SG 99 II unterliegt mit 1:5 beim Regionalliga-Spitzenreiter Elversberg
Bewegte und bewegende Spiele liegen im launischen Monat April hinter der zweiten Frauenmannschaft der SG 99 Andernach: Einem dürftigen 1:1 (1:0) zu Hause im Regionalliga-Duell mit dem Mitaufsteiger SV Ober-Olm folgte eine Woche später an Ostern eine denkwürdige Pokalpartie. Mit 7:8 nach Elfmeterschießen ging die Begegnung mit dem Klassenkonkurrenten TuS Issel in die Binsen – und das nach einer durchaus komfortablen 3:0-Führung, die Issel in den letzten Minuten der regulären Spielzeit jedoch pulverisierte.
Im Alltag der Südweststaffel schloss sich der Kräftevergleich beim Titelaspiranten SV 07 Elversberg an, das Spiel ging klar mit 1:5 (1:3) verloren. Trainer Kappy Stümper wollte da auch im Nachgang nichts schöner reden als es war: „Der Sieg des Tabellenführers geht absolut in Ordnung, da Elversberg mit seinem schnellen Kombinationsfußball auf dem breiten Kunstrasenplatz in Göttelborn demonstrierte, warum das Team zurück in die 2. Bundesliga strebt.“
Etwas erleichtert wurde der Sieg aber durch einen umstrittenen Treffer zum 1:0. Eine klar im Abseits befindliche Spielerin behinderte SG-Torhüterin Lisa Krupp, so dass sie den Torschuss der U17-Nationalspielerin Emma Junold nicht parieren konnte (11.). Marie Schäfer schaffte zwar den zwischenzeitlichen Ausgleich (29.), doch Lilli Berwind (33.) und Karen Hager (40.) sorgten noch vor dem Pausenpfiff für klare Verhältnisse. Im zweiten Abschnitt schraubten Alissa Andres (67.) und Morgan Rees (76.) das Ergebnis in die Höhe.
Stümper bilanzierte: „Positiv nehmen wir mit, dass dies die einzige deutliche Niederlage gegen eines der Spitzenteams war und die Mannschaft bis zur letzten Minute gekämpft hat. Auch die kommende Aufgabe gegen den TuS Issel wird unserem Team wieder alles abverlangen. Hier erwarte ich allerdings wieder ein Spiel auf Augenhöhe, so wie in den bisherigen zwei Begegnungen in dieser Saison auch.“ Der dritte Schlagabtausch beider Teams wird am Sonntag, 23. April, um 14 Uhr auf dem Kunstrasenplatz im Andernacher Stadion angepfiffen. Bodo Heinemann
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Marie Schäfer (ganz links im blauen Trikot) schaffte nach 29 Minuten den Andernacher Ausgleich im Spiel bei der SV 07 Elversberg. Zu mehr sollte es für die SG 99 (von rechts mit Joelina Martini, Judith Modigell und Laetitia Theis) auf dem Kunstrasenplatz in Göttelborn aber nicht reichen. Foto: Norbert J. Becker
SG 99 schießt das erste und letzte Tor, verliert Schlammschlacht in Jena aber mit 2:3
Die Fußballfrauen der SG 99 Andernach leisteten unfreiwillig Schützenhilfe im Abstiegskampf der 2. Bundesliga: Der gastgebende FC Carl Zeiss Jena, Drittletzter der Tabelle, hielt den Gegner im Dauerregen und auf tiefem Rasenplatz trotz frühen Rückstands mit 3:2 (1:1) nieder. Die vierte Saisonniederlage warf die Bäckermädchen auf Platz drei zurück. Der Andernacher Trainer Florian Stein bilanzierte unmittelbar vor der langen Rückfahrt aus Thüringen: „Fußballerisch waren wir vielleicht besser, hatten aber ständig Probleme mit dem Tempo des Gegners und den langen, brandgefährlichen Bällen.“ Einer dieser langen Bälle, von Jenas Kapitänin Any Adam diagonal von links nach rechts geschlagen, öffnete Jena in der 13. Minute das halbe Feld. Die SG 99 war auf dieser Seite in der Rückwärtsbewegung personell unterbesetzt, Anna Weiß nutzte den sich bietenden Freiraum rigoros, drang in den Strafraum vor und überwand Keeperin Laura van der Laan per Schrägschuss (13.).
