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Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 5

Die fünfte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den FC Carl Zeiss Jena (Sonntag, 30. Oktober, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 12,3 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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E.ON unterstützt die C- und D-Juniorinnen der SG 99 Andernach

Dank einer großzügigen Spende des Energiekonzerns E.ON konnte unsere SG 99 Andernach knapp 30 Spielerinnen ihrer C- und D-Juniorinnen für die Saison 2022/23 mit einem neuen Trainingsshirt ausstatten. Die Mädels haben sich sehr darüber gefreut und tragen die Shirts ab sofort zweimal in der Woche stolz zu ihrem Training. Juniorinnen-Koordinatorin Katharina Sternitzke: „Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei E.ON für diese tolle Spende, die es den Mädels ermöglicht, ab sofort einheitlich gekleidet am Training teilzunehmen.“

Foto: Tobias Jenatschek




2:3 in Wolfsburg: SG 99 verliert das erste Spiel und die verletzte Carolin Schraa

Knapp 70 Minuten lang spielten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach im Stile eines Spitzenteams bei der U20 des VfL Wolfsburg, um sich dann im Schlussviertel noch komplett die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Eine 2:0-Pausenführung mündete in eine ernüchternde 2:3-Niederlage, die erste überhaupt in dieser Saison. Tabellenführung in der 2. Bundesliga futsch, Stimmungslage auf der 440 Kilometer langen Rückreise eher bescheiden.

Zu allem Überfluss verletzte sich Torjägerin Carolin Schraa im Spiel schwer, schon nach einer halben Stunde musste sie den Platz verlassen, für die ehemalige Kölnerin kam Leonie Wäschenbach. Trainer Florian Stein: „Das sieht gar nicht gut aus. Wir hoffen alle, dass sie sich nicht wieder einen Kreuzbandriss zugezogen hat.“ Endgültigen Aufschluss gibt erst eine detaillierte Untersuchung. Das Spiel bewertete Stein wie folgt: „Die Vermutung liegt nahe, dass wir am Ende eingebrochen sind. Das war aber überhaupt nicht so. Wir haben ein Superspiel gemacht, waren klar die bessere Mannschaft und hätten eigentlich schon 3:0 führen müssen. Zwei, drei Riesendinger haben wir nicht verwertet, das war unser einziges Manko. Wolfsburg war am Ende brutal effektiv, das haben sie richtig gut gemacht.“

Dabei begann es genau so, wie er es sich wohl ausgemalt hatte. Schon früh erzielte Schraa nach feiner Einzelleistung über die rechte Seite das 1:0 (4.), dem Kathrin Schermuly mit einem kernigen Distanzschuss das zweite Erfolgserlebnis der Bäckermädchen folgen ließ (25.). Auch nach Schraas Auswechslung blieb die SG 99 ihrer Linie treu. Maren Weingarz ging in die Spitze, Wäschenbach spielte auf dem linken Flügel. Andernach hielt fortan den Druck hoch – bis zur 71. Minute. Dann machten sich zwei personelle Veränderungen von Steins Kollege Daniel Kraus erstmals bezahlt: Pauline Bremer – Leihgabe der ersten Garnitur – bereitete mustergültig den Anschlusstreffer der kurz nach der Pause eingewechselten Chiara-Sophie Silberstorff vor. „Danach haben wir hinten auf Fünferkette umgestellt“, wollte Stein weiteres Unheil verhindern. Ohne Erfolg: Wieder war es Bremer, die den Ausgleich der erst vier Minuten zuvor ins Spiel gekommenen Mira Arouna (85.) initiierte. Und als ob das nicht schon glücklich genug war, drückte Silberstorff beim dritten Vorstoß dieser Art den Ball erneut über die Linie – 3:2 (88.). Davon sollten sich konsternierte Gäste in der Kürze der verbliebenen Zeit nicht mehr erholen.

