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Virtuelle Versammlung: Frauen der SG 99 werkeln fleißig im Homeoffice

Seit fast vier Wochen werkeln die Fußballfrauen der SG 99 Andernach sozusagen im Homeoffice. Steigerungsläufe, kreative Übungen, Stabilisation und Teamaufgaben hat Trainerin Isabelle Stümper in den Trainingsplan des Zweitbundesligisten geschrieben, den es im Rahmen des Kontaktverbots individuell abzuhandeln gilt. Eine in Teilen recht einseitige Belastung, die nicht ideal ist in Erwartung des Zeitpunkts, wann es denn endlich wieder halbwegs regulär weitergehen darf. Zuletzt versammelte sich die Mannschaft virtuell, um ein gemeinsames Workout abzuhalten.

Als nicht systemrelevante Komponente hat sich der Sport nachvollziehbarerweise unterzuordnen. Aber natürlich machen sich die Verantwortlichen im Lager der Andernacher sozusagen als Beschäftigungstherapie ihre Gedanken um die Zukunft auf und neben dem grünen Feld. Sowohl nach Ablauf der Hinrunde und auch nach aktuellem Tabellenstand standen respektive stehen die Bäckermädchen in der unteren Hälfte des Zahlenwerks über dem berühmten Strich. Wenn auch extrem knapp, schließlich trennt die SG 99 derzeit nur ein einziges mehr geschossenes Tor vom 1. FC Saarbrücken, der als Zwölfter den ersten Abstiegsplatz belegt. Insofern gibt sich Stümper in diesem Punkt auch gelassen, wenn derzeit diverse Szenarien diskutiert werden: „Wenn die Saison noch abgebrochen werden sollte, bleiben wir auf jeden Fall in dieser Klasse.“

Sie selbst nahm mit Geschäftsführer Bodo Heinemann an einer dreiviertelstündigen Videokonferenz des DFB teil – und war am Ende im Grunde genommen genauso schlau wie vorher auch. Unterm Strich stand im Prinzip die Vorgabe, die am Morgen des Tages von den  Fußballverbänden Deutschlands bereits breit kommuniziert worden war. Heißt konkret: Der Spielbetrieb ruht bis auf Weiteres. Etwas anderes wie beispielsweise einen vorzeitigen Abbruch der Saison konnte und wollte der DFB aufgrund der Haftungsrisiken und zu befürchtender Regressansprüche auch nicht beschließen. Die Politik gibt klar die Linie vor, da spielen die Ideen der für den Fußball Verantwortlichen nur eine untergeordnete Rolle.

Für den mehr oder weniger wahrscheinlichen Fall, dass im Mai der Ball vor Geisterkulissen wieder rollt, hat der DFB für die 2. Frauen-Bundesliga zwei mögliche Spielpläne skizziert: Wird die Saison am 3. Mai fortgesetzt (die SG 99 spielt dann zu Hause gegen den 1. FFC Turbine Potsdam II), gibt es bis zum neuen Ende am 28. Juni nur eine einzige englische Woche mit einer Partie am Donnerstag, 21. Mai (Christi Himmelfahrt). Geht es erst am 17. Mai weiter (die SG 99 reist dann zum BV Cloppenburg), müssen die Andernacherinnen gleich dreimal unter der Woche ran. Womöglich auch auswärts: Gütersloh, Saarbrücken und Mönchengladbach lassen da noch grüßen. Eine offizielle Fortsetzung des Spielbetriebs soll mindestens zwei Wochen vorher angekündigt werden.

