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2:3 gegen Kirchberg – Bäckerjungen kassieren die erste Niederlage des Jahres

Der Andernacher Lauf ist vorerst beendet. Im sechsten Pflichtspiel des neuen Jahres kassierten die Bäckerjungen am Sonntag die erste Niederlage. Gegen Oberliga-Absteiger TuS Kirchberg musste sich die SG 99 mit 2:3 (1:1) geschlagen geben. „Uns sind die vergebenen Torchancen in der ersten Halbzeit um die Ohren geflogen“, sagt Trainer Kim Kossmann. Nach der Pause sei Kirchberg die bessere Mannschaft gewesen.

Die Partie begann aus Andernacher Sicht denkbar schlecht. Bereits in der vierten Minute brachte Jannik Euler die Gäste in Führung, als er nach einem Eckball am langen Pfosten zum 0:1 einköpfte. Kirchberg war zu Beginn stark, doch die Gastgeber kämpften sich zurück. Beinahe hätte es sogar zum schnellen Ausgleich gereicht, doch Oliver Kubatta scheiterte aus kürzester Distanz an Gästekeeper Johannes Kappel (7.).

Es entwickelte sich eine offene Begegnung mit weiteren Chancenvorteilen für die Andernacher. Philipp Schmitz scheiterte per Freistoß an Kappel (19.), Filip Reintges am Pfosten (21.). Für Kirchberg köpfte Erik Milz aus kurzer Distanz am Tor vorbei (30.). Vor der Pause gelang den Gastgebern dann zumindest der verdiente Ausgleich. Gian Luca Dolon dribbelte sich mit einem schönen Solo in den Strafraum, SG-Torjäger Nils Wambach schloss souverän zum 1:1 ab (39.).

Auch in der zweiten Halbzeit blieb die Partie offen. Die besseren Chancen erspielten sich nun allerdings die Kirchberger. Nach 52 Minuten konnte sich Florian Daum den Ball am Strafraum zu leicht zurechtlegen und traf aus der Drehung zum 1:2. Artem Sagel schoss einen Foulelfmeter nur gegen die Oberkante der Latte und verpasste noch die Vorentscheidung (70.), die auf etwas kuriose Art zehn Minuten später dann doch fiel. Andernachs Torhüter Luca Jordi Bolz geriet im eigenen Strafraum unter Druck des anlaufenden Casian Samoila, sein Klärungsversuch landete auf dem Kopf von Daum und von dort zum 1:3 im Andernacher Tor.

Maicol Oligschläger gelingt kurz vor Schluss aus kurzer Distanz zwar noch das 2:3 (90.+2), an der Andernacher Niederlage kann das allerdings nichts mehr ändern. „Wir können das einordnen und hoffen, dass wir am Mittwoch gegen Ahrweiler wieder ein gutes Spiel machen“, sagte Kossmann.

Es spielten: Bolz, Schmitz, Hild, Schiffers (73. Oligschläger), Demiraj (87. Reif), Kubatta (73. Herbst), Wingenbach (79. Helmert), Reintges, Lutz, Dolon, Wambach

SR: Vincent Hardt (Altendiez)

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Euler (4.), 1:1 Wambach (39.), 1:2/1:3 Daum (52./80.), 2:3 Oligschläger (90.+2)

Besonderheit: Artem Sagel (Kirchberg) schießt einen Foulelfmeter gegen die Latte (70.).

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Mittwoch, 20. März. Dann gastieren die Bäckerjungen um 19.30 Uhr beim Ahrweiler BC.

(mlat)




1:0 gegen Eisbachtal – SG 99 gewinnt auch beim Tabellenzweiten

Der Lauf unserer Bäckerjungen geht weiter. Auch im Nachholspiel beim Tabellenzweiten Sportfreunde Eisbachtal setzte sich die SG 99 Andernach am Mittwochabend mit 1:0 (1:0) durch. Mit 13 Punkten aus fünf Spielen verschafft sich die Mannschaft Luft im Abstiegskampf und schiebt sich bis zum Wochenende vor auf den neunten Tabellenplatz.

