1

Bäckerjungen verpassen das erlösende Tor – 0:0 bei der SG Ellscheid

Den erhofften Auswärtssieg hat die SG 99 Andernach bei der SG Ellscheid verfehlt, aber beim 0:0 zumindest einen Punkt mitgenommen. „Es war das erwartet schwere Spiel. Wir haben es versucht bis zur letzten Sekunde“, sagt Trainer Kim Kossmann. „Die Chancen, die wir hatten, haben wir nicht genutzt.“

So richtig viel hatten sich die Bäckerjungen beim Rheinlandliga-Schlusslicht nicht vorzuwerfen. Die Andernacher standen defensiv zum wiederholten Mal sicher und konnten sich in der Offensive immer wieder durchsetzen. Das Problem: Der Ball wollte einfach nicht ins Tor.

Die erste Riesenchance hatte Tim Hoffmann, dessen Kopfball nach einer halben Stunde auf der Linie geklärt wurde. Nach der Pause scheiterte erst wieder Hoffmann, dann war es Jan Engels, dessen Schuss wiederum erst auf der Linie entschärft werden konnte. Nach einer Vier-gegen-zwei-Situation schob Daniel Neunheuser quer auf Fabian Weber. Wieder grätschte ein Spieler dazwischen. Und in der Schlussphase scheiterte Ole Conrad aus drei Metern ebenfalls am Fuß eines Ellscheider Verteidigers.

„Wir haben uns natürlich mehr erhofft, dürfen aber auch nicht vergessen, wo wir herkommen“, sagt Kossmann. „Ich würde lügen, wenn ich sage, wir sind zufrieden.“

Fünf Spiele lang hat die SG 99 Andernach nun nicht mehr verloren und dabei immerhin sieben Punkte geholt. Das Problem der Bäckerjungen heißt Niederroßbach. Der direkte Verfolger auf dem ersten möglichen Abstiegsplatz hat am Wochenende wieder gewonnen (2:1 in Malberg). So bleiben es leider vorerst noch spannende Wochen für die Andernacher.

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Wilbert, Unruh, Neunheuser, Reif (67. Weber), Engels, Reintges, Kossmann (75. Conrad), Alijaj (46. Oligschläger)

SR: Robert Milz (Simmern)

Zuschauer: 150

Tore: Fehlanzeige

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Samstag, 29. April um 16 Uhr gegen den FSV Trier-Tarforst.

Auch Jan Engels gelang am Sonntag nicht das erlösende Tor. Foto: René Weiss

(mlat)




1:3 – SG 99 muss sich dem Bundesliga-Aufsteiger aus Leipzig beugen

Der vierte Streich in Serie gegen RB Leipzig blieb den Fußballfrauen der SG 99 Andernach am 21. Spieltag der 2. Bundesliga verwehrt. Mit 1:3 (0:0) mussten sich die Bäckermädchen dem Bundesliga-Aufsteiger geschlagen geben, der mit diesem Sieg wohl auch den Meistertitel endgültig in der Tasche haben dürfte. 15 Punkte und eine um plus 37 Treffer bessere Tordifferenz gegenüber dem Zweitplatzierten 1. FC Nürnberg lässt sich das Ensemble aus Sachsen in den fünf noch ausstehenden Runden gewiss nicht mehr nehmen. Der Andernacher Trainer Florian Stein trug’s mit Fassung und lobte die Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben dem Gegner mit viel Herz und Leidenschaft alles abverlangt und haben bis zum Ende nicht aufgesteckt.“ Dabei waren die personellen Voraussetzungen alles andere als günstig, das bisherige Verletzungspech bleibt den Bäckermädchen weiterhin treu. Neben den Langzeitausfällen musste die SG 99 diesmal auch auf Maren Weingarz und Selina Garofalo verzichten, ganz kurzfristig zudem auf Vanessa Zilligen. „Es geht nicht, jeder Schritt schmerzt ihr“, signalisierte Teammanagerin Isabelle Hawel nach der Aufwärmphase.

So rutschte Caroline Asteroth flugs in die Fünfer-Abwehrkette und half mit, die Null gegen stürmische Leipzigerinnen im ersten Abschnitt zu verteidigen. Etwa nach 25 Minuten nahm die SG 99 das Heft in die Hand. Zweimal durfte RB von Glück reden, dass der Tabellenführer nicht in Rückstand geraten war. Zunächst verweigerte die Schiedsrichterin dem Gastgeber einen klaren Foulelfmeter, als Julia Schermuly den Ball an der Leipziger Torhüterin Gina Schüller bereits vorbeigelegt hatte, dann aber von ihr in Kombination mit Abwehrspielerin Anika Metzner unsanft zu Fall gebracht worden war (36.). Die Pfeife blieb aber stumm. Drei Minuten später zielte Kapitänin Lisa Kossmann in aussichtsreicher Position zu hoch.

