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Nach Saisonabbruch: Zweite Mannschaft will sich weiter verjüngen

Während die Frauen der SG 99 Andernach weiterhin um die Tabellenspitze in der 2. Bundesliga Süd kämpfen, ist für beide Herrenteams die Saison mittlerweile auch offiziell annuliert. Rein statistisch dürfte das Kevin Müller als Trainer der zweiten Mannschaft deutlich weniger schmerzen als seinen Übungsleiter-Kollegen Kim Kossmann. Während die „Erste“ in der Rheinlandliga auf Meisterschaftskurs war, reichte es für die Reserve in der Kreisliga A Rhein/Ahr nur zu sechs Punkten aus sieben Spielen.

Georg Egorov

„Die Ausbeute war nicht optimal, wir hätten uns sicherlich mehr versprochen“, sagt Georg Egorov. Der Rheinlandliga-erfahrene Außenverteidiger gehört zu den Leistungsträgern der Mannschaft. „Ausschlaggebend waren für uns die meist zu einfachen Gegentreffer.“ Vor allem nach Standardsituation sei das Team anfällig gewesen, so Egorov.

Auch Trainer Müller war mit der kurzen Corona-getrübten Saison nicht vollends zufrieden, blickt jedoch zuversichtlich in die Zukunft. „Es stoßen talentierte Spieler aus der eigenen Jugend zu uns, die Lust darauf haben, die ersten Schritte im Seniorenbereich bei uns zu gehen“, sagt er. Viele von ihnen hätten das Ziel, sich dort für die erste Mannschaft zu empfehlen. Mit der nötigen Geduld könne das auch gelingen, ist er sich sicher. Bestes Beispiel dafür sei Tobias Wagner, der erst kürzlich in den Rheinlandliga-Kader für die Saison 2021/22 aufrückte.

So steht bei der Reserve auch nicht allein der sportliche Erfolg im Mittelpunkt. „Wir wollen die Mannschaft in Zukunft weiter verjüngen“, sagt Müller. Das gehe allerdings nicht von heute auf morgen. Für die kommende Spielzeit zeigt sich der Trainer dennoch zuversichtlich: „Ich bin davon überzeugt, dass wir eine gute, junge Mannschaft in der A-Klasse an den Start bringen.“

Zunächst einmal hoffen alle Beteiligten darauf, dass die nächste Saison überhaupt wieder „normal“ starten kann. Der Erfolg werde sich dann schon wieder einstellen, ist sich auch Egorov sicher. „Ich bin nach wie vor von unserer Mannschaft überzeugt“, sagt er.

(mlat)




Trotz sicherem Abbruch: SG 99 blickt auf tolle Rheinlandliga-Saison zurück

Offiziell war es am Dienstag zwar noch nicht, aber spätestens seit den aktuellen Entscheidungen der Ministerpräsidentenkonferenz scheint klar: Die Rheinlandliga-Saison 2020/21 wird wegen der Corona-Pandemie abgebrochen. Diese klare Tendenz war schon seit einigen Tagen im Fußballverband Rheinland (FVR) zu erkennen. Am Samstag soll in einer Sitzung des FVR-Beirats die endgültige Entscheidung für den Abbruch fallen.

„Natürlich ist die bevorstehende Annulierung der Saison sehr bitter für uns, aber unter dem Strich die richtige Entscheidung“, sagt Trainer Kim Kossmann. Die erste Mannschaft der SG 99 Andernach beendet die Spielzeit damit zwar auf Platz eins, wird mit ihrer grandiosen Bilanz von sieben Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage jedoch nicht in offiziellen Statistiken auftauchen. Nur neun absolvierte Spiele sind zu wenig, um sich Meister zu nennen. Die Andernacher werden damit auch 2021/22 in der Rheinlandliga antreten.

Philipp Schmitz

„Ich hätte die Saison gerne noch weitergespielt, um die Leistung zu bestätigen“, sagt Philipp Schmitz, der bei allen neun Rheinlandligaspielen auf dem Platz stand und dabei für einen Abwehrspieler beachtliche vier Tore erzielte. Trotz des unbefriedigenden Saisonendes ist Schmitz zufrieden. „Alle haben sich dieses Jahr extrem weiterentwickelt“, sagt er. „Wir haben als Mannschaft gezeigt, zu was wir in der Lage sind, wenn alle an einem Strang ziehen.“ Das habe sich auch im Training gezeigt. „Jeder hat im Training immer 100 Prozent gegeben, um sich und die Mannschaft nach vorne zu bringen.“

Der Zusammenhalt, die Euphorie im Verein und natürlich auch das nötige Glück – all das hat laut Schmitz den Ausschlag gegeben, dass die kurze Saison 2020/21 sportlich so gut verlaufen sei. Der Abbruch sei „sehr schade“, nun richte er allerdings den Blick nach vorne. „Ich hoffe, dass wir bald wieder normal trainieren dürfen und die neue Saison ab dem Sommer startet“, sagt Schmitz.

Sein Trainer sieht das ähnlich, warnt allerdings auch vor einer überzogenen Erwartungshaltung. „Wichtig ist, dass wir auch in Zukunft wissen, wo wir hergekommen sind“, sagt Kossmann. „Man darf in der kommenden Saison nicht davon ausgehen, dass wir wieder auf so einer Welle reiten wie zuletzt.“ Auch dann wollen die Andernacher wieder mit einer ganz jungen Mannschaft voller Eigengewächse antreten. Erfolg in der Rheinlandliga sei so nicht selbstverständlich. „Ich freue mich einfach, mit der Mannschaft in Zukunft weiterzuarbeiten“, sagt Kossmann.