„Wir haben gegen den Ball unfassbar gut gearbeitet, uns in jeden Zweikampf geschmissen und keinen Ball hergeschenkt. Das war wirklich beeindruckend“, sagt Trainer Kim Kossmann. Zwar zeigten die Gastgeber, dass sie spielerisch zu den absolut besten Mannschaften der Liga gehören. Auf dem Platz konnten die Eisbachtaler das gegen aufopferungsvoll kämpfende Bäckerjungen allerdings kaum nutzen.

Das Tor des Tages erzielte Gian Luca Dolon nach Kopfball-Verlängerung von Nils Wambach (45.). Da hatten die Andernacher gerade die wohl größte Drangphase der Gastgeber überstanden. Auch nach der Pause verteidigten die Gäste gut und setzten dabei immer wieder Nadelstiche. Fabian Weber und Nils Wambach verpassten jeweils per Kopf die größten Chancen auf eine mögliche Vorentscheidung.

„Wir haben unseren Lauf bestätigt und am Ende nicht unverdient gewonnen. So leidenschaftlich, wie wir aufgetreten sind“, sagt Kossmann. „Die Jungs haben verstanden, dass es nur mit harter Arbeit geht.“

Es spielten: Weber, Schmitz, Hild, Schiffers, Dshabrailow (90. +5 Reif), Demiraj, Reintges (46. Weber), Wingenbach (89. Herbst), Lutz (90.+4 Helmert), Dolon (86. Oligschläger), Wambach

SR: Jonas Klar (Schweich)

Zuschauer: 220

Tor: 0:1 Dolon (45.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 am Sonntag, 17. März um 15.30 Uhr. Dann gastiert der TuS Kirchberg auf dem Andernacher Kunstrasen.

 

 

 

 

 

 

 

 

(mlat)




Vierter Sieg in Serie: SG 99 schnuppert nach dem 2:1 gegen Jena an den Spitzenplätzen

Die Fußballerinnen der SG 99 Andernach befinden sich weiter auf Höhenflug. Auch im dritten Rückrundenspiel der 2. Bundesliga sackten die Bäckermädchen drei Punkte ein und feierten einen würdigen Abschied von der Aushilfs-Heimspielstätte in Mendig. Den 2:1 (0:0)-Sieg gegen den FC Carl Zeiss Jena verdienten sich die Schützlinge von Trainer Florian Stein durch unbeugsamen Willen, spielerische Klasse und ein deutliches Plus an klaren Torchancen gegenüber den Gästen aus Thüringen, die zwar taktisch und spielerisch viel Gutes zu bieten hatten, aber nur selten zum aussichtsreichen Abschluss kamen.

Lange Zeit war’s ein typisches Unentschieden-Spiel auf dem Kunstrasenplatz an der Mendiger Brauerstraße. Nach einer halben Stunde ohne Torszenen stellte Coach Stein die Andernacher Mannschaft um, beorderte Kathrin Schermuly in die Offensive, stellte Leonie Krump ins defensive Mittelfeld und schickte Maren Weingarz in die defensive Dreierkette. „Danach hat Jena nur noch lange Bälle gespielt“, fand Stein Bestätigung für seine Maßnahmen. Prompt gab es auch Torchancen, und zwar auf beiden Seiten. Als sich Zoe Brückel von Melina Reuter abkochen ließ, wehrte Laura van der Laan deren Schuss aus kurzer Distanz ab (30.), Julia Schermuly verpasste nach Dribbling im Jenaer Strafraum den richtigen Moment zum Torschuss (32.), und Leonie Stöhr traf mit mächtigem Schuss im 16er nur die Latte (38.).

Das Versäumte holten die Bäckermädchen gleich nach Wiederbeginn nach, so schnell, dass selbst Trainer Stein zugeben musste: „Ich habe das Tor gar nicht richtig gesehen.“ Lassen wir also die Torschützin des Andernacher 1:0 selbst berichten: „Wir haben den Ball vorn geblockt, der titscht vor mir auf, und ich habe ihn über die Torfrau gelupft“, schilderte Carolin Schraa ihren siebten Saisontreffer. „So schnell nach Anpfiff habe ich noch nie getroffen.“ Gerade mal acht Sekunden waren da in Halbzeit zwei vergangen. Beinahe hätte Andernach das 2:0 gleich nachgelegt, doch nach Stöhrs kluger Vorlage wurde Julia Schermulys Schuss noch abgeblockt (48.).

