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Stecker gezogen: SG 99 verliert mit 0:2 in Gütersloh erstmals in diesem Jahr

Die SG 99 Andernach droht aus der Spur zu geraten. Das 0:2 (0:0) beim aufstiegswilligen FSV Gütersloh war nach drei Unentschieden das vierte sieglose Zweitligaspiel in Folge für die Andernacher Fußballerinnen und zugleich die erste Niederlage im Kalenderjahr. SG-99-Trainer Florian Stein nahm kein Blatt vor den Mund: „Wir müssen in jedem Spiel unsere Tugenden auf den Platz bringen. Wenn uns das nicht gelingt, so wie heute, dann bekommen wir Probleme.“ In der Tönnies-Arena auf dem Gelände der bundesweit bekannten Fleischfabrik in Rheda waren 108 Zuschauer zunächst nicht sehr angetan von dem, was sie zu sehen bekamen. „Die erste Halbzeit war ein bisschen wild“, stellte Stein fest. Engagierte Zweikämpfe, viele lange Bälle, aber wenig Präzision im Passspiel charakterisierten die Partie auf beiden Seiten, Torchancen hatten Seltenheitswert.

Für Andernach zielte Julia Schermuly aus 20 Metern knapp am linken Pfosten vorbei (10.), aufseiten des FSV schoss Leonie Kreil aus guter Position in die Arme der Andernacher Torfrau Laura van der Laan (17.), die auch den Freistoß von Hedda Wahle, aus großer Entfernung Richtung kurzes Eck abgefeuert, zur Ecke lenkte (32.). Nach der Pause wirkten die Gastgeberinnen wacher und kamen prompt nach vier Minuten durch einen Hochgeschwindigkeits-Konter zur Führung. Leonie Kreil stürmte auf der rechten Außenbahn durch und servierte den Ball dann maßgerecht für die eben erst eingewechselte Jacqueline Baumgärtel, die frei vor van der Laan einschoss (49.). Da kamen Karla Engels und Vanessa Zilligen einfach nicht hinterher.

Der Führungstreffer für Gütersloh veränderte die Statik des Spiels, die Gastgeberinnen ließen Andernach nun kommen, gaben sich in der Defensive keine Blöße und nutzten jede Chance zum schnellen Gegenstoß. Dennoch hätten die Bäckermädchen zeitig ausgleichen können, doch der Distanzschuss von Besarta Hisenaj nach einer Stunde prallte nur an die Latte (59.). Im Gegenzug jubelte Shpresa Aradini vergeblich über ihr vermeintliches 2:0, sie stand bei der Hereingabe klar im Abseits (60.). „In der zweiten Halbzeit waren wir besser im Spiel“, fand Andernachs Trainer Stein, „aber wir hatten nicht die nötige Durchschlagskraft, um klare Chancen herauszuspielen.“ Kathrin Schermuly setzte sich kraftvoll gegen zwei Kontrahentinnen durch, ehe sie an Güterslohs Torfrau Sarah Rolle scheiterte (70.), auf der anderen Seite klärte Vanessa Zilligen akrobatisch, aber nicht elfmeterreif mit hohem Bein gegen Kreil (73.).

„Das zweite Tor hat uns dann den Stecker gezogen“, räumte Stein ein. Die für die Andernacherinnen untypische Fehlerkette begann bei Torfrau van der Laan, die sich vor dem Strafraum den Ball abluchsen ließ, mehrere slapstickartige Klärungsversuche scheiterten in der Folge, und am Ende stand Shpresa Aradini mutterseelenallein frei vor Andernachs Torhüterin und schob den Ball über die Linie (76.). „Unterm Strich waren wir heute die schlechtere Mannschaft“, gab Florian Stein freimütig zu, „das, was schiefgelaufen ist, haken wir auf der Rückfahrt ab.“ Beim Gegner war die Freude groß; zwar belegt die SG 99 Andernach, die bekanntlich auf ihre Aufstiegschance verzichtet, immer noch Platz zwei, doch dahinter darf der FSV Gütersloh wie auch der 1. FC Nürnberg, der sich durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit bei Eintracht Frankfurt mit 2:1 durchsetzte, auf einen Platz in der Bundesliga hoffen. Den anderen wird sich RB Leipzig trotz der überraschenden Heimniederlage gegen Ingolstadt nicht nehmen lassen. Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: SG 99 Andernach – TSG Hoffenheim U20 am Sonntag, 19. März, 14 Uhr.

