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1:1 gegen Ehrang – Kossmann zufriedener als beim Andernacher Auftaktsieg

Das Spannende am Fußball ist, dass Leistung und Ergebnis nicht immer zusammenpassen. Vor einer Woche, als die SG 99 Andernach mit 3:1 beim Oberliga-Absteiger TSV Emmelshausen gewann, war Trainer Kim Kossmann nicht ganz glücklich mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Eine Woche später kommen die Bäckerjungen gegen den Bezirksliga-Aufsteiger FSG Ehrang zuhause nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus und ihr Trainer ist dennoch voll des Lobes. „Ich bin total zufrieden. Wir hatten gefühlt 75 Prozent Ballbesitz, nur der letzte Pass hat manchmal noch gefehlt“, sagt Kossmann.

Bei heißen Temperaturen hatten immerhin rund 150 Zuschauer den Weg an den Andernacher Kunstrasen gefunden und sorgten somit für eine ordentliche Kulisse. Sie sahen dort allerdings zunächst, wie die Gastgeber den Start in die Begegnung verpatzten. Eine Unaufmerksamkeit in der Andernacher Hintermannschaft nutzte Michael Hensel  zur frühen Gästeführung (5.). Danach brauchte die Kossmann-Elf ein wenig, um sich zu sammeln, übernahm jedoch bald wieder die Spielkontrolle. Ole Conrad per Kopf (19.), Philipp Schmitz per Freistoß (33.) und Fabian Weber per Halbdistanzschuss (37.) sorgten für erste gefährliche Torannäherungen. Insgesamt stimmte jedoch gerade in dieser Phase, was Kossmann nach dem Spiel bilanzierte. Der letzte Pass fehlte zu oft. Die beste Chance der ersten Halbzeit vergab Conrad kurz vor der Pause, als er aus kurzer Distanz frei am Tor vorbeiköpfte (40.).

Daniel Kossmann (2.v.r.) und Hakan Külahcioglu (3.v.r.) bejubeln den 1:1-Ausgleich. Foto: René Weiss

 

In der zweiten Halbzeit erhöhten die Gastgeber weiter den Druck, hatten zunächst allerdings Pech. Gästekeeper Moritz Zingen konnte einen Schuss von Hannes Lutz noch geradeso an die Unterkante der Latte lenken (47.). Für den mittlerweile hochverdienten Ausgleich sorgte dann der eingewechselte Hakan Külahcioglu, der sich mit einem starken Solo auf der rechten Seite durchsetzte. Daniel Kossmann musste im Strafraumzentrum nur noch zum 1:1 einschieben (66.). Nach dem Ausgleich wurden die Andernacher allerdings wieder ein wenig nachlässiger und hatten zwei Mal sogar Glück, nicht erneut in Rückstand zu geraten. Torschütze Hensel scheiterte nach einem schnellen Angriff am Innenpfosten (82.), Jonas Amberg konnte völlig freistehend Andernachs Torhüter Jannis Koch nicht überwinden (83.). Gegen, nach einer gelb-roten Karte gegen Pepe Fuhs (87.) dezimierte, Ehranger hätte es am Ende jedoch fast noch zum Heimsieg gereicht. Maicol Oligschläger kam nach einer Flanke von Daniel Neunheuser aus kürzester Distanz frei zum Kopfball, zielte jedoch knapp am Ziel vorbei (90.+4).

„Natürlich hätten wir das Spiel gewinnen können“, sagte Kossmann nach Spielende. „Aber mit dem Punkt können wir leben.“ Seine Mannschaft hätte den Zuschauern gerne noch ein wenig mehr Spektakel geboten, wie der Trainer betonte, „bei dem Wetter kannst du aber nicht 90 Minuten lang anlaufen“.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Unruh, Wilbert, Neunheuser, Lutz (54. Reintges), Weber, Conrad (84. Oligschläger), Kossmann (74. Dolon), Tiede (54. Külahcioglu)

SR: Ingo Kreutz (Lutzerath)

Zuschauer: 150

Tore: 0:1 Hensel (5.), 1:1 Kossmann (66.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Freitag, 26. August bei der SG Hoher Westerwald Niederroßbach. Der Anpfiff erfolgt um 20 Uhr auf dem Kunstrasen in Niederroßbach.