Trotz dieser Niederlage ist aber nicht alles auf einen Schlag schlecht, was vorher gut war. Die SG 99 rutschte zwar auf Rang drei zurück, sieht dem Heimspiel am Sonntag gegen Bundesliga-Absteiger FC Carl Zeiss Jena (3:1-Sieger in Potsdam) aber optimistisch entgegen. Stein: „Vielleicht liegt uns die Rolle des Jägers ja mehr als die des Gejagten.“ Randnotiz: Für den VfL Wolfsburg war es übrigens der perfekte Tag. Knapp drei Kilometer weiter bezwangen die „Wölfinnen“ wenig später unter den Augen der flugs herübergeeilten Bäckermädchen im Spitzenspiel der Eliteklasse den zuvor ebenfalls ungeschlagenen FC Bayern München mit 2:1. Bodo Heinemann

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Carolin Schraa (links), die nach einer halben Stunde verletzt ausschied, hatte die SG 99 früh mit 1:0 in Führung gebracht und Kathrin Schermuly sogar noch das 2:0 nachgelegt – am Ende stand für Andernach aber mit dem 2:3 beim VfL Wolfsburg II (rechts Yasu Wöhrn) dennoch die erste Saisonniederlage zu Buche. Foto: Tobias Jenatschek




5:1 gegen Potsdam: SG 99 rauscht ungebremst an RB Leipzig vorbei an die Zweitliga-Spitze

Einen doppelten Geburtstag feierten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach gebührend im Zweitliga-Duell mit der U20 des 1. FFC Turbine Potsdam: Das souveräne 5:1 (3:1) gegen den Aufsteiger aus Brandenburg katapultierte die nach fünf Spielen weiterhin ungeschlagenen Bäckermädchen an die Tabellenspitze. Trainer Florian Stein (jetzt 34 Jahre alt) und die zweifache Torschützin Maren Weingarz (28), die beiden Jubilare an diesem Tag, sagten unisono: „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und hätten eigentlich sogar noch höher gewinnen müssen.“

Personelle Entwarnung vor dem Anpfiff: Die Verletzung von Innenverteidigerin Zoe Brückel war nicht ganz so schlimm, zumindest 78 Minuten lang konnte sie ihren Job im defensiven Zentrum verrichten. Stein hatte übrigens erstmals in dieser Saison die obligatorische Startformation geändert: Für Besarta Hisenaj spielte Carolin Dillenburg auf der rechten Abwehrseite. Schon nach 27 Sekunden landete der Ball nach schöner Kombination und Abschluss durch Kapitänin Lisa Umbach im gegnerischen Gehäuse, doch die Schützin soll dabei im Abseits gestanden haben. Zwei Umbach-Eckbälle später war es aber erstmals um Potsdam geschehen: Weingarz setzte sich in luftiger Höhe im Pulk vorm Tor energisch durch und traf per Kopf zum 1:0 (10). Flügelflitzerin Julia Schermuly (17.) mit ihrem ersten Saisontreffer und wiederum Weingarz (26.) sorgten früh für klare Verhältnisse.

Einziger Schönheitsfehler zwischendurch: Beim ersten konstruktiven Gegenangriff der Turbinen im ersten Abschnitt traf Emily Lemke prompt gegen zu sorglose Bäckermädchen zum Ausgleich (12.). Wovon sich die SG 99 in der Folge aber überhaupt nicht aus der Spur bringen ließ. Angriff auf Angriff rollte gen Potsdamer Strafraum, das 4:1 sollte nicht einmal drei Minuten nach Wiederanpfiff fallen. Alina Wagner tauchte nach einem Abwehrschnitzer der Turbinen frei vor der guten Schlussfrau Lesley Lergenmüller auf und ließ der mit präzisem Flachschuss keine Abwehrmöglichkeit (48.). Damit war die Begegnung frühzeitig gelaufen, das wusste so ziemlich jeder im Andernacher Stadion. Auch Trainer Stein, der nach und nach Spielerinnen von der Bank etwas längere Einsatzzeiten ermöglichte: „Ja, das war eine gute Gelegenheit. Wir haben weiter dominiert und auch am Ende in dieser Höhe verdient gewonnen. Mir ist vor allem die Art und Weise wichtig, wie wir im Moment spielen und punkten.“