Alle Mühe war am Ende vergebens: Kapitänin Lisa Kossmann (am Ball) – links beobachtet von Mitspielerin Kathrin Schermuly – und ihre SG 99 Andernach mussten in Gütersloh die dritte Saisonniederlage hinnehmen. Foto: Boris Kessler




611 Zuschauer sehen ein 0:0 im Spitzenspiel der SG 99 gegen den FC Bayern München II

Da staunte so mancher Stammzuschauer: So viel wie diesmal ist selten los bei den Heimspielen der Andernacher Zweitliga-Fußballerinnen. Nicht weniger als 611 Zuschauer säumten den Kunstrasenplatz, auf dem die Bäckermädchen der SG 99 und die zweite Mannschaft des FC Bayern München zum Spitzenspiel aufeinandertrafen, und das Durchschnittsalter der Besucher tendierte deutlich gen einstellig. Des Rätsels Lösung: Mit Freikarten für die ganze Familie hatten SG-Trainer Florian Stein, Teammanagerin Isabelle Hawel und einige Spielerinnen an drei Grundschulen in Andernach und Mendig um neue Fans geworben und waren auf große Resonanz gestoßen. Einziger Schönheitsfehler: Die jungen Zuschauer und ihre Eltern hatten nichts zu bejubeln, denn das Spiel endete nach unterhaltsamem Verlauf torlos mit 0:0.

„Ein Tor wäre schön gewesen und hätte der Statik des Spiels gutgetan“, bedauerte auch Stein, „aber es war trotzdem ein gutes Spiel in schönem Rahmen.“ Im Duell des Tabellenzweiten gegen den Dritten gefiel der talentierte Nachwuchs des FC Bayern mit spielerischer Klasse, die Bäckermädchen hielten mit Kampf und Einsatz dagegen und hätten am Ende den Sieg sogar ein kleines bisschen mehr verdient gehabt. Doch als Julia Schermuly in der Schlussphase nach einem der besten Andernacher Angriffe die Linksflanke von Laura Schmahl über die Linie drückte, hatte das Schiedsrichtergespann die Vorlagengeberin im Abseits gesehen, das einzige Tor des Vormittags zählte nicht (84.). Beiderseits bestimmten die Abwehrreihen weitgehend das Geschehen. Die Gäste waren bemüht, auch knifflige Situationen spielerisch zu lösen, was ihnen auf beeindruckende Art gelang. Auf der anderen Seite verteidigten auch die Andernacherinnen sehr solide, Vanessa Zilligen als „Chefin“ der Fünferkette und Karla Engels als Zweikampf-Monster ließen kaum gefährliche Aktionen zu.

In Minute 29 musste Torfrau Laura van der Laan im Eins-gegen-eins vor Bayern-Angreiferin Sarah Ernst retten, kurz vor Schluss trat Engels ein Luftloch und zwang Zilligen zur eingesprungenen Grätsche (87.). „Da hat’s richtig gebrannt“, meinte Engels hinterher, „wenn da ein Tor gefallen wäre, hätte ich mich schwer geärgert.“ Die Mehrzahl an guten Möglichkeiten hatten die Gastgeberinnen, vor allem im zweiten Durchgang. Doch Carolin Schraa (47.) zielte zu hoch, Julia Schermuly fand nach schönem Dribbling bis zur Grundlinie keinen Abschluss (67.), und bei Lisa Kossmanns freiem Schuss warf sich Amelie Schuster erfolgreich dazwischen (76.).

