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SG 99 lädt zum Budenzauber – Vier Hallenturniere in der Beethovenhalle

Nach langer Pause geht es in diesem Winter in der Andernacher Beethovenhalle wieder hoch her. Gleich vier Hallenturniere organisiert die SG 99 Andernach am Wochenende des 7. und 8. Januar 2023 und freut sich bei freiem Eintritt auf viele interessierte Zuschauer. Für das leibliche Wohl wird dabei an beiden Tagen gesorgt sein.

„Wir sind glücklich darüber nach einigen Jahren Pause wieder Hallenturniere in der legendären Beethovenhalle zu veranstalten“, sagt Kevin Müller, dessen „Zweite“ ebenfalls am Turnier teilnehmen wird. „An beiden Turniertagen haben wir attraktive Teilnehmerfelder. Wir freuen uns darauf und erhoffen uns einige Zuschauer für eine stimmungsvolle Halle.“

Die Turniere im Überblick:

Samstag, 10 bis 14 Uhr: D-Junioren-Turnier mit SG 99 Andernach, SG 2000 Mülheim-Kärlich, SG Westum, FC Plaidt, FC Metternich II, Ahrweiler BC, TuS Mayen und JFV Wolfstein-Sieg.

Samstag, 14.30 bis 21 Uhr: Firmenturnier mit Kreissparkasse Mayen, Rasselstein, Vulkanbrauerei Mendig I + II, Stadtverwaltung Andernach, Hamann Baustoffe, TomTom PR Agentur, SHD AG, Masa GmbH, Casablanca Andernach, Proff GmbH und Kova Montageservice

Sonntag, 9 bis 12.30 Uhr: E-Junioren-Turnier mit SG 99 Andernach I + II + III, SG Bad Breisig, FC Metternich, TuS Hausen, SV Alzheim und JSG Nickenich II

Sonntag, 13 bis 19 Uhr: Casablanca-Cup 2023 mit den Kreisliga-Seniorenmannschaften der SG 99 Andernach II + III, Sportfreunde Miesenheim I + II, FC Plaidt, SC Saffig, TV Kruft, SG Maifeld II, FC Metternich II und SG Mendig II

Gespielt wird in allen Turniere ohne Bande, die Spielzeit beträgt jeweils zehn (Firmenturnier: zwölf) Minuten.

(mlat)




Interview mit Jupp Kowalski: „Wir sind ein Vorzeigeverein in der Region“

Seit diesem Sommer hat die SG 99 Andernach einen neuen Vorstand. Ein Gespräch zum Jahresende mit dem Vorsitzenden Franz Josef „Jupp“ Kowalski über sportliche Höhen und Tiefen und ein ganz besonderes Bauprojekt.

Jupp, du bist seit einem halben Jahr Vorsitzender der SG 99 Andernach. Wie fällt deine erste Bilanz aus?

Jupp Kowalski Sehr positiv. Der neu zusammengesetzte Vorstand harmoniert sehr gut. Wir haben uns gut eingearbeitet und sind wirklich auf einem guten Weg.

Vor allem bei den Frauen läuft es derzeit sportlich hervorragend. Wie beurteilst du die Entwicklung, die der Frauenfußball im Verein genommen hat?

Kowalski Die Damen sind in aller Munde, das muss man schon sagen. Die Arbeit, die da verrichtet wurde, allen voran durch Bodo Heinemann, ist sensationell. Sie spielen jetzt um die Meisterschaft in der Zweiten Liga. Da wird richtig gute, professionelle Arbeit gemacht. Und das alles in einem Amateurverein.

Tut es auch ein bisschen weh, wenn du weißt, die Frauen könnten es sportlich in die Erste Bundesliga schaffen, aber die Rahmenbedingungen reichen dafür derzeit nicht aus?

Kowalski Ja, absolut. Ich bin der Meinung, wenn man sportlich einen Aufstieg schafft, dann sollte man auch in der nächsthöheren Liga spielen. Natürlich ist das sehr ärgerlich, wenn du nicht gegen die ganz Großen spielen kannst, weil die Infrastruktur es nicht zulässt. Aber ich glaube, dass in diesem Bereich auch mit den Sponsoren einiges möglich ist und dass wir über kurz oder lang auch einen Weg finden, um das zu stemmen.

Es ist also kein „Nein“ für immer?

Kowalski Auf keinen Fall. Wenn die Voraussetzungen des DFB erfüllt würden, wäre ich immer dafür, schon im nächsten Jahr Erste Liga zu spielen. Weil die Mannschaft einfach für die harte Arbeit belohnt werden sollte.