Trainer und Spieler hoffen dann wieder auf ähnliche gute Stimmung auf und neben dem Platz. „Und auf das ein oder andere Bier, das wir nach einem Heimsieg mit euch trinken können“, so Schmitz.

(mlat)




DFB-Pokal: Bäckermädchen halten gegen Frankfurt eine Halbzeit lang gut mit

Es war lange Zeit ein unerwartet offenes Spiel, bei dem sich am Ende der Favorit doch deutlich durchsetzte. Die Bäckermädchen der SG 99 Andernach unterlagen am Sonntag im DFB-Pokal-Viertelfinale Eintracht Frankfurt mit 1:7. Doch eine halbe Stunde lang schnupperten die Gastgeberinnen an der Sensation.

Denn den Andernacherinnen gehörte nicht nur der erste Torschuss des Spiels. Auch die zwischenzeitliche Führung der Frankfurterinnen durch Geraldine Reuteler (9.) konnte Antonia Hornberg nach schönem Chipball in die Spitze noch ausgleichen (14.). Die Gäste liefen zwar in der Anfangsphase viel an, jedoch auch oft ins Abseits. Und wenn es doch einmal brenzlig wurde, war Andernachs Torfrau Jana Theisen ein starker Rückhalt. Gegen Lara Prasnikar (21.) und Barbara Dunst (28.) parierte Theisen souverän und hielt das 1:1-Unentschieden zunächst fest.

Dass es sich bei dem Spiel um einen der Höhepunkte der Andernacher Vereinsgeschichte handelte, war neben dem Platz erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Neutrale Zuschauer waren wegen der Corona-Pandemie nicht zugelassen, lediglich ein paar Offizielle und Ordner standen auf den Zuschauerrängen des Andernacher Stadions. Allein die ungewohnt hohe Zahl an Journalisten, Fotografen und die Anwesenheit eines Kamerateams deutete auf die Bedeutung des Spiels hin.

Die wenigen Anwesenden konnten nach dem starken Start der Andernacherinnen und mancher Unmutsbekundung des Frankfurter Trainers Nikolaos Arnautis dann doch einen Favoriten sehen, der ernst machte. Nach besagter halben Stunde dominierte der Bundesliga-Siebte aus Frankfurt zunehmend das Geschehen. Eine entscheidende Lücke in der Andernacher Abwehr nutzte Dunst vor der Pause zunächst zum 1:2-Halbzeitstand (41.).

Antonia Hornberg (r.) trifft für Andernach zum 1:1-Ausgleich. Foto: Tobias Jenatschek

„Nach Wiederanpfiff kassieren wir das 1:3 und dann ist es irgendwann auch eine Kraftfrage“, sagte Andernachs Trainer Florian Stein zu dem, was sich in den zweiten 45 Minuten auf dem Andernacher Rasen abspielte. Die Frankfurterinnen waren nun deutlich überlegen und setzten sich dauerhaft in der Hälfte der Gastgeberinnen fest. Nach dem 1:3 von Reuteler (48.) konnte Theisen noch stark einen Foulelfmeter parieren (51.). Danach schraubte die Eintracht das Ergebnis jedoch immer weiter in die Höhe. Zweimal Dunst (60./69.), Laura Freigang (79.) und Sandrine Mauron (81.) sorgten für den standesgemäßen 7:1-Erfolg des großen Favoriten.

Stein war nach Spielende trotzdem stolz auf seine Mannschaft. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte er. „Wir haben uns zwei Dinge vorgenommen: ein Tor zu schießen und uns gut zu verkaufen. Beides ist gelungen.“ Zwar sei das Ergebnis am Ende vielleicht ein wenig zu hoch ausgefallen, für hängende Köpfe sorgte das bei den Beteiligten jedoch nicht. Den Blick richten die Bäckermädchen nun auf das erste Ligaspiel nach der langen Corona-Pause. Am Mittwoch treten die Andernacherinnen um 17 Uhr bei der Zweitvertretung des FC Bayern München an.

Es spielten: Theisen, Zilligen (88. Weinel), Engels (46. Dillenburg), Schumacher, Asteroth, Wagner, Umbach (90. Poppe), Weingarz (82. Lang), Schäfer, K. Schermuly, Hornberg (82. Hisenaj)

Tore: 0:1/1:3 Reuteler (9./48.), 1:1 Hornberg (14.), 1:2/1:4/1:5 Dunst (35./60./69.), 1:6 Freigang (79.), 1:7 Mauron (81.)

(mlat)




Wechsel bei der SG 99: Max Kossmann geht, Tobias Wagner rückt auf

Max Kossmann wechselt nach Saffig. Foto: Andreas Walz

Eigentlich waren die Personalplanungen bei der ersten Mannschaft der SG 99 Andernach für die neue Saison bereits abgeschlossen. Jetzt tut sich doch noch einmal etwas. Max Kossmann kehrt nach einem Jahr wieder zu seinem Heimatverein SC Concordia Saffig zurück. Für ihn rückt zur kommenden Spielzeit Tobias Wagner aus der eigenen zweiten Mannschaft in den Rheinlandliga-Kader auf.