(mlat)




Traumstart beim Oberliga-Absteiger: SG 99 gewinnt 3:1 in Emmelshausen

Der Start in die neue Saison ist mit Bravour geglückt. Die SG 99 Andernach gewann am Samstag zum Rheinlandliga-Auftakt mit 3:1 (2:1) beim Oberliga-Absteiger TSV Emmelshausen. Und dabei können die Bäckerjungen eigentlich noch ein gutes Stück besser Fußball spielen. So sieht es zumindest Trainer Kim Kossmann. „Das war jetzt keine Leistung, die mich vom Hocker gehauen hat“, sagte er nach Spielende. Ergänzte aber auch: „Wir haben leidenschaftlich verteidigt, leidenschaftlich gekämpft und das war bei gefühlten 40 Grad in der Sonne entscheidend.“

Die Andernacher fanden zunächst schwer ins Spiel, Emmelshausen übernahm gleich die Kontrolle. Nur Gästetorhüter Jannis Koch war es zu verdanken, dass der Oberliga-Absteiger seine anfängliche Überlegenheit nicht zum Führungstreffer nutzen konnte. Erst rettete Koch im Eins-Gegen-Eins überragend gegen den herannahenden Simon Scheid (7.), drei Minuten später lenkte er einen erneuten Scheid-Schuss von der Strafraumgrenze mit gutem Reflex zur Ecke (10.). In der Folge fanden die Andernacher aber auch immer besser in die Partie. Ole Conrad (17.) und Daniel Kossmann (23.) kamen zu ersten gefährlichen Abschlüssen. Nach 25 Minuten hatte Conrad dann auf der anderen Seite auch seine Riesenchance im Eins-gegen-Eins. Doch auch Emmelshausens Keeper Tizian Christ ist hellwach und kann die Situation entschärfen.

Für das 0:1 muss somit ein Andernacher Klassiker herhalten: Langer Einwurf Philipp Schmitz, Kopfball Tim Hoffmann (30.). Eine mittlerweile verdiente Führung, die jedoch nur zwei Minuten Bestand hat. Ein Schuss von Iljaz Gubetini klatscht noch von der Unterkante der Latte zurück ins Spielfeld, gegen den Nachschuss von Scheid ist Koch dieses Mal chancenlos. Es entwickelt sich bis zur Pause ein ausgeglichenes Spiel, bei dem Andernach für die größeren Höhepunkte sorgt. Erst kopieren Schmitz und Hoffmann fast das 0:1 (39.), dann hämmert Schmitz einen Freistoß aus knapp 30 Metern sehenswert zum 1:2 in den Torwinkel (45.).

In der zweiten Halbzeit übernimmt Emmelshausen wieder die Kontrolle, schafft es allerdings nicht, dauerhaften Druck auf das Gästetor auszuüben. Zwei gute Abschlüsse von Gubetini (52./58.) sind die einzigen Höhepunkte der ersten 25 Minuten nach Wiederanpfiff. Dann zieht Emmelshausen das Tempo an und erspielt sich mehrere gefährliche Aktionen im Andernacher Strafraum. Die wohl beste Chance vergibt wiederum Simon Scheid, der den Ball aus kurzer Distanz nicht an Koch vorbeibringt (77.). Auch der direkte Nachschuss führt nicht zum Erfolg. Die Gastgeber versuchen es weiter, bis Filip Reintges für den „Gnadenstoß“ sorgt, wie Kossmann es nach Spielende nennt. Per Flachschuss trifft er zum 1:3-Endstand (89.).

Jannis Koch hatte mit starken Paraden großen Anteil am Auswärtssieg. Foto: René Weiss

Bei aller Detailkritik war der Trainer damit dann auch am Ende absolut zufrieden. „Alles in allem sind wir sehr glücklich, dass wir gewonnen haben“.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Hild (60. Schiffers), Heider, Neunheuser, Reintges, Oligschläger (60. Külahcioglu), Conrad (80. Wilbert), Kossmann (87. Lutz), Tiede (69. Dolon)

SR: Lukas Heep (Neuwied)

Zuschauer: 150

Tore: 0:1 Hoffmann (30.), 1:1 Scheid (32.), 1:2 Schmitz (45.), 1:3 Reintges (89.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 21. August um 14 Uhr. Dann empfangen die Bäckerjungen auf dem heimischen Kunstrasen den Bezirksliga-Aufsteiger FSG Ehrang.

(mlat)




Interview mit Kevin Müller: „Es geht nur gemeinsam“

Seit knapp sechs Wochen ist die Zweite Mannschaft der SG 99 in der Vorbereitung auf die neue Saison 2022/23. Wir haben mit Trainer Kevin Müller über seine bisherigen Eindrücke, seine Ziele und die neuen Gesichter im Team gesprochen.

Kevin, ihr seid am Ende der Vorbereitungszeit angelangt. Am Mittwoch (20 Uhr) geht es im Kreispokal beim TuS Oberwinter II mit dem ersten Pflichtspiel los. Wie verliefen die vergangenen Wochen?