Andernachs Trainer Stein wollte sich über den verpassten Sieg vor den Augen zahlreicher seiner Schüler nicht grämen. „Ich bin stolz auf meine Mädels“, bilanzierte er nach dem dritten Remis in Folge. „Wir sind in diesem Jahr weiter ungeschlagen und haben unseren zweiten Platz behauptet.“ Und dass zur Eigenwerbung bei den vielen jungen Besuchern ein 3:3 vielleicht das „bessere“ Unentschieden gewesen wäre, wollte Karla Engels so nicht stehen lassen: „Als Abwehrspielerin ist mir ein 0:0 schon lieber.“ Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: FSV Gütersloh – SG 99 Andernach am Sonntag, 12. März, 14 Uhr.

Entschlossen faustet Cecilia Ran Runarsdottir, isländische Nationaltorhüterin in Diensten des FC Bayern München, diesen Flankenball vor der Andernacher Angreiferin Carolin Schraa aus der Gefahrenzone. Links beobachtet Kathrin Schermuly diesen luftigen Zweikampf. Foto: Tobias Jenatschek




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 9

Die neunte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen die U20 des FC Bayern München (Sonntag, 5. März, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (26 Seiten / ca. 11,2 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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SG 99 Andernach verzichtet auf Bewerbung für die Frauen-Bundesliga

Die SG 99 Andernach wird sich bis zum Fristende (15. März) nicht dem Zulassungsverfahren für die erste Frauenfußball-Bundesliga (Saison 2023/24) unterziehen. Das erklärten Patrick Schmitz (Geschäftsführer der Frauen- und Mädchenabteilung), Isabelle Hawel (Teammanagerin und Abteilungsleiterin) sowie Florian Stein (Cheftrainer und Sportlicher Leiter) offiziell nach einer finalen Diskussionsrunde mit den Spielerinnen der ersten Mannschaft zu diesem Thema. Der aktuelle zweite Tabellenplatz berechtigt am Ende zwar sportlich für den Aufstieg, aber infrastruktureller und personeller Nachbesserungsbedarf in beträchtlichem Umfang veranlassten den Verein der sogenannten „Bäckermädchen“, sich nach der erst fünften Spielzeit in der 2. Bundesliga noch nicht auf die höchste Stufe zu wagen.

Trotz der aktuellen Kernsanierung der Tribüne (es entstehen 353 Sitzplätze, Fertigstellung voraussichtlich im August, Kosten bis zu 400.000 Euro) sind andere, essenzielle Bestandteile des Stadions in Andernach nach eingehender Prüfung nur bedingt erstklassig. Die Beschaffenheit des Rasenplatzes entspricht derzeit nicht dem üblichen Standard in der Bundesliga, die zwingend notwendige 800-Lux-Flutlichtanlage fehlt. Was in Summe einer Investition von etwa einer Million Euro entspricht. Ein Umzug in ein anderes Stadion (im Verbandsgebiet des Fußballverbands Rheinland) wäre in einem Übergangsjahr mit Zustimmung des DFB zwar möglich, aber das würde die SG 99 deutlich von ihrer regionalen Fanbasis entfremden. Dieser Wechsel des Austragungsorts brächte überdies einen immensen organisatorischen Aufwand mit sich. Zudem sind vier hauptamtliche Kräfte in Führungspositionen zu installieren, diese Bedingung würde die derzeit in verantwortlicher Funktion handelnden Personen aufgrund ihrer beruflichen Ausrichtung unweigerlich aus dem Vereinsamt bei den „Bäckermädchen“ katapultieren.

Die SG 99 stellt sich zur Saison 2023/24 in Teilen neu und vor allem breiter auf, um vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft den Erfordernissen in der ersten Bundesliga vollauf gerecht zu werden. Ein unterstützender Förderverein wurde am 30. Januar gegründet. Volle Konzentration gilt nun der Rückrunde der 2. Bundesliga, in der die sportlich bislang so erfolgreiche Mannschaft weiterhin alles geben wird, um den zweiten Platz zu verteidigen. Bodo Heinemann




