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Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 6

Die sechste Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg (Sonntag, 27. November, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 12,3 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Uwe Kroll scheidet zum 31.12.2022 als Jugendleiter aus – Aufgaben werden auf mehreren Schultern verteilt

Unser Jugendleiter Uwe Kroll muss sein Amt als Jugendleiter aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung stellen. Als Teil des „neuen“ Vorstands ist Uwe Kroll seit Mitte des Jahres offiziell als Jugendleiter aktiv und stellte vorher schon die Weichen für die Junioren-Saisons. „Mir liegt die SG am Herzen und ich habe jede Menge Energie in diese Aufgabe gesteckt. Leider ist es für mich in der Zukunft nicht mehr möglich, mit der nötigen Kraft diese anspruchsvolle Aufgabe zu begleiten. Ich bin mir sicher, dass wir für die nächsten Jahre gut aufgestellt sind und den „Andernacher Weg“ weitergehen werden“, sagt Uwe Kroll, der dem Vorstand in beratender Funktion erhalten bleibt.

Die Nachfolge wird auf mehreren Schultern verteilt. Geschäftsführer Philipp Loosen, die beiden Seniorentrainer Kim Kossmann und Kevin Müller, sowie Yannik Velthaus –  Abteilungsleiter Seniorenfußball – und Jannick Schmidt (Teammanager 1. Mannschaft) werden sich künftig dieser Aufgabe annehmen und intern verteilen.

„Wir akzeptieren Uwe´s Entscheidung und danken ihm für sein Engagement und sein Herzblut, welches er in diese wichtige Aufgabe gesteckt hat. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute“, so der 1. Vorsitzende, Franz-Josef Kowalski.




Drei Elfmeter zum Glück – SG 99 dreht 0:2-Rückstand gegen Bitburg

Der Fußball ist ein launiges Wesen. Kaum jemand kann das gerade so gut nachvollziehen wie die Spieler der SG 99 Andernach. Monatelang rackerten sie sich (fast) ohne Erfolgserlebnis ab. Und plötzlich scheint alles wieder zu funktionieren. Am Sonntag waren die Bäckerjungen gegen den Tabellendritten aus Bitburg schon früh mit 0:2 hinten. Doch statt eines Debakels gab es einen am Ende verdienten 4:2-Sieg. Den nun bereits dritten in Folge. Dazwischen lagen ganz viel Kampf und Leidenschaft. „Hammer“. Ein Wort von Trainer Kim Kossmann reichte eigentlich schon, um das Spiel treffend zusammenzufassen. Ein paar mehr wurden es dann doch. „Ich bin total stolz. Das war ein hochverdienter Sieg.“

Nach zehn Minuten hätte wohl keiner der 80 Unverwüstlichen, die bei Regen und zwei Grad den Weg an den Sportplatz fanden, noch einen Cent auf die Gastgeber gesetzt. Bitburg begann mit viel Schwung und die Andernacher Abwehr hatte nur wenig entgegenzusetzen. Joscha Bierbrauer traf aus kurzer Distanz zum 0:1 (6.), Simon Floss ließ nur drei Minuten später gleich zwei Andernacher Spieler stehen und erhöhte auf 0:2. Kossmann reagierte früh, brachte nach 17 Minuten Philipp Schmitz für Sven Schiffers. „Kein Vorwurf an Sven. Er hat nichts falsch gemacht“, sagte Kossmann. Sein Spielplan war einfach überhaupt nicht aufgegangen, er musste umstellen.

Und die Umstellung hatte Erfolg. Zwar kamen die Bitburger noch weiter zu Torchancen, die beste vergab Arthur Schütz nach 25 Minuten, doch Stück für Stück arbeiteten sich die Andernacher zurück in die Partie. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten die Bäckerjungen dabei auch aus dem Spiel heraus Möglichkeiten. Besnik Alijaj (47.) und Daniel Kossmann (62.) kamen einem Treffer dabei am Nächsten. Im Mittelpunkt stand allerdings ein anderer: Der eingewechselte Philipp Schmitz.

Gleich drei Mal zeigte Schiedsrichter Fuat Yalcinkaya auf den ominösen Punkt. „Alles klare Elfmeter“, sagte Kossmann. Zweimal war Alijaj der Gefoulte (40., 69.), einmal Gian Luca Dolon (52.). Die Verantwortung übernahm immer Schmitz und erfüllte die Aufgabe immer souverän. Mit drei Strafstoßtreffern drehten die Andernacher das 0:2 in ein 3:2.