Schon jetzt sind es ja fast nur Frauenteams von Herren-Profimannschaften, die sportlich noch erfolgreicher sind als die SG 99 und in der Bundesliga spielen.

Kowalski Ja, genau. Es ist schön, wenn man dann liest, dass die SG 99 Andernach bei den ganz großen Namen wie Leipzig gewinnt. Ich bin viel in der Stadt unterwegs und die SG hat hier schon viele Anhänger, die das Ganze verfolgen. Ich höre immer, dass die Leute das sehr positiv sehen. Auch die, die nicht ins Stadion kommen.

Jetzt lief es in dieser Saison bei den meisten Seniorenteams sehr gut, nur die Erste Herrenmannschaft war so ein bisschen das Sorgenkind. Bis zu einem grandiosen Zwischenspurt in den vergangenen Wochen mit fünf Siegen aus sechs Spielen.

Kowalski Ich habe in den Vorstandssitzungen und auch in den Gesprächen mit Kim Kossmann immer gesagt: Bleibt ruhig, das Blatt wendet sich auch wieder. Ich glaube nach den ersten drei Spielen war der Spielplan nicht gerade günstig für uns, da kamen viele Faktoren zusammen. Und dann hängst du irgendwie vom Kopf auch drin. Aber sie haben den Wendepunkt geschafft und sind jetzt wieder fast im Soll.

Es ist schon fast typisch für die Erste Herrenmannschaft, dass sich gute und schlechte Serien abwechseln.

Kowalski Das ist ja klar. Letztendlich geht alles über Qualität und der „Andernacher Weg“, den Kim sehr gut umsetzt, beinhaltet halt viele junge Spieler, die natürlich auch sehr wechselhaft in den Leistungen sind. Aber damit müssen und wollen wir auch leben. Das ist der einzig für uns darstellbare Weg.

Was derzeit allerdings noch Sorgen macht, sind die älteren männlichen Jugenden. A-Jugend, C-Jugend und zuletzt auch B-Jugend hinken den Erwartungen ein wenig hinterher. Woran liegt das?

Kowalski Bei der A-Jugend dachte ich auch, dass wir besser dastehen würden, wobei die Regionalliga brutal gut ist. Wenn man sich die Namen der Mannschaften ansieht, begeben wir uns da auf ein Feld, das sehr umkämpft ist. Nach dem Trainerwechsel zu Salvatore Nizza müssen wir jetzt mal schauen, ob es wirklich daran gelegen hat oder ob der Kader nicht stark genug ist. Aber ich glaube, da wird es noch ein Stück weiter nach oben gehen. Bei der B-Jugend dachte ich eigentlich auch, dass sie durchmarschieren. Da gab es jetzt einen kleinen Knacks, aber noch ist alles möglich. Bei der C-Jugend wussten wir, dass das ein ganz schweres Unterfangen wird.

Abseits des Sports ist ein Großprojekt angelaufen, mit dem viele Andernacher schon gar nicht mehr gerechnet hatten. Die Tribüne im Stadion wird saniert. Wie kam jetzt Bewegung in die Sache?

Kowalski Es hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die mit richtig guten Fachleuten etwas auf die Beine gestellt hat, das Hand und Fuß hat. Dadurch hat sich die Stadt auch begeistern lassen und ist froh, dass wir die alte Tribüne wieder in Schuss bringen und sie mit all ihrer Geschichte trotzdem erhalten werden. Die treibenden Personen mit Patrick Schmitz, Florian Stein und Viktor Rehl als Sponsor werden noch einiges bewegen in Andernach.

Und wenn alles gut läuft, soll die Tribüne zum Start der kommenden Saison schon fertig sein.

Kowalski Genau, so ist das Ziel. Das werden sie auch mit Sicherheit hinbekommen.

Welche Infrastrukturprojekte stehen in den kommenden Jahren sonst noch an?

Kowalski Sicherlich ist unser Kunstrasenplatz jetzt in einem Alter, wo er auch irgendwann neu gemacht werden muss. Außerdem würden wir gerne ein Stadionsprecherhäuschen an den Kunstrasen bauen. Ansonsten ist erstmal nichts Größeres geplant.

Was sind sportliche Langzeitziele?

Kowalski Die Erste Mannschaft sollte eine feste Größe in der Rheinlandliga bleiben und die Zweite in der A-Klasse. Das sind schon die Ligen, in denen wir unsere Mannschaften sehen. Natürlich kann es immer mal einen Schritt nach oben gehen, man darf aber auch die finanziellen Rahmenbedingungen nicht aus den Augen verlieren. Bei den Damen kannst du wahrscheinlich nicht hoch. Dann ist es schön, wenn wir trotzdem weiter in der Spitze mitspielen. Bei den männlichen Jugendmannschaften hätten wird natürlich gerne A- und B-Jugend in der Regional-, die C-Jugend in der Rheinlandliga und dass wir in den unteren Bereichen auch wieder erfolgreicher sind.

