Doppelt bitter für die SG 99: Keine Punkte beim 0:1 in Gütersloh und zwei weitere Verletzte
Wieder kein Erfolgserlebnis für die SG 99 Andernach: Am siebten Spieltag in der 2. Frauenfußball-Bundesliga kassierten die Bäckermädchen beim FSV Gütersloh mit 0:1 (0:1) die vierte Niederlage und sind auf den vorletzten Tabellenplatz abgestürzt. Zudem beklagt Teamchef André Steinbach den Ausfall zweier weiterer wichtiger Offensivkräfte: Am Freitag vor dem Spiel hatte sich Leonie Stöhr mit Verdacht auf Bruch des Steißbeins abgemeldet, nach etwas mehr als 30 Minuten Spielzeit in der Tönnies Arena von Rheda-Wiedenbrück war auch für Antonia Hornberg nach einem Tritt auf den Knöchel vorzeitig Schluss. Diagnose: Bruch des Fußgelenks.
Da war das einzige Tor des Tages bereits gefallen. Erzielt hatte es Güterslohs flinke Stürmerin Jacqueline Baumgärtel, als Marie Schröder freie Bahn durch die Andernacher Abwehr hatte und ihre mitgelaufene Mitspielerin den Ball frei stehend nur noch über die Linie schieben musste (27.). Dass trotz emsiger Bemühungen der SG 99 gegen die zahlenmäßig schwächste Defensive der Liga (17 Gegentore) in einer weitgehend überlegen geführten zweiten Halbzeit nicht wenigstens der Ausgleich gelingen wollte, macht die Andernacher Misere deutlich: Wenn fast eine komplette Zweitligamannschaft verletzt fehlt, reicht die Qualität offenbar nicht, um einen gleichwertigen Gegner zu bezwingen.
Mit ungenauen Pässen, falschen Entscheidungen und einigem Schusspech verpassten es die Gäste, ihrer Überlegenheit auch zahlenmäßig Ausdruck zu geben. Die größte Ausgleichschance verpasste Karla Engels, deren Schuss die Gütersloher Torfrau Jane Krumme in ihrem ersten Zweitligaspiel gerade noch von der Linie kratzte (62.). Auf der anderen Seite verhinderte die erneut starke SG-99-Torfrau Laura van der Laan bei Konterchancen des FSV eine vorzeitige Entscheidung. „Die Misere nimmt kein Ende“, stellte Steinbach fest, „es bleibt uns ja nichts übrig, als weiter zu kämpfen.“ Stefan Kieffer
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Das nächste Spiel der SG 99: am Sonntag, 20. Oktober, um 11 Uhr gegen die U20 des SC Freiburg
Antonia Hornberg (am Boden) schied früh mit schwerer Knöchelverletzung aus. Foto: Tobias Jenatschek
0:0 gegen Meppen: SG 99 muss sich erneut mit einem Punkt begnügen
Nach dem torlosen Remis der Andernacher Zweitliga-Fußballerinnen gegen den SV Meppen kreiste ein Handy bei Trainerteam und Spielerinnen. Zu sehen gab es ein Abseitstor, das keines war. Als Isabel Pfeiffer in der Schlussphase eine Kopfballverlängerung von Lisa Kossmann im Gästetor unterbrachte, ging die Fahne der Assistentin hoch. Paula Mayer, im vergangenen Jahr zur besten Nachwuchsschiedsrichterin im Land gekürt, erkannte den Treffer nicht an. „Das war bestimmt kein Abseits“, versicherte die verhinderte Torschützin, der die Krönung einer starken Leistung versagt blieb – wie der ganzen Mannschaft. „Ich habe extra gewartet, bis der Ball verlängert wird. Ärgerlich, das Glück war nicht auf unserer Seite.“
Verdient hätten die Bäckermädchen einen Minimalsieg gegen den Ex-Bundesligisten aus dem Emsland schon gehabt, aber mit der Nullnummer konnten sie angesichts der erneut verschärften Personalsituation auch gut leben. Neben den Langzeitverletzten fehlten diesmal in Kathrin Schermuly und Maggie Schumacher weitere eigentlich unverzichtbare Kräfte; Andernachs Teamchef Andre Steinbach muss fast eine komplette Mannschaft mit Zweitligareife und -erfahrung ersetzen. „Wir haben die Ausfälle gut kompensiert“, lobte Steinbach sein Team, „unser Plan war gut.“ Überraschend lief Nachwuchskraft Malou Müller nicht in der Innenverteidigung auf, sondern als Stürmerin. In dieser Rolle hatte sie vergangene Saison in der Regionalligamannschaft geglänzt, gegen Meppen wurde ihre Einsatzfreude nicht belohnt. Kurz vor der Pause vergab sie nach Carolin Dillenburgs schöner Vorlage allein vor Torfrau Thea Farwick eine der wenigen Torchancen, den Nachschuss von Dillenburg faustete Farwick weg (39.). „Einfach schlecht abgeschlossen“, kommentierte die 18-jährige Müller ihre verpasste Gelegenheit missmutig.