Aber die Gäste, die im Hinspiel mit 1:0 triumphiert hatten und zu den heißen Aufstiegskandidaten zählen, wehrten sich erfolgreich. Nach einer Ecke köpfte Denise Landmann am hinteren Pfosten aus kurzer Entfernung zum 1:1 ein (59.), alles war wieder offen. Bis zur 85. Minute, als Leonie Stöhr die Rechtsflanke von Julia Schermuly mit dem Kopf zum 2:1 ins Netz verlängerte. „Mein erstes Tor in der Rückrunde“, freute sich die 21-jährige Saarländerin, die auch als Torvorbereiterin aus dem Andernacher Team nicht mehr wegzudenken ist. „Ich fühle mich extrem wohl in Andernach“, strahlte Stöhr, „mit Caro und Julia klappt das Zusammenspiel deshalb so gut, weil jede von uns ihre Stärken da hat, wo die anderen schwächeln.“

Am Ende hätte der Sieg der Bäckermädchen noch höher ausfallen können. Bei Magdalena Schumachers Kopfballtor nach Stöhrs Ecke hatte die Unparteiische ein Foul an der Torhüterin gesehen (90.+3), kurz zuvor war Schraa beim Schuss aufs leere Tor aus ziemlich spitzem Winkel am Pfosten gescheitert – und hinterher sprachlos: „Das ärgert mich mega!“ Doch auch bei der Torjägerin überwog nach dem glücklichen Ende die Freude. Trainer Florian Stein wollte seinen Stolz nicht verbergen, als er nach dem zwölften ungeschlagenen Spiel in Folge mit Blick auf die Tabelle zufrieden feststellte: „Wir setzen uns oben fest. Wenn man so spielt, hat man das auch verdient.“

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Das nächste Spiel: SC Sand gegen SG 99 Andernach am Sonntag, 17. März, um 14 Uhr auf dem Rasenplatz in Willstätt.

Ihr 1:0 kurz nach der Halbzeit löste die Bremse: Andernachs Toptorschützin Carolin Schraa (links) ebnete den Weg zum Heimsieg der Bäckermädchen gegen den FC Carl-Zeiss Jena und scheiterte kurz vor dem Ende spektakulär am Pfosten. Foto: Tobias Jenatschek




F2-Junioren neu ausgestattet

Unsere F2-Junioren starten neu eingekleidet in die bevorstehende Rückrunde. Dank der Firma Rehl-Energy laufen unsere Bäckerjungen künftig mit neuen Trikots auf. Außerdem gab es eine neue Präsentationsausrüstung sowie neue Rucksäcke für unsere Nachwuchskicker.

Wir bedanken uns bei Rehl-Energy für die großzügige Spende und wünschen unsere Jungs viel Spaß beim in den bevorstehenden Spielen!




4:0 gegen Wittlich – Andernach hat einen neuen Lieblingsgegner

Wie heißt es doch so schön: Aller guten Dinge sind drei. Dem Sprichwort folgend entwickelt sich Rot-Weiß Wittlich langsam zum Lieblingsgegner der Bäckerjungen, lässt man die sportrechtliche Auseinandersetzung mal außen vor. Nach dem 3:2 im Abbruch- und dem 4:3 im Wiederholungsspiel gewannen die Andernacher am Sonntag auch das dritte Aufeinandertreffen in dieser Saison souverän mit 4:0 (1:0). „Wir haben verdient gewonnen“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann. „Am meisten freut mich, dass wir endlich mal wieder zu Null gespielt haben.“

Von der Aufregung um das Wiederholungsspiel in Wittlich war drei Wochen nach dem emotionalen Auswärtssieg nichts mehr zu merken. Es entwickelte sich in der ersten Halbzeit eine zähe, beinahe langweilige Rheinlandliga-Partie. Die Gäste hatten zwar zunächst viel mehr Ballbesitz, wurde aber abgesehen von einer kurzen Phase zum Ende des ersten Abschnitts kaum gefährlich. Nach einer Ecke von Ömer Hakki Kahyaoglu hatte Maximilian Düpre die große Chance zur Gästeführung, köpfte allerdings nur an die Oberkante der Latte (37.).