Jetzt beginnt erst einmal das Jahr 2023. Was sollte passieren, damit du in zwölf Monaten sagst: Das war ein gutes Jahr für den Verein?

Kowalski Grundsätzlich, dass die Finanzen weiterhin stimmen, dass wir nicht mehr Geld ausgeben als wir einnehmen. Ansonsten kann man gar nicht mehr so viel bewegen. Der Verein steht sehr gut da, wir sind ein Vorzeigeverein in der Region. Bei so vielen Mitgliedern, so vielen Mannschaften. Wenn sportlich die Ziele erreicht werden, dann sind wir hochzufrieden. Und auch da sind die meisten Mannschaften im Soll.

Marc Latsch stellte die Fragen.

Kowalski ist seit diesem Sommer Vorsitzender der SG 99.




Gebrauchter Tag: SG 99 verliert 0:2 gegen Ingolstadt – bleibt aber auf Platz zwei

Das meistbenutzte Wortpaar in den Andernacher Kommentaren zur 0:2 (0:2)-Heimpleite gegen den FC Ingolstadt lautete „gebrauchter Tag“. Die zweite Niederlage der Bäckermädchen im elften Saisonspiel der 2. Frauen-Bundesliga, die erste auf eigenem Platz, hatte ihre eigene Logik, war aber trotzdem nicht unvermeidbar. Ein Grund für die unterdurchschnittliche Vorstellung der Andernacher Fußballerinnen lag im Fehlen vierer quasi unersetzlicher Stammspielerinnen. Zoe Brückel wurde im Abwehrzentrum ebenso schmerzlich vermisst wie das Duo Kathrin Schermuly/Vanessa Zilligen im defensiven Mittelfeld und die torgefährliche Maren Weingarz.

Immerhin stand Stürmerin Carolin Schraa ganze acht Wochen nach ihrer Knieverletzung erstmals wieder in der Startelf, ihre ausgeprägte Muskulatur hält das lädierte Knie stabil. Doch das Comeback der sehnsüchtig zurückerwarteten Torjägerin verlief nicht nach Wunsch. Nur drei Minuten nach dem Ingolstädter Führungstreffer, den die schnelle Vanessa Heim nach einem schulmäßigen Konter, einem gewonnenen Laufduell und einer eleganten Kurve um SG-Torfrau Laura van der Laan erzielt hatte (22.), durfte Schraa an den Elfmeterpunkt treten. Sie selbst war unfair am Torschuss gehindert worden, platzierte den Strafstoß Richtung linkes Toreck – und scheiterte an den Fäusten von FCI-Torfrau Anna-Lena Daum (25.). „Super frustrierend“ fand die Rekonvaleszentin ihren Fehlschuss und die Niederlage, die sie in der restlichen Spielzeit mit viel Einsatz, aber wenig Fortune abzuwenden versuchte. Beim ersten wie beim zweiten Gegentor machte die zuletzt so zuverlässige Besarta Hisenaj keine glückliche Figur, die Nationalspielerin des Kosovo hatte zuletzt krankheitsbedingt aber auch kaum trainieren können. Beide Male konnte sie der flinken Haim nicht folgen, die beim 0:2 bis zur Grundlinie stürmte und dann querlegte für Paula Vidovic, die freistehend einschob (33.).

Der Rest des späten Vormittags ist schnell erzählt: Ingolstadt zog sich zurück, Andernach stürmte mit großem Engagement, aber ohne Effizienz. Die Gäste, die in den weißen Andernacher Auswärtstrikots mit Logo und Namen antreten mussten, weil ihre mitgebrachten Leibchen die falsche (= ebenfalls schwarze) Farbe hatten, verteidigten ihren Vorsprung mit großem Einsatz, wehrten mit allen Körperteilen die Andernacher Schussversuche ab und ließen sich auch nicht von einer der insgesamt elf Eckballflanken von Lisa Umbach überraschen. „In der zweiten Halbzeit haben die Mädels alles reingeworfen und eine gute Reaktion gezeigt“, suchte SG-Trainer Florian Stein das Positive. „Der Gamechanger hat gefehlt, wir hätten ein zeitiges Anschlusstor gebraucht.“

