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Systemwechsel bringt den Sieg – Mit drei Auswärtspunkten auf den Michelsmarkt

Michelsmarkt und Auswärtssieg – viel besser kann so ein Wochenende aus Sicht der SG 99 Andernach nicht sein. Am Samstagnachmittag gewannen die Bäckerjungen mit 3:1 beim VfB Wissen und läuteten damit einen langen Abend ein. „Ich glaube, am Michelsmarkt-Wochenende haben wir noch nie gewonnen. Heute drehen wir richtig durch“, sagte Trainer Kim Kossmann.

Vor der Feier stand allerdings die sportliche Arbeit. Und die erledigten die Andernacher vor der Pause noch nicht nach dem Geschmack ihres Trainers. Die Gäste waren zu passiv, kamen nicht richtig in die Zweikämpfe. Folglich war auch die Pausenführung für Wissen verdient. Paul Christian traf nach einem Eckball zum 1:0 (42.).

Nach der Pause ging das zunächst so weiter, bis Kossmann nach einer Viertelstunde drei Mal auswechselte und das System umstellte. „Dann wurde es richtig gut“, sagt er. Philipp Schmitz, der schon zuvor für den verletzten Noah Wilbert eingewechselt worden war, leitete mit seinem Einwurf das 1:1 ein. Filip Reintges traf aus zehn Metern perfekt ins Eck (65.). Mit einem Traumtor diagonal in den Winkel stellte Darian Dshabrailow auf 1:2 (77.). Und nach schöner Vorarbeit von Fabian Weber sorgte Nils Wambach noch für den 1:3-Endstand (82.).

„Die zweite Halbzeit war super“, sagt Kim Kossmann. „Es war auch wieder ein ganz enges Spiel, aber dieses Mal war das Glück auf unserer Seite.“

Es spielten: Koch, Hoffmann, Wilbert (37. Schmitz), Dshabrailow, Kubatta (60. Oligschläger), Neunheuser, Weber, Reintges, Lutz (60. Regehr), Dolon (60. Saftig), Wambach (84. Aliou)

SR: Fabian Schneider (Grafschaft)

Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Christian (42.), 1:1 Reintges (65.), 1:2 Dshabrailow (77.), 1:3 Wambach (82.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 1. Oktober, um 15.30 Uhr. Dann ist der FSV Salmrohr in der Bäckerjungenstadt zu Gast.

(mlat)

 

Die Bäckerjungen bejubeln ihren Auswärtssieg in Wissen. Foto: René Weiss




Zwei Spiele, zwei Siege: SG 99 II will auch die dritte Regionalliga-Aufgabe gegen Siegelbach lösen

Erst ein 3:1 zu Hause gegen den TuS Wörrstadt, dann ein 4:0 (1:0) – ebenfalls auf eigenem Kunstrasenplatz – gegen den SV Ober Olm:  Der Start der SG 99 Andernach II in die neue Saison der Frauen-Regionalliga Südwest darf absolut als gelungen bezeichnet werden. Malou Müller gelang mit ihrem nun schon zweiten Erfolgserlebnis gegen Ober Olm schon früh die Führung für die Bäckermädchen-Reserve (7.), danach verflachte die Begegnung zusehends. Trainerin Nina Henseler sagte: „Wir haben nach dem schnellen 1:0 etwas den Faden verloren und waren Großteile der ersten Halbzeit schlichtweg zu passiv.“

Das änderte sich schlagartig mit dem 2:0 durch Anna-Lena Leipelt (59.), das zweite Saisontor für die vom SV Rot-Weiss Merl gekommene Angreiferin. Luisa Deckenbrock (65.) baute den Vorsprung komfortabel aus, Hannah Happ setzte den zahlenmäßigen Schlusspunkt (86.). Henseler: „Nach der Pause haben wir uns gefangen, der Sieg war absolut verdient.“ Nun sollen am Sonntag um 14 Uhr nach Möglichkeit die Punkte sieben bis neun folgen, das Spiel im Andernacher Stadion gegen Mitaufsteiger SC Siegelbach ist die dritte Hausaufgabe in Folge.