Remis im Breisgau: SG 99 holt zum Rückrundenstart ein 3:3 beim SC Freiburg II

Auch der zweite Auswärtsauftritt in diesem Jahr endete für die Fußballfrauen der SG 99 Andernach mit einem Unentschieden bei einer Mannschaft aus der unteren Tabellenhälfte der 2. Bundesliga. Mit einem 3:3 (1:2) mussten sich die Bäckermädchen als Zweiter des Zahlenwerks am Sonntagmorgen bei einer extrem effizienten U20 des SC Freiburg zufriedengeben. „Mit diesem Punkt können wir ganz gut leben“, bewertete der Andernacher Trainer Florian Stein das vierte Remis der Saison nach dem Auftritt vor rund 200 Zuschauern im Möslestadion. Die Andernacherinnen begannen im Breisgau mit einem eher ungewöhnlichen 5-3-2-System. Der Gedanke dabei: In Ermangelung etlicher defensiver Kräfte sollte die breitere Kette in der hinteren Abteilung für zusätzliche Stabilität sorgen – was aber zum Leidwesen des Favoriten nur in Teilen gelang. Stein: „Sagen wir es so: Wir haben dort zwar nicht bedenklich gewackelt, waren da aber das eine oder andere Mal etwas luftiger, als es vielleicht gut war. Alle Gegentreffer haben wir uns nach individuellen Fehlern eingehandelt.“

Was er überdies in Kürze mit Würze als „wilden Ritt“ titulierte, fassen wir im Zeitraffer zusammen: Die SG 99 führte relativ früh, kassierte schnell den Ausgleich und geriet kurz vor der Pause sogar in Rückstand. Nach dem Ausgleich unmittelbar nach Wiederanpfiff schoss sich Freiburg erneut in Führung, die Andernach eine knappe Viertelstunde vor Schluss jedoch final pulverisierte. Aber in Ruhe der Reihe nach: Als Julia Schermuly nach Steckpass von Anga Bartzen die Freiburger Torfrau Rebecca Adamczyk zum 1:0 tunnelte, standen die Sterne offenbar gut für die Bäckermädchen (17). Doch nur vier Minuten später sah die Welt schon wieder ganz anders aus, als SC-Torjägerin Anne Rotzinger auf der linken Angriffsseite zu viel Platz hatte, nach innen drängte, Verteidigerin Karla Engels umkurvte und Torfrau Laura van der Laan mit sattem Schuss keine Abwehrmöglichkeit ließ (21).

Und als sich schon so ziemlich alle auf dieses Resultat zur Pause eingestellt hatten, schlug Freiburg ein weiteres Mal zu. Nach einem öffnenden Pass über die rechte Seite lief Melina Reuter allein aufs gegnerische Tor zu und überlupfte listig die herausstürzende van der Laan (45.+1). In der Kabine musste Stein notgedrungen umstellen: Für Vanessa Zilligen, die nach rund dreimonatiger Verletzungspause auf ungewohnter Position im Zentrum der Abwehr auflief, war Schluss. „Das war so abgesprochen, wir wollten nicht gleich alles riskieren“, erklärte der Trainer die daraus resultierende Personalrochade. Die SG 99 schüttelte sich kurz und kam nach knapp 120 Sekunden der zweiten Hälfte zum Gleichstand. Die ehemalige Kölnerin Carolin Schraa hatte nach Querpass ihrer Angriffspartnerin Julia Schermuly wenig Mühe, den Ball aus kurzer Distanz im anvisierten Ziel unterzubringen – nach langer Durststrecke der sechste Saisontreffer für die Nummer sieben (47.). Freiburg, allen voran Rotzinger, ließ aber nicht locker. Die Spielführerin des Aufsteigers schüttelte zentral die eingewechselte Theresa Brück ab, ging auch an van der Laan vorbei und schob den Ball ins verwaiste Tor – 3:2 (61.).

