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Zweitliga-Auftakt gegen Bocholt, DFB-Pokal in Ingolstadt

Im Gegensatz zur Vorsaison war den Fußballfrauen der SG 99 Andernach das Losglück im Rahmen der ersten DFB-Pokalrunde 2021/22 nicht gerade hold.  Ziehungsfee Doris Fitschen – frühere Managerin der deutschen Nationalmannschaft und jetzt im DFB-Marketing beschäftigt – bescherte den Bäckermädchen eine schwierige Aufgabe. Zum einen muss der Dritte der abgelaufenen Zweitliga-Saison (Staffel Süd) voraussichtlich am Sonntag, 22. August, beim Liga-Konkurrenten FC Ingolstadt 04 antreten, zum anderen in diesem Zusammenhang eine beschwerliche, rund 440 Kilometer lange Anreise im Vorfeld des Spiels auf sich nehmen.

„Das war neben dem 1. FC Köln die wohl härteste Nummer im Topf. Natürlich hätten wir uns lieber einen vermeintlich leichteren Gegner gewünscht. Aber wir nehmen das an und wollen versuchen, im Pokalwettbewerb ähnlich auf uns aufmerksam zu machen wie in der Vorsaison“, sag Florian Stein, gemeinsam mit Isabelle Hawel weiterhin das Trainergespann des einzigen Fußball-Zweitligisten in Rheinland-Pfalz. Im März war die SG 99 erst im Viertelfinale als letzter Nicht-Bundesligist gegen den späteren Endspielteilnehmer Eintracht Frankfurt ausgeschieden.

Derweil steht auch der Spielplan der 2. Bundesliga für die am 14./15. August anlaufende Saison, noch allerdings ohne endgültig fixierte Anstoßzeiten. Zum Auftakt erwartet die SG 99 im nun wieder eingleisigen Format sonntags den BV Borussia Bocholt, Tabellenvierter der Nordstaffel 2020/21. Das erste Auswärtsspiel führt die Andernacher zwei Wochen später ins Saarland zum SV 07 Elversberg, bis zum Aufstieg am 27. Juni noch als SV Göttelborn unterwegs. Eine Woche danach am 5. September schließt sich schon ein kleiner Kreis, dann nämlich tritt die Elf aus Ingolstadt auf dem Rasenplatz im Andernacher Stadion an. Isabelle Hawel: „Wir wollen auf den Punkt fit sein und erfolgreich in die Punkterunde starten. Unterschätzen werden wir aber niemanden.“ Mit Bocholt gab es in der Historie noch keinerlei Berührungspunkte, gegen Göttelborn siegte die SG 99 im August 2019 auswärts mit 5:1 in der ersten DFB-Pokalrunde.

Die sechs Vorbereitungsspiele der Bäckermädchen im Überblick: gegen die männliche Regionalliga-U15 der TuS Koblenz (Sonntag, 18. Juli, 13 Uhr), gegen den Zweitliga-Absteiger SV Berghofen-Dortmund (Sonntag, 25. Juli, 14 Uhr), gegen den West-Regionalligisten SV Menden (Donnerstag, 29. Juli, 19.30 Uhr), gegen den belgischen Erstligisten Standard Lüttich (Sonntag, 1. August, 16 Uhr), beim Südwest-Regionalligisten 1. FFC Montabaur (Donnerstag, 5. August, 19 Uhr) und gegen den West-Regionalligisten Vorwärts SpoHo Köln (Sonntag, 8. August, 14 Uhr).