Nur gut in dieser Phase, dass die SG 99 fünf Minuten zuvor selbst getroffen hatte. Nach einer Ecke von Lisa Kossmann schraubte sich Maren Weingarz vorm Tor am höchsten und markierte per Kopf die Andernacher Führung (8.). Die hätte Carolin Schraa nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich wieder herstellen können, scheiterte aber gleich zweimal am Aluminium des Jenaer Gehäuses. Erst schepperte es nach einem 25-Meter-Freistoß aus zentraler Position (25.), dann nach einer Flanke von Kathrin Schermuly und dem sich anschließenden Kopfball der Andernacher Nummer sieben (36.).
Besser machten es die Carl-Zeiss-Kickerinnen gleich doppelt binnen sechs Minuten nach Wiederanpfiff. Einen klugen Steckpass in die Schnittstelle der Abwehr nahm Luca Birkholz auf, umkurvte erst van der Laan, dann Kathrin Schermuly und vollendete scheinbar mühelos – 2:1 (47.). Die SG 99 hatte sich von diesem Nackenschlag noch gar nicht richtig erholt, da gab es schon den nächsten. Nach einem Eckball setzte sich Nelly Juckel im Fünfmeterraum energisch gegen Leonie Wäschenbach durch und traf per Kopf ins anvisierte Ziel – 3:1 (53.). Fortan waren die Bäckermädchen bemüht, das Ruder wieder herumzureißen, was im Endeffekt aber nur noch in ein einziges Erfolgserlebnis mündete. Die zur Pause eingewechselte Anga Bartzen kam auf der rechten Seite an den Ball, ihr wohl mehr als Flanke gedachter Schuss senkte sich hinter Schlussfrau Mailin Wichmann ins Netz – 3:2 (73.).
Zu diesem Zeitpunkt stand bereits Marisa Schön zwischen den Andernacher Pfosten, Stein verhalf der erst 18-jährigen Torhüterin ab der 67. Minute zu ihrem Zweitliga-Debüt. Im Endspurt kam die SG 99 einmal noch dem 3:3 nahe, doch die Unparteiische wähnte die in aussichtsreicher Position lauernde Schraa im Abseits (90.+1.). „Jetzt müssen wir uns sammeln“, sagte Stein vor den nun anstehenden Aufgaben gegen das Duo an der Tabellenspitze. Am Sonntag kommt zunächst Spitzenreiter RB Leipzig, der nach dem 1:2-Verlust des FSV Gütersloh gegen Ingolstadt bereits in die Eliteklasse aufgestiegen ist, ins Andernacher Stadion. Eine Woche danach reisen die Bäckermädchen zum 1. FC Nürnberg, der dem Leipziger Beispiel nur allzu gerne folgen möchte. Bodo Heinemann
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Weiter geht es am Sonntag, 23. April (11 Uhr), mit dem Heimspiel gegen Spitzenreiter RB Leipzig.
Schlammschlacht auf dem Rasenplatz des Ernst-Abbe-Sportfeldes: Die SG 99 (weiß-schmutzige Trikots) – von links mit Leonie Wäschenbach, Kathrin Schermuly und Carolin Schraa – leistete in Jena unfreiwillige Schützenhilfe im Abstiegskampf und musste sich am Ende mit 2:3 geschlagen geben. Foto: Tobias Jenatschek
7:8 nach 3:0 – SG 99 II scheidet gegen Issel unglücklich aus dem Rheinlandpokal aus
Als Alina Wagner in der 82. Minute das 3:0 für ihre SG 99 Andernach II erzielte, schien das Rheinlandpokal-Viertelfinale gegen den Klassenkonkurrenten TuS Issel entschieden. Zuvor hatten Joelina Martini per Freistoß (23.) und Laureen Ackermann per Kopfball (71.) die Farben der Bäckermädchen mit 2:0 in Führung gebracht. Doch dann brach eine turbulente Schlussphase an, die keiner so schnell vergessen dürfte.