Vorn lief bei Andernach im ersten Durchgang wenig zusammen, dafür stand die Defensive (fast) bombensicher, ließ nur einen Kopfball der langen Innenverteidigerin Lena Göppel zu, den Laura van der Laan mit ganz langem Arm gerade noch aus der bedrohten Ecke fischte (11.). Meppen war bei Standards gefährlich, vor allem dank der Kopfballstärke von Göppel und ihrer Nebenspielerin Nina Rolfes. Die einzige wirkliche Unaufmerksamkeit leistete sich die SG 99 in Person von Besa Hisenaj Sekunden vor dem Pausenpfiff, als die kosovarische Nationalspielerin ihre Kontrahentin Maureen Kropp laufen ließ. Die Meppenerin schob den Ball am Fünfmeterraum mit viel Gefühl an van der Laan vorbei, aber auch am Pfosten (45.).
Auch nach dem Wechsel waren spektakuläre Strafraumszenen Mangelware, beide Teams bekämpften sich leidenschaftlich im Mittelfeld, ließen in Tornähe jedoch die Präzision vermissen. Frischen Schwung brachten Steinbachs Einwechslungen, gleich drei auf einmal. Vor allem Antonia Hornberg belebte in bekannter Art das Angriffsspiel der Bäckermädchen, kam aber nicht zum entscheidenden Abschluss. „Kompliment an alle“, lautete das Urteil von Steinbach, „heute haben wir endlich mal über 90 Minuten gleichmäßig gut gespielt.“ Auch wenn, wie er einräumte, „nicht alles funktioniert hat wie geplant“.
Die vielen langen Bälle in der ersten Halbzeit waren der Taktik der Meppener geschuldet, die zwar die Mitte gut verdichteten, dafür aber Räume auf den Außenbahnen ließen. Vor allem Isabel Pfeiffer machte sich diese Räume mit ihrer Schnelligkeit immer wieder zunutze. Blieb das vermeintliche Abseitstor als Aufreger: „Wir haben zwar keine kalibrierte Linie“, sagte Andre Steinbach, „aber das Video scheint zu bestätigen, wie ich die Szene schon im Spiel wahrgenommen habe: kein Abseits.“ Da könnte man fast bedauern, dass es in den Frauen-Bundesligen (noch) keinen Videobeweis gibt. Stefan Kieffer
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Das nächste Spiel der SG 99: am Sonntag, 13. Oktober, um 14 Uhr beim FSV Gütersloh
Abseits oder nicht? Das Foto kann keinen Aufschluss darüber geben, ob der Treffer durch Isabel Pfeiffer (Mitte), der das 1:0 für die AG 99 Andernach gegen den SV Meppen bedeutet hätte, korrekt erzielt war. Die Unparteiischen erkannten das Tor nicht an, es blieb beim 0:0. Foto: Norina Tönges
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Stöhr nutzt Torwart-Patzer zum 1:1-Endstand der SG 99 beim FC Ingolstadt
Ein Punkt ist besser als keiner. Zwar verpassten die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach nach durchwachsener Leistung beim FC Ingolstadt den erhofften zweiten Saisonsieg, zeigten beim 1:1 (0:0) aber Widerstandskraft und Behauptungswillen. Fußballerisch ließ das Duell der langjährigen Zweitligarivalen auf Andernacher Seite indes einige Wünsche offen, vor allem in der ersten Halbzeit. „Da hat wenig bis gar nichts funktioniert von dem, was wir uns vorgenommen hatten“, merkte SG-Teamchef Andre Steinbach kritisch an, „unsere Torfrau Lara van der Laan und das Unvermögen des Gegners im Abschluss haben uns da im Spiel gehalten.“
Noch ehe die Bäckermädchen so richtig im Spiel angekommen waren, hatten die Gastgeberinnen schon drei Eckbälle in den Andernacher Strafraum geschlagen (3. bis 6. Minute). SG-Torfrau Laura van der Laan hatte buchstäblich alle Hände voll zu tun, um die gefährlichen Flanken zu entschärfen und parierte in der zehnten Minute auch einen Schussversuch von Ingolstadts Nadja Burkard aus kurzer Distanz bravourös. Auch im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit war es vor allem der tüchtigen Keeperin zu verdanken, dass die SG nicht in Rückstand geriet. Van der Laan blieb auch im zweiten Duell mit Burkard (20.) wie gegen die Schüsse von Lisa Ebert (28.) und Anna-Lena Fritz (31.) Siegerin. Steinbachs Team näherte sich nach einer guten Viertelstunde erstmals dem gegnerischen Tor, doch der Kopfball von Leonie Krump, die aus dem Abwehrzentrum ins Mittelfeld vorgerückt war, ging übers Tor (17.).