„Ich verstehe die Beweggründe für den Wechsel“, sagt Trainer Kim Kossmann. „Der Zeitpunkt ist natürlich ungünstig, nachdem Max uns im Januar schon für die neue Saison die Zusage gegeben hatte.“ Der 24-Jährige kam bis zur Corona-Zwangspause in neun Ligaspielen acht Mal zum Einsatz, sechs Mal davon von Beginn an. Lediglich beim letzten Punktspiel in Morbach fehlte er krankheitsbedingt. „Max hat bisher eine sehr gute Saison gespielt und wird uns fehlen. Dennoch akzeptieren wir seine Entscheidung und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute“, so Kim Kossmann.

Tobias Wagner rückt in die erste Mannschaft auf. Foto: Siggi Wesselmann

Die Entscheidung für Saffig hat rein persönliche Gründe, wie Max Kossmann betont: „Die fußballfreie Zeit hat mir verdeutlicht, dass mir der nötige Ehrgeiz fehlt, um auf höherem Niveau Fußball zu spielen.“ Mit seinen Mitspielern oder dem Trainerteam habe der Wechsel hingegen nichts zu tun. „Das ist eine tolle Mannschaft, die in Zukunft noch viel erreichen wird“, sagt Max Kossmann. „Ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich in dieser kurzen Zeit sammeln durfte.“

Nun soll Tobias Wagner stattdessen seine Chance in der Rheinlandliga nutzen. „Wir trauen Tobias in der Zukunft einiges zu“, sagt Kim Kossmann.




Juniorenleiter Salvatore Nizza: „Nach der TuS Koblenz bieten wir momentan die beste Jugendarbeit im Umkreis“

Der Spielbetrieb im Amateurfußball ruht in der Corona-Pandemie nicht nur für die Seniorenmannschaften, auch die Jugendligen sind seit Monaten in der Zwangspause. Salvatore Nizza ist bei der SG 99 Andernach für die Junioren zuständig. Im Interview spricht er darüber, ob er an eine Saisonfortsetzung glaubt und welche großen Ziele sich der Verein für die kommenden vier Jahre gesetzt hat.

Salva, du bist Sportlicher Leiter Junioren bei der SG 99 Andernach. Was ist deine Aufgabe?
Salvatore Nizza Wir sind zunächst einmal mit Markus Durben, Stefan Schmidt und mir ein Team. Wir arbeiten konzeptionell. Zum Beispiel haben wir für die kommende Saison unser Bäckerjungenkonzept erweitert. Wir werden Spezialtraining für die einzelnen Positionen anbieten, um uns auf dem Markt noch besser zu positionieren. Darüber hinaus bin ich auch für Spielergespräche, Trainergespräche und das Einstellen von Trainern zuständig.

In der Saison 2019/20 trainierte Nizza noch selbst die B-Junioren der SG 99.

Du bist dann übergeordnet für alle männlichen Jugenden zuständig?
Nizza Ja, genau. Ich bin aber schon auf den Leistungsbereich spezialisiert. Auch wenn mich da Stefan Schmidt sehr entlastet, vor allem in der B-Jugend-Regionalliga. Markus Durben kümmert sich von der D-Jugend abwärts um die Administration. Ich bin dann bei der A-Jugend auch die Schnittstelle zu unserem Seniorentrainer Kim Kossmann. Um zu schauen: Welche Jungs kommen hoch, wen kann man in die erste oder zweite Mannschaft hochholen.

Was macht ihr denn in der Jugend anders als andere Vereine?
Nizza Das neue positionsspezifische Training, das in der C-, B- und A-Jugend in einen Trainingstag integriert werden soll. Da werden dann Verteidiger mit Verteidigern zusammengesteckt, Mittelfeldspieler mit Mittelfeldspielern und Stürmer mit Stürmern. Da soll an den jeweils entscheidenden Themen gearbeitet werden, beispielsweise: Wie agiere ich in der Kontervermeidung? Wie verteidige ich in Unterzahl? Wie verarbeite ich Flanken richtig? Besonders ist auch unser Bäckerjungenweg, den wir dieses Jahr noch extremer gehen. Sechs Jungs werden in die erste und zweite Mannschaft aufsteigen.

Du siehst die Jugendabteilung also gut aufgestellt?
Nizza Absolut. Aber natürlich haben wir noch Verbesserungspotenzial. Im Leistungsbereich haben wir in den letzten vier Jahren enorm viel gutgemacht. In der C-Jugend hat uns im letzten Jahr nach einer schlechten Saison Corona gerettet. Ansonsten haben wir im B- und A-Jugend-Bereich sehr viel richtig gemacht. Davon profitieren wir jetzt in der ersten Mannschaft. Nach der TuS Koblenz bieten wir momentan die beste Jugendarbeit im Umkreis. Darauf sind wir stolz, aber wir dürfen uns nicht ausruhen. Daher sind wir auch fortwährend in allen Altersbereichen auf Trainersuche.

Wo läuft es nicht so gut?
Nizza Von der D-Jugend abwärts haben wir viel Aufholbedarf. Da müssen wir unheimlich ackern. Markus Durben arbeitet dafür schon in der F-Jugend hart. Natürlich haben wir mit dem FC Andernach einen Mitstreiter, der seine Hausaufgaben in dem unteren Bereich in den letzten Jahren enorm gut gemacht hat. Deshalb waren wir letztes Jahr froh, dass uns der FC in der C-Jugend mit sehr vielen Spielern bestückt hat.