Antonia Dietsch (85.), Lara Schönborn mit einem unglücklichen Eigentor (88.) und noch einmal Antonia Dietsch per Foulelfmeter in der vierten Minute der Nachspielzeit sorgten für den kaum mehr für möglich gehaltenen 3:3-Gleichstand. Daran hatte selbst der gegnerische Trainer nicht mehr geglaubt. In der Verlängerung wehrten sich tapfere Bäckermädchen in Unterzahl – Sarah Klyta sah in der regulären Spielzeit schon kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit die Gelb-Rote Karte – gegen die nun drohende Niederlage. Die SG 99 II rettete sich ins Elfmeterschießen und hatte hier sogar einen „Matchball“, doch Theresa Brück donnerte das Spielgerät zum Leidwesen aller, die es mit der SG 99 hielten, nur an die Latte des Isseler Tores. Und so setzten sich schließlich die Gäste äußerst schmeichelhaft mit 8:7 (3:3, 3:3, 0:1) nach Elfmeterschießen durch und treten nun am 3. Mai im Halbfinale beim SC 13 Bad Neuenahr an.
Den jungen Andernacherinnen bleibt die Erinnerung an eine lange Zeit sehr gute Leistung und an die unbändige Moral in der Verlängerung. Darauf lässt sich aufbauen, wenn am kommenden Sonntag um 14 Uhr das Punktspiel der Regionalliga Südwest beim Aufstiegsaspiranten SV 07 Elversberg über die Bühne geht. Gelegenheit, sich für die bittere Niederlage gegen Issel zu revanchieren, gibt es eine Woche später: Am 23. April tritt Issel erneut auf dem Kunstrasenplatz im Andernacher Stadion an, dann geht es allerdings „nur“ um drei Punkte.
Die sechs Tore der regulären Spielzeit gibt es HIER in der Video-Zusammenfassung auf staige.tv
SG 99 Andernach II: Krupp – Theis (46. L. Ackermann), Modigell, S. Klyta, Wagner (90.+2 Castenholz), Mais (84. Happ), Brück, H. Ackermann (84. Laux), Deckenbrock (66. Schönborn), A. Klyta, Martini.
Da war die Andernacher (Pokal-)Welt noch in Ordnung: Laureen Ackermann (weißes Trikot) erzielt in der Mitte per Kopf gegen Issel nach 71 Minuten die zwischenzeitliche 2:0-Führung der SG 99 II. Rechts beobachtet Hannah Ackermann die Bemühungen ihrer Schwester. Foto: Tobias Jenatschek
Zilligen-Elfertor reicht nicht zum Sieg: SG 99 spielt 1:1 gegen Wolfsburg
Die Fußballfrauen der SG 99 Andernach spezialisieren sich in der 2. Bundesliga anscheinend auf Unentschieden. Das 1:1 (1:0) gegen die U20 des VfL Wolfsburg war schon das fünfte in nur acht Spielen seit Ablauf der Winterpause. Fazit: Revanche für die 2:3-Niederlage nur teilweise gelungen, Platz zwei gegen die auf den Pelz rückende Konkurrenz aber soeben noch gehalten. Bewertet der geneigte Betrachter nur die turbulente Schlussphase, dann dürften die gastgebenden Bäckermädchen dem Sieg näher gewesen sein. Etwas differenzierter formulierte es der Andernacher Trainer Florian Stein: „Es war ein intensives Spiel, beide Mannschaften haben sich alles abverlangt. Die dominanten Ballbesitzphasen wechselten hin und her. Am Ende kann wohl Wolfsburg mit dem Ergebnis besser leben als wir.“
Andernach diktierte in der Anfangsphase zwar das Geschehen, mehr als zwei ganz nette Weitschüsse von Lisa Kossmann (17.) und Leonie Wäschenbach (20.) gab’s da jedoch nicht zu vermelden. Keine Probleme für die Wolfsburger Keeperin Julia Kassen, die aber noch im weiteren Verlauf zwei Gelegenheiten bekommen sollte, sich so richtig auszuzeichnen. Aufregung in der Andernacher Gefahrenzone gab es erstmals, als der Ball im luftigen Getümmel einer Abwehrspielerin an den Arm sprang, die Schiedsrichterin aber den daraufhin von den Gästen vehement geforderten Elfmeter verweigerte (15.). Richtig brenzlig wurde es für die Andernacherinnen, als die schnelle Tessa Blumenberg auf der rechten Seite davonzog. Mit raffiniertem Schlenzer düpierte sie die viel zu weit vor ihrem Tor postierte Laura van der Laan. Der Ball sprang kurz vorm Tor auf, prallte dann an die Latte und von dort ins Aus (20.). Durchatmen.