Kevin Müller Grundsätzlich gut. Wir haben wie viele andere Mannschaften immer mal wieder Spieler, die im Urlaub sind. Hinzu kommt die bekannte Corona-Situation. Aber damit können wir leben und ich bin mit unserer Saisonvorbereitung zufrieden.

Andreas Pütz hat das Trainerteam komplettiert. Wie kam es dazu und wie sieht die Aufgabenverteilung aus?

Kevin Paddy Sesterhenn musste aus beruflichen Gründen etwas kürzer treten und kann nicht regelmäßig vor Ort sein. Ich kenne „Pützi“ schon lange und es hat einfach direkt gepasst. Er kümmert sich eher um die Torhüter, Paddy und ich legen den Fokus auf die Feldspieler, da ergänzen wir uns sehr gut. Zudem bringt Pützi natürlich jede Menge Erfahrung mit, schließlich hat er schon einige Rheinland- und Oberligasaisons als Stammtorhüter auf dem Buckel. Davon profitieren wir enorm.

Ihr habt einige Testspiele absolviert. Wie lautet dein Fazit der Spiele und was war dir in der Vorbereitungszeit besonders wichtig?

Kevin Wir haben in der vergangenen Saison 68 Gegentore in 26 Spielen gefangen. Ich denke, damit ist die Frage recht schnell beantwortet (lacht). Wir müssen kompakter sein und besser verteidigen, so einfach das klingt. Es ist zwar unsere Art, offensiv und nach vorne zu spielen. Aber: Wir können nicht immer drei, vier oder fünf Tore schießen, um zu punkten. So hast du dauerhaft keinen Erfolg. Wir haben unser Spiel gegen den Ball verändert, was schon recht gut funktioniert. Dennoch wollen und müssen wir weiter daran arbeiten.

Die Mannschaft hat sich verändert. Zwölf Neuzugänge von externen Vereinen und aus der eigenen U19 haben den Kader vergrößert.

Kevin Ja, absolut. Und das war zwingend notwendig für einen guten Trainingsbetrieb. Wir sind jetzt aber auch qualitativ besser aufgestellt. Zum Beispiel mit Kodai Stalph, der vergangene Saison noch als Spielertrainer in Mendig aktiv war. Alle neuen Jungs bringen Qualität mit und wir sind unheimlich froh, dass sie da sind.

Was traust du deiner Mannschaft für die kommende Saison zu?

Kevin Müller, Trainer der Zweiten Mannschaft. Foto: Tobias Jenatschek

Kevin Ich finde, das ist immer schwierig zu sagen und hängt auch vom Saisonstart ab. Aber es sollten schon mehr Punkte werden als in der letzten Saison. Grundsätzlich müssen wir uns finden und ein verschworener Haufen sein. Dann ist einiges möglich. Fakt ist: Es geht nur gemeinsam.

Wie läuft der Austausch zwischen Erster und Zweiter Mannschaft?

Kevin Außergewöhnlich gut. Das enge Verhältnis zwischen Kim und mir ist ja bekannt. Wir tauschen uns quasi täglich aus, helfen uns gegenseitig und schätzen die Meinung des anderen.

Neben deiner Trainertätigkeit bist du nun auch Teil des Vorstands. Wie kam es dazu?

Kevin Wir haben uns mit einem neuen Team aufgestellt. Die SG ist ein großer Verein mit einer enormen Strahlkraft. Ich glaube, hier können wir noch viel bewegen. Ich bin mit Unterbrechung insgesamt über 20 Jahre hier aktiv, ob als Spieler oder Trainer. Der Verein liegt mir am Herzen und das wird wahrscheinlich auch immer so bleiben.

Marc Latsch stellte die Fragen.




2:0 in Kobern-Gondorf: SG 99 erreicht zweite Pokalrunde

Der kleine Andernacher Pokalfluch ist gebrochen. Erstmals seit der Spielzeit 2019/20 stehen die Bäckerjungen wieder in der zweiten Runde des Rheinlandpokals. Am Freitagabend setzte sich die Mannschaft von Trainer Kim Kossmann im ersten Pflichtspiel der neuen Saison beim A-Ligisten SV Untermosel Kobern mit 2:0 (1:0) durch.

„Das war schon das erwartet schwere Spiel. Untermosel war eine richtig gute Mannschaft“, sagte Kossmann nach Spielende. Der Trainer war mir dem Auftritt seines Teams in der ersten Halbzeit nicht ganz zufrieden. Vor allem die Arbeit mit dem Ball hatte ihm da nicht gefallen. Zudem hatten die Andernacher Glück als die Gastgeber innerhalb einer Aktion gleich drei Mal den Pfosten trafen. So reichte ein Treffer von Daniel Kossmann (31.) zur Pausenführung. Sven Schiffers hatte mit einem langen Ball für die Vorarbeit gesorgt.