Ist es denn schwer, die Balance zwischen dem Leistungsbereich und einem Sportangebot für alle Kinder zu halten?
Nizza Nein, dafür haben für ja die zweiten Mannschaften. Wir haben ein klares Konzept für die leistungsorientierten Jungs. Wir wollen aber auch wieder eine A2 melden. A2, B2, C2 – das steht für den Breitensport. Das ist eine Aufgabe, der wir uns bewusst und mit Freude stellen.

Jetzt ruht schon seit Monaten der Spielbetrieb. Wir bleibt ihr in den einzelnen Mannschaften mit den Jungs in Kontakt?
Nizza Ich weiß aus erster Hand, dass die C1 sich wöchentlich digital trifft. Ich weiß das nicht von jeder Mannschaft. Ich habe da aber auch so viel Vertrauen, dass ich den Trainern freie Hand lasse. Man muss den Jungs auch Zeit geben, sich mal vom Kopf her frei zu machen. Diese Zeit ist psychisch nicht ganz so einfach für die Jungs. Im Endeffekt wollen wir alle wieder auf den Platz.

Habt ihr Angst, dass gerade in den kleinen Jugenden während Corona Spieler die Lust verlieren?
Nizza Ehrlich gesagt habe ich diese Angst nicht. Ich habe bislang auch nichts davon gehört, dass Jungs abspringen wollen. Die einzige Sorge ist E-Sports, dass uns die Jungs in die Richtung abspringen. Da versuchen wir auch ein Konzept zu erarbeiten, um den Weg mitzugehen.

Bleibt es bei dem Trend, dass immer weniger Jungs Fußball spielen wollen?
Nizza Wir können schon feststellen, dass weniger Jungs da sind. Bei den Damen sieht man das noch mehr, aber bei uns auch. Wir hatten im letzten Jahr in der F-Jugend einen enormen Zulauf, aber ansonsten hat man das schon gemerkt.

Wie könnt ihr die Trendwende schaffen?
Nizza Begeisterung. Du brauchst Trainer, die das nicht nur wegen der Kohle machen, die Bock haben, die Jungs zu begeistern. So wie mich mein erster Trainer begeistert hat. Der hat dafür gesorgt, dass ich so eine Leidenschaft für Fußball habe.

Glaubst du, dass die Saison für alle Jugendteams fortgesetzt werden kann?
Nizza Ich glaube, dass es im A-, B- und C-Jugendbereich wieder losgehen wird. In der D-Jugend vielleicht auch. Aber in der E-Jugend abwärts glaube ich nicht, dass da bis zum Saisonende noch was passiert.

Bei der A-Jugend hängt von einer Fortsetzung auch der mögliche Aufstieg in die Regionalliga ab.
Nizza Die Faktenlage jetzt ist: Wenn die Saison abgebrochen wird, steigen wir nicht auf. In der Satzung steht drin, dass wir die Hälfte der Saison spielen müssen. Das wären noch zehn Spiele. Es wäre schon gut, wenn wir weiterspielen könnten. Sonst würde uns das ein Jahr zurückwerfen. Aber dann wäre es halt so.

Was sind weitere Ziele, die ihr in den kommenden Jahren erreichen wollt?
Nizza Langfristig wollen wir nicht nur mit der A-Jugend, sondern auch mit der C-Jugend in die Regionalliga und mit der D-Jugend in die Rheinlandliga aufsteigen. Dafür haben wir den Masterplan 2025 entwickelt. Dann wollen wir alle Mannschaften in der Regionalliga und eventuell auch unsere erste Mannschaft in der Oberliga haben. Nach außen möchten wir uns als Ausbildungsverein positionieren. Mit einer „Bäckerschule“, die auch bei der Persönlichkeitsentwicklung und mit unseren Partnern bei der Ausbildungsplatzsuche helfen soll.

Die Fragen stellte Marc Latsch.




Interview mit Kim Kossmann: „Wir sind zu Recht Tabellenführer“

Es ist der 25. Oktober 2020. Mit einem 3:0-Auswärtssieg in Morbach schiebt sich die SG 99 Andernach an die Tabellenspitze der Rheinlandliga. Vier Monate später stehen die Bäckerjungen immer noch auf dem Platz an der Sonne, haben allerdings auch kein weiteres Spiel mehr bestritten. Wegen der Corona-Pandemie wurde der Spielbetrieb unterbrochen. Nach wie vor weiß keiner, ob und wann es mit der Saison weitergeht. Zeit, einmal nachzufragen, wie Trainer Kim Kossmann mit der Situation umgeht.

Kim, wie sehr fehlt dir der Fußball gerade?
Kim Kossmann Natürlich ist es schön zu Hause zu sein, gerade weil ich meinen kleinen Sohn viel häufiger sehen kann. Nichtsdestotrotz fehlt mir der Fußball schon sehr. Wobei ich gar nicht genau sagen kann, ob es nicht vielleicht noch mehr die Jungs sind. Dass wir trainieren, ein Bierchen trinken. Das Zusammensein, das fehlt schon.