Erst nach dem Rückstand erwachten die Bitburger wieder aus ihrem Tiefschlaf und versuchten erneut zurückzuschlagen. Die Gäste drückten auf den Ausgleich, kamen aber selten zu klaren Abschlüssen. In einer hektischen Schlussphase traute sich auch Bitburgs Torhüter Celestino Gombo gleich mehrfach nach vorne. Diesen Umstand nutzte der kurz vor Schluss eingewechselte Hannes Lutz für einen Sololauf quer über das Spielfeld bis zum verwaisten Tor und stellte mit dem Schlusspfiff auf 4:2 (90.+5), bevor er an der Eckfahne in einem Andernacher Jubelmeer unterging.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Wilbert, Schiffers (17. Schmitz), Unruh, Neunheuser, Kubatta (90.+4 Herbst), Reintges, Dolon (88. Lutz), Kossmann (90.+2 Hild), Alijaj (79. Oligschläger)

SR: Fuat Yalcinkaya (Koblenz)

Zuschauer: 80

Tore: 0:1 Bierbrauer (6.), 0:2 Floss (9.), 1:2/2:2/3:2 Schmitz (40./52./69., jew. Strafstoßtor), 4:2 Lutz (90.+5)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Freitag, 25. November. Dann sind die Bäckerjungen um 20 Uhr beim FV Morbach zu Gast.

(mlat)

Wurde mit drei Elfmetertreffern zum Matchwinner: Philipp Schmitz. Foto: René Weiss




Knappe Kiste: SG 99 II kassiert ein 0:1 gegen den Regionalliga-Spitzenreiter aus Elversberg

Viel hat nicht gefehlt, dann hätte die SG 99 Andernach II dem Tabellenführer der Frauenfußball-Regionalliga Südwest ein Bein gestellt. Am Ende aber gewann der Zweitliga-Absteiger SV 07 Elversberg das Nachholspiel beim Klassenneuling dank des frühen Freistoßtores von Lena Reiter denkbar knapp mit 1:0 (1:0). Kappy Stümper, Trainer der Bäckermädchen-Reserve, war mit der engagierten Vorstellung seiner Schützlinge einverstanden: „Wir haben gegen den Spitzenreiter eine großartige kämpferische Leistung gezeigt. Daher sind wir trotz der knappen Niederlage stolz auf unser Team. Leider haben wir dreimal nur das Aluminium des gegnerischen Tores getroffen und somit eine mögliche Überraschung verpasst. Immerhin hat der SV Elversberg letzte Saison noch zwei Klassen über uns gespielt und möchte zurück in die 2. Bundesliga.“

Wer weiß wohl, wie es gelaufen wäre, wenn die Andernacherinnen nach einem Konter erst durch Hannah Ackermann, dann im Nachschuss durch Joelina Martini nicht bloß den linken Pfosten des von der ehemaligen Andernacherin Elena Bläser gehüteten Gästetores getroffen hätte (7.). So war es dem Branchenführer vorbehalten, nach einer der zahlreichen Standardsituationen das Tor des Abends zu erzielen. Reiter nahm zentral aus etwas mehr als 20 Metern Maß und zimmerte das Spielgerät ins Gehäuse des Gastgebers (16.). Die erste Hälfte ging an Elversberg, nach der Pause war die junge Andernacher Mannschaft deutlich besser im Spiel. Mehr als ein Lattenkopfball durch Kapitänin Theresa Laux (58.) sprang bei den Bemühungen aber nicht heraus.

Stümper konnte es mit etwas Abstand verschmerzen: „Unser prioritäres Ziel bleibt als Aufsteiger der Klassenerhalt, da sind wird als Fünfter der Tabelle mit 19 Punkten absolut im Soll.“ Am nun folgenden Rheinlandpokal-Wochenende hat die SG 99 II spielfrei, erst im Achtelfinale muss das Team im Frühjahr 2023 eingreifen. Zunächst steht aber noch am Sonntag, 27. November (14 Uhr), das „Heimspiel“ gegen den 1. FC Riegelsberg auf dem Programm. Das letzte Spiel der Hinserie wird auf dem Kunstrasenplatz im Stadtteil Eich angepfiffen, weil die erste Mannschaft der Bäckermädchen zur exakt gleichen Zeit im Andernacher Stadion ihre Zweitliga-Partie gegen den 1. FC Nürnberg bestreitet.

SG 99 Andernach: Schön – Theis, L. Ackermann, Laux (85. Hepfer), S. Klyta, Mais, Bartzen, Schmahl (46. Bey), H. Ackermann, A. Klyta, Martini.

