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Ein Abend zum Vergessen – Bäckerjungen verlieren mit 0:7 in Mülheim-Kärlich

Mülheim-Kärlich scheint auf absehbare Zeit kein bevorzugter Spielort der SG 99 Andernach zu werden. Nach dem 1:8 im Vorjahr waren die in dieser Saison so erfolgsverwöhnten Bäckerjungen am Freitagabend auf Wiedergutmachung aus – und unterlagen dieses Mal mit 0:7 (0:3). „Natürlich war das keine gute Leistung“, sagt Trainer Kim Kossmann. „Aber wir haben eine ganz junge Mannschaft, der man so ein Spiel auch mal verzeihen muss.“

Zumindest in der Anfangsphase hielten die Bäckerjungen noch ordentlich dagegen, waren aber in den entscheidenden Momenten einfach nicht gedankenschnell genug. Bei den ersten beiden Gegentoren sah Torhüter Luca Jordi Bolz nicht gut aus. Vor dem 1:0 lief er heraus, musste aber beobachten, wie Torschütze Daniel Aretz zuerst den Ball erreichte (16.). Den ebenfalls von Aretz verwandelten Foulelfmeter zum 2:0 verursachte er zudem selbst (24.). Beim 3:0 durch Paul Platzek – einem Sonntagsschuss aus 18 Metern gegen den Innenpfosten – war er jedoch ebenso wie bei allen weiteren Treffern schuld- und chancenlos (34.).

Auch die Bäckerjungen erspielten sich in der ersten Halbzeit gute Möglichkeiten. Oliver Kubatta (19.) und Leon Kryeziu (27.) scheiterten jeweils aus spitzem Winkel an Mülheims Torhüter Michael Wall. Dem Anschlusstreffer am nächsten war vor der Pause Gian Luca Dolon, der nach einem schönen Angriff über Kubatta und Daniel Herbst im Strafraumzentrum jedoch deutlich zu hoch zielte (29.). Auf der Gegenseite hätte stattdessen Martin Jacobs beinahe weiter erhöht, scheiterte jedoch aus kürzester Distanz an der Unterkante der Latte und dem auf der Linie rettenden Bolz (43.).

Zur zweiten Halbzeit wechselte Kossmann dreifach, stellte zudem defensiv auf Dreierkette um. Die klare Maßgabe: Wir wollen noch einmal etwas versuchen. Ob das Spiel noch einmal eine andere Wendung genommen hätte, wenn Daniel Neunheuser in der 48. Minute statt der Latte das Tor getroffen hätte? So blieb es beim 3:0 und die mit viel Tempo nach vorne spielenden Mülheimer überrannten die Andernacher Dreierkette drei weitere Male. Martin Jacobs (51.), Aretz (61.) und Dominic Fuß (63.) erhöhten auf 6:0.

In der Schlussphase spielte Andernach wieder mit Viererkette und konnte zumindest ein wenig Ruhe und Kontrolle wiedererlangen. Ein siebtes Gegentor mussten die Gäste dennoch hinnehmen. Einmal konnte Bolz gegen Paul Heuser noch retten, im Nachsetzen traf er zum 7:0-Endstand (80.). Am Ende bleibt Kossmann nur das Lob für die „super Mannschaft“ Mülheim-Kärlichs und das Einordnen der eigenen Niederlage. „Wir hatten zwölf gute Wochen und werden uns das nach einem Spiel nicht madig reden lassen.“

Es spielten: Bolz, Wilbert, Regehr, Schiffers (46. Saftig), Herbst (46. Weber), Neunheuser, Demiraj, Kubatta, Kryeziu (46. Lutz), Dolon (69. Hild), Wambach (64. Welter)

SR: Ingo Kreutz (Lutzerath)

Zuschauer: 350

Tore: 1:0/2:0/5:0 Aretz (16./24., Foulelfmeter/61.), 3:0 Platzek (34.), 4:0 Jacobs (51.), 6:0 Fuß (63.), 7:0 Heuser (80.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 am Samstag, 2. November um 14 Uhr. Dann gastiert die SG Hochwald auf dem Andernacher Kunstrasen.