Andernach blieb dran. Nach einem Freistoß von Lisa Kossmann irrte Adamczyk orientierungslos durch den Strafraum, Kathrin Schermuly nutzte das rigoros mit ihrem Schuss zum 3:3 (73.). Bei diesem Ergebnis sollte es bis zum Abpfiff auch bleiben. „Am Ende hätten wir einen drauflegen müssen, hatten noch zwei wirklich gute Chancen. Die Verwertung der Möglichkeiten ist der einzige Vorwurf, den ich heute machen kann“, schloss Stein seine Bilanz. Schon am Sonntag um 11 Uhr kann es die SG 99 wieder besser machen, dann kommt der Drittplatzierte FC Bayern München II zum Spitzenspiel nach Andernach. Bodo Heinemann

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Das nächste Spiel: SG 99 Andernach – FC Bayern München U20 am Sonntag, 5. März, 11 Uhr.

Julia Schermuly (rechts im schwarzen Trikot bei der Ballannahme) – daneben beobachtet von Teamkollegin Leonie Wäschenbach – erzielte das 1:0 für die SG 99 in Freiburg. Carolin Schraa (ganz links) traf kurz nach der Pause zum zwischenzeitlichen 2:2. Aber erst nach einem weiteren Treffer durch Kathrin Schermuly zum 3:3 war ein Punktgewinn der Bäckermädchen im Breisgau unter Dach und Fach. Foto: Tobias Jenatschek




Platz zwei gefestigt: Schumacher trifft vor langer Verletzungspause zum 1:1 beim 1. FC Köln II

Die Fußballfrauen der SG 99 Andernach beenden die Hinrunde der 2. Bundesliga mit einem Unentschieden. Trotz des 1:1 (0:1) beim abstiegsbedrohten 1. FC Köln II bleiben die Bäckermädchen aber souverän auf Platz zwei hinter dem etwas enteilten Tabellenführer RB Leipzig. Trainer Florian Stein bilanzierte treffend: „Es war der nicht ganz zufriedenstellende Abschluss einer grandiosen Halbserie.“ Auch die aufstiegsambitionierte Konkurrenz auf den folgenden Plätzen kam nicht zum gewünschten Sieg: Der 1. FC Nürnberg ging mit 0:4 bei der TSG 1899 Hoffenheim II unter, der FSV Gütersloh musste sich mit einem 1:1 bei Eintracht Frankfurt II begnügen.

Mit nunmehr 27 Punkten hat die SG 99 bereits acht mehr als zur Hälfte der Vorsaison auf dem Konto. Abstieg? Schon jetzt für den Vorjahresvierten definitiv kein Thema. Aufstieg? Wahrscheinlich auch nicht. Ob der Sprung in die deutsche Eliteklasse für sportlich stabile Andernacherinnen unter Umständen vielleicht doch infrage kommt, entscheidet sich wohl bis zum Rückrundenbeginn am 26. Februar. Eine entsprechende Pressemeldung dazu soll folgen. Infrastrukturelle Defizite (vornehmlich die fehlende Flutlichtanlage im eigenen Stadion) lassen darauf schließen, dass eine etwaige Bewerbung (beim DFB abzugeben bis zum 15. März) dem Vernehmen nach ausbleibt – zumindest in diesem Jahr. Trainer Stein hatte das schon vor Monaten mehr als nur angedeutet, insofern wäre das für seine Mannschaft keine allzu große Überraschung.

Zurück zum Spiel nach Köln: „Zu zerfahren, zu viele Fehlpässe, zu überhastete Abschlüsse“, beurteilte Teammanagerin Isabelle Hawel zur Pause die Darbietung der Bäckermädchen. Stein ergänzte: „Da fehlte mir die Energie. Wir hatten aber drei Großchancen, da musst du mehr draus machen.“ Köln dagegen nutzte eine eigene gute Gelegenheit zur Führung: Meike Meßmer machte sich, verfolgt von Schumacher, nach Schnittstellenpass durch die Mitte auf den Weg gen Andernacher Tor und überlupfte die herausgeeilte Torfrau Laura van der Laan (28.).