Bei einer maximal zu bewältigenden Strecke von knapp 250 Kilometer bei einem oder auch mehr der drei besagten Auswärtsspiele wäre das per Tagestour irgendwie leistbar, auch wenn die Belastung für das Team in vielerlei Hinsicht enorm sein wird. Keine einzige Spielerin bekommt 400 Euro oder mehr pro Monat in Summe für ihre Verdienste im blauen Trikot der Rheinländerinnen, erst dann wäre sie per Definition eine „bezahlte Spielerin“. Alle gehen einer „normalen“ Beschäftigung nach, studieren oder drücken die Schulbank. Die 18-jährige Stürmerin Hannah Ackermann beispielsweise baute noch auf den letzten Drücker ihr Abitur, die mündliche Abschlussprüfung fand Mitte März an ihrer Schule in Mülheim-Kärlich praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit und strenger Regelungen statt. Und der Abiball zum Leidwesen aller Beteiligten im häuslichen Garten. Während sie also nach Wiederbeginn auch an einem Wochentag praktisch uneingeschränkt verfügbar wäre, müsste der Rest des Teams terminlich einiges regeln, um die dichte Abwicklung der Spiele seriös zu gewährleisten.

Wie steht es finanziell um die beste Frauenmannschaft des Südwestens? Vorsorglich hat der Verein die im ursprünglichen Spielbetrieb bis zum 24. Mai (letztes Spiel gegen den FC 04 Ingolstadt) vorgesehenen Aufwandsentschädigungen für den Trainerstab, das Physioteam und die Spielerinnen zur Hälfte eingefroren. Heinemann: „Sollte es irgendwann weitergehen in den Juni oder vielleicht sogar Juli hinein, werden wir diese Beträge wieder ausschütten – das versteht sich von selbst.“ Ansonsten ist die fußballerische Zukunft in Zeiten wie diesen wenig bis gar nicht planbar. Das Damoklesschwert wegbrechender Sponsoring-Einnahmen und Zuschüsse trifft vermutlich viele Vereine, wenn sich die Situation in absehbarer Zeit nicht zumindest in Teilen wieder zum Positiven ändert.

Blick in eine ungewisse Zukunft: Auch die sportlich Verantwortlichen der ersten Frauenmannschaft der SG 99 Andernach wissen nicht wirklich, ob, wann und wie die abgebrochene Saison fortgeführt wird. Foto: Norbert J. Becker

 




Fußball-Spielpause bis auf Weiteres verlängert

Der DFB, der Regionalverband Südwest und der Fußballverband Rheinland haben aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Spielpause in allen angeschlossenen Ligen bis auf Weiteres verlängert. Das gilt somit auch für die Mannschaften unserer SG 99 Andernach.




Perfekt: Max und Daniel Kossmann spielen kommende Saison für die Bäckerjungen

Daniel Kossmann, der erst im Sommer 2019 von unserer SG 99 Andernach zum TSV Emmelshausen gewechselt ist, kehrt nach einer Saison wieder zurück zu seinem Heimatverein in die Bäckerjungenstadt: „Ich freue mich riesig auf die Jungs und den gesamten Verein. Nachdem sich hier in den letzten Monaten sehr viel bewegt hat, war für mich klar, dass ich irgendwann in meine Heimat zurückkehren werde. Den TSV nun nach nur einem Jahr wieder zu verlassen fällt mir nicht leicht, aber die Möglichkeit, hier endlich mit meinem jüngeren Bruder Max zusammen zu spielen, möchte ich unbedingt nutzen.“

Max Kossmann wechselt vom A-Ligisten SCC Saffig an den Rhein. Auch er hat eine Andernacher Vergangenheit und spielte bis zur U19 bei der SG 99, bevor er in den Seniorenbereich nach Saffig wechselte: „Ich freue mich auf die neue Herausforderung in Andernach. Für mich ist der Wechsel jetzt der nächste sportliche Schritt, zudem wollte ich natürlich auch die Chance nutzen, mit meinem Bruder höherklassig Fußball zu spielen.“

Trainer Kim Kossmann freut sich auf seine beiden Cousins: “Mit Daniel und Max gewinnen wir in der Offensive enorm an Qualität, da sind uns zwei echte Transfer-Coups gelungen. Die zwei Jungs waren meine absoluten Wunschspieler! Sowohl auf als auch neben dem Platz sind die zwei eine absolute Bereicherung für unseren Verein. Mit Daniel kommt ein Gesicht des Andernacher Fußballs zurück nach Hause. Max hat definitiv das Potenzial, den gleichen Weg hier in Andernach zu gehen wie sein Bruder.”