(mlat)

Drilon Demiraj und die SG 99 Andernach waren am Freitagabend chancenlos. Foto: René Weiss




Pfeiffer beschert der SG 99 mit dem ersten Heimtor ein 1:0 gegen Freiburg

Man konnte die Steine beinahe purzeln hören, die der SG 99 Andernach, ihrem Trainerteam und ihren Anhängerinnen und Anhängern vom Herzen fielen, als Schiedsrichterin Antonia Tucholski den Schlusspfiff ertönen ließ. Mit dem ersten Saisontor im heimischen Stadion durch Isabel Pfeiffer kurz nach der Pause feierten die Zweitliga-Fußballerinnen aus der Stadt der Bäckerjungen und -mädchen gegen Aufsteiger SC Freiburg II im vierten Anlauf den ersten Heimsieg. „Die Steine waren riesig“, sagte Andernachs Teamchef André Steinbach nach dem 1:0 erleichtert: „Unser Sieg war absolut verdient.“ Dass sein Team dennoch so lange zittern musste, ob nicht doch einer der meist untauglichen Offensivversuche des jungen Gästeteams zum Ausgleich durchrutschen würde, war wie so oft in dieser Saison der ungenügenden Chancenverwertung der SG 99 zuzuschreiben.

Und der vorzüglichen Freiburger Torfrau Rebecca Adamczyk, die Erfahrung in den Nachwuchs-Nationalteams des DFB gesammelt hat. Die 19-jährige Torhüterin fischte platzierte Schüsse von Kathrin Schermuly (18., 21.) aus dem Eck und lenkte einen Richtung Torwinkel fliegenden Freistoß von Maren Weingarz über die Latte (28.). Hinzu kam eine kopfballstarke SCF-Verteidigung, die bei den zahlreichen Andernacher Ecken und Freistößen die Lufthoheit hatte. Zum Ende der ersten Halbzeit reagierte Torhüterin Adamczyk zwei Mal gegen die frei vor ihr auftauchende Isabel Pfeiffer (34., 45.) und verhinderte quasi im Alleingang einen Pausenrückstand.

Bei den Andernacherinnen glänzte trotz des Sieges nicht alles so golden wie die Rückennummern auf den Trikots. Die „Notelf“, die über Gebühr von Verletzungen und Krankheiten geplagt ist, konnte ihre Dominanz der ersten Halbzeit nicht in Zählbares ummünzen, auch weil allzu häufig der vorletzte oder letzte Pass nicht ankam. „Hinten stehen wir richtig gut“, analysierte Teamchef Steinbach, „da haben wir seit Wochen eine enorme Sicherheit im Spiel gegen den Ball. Wir schießen nur zu wenig Tore.“ Wie gut, dass Kathrin Schermuly wieder mitspielte. Die „Frau für alle Fälle“ bei der SG 99, die jede Position (außer vielleicht im Tor) spielen kann, stand trotz gerade überstandener Krankheit und nach nur einer Trainingseinheit in Steinbachs Startelf, diesmal in der Sturmspitze, und wurde ihrem Ruf als Unterschiedsspielerin gerecht, bis sie nach 70 Minuten entkräftet ausgewechselt wurde.

Ihre besten Momente hatte Schermuly gleich nach Wiederbeginn, als sie sich zwei Mal auf der rechten Außenbahn durchsetzte. Ihre erste Hereingabe verpasste Jette Schulz am zweiten Pfosten um eine Fußspitze (46.), drei Minuten später stand die erneut starke Isabel Pfeiffer genau richtig, um Schermulys klugen Rückpass im Netz zu versenken (50.). Im Gegenzug entschärfte SG-Torhüterin Laura van der Laan einen Distanzschuss von Freiburgs Nora Scherer (51.), ansonsten waren die Gastgeberinnen dem zweiten Treffer in der Folge näher als die Freiburgerinnen dem Ausgleich. Die beste Chance zur vorzeitigen Entscheidung bot sich Lisa Kossmann nach Pfeiffers uneigennützigem Querpass, doch die Kapitänin scheiterte knapp an der weitestmöglich ausgestreckten Fußspitze von Rebecca Adamczyk (70.). So endete das bange Zittern erst nach 96 Minuten.

