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Klarer Sieg gegen Niederroßbach – Bäckerjungen schießen sich beim 7:1 den Frust von der Seele

Das Warten ist vorbei. Nach drei Auftaktniederlagen feiert die SG 99 Andernach am vierten Rheinlandliga-Spieltag gegen den FC HWW Niederroßbach ihren ersten Saisonsieg. Und wie: beim 7:1 (4:0) ließen die Bäckerjungen keinen Zweifel daran, dass die drei Punkte am Sonntag am Rhein bleiben würden.

Bereits zur Pause war die Partie entschieden. Das lag an einem beherzten Auftritt der Gastgeber und einer anders als zuletzt starken Chancenverwertung. War das Spielglück beim Pokal-Aus in Weitersburg noch das größte Manko, gelang nun vor dem Niederroßbacher Tor beinahe alles.

Vier Minuten waren gespielt, da stand es bereits 1:0 für die Bäckerjungen. Nach einem langen Ball konnte Nils Wambach den teils bemitleidenswerten Gästekeeper David Horz mit seinem Abschluss überwinden. Vor der Pause erhöhten Fabian Weber nach schöner Vorarbeit von Gian Luca Dolon auf 2:0 (22.), Oliver Kubatta nach einem schönen Konter auf 3:0 (32.) und wiederum Wambach mit einem abgefälschten Schuss aus spitzem Winkel auf 4:0 (40). Weber (10.) und der eingewechselte Mtanyous Salloum (38.) verpassten eine noch höhere Führung. „Das frühe 1:0 hat uns natürlich in die Karten gespielt“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann.

Dabei wirkte Niederroßbach gar nicht so unterlegen, wie es das Ergebnis auszusagen schien. Häufig fehlte bei den Gästen nur der letzte Pass oder ein konzentrierter Abschluss, in der Abwehr machten es die Westerwälder den Andernacher allerdings häufig zu einfach. Wirklich gefährlich wurde Niederroßbach vor der Pause nur einmal. Luca Reichmann traf aus dem Strafraumzentrum jedoch nur die Arme von Andernachs Torhüter Luca Jordi Bolz (18.).

Auch nach der Pause spielten die Bäckerjungen weiter munter nach vorne und schossen sich den Frust über den verpatzten Saisonstart von der Seele. Nils Wambach umspielte vor seinem dritten Treffer Horz und schob souverän zum 5:0 ein (59.), Gian Luca Dolon traf nach einem schönen Angriff über Fabian Weber und Benjamin Saftig zum 6:1 (66.). Tim Christian hatte in der Zwischenzeit für Niederroßbach auf 5:1 verkürzt (63.).

Gegen Ende des Spiels wurden die Gäste zeitweise gefährlicher, verpassten jedoch trotz guter Möglichkeiten einen weiteren Treffer. Mehrfach bewies sich Bolz mit guten Paraden, beispielsweise gegen Mario Pavelic (75.). Luca Reichmann setzte zudem einen Strafstoß über das Tor, Daniel Neunheuser soll zuvor den Ball im Strafraum mit der Hand gespielt haben (77.). Für den Schlusspunkt sorgten so stattdessen wieder die Bäckerjungen. Nach einer Ecke und einer unglücklichen Abwehraktion der Gäste traf Neunheuser aus spitzem Winkel zum 7:1-Endstand (87.). „Das war eine gute Leistung von uns“, sagt Kossmann. „Ich hoffe, wir haben jetzt ein bisschen Selbstbewusstsein getankt.“

Es spielten: Bolz, Hoffmann (62. Spurzem), Schmitz, Dschabrailow (52. Saftig), Kubatta (57. Schiffers), Neunheuser, Reintges, Weber, Lutz (28. Salloum), Dolon, Wambach (62. Aliou)

SR: Marc Schiry (Gornhausen)

Zuschauer: 120

Tore: 1:0/4:0/5:0 Wambach (4./40./59.), 2:0 Weber (22.), 3:0 Kubatta (32.), 5:1 Christian (53.), 6:1 Saftig (66.), 7:1 Neunheuser (87.)

Besonderheit: Luca Reichmann (Niederroßbach) schießt einen Handelfmeter über das Tor (77.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Freitag, 8. September. Dann steht um 20 Uhr das Auswärtsspiel beim SV Rot-Weiß Wittlich an.