Glaubst du daran, dass die Saison noch fortgesetzt wird oder müssen wir bis zum Sommer auf Amateurfußball warten?
Kossmann Meine Stimmung ändert sich beinahe täglich. Mal denke ich, es geht weiter. Mal denke ich, es geht nicht weiter. Ich habe mittlerweile aufgehört, mir darüber Gedanken zu machen. Wenn es weitergeht, freue ich mich sehr. Wenn ich mir überlege, dass wir erst im August in sechs Monaten unser erstes Pflichtspiel haben, das tut schon sehr weh. Das wäre verrückt. Aber wir können das nicht ändern. Wir müssen es nehmen, wie es kommt.

 

Habt ihr denn Kontakt mit dem Fußballverband?
Kossmann Der Verband hat jetzt mit Online-Konferenzen angefangen. Am Donnerstag habe ich selbst an einer teilgenommen. Fakt ist, der Verband will unbedingt die Hinrunde zu Ende spielen. Aber die Entscheidung liegt ja nicht bei ihnen, die kommt von oben. Wenn wir am 15. März wieder auf den Platz können und am ersten April-Wochenende wieder spielen können, dann wird es funktionieren. Später wohl nicht mehr. Das liegt auch an den drei Wochen Vorbereitungszeit, die der DFB für den Amateursport fordert.

Kossmann ist seit September 2019 Trainer der Ersten.

Ein Abbruch der Saison wäre wahrscheinlich doppelt bitter, weil ihr gerade Tabellenführer seid.
Kossmann Wenn ich da nein sagen würde, würde ich lügen. Wir haben bisher eine richtig gute Runde gespielt. Wir sind Tabellenführer und meiner Meinung auch zu Recht. Von daher wäre das natürlich total bitter. Aber so ist das im Leben. Letztes Jahr haben wir profitiert. Da waren wir beim Abbruch Vorletzter, auch wenn ich zu 100 Prozent glaube, dass wir ohnehin die Klasse gehalten hätten. Aber wir haben uns einige graue Haare erspart. Jetzt sind wir Erster und hätten natürlich gerne weitergespielt.

Wie wurdet ihr eigentlich vom Vorletzten zum Ersten in ein paar Monaten?
Kossmann Wir sind eine richtige Einheit geworden. Da trägt natürlich auch der Erfolg ein wenig zu bei. Wir haben uns fußballerisch etwas weiterentwickelt und unsere Neuzugänge sind eingeschlagen. Alle machen einen richtig guten Job. Wir kommen aber vor allem über die Gemeinschaft, das merkt man auf dem Platz und außerhalb. Wir hatten immer eine Trainingsbeteiligung von 16, 17, 18 Leuten.

Wie haltet ihr denn gerade Kontakt?
Kossmann Die ersten zwei Wochen haben wir uns noch per Zoom zum Training getroffen. Aber als klar wurde, dass wir längere Zeit keinen Fußball spielen werden, wollte ich den Jungs auch nicht auf die Nerven gehen. Ein Fußballer will Fußball spielen und hat keinen Bock, drei Mal die Woche Liegestütze bei Zoom zu machen. Ich muss sagen, die Jungs machen wirklich viel. Aber einen festen Trainingsplan gibt es nicht. Erst wenn wir wissen, dass wir bald wieder auf den Platz dürfen.

Wie würde so eine kurze Vorbereitung dann aussehen?
Kossmann Das ist natürlich auch für mich komplett neu. Ich bin seit anderthalb Jahren Trainer der ersten Mannschaft und hab noch keine Saison zu Ende gespielt. Ich muss mir da auch Gedanken drum machen, bin aber guter Dinge.

Kossmann bei einem der wenigen Spiele seines Teams auf dem Stadion-Rasen.

Ihr habt den Blick auch schon auf die kommende Saison gerichtet. Mit Fabian Weber gibt es einen externen Neuzugang, dazu mehrere Spieler aus der A-Jugend. Ist die Kaderplanung damit abgeschlossen?
Kossmann Es ist nichts mehr geplant. Es müsste schon einiges zusammenkommen, damit wir extern nochmal jemanden holen. Auch Fabian Weber ist quasi ein Andernacher Junge, der zwei Jahre bei mir in der A-Jugend gespielt hat. Die nächsten zwei, drei Jahre haben wir richtig großes Potenzial in der Jugend. Auf die Spieler wollen wir setzen. Als Tabellenführer mit Chancen auf die Oberliga kriegst du natürlich ganz viele Anrufe und Nachrichten, in denen dir Spieler angeboten werden. Das haben wir alles abgelehnt.

Könnte der Andernacher Weg mit einem Oberliga-Aufstieg nicht auch vielleicht an seine Grenzen geraten? Weil es da ohne Externe vielleicht nicht mehr reicht.
Kossmann Möglich. Wenn das wirklich so kommt, dann werden wir das als Abenteuer ansehen und die Zeit genießen. Wir werden sehen, was wir draus machen. Wir wissen, dass wir finanziell mit ganz weitem Abstand den geringsten Etat der Liga hätten. Es wäre dennoch eine coole Sache für uns. Bis dahin ist es aber noch ein ganz weiter Weg.

Hast du Angst, dass es Jugendspieler gibt, die im Corona-Lockdown die Lust am Fußball verlieren?
Kossmann Selbstverständlich hat man Angst, dass das bei Kindern passieren kann. Aber in unserer A- oder B-Jugend wird es keinen geben, der einfach aufhört. Das sind schon Leistungssportler und Fußballer durch und durch. Die sind mit Herz dabei. Ähnlich wie bei der Ersten, die sind alle heiß.