„Für die Zuschauer war die Spannung vielleicht gut“, räumte SG-99-Teamchef Steinbach hinterher ein, „aber wir hätten es gern etwas entspannter gehabt.“ Was sich zum „Heimfluch“ hätte entwickeln können, ist gebannt, dennoch besteht durchaus noch Verbesserungsbedarf bei den Andernacherinnen: „Wir haben in acht Spielen erst vier Tore geschossen“, erinnerte Steinbach an die dürftige Ausbeute, „da ist noch Luft nach oben.“  Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel der SG 99: am Samstag, 2. November, um 11 Uhr beim Hamburger SV

Der Glücksmoment: Isabel Pfeiffer erzielt ihr erstes Punktspieltor dieser Saison für Andernach und beschert der SG 99 gegen den SC Freiburg II den ersten Sieg im eigenen Stadion. Foto: Norina Tönges




0:0 gegen Vordereifel – Bäckerjungen verpassen das goldene Tor

0:0 endete am Samstagnachmittag das Spitzenspiel der SG 99 Andernach gegen die SG Vordereifel. Es war ein Unentschieden, mit denen die Bäckerjungen etwas schlechter leben konnten als die Gäste. Die Gründe liegen bei vergebenen Chancen in der Anfangs- und einer Schiedsrichter-Fehlentscheidung in der Schlussphase. „Ein bisschen ärgerlich“, sagte Trainer Kim Kossmann.

Nach fünf Minuten hätte es aus Andernacher Sicht dabei schon 2:0 stehen können. Erst lief Fabian Weber frei auf Gästekeeper Jonas Landen zu und zielte vorbei (2.), dann schoss Nils Wambach den nach einem Foul an Gian Luca Dolon fälligen Elfmeter über das Tor (5.). Weitere Großchancen der ersten Halbzeit entschärfte der stark aufspielende Landen gegen Wambach und Dolon. „Wir haben hinten nichts zugelassen, aber vorne leider die Riesenchancen vergeben“, sagt Kossmann.

Nach der Pause verflachte die Partie dann zunehmend. Luca Jordi Bolz im Andernacher Tor konnte sich nun ebenfalls auszeichnen, als er einen sehr gefährlichen Kopfball der Gäste entschärfte (65.). In der Schlussphase kam hingegen wieder das Pech der Gastgeber ins Spiel. Wie die Videobilder im Nachhinein bewiesen, stand Wambach bei seinem vermeintlichen Siegtreffer deutlich nicht im Abseits (83.), das Gespann um Schiedsrichter Pascal Lichtenthäler sah das allerdings anders.

„Am Ende wollte dann keiner mehr verlieren“, sagt Kossmann, der sich trotz des Chancenplus zumindest noch ein wenig mit der Punkteteilung anfreunden konnte. Insgesamt sei es ein „ausgeglichenes Spiel“ gewesen.

Es spielten: Bolz, Wilbert, Regehr, Schiffers, Herbst, Neunheuser, Kubatta (74. Kryeziu), Reintges, Weber (87. Welter), Dolon (81. Wingenbach), Wambach

SR: Pascal Lichtenthäler (Daaden)

Zuschauer: 100

Tore: Fehlanzeige

Besonderheit: Nils Wambach (Andernach) verschießt einen Strafstoß nach Foul an Gian Luca Dolon (5.).

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Freitag, 25. Oktober bei der SG 2000 Mülheim-Kärlich. Der Anpfiff erfolgt um 20 Uhr.

(mlat)




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 5

Die fünfte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in der Saison 2024/25 zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen die U20 des SC Freiburg  (Sonntag, 20. Oktober, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (29 Seiten / 14 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Doppelt bitter für die SG 99: Keine Punkte beim 0:1 in Gütersloh und zwei weitere Verletzte

Wieder kein Erfolgserlebnis für die SG 99 Andernach: Am siebten Spieltag in der 2. Frauenfußball-Bundesliga kassierten die Bäckermädchen beim FSV Gütersloh mit 0:1 (0:1) die vierte Niederlage und sind auf den vorletzten Tabellenplatz abgestürzt. Zudem beklagt Teamchef André Steinbach den Ausfall zweier weiterer wichtiger Offensivkräfte: Am Freitag vor dem Spiel hatte sich Leonie Stöhr mit Verdacht auf Bruch des Steißbeins abgemeldet, nach etwas mehr als 30 Minuten Spielzeit in der Tönnies Arena von Rheda-Wiedenbrück war auch für Antonia Hornberg nach einem Tritt auf den Knöchel vorzeitig Schluss. Diagnose: Bruch des Fußgelenks.