Die Andernacher Kapitänin Theresa Laux (ganz rechts) – hier im Kopfballduell mit der Elversberger U19-Nationalspielerin Yara Volpert und beobachtet von ihren Teamkolleginnen Sarah Klyta (Mitte) und Hannah Ackermann (links hinten) – traf in der 56. Minute nur die Latte des gegnerischen Tores. Foto: Tobias Jenatschek




Maicol Oligschläger schießt die SG 99 zum ersten Heimsieg

Es war sicherlich kein schönes Spiel, aber eins mit einem erlösenden Ergebnis. Erstmals seit Ende August ging die SG 99 Andernach am Mittwochabend wieder in einem Pflichtspiel als Sieger vom Platz. 88 Minuten waren gespielt, als der eingewechselte Maicol Oligschläger den Ball zum 2:1-Siegtreffer gegen Ellscheid ins Tor drosch. 88 Minuten, in denen zwischen begeisterndem Angriffsfußball und spürbarer Verunsicherung bei den Gastgebern alles dabei war. „Ich bin froh, dass die Jungs heute bis zum Ende Gas gegeben haben“, sagte Trainer Kim Kossmann. „Auch wenn es keine Glanzleistung war, heute zählen nur drei Punkte.“

Vor allem mit Blick auf die Anfangsphase hätte es so viel Drama eigentlich nicht gebraucht. Die Andernacher überrannten die Gäste in den ersten zehn Minuten förmlich. Erst verfehlte Daniel Kossmann knapp das Ziel (4.), dann zirkelte er eine Ecke sehenswert zum 1:0 ins gegnerische Tor (6.). Ein Ergebnis, mit dem die Gäste zunächst noch gut bedient waren. Im Minutentakt scheiterten erst Besnik Alijaj (7.), dann Filip Reintges (8.) aus kurzer Distanz an Torhüter Vincent Baur.

Andernach blieb in der Folge spielbestimmend, konnte das Tempo aus der Anfangsphase allerdings nicht durchhalten. Was nichts daran änderte, dass sich die Gastgeber zahlreiche Großchancen erspielten. Allein Alijaj kam drei Mal aus hervorragender Position zum Abschluss (15./25./41.), der Ball wollte jedoch einfach nicht ins Tor. Auch Tim Hoffmann hatte nach Standards gleich mehrfach den zweiten Treffer auf dem Kopf (21.) oder Fuß (45.). „Unfassbar, was wir in der ersten Halbzeit an Chancen vergeben haben“, sagte Trainer Kim Kossmann.

Was sich schon vor der Pause zeigte, rächte sich nach Wiederanpfiff. Ellscheid kam selten nach vorne. Wenn, dann wurde es aber auch schnell brenzlig. Tobias Kröffges deutete das zum ersten Mal an, als er nach 13 Minuten frei vor dem gut reagierenden Jannis Koch im Andernacher Tor auftauchte. Markus Boos setzte das um, als er nach einer Stunde aus 15 Metern frei zum Schuss kam und das zum 1:1-Ausgleich nutzte.

Die Gastgeber verloren nun zeitweise all ihren Schwung, mit dem sie in der Anfangsphase noch überzeugt hatten. In dieser schlechtesten Andernacher Phase hatte Boos sogar den Ellscheider Führungstreffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Koch (71.). Erst in den letzten Minuten bäumten sich die Bäckerjungen noch einmal auf, ohne dabei die Chancendichte der ersten Halbzeit wiederholen zu können. Am Ende reichte ein zielgenauer Pass auf und ein wuchtiger Abschluss von Maicol Oligschläger. Der Rest war pure Freude und Erleichterung.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Heider (35. Hild, 77. Tiede), Unruh, Neunheuser, Lutz (55. Dolon), Kubatta (90. Wilbert), Reintges, Kossmann, Alijaj (67. Oligschläger)

SR: Christopher Groß (Nastätten)

Tore: 1:0 Kossmann (6.), 1:1 Boos (61.), 2:1 Oligschläger (88.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 13. November um 15 Uhr. Dann sind die Bäckerjungen bei der SG Neitersen zu Gast.

(mlat)

Trotz des frühen 1:0 durch Daniel Kossmann (Foto: René Weiss) musste die SG 99 lange zittern.




Spitzenmäßig: SG 99 siegt dank treffsicherer Schermuly-Schwestern beim Primus RB Leipzig mit 3:2

Welch ein Coup, der den zuletzt so geplagten Bäckermädchen da gelungen ist. Mit einer großartigen Mannschaftsleistung, gepaart mit einigen individuellen Highlights, gewannen die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach ihr Auswärtsspiel beim erklärten Aufstiegsfavoriten RB Leipzig mit 3:2 (2:1), brachten dem Tabellenführer die erste Saisonniederlage bei und untermauerten ihren Ruf als Schreckgespenst der Rasenballsportlerinnen. Bereits in der vergangene Saison hatte Leipzig beide Spiele gegen Andernach verloren und den Aufstieg am Saisonende knapp verpasst.