Gegen Leipzig, Jena und Nürnberg lag die SG 99 ebenfalls mit 0:1 im Hintertreffen, sammelte in diesen drei Begegnungen unterm Strich noch sieben Punkte. Und auch die Partie auf dem Kunstrasen des RheinEnergie-Sportparks sollte nicht verloren gehen. Dabei schrieb das Fußballleben eine fast schon kitschig-schöne Geschichte. Innenverteidigerin Magdalena Schumacher, mit ihren 27 Jahren schon in der neunten Saison für die SG 99 im Einsatz, feierte einen Tag vor ihrer dringend notwendigen Knie-Operation ein persönliches Erfolgserlebnis – das natürlich auch der Mannschaft weiterhalf. Nach einer Ecke durch Kapitänin Lisa Kossmann von der rechten Seite schraubte sich die Spielerin mit der 23 auf dem Rücken am vordersten Pfosten nach oben und überwand per Kopf die Kölner Keeperin Kristin Krammer. Was die Mannschaft aber wieder vom eingeschlagenen Weg abbrachte: Abwehrspielerin Besarta Hisenaj musste nach 71 Minuten vom Feld, nachdem sie Gegenspielerin Carolin Elsen humorlos an der Seitenlinie umgegrätscht hatte. Die kosovarische Nationalspielerin, vier Minuten zuvor bereits verwarnt, sah zum wiederholten Mal die Gelbe Karte, was in Summe den Platzverweis nach sich zog. Den daraus resultierenden Freistoß durch Maja Weber köpfte Meßmer an den Pfosten – Glück für den Favoriten. Kurz zuvor war Winterneuzugang Dana Schüller, bis Mitte vergangenen Jahres noch beim Gegner im Einsatz, zu ihrem Debüt im schwarzen Trikot der SG 99 gekommen. Sie und alle übrigen Andernacherinnen sicherten zumindest das dritte Remis in dieser Spielzeit. Auch Tijana Duricek, neben Schüller ein zweiter Wintertransfer der Gäste, die in der Nachspielzeit für die nun bis zum Jahresende fehlende Schumacher eingewechselt wurde. Kleiner Trost: Nach dem Abpfiff wurde die Co-Spielführerin gebührend von ihrem Team in die (Karriere-)Pause verabschiedet. Bodo Heinemann

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Das nächste Spiel: SC Freiburg U20 – SG 99 Andernach am Sonntag, 26. Februar, 11 Uhr.

Zurück an alter Wirkungsstätte: Die Ex-Kölnerin Carolin Schraa (rechts im schwarzen Trikot der SG 99 Andernach im Duell mit FC-Spielerin Laura Vogt) und ihre Mannschaft (links hinten Anga Bartzen) mussten sich mit einem 1:1 zum Abschluss der Hinrunde begnügen. Foto: Tobias Jenatschek




Start gelungen: SG 99 schlägt Sand dank zweier Kossmann-Tore mit 2:0

Die Bäckermädchen bleiben in der Erfolgsspur. Trotz diverser Widrigkeiten wie einer verkürzten Winterpause, einer unzureichenden Vorbereitungszeit und anhaltendem Verletzungspech sind die Fußballerinnen des Zweitligisten SG 99 Andernach siegreich ins neue Fußballjahr gestartet. Das 2:0 (1:0) gegen Bundesliga-Absteiger SC Sand verdienten sich die Andernacherinnen mit mehr Fleiß als Klasse, doch dass es noch ein wenig „holprig“ zugehen würde, hatte SG-99-Trainer Florian Stein ja vorher angekündigt.
„Wir sind ein bisschen schwer reingekommen ins Spiel, haben uns dann aber gesteigert“, bilanzierte Stein nach 90 nasskalten Minuten auf dem heimischen Kunstrasenplatz, „unterm Strich war unser Sieg hochverdient.“ Als Matchwinnerin durfte sich Kapitänin Lisa Kossmann feiern lassen, die nach ihrer Heirat in der Winterpause ihren Mädchennamen Umbach abgelegt hat und mit zwei sehenswerten Treffern kurz vor und kurz nach der Pause die Weichen auf Heimsieg stellte. Weniger erfolgreich waren diesmal ihre Flanken: Von zwölf Ecken, die Standardspezialistin Kossmann in den Strafraum des SC schlug, brachte nicht eine einzige wirkliche Torgefahr.