Was muss passieren, damit du am Ende mit dem Fußballjahr zufrieden bist? Der Oberliga-Aufstieg oder einfach nur, dass es weitergeht?
Kossmann Wir wären einfach froh, wenn es weitergeht. Wenn wir unserem Hobby wieder nachgehen, wir uns drei, vier Mal die Woche auf dem Platz treffen, trainieren und anschließend ein Bierchen trinken können. Da redet auch keiner von Oberliga-Aufstieg oder sowas. Wir sind froh, wenn wir wieder kicken können.

Glaubst du denn, dass 2021/22 wieder eine normale Fußballsaison wird?
Kossmann Da gehe ich von aus. Irgendwann muss es ja weitergehen. Nicht nur im Fußball, sondern generell im Leben. Wir können uns ja nicht für immer zu Hause einschließen, irgendwann wollen wir wieder unser altes Leben zurück.

Die Fragen stellte Marc Latsch.




Sechs Neuzugänge: SG 99 setzt auf die Jugend

Auf dem Platz rollt nun schon seit Monaten kein Ball mehr, neben dem Platz laufen dagegen die Vorbereitungen für die nächste Spielzeit auf Hochtouren. Mit sechs Neuzugängen aus der eigenen A-Jugend wollen erste und zweite Mannschaft in der Saison 2021/22 auf Torejagd gehen. Florian Dünker, Michael Koch, Timon Jost, Paul Zwickert, Drilon Demiraj und Johnny Mosen sind dann neu im Seniorenbereich dabei.

von links oben nach rechts unten: Florian Dünker, Michael Koch, Timon Jost, Paul Zwickert, Drilon Demiraj und Johnny Mosen.

„Wir werden nächstes Jahr ein gutes und talentiertes Team an den Start bringen“, sagt Kevin Müller als Trainer der zweiten Mannschaft. „Es ist eine sehr gute Mischung aus jung und alt.“ Denn auch wenn die „Zwote“ in Zukunft etwas verjüngt werden soll, neben Talenten dürften auch erfahrene Spieler wie Kim Kossmann, Georg Egorov und Dominik Grösgen weiter für das Team auflaufen. Jonas Maxein, Nik Ackermann und Karl Runkowsky sind bereits in der Winterpause nach Miesenheim gewechselt, weitere Abgänge sollen im Sommer jedoch nicht folgen. „Der Kader bleibt zusammen“, sagt Müller.

„Es ist unser Ziel, dass wir die Spieler aus der Jugend hochholen“, sagt auch Kim Kossmann als Trainer der ersten Mannschaft. „Wir arbeiten eng mit der Zweiten zusammen, damit die Jungs an Spielpraxis kommen.“ Die sechs Neuzugänge sollen dabei sowohl in der Reserve als auch in der ersten Mannschaft ihre Chance erhalten.

In welcher Liga die beiden Mannschaften in der nächsten Saison antreten werden, ist offiziell noch unklar. Müller geht jedoch für die „Zwote“ stark von einer weiteren Spielzeit in der Kreisliga A aus. Nicht nur, weil er an den sportlichen Klassenerhalt der Mannschaft glaubt. „Meine persönliche Meinung ist, dass wir die Saison nicht zu Ende spielen werden“, sagt Müller. „Ich lasse mich aber gerne positiv überraschen.“

(mlat)




Neuzugang: Fabian Weber wechselt nach Andernach

Zuwachs für die 1. Mannschaft. Fabian Weber wechselt mit sofortiger Wirkung vom VfB Linz nach Andernach. Der 21-jährige zentrale Mittelfeldspieler war bereits in der Jugend für die SG 99 aktiv und wurde, schon damals unter Trainer Kim Kossmann, A-Junioren-Rheinlandpokalsieger.

Weber beim A-Junioren-Rheinlandpokalsieg 2018.

Wann Weber erstmals für die Bäckerjungen auflaufen kann, ist nicht nur wegen der Corona-Zwangspause noch unklar. Linz hat Weber die Freigabe verweigert, er ist daher zunächst noch nicht spielberechtigt. „Fabian war schon in der A-Jugend ein richtiger Führungsspieler“, sagt Kossmann. „Daher freue ich mich sehr, dass er zurückgekommen ist.“

Webers Wechsel ist nicht die einzige gute Nachricht, die Kossmann in diesen Tagen verkünden kann. „Alle Spieler aus dem jetzigen Kader haben für die kommende Saison zugesagt, keiner wird uns verlassen. Das gibt es auch selten“, wie der Trainer der 1. Mannschaft betont. Zudem gebe es gute Gespräche mit den Spielern der in dieser Saison noch ungeschlagenen A-Junioren. Auch hier werde es laut Kossmann wohl kaum Abgänge geben.

(mlat)




„Ich bin von jedem Spieler überzeugt“

Zum Jahresabschluss blicken die Seniorentrainer Kim Kossmann (1. Mannschaft) und Kevin Müller (2. Mannschaft) auf die Hinrunde der Saison 2020/21 zurück. Sie erklären, warum sie mit der Entwicklung des Vereins sehr zufrieden sind und was sie sich vom Rest der Saison noch erwarten.

Einige Spiele der Saison 2020/21 sind gespielt. Wie seht ihr die bisherigen Resultate eurer Mannschaft?
Kim Kossmann Wir spielen eine wirklich gute Saison bisher. Sieben Siege, ein Remis und nur eine Niederlage kommen nicht von ungefähr. Hier ziehen momentan alle an einem Strang und das ist die Voraussetzung, um Erfolg zu haben.
Kevin Müller Ergebnistechnisch verlief die Saison bei uns natürlich durchwachsen. In den letzten Spielen vor der Pause war ein Aufwärtstrend zu erkennen und ich bin guter Dinge, dass wir daran anknüpfen können, sobald es weitergeht.