Über die vielen verpassten Chancen sah er gnädig hinweg, zumal eine Viertelstunde vor dem Ende noch ein ausschlaggebendes Erfolgserlebnis hinzukam: Umbach traf aus der Drehung zum finalen 5:1 (74.) und verhalf ihrem Team damit aufgrund der gegenüber Leipzig mehr erzielten Tore zum Sprung an die Tabellenspitze. RB war zur gleichen Zeit beim FC Bayern München II nicht über ein 1:1 hinaus gekommen. Und der dritte noch ungeschlagene Verein im Bunde, der FSV Gütersloh, musste sich beim FC Carl Zeiss Jena nach einem späten Gegentreffer mit einem 2:2 begnügen. Weingarz blickte schnell nach vorn: „Schön, dass wir jetzt am Sonntag als Tabellenführer zum Spiel nach Wolfsburg fahren. Unser Zug hat keine Bremse, das möchten wir auch gerne weiterhin Woche für Woche unter Beweis stellen.“ Bodo Heinemann

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Der erste von zwei Treffern des Geburtstagskindes: Maren Weingarz (im schwarzen Trikot) schraubt sich im Pulk vor dem Potsdamer Tor am höchsten und erzielt per Kopf das 1:0 für die SG 99 Andernach. Das zweite Erfolgserlebnis sollte die nunmehr 28-Jährige schon eine knappe Viertelstunde später feiern. Foto: Tobias Jenatschek




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 4

Die vierte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen die U20 des 1. FFC Turbine Potsdam (Sonntag, 16. Oktober, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 12,3 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Vier Spiele, zehn Punkte: SG 99 etabliert sich mit dem 3:2 gegen Hoffenheim in der Zweitliga-Spitzengruppe

Die Bäckermädchen bleiben vorn dabei. Eine Woche nach der Nullnummer gegen Gütersloh, der ersten im Andernacher Stadion seit der Gründung der Frauenabteilung vor 15 Jahren, trafen die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach bei der U20 der TSG 1899 Hoffenheim wieder dreimal ins Schwarze, einmal mehr als ihre Gegnerinnen, und etablierten sich mit dem 3:2 (2:1)-Auswärtssieg als Tabellendritter weiter in den Spitzengruppe der 2. Bundesliga.
„Wir hätten aber mindestens doppelt so viele Tore erzielen müssen“, kritisierte SG-Trainer Florian Stein, „und auch Hoffenheim hätte zwei, drei mehr schießen können.“ Letzteres verhinderte Andernachs Torfrau Laura van der Laan, die sich mit starken Paraden ein Sonderlob des Coaches verdiente: „In der Schlussphase hat sie uns den Sieg gerettet.“

Unterm Strich war der Sieg der Gäste vom Rhein, die auch ihr viertes Saisonspiel mit derselben Startelf begannen, jedoch hochverdient. In der starken Anfangsphase gingen die Bäckermädchen früh in Führung, „in altbewährter Andernacher Manier“, wie Stein scherzte: „Ecke Lisa Umbach, die Torfrau kommt nicht raus, und Kathrin Schermuly köpft platziert ins lange Eck.“ Da waren knapp acht Minuten gespielt, und zwei Minuten später gaben die Gastgeberinnen ihre Antwort, als Ann-Sophie Bauer eine „tolle Freistoß-Variante“ (Stein) der TSG zum Ausgleich veredelte (10.). „Da haben wir ein bisschen gepennt“, gab Stein zu. Doch seine Schützlinge ließen sich das Heft nicht aus der Hand nehmen. Nach einer halben Stunde musste Maren Weingarz nur den Fuß hinhalten, als Carolin Schraa nach einem Einwurf präzise von rechts geflankt hatte (32.). „Danach ließen wir Hoffenheim besser ins Spiel kommen, wir hatten aber nach wie vor die besseren Torchancen“, beschrieb Stein den Rest der ersten Halbzeit. „Wie gesagt: Es hätte ein Schützenfest werden können.“