Daniel Neunheuser feiert seinen Treffer zum 7:1-Endstand. Foto: René Weiss

(mlat)




Bäckerjungen fehlt das Spielglück – Unglückliches Pokal-Aus in Weitersburg

Für gewöhnlich taugt ein Ausscheiden im Pokal nicht als Mutmacher, schon gar nicht, wenn es sich bei einem unterklassigen Verein ereignet. Das 5:7 n.E. (2:2, 2:2, 1:1) der SG 99 Andernach bei Bezirksliga-Spitzenreiter SV Weitersburg bietet da eine Ausnahme. Nach einem schwachen Liga-Auftritt bei der SG Schneifel zeigten die Bäckerjungen in Weitersburg eine gute Leistung, waren dem Sieg am Ende deutlich näher und mussten doch das bittere Elfmeterschießen-Aus hinnehmen.

„Das war in Ordnung, mit der Leistung kann ich leben“, sagte auch Trainer Kim Kossmann, der bereits im Vorfeld angekündigt hatte, das Pokalspiel nur als Nebensache anzusehen. Ganz egal war ihm das Ausscheiden dann aber doch nicht. „Dass wir so ausscheiden, ist natürlich bitter.“ Ganz anders war die Stimmung bei den teils übermütigen Heimfans, die den Sieg euphorisch feierten – dabei aber leider auch nicht auf das Beleidigen unserer Bäckerjungen verzichteten.

In den 120 Minuten zuvor wechselten sich die Drangphasen beider Mannschaften zunächst ab. Andernach kam eigentlich gut ins Spiel, Nils Wambach vergab per Kopf die erste Großchance (5.). Gleich im Gegenzug erzielte dann aber Adrian Knop mit einem Sonntagsschuss das 1:0 (6.). Knop hätte per Kopfball sogar noch erhöhen können (16.), auf der Gegenseite scheiterten hingegen Gian Luca Dolon (19.) und Benjamin Saftig mit guten Ausgleichschancen (23.). Das 1:1 fiel erst nach einem Foulspiel an Dolon im Weitersburger Strafraum und dem sicher verwandelten Strafstoß von Philipp Schmitz (27.).

Ihre beste Phase hatten die Gastgeber ansonsten vor und nach der Pause. Oscar Mers war eigentlich schon durch, scheiterte dann aber von Saftig bedrängt mit einem schwachen Abschluss an Andernachs Torhüter Luca Jordi Bolz (39.) und zielte auch in der zweiten Halbzeit bei einem Kopfball nur knapp zu hoch (64.), der immer wieder gefährliche Knop schoss von der Strafraumgrenze nur knapp vorbei (54.).

Bis zum Elfmeterschießen waren es dann aber fast ausschließlich die Bäckerjungen, die für Torgefahr sorgten. In der 76. Minute standen der Andernacher Angreifer Nils Wambach und der Weitersburger Keeper Felix Jan Lehmann im Mittelpunkt. Erst weil Lehmann einen Wambach-Kopfball stark entschärfte (76.), dann weil sich Lehmann nach einem langen Ball von Oliver Kubatta verschätzte und somit das 1:2 durch Wambach erst ermöglichte. In der Schlussphase zeigte sich Weitersburg zwar bemüht, aber vollkommen harmlos. Das änderte sich erst durch ein Handspiel des eingewechselten Darian Dshabrailow, Adrian Knop verwandelte den fälligen Strafstoß zum 2:2 (89.).

In der Verlängerung verzweifelten die Andernacher dann am immer stärker werdenden Lehmann. Der wehrte gleich drei Mal stark gegen Hannes Lutz ab und entschärfte einen gefährlichen Schuss von Dshabrailow (106.). Wenn Lehmann mal nicht im Weg stand, kam für die Bäckerjungen auch noch Pech dazu. Nach einem langen Einwurf von Philipp Schmitz wurde der Ball vor die Füße von Lutz geklärt, dessen Schuss prallte vom Innenpfosten ab und blieb vor der Torlinie (110.). „Wir haben uns leider einfach nicht belohnt“, sagt Kossmann.

Für das Elfmeterschießen wechselte Weitersburg Torhüter Fynn Ladda ein, der den Strafstoß von Dimitri Regehr entschärfen konnte. Auf der Gegenseite rutschte Luca Jordi Bolz hingegen ein eigentlich schon gehaltener Elfmeter noch unglücklich durch. Es war das passende Ende für einen Pokalfight, in dem den Bäckerjungen das Spielglück fehlte.

Es spielten: Bolz, Schmitz, Spurzem, Schiffers (120.+1 Hild), Saftig (68. Dshabrailow), Neunheuser, Salloum (57. Lutz), Kubatta, Weber (85. Aliou), Dolon (60. Regehr), Wambach

SR: Marvin Engelbertz (Scheuerfeld)

Zuschauer: 150

Tore: 1:0/2:2 Knop (6./89., Handelfmeter), 1:1 Schmitz (27., Foulelfmeter), 1:2 Wambach (76.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 3. September gegen den FC Niederroßbach. Der Anpfiff auf dem Andernacher Kunstrasen erfolgt um 15.30 Uhr.