Ein Kossmann kommt selten allein: Trainer Kim Kossmann (Mitte) freut sich, in der neuen Saison mit seinen Cousins Max (links) und Daniel zusammenarbeiten zu dürfen. Foto: Laura Kossmann




Coronavirus-Wirren auch in Andernach: SG 99 verlegt sieben von 14 Spielen

Die Coronavirus-Wirren machen auch vor dem Fußball mit Beteiligung der Bäckerjungen und -mädchen nicht halt. Sieben der insgesamt 14 am Wochenende 14./15. März angesetzten Spiele werden vorsorglich und auch aufgrund unmittelbarer Betroffenheit diverser Schüler verlegt: A, C1, C2, D1, D2, E1 und E3 haben demnach ein freies Wochenende. Nicht davon betroffen sind derzeit die Begegnungen der vier Männer- und Frauenmannschaften sowie der B1/B2-Junioren und der C-Juniorinnen. Wir halten euch auf dem Laufenden, sollte sich da noch etwas ändern.

HIER geht´s zur aktualisierten Heimspiel-Übersicht.




A-Klasse: SG 99 Andernach II mit enttäuschendem Remis

SV Rheinland Mayen – SG 99 Andernach II  2:2 (1:0)

Vom Nachholspiel beim abgeschlagenen Tabellenletzten hatte man sich auf Andernacher Seite sicher mehr erhofft. Klar einkalkulierte drei Punkte sollten es sein, um den Abstand zur Abstiegszone auf komfortable 7 Punkte wachsen zu lassen.

In der ersten Hälfte dominierten die Gäste deutlich das Geschehen, setzten sich aber mit viel brotloser Kunst am Strafraum der Mayener fest. Während oft zu umständlich agiert wurde, kam ein ums andere Mal noch ein unglücklicher Abschluß hinzu. Ganz anders die dicht gestaffelten und auf Konter lauernden Hausherren. Der bullige M.Schmitt und der wieselige Nils Lenerz waren schwer kontrollierbar. Allerdings zählte der Führungstreffer eindeutig zur Kategorie “ Glückstreffer „. Der einzige aufs Tor gezielte Schuß von Rhld.Mayen fand abgefälscht seinen Weg in selbiges 1:0/19.Min./Manuel Schmitt ). Das Remis zur Pause wollte nicht fallen – auch aus kürzester Entfernung kullerte das Leder am Kasten vorbei ( 43./Florian Cui ).

Wesentlich ausgeglichener verlief die zweite Halbzeit. Wiederum M.Schmitt verpasste allein vor Ersatzkeeper D.Größgen mit einem schwachen Heber das mögliche 2:0/60.Min.  Dem vermehrten Andernacher Druck und einer Serie von Eckbällen entsprang das längst fällige 1:1 durch Philip Oster/72.Min. Zuvor landete ein Kopfball von Max Hildebrandt bereits an der Latte ( 67.Min.)Wer auf einen Einbruch der Hausherren spekulierte, wurde eines Besseren belehrt. Gefährliche und gute Angriffe brachten die SG 99 II wiederholt in Bedrängnis. Das 2:1 der Mayener war keineswegs unverdient (Manuel Schmitt/78.Min. ) . Unermüdlicher bissiger Einsatz, Laufbereitschaft bis zum Umfallen boten die Hausherren. Man fragte sich ernsthaft, warum diese Mannschaft Tabellenletzter ist. Tom Tiede gelang aus spitzem Winkel per Flachschuß das 2:2 nach 85 Minuten. Danach hatten beide Mannschaften durchaus noch Möglichkeiten auf den Sieg.

Auf jeden Fall hat sich Rheinland Mayen gehörigen Respekt verdient – und die SG 99 Andernach II kann in Mayen einfach nicht gewinnen.