Und als sich das Spiel nach wechselhaftem Verlauf ein wenig zu beruhigen schien, zeigte die Unparteiische plötzlich auf den Elfmeterpunkt im Wolfsburger Strafraum. Was war zuvor geschehen? Nichts, war jedenfalls die einhellige Meinung auf der Trainerbank des VfL. Lilian Zamorano schubste nach einem Eckball die am vorderen Fünfmetereck lauernde Dana Schüller zu Boden – für die einzig neutrale Person auf dem Feld genug Anlass, einen Strafstoß zu verhängen. Vanessa Zilligen ließ sich das nicht entgehen, schickte Kassen in die falsche Ecke und traf so für die Farben der SG 99 nach zuvor zwei torlosen Remis gegen München und Hoffenheim zu Hause mal wieder ins Schwarze (29.).
Unmittelbar nach Wiederanpfiff war der Gastgeber schneller im Spiel, das 2:0 lag gleich doppelt in der Luft. Maren Weingarz bediente mustergültig die mitgelaufene Kossmann in der Mitte, die abgebrüht den Ball über die Linie schob. Aber die vor ihr postierte Carolin Schraa soll beim Flankenball sträflich im Abseits gestanden haben (47.). Neun Minuten später versuchte es Weingarz aus der Distanz einmal selbst, aber Kassen drehte den präzisen Schuss im Querflug mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Statt des möglichen 2:0 fiel dann im Schlussviertel noch der Ausgleich. Wieder war Blumenberg über die rechte Seite auf und davon, wieder versuchte sie es mit einem Schlenzer über die herausstürzende van der Laan. Diesmal mit Erfolg (79.).
In den letzten Minuten warfen die SG-Frauen alles nach vorn. Fast wurde die Schlussoffensive mit dem Siegtreffer belohnt. Nach Hereingabe der eingewechselten Anga Bartzen erwischte Julia Schermuly den Ball in der Mitte goldrichtig, doch Kassen verhinderte nahendes Unheil spektakulär mit einer Hand (89.). Das war’s. Jetzt geht es für die komplette Liga in ein spielfreies Oster-Wochenende, im Anschluss reist die SG 99 zum abstiegsbedrohten Ex-Bundesligisten FC Carl Zeiss Jena, der sich zu Hause mit einem 1:2 gegen das Schlusslicht aus Potsdam kräftig blamierte. Bodo Heinemann
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Dicke Luft im Andernacher Strafraum: Keeperin Laura van der Laan behält allerdings den Überblick und verhindert gegen drei Wolfsburgerinnen ein Erfolgserlebnis der Gäste. Foto: Tobias Jenatschek
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Zurück in der Spur: SG 99 schenkt Potsdamer U20 gleich sieben Stück ein
Die Reisestrapazen waren es wert: Mit dem erstaunlich glatten 7:1 (5:1) bei der rund 600 Kilometer entfernt beheimateten U20 des 1. FFC Turbine Potsdam kehrten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach in die Erfolgsspur zurück. Mit dem neunten Saisonerfolg kletterten die Bäckermädchen in der Tabelle der 2. Bundesliga nach zuvor vier sieglosen Spielen auf Platz zwei zurück. Und die zuvor 287 Minuten währende Torlosserie löste sich in der brandenburgischen Landeshauptstadt auch schlagartig in Luft auf. Keine Frage, dass Trainer Florian Stein trotz anhaltender Personalsorgen mit dem Erreichten zufrieden war: „Da haben wir uns mal ordentlich den Frust von der Seele geballert. Ab der fünften Minute waren wir ständig tonangebend. Am Ende habe wir auch in dieser Höhe verdient gewonnen.“ Er relativierte im gleichen Atemzug: „Ich hänge Niederlagen nicht allzu hoch, das mache ich jetzt bei einem Sieg auch nicht.“ Dabei wird Stein nach nicht einmal 90 Sekunden schon mit den Augen gerollt haben. Denn mit ihrem einzig nennenswerten Vorstoß im ersten Abschnitt ging der Klassenneuling aus dem Nordosten der Republik schon in Führung. Eine Hereingabe von links landete genau in den Füßen von Emily Fiedler. Abwehrspielerin Laura Schmahl kam zu spät, die Nummer 18 der Potsdamerinnen traf flach und trocken zur frühen Führung (2.).