Standen häufig im Mittelpunkt: Weitersburgs Torhüter Felix Jan Lehmann und Andernachs Stürmer Nils Wambach. Foto: René Weiss

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(mlat)




„Die erste Halbzeit macht mich sprachlos“ – SG 99 verliert auch bei der SG Schneifel

Das Spiel war eben erst beendet, da versuchte sich Andernachs Trainer Kim Kossmann an einer ersten Sortierung dessen, was er von seiner Mannschaft gesehen hatte. Dabei fielen Sätze wie „die erste Halbzeit macht mich sprachlos“, „der Matchplan ist nicht aufgegangen“ und „das haben wir uns anders vorgestellt“. Die Bäckerjungen hatten gerade zum dritten Mal in dieser Saison deutlich verloren, mit 0:4 (0:3) bei der SG Schneifel. Galten die ersten beiden Kontrahenten noch als schlicht zu gut, wartete im Auswärtsspiel an der belgischen Grenze eigentlich der erste Gegner auf Augenhöhe. „Trotzdem haben wir wieder 0:4 verloren“, sagt Kossmann.

Von Beginn an deutete sich auf dem Rasenplatz in Auw bei Prüm an, dass es für die Bäckerjungen ein schwerer Freitagabend werden würde. Die Gastgeber wirkten nicht nur im Angriffsspiel deutlich gefährlicher, sie gewannen auch die allermeisten Zweikämpfe. Dazu kamen die aktuell regelmäßigen Andernacher Abwehrfehler.  Beim 0:1 war es ein einfacher Ballverlust, der es Nicolas Görres ermöglichte in den Strafraum zu laufen und den Treffer von Jan Pidde vorzubereiten (6.). Beim 0:2 war es ein simpler Pass in die Schnittstelle der Abwehr, den Yannik Moitzheim zum nächsten Tor nutzte (38.). Und beim 0:3 legten sich die Bäckerjungen den Ball quasi selbst ins Tor, Nicolas Görres musste nur staunend danebenstehen und einschieben (45.+1).

Offensiv kam von Andernach in den ersten 45 Minuten hingegen überhaupt nichts. Das änderte sich zunächst nach der Pause, in der Kossmann gleich drei Mal auswechselte. Hannes Lutz, Gian Luca Dolon und Mtanyous Salloum sorgten zumindest in der Anfangsphase für eine deutliche Belebung des Andernacher Offensivspiels. Nils Wambach köpfte nach einer Ecke nur knapp am Tor vorbei (48.), kurz darauf verpasste auch Lutz nur knapp den Ehrentreffer (50.). Das Spiel war nun deutlich ausgeglichener, spritziger und gefährlicher blieben jedoch weiterhin die Gastgeber.

Der nächste einfacher Andernacher Ballverlust führte nach einer knappen Stunde zum 0:4. Wieder war es Jan Pidde, der die Möglichkeit souverän nutzte (58.). Schneifel blieb auch in der Folge dem fünften Treffer näher als die Bäckerjungen ihrem ersten. Moitzheim scheiterte noch einmal an Luca Jordi Bolz im Andernacher Tor und dem Pfosten (70.), Tobias Johanns ließ die gesamte Andernacher Abwehr stehen, verzog dann aber freistehend (90.). Die letzte gefährliche Chance für die Gäste vergab Fabian Weber, der mit einem schönen Schuss an Denns Koziol im Schneifeler Tor scheiterte (60.).

Für Trainer Kim Kossmann geht es nun darum, die Mannschaft schnell wieder für die kommenden Aufgaben zu motivieren. Es wartet eine englische Woche mit dem Pokalspiel in Weitersburg am Mittwoch und dem wichtigen Rheinlandliga-Spiel gegen die ebenfalls schlecht gestartete SG Niederroßbach am Sonntag. „Ich bin froh, wenn Daniel Neunheuser und Tim Hoffmann wieder da sind“, sagte Kossmann am Freitagabend. Der eine fehlte noch urlaubsbedingt, der andere musste kurzfristig angeschlagen passen. „Die Zwei tun uns brutal gut.“

Es spielten: Bolz, Schmitz, Wilbert (78. Spurzem), Schiffers (78. Koch), Saftig, Regehr, Kubatta (46. Dolon), Reintges (46. Salloum), Weber, Aliou (46. Lutz), Wambach

SR: Veron Besiri (Föhren)

Zuschauer: 150

Tore: 1:0/4:0 Pidde (6./58.), 2:0 Moitzheim (38.), 3:0 Görres (45.+1)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Mittwoch im Rheinlandpokal beim Bezirksligisten SV Weitersburg. Die Partie beginnt um 19.30 Uhr auf dem Weitersburger Kunstrasen.