Das zitierte Glück hatte dann aber auch die SG 99 doppelt vorm Pausenpfiff. Medina Desic traf zum vermeintlichen 0:1, soll zuvor aber im Abseits gestanden haben (40.). „Nie im Leben“, protestierte die starke Leipziger Stürmerin lautstark – und lag mit dieser Aussage wohl ganz nahe an der Wahrheit. In der Nachspielzeit spielte der Spitzenreiter schnell über die linke Seite, zu schnell für die SG 99. Marlene Müller passte scharf nach innen, Alina Wagner klärte in letzter Sekunde vor der einschussbereiten Barbara Brecht (45.+3). Diesen Schwung nahm Leipzig mit in die zweiten 45 Minuten, benötigte zur Führung aber die Unterstützung der Andernacher Torhüterin.

Laura van der Laan lenkte die hereinsegelnde Ecke von Louise Ringsing genau vor die Füße von Desic, da ließ sich die Angreiferin nicht zweimal bitten – 0:1 (53.). So richtig hatten sich die Stein-Schützlinge noch nicht von diesem Nackenschlag erholt, da schlug es bereits ein weiteres Mal hinten ein. Desic ging auf links durch, bediente quer Korina Janez, die sich in Ruhe eine freie Ecke aussuchen konnte – 0:2 (59.). Nur gut für die SG 99, dass drei Minuten später dem fulminanten Distanzschuss von Lea Mauly die Latte im Weg stand, sonst hätte die ganze Geschichte richtig böse enden können.

So waren verbissen kämpfende Andernacherinnen urplötzlich zurück im Geschäft. Nach einer Kossmann-Ecke und dem sich anschließenden Kopfball von Julia Schermuly ließ Gina Schüller im Leipziger Tor das Spielgerät nur ungenügend nach vorn abprallen, Carolin Schraa staubte in Torjägerinnen-Manier ab – 1:2 (69.). „Verdient, dieser Treffer war wichtig fürs Selbstvertrauen“, befand Stein. Doch dieser Hoffnungsfunke war schnell wieder erloschen, erneut entpuppte sich Desic als Spielverderberin. Nach einem schlechten Pass von Kathrin Schermuly im Spielaufbau schaltete Mauly zügig, bediente Desic in der Mitte, die per Volleyschuss den Tabellenführer wieder auf Kurs brachte – 1:3 (72.).

Die SG 99 warf in der Schlussphase alles nach vorn, roch hier und da auch am zweiten Treffer, doch der wollte nicht mehr fallen. Andernach rutschte mit der zweiten Niederlage hintereinander auf Platz vier des Zahlenwerks zurück und muss nun aufpassen, nicht noch weiter nach hinten durchgereicht zu werden. Stein wirkt gelassen: „Die Tabelle interessiert mich im Moment überhaupt nicht, wir lassen uns keineswegs verrückt machen“, sagt er auch schon mit Blick auf das nächste Spiel, in dem am kommenden Sonntag mit dem 1. FC Nürnberg der zweite ganz heiße Aufstiegsaspirant auf die Bäckermädchen wartet. Bodo Heinemann

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Weiter geht es am Sonntag, 30. April (14 Uhr), mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg.

Da schöpfte die SG 99 noch einmal Hoffnung, als Carolin Schraa (in der Mitte mit schwarzem Trikot) – rechts beobachtet von Teamkollegin Kathrin Schermuly – den Ball vor RB-Keeperin Gina Schüller zum 1:2-Anschlusstreffer über die Linie stocherte.