Die SG 99 schüttelte sich kurz und kam dank tatkräftiger Turbine-Unterstützung nur elf Minuten später schon zum Gleichstand. Der Rückpass von Joy Brockmann zu ihrer Torhüterin geriet viel zu kurz. Andernachs Kapitänin Lisa Kossmann spritzte dazwischen und düpierte die herausstürzende Natalie Dobler (13.). Es sollte noch besser kommen, innerhalb von nur drei Minuten kippte Carolin Schraa die komplette Begegnung. Nach einem Schmahl-Freistoß und dem sich anschließenden Kossmann-Kopfball prallte das Spielgerät an den Pfosten, die Nummer sieben der Bäckermädchen brauchte nur noch abzustauben – 1:2 (22.). Nicht viel anders erging es Potsdam beim nächsten konstruktiven Angriff des Gegners. Julia Schermuly ging rechts auf und davon und bediente die mitgelaufene Schraa in der Mitte. Wieder musste die Ex-Kölnerin nur den Fuß hinhalten – 1:3 (24.). Noch vor dem Pausenpfiff legte Andernach zweimal nach. Zunächst ging es über links, Dana Schüller flankte, Julia Schermuly hielt vorm Tor den Kopf hin – 1:4 (39.).
Der fünfte Treffer entstand durch die Mitte, einen langen Ball von Innenverteidigerin Karla Engels löffelte die aufgerückte Vanessa Zilligen an Dobler vorbei ins Netz – 1:5 (44.). Nach dem Wechsel ließ Andernach nicht nach, zwei Spielerinnen feierten noch ihre Torpremiere in dieser Saison. Schüller hatte wenig Mühe, nach Vorarbeit von Schraa und Kossmann aus kurzer Distanz ins Schwarze zu treffen – 1:6 (57.). Und Julia Schermuly sammelte einen weiteren Scorer-Punkt, als sie die mitgelaufene Anga Bartzen, nach 64 Minuten für Zilligen ins Spiel gekommen, mustergültig bediente – 1:7 (70.). Steins Fazit: „Sechs verschiedene Torschützen und ansehnlicher Kombinationsfußball. Wir können entspannt nach Hause fahren.“ Ganz so einfach wird es am kommenden Sonntag sicher nicht werden, auch wenn die SG 99 dann Heimrecht auf ihrem Kunstrasenplatz genießt. Die U20 des VfL Wolfsburg, zeitgleich mit 2:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim II erfolgreich, möchte gerne den 3:2-Hinspielerfolg gegen Andernach wiederholen. Bodo Heinemann
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Fünf Andernacher Tore auf einen Blick: Lisa Kossmann (ganz rechts) erzielte in Potsdam das 1:1, (von links) Vanessa Zilligen, Julia Schermuly und Carolin Schraa (2) sorgten für die 5:1-Pausenführung. Foto: Tobias Jenatschek
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Stein sieht nach dem 0:0 der SG 99 gegen die TSG Hoffenheim II positive Aspekte
Die SG 99 Andernach hat in der 2. Frauenfußball-Bundesliga anscheinend das Siegen verlernt. Im Heimspiel gegen die U20 der TSG Hoffenheim zeigten sich die Bäckermädchen zwar im Vergleich zur vorangegangenen 0:2-Niederlage in Gütersloh deutlich verbessert, allerdings kam die Elf von Trainer Florian Stein trotz guter Einschussmöglichkeiten nicht über ein 0:0 hinaus. Durch das vierte Remis im sechsten Spiel des Jahres büßten die Andernacherinnen Tabellenplatz zwei an den Nachwuchs des FC Bayern München ein. Stein haderte nach dem Schlusspfiff nur bedingt mit dem verpassten Sieg, dem die SG 99 in den 90 Minuten zuvor deutlich näher gewesen war: „Ich hatte von meinem Team eine Reaktion auf Gütersloh gefordert – und die hat es auch gezeigt. In einer Partie auf ordentlichem Zweitliganiveau haben wir eine tolle Leistung gezeigt, einzig das Spielglück hat uns ein wenig gefehlt.“
Stein hatte seine Mannschaft in der eher untypischen 5-3-2-Formation aufs Feld geschickt. Von Anfang an dabei war erstmals wieder Maren Weingarz, die in der Sturmspitze zusammen mit der stets gefährlichen Carolin Schraa wirbelte. Weingarz stand auch nach nicht einmal 60 Sekunden bereits im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem Doppelpass mit Lisa Kossmann drang sie in den Strafraum der TSG ein, setzte den folgenden Abschluss aus guter Position aber knapp übers Tor. Auf der Gegenseite bewahrte SG-99-Torfrau Laura van der Laan ihr Team gegen Mara Alber vor einem frühen Rückstand. Der Nachschuss von Mathilde Janzen flog deutlich über den Andernacher Kasten (4.). Dass auf diese Doppelchance im gesamten weiteren Spielverlauf keine weitere Großchance der Gäste mehr folgte, lag an einer aufmerksamen und laufintensiven Arbeit des gesamten Andernacher Gefüges gegen den Ball. Darüber hinaus generierte die SG 99 immer wieder durch frühe Ballgewinne gute Angriffsmöglichkeiten. Besonders Flanken von der rechten Seite sorgten für Gefahr im Hoffenheimer Strafraum.