Besser gefiel Kossmann dann die zweite Halbzeit. „Da haben wir das relativ souverän runtergespielt, kaum noch etwas zugelassen“, sagte er. Für die Vorentscheidung sorgte der eingewechselte Louis Hild (70.) nach einer schönen Kombination der Gäste. Philipp Schmitz spielte einen starken Ball nach außen, Jörn Heider ließ mustergültig durch und Hannes Lutz flankte punktgenau auf den Kopf des im Zentrum bereitstehenden Hild. Bei dem 2:0 blieb es dann auch. Einem „gerechten Ergebnis“, wie Kossmann nach Spielende betonte.

Es spielten: Koch, Schmitz, Hoffmann, Schiffers (60. Hild), Unruh, Neunheuser (74. Zeneli), Heider, Lutz (74. Wilbert), Weber (83. Dolon), Tiede (68. Oligschläger), Kossmann

Tore: 0:1 Kossmann (31.), 0:2 Hild (70.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Samstag, 13. August um 17.30 Uhr. Dann sich die Bäckerjungen zum Rheinlandliga-Auftakt beim Oberliga-Absteiger TSV Emmelshausen zu Gast.

(mlat)

 




SG 99 im Teststress: Erst Mainz, Saarbrücken und Essen, jetzt Berlin, dann Montabaur

Die Intensität der Vorbereitung nimmt zu: Vier Wochen vor dem Saisonstart in der 2. Frauenfußball-Bundesliga gewann die SG 99 Andernach das Testspiel gegen den West-Regionalligisten SGS Essen U20 am Ende recht souverän mit 3:0 (0:0).Zuvor hatten sich die Bäckermädchen gegen den TSV Schott Mainz mit 3:2 durchgesetzt, beim 1. FC  Saarbrücken (beide in der Regionalliga Südwest beheimatet) gab es einen 5:5-Schlagabtausch.

Kathrin Schermuly brach mit ihrem Kopfball gegen Essen den Bann (54.), Alina Wagner baute den Vorsprung nach 63 Minuten aus. Weitere Gelegenheiten ließ der Gastgeber liegen, den finalen Treffer erzielte Maren Weingarz (83.). Trainer Florian Stein setzte mit Carolin Schraa, Leonie Wäschenbach und Laura Schmahl drei Neuzugänge ein, zudem Gastspielerin Klara Gorges. Zwei weitere Vergleiche mit Teams aus der dritten Etage der Republik folgen binnen kürzester Zeit. Am Mittwoch um 18.30 Uhr messen sich die Bäckermädchen auf dem Rasenplatz im Andernacher Stadion mit dem 1. FC Union Berlin. Da werden angenehme Erinnerungen wach: Vor knapp drei Jahren siegte die SG 99 an gleicher Stelle in der Aufstiegsrelegation mit 2:0 gegen die „eisernen Ladies“ und schaffte so nach dem vorangegangenen 1:1 in der Hauptstadt den direkten Wiederaufstieg in die Zweite Liga. Zwei Tage nach dem Schlagabtausch mit Berlin treffen die Stein-Schützlinge um 19 Uhr in Willroth (Kreis Westerwald/Wied) auf den 1. FFC Montabaur.

Neuzugang Carolin Schraa (am Ball, rechts beobachtet von Teamkollegin Carolin Dillenburg) ging gegen die U20 des Bundesligisten SGS Essen zwar leer aus, traf zuvor aber in den Testspielen gegen den TSV Schott Mainz und den 1. FC Saarbrücken für die SG 99 ins Schwarze. Foto: Tobias Jentaschek




„Wir wollen den Verein noch ein Stück weiterbringen“ – Jupp Kowalski zum neuen Vorsitzenden der SG 99 gewählt

Der Plan stand schon seit ein paar Monaten fest, seit Donnerstagabend ist es nun auch demokratisch entschieden: Franz Josef „Jupp“ Kowalski ist neuer Vorsitzender der SG 99 Andernach. Der langjährige Trainer der ersten Mannschaft wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung des Vereins im Hotel „Zum Anker“ ohne Gegenstimme zum Nachfolger von Albrecht Schmitz gewählt. Ebenso wie die beiden neuen Geschäftsführer Philipp Loosen (Männer und Junioren) und Patrick Schmitz (Frauen und Juniorinnen), die sich künftig die Aufgaben des scheidenden Geschäftsführers Bodo Heinemann teilen werden.