Foul? Oder doch nicht? Julia Schermuly wird hier in der 36. Minute jedenfalls von der Leipziger Torhüterin Gina Schüller und ihrer Teamkollegin Anika Metzner unsanft von den Beinen geholt. Weiterspielen – entschied die Schiedsrichterin. Fotos: René Weiss




SG 99 will Neu-Bundesligist RB Leipzig zum vierten Mal ärgern

In der 2. Frauenfußball-Bundesliga hat RB Leipzig seinen Traum bereits verwirklicht. Sechs Runden vor Saisonschluss steht der weit enteilte Spitzenreiter aus Sachsen bereits als Aufsteiger in die deutsche Eliteklasse fest. Das nun folgende Auswärtsspiel am Sonntag um 11 Uhr bei der SG 99 Andernach hat für die Mannschaft von Trainer Saban Uzun aber noch doppelte Bedeutung. Zum einen wollen sich die Leipzigerinnen für drei Niederlagen in Serie (2:3, 0:5, 0:1) gegen die Bäckermädchen rehabilitieren, zum anderen wäre mit einem weiteren Sieg der Meistertitel in der Tasche, wenn der verfolgende 1. FC Nürnberg tags zuvor nicht gegen Jena gewinnt. Außerdem spricht das deutlich bessere Torverhältnis für Leipzig. So oder so, es ist alles nur noch eine Frage der Zeit.

Geht’s nach dem Andernacher Trainer Florian Stein, werden am Sonntag noch keine Sektkorken knallen: „Aller guten Dinge sind vier“, sagt er schmunzelnd und erfährt dabei das zustimmende Nicken von Teammanagerin Isabelle Hawel. „Leipzig spielt eine fast perfekte Saison“, sagt Stein aber auch anerkennend, wenn er auf die RB-Bilanz schaut. Im DFB-Pokal klappte es zuletzt jedoch nicht wie geplant. Mit einem Tor in der siebten Minute der Nachspielzeit warf Bundesligist SC Freiburg den Tabellenführer des Unterhauses im Halbfinale mit 1:0 aus dem Wettbewerb. Hasret Kayikci traf RB vor 1800 Zuschauern mitten ins Herz. Andernacher Anhänger erinnern sich: Jene Kayikci traf auch beim 3:2 nach Verlängerung in der zweiten Runde bei der SG 99, per Foulelfmeter stellte sie die Weichen für den erfolgreichen Fortgang der Pokalgeschichte.

Trost für unterlegene Leipzigerinnen: In den Mittagsstunden vorm Spiel gegen Freiburg stand der angestrebte Aufstieg in die Bundesliga fest. Der Spitzenreiter bekam sozusagen auf dem Sofa mit, wie Gütersloh mit 1:2 gegen Ingolstadt unterlag. Damit liegen zwischen RB und dem ersten Nichtaufstiegsplatz stolze 19 Punkte, das ist in nur noch sechs Begegnungen nicht mehr zu verspielen. Die aktuelle Formkurve spricht nicht gerade für die SG 99. Nur eines von sieben Rückrundenspielen haben die Bäckermädchen gewonnen, zudem viermal ein Unentschieden geholt. Stein blendet die Statistik aus: „Wir wollen es dem neuen Erstligisten wieder so schwer wie möglich machen und freuen uns total, erstmals in diesem Jahr auf dem neu aufbereiteten Rasenplatz im Stadion spielen zu dürfen.“ Der wurde in den vergangenen Wochen für eine fünfstellige Summe fachgerecht auf Vordermann gebracht.

In diesem Zusammenhang ist eine Entscheidung mit Blick auf die kommende Saison bereits gefallen. Sollte jener Rasenplatz im Spätherbst oder Winter witterungsbedingt mal nicht bespielbar sein, dient fortan der neue Kunstrasen in Mendig nach Übereinkunft mit dem Vorstand der ortsansässigen SG Eintracht als Ausweichspielstätte. Im Rahmen des Zulassungsverfahrens fiel das in die Jahre gekommene künstliche Grün in Andernach (2009 erbaut) durch das erstmals notwendige Zertifizierungsverfahren. Stein: „Schade zwar, dass wir dann nicht mehr vor unserer Haustür spielen können. Wir sind aber sehr dankbar, dass uns die SG Eintracht Mendig/Bell auf diese Weise unterstützt.“ Erfahrungsgemäß werden in der besagten Periode etwa vier Heimspiele auf Kunstrasen ausgetragen. Doch das ist Zukunftsmusik. Jetzt wartet erst einmal der Vergleich mit RB Leipzig.