Kommenden Samstag, 14.03.2020 steigt für die SG 99 II um 16.30 Uhr das Derby in Miesenheim. Hinspiel lautete knapp 2:1 für die SG 99 II .

Für die SG 99 II spielten: Dominik Größgen, Philip Oster, Kamil Grygo, Jonathan Burgmer, Yannik Velthaus, Andreas Reiswich, Florian Cui,Tom Tiede, Max Hildebrandt, Patrick Sesterhenn ,Alexander Unruh,Oliver Kubatta, Luca Durben und Kevin Müller

Text von Siegfried Wesselmann

 




Rheinlandliga: Andernach verkauft sich teuer

SG 2000 Mülheim-Kärlich – SG 99 Andernach 1:0 (1:0)

Mülheim-Kärlich. Am Ende fehlte ein Handelfmeter zur Überraschung. Dass die SG 99 Andernach beim Tabellenführer aus Mülheim-Kärlich keinen Punkt mitnahm, lag an einem Pfiff von Schiedsrichter Jean Luc Behrens. Der entschied nach einer guten halben Stunde auf Handspiel von Daniel Neunheuser im eigenen Strafraum. Eine bei den Gästen umstrittene Entscheidung. Andernachs Trainer Kim Kossmann blieb jedoch diplomatisch. „Ich stand zu weit weg, um das zu beurteilen“, sagte er. Daniel Aretz kümmerten die Diskussionen nicht. Er schnappte sich den Ball und verwandelte sicher zum 1:0 (34.). Es sollte das einzige Tor des Tages bleiben.

Die Andernacher holten somit zwar keine Punkte aus Mülheim-Kärlich mit zurück in die Bäckerjungenstadt. Unglücklich war Kossmann mit der Leistung seiner Mannschaft dennoch nicht. „Das Ergebnis hat nicht gestimmt, der ganze Rest war okay“, sagte er. „Ich bin total zufrieden, wie wir uns hier verkauft haben.“

Der Rheinlandliga-Primus aus Mülheim-Kärlich tat sich gegen die gut aufgelegten Gäste tatsächlich schwerer als erwartet. Abgesehen vom Handelfmeter wurde es im Andernacher Strafraum vor der Pause nur einmal brenzlig. Ein abgefälschter Aretz-Schuss flog nur knapp am Tor vorbei (13.). Für Andernach hätte hingegen Jan Hawel nach gerade einmal 20 Sekunden bereits zur Führung treffen können, scheiterte jedoch an Mülheims Keeper Daniel Hüneke. Auch einen Hawel-Kopfball nach 40 Minuten konnte Hüneke entschärfen. Mülheim-Kärlich hatte zwar in der ersten Halbzeit mehr Ballbesitz und mehr Spielanteile, machte daraus jedoch recht wenig.

Anders nach Wiederanpfiff. Majdi Mahmud scheiterte gleich zwei Mal aus bester Schussposition an Andernachs Keeper Steffen Weber (52., 54.). Nach einem unnötigen Ballverlust von Tim Hoffmann klärte Weber kurz darauf zudem in höchster Not gegen den alleine auf ihn zulaufenden Moritz Wolf (56.). Andernach wackelte in dieser Phase bedrohlich, das 2:0 schien nur eine Folge der Zeit.

Doch die Kossmann-Elf fing sich wieder und bot dem Favoriten in der letzten halben Stunde ein Spiel auf Augenhöhe und strahlte in der Schlussphase sogar mehr Torgefahr aus. Nach einem Eckball kam Jörn Heider aus dem Hintergrund zum Abschluss. Sein verdeckter Schuss konnte nur gerade so auf der Mülheimer Torlinie geklärt werden (71.). Nach einer weiteren Ecke von Melih Taha Begen köpfte Hawel zudem nur knapp vorbei (77.). Der durchaus mögliche Ausgleich sollte den Gästen jedoch nicht mehr gelingen. „Ärgerlich“, bilanzierte Kossmann. Mut machte ihm dieser Freitagabend dennoch.