So galten die ersten Worte des neugewählten Kowalski auch den Verdiensten seiner Vorstands-Vorgänger: „Ihr habt den Verein in einer Zeit schuldenfrei bekommen, in der andere Schulden gemacht haben.“ Er lobte Albrecht Schmitz für seine Arbeit in den unterschiedlichsten Funktionen. „Er war zu allem bereit und sich für nichts zu schade. Solche Ehrenamtler braucht das Land.“ Kowalski rühmte Bodo Heinemann vor allem für dessen Verdienste um die Andernacher Frauenabteilung, die er vor 16 Jahren aufgebaut und kontinuierlich vorangebracht hatte. „Wir werden sicherlich nie wieder einen wie dich bekommen. Du könntest in jedem Bundesligaclub arbeiten“, sagte Kowalski.

Kowalski, Loosen und Patrick Schmitz waren nicht die einzigen Neubesetzungen des Abends. Auch der 2. Vorsitzende Kim Kossmann, Isabelle Hawel als Abteilungsleiterin Frauen, Jugendleiter Uwe Kroll und mehrere neu kandidierende Beisitzer wurden ebenfalls ohne Gegenstimmen in ihre Ämter gewählt. Mit Junioren-Koordinator Stefan Schmidt und Frauen-Abteilungsleiter Michael Suckow wurden zudem zwei weitere verdiente Führungskräfte verabschiedet.

Auch wenn die Wahlen des insgesamt 18-köpfigen Vorstands der „Höhepunkt“ der Versammlung waren, so gab es auch weitere Themen. Zum einen wurde, auch als Grundlage für die Vorstands-Neustrukturierung, eine neue Vereinssatzung beschlossen, die nun noch beim Amtsgericht eingetragen werden muss. Zum anderen verabschiedeten die anwesenden Mitglieder, auch hier ohne Gegenstimme, eine Anpassung der Mitgliedsbeiträge. Diese werden ab 2023 für Erwachsene 120 Euro (zuvor 92 Euro), Jugendliche 96 Euro (80 Euro) und Familien 180 Euro (132 Euro) betragen. „Wir verdienen nichts daran. Das ist die klare Botschaft, die wir senden“, sagte der scheidende Geschäftsführer Bodo Heinemann zur Begründung. Die erste Erhöhung seit elf Jahren sei vielmehr notwendig, um die derzeit sehr niedrigen Übungsleiterpauschalen anzupassen. Es geht schlichtweg darum, auch in Zukunft einen vernünftigen Jugendspielbetrieb zu ermöglichen. 17 Nachwuchsmannschaften schickt der Verein in die gerade angelaufene Saison 2022/23 ins Rennen, zudem jeweils drei Frauen- und drei Männerteams.

Nach einem Rückblick auf die vergangene Saison und besonders die sportlichen Höhepunkte wie dem vierten Platz der Frauen in der Zweiten Bundesliga, den Aufstiegen der zweiten und dritten Frauenmannschaft und der A-Junioren sowie dem Klassenerhalt in der B-Juniorinnen-Bundesliga richtete der neue Vorsitzende noch einmal den Blick nach vorne. „Es wird sehr schwer sein, viel zu bewegen, weil der Verein bereits hervorragend dasteht“, sagte Kowalski. Er betonte, dass er den endlich wieder finanziell gesunden Verein auf keinen Fall neu verschulden wolle. Doch nur mit dem aktuell guten Stand will sich der „Neue“ an der Spitze von rund 600 Mitgliedern auch nicht zufriedengeben: „Wir wollen den Verein noch ein Stück weiterbringen. Stillstand ist Rückschritt.“

Der gewählte Vorstand im Überblick: Franz Josef Kowalski (1. Vorsitzender), Kim Kossmann (2. Vorsitzender), Philipp Loosen (Geschäftsführer Männer + Junioren), Patrick Schmitz (Geschäftsführer Frauen + Juniorinnen), Emanuel Thiessen (Schatzmeister), Isabelle Hawel (Abteilungsleiterin Frauen), Yannik Velthaus (Abteilungsleiter Männer), Uwe Kroll (Jugendleiter), Katharina Sternitzke (Juniorinnen-Koordinatorin), Albrecht Schmitz (Beisitzer allgemeine Verwaltung), Manfred Freitag (Beisitzer Geschäftsführung), Alexander Unruh (Beisitzer Finanzen), Philipp Schmitz (Beisitzer Finanzen/Steuern), Steffen Weber (Beisitzer Marketing/Sponsoring), Marc Latsch (Beisitzer Öffentlichkeitsarbeit/Presse), Kevin Müller (Beisitzer Öffentlichkeitsarbeit/Presse), Paul Schmitz (Beisitzer spezielle Aufgaben), Armin Grauel (Beisitzer spezielle Aufgaben)