(mlat)




„Eisbachtal war wirklich unfassbar gut“ – SG 99 verliert auch das erste Heimspiel

Wie schwer der Start in die neue Rheinlandliga-Saison für die Bäckerjungen werden würde, stand schon bei der Spielplanveröffentlichung fest: erst auswärts beim Vorjahresdritten Hochwald, dann zuhause gegen Oberliga-Absteiger Sportfreunde Eisbachtal. Seit Sonntag wissen die Andernacher, dass beide Hürden wirklich zu hoch waren. Nach dem 1:5 zum Auftakt gab es beim 0:4 (0:2) gegen Eisbachtal die nächste deutliche Niederlage.

„Das war der erwartet schwere Gegner. Eisbachtal war wirklich unfassbar gut“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann. „Die waren einfach besser als wir, das muss man neidlos anerkennen.“ Er könne seiner Mannschaft da nicht einmal allzu viel vorwerfen, „nur, dass wir wieder zu einfache Gegentore kassiert haben“.

Wahrscheinlich hätte es nichts an der Heimniederlage geändert, aber die ersatzgeschwächten Andernacher waren gegen Eisbachtal auch vom Glück nicht wirklich verfolgt. Das mögliche 1:0 durch Nils Wambach wurde wegen Abseits aberkannt – was die Sichtung der Kamerabilder nach Spielende in Zweifel zog. Zudem verschoss Philipp Schmitz nach einem Foul an Benjamin Saftig den entsprechenden Strafstoß (66.). Da stand es allerdings schon 3:0 für die Gäste.

Die Eisbachtaler blieben trotz ihrer Überlegenheit lange torlos, schlugen kurz vor dem Pausenpfiff aber gleich doppelt zu. Moritz Hannappel traf nach, Zitat Kossmann, „doofem Fehler“ der Andernacher Hintermannschaft zum 0:1 (45.), kurz darauf erhöhte Jonah Arnolds per Kopf auf 0:2 (45.+3).

Nach Wiederanpfiff fiel erst das 0:3 durch Lukas Tuchscherer (55.), dann folgte die beste Phase der Andernacher, inklusive der besten Torchance durch den vergebenen Schmitz-Strafstoß. Ein Treffer gelang aber an diesem Tag nur noch den überlegenen Eisbachtalern. Nach einem Eckball köpfte Tim Weimer zum 0:4-Endstand ein (87.).

Zwei Spiele, zwei deutliche Niederlagen. Drei Dinge machen Trainer Kim Kossmann dennoch Mut. Zunächst sind es die guten Ansätze, die bei den größtenteils sehr jungen Spielern seiner Mannschaft zu sehen sind. Beispielsweise beim erst 17-jährigen Marius Wingenbach, der gegen Eisbachtal in der zweiten Halbzeit ein gutes Debüt zeigte. Dann ist es die Personallage, die bald besser werden sollte. Mit Tim Hoffmann, Daniel Neunheuser, Maicol Oligschläger und Nebi Pacolli fehlten gleich vier potenzielle Stammspieler am Sonntag. Und zuletzt sind es die Gegner, die bald mehr auf Augenhöhe sein sollten. „Dann werden wir schon noch punkten“, sagt Kossmann.

Es spielten: Weber, Schmitz, Saftig, Schiffers (59. Koch), Wilbert (77. Spurzem), Regehr (46. Reintges), Kubatta, Weber, Dolon, Aliou (46. Wingenbach), Wambach

SR: Noah List (Alsdorf)

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Hannappel (45.), 0:2 Arnolds (45.+3), 0:3 Tuchscherer (55.), 0:4 Weimer (87.)

Besonderheit: Philipp Schmitz (Andernach) verschießt einen Foulelfmeter (66.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Freitag, 25. August bei der SG Schneifel. Der Anpfiff erfolgt um 20 Uhr auf dem Rasenplatz in Auw bei Prüm.

(mlat)

Für Gian Luca Dolon und die SG 99 Andernach gab es am Sonntag nur wenig Grund zur Freude. Foto: René Weiss




Starke Anfangsphase reicht nicht – SG 99 verliert 1:5 bei der SG Hochwald

Das reine Ergebnis liest sich auf den ersten Blick heftig. Mit 1:5 muss sich die SG 99 Andernach zum Rheinlandliga-Auftakt bei der SG Hochwald geschlagen geben. Nach niederlagenloser Vorbereitung und Sieg im Pokal ist es der erste Dämpfer in der noch jungen Saison für die Bäckerjungen. Doch in den 90 Minuten auf dem Rasenplatz in Hentern war nicht alles schlecht. „Ich bin gar nicht so unzufrieden, obwohl sich 5:1 sehr brutal anhört“, sagt Trainer Kim Kossmann. „Wir haben alles rausgehauen, aber ein paar Fehler zu viel gemacht. Deswegen haben wir das Spiel auch verloren.“