Da war das einzige Tor des Tages bereits gefallen. Erzielt hatte es Güterslohs flinke Stürmerin Jacqueline Baumgärtel, als Marie Schröder freie Bahn durch die Andernacher Abwehr hatte und ihre mitgelaufene Mitspielerin den Ball frei stehend nur noch über die Linie schieben musste (27.). Dass trotz emsiger Bemühungen der SG 99 gegen die zahlenmäßig schwächste Defensive der Liga (17 Gegentore) in einer weitgehend überlegen geführten zweiten Halbzeit nicht wenigstens der Ausgleich gelingen wollte, macht die Andernacher Misere deutlich: Wenn fast eine komplette Zweitligamannschaft verletzt fehlt, reicht die Qualität offenbar nicht, um einen gleichwertigen Gegner zu bezwingen.

Mit ungenauen Pässen, falschen Entscheidungen und einigem Schusspech verpassten es die Gäste, ihrer Überlegenheit auch zahlenmäßig Ausdruck zu geben. Die größte Ausgleichschance verpasste Karla Engels, deren Schuss die Gütersloher Torfrau Jane Krumme in ihrem ersten Zweitligaspiel gerade noch von der Linie kratzte (62.). Auf der anderen Seite verhinderte die erneut starke SG-99-Torfrau Laura van der Laan bei Konterchancen des FSV eine vorzeitige Entscheidung. „Die Misere nimmt kein Ende“, stellte Steinbach fest, „es bleibt uns ja nichts übrig, als weiter zu kämpfen.“ Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel der SG 99: am Sonntag, 20. Oktober, um 11 Uhr gegen die U20 des SC Freiburg

Antonia Hornberg (am Boden) schied früh mit schwerer Knöchelverletzung aus. Foto: Tobias Jenatschek

 




Bittere Niederlage im Spitzenspiel – Bäckerjungen verlieren mit 2:4 in Wittlich

Es gibt zwei Herangehensweisen, um die vergangenen sechs Tage der SG 99 Andernach zu beurteilen. Blickt man auf die Ergebnisse, stehen da zwei Niederlagen gegen Karbach (1:3) und Wittlich. Blick man auf die Leistungen, haben die Bäckerjungen zwei Mal überzeugt. „Eine bittere Niederlage, wir haben richtig gut gespielt“, sagt Trainer Kim Kossmann nach dem 2:4 (1:3) beim Rheinlandliga-Tabellenführer.

Die Andernacher fanden richtig gut in die Partie und gingen früh in Führung. Nach einem schönen Angriff über Gian Luca Dolon und Sven Schiffers traf Nils Wambach zum 0:1 (8.). Auch in der Folge stellten die Gäste die Wittlicher vor einiger Probleme. Eigentlich lief alles nach Plan. „Dann kriegen wir drei Gegentore innerhalb von zehn Minuten“, sagt Kossmann.

Die entscheidende Phase des Spiels begann mit dem schön herausgespielten 1:1 durch Jonas Tarik Ercan (28.), setzte sich mit dem leicht von Andernachs Torhüter Luca Jordi Bolz begünstigten direkten Freistoßtreffer zum 2:1 durch Gabriel Harig fort (32.) und endete mit einem 50-Meter-Kracher Ercans zum 3:1 (36.).

Tatsächlich erholten sich die Bäckerjungen nach der Pause noch einmal von diesem Schock. Das erste vermeintliche 3:2 durch Wambach wurde noch wegen einer sehr umstrittenen Abseitsentscheidung aberkannt, dann traf er nach einer Flanke von Fabian Weber per Kopf doch noch zum Anschlusstreffer (73.). Andernach blieb dran, hatte weitere gute Torchancen und lief dann kurz vor Schluss in den entscheidenden Konter, den Ercan mit seinem dritten Treffer zum 4:2-Endstand abschloss (88.).

„Man darf nicht vergessen: Wir haben heute ohne eigentliche Innenverteidiger gespielt. Die Leistung hat gestimmt, nur das Ergebnis nicht. Wittlich war aber einfach auch eine gute Mannschaft“, zog Kossmann ein versöhnliches Spitzenspiel-Fazit.