0:6 in Frankfurt: SG 99 kassiert eine historische Niederlage

In zuvor 52 Spielen der 2. Frauenfußball-Bundesliga seit 2017 hatte die SG 99 Andernach nie mehr als fünf Gegentreffer einstecken müssen. Die gab es nun nach einer indiskutablen Vorstellung bei Eintracht Frankfurt II gleich in einer einzigen Halbzeit: Mit sage und schreibe 0:6 (0:1) gingen die favorisierten Bäckermädchen im Stadion am Brentanobad unter und leisteten dem Gastgeber somit unfreiwillig Schützenhilfe im Abstiegskampf. In den bisherigen 14 Saisonspielen war der SG 99 immer wenigstens ein Tor geglückt, aber selbst ein derartiges Erfolgserlebnis blieb dem Tabellenzweiten an diesem gebrauchten Nachmittag verwehrt. Trainerin Isabelle Hawel wirkte konsterniert und auch etwas sprachlos, gab dann aber zur Protokoll: „Wir hatten uns neue Ziele gesetzt und wollten hier unbedingt gewinnen. Das, was wir dann gezeigt haben, war aber nicht mal ansatzweise Zweitliga-tauglich. Es war ein Warnschuss zur rechten Zeit, dass in dieser Klasse nichts von alleine läuft. Gerne hätten wir das nach einer bisher herausragenden Saison souverän zu Ende gebracht.“

Eine halbe Stunde lang hatte rein gar nichts nach diesem Debakel ausgesehen. Andernach war optisch etwas überlegen, die Eintracht hatte dagegen die bis dato einzige Chance des Spiels. Johanna Berg scheiterte aber freistehend kläglich im Duell mit Torhüterin Kathrin Günther (19.). Besser machte es die Nummer 18 der Frankfurterinnen bei ihrer nächsten Gelegenheit, mit einem Distanzschuss düpierte sie die zu weit vor ihrem Gehäuse postierte Günther (32.). Danach verlor die SG 99 den Faden. Berg (34.) und Kara Bathmann (35.) hätten schon auf 2:0 stellen müssen, scheiterten aber jeweils am Aluminium. Mit einem offensiv orientierten Doppelwechsel zur Pause peilten die Gäste im zweiten Abschnitt die Trendwende an. Aber auch dieser Personaltausch brachte nicht die gewünschte Wirkung. Im Gegenteil: Kaum 120 Sekunden nach Wiederanpfiff düpierte Nina Neumann die unaufmerksame Andernacher Defensive – 2:0. Diesen Nackenschlag hatte die SG 99 kaum weggesteckt, da schlug Frankfurt ein weiteres Mal durch Leonie Köster zu – 3:0 (53.).

Knapp 20 Minuten lang hielt der Favorit weiteres Unheil vom eigenen Gehäuse fern, dann zog die spielfreudige Eintracht wieder die Zügel an. Tomke Schneider (71.) und Vanessa Nagy (73.) erhöhten auf 5:0, eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit machte Köster mit ihrem zweiten Treffer des Tages das halbe Dutzend voll. Was blieb, war blanke Enttäuschung in Reihen des Andernacher Teams. Bis zur allerletzten Aufgabe am Sonntag, 6. Juni (14 Uhr), beim meisterlichen Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln bleiben nun knapp zwei Wochen, um diese historische Pleite aus den Köpfen zu bekommen. Hawel: „Vielleicht haben wir zuletzt nach dem frühzeitigen Klassenverbleib unterbewusst ein wenig den Druck rausgenommen. Da werden wir jetzt gegensteuern.“

Derweil spitzt sich die Lage im Abstiegskampf zu, nicht zuletzt auch aufgrund einer Spielabsage wegen eines positiven Covid-19-Befunds. Schlusslicht 1. FFC Niederkirchen konnte daher am Sonntag nicht in Köln antreten, womöglich auch nicht zum Nachholspiel am Mittwoch in Frankfurt. Damit könnte die Saison bei weiterhin vier offenen Spielen des Tabellenletzten nicht am 6. Juni ihr geplantes Ende nehmen. Zur Erinnerung: Drei Teams steigen direkt ab, der Sechstplatzierte muss überdies in die Relegation mit dem Pendant aus der Nordstaffel. Neben Niederkirchen ist im Süden auch Würzburg so gut wie nicht mehr zu retten. Hoffenheim II, Saarbrücken und Frankfurt II kämpfen im Fernduell gegen den drohenden Sturz in die Regionalliga.