Dass dem dezimierten Gastgeber am Ende aus dem Personal- ein Qualitätsproblem erwuchs, räumte der Trainer ein. Doch die Bäckermädchen werden nicht lange Trübsal blasen. In der Tabelle sind sie mit drei Punkten Vorsprung immer noch Zweiter, und am kommenden Samstag (14 Uhr) bietet sich im Heimspiel gegen den SC Sand die nächste und für dieses Jahr letzte Chance, das Punktekonto weiter aufzustocken. Stefan Kieffer

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Nein, hier spielt nicht Andernach gegen Andernach. Den Gästen aus Ingolstadt brachten die weißen Auswärtstrikots der SG 99 richtig Glück. Sie verteidigten ihre 2:0-Führung trotz aller Angriffsversuche der Bäckermädchen (von rechts Laura Schmahl, Carolin Schraa und Julia Schermuly) bis zum Ende. Foto: Tobias Jenatschek




5:1 in Ehrang – SG 99 geht nach Kantersieg beruhigt in die Winterpause

Was vor rund einem Monat wohl niemand für möglich gehalten hätte, steht seit diesem Sonntag fest. Die SG 99 Andernach kann mit einem sicheren Polster auf die Abstiegsplätze in die Rheinlandliga-Winterpause gehen. Nach einem 5:1-Auswärtssieg bei der FSG Ehrang, dem fünften Sieg aus den vergangenen sechs Spielen, stehen solide 23 Punkte auf der Andernacher Habenseite. „Das war ein auch in der Höhe verdienter Sieg und ein super Jahresabschluss“, sagt Trainer Kim Kossmann.

Kossmann sah eine Woche nach der ernüchternden 2:4-Heimniederlage gegen Emmelshausen wieder die bessere Seite seiner Mannschaft. Vor allem Gian Luca Dolon ragte mit drei Treffern aus einer starken Andernacher Offensive hervor. Sein erster Treffer war das Ergebnis einer schönen Kombination über Daniel Kossmann und Alexander Unruh (25.). Auch das 2:0 leitete Kossmann ein – diesmal flankte jedoch Oliver Kubatta und Besnik Alijaj versenkte (43.).

„Nach der Pause gab es dann eine ganz kurze Phase, in der wir ein bisschen geschwommen haben“, sagt Kim Kossmann. Die Phase endete mit dem zweiten Dolon-Treffer, der sich diesmal im Strafraum selbst durchgetankt hatte (57.). Das 4:0, ebenfalls durch Dolon, leiteten Daniel Neunheuser und Daniel Kossmann mit einem schönen Konter ein (62.). Für den Schlusspunkt sorgte Hannes Lutz mit dem 5:1 (82.), erneut waren Kossmann, Neunheuser und Kubatta an der Entstehung beteiligt. Fabio Fuhs hatte zuvor für Ehrang auf 1:4 verkürzt (80.).

Es spielten: Koch, Schmitz, Hoffmann, Unruh (80. Schiffers), Wilbert (55. Hild), Neunheuser, Reintges (76. Oster), Kubatta, Kossmann, Dolon (76. Lutz), Alijaj (55. Oligschläger)

Tore: 0:1/0:3/0:4 Dolon (15./57./62.), 0:2 Alijaj (43.), 1:4 Fuhs (80.), 1:5 Lutz (82.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Mittwoch, 18. Januar 2023 um 20 Uhr. Dann findet auf dem heimischen Kunstrasen das erste Vorbereitungsspiel gegen den SV Oberzissen (Bezirksliga Mitte) statt.

(mlat)




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 7

Die siebte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den FC Ingolstadt 04 (Sonntag, 11. Dezember, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 13,2 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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SG 99 übernimmt zweiten Aufstiegsplatz nach dem teuer erkauften 2:1-Sieg in Frankfurt

Die Bäckermädchen sind momentan nicht aufzuhalten. Mit dem 2:1 (1:1)-Auswärtssieg bei der zweiten Mannschaft der Frankfurter Eintracht feierten die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach den siebten Sieg im zehnten Saisonspiel und sprangen dank der Heimniederlage des FSV Gütersloh gegen Hoffenheims U20 auf den zweiten Tabellenplatz. „Ich bin unfassbar stolz auf diese Mannschaft“, sagte SG-Trainer Florian Stein nach dem Spiel und bezog sich damit nicht nur auf den Dreier, sondern auch auf die Widerstandsfähigkeit seiner Mädels, die auch in Frankfurt wieder mit dem einen oder anderen Rückschlag fertig werden mussten.