Vor allem bei Ecken und Freistößen erzeugten die Ingolstädterinnen Gefahr im Andernacher Strafraum. Entlastende Konter gelangen den Andernacherinnen, die auf Routinier Lisa Kossmann verzichten mussten, im ersten Durchgang so gut wie nicht, Lauf- und Passwege wollten einfach nicht miteinander harmonieren. So war das torlose Remis zur Pause für die Gäste eher schmeichelhaft. „In der Pause haben wir umgestellt“, berichtete Steinbach, und tatsächlich gestaltete Andernach die Partie im zweiten Durchgang offener. Dennoch gerieten die SG-Frauen in Rückstand. Nach einer abgewehrten Ecke brachte Standardspezialistin Ivana Slipcevic den Ball erneut in den SG-Strafraum, und plötzlich stand Madgalena Schwarz ganz allein vor van der Laan. Diese Chance ließ sich die Ingolstädterin nicht entgehen, Andernach lag mit 0:1 in Rückstand (58.).
Das Gegentor weckte die Andernacherinnen endgültig auf. Plötzlich funktionierten Pressing und Passspiel besser, die Bäckermädchen übernahmen das Kommando und machten Druck. Beinahe hätte Antonia Hornberg ihr Team belohnt, als sie eine langen Ball im Strafraum reaktionsschnell mit der Fußspitze verlängerte, doch FC-Torfrau Anna-Lena Daum klärte per Fußabwehr auf der Linie (70.). Zwei Minuten später nutzte Leonie Stöhr einen schweren Patzer Daums, die den Ball wieder mit dem Fuß zu kurz abwehrte, anschließend nach hinten umkippte und Stöhr so zum Abstauber einlud (72.). Vorausgegangen war ein weiter Freistoß von Magdalena Schumacher, die wegen Luftproblemen eigentlich schon auf der Auswechselbank sitzen sollte. „Ich sagte, lass Maggi noch den Freistoß schießen“, frohlockte Steinbach über sein gutes Näschen.
In der Schlussphase kontrollierte Andernach Spiel und Gegner und wäre beinahe noch zum Siegtreffer gekommen. Doch die agile Isabel Pfeiffer, die auf dem linken Flügel „gut Betrieb machte“ (Steinbach), scheiterte zwei Mal knapp (78., 83.) „Da haben wir richtig guten Fußball gespielt“, freute sich Steinbach, „so wollen wir in der 2. Liga spielen.“ Positiv vermerkte der Teamchef, „dass heute alle Einwechslungen gegriffen haben“. Das war wichtig, weil sich neben den bekannten Ausfällen auch noch Kathrin Schermuly vor dem Anpfiff krank gemeldet hatte. Sorgen bereitet die Verletzung von Daria Collas, die sich nach ihrer Einwechslung das Knie verdrehte und mit Verdacht auf Kreuzbandriss wieder rausmusste. Angesichts der widrigen Umstände – zudem betrauerte noch eine Spielerin einen Todesfall in der Familie – zog Steinbach ein nüchternes Fazit: „Mit diesem 1:1 können wir auf jeden Fall leben.“ Stefan Kieffer
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Das nächste Spiel der SG 99: am Sonntag, 6. Oktober, um 14 Uhr gegen den SV Meppen
Eine gute Torchance für die SG 99 Andernach bot sich Malou Müller, die ansonsten in der Abwehr aufräumte, mit diesem Kopfball gegen Ingolstadts Torfrau Anna-Lena Daum. Foto: Tobias Jenatschek
SG 99 unterliegt Union Berlin mit 0:2 im Duell „Bäckermädchen“ gegen „Eiserne Ladies“
Schon der luxuriöse Reisebus, der nahe den Umkleidekabinen geparkt war, machte deutlich, dass hier ein Schwergewicht der 2. Frauen-Bundesliga in Andernach zu Gast war. Die Fußballerinnen des 1. FC Union Berlin, nach sieben Jahren Abwesenheit in die zweithöchste Klasse zurückgekehrt, betrachten das Unterhaus nur als Durchgangsstation auf ihrem Weg ganz an die Spitze. Als Gast der SG 99 Andernach wurden die „Eisernen Ladies“ ihrem Anspruch gerecht und setzten sich bei den Bäckermädchen mit 2:0 (1:0) durch.