So sehr sich Laura Weißenfels (mit der Nummer 23 auf der Hose) hier in luftiger Höhe auch bemüht, sie und ihre Andernacher Teamkolleginnen (links dahinter Kathrin Schermuly) bekamen beim ernüchternden 0:6 in Frankfurt kaum ein Bein auf den Boden Foto: Tobias Jenatschek




3:1 gegen Würzburg: SG 99 kann in Ruhe die neue Zweitliga-Saison planen

Ein Donnerwetter in der Kabine während der Halbzeitpause und eines von oben kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit brachten schließlich unterm Strich das gewünschte Ergebnis: Nach wenig berauschender erster Hälfte und einer deutlichen Steigerung im zweiten Abschnitt behielten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach in der 2. Bundesliga Süd gegen die abstiegsbedrohten Würzburger Kickers mit 3:1 (1:1) die Oberhand.

Ziele ändern sich in einer tabellarisch extrem engen Gemengelage mitunter über Nacht: Nach dem neunten Saisonsieg brennt nach unten rein gar nichts mehr an für die Bäckermädchen, die vor der Spielzeit für viele eher zum Kreis der potenziellen Abstiegskandidaten zählten. „Es war das i-Tüpfelchen auf einer bisher überragenden Saison. Wir bleiben schon drei Wochen vor dem Saisonende sicher in der Liga, damit hat wohl niemand gerechnet“, bilanzierte das Trainerteam Isabelle Hawel und Florian Stein im Gleichklang. Fortan kann sich die in Summe formstabile SG 99 bis zum Saisonende am 6. Juni nunmehr darauf konzentrieren, den zweiten Tabellenplatz in der Neunerstaffel zu verteidigen. Gefährlich werden dürfte da nach menschlichem Ermessen maximal noch der FC Bayern München II.

Bis der Erfolg gegen das Team aus Würzburg aber unter Dach und Fach war, bedurfte es einer Energieleistung gegen mutige Gäste, die vom Anpfiff weg ihr Heil in der Flucht nach vorne suchten. Verzichten musste Andernach kurzfristig auf Mittelfeldmotor Vanessa Zilligen, die sich im Abschlusstraining das linke Ellenbogengelenk ausgekugelt hatte. „Den bitteren Ausfall haben wir gut kompensiert. Wir haben eine gute Bank, das haben die Wechsel in der zweiten Hälfte auch gezeigt“, erklärte Isabelle Hawel. Nicht einmal unverdient gingen die Kickers nach neun Minuten in Führung. Die Innenverteidigung der Heimmannschaft klärte nicht energisch genug, Julia Scheidel nutze den präzisen Steckpass in die Schnittstelle zum 1:0. Eher glücklich, aber mustergültig inszeniert war der Andernacher Ausgleich: Marie Schäfer bediente von der linken Seite die perfekt eingelaufene Torjägerin Antonia Hornberg, die per Direktabnahme ins Würzburger Tor traf (27.).

Danach haderte Würzburgs Trainer Eugen Ungefuch angesichts guter Gelegenheiten zu Recht mit der Abschlussschwäche seiner Schützlinge: „Wir hätten vor der Pause mit 2:1 in Führung gehen müssen, in der zweiten Halbzeit gar auf 3:1 erhöhen können.“ Gnadenlose Effizienz im Abschluss präsentierte nur der Gastgeber. Wieder war es Marie Schäfer, die diesmal per Kopf die zentral durchstartende Hornberg bediente. Strammer Schuss von der Strafraumgrenze, die SG 99 führte 2:1 (64.). Es war der achte Saisontreffer der quirligen Spielerin mit der Nummer 31 auf dem Rücken. Keine Frage, dass der Rückstand die Gäste in Teilen lähmte. Die defensive Stabilität der SG 99 nahm zu, der Druck des Gegners parallel ab.