Es spielten: Bolz, Hild (57. Lochner), Regehr (88. L. Schmitz), Schiffers (81. Wingenbach), Saftig, Neunheuser (81. Kryeziu), Kubatta (88. Welter), Reintges, Weber, Dolon, Wambach

SR: Veron Besiri (Föhren)

Zuschauer: 150

Tore: 0:1/3:2 Wambach (8./73.), 1:1/3:1/4:2 Ercan (28./36./88.), 2:1 Harig (32.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 am Samstag, 19. Oktober um 14 Uhr. Dann gastiert die SG Vordereifel Müllenbach auf dem Andernacher Kunstrasen.

(mlat)

Dimitri Regehr und die SG 99 Andernach musste mit leeren Händen aus Wittlich nach Hause fahren. Foto: René Weiss




Unglückliches Pokalaus – Bäckerjungen überzeugen gegen Karbach

Kurz nach Abpfiff auf dem Andernacher Kunstrasen wusste Trainer Kim Kossmann noch nicht so ganz, was er von diesem Abend halten sollte. Seine Mannschaft hatte gerade nach starker Leistung gegen den großen Favoriten aus Karbach verloren. Kossmann haderte mit vergebenen Chancen und unglücklichen Gegentoren beim 1:3 (1:0) gegen den Oberligisten, war mit seiner Mannschaft allerdings mehr als zufrieden. „Ich bin total stolz auf die Jungs. Ich finde, wir haben ein Riesenspiel gemacht.“

Vor allem in der ersten Halbzeit schien es so, als trage die höherklassige Mannschaft blaue und nicht weiße Trikots. Andernach kam gut ins Spiel und ging durch Nils Wambach in Führung (17.). Kurz darauf hätte Wambach per Kopf sogar noch erhöhen können (20.). Auf der Gegenseite vergab Max Wilschrey nach einer Ecke die Riesen-Ausgleichschance (34.), ansonsten kam von Karbach zunächst erstaunlich wenig.

Nach der Pause hatten die Gäste dann zwar deutlich mehr Spielanteile, gefährlich wurden sie gegen tiefstehende Bäckerjungen jedoch kaum. Dass die Partie kippte, hatte viel mit der 66. Minute zu tun. Kossmann wechselte defensiv, brachte Neunheuser für Dolon. Bei Karbach, das bereits zur Pause drei Mal getauscht hatte, kam David Peifer neu ins Spiel. Gerade auf dem Platz setzte der den Ball aus 40 Metern zum 1:1 in den Winkel (67.). Als dann drei Minuten später Andernachs Keeper Dominik Klein einen Distanzschuss von Tim Puttkammer zum 1:2 durchrutschen ließ, war das Spiel plötzlich gedreht.

Karbach blieb nun gegen angeknockte Andernacher am Drücker, vergab durch Tim Niemczyk (75.) und Wilschrey (77.) weitere gute Chancen. Doch in der Schlussphase waren die Gastgeber wieder die spielbestimmende Mannschaft und waren gegen schwimmende Karbacher dem Ausgleich sehr nahe. Nils Wambach verpasste nach Ecke und Einwurf zwei Mal aus kürzester Distanz das mögliche 2:2 (90.+1, 90.+3). Karbach konterte. Wilschrey scheiterte noch an Klein (89.), Niemczyk sorgte schließlich für den 1:3-Endstand (90.+4).

„Wir hätten heute mehr verdient“, sagt Kossmann. „Das Ergebnis hat nicht gepasst. Alles andere war super.“

Es spielten: Klein, Hoffmann, Schmitz, Schiffers, Saftig, Herbst (46. Kubatta), Demiraj (73. Weber), Reintges, Lutz (82. Wingenbach), Dolon (66. Neunheuser), Wambach

SR: Henning Reif (Sankt Sebastian)

Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Wambach (17.), 1:1 Peifer (67.), 1:2 Puttkammer (70.), 1:3 Niemczyk (90.+4)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 13. Oktober. Dann gastieren die Bäckerjungen um 15 Uhr zum Rheinlandliga-Spitzenspiel bei Tabellenführer SV Rot-Weiss Wittlich.