Die gastgebenden Andernacherinnen leisteten zwar energischen Widerstand, hatten aber offensiv zu wenig zu bieten, um den Überraschungscoup von vergangener Woche, als sie 1:0 beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg gewannen, zu wiederholen. „Wir waren im Spiel gegen den Ball nicht so vereint wie in Nürnberg“, legte Andernachs Teamchef André Steinbach die Stirn in Falten und den Finger in die Wunde, „zu oft hatte die erste Reihe eine andere Idee als die letzte. Dadurch entstanden Räume, die der Gegner sofort erkannt und genutzt hat.“
Wie geplant, überließen die SG 99-Frauen ihren Gästen über weite Strecken den Ball, um im richtigen Moment attackieren und umschalten zu können. Der „Underdog-Stil“ trug gegen die lauf- und kampfstarken sowie kombinationssicheren Berlinerinnen, die unter Vollprofibedingungen arbeiten, keine Früchte, weil Andernach zu fehlerhaft agierte. Gewonnene Bälle gingen gegen die aggressiven Gäste schnell verloren, weil es an Präzision im Passspiel und Sicherheit in der Annahme mangelte, zweite Bälle gingen meistens an den Gegner. „Wir müssen an unserem Ballbesitz arbeiten“, forderte Steinbach. So erspielten sich die „Bäckermädchen“ neben einigen Distanzschüssen nur eine Strafraumchance, die Leonie Stöhr nach schöner Kombination und cleverem Steckpass von Kathrin Schermuly frei stehend im Eins gegen Eins gegen Berlins Torfrau Cara Bösl vergab (68.). Stöhrs kraftvolle Dribblings und Toni Hornbergs listenreiche Attacken konnten die Union-Abwehr nicht knacken.
Auch die Berlinerinnen erspielten sich nicht viele dicke Möglichkeiten, weil die Andernacher Fünferkette, in der die zuletzt angeschlagen pausierende Magdalena Schumacher ein 70-minütiges Comeback feierte, das meiste wegverteidigte. Fatma Sakar kam mit ihrem Pfostenschuss, nachdem SG-Torfau Laura van der Laan den Ball nicht festgehalten hatte, einem Treffer am nächsten (31.). Dennoch waren es zwei defensive Aussetzer, die zur Niederlage führten. Kurz vor dem Pausenpfiff ließ Karla Engels ihre rechte Abwehrseite unbewacht, Pia Metzker nutzte die Lücke und traf von halblinks ins lange Eck zum 1:0 (45.) – ein unnötiger Tiefschlag für die SG 99.
Der Schock wirkte nach Wiederbeginn noch eine Zeit lang nach. Antonia Halverkamps, für Torschützin Metzker gekommen, traf gleich mit mächtigem Strahl die Latte (48.) und zwang direkt danach van der Laan mit einem Flachschuss zur Parade (50.). Nach Stöhrs ausgelassener Großchance wollte Steinbach mit einem Dreifachwechsel mehr Schwung ins allmählich erwachende Andernacher Offensivspiel bringen. Dummerweise unterlief der SG-Abwehr nur vier Minuten später eine Slapstick-artige Fehlerkette, an deren Ende die eingewechselte Halverkamps den Ball zur eingewechselten Korina Janez schob und die ungehindert zum 2:0 einschießen konnte (82.).