Als im Prinzip nichts mehr auf eine Resultatsveränderung hindeutete, griffen zweieinhalb Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit sowohl der Wettergott als auch die Schiedsrichterin ein. Donnergrollen und einsetzender Starkregen verursachten eine rund viertelstündige Unterbrechung. Nach der Wiederaufnahme war die SG 99 schneller im Betriebsmodus. Laura Weißenfels bediente im Duett zweier eingewechselter Spielerinnen  vorm gegnerischen Tor uneigennützig per Querpass die mitgelaufene Laura Weinel – 3:1 (90.+3). Die SG 99 kann nun in Ruhe die am 14./15. August startende Zweitliga-Saison 2021/2022 planen.

Der Wendepunkt: Antonia Hornberg (links, blaues Trikot) erzielt hier das 2:1 für die Farben ihrer SG 99 nach 64 Minuten gegen die Würzburger Kickers. Foto: Tobias Jenatschek




Weibliche U17 der SG 99 steht vor dem Sprung in die Bundesliga

Die weibliche U 17 der SG 99 Andernach steht vor dem Sprung in die Bundesliga West/Südwest 2021/22. Der Hintergrund im Detail: Der DFB hat am heutigen Freitag mit sofortiger Wirkung beschlossen, die laufende Saison ohne Wertung zu beenden (es gibt also keine Absteiger) und die insgesamt drei nationalen B-Juniorinnen-Staffeln um jeweils zwei Vereine auf maximal 14 aufzustocken, sofern die untergeordneten Regional- oder Landesverbände entsprechend Mannschaften hochmelden.

Der Fußball-Regionalverband Südwest (FRV), dem die Andernacherinnen angehören, hatte schon vor Saisonbeginn einen derartigen Passus in seiner Spielordnung verankert. Für den Fall, dass die Spielzeit 2020/21 – wie unlängst geschehen – abgebrochen werden sollte, behielt sich der FRV vor, nach der Quotientenregelung einen Aufsteiger melden zu dürfen. Die B-Juniorinnen der SG 99 gewannen ihre vier Spiele in der Liga im September und Oktober des Vorjahres ohne Gegentor, eine derart makellose Bilanz hat keiner der übrigen zehn Vereine vorzuweisen.

Der Klub aus der malerischen Stadt am Rhein, der mit seiner ersten Frauenmannschaft erfolgreich in der 2. Bundesliga spielt, hat form- und fristgerecht zum 15. April die notwendigen Unterlagen im Zulassungsverfahren beim DFB eingereicht. Ergo darf sich der älteste Nachwuchs der Bäckermädchen in der neuen Spielzeit unter anderem mit dem regional benachbarten SC 13 Bad Neuenahr in der höchsten Klasse der Republik messen. Katharina Sternitzke, Leiterin der weiblichen Nachwuchsabteilung in Andernach, sagt stellvertretend für das Trainerteam (Sarah Meinerz, Niklas Bay, Lara Kreienbaum): „Mit Blick auf die kontinuierliche und leistungsorientierte Aufbauarbeit der vergangenen Jahre haben wir uns das durchaus verdient. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, bereits gute Gespräche in diese Richtung geführt und freuen uns demütig auf die Herausforderung.“

Neben der SG 99 wird voraussichtlich auch Arminia Bielefeld oder der SV Fortuna Freudenberg (beide bei Abbruch ohne Punktverlust in der Regionalliga West) von dieser Regelung für die Bundesliga West/Südwest profitieren, wenn sie ebenfalls eine Bewerbung abgegeben haben. Der DFB hat schon signalisiert, die dann voluminöse Staffel per erhöhtem Abstieg für die darauffolgende Saison in einem Rutsch wieder auf zehn Teams reduzieren zu wollen.

Reif für die Bundesliga: Die weibliche U17 der SG 99 Andernach möchte sich in der neuen Saison 2021/22 dieser Herausforderung stellen. Foto: Andreas Walz




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 8

Die achte Ausgabe des digitalen Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer 1. Frauenmannschaft gegen den FC Ingolstadt 04 (Sonntag, 25. April, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (16 Seiten / 6,65 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Erbitterter Widerstand: SG 99 muss sich dem 1. FC Köln spät mit 1:3 geschlagen geben

Ab durch die Mitte: Lisa Umbach nimmt es hier gleich mit zwei Kölnerinnen auf.