Die Bäckerjungen zeigten sich hingegen hocheffektiv. Nur eine Minute nach dem ersten Andernacher Torschuss, einem Philipp-Schmitz-Freistoß, traf Hannes Lutz per Flachschuss zum zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 1:0 (40.). „Wittlich spielt schönen Fußball, ist aber kaum gefährlich geworden“, sagt Kossmann.

Mit der Führung im Rücken traten die Andernacher dann nach der Pause souverän auf und hatten die Partie im Griff. Spätestens nachdem Düpre den Ball am eigenen Keeper vorbei zum 2:0 ins eigene Tor lenkte (61.), war der Wittlicher Widerstand gebrochen. Stattdessen sorgte Nils Wambach mit einem sehenswerten Fallrückzieher aus 15 Metern für das Traumtor der bisherigen Andernacher Saison (66.). „Das war das schönste Tor, das wir bislang geschossen haben“, betonte Kossmann anerkennend.

Für den Schlusspunkt in einer nun einseitigen Partie sorgte wiederum Wambach, der nach Vorarbeit von Darian Dshabrailow zum 4:0 ins von Keeper Philipp Berhard verlassene Tor traf (82.). Berhard hatte sich für den Zweikampf gegen Dshabrailow an der Strafraumkante entschieden, kam dort aber zu spät.

Die Taktik Kossmanns ging an diesem Tag somit voll auf. Tief stehen, den Gegner kommen, aber keine Räume für das schnelle Wittlicher Angriffsspiel lassen. „Das war eine reife Leistung“, sagte er nach Abpfiff.

Es spielten: Weber, Schmitz, Hild, Schiffers (82. Helmert), Kubatta (65. Saftig), Dshabrailow, Demiraj, Reintges, Lutz (79. Oligschläger), Dolon (69. Weber), Wambach (82. Wingenbach)

SR: Fabian Schneider (Grafschaft)

Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Lutz (40.), 2:0 Düpre (61., Eigentor), 3:0/4:0 Wambach (66./82.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Mittwoch, 13. März bei den Sportfreunden Eisbachtal. Der Anpfiff auf dem Nentershausener Kunstrasen erfolgt um 19.30 Uhr.

(mlat)

 




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 8

Die achte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den FC Carl Zeiss Jena in Mendig  (Sonntag, 10. März, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (30 Seiten / 13 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Zum elften Mal ungeschlagen: SG 99 gewinnt beim zu Hause noch gegentorlosen SV Meppen mit 1:0

Groß war der Jubel bei den Andernacherinnen, als Schiedsrichterin Levke Scholz nach fast elfminütiger Nachspielzeit den Schlusspfiff ertönen ließ. Das „gallische Dorf“ hatte wieder einmal zugeschlagen, Fußball-Zweitligist SG 99 Andernach hatte erneut einen Favoriten bezwungen. Der schwer erkämpfte, aber hoch verdiente 1:0 (1:0)-Sieg beim letztjährigen Bundesliga-Absteiger SV Meppen war nicht nur das elfte Andernacher Punktspiel in Folge ohne Niederlage, sondern auch die erste Heimpleite für den bisherigen Tabellenzweiten. Verdient hatten sich die Andernacherinnen den Überraschungssieg vor allem in der ersten Halbzeit, als sie den favorisierten Gegner in allen Belangen dominierten. „Das war unsere beste Halbzeit, seit ich hier zum Trainerteam gehöre“, schwärmte SG-Trainer Florian Stein zu Recht. Einziger Schönheitsfehler: Erst kurz vor der Pause belohnten sie sich durch Leonie Wäschenbach, die eine Vorlage von Kathrin Schermuly zu ihrem ersten Saisontreffer nutzte (40.). Ein gutes halbes Dutzend weiterer erstklassiger Chancen blieb ungenutzt.