Neben den langzeitverletzten Zoe Brückel und Carolin Schraa fehlt ja seit vergangener Woche auch Kathrin Schermuly, deren Rolle im defensiven Mittelfeld von Leonie Wäschenbach gut ausgefüllt wurde – „in ihrem erst zweiten Zweitligaspiel von Beginn an“, wie Trainer Stein anmerkte. Dummerweise verletzte sich die zweite „Sechs“, Vanessa Zilligen, nach einer halben Stunde bei einem Zweikampf am Knie und musste ausscheiden. Die Verletzung entpuppte sich später als Innenbandriss, sie wird etliche Wochen ausfallen. Ihre Vertreterin Laura Schmahl, bisher Reservistin im Kader, machte aber eine ausgesprochen gute Figur.

Dennoch kam mit Zilligens Ausscheiden ein Bruch ins Andernacher Spiel, das bis dahin dominant und zielstrebig wie zuletzt gewohnt verlaufen war. Inklusive eines Führungstreffers, den Maren Weingarz nach einem aggressiv erzwungenen Andernacher Ballgewinn in des Gegners Hälfte und Leonie Wäschenbachs perfekt getimten Steilpass frei vor Frankfurter Torfrau Hannah Johann erzielt hatte (19.). Wieder einmal hatten die Bäckermädchen nur eine von zahlreichen erstklassigen Möglichkeiten genutzt, Maren Weingarz (8.), Alina Wagner (9.) sowie Weingarz und Julia Schermuly bei einer Doppelchance (19.) brachten den Ball nicht ins Eintracht-Tor. Nach Zilligens Verletzung kamen die Gastgeberinnen besser ins Spiel und gaben der Andernacher Torfrau Laura van der Laan einige Gelegenheiten, sich auszuzeichnen, ehe sie kurz vor dem Pausenpfiff zum Ausgleich kamen. Ihre auffälligste Spielerin Charlotte Nachtigall spielte einen raffiniert angeschnittenen Pass in den Strafraum, der genau vor den Füßen der U17-Nationalspielerin Loreen Bender, ARD-Torschützin des Monats Oktober, landete. Da war selbst van der Laan machtlos, als der Ball hinter ihr zum 1:1 einschlug (43.).

„In der Kabine war die Stimmung ziemlich gedrückt wegen der Verletzung und des Gegentors zum absolut ungünstigsten Zeitpunkt“, berichtete Trainer Stein, „es fühlte sich an, als lägen wir chancenlos mit 0:3 hinten.“ Dann stellte sich heraus, dass auch noch Maren Weingarz wegen Schwindelgefühlen zur zweiten Halbzeit ausgewechselt werden musste. Doch der Coach fand die richtigen Worte: „Ich habe gefragt, ob wir jetzt aufgeben und nur noch den einen Punkt verteidigen wollen oder ob wir mutig bleiben und an den Sieg glauben.“ Wer so fragt, der kennt die Antwort. Und in der Tat übernahmen die Bäckermädchen im zweiten Durchgang wieder das Kommando, überstanden die eine oder andere brenzlige Situation nicht zuletzt dank van der Laans Paraden unbeschadet und belohnten sich mit einem typischen SG-Treffer, als Magdalena Schumacher eine Ecke von Lisa Umbach via Innenpfosten zum Siegtreffer ins Tor köpfte (72.).

Alina Wagner, die mit der lautstarken Anfeuerung ihrer zahlreicher Frankfurter Arbeitskollegen im Rücken wie aufgedreht spielte, vergab noch zwei gute Schusschancen, die Torfrau Johann vereitelte (80., 87.), van der Laan parierte die letzte Freistoßchance von Frankfurts Dilara Acikgöz (85.). Dann war der erste Sieg gegen Frankfurt, seit der ehemalige 1. FFC mit dem Namen und unter dem Dach der Eintracht antritt, unter Dach und Fach. Zuvor hatte es in vier Spielen zwei Niederlagen und zwei Unentschieden gegeben. Beim Blick auf die Tabelle, in der die Bäckermädchen nun auf einem Aufstiegsplatz liegen, werden Florian Stein und seine Schützlinge nicht nervös: „Wir können noch einen Platz steigen“, sagte Stein augenzwinkernd vor den letzten beiden Heimpartien des Jahres gegen den FC Ingolstadt (Platz 12) und den SC Sand (Platz 9). „Wir werden alles versuchen, um noch sechs Punkte zu holen. Dann schauen wir, welcher Tabellenplatz unter dem Weihnachtsbaum liegt.“

Doch Stein weiß auch, dass der ohnehin dünne Spielerinnenkader der Bäckermädchen weitere Ausfälle kaum verkraften kann. Personelle Verstärkungen scheinen in Sicht, doch mehr als Andeutungen gibt der Trainer derzeit nicht preis. „Die letzten beiden Spiele bestreiten wir mit den Mädels, die wir haben“, versichert er, „die machen das nämlich hervorragend.“ Stefan Kieffer