Mehr als nur Fußball: Vor dem Spitzenspiel der 2. Frauen-Bundesliga Süd gegen den 1. FC Köln sendete die SG 99 Andernach geschlossen eine T-Shirt-Genesungsbotschaft an ihre verletzte Torhüterin Jana Theisen, die ihrem Team nach dem im Spiel gegen Eintracht Frankfurt II erlittenen Kreuzbandriss lange fehlen wird. Nach dem Anpfiff des Gipfeltreffens nahm die Begegnung zunächst den prognostizierten Verlauf: Die Bäckermädchen lagen gegen den Favoriten nach Toren von Amber Barrett (16.) und Sharon Beck (31.) relativ zügig mit 0:2 im Rückstand. Doch spätestens im zweiten Durchgang waren die Bäckermädchen voll auf Augenhöhe – mehr noch: Denn nach dem Anschlusstreffer durch Kapitänin Magdalena Schumacher (65.) kratzte die SG 99 eine ganze Weile am Ausgleich. „Wir haben viel mehr Initiative gezeigt und waren in der zweiten Halbzeit besser als der FC“, erklärte SG-Trainer Florian Stein die wundersame Wandlung. Spät sorgte ein Strafstoß letztlich für die Entscheidung zugunsten der Kölnerinnen. Zuvor hätte die Schiedsrichterin aber auch auf der Gegenseite auf den Punkt zeigen können, doch ein klares Handspiel im Strafraum des „Effzeh“ blieb ungeahndet. So war es der ehemaligen Nationalstürmerin Mandy Islacker, 2016 Olympiasiegerin mit dem deutschen Team, vorbehalten, mit dem verwandelten Elfmeter die arg verspätete „Herbstmeisterschaft“ des Titelaspiranten einzutüten (84.). Die SG 99 beendete die respektable Hinrunde als Tabellenzweiter, behält aber in der nur neun Mannschaften umfassenden Teilstaffel trotz veritabler Bilanz die nur vier Zähler entfernte obere Grenze der Abstiegszone fest im Blick. Am kommenden Sonntag um 11 Uhr geht es schon zu Hause weiter mit der ersten Rückrundenpartie gegen den FC Ingolstadt 04.

Fotos: picsahr.de und Norbert J. Becker



Erster Transfer für die Saison 2021/22: SG 99 verpflichtet U-Nationalspielerin Theresa Brück

Fortan im Trikot der SG 99: U-Nationalspielerin Theresa Brück. Foto: privat

Die erste Frauenfußball-Mannschaft der SG 99 Andernach vermeldet schon im Frühling den ersten Transfer für die Saison 2021/22: Theresa Brück, 16-jährige U-Nationalspielerin aus Neuerkirch (Hunsrück), schließt sich mit sofortiger Wirkung den Bäckermädchen an. Dort soll sie fortan im Team des Zweitligisten mitmischen, auch wenn sie aufgrund ihres Alters noch ein Jahr lang in der U17 spielen könnte. Im Trikot mit der Nummer 13 absolvierte sie drei Länderspiele, bevor sie am 1. Juli 2020 einen gesundheitlichen Rückschlag erlitt. Kreuzbandriss, so lautete seinerzeit die niederschmetternde Diagnose nach einer Trainingseinheit bei ihrem bisherigen Verein, dem JFV Rhein-Hunsrück. Nach mehrmonatiger Rekonvaleszenz befindet sie sich mittlerweile im Aufbautraining bei der SG 99 mit regelmäßigen Antigen-Schnelltestungen und will spätestens zur neuen Saison wieder 100-prozentig fit sein. Zurzeit nimmt sie auch unter U17-Nationaltrainerin Friederike Kromp an virtuellen Maßnahmen des deutschen Nachwuchsteams teil.