(mlat)

Der neue Vorstand der SG 99 Andernach. Foto: Stefan Schmidt




SG 99 startet in die Vorbereitung: „Ich bin mit dem Kader sehr zufrieden“

Die ersten Trainingseinheiten haben die Bäckerjungen bereits hinter sich, am Freitag (20 Uhr) gegen Linz und am Sonntag (13 Uhr) gegen Müllenbach stehen auf dem Andernacher Kunstrasen auch schon die ersten Vorbereitungsspiele an. Trainer Kim Kossmann hat nun noch rund fünf Wochen Zeit um seine Mannschaft auf die neue Rheinlandliga-Saison vorzubereiten.

„In der Vorbereitung wollen wir uns die Körner holen, die uns in der letzten Rückrunde ein wenig gefehlt haben“, sagt Kossmann und spielt damit auf die vergangene Spielzeit an. Nach starkem Saisonstart reichte es für die Andernacher nach einigen Corona-Erkrankungen und Verletzungen am Ende nur für 40 Punkte und den 12. Tabellenplatz. „Da dürfen wir uns nichts vormachen: Wir hatten uns schon mehr erwartet.“

Kossmann ist allerdings guten Mutes, dass es in der kommenden Saison besser wird. 25 Spieler stehen dem Trainer nach derzeitiger Planung zur Verfügung. Darunter viele altbekannte Gesichter aus der Ersten Mannschaft und der eigenen Jugend. Komplettiert wird der Kader durch Rückkehrer Tom Tiede (Plaidt) und Besnik Alijaj, der zuletzt für den SV Untermosel Kobern auf Torejagd ging.

„Ich bin mit dem Kader sehr zufrieden“, sagt Kossmann. Auch aus der eigenen A-Jugend komme viel Qualität nach. Spieler, die noch ihre Zeit bräuchten, aber laut Trainer schon „sehr dicht dran“ am Rheinlandliga-Niveau sind. Für die neue Saison will Kossmann die Spielweise seiner Mannschaft anpassen. „Für die Art, wie wir in Zukunft spielen wollen, müssen wir fit sein.“ Einige Spieler seien schon jetzt in einer sehr guten Form, andere Urlaubsrückkehrer oder Corona-Infizierte müssen noch ein wenig mehr nacharbeiten.

Zum Liga-Auftakt bekommen es die Andernacher dann gleich mit einem schweren Gegner zu tun. Am Samstag, 13. August (17.30 Uhr) gastiert die Kossmann-Elf beim Oberliga-Absteiger TSV Emmelshausen. Das erste Heimspiel findet am Sonntag, 21. August (14 Uhr) gegen den Bezirksliga-Aufsteiger FSG Ehrang statt. „Ein Oberliga-Absteiger ist natürlich direkt ein dickes Brett, das wir zu bohren haben“, sagt Kossmann. „Darauf wollen wir uns jetzt vorbereiten. Dann sind wir hoffentlich gerüstet für eine erfolgreichere Saison als letztes Jahr.“

(mlat)




2. Bundesliga: SG 99 startet am 28. August mit einem Heimspiel gegen die U20 des SC Freiburg

Der neue Spielplan 2022/23 der 2. Frauen-Bundesliga verrät: Die SG 99 Andernach startet am Sonntag, 28. August, mit einem Heimspiel gegen die U20 des SC Freiburg in die Punkterunde, die Begegnung mit dem Klassenneuling wird voraussichtlich um 11 Uhr auf dem Stadion-Rasenplatz angepfiffen. Das erste Auswärtsspiel lässt ein wenig auf sich warten, am 18. September tritt das Team von Trainer Florian Stein und dem neuen Co-Trainer Sebastian Bell beim FC Bayern München U20 an. Eine Woche zuvor müssen sich die Bäckermädchen in der zweiten DFB-Pokalrunde beweisen. Eigentlich sah sich die SG 99 schon im ersten Durchgang (20./21. August) in der Pflicht, doch Andernach erwischte als Tabellenvierter der abgelaufenen Zweitliga-Saison das letzte von insgesamt 16 Freilosen.