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Hier grätscht Vanessa Zilligen noch der Frankfurter U17-Nationalspielerin Loreen Bender, ARD-Torschützin des Monats Oktober, in die Parade. Wenig später musste die Andernacher Nummer 15 mit einer Knieverletzung den Platz verlassen. Bittere Diagnose: Innenbandriss. Foto: Tobias Jenatschek




Ab Sommer: Kevin Müller stellt sein Traineramt zur Verfügung

Trainer Kevin Müller stellt sein Traineramt ab Sommer zur Verfügung Foto: Tobias Jenatschek

Unser Trainer der zweiten Mannschaft hat die Verantwortlichen darüber informiert, dass er nach der Saison nicht mehr als Trainer der Rheinlandliga-Reserve zur Verfügung steht. Seit Oktober 2019 ist Müller für die zweite Mannschaft verantwortlich. Nach zwei abgebrochenen „Corona-Saisons“ 19/20 und 20/21 belegten die Bäckerjungen im vergangenen Spieljahr 21/22 den 7. Tabellenplatz. Aktuell stehen die Bäckerjungen auf Platz vier der Kreisliga A Rhein/Ahr. „Nach dieser Saison bin ich knapp vier Jahre im Amt, habe Höhen und Tiefen miterlebt. Die Mannschaft besitzt mittlerweile ein gutes, stabiles Fundament und spielt eine tolle Saison. Dennoch finde ich, dass im Sommer ein guter Zeitpunkt für eine Veränderung auf der Trainerposition ist“, so der ausscheidende Trainer, der ergänzt: „Die Entscheidung ist mir natürlich nicht leicht gefallen, aber ich treffe diese mit Überzeugung.“ Kim Kossmann, Trainer der ersten Mannschaft und 2. Vorsitzender des Vereins, sagt: „Kev hat einen überragenden Job gemacht. Von daher ist es sehr schade, dass wir ihn als Seniorentrainer verlieren. Wir werden jetzt auf die Suche eines Nachfolgers begeben, uns dabei aber auch die nötige Zeit nehmen.“

 

Kevin Müller hat bis zum Sommer noch Ziele mit seiner Mannschaft. „Wir wollen mindestens unseren vierten Platz verteidigen. Dafür werden wir uns gut vorbereiten und im Jahr 2023 weiter Gas geben.“




Zu viele individuelle Fehler – SG 99 verliert gegen Emmelshausen

Die SG 99 Andernach bleibt in dieser Saison eine Wundertüte. Vier Siege in Folge schafften die Bäckerjungen nach langer Durststrecke zuletzt. Ausgerechnet gegen den Vorletzten aus Emmelshausen gab es am Freitagabend wieder den ersten Rückschlag. Die Andernacher unterlagen durchaus verdient mit 2:4 (0:2). „Das hat sich unter der Woche schon angedeutet“, sagt Trainer Kim Kossmann angesichts der vielen angeschlagenen Spieler und der vergleichsweise geringen Trainingsbeteiligung.

Es waren vor allem die vielen Fehler der Andernacher, die den Gästen aus dem Hunsrück den Sieg ermöglichten. Vor dem 0:1 setzte sich Fabian Nass viel zu einfach auf der rechten Seite durch und ermöglichte somit den einfachen Treffer von Mohammed Hamada (37.). Das 0:2 erzielte Luca Wolf nach einer Ecke per Flachschuss aus dem Rückraum (42.). Die Andernacher gestalteten die Partie nach Spielanteilen durchaus ausgeglichen, blieben jedoch viel zu ungefährlich. Die beste Chance vergab Daniel Neunheuser kurz vor der Pause, als er am herauslaufenden Emmelshausener Torhüter Tizian Christ scheiterte (44.).

Kossmann stellte zur zweiten Halbzeit defensiv um, brachte Noah Wilbert. Die Umstellung fruchtete nicht, auch weil Wilbert einen rabenschwarzen Tag erwischte. Erst ermöglichte er mit einem Rückpass in den Lauf von Martin Panghab das 0:3 (59.), dann ließ er sich in der Entstehung des 2:4, ebenfalls durch Panghab, viel zu einfach überlaufen (68.). Danach nahm Kossmann ihn wieder aus dem Spiel. Der vierte Gegentreffer war besonders bitter, weil Andernach gerade drauf und dran war, die Partie zu drehen. Zunächst zirkelte Daniel Kossmann einen Freistoß aus 25 Metern zum 1:3 ins Tor (60.), dann erzielte Daniel Neunheuser nach Kossmann-Vorarbeit das schnelle 2:3 (66.). Emmelshausen wackelte, fand jedoch nach dem 2:4 wieder zur Stabilität und spielte den erst zweiten Saisonsieg souverän runter.