Im Spiel bei den ambitionierten Gastgebern, die nach der Vizemeisterschaft 2022 zuletzt Rheinlandliga-Dritter wurden, waren es nämlich zunächst die Andernacher, die das Geschehen auf dem Platz diktierten. „Wir waren die ersten 20 Minuten richtig gut drin, hatten zwei Riesenchancen“, sagt Kossmann. Für beide zeichnete Neuzugang Nils Wambach verantwortlich. Erst ging sein Aufsetzer-Kopfball nach Flanke von Oliver Kubatta knapp über das Tor (6.), dann köpfte er nach einem Philipp-Schmitz-Einwurf nur Zentimeter am Tor vorbei (18.).

Während die Bäckerjungen die Führung nur knapp verpassten, zeigten die Gastgeber, warum sie wieder zum absoluten Favoritenkreis der Rheinlandliga gehören – unterstützt von Ungenauigkeiten in der Andernacher Abwehrarbeit. Beim 1:0 (19.) kann Sven Schiffers eine Flanke nur vor die Füße von Torschütze Robin Mertinitz klären. Das 2:0 durch Andre Paulus (24.) ist zwar stark herausgespielt, wird allerdings auch durch die Passivität auf der rechten Andernacher Abwehrseite unterstützt. Emotional wird es dann beim 3:0 durch Nils Hemmes (34.), dem laut Kossmann ein klares Foulspiel von Matthias Burg vorausgegangen war. „Das dritte Tor war unfassbar. Das hat jeden sprachlos gemacht“, sagt er. Die Folge der lautstarken Beschwerden: zwei Andernacher Spieler werden verwarnt, Kossmann sieht wegen Meckerns außerhalb der Coachingzone sogar die rote Karte.

„Wir waren in der Halbzeit 3:0 hinten und wussten gar nicht so recht warum“, kommentiert Kossmann die ersten 45 Minuten der neuen Rheinlandliga-Saison. Seine Mannschaft konnte ihre Fehleranfälligkeit auch nach der Pause nicht abstellen und kassierte so zwei weitere Gegentreffer. Den ersten durch Hemmes (47.) nach einem Ballverlust von Benjamin Saftig, beim 5:0 sah Kossmann zudem eine Mitschuld bei Torhüter Steffen Weber, der das kurze Eck offen ließ. Tim Thielen nutzte das zum 5:0 (71.). In der Schlussphase gelang den Andernachern dann noch der Ehrentreffer. Nach einer Faustabwehr von Hochwalds Torhüter Jan Niklas Koltes traf Neuzugang Dimitri Regehr aus 25 Metern zum 5:1-Endstand (82.).

„Genauso wie wir nach der Vorbereitung nicht alles schön geredet haben, werden wir jetzt nicht alles schlecht reden“, sagt Kossmann. Auf dessen Mannschaft wartet am kommenden Sonntag mit dem Oberliga-Absteiger Sportfreunde Eisbachtal der nächste schwere Gegner. „Danach kommen Spiele, bei denen wir auf Augenhöhe sein sollten.“

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz (53. Spurzem), Schiffers, Saftig (62. Koch), Regehr, Kubatta (62. Salloum), Reintges, Oligschläger (53. Pacolli), Dolon (53. Aliou), Wambach

SR: Luis Herrig (Salmrohr)

Zuschauer: 290

Tore: 1:0 Mertinitz (19.), 2:0 Paulus (24.), 3:0/4:0 Hemmes (34./47.), 5:0 Thielen (71.), 5:1 Regehr (82.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 am Sonntag, 20. August um 15.30 Uhr. Dann sind die Sportfreunde Eisbachtal auf dem Andernacher Kunstrasen zu Gast.

Auch bei der SG Hochwald sorgte Nils Wambach mit seinen Kopfbällen wieder für Torgefahr (hier im Rheinlandpokal bei der SG Vordereifel), ein Treffer gelang ihm jedoch nicht. Foto: René Weiss

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(mlat)




„Ich bin sehr guter Dinge“ – SG 99 fühlt sich für starke Rheinlandliga gewappnet

Die Saison 2022/23 war für die SG 99 Andernach äußerst kompliziert. Erst blieben die Punkte aus, dann mussten die Bäckerjungen trotz einer Siegesserie in der Rückrunde und am Ende solider 44 Punkte angesichts fünf Absteigern lange um den Klassenerhalt zittern. Gleich zehn neue Spieler – davon viele aus der eigenen A-Jugend – sollen dabei helfen, dass die kommende Spielzeit entspannter wird. Zumindest die Vorbereitung macht schon einmal Mut für kommende Aufgaben. „Ich bin guter Dinge“, sagt auch Trainer Kim Kossmann.