„Da laden wir den Gegner ein“, ärgerte sich Steinbach, suchte aber dennoch nach den positiven Aspekten der dritten Niederlage im vierten Saisonspiel: „Alle haben bis zum Ende gekämpft“, stellte der Teamchef fest, „wir hätten Berlin gern geärgert, aber die Rädchen haben nicht so ineinandergegriffen.“ Das sah auch seine Co-Trainerin Verena Willinek so: „Wir sind noch in der Findungsphase“, erklärte die frühere Spielerin und erfahrene Trainerin, „in den letzten Jahren hatten Mannschaft und Trainerteam hier ja ein intensives und besonderes Verhältnis. Alles Neue ist ein bisschen schwierig, wie das für Frauen eben häufig so ist.“ Stefan Kieffer
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Das nächste Spiel der SG 99: am Sonntag, 29. September, um 11 Uhr beim FC Ingolstadt 04
Bei der besten Andernacher Chance aufs 1:1 brachte Leonie Stöhr (links) den Ball nicht an Berlins Torfrau Cara Bösl vorbei. Am Ende verlor die SG 99 gegen die Union-Profis mit 0:2. Foto: Norina Tönges
Info für Zuschauer: Tageskasse gegen Union Berlin am „Marathon-Tor“
Beim Heimspiel der 2. Frauen-Bundesliga unserer SG 99 Andernach am morgigen Sonntag, 22. September (14 Uhr), gegen den 1. FC Union Berlin befindet sich die Tageskasse am sogenannten „Marathon“-Tor (siehe Foto), dort erfolgt ab 13 Uhr auch der zentrale Zutritt zum Stadion. Bei diesem Spiel ist der Zugang für Zuschauer übers Tor direkt neben dem Schwimmbad ab 13 Uhr nur eingeschränkt (Ehren- und Dauerkarten, vorab gekaufte Tickets) möglich.
Sollten die Parkplätze direkt am Stadion erschöpft sein: Bitte rund 200 Meter weiter ins Sportzentrum fahren, vorm Jugendzentrum befindet sich rechts eine große Abstellfläche für mehrere hundert Fahrzeuge.
Wir freuen uns auf euren Besuch !
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Tonis Tor genügt: SG 99 holt beim 1. FC Nürnberg mit 1:0 den ersten Saisonsieg
Das Spielglück ist zurückgekehrt zu den Fußballerinnen der SG 99 Andernach. Nach zwei vermeidbaren Niederlagen zum Saisonauftakt bescherte der Zweitligist beim 1. FC Nürnberg mit 1:0 (1:0) seinem neuen Trainerteam den ersten Pflichtspielsieg. „Uns allen ist ein Stein vom Herzen gefallen“, atmete Teamchef André Steinbach nach den nervenaufreibenden 90 Minuten plus zwei großzügiger Nachspielzeiten auf, „dieser Sieg war notwendig.“ Der Befreiungsschlag war, das muss gesagt werden, eher erkämpft als erspielt. Die Andernacherinnen, bei denen Leonie Krump für die verletzt fehlende Abwehrchefin Magdalena Schumacher in die hinterste Reihe rückte, standen während der gesamten Spielzeit quasi mit dem Rücken zur Wand und mussten sich mit Geschick und einer guten Portion Glück der Nürnberger Attacken erwehren.
Dass wirklich hochkarätige Chancen der Clubfrauen letztlich an einer Hand abzuzählen waren, spricht für die defensive Disziplin und Zweikampfstärke der Bäckermädchen. Und was doch an Flanken gefährlich durch den Strafraum segelte, fing Torfrau Laura van der Laan seelenruhig und sicher ab. Nach einer viertelstündigen Abtastphase musste die Andernacher Keeperin zum ersten Mal eingreifen, als Nürnbergs Torjägerin Nastassja Lein einen langen Pass hinter die SG-Abwehr erlief, den Ball aber nicht an van der Laan vorbeibrachte (18.). Ihre beste Tat vollbrachte die Torhüterin kurz vor der Pause, als sie Leins Kopfball nach einer von vielen Nürnberger Eckbällen mit einer Glanzparade abwehrte (44.) und ihrem Team so die Pausenführung sicherte.