Die SG 99 (schwarze Trikots) schlägt RB Leipzig in ihrer saisonalen Hochleistungsphase auswärts mit 3:2, es sollte lange Zeit die einzige Niederlage des Spitzenreiters bleiben. Hier bejubeln die Bäckermädchen den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich durch Doppeltorschützin Julia Schermuly. Dieses Kunststück soll nun nach Möglichkeit auch vor eigenem Publikum gelingen.⋌Foto: Tobias Jenatschek




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 12

Die zwölfte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen Spitzenreiter RB Leipzig (Sonntag, 23. April, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (28 Seiten / 11,4 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

sz12-230423




Starker Auftritt in Wissen – SG 99 erkämpft sich in Unterzahl einen Punkt

Es ist nicht die stärkste Saison der SG 99 Andernach, aber am Donnerstagabend war wieder eines dieser Spiele, bei dem das Potenzial der Bäckerjungen aufblitzte. Die schwere Auswärtsaufgabe beim äußerst heimstarken VfB Wissen meisterten die Andernacher mit Bravour. Trotz mehr als halbstündiger Unterzahl erkämpfte sich das Team von Trainer Kim Kossmann ein 1:1-Unentschieden. Und war damit erst die dritte von 13 Mannschaften, die in dieser Saison dort nicht verlor.

„Wahnsinn, wie wir am Ende gekämpft haben. Das war sehr leidenschaftlich“, sagt Kossmann, der von einem „verdienten Punkt“ sprach. Hannes Lutz hatte seiner Mannschaft zuvor mit einer gelb-roten Karten wegen Foulspiels und Ballwegschlagens einen Bärendienst erwiesen (59.). „Das war sehr dumm, wird ihm so schnell aber nicht noch einmal passieren“, sagt Kossmann.

Bis dahin waren die Andernacher gut im Spiel. Nach einem Freistoß von David Reif und einer Kopfballverlängerung von Tim Hoffmann traf Gian Luca Dolon aus kurzer Distanz zum 0:1 (22.). Kurz danach scheiterte der später vom Platz gestellte Lutz im Eins-gegen-Eins an Wissens Torhüter Philipp Klappert und verpasste das mögliche 0:2. Chancen gab es auf beiden Seiten, ein Eckball sorgte kurz vor der Pause für das 1:1 durch Paul Christian (44.).

In der zweiten Halbzeit konnten die Gäste durch den Platzverweis gegen Lutz ihre Spielidee nicht lange aufrechterhalten. Was blieb war Kampf, Abwehrarbeit und ein wenig Glück. Der Siegtreffer für die Wissener sollte nicht mehr fallen. „Vor dem Spiel hätten wir den Punkt mitgenommen, nach dem Spiel erst recht“, sagt Kossmann.

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Wilbert, Unruh, Neunheuser, Reif (90.+1 Oster), Engels (84. Oligschläger), Reintges (90.+2 Alijaj), Lutz, Dolon (60. Kossmann)

SR: Alexander Mroß (Niederfell)

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Dolon (22.), 1:1 Christian (44.)

Besonderheit: gelb-rote Karte gegen Hannes Lutz (Andernach) wegen Foulspiels und Ballwegschlagens (59.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 23. April um 15.30 Uhr. Dann gastieren die Bäckerjungen bei der SG Ellscheid.

Nicht nur Steffen Weber hatte beim 1:1 in Wissen Grund zur Freude. Foto: René Weiss

 

 

 

 

 

 

 

 

(mlat)

 

 




E1-Bäckerjungen setzen Siegesserie fort

Die E1-Bäckerjungen der SG99 Andernach setzten ihre Siegesserie in der Leistungsklassen-Staffel 2 fort und stehen nach vier Spielen und einem Torverhältnis von 29:5 hoch verdient auf dem ersten Tabellenplatz. Am vergangenen Samstag stand das vorletzte Hinrundenspiel gegen die Grafschafter JSG an, die punktgleich auf Platz zwei lagen. Es sollte sich als die größte Bewährungsprobe für unsere E1-Kicker in ihrer noch sehr jungen Fußballerkarriere herausstellen. Man traf auf den bis dahin unbekannten und stärksten Gegner, der zudem von sehr zahlreich angereisten und lautstarken Fans unterstützt wurde. Auf der Andernacher Seite versuchten die in einstelliger Zahl mitgereisten Eltern dagegenzuhalten und taten ihr Bestes. Daher galt es von Beginn an, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich von außen nicht beirren zu lassen. Mit einer 3:1-Führung gingen unsere Blau-Weißen in die Halbzeit und bewiesen damit eindrucksvoll, dass sie dem Druck gewachsen waren.