Hinten hatten die Bäckermädchen wenig zu befürchten. Der Ex-Erstligist zeigte eindrucksvoll, warum er bisher nur acht Zweitligatore in zwölf mal 90 Minuten zustande gebracht hat. Daran änderten auch die beiden US-amerikanischen Neuzugänge Jenna Zuniga und Emma Loving nichts, die in der Winterpause aus Schweden nach Südbaden kamen. Spielanteile hatten die Gäste genug, vor allem bei ihrer Aufholjagd im zweiten Durchgang, doch Torchancen waren Mangelware. Das lag an der soliden Defensivarbeit der SG 99, an der sich alle beteiligten. „Es freut mich besonders, dass wir zu null gespielt haben“, betonte Trainer Stein, „ein paar Standards waren gefährlich, aber aus dem Spiel heraus hatte Sand nicht viele Möglichkeiten.“

Die Gastgeberinnen zunächst auch nicht, weil es in der Offensive nicht auf Anhieb rund lief. Gute Ansätze verpufften oft, weil die Pässe nicht präzise kamen, die Schüsse zu schwach waren oder die Fahne der Schiedsrichter-Assistentin eine Abseitsstellung anzeigte. Doch nach und nach fanden die Bäckermädchen zu ihrem Kombinationsspiel und in der Nachspielzeit der ersten Hälfte auch zum erfolgreichen Abschluss. Gerade hatte auf der Gegenseite Kathleen McGovern nach einer Ecke den vermeintlichen Führungstreffer für die Gäste geköpft, der aber wegen eines Fouls an SG-99-Torfrau Laura van der Laan nicht anerkannt wurde (45.+1), da lief sich Lisa Kossmann rechts im Strafraum frei und traf mit platziertem Schuss ins lange Eck zum 1:0 (45.+2).

Doppelpack mit neuem Nachnamen auf dem Trikot: Lisa Kossmann, Kapitänin der Bäckermädchen, sorgte mit ihren beiden Toren für den 2:0-Sieg der SG 99 gegen Sand. Foto: Tobias Jenatschek

Die Gäste wirkten entschlossen und tatendurstig, als sie aus der Kabine kamen, doch zwei Minuten später ließen sie doch wieder die Köpfe hängen. Da nahm Lisa Kossmann nämlich erneut Maß und traf per Volleyschuss aus 18 Metern ins Netz (48.). Dass ihre Treffsicherheit in der Ehe mit Daniel Kossmann, dem Torjäger der Andernacher Männermannschaft, weiter zunimmt, wollte die Doppeltorschützin nicht versprechen. „Aber zwei Tore sind ein guter Start“, meinte sie lächelnd. Der dann auch zum erfolgreichen Zieleinlauf reichte, weil Kapitänin Kossmann und ihre Kolleginnen weiterhin die entscheidenden Zweikämpfe gewannen und keinen Weg scheuten. Wichtig war, dass Kathrin Schermuly wieder im defensiven Mittelfeld regierte. Zwei Monate nach ihrem Augenhöhlenbruch ging die zweitbeste SG-99-Torschützin (sechs Treffer) ohne Maske aufs Feld, räumte ab, was abzuräumen war und traute sich im zweiten Durchgang sogar in zwei Kopfballduelle. Die sie natürlich gewann. „Noch fühle ich mich ein bisschen unsicher“, beschrieb sie ihre Erfahrung, „aber die Kopfbälle waren gut, um die Angst zu überwinden.“ Stefan Kieffer

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Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 8

Die achte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den SC Sand (Sonntag, 5. Februar, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 11,4 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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„Förderverein Bäckermädchen“ begleitet voranschreitende Professionalisierung der Frauen und Mädchen