Stattdessen kassierten die Andernacherinnen nach Wiederbeginn prompt erneut den Ausgleich „Ich gehe davon aus, dass es Abseits war, weil unsere Kette stehen blieb, aber die Schiedsrichterin hatte es anders gesehen“, schilderte Stein das 2:2, das Marie Steiner nach einem Querpass von außen mühelos erzielte (54.). Diesmal kam die Andernacher Antwort postwendend: Den schönsten Angriff vollendete Lisa Umbach nach Carolin Schraas Hereingabe zum Siegtreffer (57.). „Danach war es ein offenes Spiel“, so Stein, „leider haben wir es nicht geschafft, den Deckel draufzumachen, so wurde es noch unnötig spannend. Aber unterm Strich ist unser Sieg verdient, weil wir gegen eine junge und dynamische Mannschaft einen Tick reifer waren.“ Der Blick auf die Tabelle macht die SG-Familie froh: „Wir haben gezeigt, dass wir ins obere Drittel gehören, wie es unser Ziel war“, freut sich Stein.

Nach drei Siegen und einem Remis steht für die Andernacherinnen nun wieder eine Länderspielpause an. „Abgesehen von der einen oder anderen Leihgabe an unsere zweite Mannschaft haben die Spielerinnen das nächste Wochenende komplett frei“, kündigt der Trainer an, „wir werden auch kein Testspiel bestreiten.“ Weiter gegt es am Sonntag, 16. Oktober, dann erwartet die SG 99 um 11 Uhr den Klassenneuling 1. FFC Turbine Potsdam II. Stefan Kieffer

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Als zweimalige Torvorbereiterin glänzte Carolin Schraa (rechts) beim Andernacher Auswärtssieg in Hoffenheim, einmal profitierte ihre Kollegin Maren Weingarz (links hinten) von der starken Vorarbeit. Da konnte es die frühere Kölnerin wohl verkraften, dass sie selbst wie bei dieser Großchance ohne Torerfolg blieb. Foto: Tobias Jenatschek




Zweitliga-Spitzenspiel der SG 99 gegen Gütersloh mutiert zur Nullnummer

Wenn zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die zuletzt jeweils sechs Tore in 90 Minuten erzielt haben, sollte man ein Offensivspektakel erwarten dürfen. „Ein 2:2 wäre mir auch lieber gewesen“, gestand Florian Stein, Trainer des Fußball-Zweitligisten SG 99 Andernach, nach dem torlosen Spiel seiner Bäckermädchen gegen den FSV Gütersloh, „aber wir sind mit dem 0:0 nicht unzufrieden.“ Waren die Zuschauer auch nicht, denn sie hatten eine teils rasante, stets kampfbetonte und manchmal auch hochklassige Partie gesehen, die als Musterbeispiel für das Fußballklischee von der „Augenhöhe“ dienen konnte. Weil beide Teams an diesem Sonntagnachmittag im Andernacher Stadion besser verteidigten als angriffen, fehlten dem Spektakel am Ende nur die Tore.

Wenige Szenen lassen sich aufzählen, in denen ein Treffer in der Luft lag. Als sich Andernachs Torfrau Laura van der Laan bei einer Ecke von Güterslohs Standardspezialistin Hedda Wahle einen seltenen Fehlgriff leistete, zielte Maren Tellenbröker aus 15 Metern übers Tor (18.), auf der anderen Seite zwang Carolin Schraa die Gästekeeperin Sarah Rolle mit einem hohen Schuss aufs kurze Eck zu einer Faustparade (21.). Besarta Hisenaj, SG-Verteidigerin mit Vorwärtsdrang, gab einen sehenswerten 25-Meter-Schuss ab, der vernehmlich die Latte touchierte (37.), und die agile Gästespielerin Shpresa Aradini schaufelte den Ball kurz vor der Pause übers Gestänge (44.). „Beide Mannschaften hatten offenbar viel Respekt voreinander“, analysierte Florian Stein, „aber die zweite Halbzeit fand ich ein bisschen besser.“ Die begann mit einer dicken Möglichkeit für die Gastgeberinnen. Julia Schermuly verschaffte sich mit einer Drehung den nötigen Raum, bevor sie maßgerecht nach innen passte, doch Maren Weingarz zögerte einen Moment zu lang, und die Chance war dahin (48.). Dann waren wieder die Gäste dran. Nach ihrem flüssigsten Angriff, in den die Bäckermädchen irgendwie mal keinen Fuß hineinbekamen, traf Jacqueline Baumgärtel den Pfosten, und als Celina Baum den Abpraller über die Linie drückte, stand sie abseits (55.).