Mülheim-Kärlich: Hüneke, Lauer, Heinrich, Scheu, M. Rönz, Birkner, C. Rönz (85. Mintgen), Wolf (65. Dimmel), Mahmud, Dohmen, Aretz

Andernach: Weber, K. Begen, Schmitz (78. Demiraj), Hoffmann, M. Begen, Neunheuser, Heider, Hild (67. Bajrami), Conrad, Zeneli (57. Oligschläger), Hawel

SR: Jean Luc Behrens (Neunkhausen)

Zuschauer: 150

Tor: 1:0 Aretz (34., Handelfmeter)

Text von Marc Latsch




Trainerwechsel: Kappy Stümper scheidet aus, Florian Stein stößt im Sommer zum Zweitliga-Team

Wechsel in der Führungsriege der ersten Frauenfußball-Mannschaft in Andernach: Nach sieben erfolgreichen Jahren bei der SG 99 wird Karl-Peter „Kappy“ Stümper im Sommer offiziell als Teamchef zurücktreten, im Gegenzug verstärkt Florian Stein, derzeit DFB-Stützpunkttrainer, den Trainerstab des aktuellen Zweitligisten. Am Abend seines 64. Geburtstags verkündete „Kappy“ Stümper im Rahmen einer Mannschaftssitzung diese Entscheidung mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Wenn man die Möglichkeit hat, einen Florian Stein für unseren Verein zu gewinnen, muss man diese Chance wahrnehmen. Ich bin mir sicher, dass dieser Wechsel der Mannschaft einen neuen Impuls gibt.“ Der Unkelbacher bleibt den Bäckermädchen allerdings erhalten und wird sich fortan um organisatorische Belange rund ums Team kümmern.

Seine Nachfolge ist bereits geklärt: Mit Stein kehrt ein alter Bekannter nach Andernach zurück, er bildet mit Isabelle Stümper ein gleichberechtigtes Trainerduo. Armin Grauel wird das Gespann als Co-Trainer unterstützen. Diese neue Personalkonstellation greift aber nur für den Fall, dass die Mannschaft in den noch zehn offenen Spielen den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga schafft. A-Lizenz-Inhaber Stein spielte selbst die komplette Jugendzeit bei der SG 99 Andernach, bevor der jetzt 31-Jährige zum damaligen Rheinlandligisten Spvgg Burgbrohl wechselte und im Anschluss auch für den TuS Mayen und die EGC Wirges in der Oberliga auflief. Auch aufgrund einer schweren Fußverletzung schlug Stein bereits früh den Trainerweg ein, übernahm in der Saison 2016/17 den Männer-Rheinlandligisten SG Eintracht Mendig/Bell sowie in der Saison 2017/18 die U17-Junioren der TuS Koblenz. Aktuell ist der gebürtige Namedyer beim Fußballverband Rheinland zuständiger Auswahltrainer der U19-Juniorinnen.

Stein freut sich auf die neue Herausforderung: „Ich verfolge die Entwicklung des Frauen- und Mädchenfußballs in Andernach schon einige Jahre und finde es beeindruckend, wie professionell der Verein inzwischen aufgestellt ist. Außerdem sehe ich in der Mannschaft noch Entwicklungspotenzial, daher ist diese Aufgabe sehr reizvoll für mich.“ Die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Zukunft der Bäckermädchen sind gegeben, dieser Tage reicht der Verein beim DFB die obligatorischen Unterlagen für das Zulassungsverfahren der Saison 2020/21 ein. Geschäftsführer Bodo Heinemann und Trainerin Isabelle Stümper sagen unisono: „Mit der Verpflichtung von Florian Stein schaffen wir ein noch professionelleres Umfeld. Jetzt liegt es an der Mannschaft und am derzeitigen Trainerteam, die sportlichen Ziele zu verwirklichen.“ Von Kevin Müller