Bevor Liga und Pokal die Mannschaft fordern, wartet ab dem kommenden Samstag, 9. Juli, erst einmal die schweißtreibende Vorbereitung. Insgesamt fünf Testspiele, beginnend mit der Partie gegen den TSV Schott Mainz (16. Juli in Gönnersdorf), werden die Stein-Schützlinge absolvieren. Zusätzlich gibt es die Teilnahme am STEKA-Cup in Schleidweiler, dort wird sich die SG 99 am 13. August mit der Nationalmannschaft Luxemburgs und mit sechs Mannschaften aus der 1. und 2. Liga Deutschlands, aus Österreich und aus den Niederlanden messen.




Interview mit Junioren-Leiter Uwe Kroll: „Ich blicke jetzt sehr positiv nach vorne“

Uwe, du bist seit ein paar Monaten bereits zum zweiten Mal Junioren-Leiter bei der SG 99 Andernach. Was hat dich daran gereizt?

Uwe Kroll Zunächst einmal meine langjährige Freundschaft zu Jupp Kowalski und Kim Kossmann (lacht). Ich hatte die letzten Jahre mal nichts mit Fußball zu tun, habe mich auf andere Sachen konzentriert und war auch sehr zufrieden mit meinem Leben. Viele Vereine haben mich in der Zeit angerufen und angeschrieben. Ich habe immer wieder abgelehnt. Als dann die Anfrage aus Andernach kam, habe ich mir auch wieder zwei, drei Wochen Zeit gelassen, bevor ich dann ja gesagt habe. Mein Herz hängt an der SG, das weiß jeder. Die neue Jugend-Abteilung, die ich damals aufgebaut habe, ist sowas wie mein Baby gewesen.

Du hattest kurz vor Beginn der Corona-Krise bei der SG 99 aufgehört. Was hat sich seitdem verändert?

Kroll Wir sind nicht tief abgerutscht, aber die Kette war rostig und im Begriff zu reißen. Wir sind mit der C-Jugend zwei Mal nur wegen der Pandemie nicht abgestiegen. Auch beim Unterbau in der D- bis E-Jugend hat es ein wenig gekränkelt, da sind wir aber mittlerweile wieder gut aufgestellt. B- und C-Jugend haben mir allerdings schon ein wenig Sorgen gemacht. Nur die A-Jugend nicht, die war schon als ich wieder angefangen habe Tabellenführer in der Rheinlandliga. So konnten wir dann auch den Abstieg der B-Jugend mit dem Aufstieg der A-Jugend in die Regionalliga kompensieren.

Was waren deine drängendsten Aufgaben, nachdem du wieder angefangen hattest?

Kroll Wir wussten schon länger, dass uns im Sommer einige Trainer im Leistungsbereich fehlen werden und es eine Aufgabe wird, die Mannschaften schlagkräftig aufzustellen. Für B- und C-Jugend war es extrem schwierig zu finden, was ich mir vorgestellt habe. Es mussten ambitionierte Trainer sein, die uns auch dabei unterstützen sollten, frisches Blut nach Andernach zu holen. Jungs, die wir auf unseren „Andernacher Weg“ mitnehmen wollten. Solche Trainer haben wir mit Norden Hbib und Julian Stähler gefunden. Als dann die A-Jugend-Trainerstelle auch noch frei wurde, ist uns die Nachbesetzung mit Kodai Stalph auch sehr gut gelungen. Ich blicke jetzt sehr positiv nach vorne und freue mich riesig auf die neue Saison.“

Andernachs Junioren-Leiter Uwe Kroll.

Eine der großen Aufgaben ist es auch, die A-Jugend für die neue Saison in der Regionalliga fit zu machen. Wie laufen da gerade die Planungen?

Kroll Die A-Jugend-Planung ist komplett abgeschlossen. Das war auch die einfachste Aufgabe. Viele Jungs aus der Umgebung sind mit ihren Vereinen aus der Regionalliga abgestiegen. Wir hätten jede Menge neue Spieler haben können. Aber zum einen hatten wir schon einen sehr guten Kader, der auch im vergangenen Jahr schon mit vielen Spielern aus dem jüngeren Jahrgang gespickt war. Und zum anderen wollten wir explizit Jungs haben, die „Heimkehrer“ sind und schon früher in Andernach aktiv waren.

Was sind denn Baustellen, die dich mehr beschäftigt haben?

Kroll Die C-Jugend war bis zum Schluss die größte Baustelle, weil wir einige Jungs an die B-Jugend abgeben mussten, aber aus der D-Jugend nicht so viel nachkam. Nach den schwierigen letzten Jahren war es zudem schwer, Jungs für einen Wechsel zu begeistern. Da haben wir enorm viele Gespräche mit Spielern und deren Eltern geführt. Zum Schluss haben wir das noch sehr gut hingekriegt. Am Anfang hatte ich auch Bauchschmerzen bei der B-Jugend. Aber Hochachtung vor der Arbeit von Norden Hbib, der mir quasi jeden Tag neue Namen genannt haben. Auch da haben wir jetzt einen sensationell guten Kader. Wir haben eine sehr gute C-, B- und A-Jugend im Leistungsbereich.