Auch Linksverteidigerin Alina Wagner hätte die Bäckermädchen in Führung bringen können, doch sie scheiterte nach dem perfekten langen Pass von Kathrin Schermuly mit ihrem Flachschuss an Rolles guter Fußabwehr (58.). In der letzten halben Stunde schien es fast, als hätten beide Teams die Hoffnung auf einen erfolgreichen Torschuss aufgegeben, sie neutralisierten sich auf hohem Niveau und stabilisierten ein 0:0 nach einem Spiel, das, um einen weiteren Kalauer zu zitieren, genauso umgeehrt hätte enden können. Bei genauerem Hinsehen hatte SG-Trainer Florian Stein doch einiges auszusetzen an seiner zuletzt so überzeugenden Offensivabteilung: „Technische Fehler, falsche Entscheidungen, im letzten Drittel hat’s gehapert. Weil das bei Gütersloh ähnlich war, kam ein 0:0 heraus.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

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Die Video-Zusammenfassung (staige.tv) gibt’s HIER

Viel los im Mittelfeld: Sechs Spielerinnen beider Teams, darunter die Andernacherinnen Carolin Schraa, Lisa Umbach und Maren Weingarz (von links), haben den Ball im Auge, der aber am Ende doch nicht ins Tor fliegt. Foto: Tobias Jenatschek

 




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 3

Die dritte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den FSV Gütersloh (Sonntag, 25. September, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 12,5 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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6:2 in München: SG 99 belohnt sich nach Sieg beim FC Bayern mit einem Wiesn-Besuch

Nach diesem Foul an Carlin Schraa gab’s für die SG 99 einen Foulelfmeter…

Welches Fußballteam kann schon behaupten, der FC Bayern München sei sein Lieblingsgegner? Für die Bäckermädchen der SG 99 Andernach jedenfalls hat sich die Fahrt in den Sportpark Aschheim vor den Toren der bayrischen Landeshauptstadt gelohnt. Der souveräne 6:2 (3:1)-Auswärtssieg gegen die zweite Mannschaft des deutschen Vizemeisters war der fünfte Sieg in Folge, den die Andernacher Zweitliga-Fußballerinnen gegen die Bayern errungen haben. „Wir wollen das Ergebnis nicht zu hoch hängen“, versuchte SG-Trainer Florian Stein hinterher den Ball flachzuhalten, „natürlich sind wir stolz auf diesen Sieg, aber ob wir wirklich vier Tore besser waren, wage ich zu bezweifeln. Wir hatten auch das Spielglück auf unserer Seite.“ Kein Zweifel besteht an der Reife des Andernacher Teams, das auf die wenigen Rückschläge prompt reagierte und sich vor allem im Ausnutzen der zahlreichen Tormöglichkeiten kaltschnäuzig und effektiv zeigte. Für die frühe Führung sorgte Vanessa Zilligen per Foulelfmeter, nachdem Nike Herrmann beim Abwehrversuch Carolin Schraa unglücklich umgeschubst hatte (11.). „Ein Kann-Elfmeter“, urteilte Stein, „für uns war’s der Dosenöffner.“

Doch die Bayern, die mit zwei Auswärtssiegen vielversprechend in die Saison gestartet waren, beantworteten den Rückstand mit verstärkter Offensive. Daphine Redzepi zeigte, wie die Andernacher Defensive zu knacken war, leitete den Angriff im Mittelfeld selbst ein, startete durch und köpfte die Flanke von Marlene Wild freistehend ins Tor (23.). Bei der SG schlichen sich Unsicherheiten ein, Alina Wagner hätte per Kopf beinahe ins eigene Tor getroffen, was Torfrau Laura van der Laan mit toller Parade verhinderte (26.). Vier Minuten später lag Andernach wieder vorn. Vanessa Zilligen eroberte den Ball in der Bayern-Hälfte, Lisa Umbach steckte durch, und Carolin Schraa schlenzte den Ball frei vor Bayerns Torfrau Laura Benkarth routiniert ins Netz (30.). Und es kam noch besser: Sechs Minuten vor der Pause setzte Schraa die heranstürmende Besarta Hisenaj auf rechts in Szene, deren Flanke an den zweiten Pfosten drückte Lisa Umbach ungehindert aus kurzer Distanz über die Linie (39.).

