach aber mit dem 2:3 beim VfL Wolfsburg II (rechts Yasu Wöhrn) dennoch die erste Saisonniederlage zu Buche. Foto: Tobias Jenatschek




Ungeschlagene D-Junioren freuen sich über Bundesliga-Tour

Für die D-Junioren der SG 99 Andernach reiht sich in der neuen Saison bislang ein Höhepunkt an den anderen. Für die meisten schönen Momente ist die Mannschaft von Trainer Jens Dreier dabei selbst verantwortlich. Mit sechs Siegen aus sechs Spielen liegen die Andernacher Jungs unangefochten auf Platz eins ihrer Staffel. Auch im Rheinlandpokal gab es bislang zwei Siege. In der dritten Runde treffen die D-Junioren am Donnerstag, 3. November (18 Uhr) auf den Bezirksliga-Spitzenreiter Ahrweiler BC.

Die D-Junioren vor der Abfahrt nach Mainz. Foto: Dreier

Das Team hatte es also mehr als verdient, einmal einen gemeinsamen Abend zu genießen, ohne dabei selbst auf dem Platz stehen zu müssen. Am Freitagabend war die Mannschaft beim Bundesligaspiel des FSV Mainz 05 gegen den 1. FC Köln zu Gast. Der 5:0-Heimsieg der Mainzer war zumindest für alle Nicht-Effzeh-Fans ein wunderbares Erlebnis. „Vielleicht gibt das jetzt noch einen Push für die restliche Saison“, sagt Jens Dreier.

(mlat)

 




Die unittime Personalmanagement GmbH unterstützt die SG 99 Andernach.

Mit neuen T-Shirts wird die A-Jugend Regionalliga Mannschaft ab sofort auflaufen.

Dank einer großzügigen Spende durch Geschäftsführer Mohamed Akchich,

werden die Jungs auch weiterhin einheitlich beim Warmmachen auftreten.

Herr Akchich ist mit seinem Unternehmen bereits 12 Jahre am Markt und „unterstützt

die heimische Jugendabteilung sehr gerne.“

uniTTime steht für höchste Ansprüche an Qualität, Fachkompetenz, Effizienz, Professionalität.

„Da wir als SG diese Werte teilen, freuen wir uns sehr, dass Unternehmen als Förderer gewinnen zu können“, sagt SG 99 – Geschäftsführer Philipp Loosen.

Vielen Dank an Herrn Akchich und sein Team.

 




5:1 gegen Potsdam: SG 99 rauscht ungebremst an RB Leipzig vorbei an die Zweitliga-Spitze

Einen doppelten Geburtstag feierten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach gebührend im Zweitliga-Duell mit der U20 des 1. FFC Turbine Potsdam: Das souveräne 5:1 (3:1) gegen den Aufsteiger aus Brandenburg katapultierte die nach fünf Spielen weiterhin ungeschlagenen Bäckermädchen an die Tabellenspitze. Trainer Florian Stein (jetzt 34 Jahre alt) und die zweifache Torschützin Maren Weingarz (28), die beiden Jubilare an diesem Tag, sagten unisono: „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und hätten eigentlich sogar noch höher gewinnen müssen.“

Personelle Entwarnung vor dem Anpfiff: Die Verletzung von Innenverteidigerin Zoe Brückel war nicht ganz so schlimm, zumindest 78 Minuten lang konnte sie ihren Job im defensiven Zentrum verrichten. Stein hatte übrigens erstmals in dieser Saison die obligatorische Startformation geändert: Für Besarta Hisenaj spielte Carolin Dillenburg auf der rechten Abwehrseite. Schon nach 27 Sekunden landete der Ball nach schöner Kombination und Abschluss durch Kapitänin Lisa Umbach im gegnerischen Gehäuse, doch die Schützin soll dabei im Abseits gestanden haben. Zwei Umbach-Eckbälle später war es aber erstmals um Potsdam geschehen: Weingarz setzte sich in luftiger Höhe im Pulk vorm Tor energisch durch und traf per Kopf zum 1:0 (10). Flügelflitzerin Julia Schermuly (17.) mit ihrem ersten Saisontreffer und wiederum Weingarz (26.) sorgten früh für klare Verhältnisse.

Einziger Schönheitsfehler zwischendurch: Beim ersten konstruktiven Gegenangriff der Turbinen im ersten Abschnitt traf Emily Lemke prompt gegen zu sorglose Bäckermädchen zum Ausgleich (12.). Wovon sich die SG 99 in der Folge aber überhaupt nicht aus der Spur bringen ließ. Angriff auf Angriff rollte gen Potsdamer Strafraum, das 4:1 sollte nicht einmal drei Minuten nach Wiederanpfiff fallen. Alina Wagner tauchte nach einem Abwehrschnitzer der Turbinen frei vor der guten Schlussfrau Lesley Lergenmüller auf und ließ der mit präzisem Flachschuss keine Abwehrmöglichkeit (48.). Damit war die Begegnung frühzeitig gelaufen, das wusste so ziemlich jeder im Andernacher Stadion. Auch Trainer Stein, der nach und nach Spielerinnen von der Bank etwas längere Einsatzzeiten ermöglichte: „Ja, das war eine gute Gelegenheit. Wir haben weiter dominiert und auch am Ende in dieser Höhe verdient gewonnen. Mir ist vor allem die Art und Weise wichtig, wie wir im Moment spielen und punkten.“