Wo liegen die Gründe für das durchwachsene Abschneiden der zweiten Mannschaft?
Müller Wir haben in drei Spielen Gegentore in den Schlussminuten gefangen, die uns wertvolle Punkte gekostet haben. Zudem kommt, dass wir in den drei Spielen, die wir verloren haben, auf unsere erfahrenen Spieler Kim Kossmann und Georg Egorov verzichten mussten, was man speziell dann merkt, wenn es im Spiel mal nicht so gut läuft. Aber es wäre einfach zu sagen, daran hat es alleine gelegen. Wir wollen uns im neuen Jahr steigern und es besser machen.

Du sprichst die Pause an. Wie denkt ihr grundsätzlich über das ganze Thema und wie sollte es eurer Meinung nach weitergehen?
Kossmann Rein sportlich kam die Unterbrechung natürlich sehr ungelegen. Ich hoffe einfach, dass wir in naher Zukunft wieder richtig leben können und natürlich auch unserem geliebten Hobby nachgehen dürfen. Da wir alle sehr gut befreundet sind, fehlt uns nicht nur das runde Leder, sondern auch die sozialen Kontakte. Es wird derzeit viel spekuliert wie es weitergeht. Ich persönlich bin froh, dass ich solche Entscheidungen nicht treffen muss. Wir warten es ab.
Müller Das eine weitere Unterbrechung des Spielbetriebs kommt, war ja schon irgendwie abzusehen. Wir hoffen natürlich auch, dass die Fußball-freie Zeit bald ein Ende hat und würden uns wünschen, endlich wieder kicken zu dürfen. Aber wann das wieder so sein wird, ist aktuell schwierig einzuschätzen. Wer weiß, ob in dieser Saison überhaupt noch weitergespielt wird? Und wenn ja, wann und wie? Uns bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten und zu hoffen.

Gibt es einen oder mehrere Spieler, von denen ihr positiv überrascht worden seid?
Kossmann Ich bin von jedem Spieler überzeugt, sonst wären sie nicht bei uns in der Mannschaft. Einige Jungs haben in diesem Jahr einen großen Sprung gemacht. Wenn ich beispielsweise an Philipp Schmitz, Max Kossmann oder Steffen Weber denke. Aber auch die erfahrenen Spieler haben sich nochmals neu gefunden und machen einen super Job.
Müller Georg Egorov ist mit seiner Erfahrung unheimlich wichtig für uns. Bei ihm hätte ich ehrlich gesagt nach fünf bis sechs Jahren als Stammspieler in der Rheinlandliga nicht erwartet, dass er sich so auf das ganze einlässt und so viel Herzblut mit einbringt.

Was war euer Highlight in der laufenden Saison?
Kossmann Für uns ist jeder Sieg ein Highlight. Wir sehen es nicht als selbstverständlich an, in der Rheinlandliga Spiele zu gewinnen. Es ist Woche für Woche harte Arbeit.
Müller Das Derby in Miesenheim. Ein Spiel mit Höhen und Tiefen, wo wir in der Nachspielzeit noch den 4:4-Ausgleich erzielen konnten.

Ihr habt zusammen die B-Junioren und die A-Junioren des Vereins trainiert mit dem krönenden Abschluss: Rheinlandpokalsieger! Würdet ihr euch als ähnliche Trainertypen bezeichnen?
Kossmann Eine sehr schöne Zeit, die wir mit dem überragenden Rheinlandpokalsieg gekrönt haben. Zwölf Spieler, der damaligen Truppe spielen jetzt in der 1. oder 2. Mannschaft. Ja, wir ticken da schon ziemlich ähnlich. Wir lieben den offensiven Fußball und sind beide hier in Andernach zu Hause. Es vergeht kein Tag, wo wir uns nicht über Fußball austauschen. Das macht es schon etwas einfacher. Die Zusammenarbeit zwischen 1. und 2. Mannschaft könnte nicht besser laufen.
Müller Wie Kim schon sagt: Zwölf Spieler aus einem Jahrgang sind immer noch bei uns. Das spricht für eine gute und schöne Zeit und ich glaube, dass es das auch nicht so oft gibt. Es stimmt schon, dass wir ähnlich über Fußball denken und auch beide einfach dafür leben. Wir lieben das Spiel nach vorne und gewinnen lieber 4:3, statt 1:0. Wir tauschen unsere Ideen und Meinungen aus und helfen uns gegenseitig.