Theresa erinnert sich gerne an die Jahre ihres sportlichen Werdegangs zurück. Entdeckt hat sie ihre Leidenschaft vor zehn Jahren auf einem Minispielfeld in Alterkülz, nach der Zeit bei ihrem Heimatverein Spvgg Biebertal schloss sie sich dem JFV Rhein-Hunsrück an, wo sie zuletzt als Spielführerin des C-Junioren-Regionalligateams voranging. „Ich habe dem JFV wirklich viel zu verdanken. Jetzt aber freue ich mich auf meine Zeit hier in Andernach, ich habe mich direkt wohl gefühlt. Die Gespräche mit dem Trainerduo haben mich überzeugt. Es herrscht eine tolle Atmosphäre im Team, das vermittelt ein Gefühl von Familie. Ich hoffe natürlich, dass ich nächste Saison die Mannschaft unterstützen kann und versuche mein Bestes. Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass ich hier volle Unterstützung bei meinem Comeback bekommen werde.“

Das Andernacher Trainergespann Isabelle Hawel und Florian Stein gibt die Blumen gerne zurück: „Wir freuen uns, die talentierteste Spielerin dieses Jahrgangs im Fußballverband Rheinland auf ihrem weiteren Weg begleiten zu dürfen. Wir werden sie behutsam aufbauen und sind gespannt darauf, wie sie sie sich entwickelt.“ Klingt nach einer gewinnbringenden Situation für beide Seiten.

#hierentsteht was

 




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 7

Die siebte Ausgabe des digitalen Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer 1. Frauenmannschaft gegen den 1. FC Köln (Sonntag, 18. April, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (16 Seiten / 7,88 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 6

Die sechste Ausgabe des digitalen Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer 1. Frauenmannschaft gegen Eintracht Frankfurt II (Ostersonntag, 4. April, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (16 Seiten / 6,49 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Welle Wahnsinn wogt auch in Würzburg weiter: SG 99 siegt mit 2:0

Ganz ehrlich: Wer hätte das gedacht? Nach sechs absolvierten Spielen und gesammelten 15 Punkten stehen die Fußballfrauen der SG 99 Andernach an der Tabellenspitze der 2. Frauen-Bundesliga Süd. Und das aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz, aber mit einer Begegnung mehr vor dem renommierten Top-Titelfavoriten 1. FC Köln, der dem Vernehmen nach mit dem zehnfachen Etat des zurzeit härtesten Konkurrenten den Wiederaufstieg in die Eliteklasse anpeilt. Auf ihrem märchenhaften Weg spielen die Bäckermädchen nun am Ostersonntag um 14 Uhr auf dem Rasenplatz des Andernacher Stadions gegen den Fünften Eintracht Frankfurt II.

Video-Highlights des Spiels in Würzburg gibt es HIER !

Zwei Wochen zuvor unterlag die SG 99 an gleicher Stelle im DFB-Pokalviertelfinale der ersten Garnitur aus der Mainmetropole. Nun aber geht es gegen die zweite Mannschaft der Adlerträgerinnen, die sich am Donnerstag zu Hause gegen den FC Ingolstadt nach Pausenführung noch mit 1:2 geschlagen geben musste. Trainiert werden die Gäste von der ehemaligen Nationalspielerin Kim Kulig, die sich aber im Sommer dem VfL Wolfsburg anschließen wird.

„Super“ war das am häufigsten verwendete Attribut unmittelbar nach dem 2:0-Sieg des neuen Spitzenreiters in Würzburg. Ein neues Spielsystem, die Moral, der unbändige Siegeswille, die gute Physis in der Schlussphase – alles passte an diesem sonnigen Spätnachmittag. Fast alles, bis auf das Problem bei der Anreise. Der Privat-Pkw des Trainerteams, das wie alle anderen auch am Abend vor der Abfahrt negativ schnellgetestet wurde, verlor bei einer Pause etwas den Anschluss an den übrigen Reisetross. Und stand bei der Weiterfahrt urplötzlich in einer Vollsperrung der A3 wegen eines schweren Unfalls, während die Kleinbusse mit der Mannschaft bereits knapp zwei Stunden vor Spielbeginn im Würzburger Sportpark Heuchelhof eintrafen.