So verfehlte Dana Schüller nach einer Schraa-Flanke per Kopf das Ziel nur um Zentimeter (14.). Vier Minuten später bediente Carolin Dillenburg mit einer Hereingabe Mitspielerin Kossmann, die jedoch frei stehend aus wenigen Metern zunächst verpasste und beim Nachschuss von einer TSG-Akteurin geblockt wurde. Bei der letzten guten Gelegenheit vor der Pause bekam Schraa im Strafraum keinen Druck hinter den Abschluss, sodass U19-Nationalspielerin Lina von Schrader im Hoffenheimer Tor keine Probleme hatte (40.). Während die Hoffenheimerinnen in Durchgang eins zumindest noch versuchten mitzuspielen, lautete ihre Devise in der zweiten Hälfte, durch eine etwas defensivere Ausrichtung weitere Möglichkeiten der Andernacher zu verhindern und lediglich auf Konter zu lauern. Durch Rückkehrerin Weingarz (51.) und Schraa per Kopf nach einem Kossmann-Freistoß (52.) verbuchte die SG 99 aber auch nach Wiederanpfiff gute Einschussgelegenheiten.
Kurze Zeit später wurde es kurios, denn der Ball lag nach einer unglücklichen Abwehraktion von TSG-Verteidigerin Laureta Crnaveri im Hoffenheimer Tor (58.). Vorangegangen war ein langer Ball der SG 99, Crnaveri spitzelte ihn mit einer Art Heber über Torhüterin von Schrader. Der Jubel der Andernacherinnen sollte aber nur von kurzer Dauer sein, denn das Schiedsrichtergespann sah Schraa in dieser Situation aktiv im Abseits. Es sollte, abgesehen von einem Heberversuch Schraas (62.) die letzte gefährliche Torraumszene des Spiels bleiben. Das lag in erster Linie an einer Heimmannschaft, die den läuferischen Aufwand in der letzten halben Stunde nicht mehr ganz so intensiv leisten konnte. Da die eigene Fünferkette um Abwehrchefin Karla Engels jedoch weiterhin fehlerfrei blieb, endete eine muntere Partie mit einem torlosen Unentschieden. Stein wollte von zwei verlorenen Punkten aber nichts wissen: „Ein Pessimist würde dies vielleicht denken, gerade da wir in diesem Jahr erst einmal gewinnen konnten. Ich habe der Mannschaft aber gesagt, dass ein Optimist hervorheben würde, dass wir in sechs Begegnungen 2023 erst eine Niederlage einstecken mussten.“ Jan Müller
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Das nächste Spiel: 1. FFC Turbine Potsdam II – SG 99 Andernach am Sonntag, 26. März, 11 Uhr.
Intensive Zweikämpfe im Mittelfeld prägten das torlose Unentschieden zwischen der SG 99 und der Hoffenheimer U20. Hier bedrängen gleich drei Andernacherinnen (von links Caroline Dillenburg, Carolin Schraa und Kathrin Schermuly) die ballführenden TSG-Spielerin. Foto: Tobias Jenatschek