Die erste Mannschaft steht aktuell auf dem ersten Platz in der Rheinlandliga. Am Ende der Saison würde das bedeuten, dass man in der Saison 2021/22 in der Oberliga vertreten wäre. Wie realistisch ist dieser Gedanke?
Kossmann Wir waren uns unseren Stärken durchaus bewusst. Das es so gut läuft, da konnte man natürlich nicht von ausgehen. Wir tun gut daran, von Spiel zu Spiel zu denken, wie wir es bisher auch gemacht haben. Es sind neun Spieltage gespielt, jetzt schon von der Oberliga zu sprechen, wäre dann doch ein wenig verfrüht, zumal man gar nicht weiß, wie es wirklich weitergeht. Daher hoffen wir einfach, dass wir bald wieder auf dem Platz stehen können und weiterhin Tag für Tag alles geben dürfen.
Müller Natürlich blicke ich mit etwas Abstand auf das ganze Geschehen rund um die 1. Mannschaft. Aber ich bekomme schon einiges mit und habe ausnahmslos jedes Spiel gesehen. Ich finde es beeindruckend, wie geschlossen das Team auftritt. Natürlich läuft es immer besser, wenn man oben in der Tabelle steht und man hat das ein oder andere mal das nötige „Spielglück“. Aber ich traue der Mannschaft schon zu, zumindest bis zum Ende der Saison da oben mit dabei zu sein.

Wie laufen die Planungen für die kommende Saison 2021/22?
Kossmann Erfolg weckt natürlich Begehrlichkeiten. Das ist mir durchaus bewusst. Aber wir werden die Gespräche zur neuen Saison diesmal etwas hinten anstellen und damit beginnen, sobald es wieder möglich ist, sich persönlich zu treffen. Wir haben auch dieses Jahr wieder interessante Jungs aus der eigenen U19, die bisher eine überragende Saison spielen.
Müller Wir versuchen auch, die Jungs die da sind, zu halten. Sobald die Lage es zulässt, unterhalten wir uns mit den Spielern. Zudem kommen aus der eigenen U19 einige Spieler in den Seniorenbereich, wo wir gemeinsam schauen müssen, wem der direkte Schritt in die Rheinlandliga zugetraut wird und bei welchen Spielern es vielleicht mehr Sinn macht, zunächst Spielpraxis und Erfahrungen im Seniorenbereich in der 2. Mannschaft zu sammeln. Wir stehen da im engen Austausch.

Wie seht ihr grundsätzlich die Entwicklung des Vereins?
Kossmann Vor ein paar Tagen sagte ich zu unserem Geschäftsführer Bodo Heinemann: Es läuft zu schnell zu gut. Spaß bei Seite. Im Jugendbereich sind wir überragend aufgestellt. Mit Salva und Steff sind zwei Jugendleiter am Werk, die wissen, was zu tun ist. Im Trainerbereich sind wir ähnlich gut aufgestellt. Bei den leistungsbezogenen Mannschaften haben wir mit Steffen Weber (C1), Markus Hilbig (B1) und Patrick Schmitz (A1) erstklassige Trainer.
Müller Sehr positiv. Wir sind im Juniorenbereich super aufgestellt, haben gute Chancen mit der B- und A-Jugend in der nächsten Saison in der Regionalliga vertreten zu sein. Die C-Junioren spielen bislang auch eine sehr gute Saison. Aber grundsätzlich finde ich es auch schön zu sehen, wie viele Menschen hier mit Leib und Seele dabei sind und den Verein unterstützen.

Weihnachten und Silvester stehen vor der Tür. Wie verbringt ihr die Feiertage?
Beide Im engsten Familienkreis. Was anderes bleibt einem aktuell ja auch nicht übrig.
Auf diesem Wege möchten wir uns bei allen Freunden, Gönnern, Helfern und vor allem bei unseren Spielern für das Jahr 2020 bedanken und wünschen allen ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt gesund und munter.




Ein etwas anderes Jahr geht zu Ende

Liebe Freunde der SG 99 Andernach,

wir alle mussten in diesem Jahr mit etwas zurechtkommen, das wir so nicht kannten. Das war nicht einfach. Dennoch haben die meisten von uns die Corona-Pandemie und ihre Folgen mit Demut hingenommen. Immer in der Hoffnung, dass die Infizierten-Zahlen sinken und es bald einen Impfstoff gibt, der die Situation nachhaltig verbessert. Wir sollten aber auch an jene denken, die die Zeit nicht so gut überstanden haben und vielleicht sogar einen Angehörigen verloren haben.

Auch im Fußball ist vieles anders. Normalerweise würde in diesen Wochen die letzten Spiele draußen absolviert, bevor wieder der Hallenfußball im Vordergrund stünde. Mannschaftsfeiern würden organisiert. In diesem Jahr muss das alles ausfallen.

Doch Weihnachten wird stattfinden. Das höchste Fest des Jahres. Das schönste für unsere Kinder. Ein Fest der Liebe, der Familie. Ich wünsche Ihnen und Euch eine geruhsame Adventszeit, auf die ein sicherlich etwas anderes Weihnachtsfest folgen wird. Ich hoffe, dass wir die Feiertage und den Jahreswechsel dennoch alle mit viel Freude und Ausgelassenheit begehen können.

Unsere Wünsche für 2021 liegen auf der Hand: Gesundheit, weiterer sportlicher Erfolg und vor allem baldige Normalität.

Bis dahin bleibt mir nur, mich bei all denjenigen herzlich zu bedanken, die sich im bald abgelaufenen Jahr um die SG 99 Andernach verdient gemacht haben. Denn nur gemeinsam, mit allen Aktiven/Inaktiven, Trainern und Betreuern, Eltern, weiteren Ehrenamtlern, Zuschauern, der Stadt Andernach mit unserem Oberbürgermeister Achim Hütten und vor allem mit unserer Sponsorengemeinschaft, können wir unseren „Andernacher Weg“ so erfolgreich fortsetzen.

Alles Gute und bleiben Sie gesund.
Ihr Albrecht Schmitz