Von der angekündigten sicherheitsbetonten Spielweise der SG 99 war zunächst nichts zu sehen. „Die Mannschaft hat das selbst entschieden, so hoch anzulaufen“, zeigte Stein großen Respekt für die Einstellung seines Teams. Mit aggressivem Pressing setzten die Bäckermädchen ihren Gegner unter Druck. Leonie Stöhr traf schon in der dritten Minute aus spitzem Winkel den Pfosten, Maren Weingarz köpfte Stöhrs Ecke am ersten Pfosten knapp über die Latte (8.), nach Vorarbeit ihre Schwester Kathrin wurde Julia Schermuly am ersten Pfosten gerade noch geblockt (12.), und Stöhr setzte einen Kopfball Zentimeter am Pfosten vorbei (15.). Nach dieser spektakulären, aber torlosen Start-Viertelstunde ließen es die Andernacherinnen etwas ruhiger angehen, behielten aber die Kontrolle, ließen hinten nichts zu und lauerten auf die Lücken. Wäschenbachs Tor war unzureichender Lohn für eine ganz starke Halbzeit der SG 99-Frauen.

Doch nach der Pause schien sich das Blatt zu wenden. Mit zwei frischen Kräften wirkte der SV Meppen wie verwandelt, gewann nun auch Zweikämpfe und zweite Bälle und setzte die SG unter Druck. Bis zur 61. Minute. Da kam Julia Schermuly bei einem Andernacher Konter im Duell mit Jenske Steenwijk zu Fall, Schiedsrichterin Scholz entschied auf Notbremse und zeigte der Meppenerin die Rote Karte. „Foul war’s, aber der Platzverweis musste nicht sein“, beurteilte SG-Coach Stein die Szene. Während die Gastgeberinnen noch ergebnislos mit der Unparteiischen über die harte, aber vertretbare Entscheidung diskutierten, reagierte Stein, brachte in Carolin Schraa eine weitere Stürmerin ins Spiel, und Andernach erkämpfte sich in Überzahl wieder die Oberhand.

Wieder blieben Chancen zum 2:0 ungenutzt; Stöhr verpasste den Querpass auf die frei stehende Schraa (65.), deren Direktabnahme nach Stöhrs Flanke ging knapp am Pfosten vorbei (71.), und in der 87. Minute spielten sich Kathrin Schermuly und Schraa den Ball so oft im Strafraum hin und her, bis die Topchance verpasst war. Auf der anderen Seite parierte Laura van der Laan eine verunglückte Kopfballabwehr ihrer Mitspielerin Magdalena Schumacher (79.), alles andere verteidigten ihre Mitspielerinnen sicher weg. „Gefallen hat mir auch, dass wir nicht versucht haben, den Vorsprung über die Zeit zu schaukeln, als wir in Überzahl geraten sind“, lobte Florian Stein, „sondern weiter aufs zweite Tor gespielt haben.“ Das dann ja nicht fiel. Doch auch für ein 1:0 gibt’s drei Punkte, und die garantierten allemal eine fröhliche Heimfahrt. Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: SG 99 Andernach gegen FC Carl Zeiss Jena am Sonntag, 10. März, um 11 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Mendig.

Die Siegtorschützin: Nicht nur aufgrund ihres Treffers gegen den SV Meppen (Ayleen Seyen in Blau) in der 40. Minute bekam Andernachs Leonie Wäschenbach (links in Weiß) nach dem Spiel ein Sonderlob ihres Trainers Florian Stein. Für die 21-Jährige war es der erste Saisontreffer. Foto: Tobias Jenatschek




3:1 in Niederroßbach – Bäckerjungen zeigen wieder Comeback-Qualitäten

Es war gewiss kein Festtag für Fußballliebhaber, aber am Samstag zählten nur die puren Fakten. Zum dritten Mal in diesem Jahr gerät die SG 99 Andernach in Rückstand, zum dritten Mal bleibt sie ungeschlagen und holt noch insgesamt sieben Punkte. Mit dem 3:1 (0:0) beim FC HWW Niederroßbach gelang es den Bäckerjungen zudem einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf auf Distanz zu halten. „Wir sind uns nicht einig, ob wir verdient gewonnen haben. Aber da fragt am Ende kein Mensch mehr nach“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann.