Acht Vorbereitungsspiele bestritten die Andernacher seit Anfang Juli. Die Bilanz: sechs Siege und zwei Unentschieden (u.a. gegen Regionalliga-Absteiger TuS RW Koblenz). Auch den eigenen Casablanca-Cup verließ der Rheinlandligist als souveräner Sieger. Und im Rheinlandpokal gab es in der Vorwoche nach 0:2-Rückstand noch einen Erfolg beim Bezirksligisten SG Vordereifel. Die Mannschaft hat sich offensichtlich schnell gefunden. „Wir sind wieder eine sehr homogene Truppe“, sagt Kossmann, der auch von dem Trainingslager mit insgesamt 25 Spielern schwärmt. „Das war sehr beeindruckend.“

Abheben wird bei den Bäckerjungen trotzdem niemand. Zu präsent ist die Erinnerung an die Vorsaison, zu groß der Respekt vor den kommenden Aufgaben. „Die Rheinlandliga ist deutlich stärker als letztes Jahr“, sagt Kossmann angesichts der vier Oberliga-Absteiger. „Wir können das schon gut einschätzen. Unser Ziel ist es 40 Punkte zu holen.“ Angesichts des jungen Altersschnitts von 22,1 Jahren muss dabei auch mal Raum zum Lernen und für Fehler sein. „Aber wir haben auch jetzt schon viel Qualität“, sagt Kossmann.

In der Rheinlandliga kann sich die Mannschaft am Samstag erstmals beweisen. Dann geht es zum Start eines schweren Auftaktprogramms zum Vorjahresdritten SG Hochwald (14 Uhr).

Kim Kossmann beim Trainingsauftakt seiner Mannschaft. Foto: René Weiss

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(mlat)

 




„Zweite“ stellt sich großem Neuanfang

Alles neu heißt es in diesem Jahr bei der zweiten Mannschaft der SG 99 Andernach: neuer Trainer, neues Team, neue Liga. Genügend Gründe, um nach einem starken fünften Platz in der Vorsaison erst einmal kleinere Brötchen zu backen. „Die Erwartungshaltung, die es gab, ist nicht mehr realistisch“, sagt Trainer Stefan Reick.

Der 36-jährige Weißenthurmer ist der neue Mann an der Seitenlinie der Reserve, nachdem Vorjahrestrainer Kevin Müller nun die B-Junioren der Bäckerjungen betreut. Zuvor war Reick als Übungsleiter in Weißenthurm, Melsbach und Rübenach tätig. „Ich fühle mich wohl im Verein, das ist alles klasse“, sagt Reick. Trotzdem tritt er deutlich auf die Euphoriebremse. Und das liegt nicht nur am personellen Umbruch, den die Mannschaft in der Sommerpause durchgemacht hat.

„Unsere neue Liga ist deutlich stärker als die andere A-Klasse“, sagt Reick. Er spielt auf den ungewollten Wechsel der Andernacher in die Westerwald-Wied-dominierte Staffel an. Nach der Ligenreform im Fußballverband Rheinland spielen die Bäckerjungen nun vornehmlich gegen Teams von der anderen Rheinseite statt die gewohnten Gegner. Anders als die meisten seiner Spieler kennt Reick die kommende Konkurrenz gut und warnt vor der Schwere der Aufgabe. Hinzu kommt, dass die Andernacher dort kaum noch an ihrem gewohnten Freitagabend spielen können. Was nach dem Umbruch auch mögliche Verstärkungen aus der ersten Mannschaft erschwert.

Es gibt auch Dinge, die Reick Mut machen. Die Vorbereitung lief zufriedenstellend, die Trainingsbeteiligung war stets hoch. Auch die erste Kreispokalrunde war mit einem 3:0-Sieg bei der SG Ahrtal Hönningen ein Erfolg. Dennoch ist die Zielsetzung klar: Für die Andernacher „Zweite“ geht es vor allem um den Klassenerhalt. Die erste Chance auf Punkte bietet sich am Samstag. Dann treten die Bäckerjungen um 17 Uhr beim SV Roßbach/Verscheid an.