Die Statistik zum Spiel gegen Ober Olm gibt’s HIER

Malou Müller (vorne mit der Nummer 8 auf weißer Hose) traf früh zum 1:0 für ihre SG 99 II gegen Ober Olm, Teamkollegin Anna-Lena Leipelt (ganz links) stellte nach der Pause auf 2:0. Für beide war es der zweite Saisontreffer. Foto: Norbert J. Becker




Am Ende wird es deutlich – hohe Heimniederlage gegen Ahrweiler

Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen unterlag die SG 99 Andernach am Mittwochabend einem Oberliga-Absteiger. Doch während das 2:3 am Samstag in Kirchberg noch unglücklich war, verloren die Bäckerjungen gegen den Ahrweiler BC verdient, wenn auch zu hoch, mit 2:6 (1:2). „Sie waren besser, aber so deutlich wie das Ergebnis fand ich es jetzt nicht“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann.

Über die 90 Minuten hinweg wechselten sich auf dem Andernacher Kunstrasen ausgeglichene Phasen mit solchen ab, in denen Ahrweiler dominierte. Erstmals wurde es nach einer knappen Viertelstunde für die Gastgeber eng, als Almir Porca erst an einer starken Parade von Andernachs Schlussmann Jannis Koch scheiterte (12.) und kurz darauf mit einem Lupfer nur knapp das Tor verfehlte (14.). Die Bäckerjungen hingegen kamen durch Hannes Lutz (22.) und Gian Luca Dolon (23.) zu ersten guten Torchancen und hatten dann wiederum Glück, als Paul Bermel aus 25 Metern nur den Pfosten traf (26.).

Tore fielen erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit. Zunächst traf Porca nach einem schnellen Angriff zum 0:1 (35.), dann glich im direkten Gegenzug Hannes Lutz nach einem Durcheinander im Gästestrafraum zum 1:1 aus (36.). Kurz vor der Pause legte Ahrweiler wieder mal einen Gang zu. Zwei gute Abschlüsse von Bermel (43.) und Porca (44.) konnte Koch noch entschärfen, gegen Laurenz Wassinger (45.+1) war er chancenlos.

Nach Wiederanpfiff entwickelte sich zunächst ein offener Schlagabtausch. Eine Einzelaktion von Porca brachte Ahrweiler die Zwei-Tore-Führung, als er den Ball aus 20 Metern über den Innenpfosten ins Tor drehte (61.). Das erneute Ahrweiler Strafraum-Chaos nach einer Ecke brachte Andernach wieder auf 2:3 ran, Filip Reintges war jetzt der Torschütze (67.). Für erneute Ernüchterung bei den Bäckerjungen sorgte kurz darauf Wassinger mit seinem nächsten Treffer zum 2:4 (70.).

Auch wenn Ahrweiler die Strafraumbeherrschung nach hohen Flanken nicht mehr in den Griff bekam – in der 81. Minute kullerte der Ball nach einer Ecke wieder gegen den Pfosten – das Andernacher Comeback blieb aus. Stattdessen schraubte Ahrweiler das Ergebnis noch weiter in die Höhe. Tobias Reuter traf zum 2:5 (89.), Max Bernads zum 2:6-Endstand (90.+3).

„Wir hatten auch heute unseren guten Phasen, aber dann sind wir einfach nicht torgefährlich genug“, sagt Kossmann. „Wir haben alles gegeben, unser Herz auf dem Platz gelassen, es hat ganz einfach nicht gereicht.“

Es spielten: Koch, Hoffmann, Wilbert, Saftig, Kubatta, Neunheuser (89. Hild), Reintges (80. Koch), Weber, Lutz (80. Regehr), Dolon (60. Oligschläger), Wambach (84. Aliou)

Zuschauer: 150

Tore: 0:1/1:3 Porca (35./61.), 1:1 Lutz (36.), 1:2/2:4 Wassinger (45.+1/70.), 2:3 Reintges (67.), 2:5 Reuter (89.), 2:6 Bernads (90.+3)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Samstag, 23. September um 15.30 Uhr. Dann treten die Bäckerjungen beim VfB Wissen an,

(mlat)




Unternehmen Klauser HiFi & Elektronik unterstützt unsere D1-Junioren

Auch für die Saison 2023/2024 unterstützt Klauser HiFi & Elektronik unsere D1 mit Trikots. Wie bereits in 2022/2023 hat sich Inhaber Wladimir Klauser bereit erklärt, die Jungs entsprechend einzukleiden.