Trotz voller Konzentration auf das Wesentliche, führte eine weitere äußerst zweifelhafte Schiedsrichterentscheidung dazu, dass die Jungs aufgrund einer Zeitstrafe Mitte der zweiten Halbzeit und einem zwischenzeitlichen 3:2-Anschlusstreffer durch Grafschaft, fünf Minuten in Unterzahl spielen mussten. Vor allem in dieser Situation haben die Kinder ihre mentale Stärke und überragenden Teamgeist bewiesen und mich als ihren Trainer sehr stolz gemacht. Denn die Grafschafter Spieler wurden von ihren Fans aus voller Kehle zu Höchstleistungen regelrecht „gepeitscht“ um doch noch den Ausgleich zum 3:3 zu schießen. Doch die Bäckerjungen überstanden diese druckvolle Phase und ließen die Fans in der 47. Minute, nach einem überragenden Spielzug, mit einem Tor zum 4:2 verstummen. Man kann gewiss von Karma sprechen, denn der Torschütze zum 4:2 Endstand war kein anderer als der mit der Zeitstrafe belegte und kurz zuvor wieder eingewechselte Spieler.

Nicht zuletzt diese Reaktion, während sich die meisten Spieler wohl weiterhin nur über den Schiri aufgeregt hätten, ist ein weiterer Beweis dafür, dass sich die E1-Junioren der SG99 Andernach auf einem sehr guten Weg befinden, zu hervorragenden und fairen Mannschaftsspielern zu werden.

Beide Trainer waren sich nach dem Spiel einig, dass alle Spieler und Fans sehr fair waren und bei dem in der E-Jugend obligatorischen Achtmeter-Schießen im Anschluss hat man wieder ausschließlich lachende Kindergesichter gesehen. Es wurde fleißig abgeklatscht und gegenseitiger Respekt für die kämpferische Partie ausgesprochen.

Das Rückspiel gegen die Grafschafter JSG findet am 16. Mai auf dem Kleinfeld am Andernacher Stadion statt. Da es gleichzeitig das letzte Spiel der Saison sein wird, würden die Jungs und ich uns über eine große Fanbeteiligung sehr freuen. Seid dabei und unterstützt die jungen Nachwuchskicker unserer Bäckerjungenstadt dabei, nach 2017 erstmals wieder den Einzug ins Finale am 10. Juni perfekt zu machen. Es geht schließlich um die Meisterschaft des Kreises Rhein-Ahr und mit einem Finalsieg um die Qualifizierung für die Bezirksliga der D-Junioren.

Das Tor zum 4:2-Endstand in der 47. Minute

Die E1-Bäckerjungen stellen:
Anton Wendland, Cristiano Casian, Denis-Andrei Chiscop, Felix Wiesel, Florian Speich, Gereon Kallen, Jonas Baumgartner, Leonard Luithlen, Mark Berezovoy, Mikael Kahveci, Sviatoslav Kuts und Vitali Chizhov

Autor u. Foto: Alex Wendland




SG 99 II unterliegt mit 1:5 beim Regionalliga-Spitzenreiter Elversberg

Bewegte und bewegende Spiele liegen im launischen Monat April hinter der zweiten Frauenmannschaft der SG 99 Andernach: Einem dürftigen 1:1 (1:0) zu Hause im Regionalliga-Duell mit dem Mitaufsteiger SV Ober-Olm folgte eine Woche später an Ostern eine denkwürdige Pokalpartie. Mit 7:8 nach Elfmeterschießen ging die Begegnung mit dem Klassenkonkurrenten TuS Issel in die Binsen – und das nach einer durchaus komfortablen 3:0-Führung, die Issel in den letzten Minuten der regulären Spielzeit jedoch pulverisierte.

Im Alltag der Südweststaffel schloss sich der Kräftevergleich beim Titelaspiranten SV 07 Elversberg an, das Spiel ging klar mit 1:5 (1:3) verloren. Trainer Kappy Stümper wollte da auch im Nachgang nichts schöner reden als es war: „Der Sieg des Tabellenführers geht absolut in Ordnung, da Elversberg mit seinem schnellen Kombinationsfußball auf dem breiten Kunstrasenplatz in Göttelborn demonstrierte, warum das Team zurück in die 2. Bundesliga strebt.“

Etwas erleichtert wurde der Sieg aber durch einen umstrittenen Treffer zum 1:0. Eine klar im Abseits befindliche Spielerin behinderte SG-Torhüterin Lisa Krupp, so dass sie den Torschuss der U17-Nationalspielerin Emma Junold nicht parieren konnte (11.). Marie Schäfer schaffte zwar den zwischenzeitlichen Ausgleich (29.), doch Lilli Berwind (33.) und Karen Hager (40.) sorgten noch vor dem Pausenpfiff für klare Verhältnisse. Im zweiten Abschnitt schraubten Alissa Andres (67.) und Morgan Rees (76.) das Ergebnis in die Höhe.