(mlat)

Voller Einsatz auch bei Philipp Schmitz – am Ende reichte es unglücklich nicht zum Weiterkommen. Foto: René Weiss




0:0 gegen Meppen: SG 99 muss sich erneut mit einem Punkt begnügen

Nach dem torlosen Remis der Andernacher Zweitliga-Fußballerinnen gegen den SV Meppen kreiste ein Handy bei Trainerteam und Spielerinnen. Zu sehen gab es ein Abseitstor, das keines war. Als Isabel Pfeiffer in der Schlussphase eine Kopfballverlängerung von Lisa Kossmann im Gästetor unterbrachte, ging die Fahne der Assistentin hoch. Paula Mayer, im vergangenen Jahr zur besten Nachwuchsschiedsrichterin im Land gekürt, erkannte den Treffer nicht an. „Das war bestimmt kein Abseits“, versicherte die verhinderte Torschützin, der die Krönung einer starken Leistung versagt blieb – wie der ganzen Mannschaft. „Ich habe extra gewartet, bis der Ball verlängert wird. Ärgerlich, das Glück war nicht auf unserer Seite.“

Verdient hätten die Bäckermädchen einen Minimalsieg gegen den Ex-Bundesligisten aus dem Emsland schon gehabt, aber mit der Nullnummer konnten sie angesichts der erneut verschärften Personalsituation auch gut leben. Neben den Langzeitverletzten fehlten diesmal in Kathrin Schermuly und Maggie Schumacher weitere eigentlich unverzichtbare Kräfte; Andernachs Teamchef Andre Steinbach muss fast eine komplette Mannschaft mit Zweitligareife und -erfahrung ersetzen. „Wir haben die Ausfälle gut kompensiert“, lobte Steinbach sein Team, „unser Plan war gut.“ Überraschend lief Nachwuchskraft Malou Müller nicht in der Innenverteidigung auf, sondern als Stürmerin. In dieser Rolle hatte sie vergangene Saison in der Regionalligamannschaft geglänzt, gegen Meppen wurde ihre Einsatzfreude nicht belohnt. Kurz vor der Pause vergab sie nach Carolin Dillenburgs schöner Vorlage allein vor Torfrau Thea Farwick eine der wenigen Torchancen, den Nachschuss von Dillenburg faustete Farwick weg (39.). „Einfach schlecht abgeschlossen“, kommentierte die 18-jährige Müller ihre verpasste Gelegenheit missmutig.

Vorn lief bei Andernach im ersten Durchgang wenig zusammen, dafür stand die Defensive (fast) bombensicher, ließ nur einen Kopfball der langen Innenverteidigerin Lena Göppel zu, den Laura van der Laan mit ganz langem Arm gerade noch aus der bedrohten Ecke fischte (11.). Meppen war bei Standards gefährlich, vor allem dank der Kopfballstärke von Göppel und ihrer Nebenspielerin Nina Rolfes. Die einzige wirkliche Unaufmerksamkeit leistete sich die SG 99 in Person von Besa Hisenaj Sekunden vor dem Pausenpfiff, als die kosovarische Nationalspielerin ihre Kontrahentin Maureen Kropp laufen ließ. Die Meppenerin schob den Ball am Fünfmeterraum mit viel Gefühl an van der Laan vorbei, aber auch am Pfosten (45.).

Auch nach dem Wechsel waren spektakuläre Strafraumszenen Mangelware, beide Teams bekämpften sich leidenschaftlich im Mittelfeld, ließen in Tornähe jedoch die Präzision vermissen. Frischen Schwung brachten Steinbachs Einwechslungen, gleich drei auf einmal. Vor allem Antonia Hornberg belebte in bekannter Art das Angriffsspiel der Bäckermädchen, kam aber nicht zum entscheidenden Abschluss. „Kompliment an alle“, lautete das Urteil von Steinbach, „heute haben wir endlich mal über 90 Minuten gleichmäßig gut gespielt.“ Auch wenn, wie er einräumte, „nicht alles funktioniert hat wie geplant“.