Für einen Fototermin waren wir daher mit ein paar Spielern in Koblenz, Industriegebiet Kesselheim, vor Ort.

Das Unternehmen Klauser HiFi & Elektronik ist ein lokaler Händler, der für Nachhaltigkeit einsteht. Herr Klauser hat sich der Verwertung von gebrauchten HiFi oder TV-Endgeräten verschrieben und leistet so einen Beitrag für mehr Umweltschutz. Ganz dem Motto: kleine Schritte, große Wirkung!

Denn z.B. defekte Fernseher oder Kaffeevollautomaten können oft repariert werden – statt auf den Müll zu landen. Herr Klauser sagte dazu: „Geben Sie Ihr defektes Gerät bei uns ganz unkompliziert ab, wir werden dann die brauchbaren Teile ausbauen, damit diese wiederverwendet werden können. Unbrauchbare Teile werden fachgerecht und umweltfreundlich entsorgt. Das ist nachhaltig und dient der so wichtigen Ressourcenschonung. Schauen Sie dazu auch gerne auf unserer Webseite vorbei.“

 

Wir sagen: Vielen Dank für die erneute Unterstützung unserer Jugend.




Sturmflaute seit 402 Minuten: SG 99 vergibt Elfmeter und kassiert 0:3 gegen Sand

Die „Bäckermädchen“ sind weiter auf Nulldiät gesetzt. Bei der 0:3 (0:1)-Heimniederlage gegen den Ex-Bundesligisten SC Sand blieben die Zweitligafußballerinnen der SG 99 Andernach zum vierten Mal in Folge ohne Tor und ohne Sieg. Da ist es ein schwacher Trost, dass auch die vorangegangenen Gegner aus Meppen und Jena ebenso wie Pokal-Kontrahent Bayern München über reichlich Erstliga-Erfahrung verfügen. Eine erste Enttäuschung erlebten die Andernacher bereits vor dem Anpfiff, denn eine Woche nach dem Rekordbesuch beim Gastspiel des deutschen Meisters aus München verloren sich nur 120 Zuschauer rund um den Rasenplatz im Stadion. „Mit einer Leistung wie heute locken wir auch keine Zuschauer hierhin“, merkte SG-Trainer Florian Stein an.

Die wenigen Besucher sahen eine schwache Anfangsphase der Bäckermädchen, die folgerichtig nach einer knappen Viertelstunde in Rückstand gerieten. Die Gäste nutzten die Unaufmerksamkeiten in Andernachs Defensive für eine schöne Kombination, ehe Maren Weingarz gegen Julia Matuschewski den Fuß stehen ließ und einen Elfmeter verschuldete, den die gefoulte Stürmerin sicher zum 1:0 für den SC Sand verwandelte (14.). Das Gegentor wirkte wie ein Weckruf für das Heimteam, das eine Handvoll bester Chancen herausspielte – und vergab. Leonie Stöhr entschied sich in aussichtsreicher Position im Strafraum für einen Querpass statt für einen Abschluss – weg war der Ball (18.). Vier Minuten später scheiterte Stöhr im Eins-gegen-Eins an Sands Torfrau Stella Busse (22.), und nach der ersten Trinkpause setzte Sturmkollegin Carolin Schraa einen schönen Drehschuss aus 15 Metern krachend an die Latte (27.).

Höhepunkt des aus den jüngsten Spielen bereits bekannten Chancenwuchers war der Elfmeter, den Julia Schermuly gegen Rio Takizawa herausholte und den Vanessa Zilligen, als sichere und souveräne Strafstoß-Verwandlerin bekannt, mindestens zwei Meter übers Tordach donnerte (40.) – zum Entsetzen der meisten Anwesenden wie auch der Schützin selbst, die anstelle der wegen Leistenproblemen fehlenden Lisa Kossmann die Kapitänsbinde trug. So kam der Halbzeitpfiff für die vom Glück verwöhnten Gäste zum rechten Zeitpunkt, und nach Wiederbeginn war der SC Sand gleich wieder auf der Höhe des Geschehens. Die schnelle Leonie Kreil nutzte den Freiraum auf der rechten Angriffsseite, bediente von der Grundlinie die eingelaufene Emma Loving, und es hieß 0:2 (49.).