Stümper bilanzierte: „Positiv nehmen wir mit, dass dies die einzige deutliche Niederlage gegen eines der Spitzenteams war und die Mannschaft bis zur letzten Minute gekämpft hat. Auch die kommende Aufgabe gegen den TuS Issel wird unserem Team wieder alles abverlangen. Hier erwarte ich allerdings wieder ein Spiel auf Augenhöhe, so wie in den bisherigen zwei Begegnungen in dieser Saison auch.“ Der dritte Schlagabtausch beider Teams wird am Sonntag, 23. April, um 14 Uhr auf dem Kunstrasenplatz im Andernacher Stadion angepfiffen. Bodo Heinemann

Die Statistik zum Spiel gegen Elversberg gibt es HIER

Marie Schäfer (ganz links im blauen Trikot) schaffte nach 29 Minuten den Andernacher Ausgleich im Spiel bei der SV 07 Elversberg. Zu mehr sollte es für die SG 99 (von rechts mit Joelina Martini, Judith Modigell und Laetitia Theis) auf dem Kunstrasenplatz in Göttelborn aber nicht reichen. Foto: Norbert J. Becker




SG 99 schießt das erste und letzte Tor, verliert Schlammschlacht in Jena aber mit 2:3

Die Fußballfrauen der SG 99 Andernach leisteten unfreiwillig Schützenhilfe im Abstiegskampf der 2. Bundesliga: Der gastgebende FC Carl Zeiss Jena, Drittletzter der Tabelle, hielt den Gegner im Dauerregen und auf tiefem Rasenplatz trotz frühen Rückstands mit 3:2 (1:1) nieder. Die vierte Saisonniederlage warf die Bäckermädchen auf Platz drei zurück. Der Andernacher Trainer Florian Stein bilanzierte unmittelbar vor der langen Rückfahrt aus Thüringen: „Fußballerisch waren wir vielleicht besser, hatten aber ständig Probleme mit dem Tempo des Gegners und den langen, brandgefährlichen Bällen.“ Einer dieser langen Bälle, von Jenas Kapitänin Any Adam diagonal von links nach rechts geschlagen, öffnete Jena in der 13. Minute das halbe Feld. Die SG 99 war auf dieser Seite in der Rückwärtsbewegung personell unterbesetzt, Anna Weiß nutzte den sich bietenden Freiraum rigoros, drang in den Strafraum vor und überwand Keeperin Laura van der Laan per Schrägschuss (13.).

Nur gut in dieser Phase, dass die SG 99 fünf Minuten zuvor selbst getroffen hatte. Nach einer Ecke von Lisa Kossmann schraubte sich Maren Weingarz vorm Tor am höchsten und markierte per Kopf die Andernacher Führung (8.). Die hätte Carolin Schraa nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich wieder herstellen können, scheiterte aber gleich zweimal am Aluminium des Jenaer Gehäuses. Erst schepperte es nach einem 25-Meter-Freistoß aus zentraler Position (25.), dann nach einer Flanke von Kathrin Schermuly und dem sich anschließenden Kopfball der Andernacher Nummer sieben (36.).

Besser machten es die Carl-Zeiss-Kickerinnen gleich doppelt binnen sechs Minuten nach Wiederanpfiff. Einen klugen Steckpass in die Schnittstelle der Abwehr nahm Luca Birkholz auf, umkurvte erst van der Laan, dann Kathrin Schermuly und vollendete scheinbar mühelos – 2:1 (47.). Die SG 99 hatte sich von diesem Nackenschlag noch gar nicht richtig erholt, da gab es schon den nächsten. Nach einem Eckball setzte sich Nelly Juckel im Fünfmeterraum energisch gegen Leonie Wäschenbach durch und traf per Kopf ins anvisierte Ziel – 3:1 (53.). Fortan waren die Bäckermädchen bemüht, das Ruder wieder herumzureißen, was im Endeffekt aber nur noch in ein einziges Erfolgserlebnis mündete. Die zur Pause eingewechselte Anga Bartzen kam auf der rechten Seite an den Ball, ihr wohl mehr als Flanke gedachter Schuss senkte sich hinter Schlussfrau Mailin Wichmann ins Netz – 3:2 (73.).