Es war ein umkämpftes Duell, das spielerisch stets zähe Kost blieb. „Der Ball war, glaube ich, 85 Minuten in der Luft“, sagt Kossmann. Lange sah es aus wie ein typisches 0:0-Spiel, bevor in der zweiten Halbzeit erst die Gastgeber, dann die Gäste nach dem Rückstand gleich drei Mal zuschlugen. „Das ist genau das, was uns ausmacht.“

Motoshi Tanaka brachte die Gastgeber mit 1:0 in Führung (60.), bevor es den Bäckerjungen innerhalb von zwei Minuten gelang, das Spiel zu drehen. Erst traf der eingewechselte Maicol Oligschläger nach einer Philipp-Schmitz-Ecke zum 1:1 (76.), dann sorgte Filip Reintges aus der Drehung für das 1:2 (77.). Mit der letzten Aktion des Spiels erzielte der ebenfalls eingewechselte Wladislaw Helmert noch aus rund 20 Metern den 1:3-Endstand (90.+4).

„Wir waren sehr ersatzgeschwächt, daher sind wir hochzufrieden“, sagt Kossmann zum Sieg im Sechs-Punkte-Spiel. Und richtet den Blick gleich wieder nach vorne. „Wir trainieren jetzt am Montag und versuchen am Mittwoch Eisbachtal zu ärgern.“

Es spielten: Weber, Schmitz, Hild, Schiffers (65. Oligschläger, 90.+4 Müller), Kubatta (90.+2 Reif), Demiraj, Saftig, Reintges, Lutz (74. Wingenbach), Dolon (88. Helmert), Wambach

SR: Julian Jung (Eichelhardt)

Zuschauer: 60

Tore: 1:0 Tanaka (60.), 1:1 Oligschläger (76.), 1:2 Reintges (77.), 1:3 Helmert (90.+4)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Mittwoch, 6. März bei den Sportfreunden Eisbachtal. Der Anpfiff auf dem Kunstrasen in Nentershausen erfolgt um 19.30 Uhr.

Wladislaw Helmert lässt sich nach seinem Treffer zum 3:1 feiern. Foto: René Weiss

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(mlat)




Acht Tore, zwei Platzverweise – SG 99 trotzt Tabellenführer Schneifel einen Punkt ab

Langweilig können es die Bäckerjungen aktuell nicht. Auf das 4:3 im Wittlicher Wiederholungsspiel folgte am Samstag ein 4:4 (2:2)-Unentschieden gegen Rheinlandliga-Tabellenführer SG Schneifel. „Es war ein ganz wildes Spiel“, sagte Trainer Kim Kossmann nach Abpfiff. Da war er sich noch unsicher, ob er sich über den Punkt nun freuen oder ärgern sollte. Sicher war er sich hingegen bei der Beurteilung des Schiedsrichtergespanns um Tim Steffens: „Das war eine absolute Katastrophe.“

Drei Dinge prägten die Partie auf dem Andernacher Kunstrasen: Wilder Offensivfußball, große Spannung und viele merkwürdige Entscheidungen des Manderscheider Schiedsrichters. Dabei ging es um die generelle Zweikampfbewertung, aber auch um spielentscheidende Szenen wie die gelb-rote Karte, die Darian Dshabrailow nach einem eher harmlosen Foul sah (69.) und somit die Überzahl der Andernacher nach der roten Karte gegen den Schneifeler Niclas Biesen wegen eines rüden Foulspiels an Drilon Demiraj wieder beendete (45.+5).