In der Folge verließen sich die spielerisch wie kämpferisch überzeugenden Gäste aus Südbaden auf ihre Defensivqualitäten und ihre Konterstärke. Gegen die flinken Loving und Kreil musste Andernachs Torfrau Laura van der Laan zweimal im Alleingang klären (56., 67.), dazwischen lag ein Rechtsschuss von Julia Schermuly, der aus etwas zu spitzem Winkel vom Pfosten zurückprallte (65.). An einem Tag wie diesem war das nicht anders zu erwarten, ebenso wie das 0:3, das wiederum Sprinterin Kreil über rechts vorbereitete und die eingewechselte Michelle Klostermann aus kurzer Distanz mühelos vollendete (79.).

„Wir müssen halt einfach das 1:1 machen“, trauerte Florian Stein den verpassten Möglichkeiten nach. „Jetzt haben wir vier Mal verloren und waren in keinem der vier Spiele wirklich schlecht. Das ist ernüchternd.“ Aber die Saison ist noch jung, und Stein hat mit seinem Trainerteam wegen des spielfreien Länderspiel-Wochenendes nun zwei Wochen Zeit, um seinen Schützlingen wieder das Toreschießen beizubringen. Der nächste Gegner gäbe eine gute Zielscheibe ab: Bei der zweiten Mannschaft der Bayern haben die Bäckermädchen vor einem Jahr 6:2 gewonnen. Das erste Tor erzielte seinerzeit Vanessa Zilligen per Elfmeter. Stefan Kieffer

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Highlights im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei sporttotal.tv

Das nächste Spiel: FC Bayern München U20 – SG 99 Andernach am Sonntag, 1. Oktober,  11 Uhr

Erneut zu kopflos präsentierte sich die SG 99 (am Ball mit Vanessa Zilligen, ganz links Kathrin Schermuly) im Sturmspiel: Nach dem 0:3 gegen Sand warten die Bäckermädchen seit numehr 402 (!) Pflichtspielminuten auf einen eigenen Treffer. Foto: Tobias Jenatschek

 

 




„Ich bin richtig stolz auf die Jungs“ – SG 99 verliert unglücklich in Kirchberg

Es ist schon eine Seltenheit, dass Kim Kossmann nach einem Spiel seiner Mannschaft in Kirchberg zufrieden nach Hause fährt. Zu oft waren die Andernacher hier in den vergangenen Jahren völlig chancenlos. Insofern war die starke Leistung bei der 2:3-Niederlage am Samstag ein deutlicher Schritt nach vorne, Punkte gab es dafür aber leider nicht. „Ich bin richtig stolz auf die Jungs“, sagt Kossmann. „Leider hat uns das Glück gefehlt.“

Schon in der Anfangsphase dominierten die Bäckerjungen im Hunsrück die Begegnung, verpassten jedoch den eigenen Führungstreffer. Besser machten es da die Oberliga-Absteiger, die in der ersten Halbzeit ein Paradestück an Effizienz vorführten. Zwei perfekte Schnittstellen-Pässe führten zum 1:0 durch Jonas Heimer (19.) und dem 2:0 durch Erik Milz (23.). Nach einem schönen Angriff über außen konnte Tim Müller sogar auf 3:0 erhöhen (38.). „Das war einfach gut gespielt“, sagt Kossmann.

Trotz des klaren Rückstands war die Stimmung in der Andernacher Kabine zur Pause nicht schlecht. „Das hat dem Spielverlauf nicht entsprochen, ich war da schon nicht unzufrieden“, sagt Kossmann. Nach Wiederanpfiff bestätigte die Mannschaft dann prompt das gute Gefühl des Trainers. Eine schöne Vorarbeit von Hannes Lutz leitete das 3:1 durch Nils Wambach ein (46.). Dann landete nach einer Ecke von Fabian Weber der Ball aus dem Gewühl zum 3:2 im Tor. Zuletzt war wohl der Kirchberger Fabian Brunk am Ball (59.).

Andernach drückte nun auf den Ausgleich. „Wir haben wirklich richtig gut Fußball gespielt“, sagt Kossmann. Eine kleine Auswahl der vergebenen Chancen: Oliver Kubatta trifft aus acht Metern den Innenpfosten, Nils Wambach köpft aus drei Metern in die Arme des Kirchberger Torhüters Tizian Christ und legt den Ball in einer weiteren Szene frei durch genau in den Fuß des verbliebenen Verteidigers ab. Das befreiende 3:3 wollte einfach nicht fallen.