Die alte und neue Führungsriege der ersten Frauenmannschaft der SG 99 Andernach auf einen Blick: (von links) Co-Trainer Armin Grauel, der scheidende Teamchef Kappy Stümper, Trainerin Isabelle Stümper, Florian Stein (künftiger Teil des Trainergespanns) und Geschäftsführer Bodo Heinemann. Foto: Kevin Müller




Rheinlandliga: Rückkehrer Daniel Neunheuser wird zum Matchwinner

SG 99 Andernach – VfB Wissen 1:0 (1:0)

Andernach. Keine 20 Minuten stand Daniel Neunheuser auf dem Platz, da erzielte er schon eins der wichtigsten Andernacher Tore in dieser Saison. Andernachs Stamm-„Sechser“, der die gesamte Hinrunde mit einem Kreuzbandriss ausgefallen war, kam nach einem Eckball auf Umwegen an den Ball und traf aus kurzer Distanz mit wuchtigem Schuss zum 1:0 (19.). Dem goldenen Tor des Tages. Mit dem Sieg gegen den Mitkonkurrenten VfB Wissen gelang den Gastgebern damit gleich zum Jahresauftakt ein kleiner Befreiungsschlag und der Sprung vom letzten auf den viertletzten Tabellenplatz.

„Am Ende wäre der Ausgleich für Wissen schon verdient gewesen“, sagte Andernachs Trainer Kim Kossmann. „Aber wir hatten häufig in dieser Saison kein Glück, das war dieses Mal anders.“ Kossmann bezieht sich dabei vor allem auf die zweite Hälfte, in der sich beide Teams zwar einen offenen Schlagabtausch lieferten. Zeitweise allerdings die Wissener doch merklich den Ton angaben. Kadir Mete Begen nach einer Ecke (38.) und Enis Bajrami vergaben beste Chancen zum zweiten Treffer.

Nach der Pause waren es dann die Wissener, die mehr vom Spiel hatten. Lukas Becher umspielte mehrere Gegenspieler und scheiterte nur knapp an Andernachs Torhüter Steffen Weber (67.). Yannick Tsannang traf wenige Minuten später sogar den Pfosten. Andernach sorgte zwar hin und wieder für Entlastung, doch Ole Conrad (68.) und Hakan Külahcioglu (77.) verpassten es die sich bietenden Kontermöglichkeiten zur Entscheidung zu nutzen. So blieben die durchaus fehleranfälligen Andernacher bis zur Schlussminute unter Druck. Und verspielten beinahe noch den Sieg. In der dritten Minute der Nachspielzeit war es Mirkan Kasikci, der aus kürzester Distanz freistehend zu hoch zielte. „Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen, aber der Sieg war auch nicht völlig unverdient“, bilanzierte ein glücklicher Kossmann, der jedoch auch eine schlechte Nachricht verkraften musste.

Abwehrchef Kadir Mete Begen wird, wie am Sonntag bekannt wurde, zur neuen Saison die SG 99 Andernach verlassen. „Er möchte sich nochmal verändern, deswegen verlässt er den Verein“, sagt Kossmann. „Nach sechs erfolgreichen Jahren, die mit dem Aufstieg gekrönt wurden, ist es an der Zeit eine neue Herausforderung anzutreten“, lässt sich Begen in einer Vereins-Pressemeldung zitieren. Er sei sich jedoch sicher, dass er vorher mit dem Verein den Klassenerhalt schaffen werde. „Es ist natürlich sehr schade, dass Mete uns verlässt“, sagt Kossmann. „Dennoch akzeptieren wir seine Entscheidung.“

Andernach: Weber, K. Begen, Schmitz, Heider, Unterbörsch, Neunheuser, Matzon, Conrad (83. Hild), Bajrami (72. Zeneli), Külahcioglu (88. Hoffmann), Hawel

Wissen: Klappert, S. Ebach, Weitershagen, M. Ebach (81. Scherreiks), Tsannang (70. Foniq), Brenner, Berber (55. Becher), Bayram, Winzenburg, Slesiona, Kasikci

SR: Maximilian Rüger (Petersberg)

Zuschauer: 100

Tor: 1:0 Neunheuser (19.)

