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Torflaute nach sieben Stunden beendet: SG 99 holt vorm Wiesn-Besuch ein 1:1 bei der Münchner U20

Die Torflaute ist nach exakt sieben Stunden beendet, die Sieglos-Serie dauert an. Gemischte Gefühle herrschten bei den Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach nach dem 1:1 (1:1) im Auswärtsspiel bei der U20 des FC Bayern München. In einem intensiven und teilweise wilden Spiel hätten beide Teams als Sieger vom Platz gehen können, Chancen für eine torreichere Partie gab es auf beiden Seiten in Hülle und Fülle. Eine Andernacher Niederlage, die vor allem in der dramatischen Schlussphase inklusive Nachspielzeit in der Luft lag, wäre des Schlechten allerdings zu viel gewesen, fand SG-Trainer Florin Stein: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und waren über weite Strecken die bessere Mannschaft“, analysierte er, „leider haben wir uns nur mit einem Punkt belohnt.“

Besonders gefiel dem Trainer, wie sein Team den frühen Rückstand wegsteckte, für den die aus dem Münchner Erstliga-Kader ausgeliehene Franziska Kett bereit nach sechs Minuten verantwortlich zeichnete. Bayern-Kapitänin Jana Kappes hatte einen langen Ball nach vorn geschlagen, Maren Weingarz verschätzte sich, und Kett hatte keine Mühe, Torfrau Lara van der Laan zu umkurven und den Ball ins leere Tor zu schieben. Elf Minuten später war es dann an Leonie Stöhr, die Andernacher Torflaute zu beenden. Ihr Treffer nach Kathrin Schermulys Ballgewinn war das erste Erfolgserlebnis für die „Bäckermädchen“ seit dem ersten Spieltag vor sechs Wochen, seitdem hatte es drei Zu-Null-Niederlagen in der Liga und das 0:2 gegen die Bayern-Erste im DFB-Pokal gegeben. „Nach dem Ausgleichstor waren wir ein bisschen freier“, analysierte Stein, „das hohe Pressing funktionierte, und unsere Sechser Vanessa Zilligen und Kathrin Schermuly haben viele Bälle erobert.“

Doch die Bäckermädchen mussten stets auf der Hut sein vor den Bayern-Kontern, die sich immer wieder aus abgewehrten Andernacher Eckbällen entwickelten. So musste van der Laan gegen Carla Schwarz retten (36.), ehe Carolin Schraas Schuss nach Kathrin Schermulys offensivem Ballgewinn geblockt wurde (38.). Schraa scheiterte auch in der 54. Minute frei stehend an Bayern-Torfrau Pauline Schmid, Stöhr zögerte zu lang beim Abschluss (58.) und scheiterte frei vor der tüchtigen Münchner Keeperin (80.). Zuvor hatte Schmids Gegenüber van der Laan zwei Mal gegen Torschützin Kett gerettet (77., 80.). Weitere Highlights aus der aufregenden Schlussphase ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Kathrin Schermuly traf aus mehr als 20 Metern nur die Latte (84.), Bayern-Joker Celina Senftl schoss auf der Gegenseite in Rücklage aus 15 Metern übers Tor (87.), Stöhr scheiterte aus kurzer Distanz an Schmid (89.), van der Laan vereitelte die Riesenchance der eingewechselten Paula Rintzner (90.+2).

Und mit der letzten Aktion des Spiels drückte Franziska Kett den Ball über die Linie des Andernacher Tores (90.+5). Die souveräne Schiedsrichterin Marie-Theres Mühlbauer und ihre Assistentin hatten allerdings die klare Abseitsstellung erkannt, statt Torpfiff ertönte der Schlusspfiff. „Als Verlierer nach Hause zu fahren, wäre ganz bitter gewesen“, atmete Stein auf, „unterm Strich haben wir zwei Punkte verloren. Aber es fühlt sich so an, als wären wir deutlich näher dran an unserer Normalform.“ Zur moralischen Aufrüstung legte der gesamte Andernacher Tross mit allen verletzten und nicht eingesetzten Spielerinnen noch einen Zwischenstopp auf dem Oktoberfest ein: „Die Feierabend-Maß haben wir uns verdient“, fand Stein. Mit einem Frust-Besäufnis war indes nicht zu rechnen: „Bis wir nach Hause kommen, sind alle wieder nüchtern“, versprach der Coach. Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: SG 99 Andernach – FSV Gütersloh am Sonntag, 8. Oktober, 14 Uhr

Ständiger Unruheherd im Bayern-Strafraum: Leonie Stöhr (im schwarzen Trikot am Ball) traf nach 18 Spielminuten zum 1:1 – und hätte ihrem ersten Pflichtspieltor für die SG 99 ein weiteres folgen lassen können respektive müssen. Fotos: Alexander Bernat / SG 99 Andernach




Joker Gian Luca Dolon schießt Andernach mit Hattrick zum Sieg

Die SG 99 Andernach ist zurück im Mittelfeld der Rheinlandliga. Am Sonntag gelang den Bäckerjungen mit einem 4:1-Heimerfolg gegen den FSV Salmrohr der zweite Sieg in Folge. Die Krise zum Saisonstart scheint langsam, aber sicher überwunden. „Der Sieg war verdient“, sagt Trainer Kim Kossmann. „Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore erzielt.“

Von Beginn an kamen die Bäckerjungen gegen den ehemaligen Zweitligisten gut in die Partie. Gerade mit der ersten Viertelstunde war Kossmann sehr zufrieden. Bis zum ersten Tor musste er sich dennoch deutlich länger gedulden. Nach schönem Pass von Oliver Kubatta brachte Nils Wambach die Hausherren mit 1:0 in Führung (35.). Vor der Pause gelang den Salmrohrern noch der schnelle Ausgleich. Nach einer Ecke war Alexander Klein erfolgreich und köpfte zum 1:1 ein (43.).

Den Sieg wechselte Kossmann in der 54. Minute ein. Gian Luca Dolon kam auf den Platz und traf in der Folge noch drei Mal. Nur eine Minute nach seiner Einwechselung erzielte er per Kopf das 2:1 (55.), dann in der Schlussphase wiederum per Kopf das vorentscheidende 3:1 (86.). In der Nachspielzeit fing Dolon zudem noch einen ungenauen Rückpass der Gäste ab und erzielte den 4:1-Endstand (90.+5). „So wie wir gegen Ahrweiler zu hoch verloren haben, haben wir heute zu hoch gewonnen“, ordnete Kossmann das Endergebnis gleich an. An der Freude änderte das allerdings nichts.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Regehr (76. Saftig), Dshabrailow (54. Dolon), Neunheuser, Kubatta, Reintges, Weber (90.+1 Aliou), Lutz (71. Oligschläger), Wambach (90.+1 Hild)

SR: Pascal Lichtenthäler (Daaden)

Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Wambach (35.), 1:1 Klein (43.), 2:1/3:1/4:1 Dolon (55./86./90.+5)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 8. Oktober. Dann gastieren die Bäckerjungen um 15.30 Uhr bei der Spvgg EGC Wirges.

(mlat)

Gian Luca Dolon war an diesem Nachmittag einen Schritt zu schnell für Salmrohrs Keeper Tim Kieren. Foto: Gian Luca Dolon