Es spielten: Weber, Hoffmann, Wilbert (75. Saftig), Dshabrailow (75. Salloum), Kubatta (82. Aliou), Neunheuser, Reintges, Weber, Lutz, Oligschläger (55. Dolon), Wambach

SR: Jan Schmidt (Koblenz)

Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Heimer (19.), 2:0 Milz (23.), 3:0 Müller (38.), 3:1 Wambach (46.), 3:2 Brunk (59., Eigentor)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 am Mittwoch, 20. September um 19.30 Uhr. Dann gastiert der Ahrweiler BC auf dem Andernacher Kunstrasen.

(mlat)

Zwei Mal landete der Ball im Kirchberger Tor. Für einen Punkt reichte das am Ende nicht. Foto: René Weiss

 




Rekord: 4325 Zuschauer sehen DFB-Pokalspiel in Andernach gegen den FC Bayern München

„Langer Ball von Maren Weingarz, ich bin weitergelaufen, der Ball kam durch und die Torfrau war draußen“, blickte Julia Schermuly nach dem Spiel auf die größte Chance der SG 99 Andernach in der 85. Spielminute des Zweitrunden-Spiels im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München zurück. „Dann dachte ich, ich lupfe ihn einfach drüber – vielleicht haben eineinhalb Meter gefehlt.“ Es sollte nicht sein, auch die beste Möglichkeit auf Seiten der Gastgeberinnen blieb ungenutzt, und so unterlagen die „Bäckermädchen“ gegen den amtierenden Deutschen Meister mit 0:2 (0:1). Das tat der Stimmung im Andernacher Stadion bei besten sommerlichen Bedingungen aber keinen Abbruch. Vielmehr beschreibt die Reaktion der 4325 Zuschauer auf den Fehlschuss die Stimmung, die am Sonntagnachmittag beim – in Andernach eigens erklärten „Spiel des Jahrtausends“ – herrschte. Auch die Außenbahnspielerin mit der „10“ auf dem Rücken und Hauptprotagonistin dieser Szene konnte das nicht wirklich greifen: „Alleine wie die Stimmung da war, obwohl ich den Ball verschossen habe – da will ich gar nicht wissen, was los gewesen wäre, wenn der rein gegangen wäre.“

Tatsächlich entwickelte sich aus der Torchance von Julia Schermuly so etwas wie eine Drangphase der SG 99 – ohne die Bayern-Torfrau Maria-Luisa Grohs zu fordern. Die Bäckermädchen wurden jedoch mutiger, setzten sich vermehrt auf ihrer rechten Offensivseite in der Schlussphase fest und erhielten für den gezeigten Einsatz mehrfach Szenenapplaus der Andernacher Fans. Da war der Sieg der Gäste aber schon zum Greifen nah, und der Erstligist, der am kommenden Freitag im Eröffnungsspiel der Frauen-Bundesliga beim SC Freiburg gastiert, befand sich bereits im „Verwaltungsmodus“. In den knapp 84 Minuten zuvor kontrollierte der Favorit das Spielgeschehen auf dem Rasenplatz. So waren es in Klara Bühl und Lea Schüller zwei deutsche Nationalspielerinnen, die die ersten Annäherungsversuche an das Andernacher Tor wagten.

Während Bühl eine Unstimmigkeit in der Hintermannschaft nutzte und einen springenden Ball im Strafraum mit dem Kopf über SG-Torhüterin Laura van der Laan, aber eben auch knapp am Pfosten vorbei, köpfte (5.), scheiterte Schüller nach sehenswertem Spielzug frei stehend mit einem ungenauen Abschluss an einer Fußabwehr van der Laans. Bayern blieb am Drücker, ließ die Andernacherinnen hinterher laufen und kombinierte sich oft bis an den gegnerischen Strafraum. Nur ein Tor fehlte. Bis zur 19. Spielminute. Van der Laan, die in der zweiten Halbzeit noch dafür sorgen sollte, dass die Münchnerinnen nicht öfter jubeln durften, unterlief einen Eckball Bühls. Am langen Pfosten musste Bayerns Sommer-Neuzugang und Star-Stürmerin Pernille Harder den Ball per Kopf nur noch über die Linie drücken. Acht Minuten später traf Bühl bei einem direkt aufs Tor geschossenen Eckstoß das Lattenkreuz.