Trainer Stefan Reick. Foto: René Weiss

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(mlat)




3:2 nach 0:2 – Bäckerjungen kämpfen sich in die zweite Pokalrunde

Es war ein erstes Pflichtspiel, das der neuformierten Mannschaft der SG 99 Andernach bereits alles abverlangt hat. Erst nach 0:2-Rückstand und starkem Comeback erreichten die Bäckerjungen am Freitagabend mit einem 3:2 nach Verlängerung in Laubach die zweite Runde des Rheinlandpokals. Trainer Kim Kossmann sah dabei zwei Gesichter seines Teams. „In der ersten Halbzeit waren wir absolut gar nicht gut, haben viele Dinge vermissen lassen“, sagt Kossmann. Ganz anders sei es danach gewesen: „Wir sind gelaufen, haben um jeden Ball gefightet und verdient gewonnen.“

Besonders war die Partie beim letztjährigen Bezirksliga-Vierten SG Vordereifel nicht nur durch diesen Spielverlauf, sondern auch durch zwei letztjährige Bäckerjungen. Ole Conrad und Daniel Kossmann standen beide in der Startaufstellung der Gastgeber und vor allem der Letztgenannte stellte seine Ex-Teamkollegen vor einige Probleme. Erst bereitete Kossmann per Flanke das 1:0 durch Maximilian Geisen vor (14.), dann erhöhte er kurz nach der Pause mit einem sehenswerten Freistoß selbst auf 2:0 (48.).

Doch das Spiel kippte nun. Die Andernacher hatten das Geschehen auf dem Laubacher Rasen im Griff, mussten sich bis zum Anschlusstreffer jedoch noch eine Weile gedulden. Erst nachdem die Gastgeber einen langen Ball nicht entscheidend klären konnten, erzielte Gian-Luca Dolon aus dem Hintergrund das 2:1 (73.). „Das hat er super gesehen“, lobt Trainer Kim Kossmann. Neuzugang Nils Wambach sorgte dann aus kurzer Distanz für den 2:2-Ausgleich (82.). Und eigentlich hätten die Andernacher die Partie sogar noch in der regulären Spielzeit „gewinnen müssen“, wie Kossmann betont. Mehrere gute Möglichkeiten blieben jedoch ungenutzt.

So war es erst der eingewechselte Hamza Aliou, der nach 99 Minuten von der Strafraumgrenze zum 2:3 einschoss. Daniel Herbst hatte die Möglichkeit mit einem schönen Flankenlauf eingeleitet. Zunächst drückten die Bäckerjungen danach weiter auf die Entscheidung, mussten sich dann allerdings noch einmal auf das Verteidigen konzentrieren. Abwehrchef Tim Hoffmann hatte zuvor nach einem Foulspiel die gelb-rote Karte gesehen (108.). Am Ende stand dann allerdings doch der insgesamt verdienter Sieg fest.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Spurzem, Schiffers (65. Regehr), Saftig (65. Aliou), Neunheuser, Kubatta (98. Herbst), Pacolli (46. Oligschläger), Weber (65. Reintges), Dolon, Wambach

SR: Tim Steffens (Manderscheid)

Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Geisen (14.), 2:0 Kossmann (48.), 2:1 Dolon (73.), 2:2 Wambach (82.), 2:3 Aliou (99.)

Besonderheit: gelb-rote Karte gegen Tim Hoffmann (Andernach) wegen Foulspiels (108.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 am Samstag, 12. August um 14 Uhr. Dann treten die Bäckerjungen zum Rheinlandliga-Auftakt bei der SG Hochwald an.

(mlat)

Hamza Aliou (hier beim Trainingsauftakt) sorgte am Freitagabend für den entscheidenden Treffer. Foto: René Weiss

 




Nach vier Jahren: D-Junioren feiern Bezirksliga-Aufstieg

Mit dem Gewinn der Kreismeisterschaft durch die E-Junioren qualifizierten sich die Bäckerjungen für das Relegationsspiel zum Aufstieg in die D-Junioren-Bezirksliga. Nachdem die D-Junioren der SG 99 Andernach in der Saison 2017/2018 aus der Bezirksliga abgestiegen waren, gab es nun vier Jahre später die Chance zur Wiedergutmachung. Und so stellte man sich der Herausforderung auf neutralem Boden in Kottenheim gegen die JSG Mosel Hunsrück.

Der am Ende sehr deutliche 6:1-Sieg war zur Halbzeitpause so nicht zu erwarten gewesen. Die Bäckerjungen agierten nervös, während der Gegner von Beginn an mit seinen sehr schnellen Spielern mächtig Druck machte. Und so gingen die Jungs von der Mosel bereits in der dritten Minute in Führung. Dass die Andernacher mit aller Kraft um den Aufstieg kämpfen wollten, erkannten die Zuschauer spätestens mit dem Ausgleichstreffer durch Lucas Schlaus nur zwei Minuten später. Zwar spielten die Blau-Weißen von da an immer sicherer, wodurch das Publikum ein tolles und ausgeglichenes Angriffsspiel von beiden Seiten zu sehen bekam, es dauerte allerdings bis zur letzten Minute der ersten Halbzeit, dass der Führungstreffer für die Bäckerjungen durch ein Eigentor fiel.