Text von Marc Latsch




Trainer gesucht: SG 99 plant mit den B-Junioren die Regionalliga-Saison 2020/21

Die U17 unserer SG 99 Andernach blickt auf eine bisher äußerst zufriedenstellende Spielzeit in der B-Junioren-Regionalliga Südwest zurück. Vor dem ersten Spiel nach der Winterpause, der Auswärtsbegegnung am Sonntag um 13 Uhr bei Wormatia Worms, liegt die Elf von Trainer Salvatore Nizza bereits stattliche zehn Zähler vor der Abstiegszone. Bis zum Saisonende soll sich daran nichts ändern, dann ist allerdings vorerst Nizzas Trainertätigkeit beendet. Er wird erfreulicherweise Vater von Zwillingen und wird sich künftig im Verein der Bäckerjungen aus zeitlichen Gründen nur noch auf seine Schaffenskraft als Jugendleiter konzentrieren können. In dieser Funktion sucht er somit schon jetzt einen Nachfolger, der seine erfolgreiche Arbeit bei den B-Junioren ab dem 1. Juli fortsetzen wird. Interessenten (mit gültiger DFB/Jugendelite-Lizenz) wenden sich bitte vertrauensvoll direkt an unseren „Salva“ (0151-40047952, salvatore.nizza@sg99-andernach.de).

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2. Bundesliga: Andernacher Frauen hoffen auf Zählbares bei der TSG 1899 II

Die Aufgaben in der 2. Bundesliga werden für die Fußballfrauen der SG 99 Andernach im neuen Jahr nicht leichter: Nach der 1:3-Hausaufgabe gegen den SV Meppen müssen die Bäckermädchen nun im vorgezogenen Spiel der 16. Runde bei der TSG 1899 Hoffenheim II am Samstag ab 16 Uhr ihr Bestes geben. Der Gastgeber ist seit fünf Spielen ungeschlagen (drei Siege, zwei Unentschieden) und nach dem jüngsten 1:0 gegen den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg II so etwas wie die Mannschaft der Stunde.

Kleiner Lichtblick in Andernacher Reihen: Nach der Personalmisere des vergangenen Wochenendes – nur 14 Spielerinnen standen Trainerin Isabelle Stümper zur Verfügung – wird Andernach wieder mit breiterem Kader die knapp 200 Kilometer lange Reise zum Spielort nach St. Leon antreten. Die Partie wird wegen schlechter Platzbedingungen der Hauptspielstätte auf Kunstrasen ausgetragen. Hoffnungen im Lager der Gäste weckt vor allem die Hinrundenbegegnung, als die SG 99 nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt überraschend mit 2:0 die Oberhand gegen die Elf aus dem Kraichgau behielt – sehr zum Unmut von TSG-Trainer Siegfried Becker, der jetzt natürlich auf einen umgekehrten Ausgang setzt.

Der Sieg im August sollte der bislang einzige ohne Gegentor bleiben. Isabelle Stümper erinnert sich gern: „Es war eine sehr disziplinierte Leistung, da haben wir den Gegner so gut wie gar nicht zur Entfaltung kommen lassen.“ Der Treffer von Antonia Hornberg und ein Eigentor von Lisann Kaut sorgten seinerzeit für die ersten drei von jetzt 16 Punkten der Andernacher. Wegen der ursprünglich geplanten Länderspielreise der U 20-Nationalmannschaft nach Thailand folgt ein freies Liga-Wochenende, auch wenn dieser Trip wegen der Corona-Wirren mittlerweile abgesagt worden ist. Um im Rhythmus zu bleiben, absolviert die SG 99 am Sonntag, 8. März, um 16.30 Uhr ein Testspiel gegen Rheinlandliga-Spitzenreiter SV Holzbach.

Im Hinspiel feierte die SG 99 (links mit Julia Schermuly beim Torschuss) ein 2:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim II und Schlussfrau Janina Leitzig. Foto: Norbert J. Becker