Zu diesem Zeitpunkt stand bereits Marisa Schön zwischen den Andernacher Pfosten, Stein verhalf der erst 18-jährigen Torhüterin ab der 67. Minute zu ihrem Zweitliga-Debüt. Im Endspurt kam die SG 99 einmal noch dem 3:3 nahe, doch die Unparteiische wähnte die in aussichtsreicher Position lauernde Schraa im Abseits (90.+1.).  „Jetzt müssen wir uns sammeln“, sagte Stein vor den nun anstehenden Aufgaben gegen das Duo an der Tabellenspitze. Am Sonntag kommt zunächst Spitzenreiter RB Leipzig, der nach dem 1:2-Verlust des FSV Gütersloh gegen Ingolstadt bereits in die Eliteklasse aufgestiegen ist, ins Andernacher Stadion. Eine Woche danach reisen die Bäckermädchen zum 1. FC Nürnberg, der dem Leipziger Beispiel nur allzu gerne folgen möchte. Bodo Heinemann

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Weiter geht es am Sonntag, 23. April (11 Uhr), mit dem Heimspiel gegen Spitzenreiter RB Leipzig.

Schlammschlacht auf dem Rasenplatz des Ernst-Abbe-Sportfeldes: Die SG 99 (weiß-schmutzige Trikots) – von links mit Leonie Wäschenbach, Kathrin Schermuly und Carolin Schraa – leistete in Jena unfreiwillige Schützenhilfe im Abstiegskampf und musste sich am Ende mit 2:3 geschlagen geben. Foto: Tobias Jenatschek




2:0 gegen Salmrohr – SG 99 siegt in doppelter Überzahl

Der 2:0-Heimsieg der Bäckerjungen gegen den FSV Salmrohr war zuallererst ein ganz wichtiger Erfolg, der den Abstand der Andernacher zum ersten möglichen Abstiegsplatz auf sieben Punkte anwachsen ließ. Es war allerdings zudem auch ein merkwürdiges Spiel, das sich den Zuschauern da am Sonntag in Andernach bot. Daran lag es auch, dass beim Schlusspfiff keine wirkliche Euphorie aufkommen wollte. Während die Gastgeber in der ersten Halbzeit gegen elf Salmrohrer stark aufspielten, taten sie sich in der zweiten gegen neun Salmrohrer erstaunlich schwer. „Es ist ein verdienter Dreier, der sich merkwürdig angefühlt hat“, sagt Trainer Kim Kossmann.

Aber von Anfang an: Nach einer offenen, aber chancenarmen Anfangsphase nahm das Spiel gegen Mitte der erste Halbzeit mehr Fahrt auf. Möglichkeiten boten sich nun auf beiden Seiten, die besseren hatten allerdings die Andernacher. Erst verfehlte Gian Luca Dolon nach einer scharfen Hereingabe von David Reif nur knapp das Tor (23.), dann scheiterte Hannes Lutz freistehend an Gästetorhüter Philipp Basquit (25.).

Es folgten zwei Minuten, in denen das Spiel vollständig zu Gunsten der Gastgeber kippte: Dem 1:0 durch Dolon aus kürzester Distanz (30.) folgte der Platzverweis gegen den Salmrohrer Alex Kirsch, der Daniel Neunheuser im Fallen ins Gesicht trat (31.). Daniel Kossmann hätte vor der Pause noch erhöhen können, scheiterte jedoch aus drei Metern frei an Basquit (35.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte vergab zunächst Nicholas Kentry Modeste den möglichen Ausgleichstreffer (45.+1), dann sah der bereits verwarnte Rasheed Eichhorn wegen Meckerns die gelb-rote-Karte (45.+2). Andernach ging mit einer Führung und doppelter Überzahl in die Pause.

Dieser große Vorteil schien die Gastgeber über weite Strecken der zweiten Halbzeit allerdings mehr zu hemmen als zu beflügeln. „Gegen neun Mann haben wir uns schwer getan“, sagt Kim Kossmann. Nur selten fanden die Andernacher wirklich kreative Lösungen im Angriffsspiel, zeitweise konnten die Gäste gut dagegenhalten. Dass es bis kurz vor Schluss spannend blieb, hatte dennoch auch mit Pech zu tun. Daniel Neunheuser (61.) und Daniel Kossmann (69.) scheiterten jeweils aus kurzer Distanz an der Latte.