Die Frauen- und Mädchenfußball-Abteilung der SG 99 Andernach erhält ab sofort zusätzliche Unterstützung. Am 30. Januar fand die Gründungsversammlung des neuen „Förderverein Bäckermädchen“ statt, der fortan mit vereinten Kräften die voranschreitende Professionalisierung auf vielen Ebenen begleiten wird. Die sieben notwendigen Gründungsmitglieder im Überblick: Werner Schmitz (einstimmig gewählt als 1. Vorsitzender), Tobias Schmitz (2. Vorsitzender), Viktor Rehl (Geschäftsführer), Anne Bauer (Kassenprüferin, Trainerin D-Juniorinnen), Guido Schiffers (Kassenprüfer, Trainerteam 3. Frauenmannschaft), Stefan Dillenburg und Michael Gateau (beides Spielerinnenväter). Zusätzlich steht Kathrin Günther (Schriftführerin und zuständig für die Mitgliederverwaltung, Torwarttrainerin) zur Seite. Der Förderverein durchläuft nun in nächster Zeit den üblichen Anmeldeprozess, um beim Amtsgericht ins Vereinsregister eingetragen zu werden und beim Finanzamt den Titel „gemeinnützig“ zu erhalten. Für Interessierte ist in Kürze an dieser Stelle ein Aufnahmeantrag als förderndes Mitglied zum Herunterladen verfügbar. Wir freuen uns schon jetzt auf eure wohlwollende Unterstützung.

Kontakt: foerderverein@baeckermaedchen.de




Neuer Teamarzt bei den Bäckermädchen: Dr. Höpfner beerbt Dr. Butzmann  

Wechsel in der medizinischen Betreuung der ersten Frauenmannschaft unserer SG 99 Andernach: Fortan wird Dr. Thomas Höpfner aus dem Gelenkzentrum Mittelrhein die Aufgabe übernehmen, die Dr. Bernhard Butzmann aus demselben Haus seit Sommer 2017 mit Hingabe erfüllt hatte. Zum Jahresende zog sich Dr. Butzmann nun zurück, er kümmert sich fortan aber noch in der ursprünglichen Funktion um die U17-Bundesliga-Juniorinnen der Bäckermädchen.  Bei der Vorstellung des neuen Mediziners sagte Florian Stein, Sportlicher Leiter und Trainer des Zweitligisten in Personalunion: „Ich hoffe natürlich, dass wir Dr. Höpfners Dienste möglichst selten in Anspruch nehmen müssen. Die vergangenen Wochen haben jedoch schmerzlich gezeigt, dass Verletzungen im Leistungssport nicht ausgeschlossen werden können und die Behandlung der Sportlerinnen auf allerhöchstem Niveau stattfinden sollte.“

Dr. Höpfner ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Seine fachlichen Schwerpunkte sind die Sportmedizin sowie die konservative und operative Therapie von Sportverletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates. In diesem Tätigkeitsbereich wirkte er mehrere Jahre in der Sportklinik in Stuttgart und zuletzt im Brüderhaus in Koblenz in der Abteilung für arthroskopische Chirurgie und Sportorthopädie. Er betreute viele Jahre als Mannschaftsarzt die U17-Bundesliga-Junioren des VfB Stuttgart und das dazugehörige Nachwuchsleistungszentrum. Ebenso war er Mannschaftsarzt in der Handball-Bundesliga und betreute mehrere nationale und internationale Wettkämpfe. Aktuell ist er zusammen mit Dr. Andreß Mannschaftsarzt der EPG Baskets Koblenz. Durch seine langjährige Expertise in der Sportmedizin sowie Profisportbetreuung zählen viele Hochleistungssportler*innen aus der Region zu seinen Patient*innen.

Die SG 99 Andernach dankt Dr. Butzmann ausdrücklich für die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie die hervorragende Betreuung der Spielerinnen und freut sich nun auf Kontinuität und Weiterentwicklung der Kooperation mit Dr. Höpfner.

Der neue Teamarzt der Bäckermädchen: Dr. Thomas Höpfner, hier flankiert von den beiden Spielführerinnen der ersten Frauenmannschaft, Lisa Kossmann (rechts) und Magdalena Schumacher. Foto: Tobias Jenatschek