„Wir haben uns einfach zu viele individuelle Fehler geleistet“, sagte Kim Kossmann. Emmelshausen habe verdient gewonnen. „Wenn wir nicht an unsere 100 Prozent kommen, dann haben wir in dieser Liga kaum eine Chance.“ Egal, wer der Gegner ist.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Hild (46. Wilbert, 72. Saftig), Unruh, Neunheuser, Kubatta, Reintges, Kossmann, Oligschläger (78. Schmidt), Alijaj (78. Zeneli)

SR: Athanasios Fasoulas (Ahrbrück)

Zuschauer: 50

Tore: 0:1 Hamada (37.), 0:2 Wolf (42.), 0:3/2:4 Panghab (59./68.), 1:3 Kossmann (60.), 2:3 Neunheuser (66.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 11. Dezember. Dann gastiert die SG 99 Andernach um 15 Uhr bei der FSG Ehrang.

(mlat)

Sorgte mit zwei Scorer-Punkten für die wenigen Andernacher Höhepunkte: Daniel Kossmann. Foto: René Weiss




Bäckerjungen-Serie hält – Philipp Groß sichert Punktgewinn für unsere „Zwote“ in der Nachspielzeit

Die knapp 60 Zuschauer auf dem Kunstrasen-Platz in Löf kamen definitiv auf Ihre Kosten. Nach 98 gespielten Minuten trennte sich unsere zweite Mannschaft mit 4:4 (3:1) von der SG Löf. Doch nach so einem Spekatakel sah es in der Anfangsphase überhaupt nicht aus. Mit der ersten Torchance nickte Felix Horn einen Kopfball zur Führung der Gastgeber von der Mosel ein (25.). Zehn Minuten später war es Max Hildebrandt, der einen direkten Freistoß aus knapp 30 Metern um die Mauer zirkelte und zum Ausgleich traf (35.) Bitter aus Sicht unserer SG 99: Kurz vor der Pause trafen die Gastgeber per Doppelschlag (43., 45.) zur 3:1 Pausenführung.
Nach dem Seitenwechsel und einer Systemumstellung kamen unsere Bäckerjungen besser ins Spiel. Tom Tiede erzielte per Distanzschuss den 2:3 Anschlusstreffer (52.). Im Anschluss drückte die Mannschaft von Trainer Kevin Müller auf den 3:3-Ausgleichstreffer und erhöhte ds Risiko, indem man den Gegner tief in der Gegnerischen Hälfte unter Druck setzte. Einen gut gespielten Konter nutzte die SG Löf schließlich und erzielte das 4:2 (77.). Die vermeindliche Spielentscheidung. Doch unsere „Zwote“ bewies eine tolle Moral, zurerst erzielte Kilian Molitor den Anschlusstreffer zum 3:4 (85.), nachdem Burim Zeneli zuerst den Innenpfosten traf. Tief in der achtminütgen Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Philipp Groß den viel umjubelten Ausgleichstreffer (90+6.). Unter dem Strich eine verdiente Punkteteilung, aufgrund des Zeitpunktes des Ausgleichstreffers kann man von einem glücklichen Punktgewinn für unsere Bäckerjungen im letzten Ligaspiel des Jahres 2022 sprechen. „Oft ist so ein Doppelschlag vor der Pause ein ´Killer´. Spätestens aber nach dem 2:4 ist oft der Deckel drauf. Aber wir haben weitergemacht, gekämpft und immer daran geglaubt, auch als es zum Ende des Spiels sehr hektisch und emotional wurde. Auf die Leistung und wie wir zurückgekommen sind, können wir sehr stolz sein“, sagte Trainer Kevin Müller nach Spielende.
Mit 30 gesammelten Punkten überwintern wir auf dem vierten Tabellenplatz. „Nach dem verkorksten Saisonstart haben wir uns gefangen und waren sehr stabil. Mit der Hinrunde, dem vierten Tabellenplatz und den gezeigten Leistungen können wir sehr zufrieden sein. Wir wollen in 2023 weiter Gas geben und unsere Position verteidigen“, so Kevin Müller abschließend.
Foto: Philipp Groß sicherte in der Nachspielzeit den Punktgewinn / Tobias Jenatschek



3:1 – SG 99 schlägt trotz Rückstand erstmals den 1. FC Nürnberg

Nun haben die Bäckermädchen auch den 1. FC Nürnberg zum ersten Mal besiegt, bevor es zu einem Angstgegner-Syndrom kommen konnte. Beim 3:1 (2:1)-Heimsieg vor 150 Zuschauern waren die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach vor allem im zweiten Durchgang derart überlegen, dass die beiden Niederlagen der Vorsaison nur noch eine ferne Erinnerung sind. „Heute bin ich sehr zufrieden“, meinte SG-Trainer Florian Stein, „das einzige Manko war, dass wir hintenraus noch viel höher hätten gewinnen können.“ Vor allem Julia Schermuly, die diesmal selbst ohne Torerfolg blieb, arbeitete mit ihrem aggressiven Anlaufen der letzten Nürnberger Abwehrreihe und daraus resultierenden Ballgewinnen Chancen heraus.