Die vielen langen Bälle in der ersten Halbzeit waren der Taktik der Meppener geschuldet, die zwar die Mitte gut verdichteten, dafür aber Räume auf den Außenbahnen ließen. Vor allem Isabel Pfeiffer machte sich diese Räume mit ihrer Schnelligkeit immer wieder zunutze. Blieb das vermeintliche Abseitstor als Aufreger: „Wir haben zwar keine kalibrierte Linie“, sagte Andre Steinbach, „aber das Video scheint zu bestätigen, wie ich die Szene schon im Spiel wahrgenommen habe: kein Abseits.“ Da könnte man fast bedauern, dass es in den Frauen-Bundesligen (noch) keinen Videobeweis gibt. Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel der SG 99: am Sonntag, 13. Oktober, um 14 Uhr beim FSV Gütersloh

Abseits oder nicht? Das Foto kann keinen Aufschluss darüber geben, ob der Treffer durch Isabel Pfeiffer (Mitte), der das 1:0 für die AG 99 Andernach gegen den SV Meppen bedeutet hätte, korrekt erzielt war. Die Unparteiischen erkannten das Tor nicht an, es blieb beim 0:0. Foto: Norina Tönges




2:1 gegen Bitburg – Bäckerjungen sind zurück in der Erfolgsspur

Nach dem 0:2 in Wissen stellte sich in Andernach die Frage: kleiner Rückschlag oder großes Serienende? Die Antwort lieferten die Bäckerjungen am Samstag auf dem heimischen Kunstrasen. Gegen Oberliga-Absteiger FC Bitburg gewannen sie mit 2:1 (2:0). „Das war ein sehr wichtiger Sieg, nachdem wir letzte Wochen verloren haben“, sagt Trainer Kim Kossmann.

Kossmann konnte dabei vor allem in der Anfangsphase über das starke Kombinationsspiel seiner Mannschaft staunen. 20 Minuten langen waren die Bäckerjungen ihren Gästen in allen Belangen haushoch überlegen, hätten durchaus noch höher als 2:0 führen können. Ein doppelter Lattentreffer sorgte zunächst für den Führungstreffer. Nils Wambach scheiterte an dieser per Kopf, Filip Reintges‘ Fallrückzieher im zweiten Nachschuss sprang dafür von der Unterkante zum 1:0 hinter die Latte (6.). Gian Luca Dolon erhöhte aus kurzer Distanz früh auf 2:0 (15.), vergab aber ebenso wie Wambach (17.) weitere Großchancen (13./23.).

Bitburg zeigte sich mit fortlaufender Spielzeit zwar bemüht, lief dabei allerdings unzählige Male in die Andernacher Abseitsfalle und blieb auch aus der Distanz vor der Pause harmlos. Das änderte sich 50 Sekunden nach Wiederanpfiff. Nico Fuchs zog von der Strafraumgrenze ab, Torhüter Luca Jordi Bolz war beim 2:1 chancenlos (46.). Bitburg blieb in der Folge dran, die Bäckerjungen schienen gedanklich noch in der Kabine, überstanden jedoch einige brenzlige Minuten.

In der Schlussphase erhöhte Bitburg noch einmal den Druck, hatte nun deutlich mehr Spielanteile. Dans Darians Sprüds (74.) und Jonas Streit (75.) scheiterten zwei Mal am gut reagierenden Bolz, Torschütze Fuchs verzog aus guter Schussposition (80.). Mehr als diese drei ordentlichen Chancen sprangen allerdings für die Gäste nicht mehr heraus. Andernach spielte zwar keine gute, aber eine defensiv halbwegs souveräne zweite Halbzeit. „Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und auch nicht unverdient gewonnen“, sagt Kossmann.

Es spielten: Bolz, Hoffmann, Schmitz, Schiffers, Saftig (83. Hild), Neunheuser (62. Demiraj), Dshabrailow (46. Kubatta), Reintges, Lutz (65. Kryeziu), Dolon (83. Regehr), Wambach

SR: Vincent Hardt (Nassau)

Zuschauer: 120

Tore: 1:0 Reintges (6.), 2:0 Dolon (15.), 2:1 Fuchs (46.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 am Dienstag, 8. Oktober um 20 Uhr. Dann gastiert der Oberligist FC Karbach in der dritten Runde des Rheinlandpokals auf dem Andernacher Kunstrasen.

(mlat)




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 4

Die vierte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in der Saison 2024/25 zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den SV Meppen  (Sonntag, 6. Oktober, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (29 Seiten / 13,8 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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