Über die vielen verpassten Chancen sah er gnädig hinweg, zumal eine Viertelstunde vor dem Ende noch ein ausschlaggebendes Erfolgserlebnis hinzukam: Umbach traf aus der Drehung zum finalen 5:1 (74.) und verhalf ihrem Team damit aufgrund der gegenüber Leipzig mehr erzielten Tore zum Sprung an die Tabellenspitze. RB war zur gleichen Zeit beim FC Bayern München II nicht über ein 1:1 hinaus gekommen. Und der dritte noch ungeschlagene Verein im Bunde, der FSV Gütersloh, musste sich beim FC Carl Zeiss Jena nach einem späten Gegentreffer mit einem 2:2 begnügen. Weingarz blickte schnell nach vorn: „Schön, dass wir jetzt am Sonntag als Tabellenführer zum Spiel nach Wolfsburg fahren. Unser Zug hat keine Bremse, das möchten wir auch gerne weiterhin Woche für Woche unter Beweis stellen.“ Bodo Heinemann

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Der erste von zwei Treffern des Geburtstagskindes: Maren Weingarz (im schwarzen Trikot) schraubt sich im Pulk vor dem Potsdamer Tor am höchsten und erzielt per Kopf das 1:0 für die SG 99 Andernach. Das zweite Erfolgserlebnis sollte die nunmehr 28-Jährige schon eine knappe Viertelstunde später feiern. Foto: Tobias Jenatschek




0:1 in Salmrohr – Andernach trifft das Tor nicht

Fehlendes Bemühen kann man der SG 99 Andernach in diesen Wochen nun wirklich nicht unterstellen. Auch nicht im Auswärtsspiel am Samstag beim FSV Salmrohr. Die Bäckerjungen hatten viel Ballbesitz und kontrollierten vor allem in der zweiten Halbzeit das Spiel. Doch am Ende stand das Ergebnis und das war wieder einmal ernüchternd: 0:1.

„Ich kann meiner Mannschaft eigentlich keinen Vorwurf machen, wir haben einfach die Scheiße am Fuß“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann. Vier Andernacher Großchancen waren es am Ende und wie sie nicht genutzt wurden war symptomatisch für die aktuelle Situation beim Rheinlandliga-15.

Bereits vor der Pause hätte Besnik Alijaj per Kopf treffen müssen, verfehlte jedoch freistehend das Tor (30.). In der zweiten Halbzeit hatte zunächst der eingewechselte Ole Conrad nach schöner Vorarbeit von Filip Reintges die beste Andernacher Möglichkeit. Seinen sehenswerter Dropkick fischte jedoch Salmrohrs Keeper Philipp Basquit ebenso sehenswert aus dem Eck (63.). In der Schlussphase war es zwei Mal Joker Maicol Oligschläger, der, jeweils nach Philipp-Schmitz-Standards, den Ball aus kurzer Distanz nicht an Basquit vorbeibrachte (85., 90.+5).

Wie man einfach Rheinlandliga-Tore schießt, hatten die Gastgeber den Andernachern dabei bereits in der Anfangsphase vorgemacht. Oliver Mennicke ließ auf der rechten Seite alle Gegenspieler stehen und servierte den Ball passgenau für Hendrik Thul, der die erste Salmrohrer Chance nur noch über die Linie drücken musste (11.). Gerade vor der Pause wirkte der Oberliga-Absteiger ein wenig gedankenschneller und ideenreicher im Spiel nach vorne. Auch die zweite Salmrohrer Möglichkeit hätte beinahe zum Torerfolg geführt. Wieder war es Thul, dessen Schuss erst auf der Linie geklärt werden konnte (28.).

„In der zweiten Halbzeit war es dann ein richtig gutes Spiel von uns“, sagt Kossmann. Mit dem Einwand, dass seine Mannschaft die genannten Chancen nicht nutzte. Von Salmrohr kam lange nichts, erst als es die Andernacher in der Schlussphase noch einmal mit der Brechstange versuchten, ergaben sich auch auf der Gegenseite weitere Möglichkeiten. Noah Wrusch traf nach einem Konter von der Strafraumgrenze nur die Latte (80.).

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Unruh, Heider, Neunheuser (79. Lutz), Kubatta (55. Conrad, 83. Wilbert), Reintges, Külahcioglu, Kossmann, Alijaj (73. Oligschläger)

SR: Gregor Loosen (Treis-Karden)

Zuschauer: 100

Tor: 1:0 Thul (11.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Samstag, 29. Oktober. Dann sind die Bäckerjungen um 17.30 Uhr beim FSV Trier-Tarforst zu Gast.

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Auch Maicol Oligschlägers Chancen blieben am Samstag ungenutzt. Foto: René Weiss