Im zweiten Durchgang „haben wir uns in eine Art Rausch gespielt“, befand Florian Stein: „Da waren wir drückend überlegen.“ Umbach donnerte den Ball nach Schraas Querpass unter die Latte zum 4:1 (57.), und als die Gastgeberinnen nach Marlene Wilds 2:4 (80.) noch einmal auf eine spannende Schlussphase hofften, beantwortete Schraa alle offenen Fragen prompt mit dem 5:2 (83.). Vorausgegangen war ein misslungener Münchner Rückpass, Pressingmonster Julia Schermuly zwang Torfrau Benkarth zu einem Pressschlag, der Schraa freie Bahn zum Torschuss verschaffte. Kathrin Schermuly sorgte nach einer Ecke per Rechtsschuss in den Winkel für den sechsten Andernacher Treffer (88.), und der siebte, den Vanessa Zilligen nach Lisa Umbachs Freistoßflanke erzielte, fand wegen Abseits keine Anerkennung (90.+1).

„Mit der heutigen Effizienz hätten wir auch Bundesligist Freiburg geschlagen“, gönnte sich Stein einen Rückblick aufs unglücklich verlorene Pokalspiel vor einer Woche. Elf eigene Tore in den ersten drei Pflichtspielen lassen hoffen, dass Abschlussschwäche in Andernach kein Thema mehr ist. Auch die beiden vermeidbaren Gegentore störten den Trainer nicht allzu sehr: „Wir wollten nicht hinten drin stehen und auf Konter setzen wie gegen Freiburg, sondern mutig vorn draufgehen. Dadurch boten wir dem Gegner bisweilen Räume an, doch ich gewinne lieber 6:2 als 4:0.“ Zur Belohnung verordnete die Mannschaftsleitung ihren treffsicheren Fußballerinnen anschließend einen „Spontanbesuch auf der Wiesn“, in München ist ja derzeit Oktoberfest. Stein: „Das haben sich die Mädels verdient, auch wenn wir heute Abend später nach Hause kommen.“ Stefan Kieffer

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Die Tore in der Video-Zusammenfassung (staige.tv) gibt’s HIER

…Vanessa Zilligen nutzte den Strafstoß nach elf Minuten zur Führung der Bäckermädchen. Fotos: Tobias Jenatschek




Krimi im DFB-Pokal: SG 99 scheidet erst nach Verlängerung mit 2:3 gegen den SC Freiburg aus

Stolz? Ärger? Nach 120 intensiven Pokalminuten wussten die Fußballerinnen der SG 99 Andernach nicht so recht, welchem Gefühl sie den Vorrang einräumen sollten. Ärger darüber, dass sie das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal gegen den Erstligisten SC Freiburg mit 2:3 (1:1, 0:0) nach Verlängerung verloren hatten? Oder doch Stolz, dass der Zweitligist den ambitionierten Gästen aus dem Breisgau mit Leidenschaft, Cleverness und spielerischer Finesse ein begeisterndes Duell auf Augenhöhe geliefert hatte? „Wir waren ganz nah dran“, fasste SG-Trainer Florian Stein das dramatische Geschehen zusammen, „aber ich bin total happy: Für mich haben wir 2:3 gewonnen.“

Nicht jede Spielerin konnte des Trainers Glücksgefühle teilen. Magdalena Schumacher, die in der Nachspielzeit der Verlängerung das letzte von fünf Toren erzielt hatte, fühlte sich wie die tragische Heldin, denn sie hatte an allen drei Gegentoren einen eher unrühmlichen Anteil. Beim späten 0:1, das die eingewechselte Schweizer Nationalspielerin Svenja Fölmli mit präzisem Kopfball erzielte, stand sie zu weit weg. In der dritten Minute der Verlängerung verschuldete sie den Foulelfmeter, der die Gäste wieder in Führung brachte. Und weil sie in der 119. Minute zu lange wartete, als sie den Ball nach vorn schlagen wollte, und geblockt wurde, beendete erneut Fölmli den Freiburger Konter mit dem letztlich entscheidenden 1:3.