Für die hatte Antonia Hornberg gesorgt. Die Vollblutstürmerin mit Trainingsrückstand musste schon nach einer halben Stunde aufs Feld, weil Anna-Lena Leipelt umgeknickt war, und sorgte gleich für Betrieb in der Nürnberger Hälfte. „Toni war sofort da“, bestätigte Steinbach, „so wie immer.“ Wenige Minuten nach ihrer Einwechslung spritzte Hornberg in eine missglückte Nürnberger Rückgabe, umkurvte Club-Torfrau Hannah Etzold und schob den Ball aus spitzem Winkel überlegt ins Netz zum Tor des Tages (38.). Doch bis die drei Punkte eingetütet waren, mussten die Andernacherinnen noch viel Arbeit verrichten. Glück hatten sie, als Lein kurz nach der Pause für die mit frischem Schwung und neuem Personal in Halbzeit zwei gestarteten Nürnbergerinnen mit einem Distanzschuss nur den Pfosten traf (48.) und Sekunden später erst von Malou Müller abgegrätscht wurde, ehe sie im Nachschuss das Aluminium von außen traf (49.). Ein weiteres Mal rettete van der Laan im Duell mit der Stürmerin (64.), dann ging dem FCN die Puste aus.
Da auch die Andernacherinnen so mit dem Verteidigen beschäftigt waren, dass sie keinen geordneten Konter mehr zustande brachten, mussten sie bis zum Schlusspfiff zittern. „Unsere Ballbesitzphasen nach der Balleroberung waren zu kurz“, räumte Steinbach ein, „aber das Umschalten ist schwierig, wenn man voll im Defensivstress steckt.“ Van der Laan sah noch die Gelbe Karte wegen Zeitspiels (90.+4), die eingewechselte Medina Desic setzte einen letzten Kopfball über die Latte, dann war’s geschafft. „Das war eine kämpferische Topleistung im Mannschaftsverbund“, lobte Teamchef Steinbach, „und ein verdienter Sieg nach einer tollen Leistung.“ Dabei wusste er wohl, dass die gemeinsame Arbeit in den nächsten Tagen der Passqualität im Umschaltspiel gelten sollte, um sich solche Nervenschlachten künftig nach Möglichkeit zu ersparen. Stefan Kieffer
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Das nächste Spiel der SG 99: am Sonntag, 22. September, zu Hause um 14 Uhr gegen den 1. FC Union Berlin
Hier kämpft die Andernacherin Antonia Hornberg (im weißen Trikot, ganz links Leonie Wäschenbach) unnachahmlich um den Ball, acht Minuten nach ihrer Einwechslung glückte ihr am Nürnberger Valznerweiher das Tor des Tages für die Bäckermädchen – es war der erste Saisonsieg. Foto: Tobias Jenatschek
Überlegene SG 99 unterliegt dem neuen Tabellenführer aus Weinberg mit 0:2
Die Fußballfrauen der SG 99 Andernach mussten die dritte Pflichtspielniederlage in Serie mit wieder mal zwei Gegentreffern einstecken – und am Ende wusste nach schweißtreibender Angelegenheit niemand so recht, wie das eigentlich passieren konnte. Ähnlich wie zwei Wochen zuvor im DFB-Pokal gegen den SC Sand (1:2) an gleicher Stelle waren die Bäckermädchen auch im ersten Heimspiel der 2. Bundesliga dem SV 67 Weinberg in weiten Teilen deutlich überlegen. Zum ersehnten Erfolgserlebnis gegen den Fast-Absteiger der Vorsaison sollte das aber nicht reichen, beim ernüchternden 0:2 (0:1) gab es nicht mal einen eigenen Torerfolg zu bejubeln.
Das Zahlenwerk lügt nicht: Während Andernach mit null Punkten ganz ans Ende der Tabelle zurückfiel, grüßt Weinberg mit weiterhin weißer Weste von der Spitze – nach 180 absolvierten Minuten aber nur eine Momentaufnahme. Etwas ratlos kauerte die Andernacher Mannschaft nach dem Abpfiff im Schatten der alten Tribüne, deren Holzskelett in den drei Wochen bis zum nächsten Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin nun endgültig abgerissen werden soll. Teamchef André Steinbach suchte mit etwas Abstand zum Geschehen nach einer Erklärung: „Das 3-4-3-System hat gut funktioniert, wir wollten im breiten Mittelfeld mehr Ballbesitz und mehr Spielkultur reinbringen. Das klare Spiel ins letzte Drittel und die dafür nötige Geduld hat uns aber gefehlt. Nach vorn müssen wir unbedingt zwingender werden.“
Die elementaren Passagen der Geschichte sind schnell erzählt: Zweimal kam die Elf aus Mittelfranken im gesamten Spiel richtig gefährlich vors Andernacher Tor, zweimal war Torjägerin Lisa Wich beteiligt, zweimal lag der Ball anschließend auf dem Punkt im Anstoßkreis. Beim 0:1 (21.) war die Andernacher Dreierreihe in hinterster Linie mit einem weiten Schlag überlistet, Wich ging über die linke Weinberger Angriffsseite auf und davon, bediente dann punktgenau die von hinten heranrauschende Marlene Ganßer per Pass in den Rückraum. Michelle Reifenberg, erstmals in der Startformation der SG 99 im zentralen Mittelfeld aufgeboten, wollte im Rückwärtsgang noch retten, kam aber einen Schritt zu spät. Es folgte ein fulminanter Abschluss der Nummer elf in den rechten Giebel, nichts zu halten für die bis dahin beschäftigungslose Laura van der Laan im Tor der Bäckermädchen (21.).