Spielerisch gelang den Bäckerjungen gegen zu Beginn überraschend harmlose Gäste der bessere Start. Zunächst scheiterte Nils Wambach noch per Kopf an Schneifels Torhüter Dennis Koziol (3.), dann traf Hannes Lutz per Flachschuss zum 1:0 (10.). 25 Minuten dauerte es bis der Rheinlandliga-Tabellenführer den Druck erhöhte und auf den Ausgleich drängte. Nach einem langen Einwurf war es so weit: Simon Reetz verlängerte per Kopf, Jan Pidde traf am langen Pfosten zum 1:1 (34.). Fünf Minuten später war Michael Zeimmes frei durch und erzielte aus abseitsverdächtiger Position das 1:2 (39.). Als es gerade so aussah, als ob die Gäste nun alles im Griff hätten, umkurvte Wambach Torhüter Koziol und sorgte für das schnelle 2:2 (41.).

Nach der Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem sich ob der Überzahl viele Räume für die Bäckerjungen boten. Einen dieser Räume nutzte Filip Reintges für einen schönen Flankenlauf und dessen Pass Hannes Lutz für das 3:2 (56.). Das kurze Gefühl, dass nun die Bäckerjungen alles im Griff haben, beendete Philipp Bauer mit einem sehenswerten Sonntagsschuss zum erneuten Ausgleich (58.).

Auf beiden Seiten ergaben sich nun immer wieder gute Möglichkeiten. Gian Luca Dolon (61.) hatte die erneute Andernacher Führung auf dem Fuß, Pidde die erneute Schneifeler Führung (62.). Doppeltorschütze Hannes Lutz krönte seine starke Leistung dann noch mit einer wunderschönen Flanke in den Strafraum, die Nils Wambach einem lehrbuchmäßigen Kopfball zum 4:3, ebenfalls seinem zweiten Treffer, verwertete (66.).

Im Zehn-gegen-zehn drängte der Tabellenführer auf den Ausgleich, ohne wirklich drückend überlegen zu sein. Eine Andernacher Fehlerkette (Kossmann: „Da haben wir uns dämlich angestellt“) lud Schneifels Torjäger Jan Pidde schließlich zum 4:4 ein (83.). In der Nachspielzeit hätten beide Mannschaften noch die Partie für sich entscheiden können. Die beste Möglichkeit vergab dabei der eingewechselte Andernacher A-Jugendliche Justin Welter, der freistehend das Tor verfehlte (90.+1).

Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die Kossmann erst noch in Ruhe einordnen muss. „Das Ergebnis ist am Ende schon gerecht“, sagte er. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir gegen den Tabellenführer einen Punkt geholt haben.“ An der gedrückten Stimmung innerhalb der Mannschaft wurde aber auch deutlich: An diesem Tag wäre noch mehr möglich gewesen.

Es spielten: Weber, Schmitz, Hild, Schiffers, Dshabrailow, Kubatta (65. Saftig), Reintges, Demiraj, Lutz (81. Wingenbach), Dolon (73. Reif, 90. Welter), Wambach

Schiedsrichter: Tim Steffens (Manderscheid)

Zuschauer: 100

Tore: 1:0/3:2 Lutz (10./56.), 1:1/4:4 Pidde (34./83.), 1:2 Zeimmes (39.), 2:2/4:3 Wambach (41./66.), 3:3 Bauer (58.)

Besonderheiten: Rote Karte gegen Biesen (Schneifel) wegen groben Foulspiels (45.+5), gelb-rote Karte gegen Dshabrailow (Andernach) wegen wiederholten Foulspiels (69.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Samstag, 2. März beim FC HWW Niederroßbach. Der Anpfiff auf dem Niederroßbacher Kunstrasenplatz erfolgt um 17 Uhr.