„Das ärgert mich schon dolle, das waren entscheidende Fehler“, machte „Maggi“ Schumacher klar, welche Stimmung bei ihr persönlich überwog. Doch das war kein Spiel für Schuldzuweisungen. Mit einer nahezu makellosen Mannschaftsleistung begegneten die Bäckermädchen dem ambitionierten Bundesligisten auf Augenhöhe, ließen so gut wie keine klaren Freiburger Torchancen zu und führten im hart umkämpften Mittelfeld gefühlt Dutzende von krachenden Zweikämpfen, aus denen sie häufig als Siegerinnen hervorgingen. Nur einmal musste Torfrau Laura van der Laan sich im ersten Durchgang richtig strecken, als sie den raffinierten Heber von Marie Müller mit einer Hand um den Pfosten drehte (29.). Auf der anderen Seite fehlte im Andernacher Offensivspiel oft der präzise letzte Pass, um die Anstrengungen auch zahlenmäßig zu belohnen. Julia Schermuly lief allein auf SC-Torfrau Rafaela Borggräfe zu, nachdem sie Müller den Ball abgeluchst hatte, wurde aber von der Freiburgerin kurz vor dem Abschluss entscheidend gestört (20.), Lisa Umbach setzte die Hereingabe von Carolin Schraa knapp neben den Pfosten (31.).

Nach Wiederbeginn zogen die Gäste zunächst das Tempo an. Zoe Brückel musste gegen Giovanna Hoffmann retten, die van der Laan schon ausgespielt hatte (59.) und die Andernacher Torfrau fischte einen Rückzieher Hoffmanns aus dem Winkel (64.). Die Bäckermädchen hielten kampfstark dagegen und befreiten sich von dem Druck. Ein Handspiel von Hasret Kayikci im Strafraum (siehe Foto), bei dem Andernach Elfmeter forderte, hatte die gute Schiedsrichterin Sonja Reßler nicht gesehen (70.), einen gewaltigen 25-Meter-Kracher von Vanessa Zilligen holte Borggräfe mit kühnem Sprung aus der Ecke (83.). Als bei der SG die Kräfte zu schwinden schienen, schlug der Sportclub zu und schien nach Fölmlis Kopfballtor am Ziel seiner Wünsche. Doch Andernach gab nicht auf. „Wir haben immer dran geglaubt“, versicherte Schumacher hinterher. Nach Lisa Umbachs Ecke versuchten sich nahezu alle Angreiferinnen vergeblich am Torschuss, mehrmals wurde der Ball geblockt, ehe ihn die in den Sturm aufgerückte Zoe Brückel energisch zum umjubelten 1:1-Ausgleich versenkte.

Die Uhr zeigte die 96. Minute, noch vor dem Freiburger Anstoß pfiff Reßler ab – Verlängerung. Keine drei Minuten dauerte es, da ließ Schumacher den Fuß stehen, Lisa Karl fiel darüber und Kayikci verwandelte den Strafstoß entschlossen zum 1:2 (93.). Selbst nach dem 1:3 ließen sich die Bäckermädchen nicht abschütteln. Doch nach dem 2:3 (120.+1) war die Zeit endgültig abgelaufen. Zurück zur Eingangsfrage: „Das war eine Leistung, die wir feiern können“, fand Zoe Brückel, überragende Zweikämpferin und späte Torschützin, eine passende Antwort. Stefan Kieffer

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Frenetischer Jubel bei Zoe Brückel (in der Mitte mit blauem Trikot), Torschützin des späten 1:1, und ihren Teamkolleginnen, Frust ohne Ende beim SC Freiburg. Fotos: Tobias Jenatschek