Im zweiten Durchgang bekamen die mitgereisten Fans eine völlig andere SG 99 zu sehen. Es lag wohl eher an der herausragenden Motivationsansprache in der Kabine durch den Trainer Jens Dreier und weniger an den hohen Außentemperaturen, aber von Beginn an ließen die Andernacher dem Gegner nun keinen Spielraum mehr. Das Spiel fand jetzt größtenteils in der Hälfte der JSG statt und die Bäckerjungen zeigten ihre ganze spielerische Klasse! Nach nur wenigen Minuten erhöhte Arthur Luithlen nach einem Eckstoß mit einem tollen Kopfballtor am langen Pfosten auf 3:1. Die Gier, den Aufstieg perfekt zu machen, verdrängte die Nervosität jetzt vollends, denn die Andernacher Nachwuchskicker zeigten überragenden Kombinationsfußball und ließen in der Abwehr dem Gegner keine Chance. In der 42. Minute erhöhte Sviatoslav „Sven“ Kuts mit einem tollen Sololauf auf 4:1 und in der 55. Minute fiel das 5:1 durch Adrian Weber, der eine hervorragende Flanke durch Florian Speich perfekt verarbeitete. In der letzten Spielminute belohnte sich Florian Speich nach dem Assist noch mit einem eigenen Tor zum 6:1-Endstand.

Dem Trainerduo Alex Wendland und Jens Dreier sah man den Stolz über die erbrachte Leistung ihrer Jungs deutlich an, aber ganz gemäß der Fußballerweisheit „nach dem Endspiel ist vor dem Endspiel“ gehen sie mit dem neuen D1-Kader der Jahrgänge 2011+2012 direkt in die Vorbereitung, damit das Ziel, die Bezirksliga in der Saison 2023/2024 zu halten, erreicht wird!

Die D1-Bäckerjungen stellten: Adrian Weber, Arthur Luithlen, Arti Mehmeti, Felix Wiesel, Florian Speich, Gereon Kallen, Lucas Schlaus, Lukas Kramer, Max Lang, Maximilian Meindl, Mikael Kahveci, Niclas Dreier, Sviatoslav Kuts

(aw)

Die D-Junioren der SG 99 freuen sich über den Aufstieg. Foto: Wendland




SG 99 legt Einspruch gegen Spielklasseneinteilung ein

Im Fußballverband Rheinland e.V. steht zur neuen Spielzeit ein großer Umbruch an. Kreisgrenzen spielen ab der Saison 2023/24 für die Spielklasseneinteilung keine Rolle mehr. Ein durchaus guter Ansatz, dessen Umsetzung bei der SG 99 Andernach allerdings für große Enttäuschung sorgt.

 

In der am Samstag vorgestellten vorläufigen Staffeleinteilung findet sich die zweite Mannschaft unserer Bäckerjungen in der künftigen Kreisliga A 2 wieder. Und das vollkommen ohne die gewohnten Gegner. Statt den Stadt- und Lokalderbys gegen Eich, Miesenheim, Plaidt und Saffig heißen die geplanten Kontrahenten der „Zweiten“ nun Ransbach-Baumbach, Windhagen, Neitersen und Neustadt. Fast alle Gegner stammen aus dem Westerwald. „Für uns ist es eine totale Katastrophe, gerade der Kreisliga-Fußball lebt doch von Derbys“, sagt Kim Kossmann, zweiter Vorsitzender der SG 99. „Das wir nicht in derselben Spielklasse wie die Andernacher Stadtteile Eich und Miesenheim antreten sollen, können wir nicht verstehen.“

 

Die SG 99 Andernach hat die bis zum 26. Juni andauernde Rückmeldungsfrist genutzt und dem Verband in einem ausführlichen Schreiben ihre Sicht der Dinge dargestellt. Aus Sicht des Vereins gefährdet die Staffeleinteilung die Attraktivität und somit auch die Existenz einer leistungsorientieren Reserve außerordentlich: durch ausbleibende Derbys, höhere Kosten und einen geringeren Reiz für Spieler aus der Region. Auch das durch die Reform angestrebte Ziel des Klimaschutzes durch geringere Fahrtstrecken wird nicht erfüllt. Im Gegenteil: Die Distanzen steigen für die SG 99 im Vergleich zum Vorjahr von rund 280 auf 366 Kilometer an. In der gewohnten Staffel mit den übrigen Rhein/Ahr-Teams wären die Distanzen hingegen weiter gesunken.

 

Die SG 99 Andernach hat daher beim Fußballverband Rheinland eine Anpassung der Spielklassen beantragt und hofft von den Verantwortlichen als Härtefall angesehen zu werden.

(mlat)