Und die Andernacherinnen? Die kamen nur selten bis in den Strafraum des Erstligisten. Ein erster vielversprechender Angriff wurde in der 33. Minute zum ersten Andernacher Eckball geklärt. Die einheimischen Fans honorierten das mit tosendem Applaus. Keine vier Minuten danach ging das nächste Raunen durch die Menge, als Julia Schermuly nach einer feinen Körpertäuschung zunächst Linksverteidigerin Katharina Naschenweng tunnelte, dann aber von der englischen Vize-Weltmeisterin Georgia Stanway auf Höhe der Mittellinie mit einer energischen Grätsche humorlos von den Beinen geholt wurde. Spätestens da war dem letzten Zuschauer klar: Die Bayern waren nicht da, um Geschenke zu verteilen. Das wollte die Heimelf ebenso nicht, was auch Straus nach dem Spiel würdigte: „Andernach hat ein gutes Spiel geliefert und uns mit einer Menge Zweikämpfen gefordert. Wir sind froh, gewonnen zu haben, aber waren sicherlich noch nicht auf unserem Level. Natürlich hatten wir noch einige Chancen, haben uns aber vielleicht auch zu wenig auf die äußeren Umstände – die heiße Temperatur, den teilweise schwierigen Platz und die euphorischen Heimfans – eingelassen.“

Die individuelle Klasse des Deutschen Meisters sollte am Sonntagnachmittag jedoch den Unterschied machen. Auch Andernachs Trainer Florian Stein geriet ins Schwärmen: „Klar waren die Münchnerinnen fußballerisch besser. Wenn du siehst, wer da bei der ersten Einwechslung steht und reinkommt, dann weißt du, dass sie natürlich andere Ziele haben.“ Bereits in der 55. Minute brachte Trainer Straus die ersten drei frischen Kräfte. Neben den deutschen Nationalspielerinnen Sydney Lohmann und Linda Dallmann, die über den linken Flügel viele Akzente setzte und einmal nur am Pfosten scheiterte (81.), kam auch die Serbin Jovana Damnjanovic (dreifache Deutsche Meisterin) ins Spiel. Letztere war es, die eine punktgenaue Flanke nach einem Sololauf von Tuva Hansen am kurzen Pfosten zum 0:2 einköpfte (75.). Zuvor hatte SG-Keeperin van der Laan mit mehreren herausragenden Paraden die vorzeitige Entscheidung verhindert.

Dann pfiff Schiedsrichterin Nadine Westerhoff ab, und die Andernacherinnen holten sich nach kurzer Ansprache von Trainer Stein den verdienten Applaus auf einer Ehrenrunde ab. Auch die Siegerinnen nahmen sich die Zeit und erfüllten auf dem Platz einige Autogramm- und Foto-Wünsche. „Ich bin großer Bayern-Fan, von den Männern und den Frauen. Wenn du dann siehst, wie volksnah sich diese Mannschaft hier zeigt, das ist einfach klasse. Ich glaube, wir waren ein guter Sparringspartner heute und haben alles reingeworfen. Wir können sehr stolz sein und haben viel Werbung für den Frauenfußball gemacht“, so ein freudestrahlender Stein hinterher. Nun hoffen sie in Andernach, die Euphorie mit in den Liga-Alltag zu nehmen. Am kommenden Sonntag, 14 Uhr, geht es an gleicher Stelle gegen den SC Sand in der Zweiten Frauen-Bundesliga weiter. Der eine oder andere Fan wird sich nach dem couragierten Auftritt sicher erneut auf den Weg machen – und darf dann vielleicht auch ein SG-Tor bejubeln, das gegen die Bayern verwehrt blieb. Moritz Hannappel

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Highlights im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei fcbayern.tv

Das nächste Spiel: SG 99 Andernach – SC Sand am Sonntag, 17. September, 14 Uhr

Werbung für den Frauenfußball: 4325 Zuschauer verfolgten das Zweitrunden-Spiel im DFB-Pokal der SG 99 Andernach (am Ball Lisa Kossmann, rechts Julia Schermuly) gegen das Star-Ensemble des FC Bayern München (hinten die deutsche Nationalspielerin Klara Bühl). Foto: Tobias Jenatschek