(mlat)

Schiedsrichter Tim Steffens zeigt Schneifels Niclas Biesen die rote Karte. Foto: René Weiss




„Menschenfänger“ gesucht: Stein und Hawel scheiden als Trainerteam bei der SG 99 aus

Die Frauen- und Mädchenfußball-Abteilung der SG 99 Andernach muss sich zur Saison 2024/25 ein neues Trainerteam suchen. Chefcoach Florian Stein, zugleich Sportlicher Leiter, wird im Sommer aus beruflichen Gründen seine doppelte Tätigkeit beim Zweitbundesligisten nach dann vierjähriger Amtszeit schweren Herzens beenden. Der 35-Jährige Grundschullehrer verlässt für zwei Jahre bekanntes Terrain und betritt Neuland als Verbandssportlehrer des Fußballverbands Rheinland. Den bevorstehenden Trainerwechsel sehen die Andernacher auch als Chance: „Nach vier Jahren unter meiner Leitung tut den Mädels ein neuer Impuls vielleicht gut“, hofft der scheidende Coach, „das neue Trainerteam darf sich auf eine ganz besondere Mannschaft freuen.“ Stein hat gemeinsam mit Isabelle Hawel (37) das Ensemble der mittlerweile deutschlandweit bekannten Bäckermädchen zu einem etablierten Zweitligisten weiterentwickelt.

Die etwas aufmunternde Nachricht hinter dieser Hiobsbotschaft für den Verein aus der Stadt am Rhein: Stein geht der Mannschaft zwar auf sportlicher Ebene verloren, bleibt aber ehrenamtlich als Nachfolger des im Juni ebenfalls aus beruflichen Gründen ausscheidenden Abteilungsgeschäftsführers Patrick Schmitz im Boot – sofern die Mitgliederversammlung ihr entsprechendes Votum abgibt. Auch Schmitz verschwindet nicht spurlos in der Versenkung, sondern wird die SG 99 als Fachmann in Steuerangelegenheiten beraten.

Ein weiterer, fast schon zwangsläufiger Personalwechsel, vordergründig aber aus eher erfreulichem Anlass, steht ebenfalls unumstößlich fest: Isabelle Hawel, für die SG 99 zuletzt in Dreifachfunktion als Trainerin, Teammanagerin und Abteilungsleiterin unterwegs, wird im Mai zum dritten Mal Mutter und steht somit ab Anfang April nur noch eingeschränkt zur Verfügung. In die führende Rolle als Teammanager schlüpft ersatzweise ein alter Bekannter, der 2022 nach 16-jähriger Tätigkeit die Verantwortung für die Frauen- und Mädchenabteilung eigentlich in jüngere Hände hatte legen wollen. Bodo Heinemann (62), 2006 „Gründungsvater“ der weiblichen Sparte im Verein, war zuletzt noch koordinativ in der Geschäftsstelle und als gelernter Sportjournalist in seiner Kernfunktion „Medien & Kommunikation“ im Einsatz. Im letztgenannten Bereich folgt ihm nun Tobias Jenatschek als offizieller Pressesprecher. Der 48-Jährige aus Bad Bodendorf ist der Fotograf der Frauen- und Mädchenabteilung und verantwortete zuletzt den Social-Media-Bereich.

Diese Lücken sind also geschlossen, offen sind aber noch die entscheidenden Positionen am Spielfeldrand. Stein selbst treibt die Suche nach seinem Nachfolger voran: „Wir haben bereits einige gute Gespräche geführt, aber es gibt noch keinen endgültigen Kandidaten fürs Traineramt“, erläutert er den Stand der Dinge. „Wir hoffen auf weitere Interessenten.“  Was muss der Nachfolger oder die Nachfolgerin im Traineramt mitbringen, worauf kann sich das neue Trainerteam einstellen? Stein: „Der Reiz dieser Tätigkeit liegt nicht im Finanziellen. Wir suchen einen Menschenfänger, der die Mannschaft begeistern kann und in unserem Sinne weiterführt.“

Kontakt: baeckermaedchen@sg99-andernach.de

Geht es allein nach der Idee der Frauen- und Mädchenabteilung der SG 99, dann werden Florian Stein als ehrenamtlicher Geschäftsführer, Isabelle Hawel als Abteilungsleiterin (beide zu wählen im Sommer von der Mitgliederversammlung), Bodo Heinemann als Teammanager und Tobias Jenatschek als Pressesprecher die Geschicke des Zweitligisten aus Andernach in der neuen Saison lenken. Foto: Franziska Blankart