Den zweiten, letztlich entscheidenden Treffer besorgte Wich rund 17 Minuten nach Beginn des zweiten Spielabschnitts mithilfe des Innenpfostens selbst. Im Strafraum der Andernacherinnen rammte sie bei der Ballannahme jedoch Abwehrchefin Magdalena Schumacher ziemlich rüde – mehr als grenzwertig aus Sicht des Gastgebers, für die Schiedsrichterin aber offenbar ein normaler Zweikampf. Für Steinbach gab es nur eine Meinung: „Ein ganz klares Foulspiel.“ Zwei weitere Male blieb die Pfeife im Spielverlauf stumm, als die SG 99 und deren Anhänger lautstark erst einen Foul-, später einen Handelfmeter forderten. Zunächst wurde die flinke Isabel Pfeiffer im Strafraum von Gegenspielerin Leonie Haberäcker zu Boden befördert – auch hier wohl zu wenig für die Unparteiische (30.). Und als Leonie Stöhr von rechts in den Weinberger Strafraum flankte, prallte der Ball vom Arm einer Abwehrspielerin ins Toraus. Nur eine Ecke, mehr war das nicht für die Schiedsrichterin (75.).
Zuvor wechselte Steinbach gleich vierfach auf einen Schlag im Bestreben, das verkorkste Ding noch irgendwie zu drehen (65.). Doch mit zunehmender Dauer und angesichts der (er)drückenden Temperaturen erlahmte der Elan der Bäckermädchen mehr und mehr. Weinberg hatte kaum noch Probleme, die Angriffsbemühungen des Gegners im Keim und deutlich vor der eigenen Gefahrenzone zu ersticken. Mit Routine und vielen Befreiungsschlägen schaukelte der neue Tabellenführer den Vorsprung in der Schlussviertelstunde mehr oder weniger abgeklärt über die Runden. Steinbach: „In der zweiten Halbzeit ging uns die Struktur verloren, wir hatten nur noch Kontrolle bis zum 16er des Gegners.“
Zu allem Übel für den Gastgeber verletzte sich Schumacher fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit bei einer Rettungsaktion und musste für Antonia Hornberg das Feld verlassen. Vorsichtige Entwarnung gab die zentrale Abwehrfigur der Andernacherinnen nach dem Spiel: „Es fühlt sich ganz okay an.“ Damit meinte sie vornehmlich das lädierte rechte Knie, das sie im Vorjahr noch zu einer zehnmonatigen Pause gezwungen hatte. Jetzt bleiben zwei Wochen Zeit, die Wunden zu lecken und sich aufs Spiel beim aufstiegsambitionierten 1. FC Nürnberg vorzubereiten. Der ist noch ungeschlagen, ebenso der Aufsteiger aus Berlin, der sieben Tage später seine Visitenkarte auf dem Rasenplatz im Andernacher Stadion abgibt. Die Aufgaben werden nicht leichter, aber womöglich liegt den Bäckermädchen mehr das Spiel gegen vermeintlich stärkere Kontrahenten.
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Das nächste Spiel der SG 99: am Sonntag, 15. September, um 14 Uhr beim 1. FC Nürnberg
Wieder nichts: Die flinke Isabel Pfeiffer (vorn im blauen Trikot) setzte Akzente auf der linken Angriffsseite der Andernacherinnen, aber ein Torerfolg war weder ihr noch den Teamkolleginnen der SG 99 gegen die tüchtige Franziska Glaser im Tor des SV 67 Weinberg vergönnt. Foto: Norina Tönges