Flutlicht fällt aus – SG 99 muss noch auf Auswärtssieg warten

Eigentlich war die Sache fast gelaufen. 90. Minute, Überzahl, 3:2-Auswärtsführung. Die Andernacher waren am Freitagabend kurz davor, ihren zweiten Saisonsieg zu feiern. Doch dann fiel in Wittlich plötzlich das Flutlicht aus. Angeblich ausgelöst durch eine Zeitschaltuhr, die für 22 Uhr programmiert war. Die Folge: erst Pause und Ratlosigkeit, dann Abbruch. So fuhren die Bäckerjungen vorerst ohne drei Punkte zurück nach Andernach, sollten diese aber nachträglich am Grünen Tisch erhalten.

„Es haben noch zehn Sekunden gefehlt bis zu den 90 Minuten, wir sind ein Mann mehr und dann geht plötzlich das Flutlicht aus“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann. „Die haben dann keinen mehr gefunden, um das Licht wieder anzumachen.“ Kossmann haderte mit dem vorzeitigen Ende des Spiels. „Das war sehr schade“, sagt er.

Deutlich zufriedener konnte der Trainer mit dem Auftritt seiner Mannschaft sein. Zwar musste er in der ersten Halbzeit gleich zwei Mal verletzungsbedingt auswechseln – Torhüter Luca Jordi Bolz und Stürmer Nils Wambach mussten raus. Aber immerhin traf Joker Maicol Oligschläger direkt nach seiner Einwechslung zum 0:1 (45.+4). Oliver Kubatta hatte das Tor per Ecke vorbereitet. Und auch bei Wambach zeigte sich Kossmann zuversichtlich. „Ich bin guter Hoffnung, dass es nichts Schlimmes ist“; sagt er.

Nach Wiederanpfiff dominierten die Gastgeber dann allerdings zunächst die Begegnung und konnten durch Nils Habscheid verdient zum 1:1 ausgleichen (50.). „Zur Halbzeit hätten wir höher führen können, in der zweiten Halbzeit haben sie uns ein wenig eingeschnürt“, sagt Kossmann. Effektiver zeigten sich allerdings die Bäckerjungen. Und vor allem Hannes Lutz, der gleich doppelt traf. Erst nach erneuter Vorarbeit von Kubatta (57.), dann mit einem schönen Abschluss aus spitzem Winkel (65.).

Wittlich kam nach einem berechtigten Handelfmeter durch den Treffer von Ömer Hakki Kahyaoglu (76.) wieder auf 2:3 heran, schwächte sich dann aber selbst, als Tim Habscheid nach einem Foulspiel die gelb-rote Karte sah (88.). Als sich schließlich alles langsam auf einen Sieg der Gäste einstellte, ging das Licht aus. „Wir haben leidenschaftlich verteidigt, das super gemacht. Ich bin total zufrieden“, sagt Kossmann. „Ich hoffe, dass wir den Sieg bekommen.“

Es spielten: Bolz (30. Koch), Hoffmann, Schmitz, Regehr (84. Saftig), Dshabrailow, Neunheuser, Reintges, Kubatta (60. Spurzem), Weber, Lutz, Wambach (45.+4 Oligschläger)

SR: Gregor Loosen (Treis-Karden)

Zuschauer: 150

Besonderheiten: Tim Habscheid (Wittlich) sieht nach einem Foulspiel die gelb-rote Karte (88.), Spielabbruch wegen Ausfall des Flutlichts (90.)

Tore: 0:1 Oligschläger (45.+4), 1:1 N. Habscheid (50.), 1:2/1:3 Lutz (57./65.), 2:3 Kahyaoglu (76., Handelfmeter)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Samstag, 16. September. Dann gastieren die Bäckerjungen um 16.30 Uhr beim TuS Kirchberg.