Was sind die sportlichen Ziele für die neue Saison?

Kroll Bei der A-Jugend geht es um den Klassenerhalt, mit der B-Jugend wollen wir in der Rheinlandliga oben mitspielen, bei der C-Jugend geht es erstmal darum, wieder eine homogene Mannschaft zu bilden.

Jetzt ist der Leistungsbereich die eine Seite. In den vergangenen Jahren war es aber auch ein Problem, in den kleinen Jugenden gute Spieler und Trainer zu finden. Wie seid ihr da jetzt aufgestellt?

Kroll Auch das war total schwierig. Die D-Jugend war letzte Saison wirklich nicht gut. Da haben wir uns neu aufgestellt und mit Jens Dreier einen ambitionierten Trainer, den ich sehr schätze. Alex Wendland wird in der E1 den Grundlagenbereich forcieren und sogar Kim Kossmann wird neben seinem Job als Trainer der Ersten Mannschaft noch eine Bambini-Gruppe übernehmen. Da wird alleine der Name schon viele Kinder zum Platz rennen lassen. Dringend suchen wir noch einen spezialisierten Torwarttrainer für die D- bis B-Jugend.

War gerade in den kleinen Jugenden auch Corona ein großes Problem, weil viele Kinder ihr Hobby aufgeben mussten?

Kroll Auf jeden Fall. Man muss die Kinder jetzt wieder neu dafür begeistern. Die haben sich natürlich durch Corona auch andere Hobbys zugelegt, vielleicht auch einfach nur noch nachmittags zuhause gesessen und Playstation gespielt. Deswegen freuen wir uns auf viele Kinder, die jetzt wieder Fußball spielen wollen.

Wenn du den Blick ein wenig weiter in die Ferne richtest. Was sind die großen Ziele, die du mit dem Verein noch erreichen möchtest?

Kroll Mein Ziel wäre es alle ersten Mannschaften ab der C-Jugend in der Regionalliga zu haben und den Grundlagenbereich so weiter zu forcieren, dass wir irgendwann wieder grundsätzlich wie die anderen großen Clubs jahrgangsfixiert spielen können.

Marc Latsch stellte die Fragen




SG 99 wählt am 7. Juli einen neuen Vorstand

Die SG 99 Andernach steht vor einem personellen Umbruch an der Spitze des Vereins. Der zahlenmäßig größte Klub des Fußballkreises Rhein/Ahr (23 gemeldete Mannschaften für die Saison 2022/23) wird in der Jahreshauptversammlung, die diesmal am Donnerstag, 7. Juli, ab 19 Uhr im Hotel „Zum Anker“ (Konrad-Adenauer-Allee 28 in Andernach) über die Bühne geht, unter anderem einen neuen geschäftsführenden Vorstand wählen.

Albrecht Schmitz (1. Vorsitzender) und Bodo Heinemann (Geschäftsführer) stellen ihre Ämter, wie bereits vor zwei Jahren angekündigt, nach einer sportlich erfolgreichen Spielzeit zur Verfügung. Die Nachfolge ist intern bereits geregelt, darüber müssen die Mitglieder nun noch per Votum während der Versammlung abstimmen. Neben der turnusmäßigen Neuwahl des kompletten Vorstands (nicht weniger als 19 verschiedene Posten bzw. Personen stehen zur Disposition) sind die Satzungsneufassung und eine Anpassung des Mitgliedsbeitrags (letztmals 2011 geändert) zentrale Diskussionspunkte der Tagesordnung.

Die alte und neue Version der Satzung gibt es HIER zum Nachlesen.

Die Beitragsanpassung sichert der SG 99 die finanziell notwendige Basis und gewährleistet in erster Linie die Kontinuität der guten, mittlerweile aber deutlich intensiveren und teureren Jugendarbeit. Der Spielbetrieb der Frauen und Männer wird weiterhin über Sponsoring-Einnahmen garantiert. Die geplanten Beiträge im Überblick:

Erwachsene – alt: 92 € / Jahr – neu: 120 € / Jahr (= 10 € im Monat)

Jugendliche – alt: 80 € / Jahr – neu 96 € / Jahr (= 8 € im Monat)

Familien (zwei oder mehr Personen) – alt: 132 € / Jahr – neu: 180 € / Jahr (= 15 € im Monat)

HIER geht es zur Einladung (nur für Mitglieder).

Der Vorstand