Die Erleichterung folgte somit erst in der Schlussminute. Salmrohr musste nun aufmachen und lief prompt in einen Konter, bei dem vier Andernacher Angreifer einem Salmrohrer Verteidiger gegenüberstanden. Daniel Kossmann legte auf den eingewechselten Maicol Oligschläger ab, der zum 2:0-Endstand traf (90.). Nach dem Spiel standen für Trainer Kim Kossmann dann vor allem die drei Punkte im Mittelpunkt: „Die waren sehr wichtig.“

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Wilbert (52. Reintges), Unruh (90.+1 Oster), Neunheuser, Reif, Engels (86. Oligschläger), Lutz (64. Alijaj), Kossmann, Dolon (79. Heider)

SR: Maximilian Fohr (Niederfischbach)

Zuschauer: 120

Tore: 1:0 Dolon (30.), 2:0 Oligschläger (90.)

Besonderheiten: rote Karte gegen Nicholas Kentry Modeste (Salmrohr) wegen einer Tätlichkeit (30.), gelb-rote Karte gegen Rasheed Eichhorn (Salmrohr) wegen Foulspiels und Meckerns (45.+2)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Donnerstag, 20. April. Dann gastieren die Bäckerjungen um 20 Uhr beim VfB Wissen.

(mlat)

Maicol Oligschläger erlöste die SG 99 mit seinem Jokertor. Archiv-Foto: René Weiss




7:8 nach 3:0 – SG 99 II scheidet gegen Issel unglücklich aus dem Rheinlandpokal aus

Als Alina Wagner in der 82. Minute das 3:0 für ihre SG 99 Andernach II erzielte, schien das Rheinlandpokal-Viertelfinale gegen den Klassenkonkurrenten TuS Issel entschieden. Zuvor hatten Joelina Martini per Freistoß (23.) und Laureen Ackermann per Kopfball (71.) die Farben der Bäckermädchen mit 2:0 in Führung gebracht. Doch dann brach eine turbulente Schlussphase an, die keiner so schnell vergessen dürfte.

Antonia Dietsch (85.), Lara Schönborn mit einem unglücklichen Eigentor (88.) und noch einmal Antonia Dietsch per Foulelfmeter in der vierten Minute der Nachspielzeit sorgten für den kaum mehr für möglich gehaltenen 3:3-Gleichstand. Daran hatte selbst der gegnerische Trainer nicht mehr geglaubt. In der Verlängerung wehrten sich tapfere Bäckermädchen in Unterzahl – Sarah Klyta sah in der regulären Spielzeit schon kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit die Gelb-Rote Karte – gegen die nun drohende Niederlage. Die SG 99 II rettete sich ins Elfmeterschießen und hatte hier sogar einen „Matchball“, doch Theresa Brück donnerte das Spielgerät zum Leidwesen aller, die es mit der SG 99 hielten, nur an die Latte des Isseler Tores. Und so setzten sich schließlich die Gäste äußerst schmeichelhaft mit 8:7 (3:3, 3:3, 0:1) nach Elfmeterschießen durch und treten nun am 3. Mai im Halbfinale beim SC 13 Bad Neuenahr an.

Den jungen Andernacherinnen bleibt die Erinnerung an eine lange Zeit sehr gute Leistung und an die unbändige Moral in der Verlängerung. Darauf lässt sich aufbauen, wenn am kommenden Sonntag um 14 Uhr das Punktspiel der Regionalliga Südwest beim Aufstiegsaspiranten SV 07 Elversberg über die Bühne geht. Gelegenheit, sich für die bittere Niederlage gegen Issel zu revanchieren, gibt es eine Woche später: Am 23. April tritt Issel erneut auf dem Kunstrasenplatz im Andernacher Stadion an, dann geht es allerdings „nur“ um drei Punkte.

Die sechs Tore der regulären Spielzeit gibt es HIER in der Video-Zusammenfassung auf staige.tv

SG 99 Andernach II: Krupp – Theis (46. L. Ackermann), Modigell, S. Klyta, Wagner (90.+2 Castenholz), Mais (84. Happ), Brück, H. Ackermann (84. Laux), Deckenbrock (66. Schönborn), A. Klyta, Martini.

Da war die Andernacher (Pokal-)Welt noch in Ordnung: Laureen Ackermann (weißes Trikot) erzielt in der Mitte per Kopf gegen Issel nach 71 Minuten die zwischenzeitliche 2:0-Führung der SG 99 II. Rechts beobachtet Hannah Ackermann die Bemühungen ihrer Schwester. Foto: Tobias Jenatschek