(mlat)

Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. In Wittlich fiel in der 90. Minute das Flutlicht aus. Foto: René Weiss




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 2

Die zweite Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum DFB-Pokalheimspiel unserer ersten Frauenmannschaft gegen den FC Bayern München (Sonntag, 10. September, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (32 Seiten / 13,1 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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DFB-Pokal am 10. September: Stadion, Anreise, Parkmöglichkeiten, Empfehlungen

DFB-Pokal Frauen, 2. Runde:

SG 99 Andernach – FC Bayern München

Sonntag, 10. September 2023 | 14:00 Uhr | Stadion Andernach

Wir empfehlen aufgrund des zu erwartenden Zuschauerandrangs eine frühzeitige Anreise. Einheimische Zuschauer kommen idealerweise zu Fuß. Das Stadion öffnet am Spieltag um 12 Uhr (drei Eingänge, siehe unten).

   

Tickets

  • Nur unüberdachte Stehplätze im gesamten Stadionbereich verfügbar. Wetter: sonnig, bis 29 Grad. Eincremen nicht vergessen, ergänzend Sonnenschutz tragen.
  • Preis: 10 EUR (Vollzahler)
  • Ermäßigter Preis: 7 EUR (für Kinder & Jugendliche von 6-17 Jahren, Rentner:innen, Rollstuhlfahrer:innen und Schwerbehinderte)
  • Vorverkauf (online und regulär) bis einschließlich Samstag, 9. September, 14:00 Uhr

Online-Tickets müssen nicht ausgedruckt werden und können auf dem Smartphone vorgezeigt werden.

  • An den beiden Tageskassen am Eingang neben dem Schwimmbad (zwei Schalter) und am Marathontor (vier Schalter) am Sonntag, 10. September, ab 11:30 Uhr

Nur Barzahlung möglich

  • Schiedsrichter: Freikarte gegen Vorlage des SR-Ausweises an der (Sonder-)Kasse 1 (am Marathontor)

Anreise/Parken 

  • Reguläre Parkplätze: Drei kleinere Flächen direkt am Stadion und am benachbarten Freibad, 250 Meter weiter größere Stellflächen am Jugendzentrum („JUZ“)

Adresse für das Navi: Stadionstraße, 56626 Andernach

Sobald diese Parkflächen 1 bis 4 (siehe Skizze) komplett belegt sind, ist eine direkte Zufahrt ans Stadion nicht mehr möglich, der über die Umgehungsstraße B256 (K47) kommende Verkehr wird stadteinwärts umgeleitet in Richtung McDonalds zu den Ausweichparkplätzen

  • Ausweichparkplätze:

1) Hagebaumarkt

Adresse für das Navi: Füllscheuerweg, 56626 Andernach

Fußweg bis zum Stadion ca. 10 – 12 Minuten (siehe beigefügte Skizze)

2) Firma Metallgießerei Beyer

Adresse für das Navi: Koblenzer Straße 69, 56626 Andernach

Fußweg bis zum Stadion ca. 15 Minuten (siehe beigefügte Skizze)

  • Für Besucher:innen mit eingeschränkter Mobilität:

Parkplätze in unmittelbarer Nähe gegenüber des Freibad-Eingangs. Behindertengerechte Toilette auf dem Stadiongelände am Funktionsgebäude.

  • Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

mit dem Zug bis Andernach Bahnhof, von dort ca. 20 Minuten Fußweg.

Eingänge 

  • Eingang 1 am Tor neben dem Freibad (Tageskasse mit 2 Schaltern).
  • Eingang 2 am „Marathon“-Tor (Tageskasse mit 4 Schaltern), drei Toiletten gegenüber (außerhalb des Stadions).
  • Eingang 3 am Tor hinter der gesperrten Holztribüne (keine Tageskasse), zwei Toiletten gegenüber (außerhalb des Stadions).

Essen & Getränke

Es sind Stände für Getränke & Essen an allen drei Eingängen vorhanden (siehe beigefügte Skizze). Während des Spiels ist ein mobiler Getränkeservice (vier Einheiten) auf der umlaufenden Aschenbahn des Stadions unterwegs.

Nur Barzahlung möglich

Parkflächen 1 bis 4 (nach der Zufahrt ins Sportzentrum nur noch Einbahnstraßenverkehr):

Sobald die Parkflächen 1 bis 4 komplett belegt sind, wird der über die K47 (B256) kommende Verkehr stadteinwärts zu den Ausweich-Parkflächen geleitet (Fußweg zum Stadion ist beschildert):