Die Führung: Kathrin Schermuly (mit der 35 auf dem Rücken) trifft per Kopf zum 1:0 für die SG 99 in Würzburg. Foto: picsahr.de

Nicht gut: Der Trikotkoffer befand sich im Fahrzeug der Trainer. Keine Spielkleidung? Klingt zunächst mal wie eine schlechte Provinzposse. Vorsorglich wurde das Team in der Kabine per Zoom-Meeting aufs Spiel eingestimmt, der heutigen Technik sei Dank. Der Gastgeber hatte überdies seinen gelben Ausweichsatz für die 18-köpfige Bäckermädchenschar zur Verfügung gestellt, als fünf Minuten vor dem eigentlichen Anpfiff das reguläre Outfit nebst Trainerschaft endlich eintrudelte. Mit leichter Verspätung ging es los, am Ende war die ganze Aufregung nicht von Nachteil. In Andernach bleiben sie trotz der ordentlichen Siegesserie schön auf dem Teppich. Vordergründiges Ziel ist nach wie vor der Klassenverbleib, momentan liegen die Schützlinge des sportlichen Führungsduos Isabelle Hawel und Florian Stein schon stattliche zehn Zähler über der Abstiegszone. Co-Trainer Armin Grauel spekuliert ein wenig: „24 Punkte sollten am Ende reichen, um drin zu bleiben.“ Platz fünf ist dafür nötig, bei zehn noch auszutragenden Begegnungen ein machbares Unterfangen. Der Sprung in die Bundesliga, von dem viele im Umfeld fabulieren, ist indes kein Thema. Dafür wäre auch eine Bewerbung bis zum 15. März vonnöten gewesen. Die SG 99 hat sich jedoch lediglich dem für sie leistbaren Zulassungsverfahren für die zweithöchste Klasse der Republik unterworfen.

Hauptgrund für diesen wohl durchdachten Schritt ist die Infrastruktur, das in die Jahre gekommene Oval um den Rasenplatz erfüllt nicht die erforderlichen Bedingungen. „Für die Bundesliga brauchen wir 300 Sitzplätze, davon 150 überdacht“, nennt Geschäftsführer Bodo Heinemann ein Beispiel. Vorhanden ist nicht ein einziger, für die Zweite Liga ist dieser Zustand gerade noch in Ordnung. Die Holztribüne stand in dieser Form bereits 1956 beim Eröffnungsspiel der damaligen Spvgg Andernach gegen die ruhmreiche Elf des 1. FC Kaiserslautern auf dem Gelände, seinerzeit siegten die Bäckerjungen fast sensationell mit 3:1 gegen die Elf um Fritz Walter.

Seit der Inbetriebnahme des neuen Funktionsgebäudes im Stadionwall vor mehr als zehn Jahren ist die Tribüne aus Sicherheitsgründen jedoch für die Öffentlichkeit gesperrt. Zudem fehlt es seit eh und je an Flutlicht, der natürliche Rasenplatz bereitet zu Beginn und am Ende eines Jahres witterungsbedingt auch immer wieder erhebliche Probleme. Die Platzwart-Kolonne leistet stets ihr Bestes, zaubern können sie nicht. Und so gibt sich die SG 99 demütig mit dem zufrieden, was derzeit möglich erscheint. Immer in der Hoffnung, dass sich die (finanzielle) Situation mal bessert, um hier und da Abhilfe zu schaffen. Eine neue Tribüne, Rollrasen, LED-Flutlicht – das wäre schon was. Zunächst jedoch geht der Blick in die allernächste Zukunft, am Sonntag wollen die Bäckermädchen ihren sportlichen Lauf fortsetzen. Und den 1. FC Köln bis zum gemeinsamen Duell am 18. April in Andernach noch ein bisschen aus der Ferne ärgern.

Was für ein Tor ! „Flying“ Toni Hornberg trifft nach Maßflanke von Alina Wagner per spektakulärem Flugkopfball zum 2:0 für ihre SG 99 ins Würzburger Gehäuse. Foto: picsahr.de