Hätte Lisa Umbach nach Julia Schermulys Vorlage selbst einen Schuss gewagt statt vergeblich den Pass zu Maren Weingarz zu versuchen, hätten die Bäckermädchen früh in Führung gehen können (13.). Stattdessen fiel das erste Tor auf der anderen Seite. Die Mädels des traditionsreichen „Club“ setzten meist auf lange Bälle und schnelle Sprints und erzwangen so nach einer halben Stunde ihren zweiten Eckstoß. Jessica May schlug den Ball Richtung zweiter Pfosten, Elena Mühlemann köpfte ihn per Aufsetzer ins Eck (30.).

Die Bäckermädchen, deren Kombinationsspiel bis dahin noch nicht in Fluss gekommen war, vernahmen den Weckruf und erhöhten den Druck. Nur zwei Minuten nach dem 0:1 flankte Alina Wagner von links, Nürnbergs Torfrau Lea Paulick rammte die heranstürmende Kathrin Schermuly rabiat zu Boden, doch Fifa-Schiedsrichterin Fabienne Michel wollte den geforderten Elfmeter nicht pfeifen. „Elfer und Rote Karte“, urteilte Stein, „das war eine klare Tätlichkeit.“ Die Szene ging weiter und Andernach bekam einen Freistoß, gut 20 Meter vor dem Tor in zentraler Position. „Schieß ihn einfach rein, Maggi“, rief ihr immer noch erzürnter Trainer von draußen. Abwehrchefin Schumacher tat wie geheißen und versenkte den Ball mit Wucht im Winkel – 1:1 (35.).

„Maggis Freistoß war der Gamechanger“, analysierte Trainer Stein hinterher, „danach haben wir gezeigt, dass wir die reifere Mannschaft sind.“ Die das kurz vor der Pausenpfiff auch zahlenmäßig darstellte. Wieder hatte Julia Schermuly den Ball erobert, zog durch bis zur Grundlinie und servierte maßgenau für Lisa Umbach, die zur Halbzeitführung nur noch einschieben musste (45.). „Das 2:1 war wunderschön herausgespielt, das muss ich mir nachher noch mal im Video anschauen“, schwärmte Trainer Stein, der mit den Zuschauern nur wenige Minuten nach Wiederbeginn erneut jubeln durfte. Das 3:1 fiel nach bewährtem Muster: Lisa Umbach schlug eine Ecke von rechts dicht vors Tor, im Gewühl fand die Fußspitze von Kathrin Schermuly den Ball als erste und bugsierte ihn über die Linie (52.).

In der Folge zeigten die Bäckermädchen, was sie fußballerisch draufhaben. Für ihre ansehnlichen Ballstafetten und Doppelpässe ernteten sie immer wieder Szenenapplaus von den Rängen, versäumten vor lauter „Spielrausch“ (Stein) nur das Toreschießen. Julia Schermuly und Alina Wagner mit einer Doppelchance (59.) und noch einmal Julia Schermuly, die nach Lisa Umbachs Steckpass frei vor Torfrau Paulick das Ziel nur knapp verpasste (80.), kamen dem vierten Treffer am nächsten. Allein, er wollte nicht mehr fallen. Trainer Stein verpasste der verhinderten Torjägerin noch ein Sonderlob und fand den positiven Aspekt: „Wir haben wieder drei verschiedene Torschützinnen. Deshalb sind wir so schwer auszurechnen.“

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Auch mit einem blauen Auge, das ihr FCN-Torhüterin Lea Paulick im luftigen Zweikampf nach etwas mehr als einer halben Stunde verpasste, ließ sich Kathrin Schermuly (Bildmitte) nicht aufhalten. Hier bejubelt sie ihren Treffer zum 3:1, zugleich das sechste persönliche Erfolgserlebnis. Bitter: Die Verletzung der Andernacherin mit der Nummer fünf entpuppte sich später übrigens als Bruch der Augenhöhle, sie fällt unter Umständen für den Rest des Jahres aus. Foto: Tobias Jenatschek