„Die Vorzeichen standen diesmal denkbar schlecht“, erinnerte ein glücklicher Andernacher Trainer Florian Stein noch einmal an die schweren Verletzungen von Carolin Schraa und Zoe Brückel sowie die unglücklichen Punktverluste in Wolfsburg (2:3) und gegen Jena (2:2). „Dann sind wir durch einen Elfmeter in Rückstand geraten, der für mich keiner war – da muss man erst mal so zurückkommen, wie wir das getan haben. Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Mädels!“ Die beiden am Knie verletzten Spielerinnen hatten die Reise nach Leipzig ebenso wie die Einstimmung in der Kabine mitgemacht.  „Wir schaffen es nur gemeinsam“, lautete die Parole im Stadion am Stadtbad in Markranstädt vor den Toren von Leipzig. So warfen sie sich hinein in die Leipziger Angriffe, köpften und schossen (fast) alles weg, was in den Strafraum kam und nutzten jede Gelegenheit zum schnellen Umschalten.

Trotzdem gerieten sie in Rückstand, als die schnelle Marlene Müller eine Lücke in der Andernacher Fünferkette erspähte, sich geschickt in den Strafraum mogelte und im Zweikampf mit Besarta Hisenaj elfmeterreif zu Boden ging. Louise Ringsing verwandelte den Strafstoß zum 0:1 aus Andernacher Sicht, Laura van der Laan hatte keine Chance (14.).
Doch die Bäckermädchen schlugen zurück, und das gleich doppelt. Die bärenstarke Vanessa Zilligen beendete ein mutiges Dribbling mit einem mächtigen 20-Meter-Schuss, der an den Pfosten krachte. Den zurückspringenden Ball beförderte Julia Schermuly mit der Klasse einer Torjägerin über die Linie zum 1:1 (16.). Sechs Minuten später schaufelte Lisa Umbach eine ihrer gefürchteten Eckballflanken Richtung kurzer Pfosten, Kathrin Schermuly verlängerte mit dem Kopf ins lange Eck zur Andernacher Halbzeitführung (22.).

In den Viertelstunden vor und nach der Pause gerieten die Bäckermädchen verstärkt unter Druck, schafften kaum noch Entlastung gegen die flinken Kombinationen der RB-lerinnen. Dennoch musste Torhüterin van der Laan kaum einen schweren Ball abwehren. Bei allem, was Leipzig plante, hatte Andernach einen Kopf oder Fuß dazwischen. Und dann zeigte sich die SG auch wieder in der gegnerischen Hälfte. Zilligen tankte sich kraftvoll auf Linksaußen durch bis zur Grundlinie, flankte den Ball hart und scharf in den Fünfer, wo Julia Schermuly den Kopf hinhielt und das 3:1 für Andernach perfekt machte (75.). War das die Entscheidung? Müller hatte etwas dagegen. Wieder nutzte die schnelle Angreiferin eine Unaufmerksamkeit in der Andernacher Defensive und war blitzschnell auf und davon, umkurvte van der Laan und schob den Ball ins leere Tor (78.).

Mehr Nennenswertes passierte nicht, auch nicht in der neunminütigen Nachspielzeit („Angezeigt waren vier“, bemerkte Andernachs Trainer), bis auf eine vergebene Kopfballchance für Alina Wagner nach Maßflanke von Umbach. „Das war eine sehr reife Leistung bei einem absoluten Spitzenteam“, ordnete Stein den Auswärtssieg ein. Der Triumph von Leipzig lässt die Bäckermädchen nun mit einem wohligen Glücksgefühl in die dreiwöchige Spielpause gehen, ehe es am 27. November mit dem Heimspiel gegen den Tabellensechsten 1. FC Nürnberg weitergeht. „Die Pause kommt zum richtigen Zeitpunkt, viele laufen auf der letzten Rille“, berichtete Stein, „jetzt geht es erst mal nur ums Regenerieren und Genießen.“ Stefan Kieffer

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Drei auf einen Streich: Julia Schermuly traf für die SG 99 gleich doppelt gegen die Rasenballsportlerinnen aus Leipzig, ihre Schwester Kathrin (links im Hintergrund) sorgte für das zwischenzeitliche 2:1 der Bäckermädchen. Foto: Tobias Jenatschek




Starker Andernacher Auftritt gegen Metternich wird nicht belohnt

Andernachs Trainer Kim Kossmann gehen langsam die Superlative aus. Da macht seine Mannschaft gegen den formstarken FC Metternich das wohl beste Spiel seit langer Zeit und steht nach einem Gegentor in letzter Sekunde zum 2:3 doch wieder mit leeren Händen da. „Ich bin sprachlos“, sagt der leidgeprüfte Kossmann. „Das war brutal und tut mir für die Jungs unendlich leid.“

Die hatten bis dahin in einem vor allem in der ersten Halbzeit schnellen und abwechslungsreichen Spiel eine gute Figur gemacht und vor allem viel Moral bewiesen. Enrico Rössler hatte die Metternicher nach einem schnellen Konter früh in Führung gebracht (11.) und sorgte acht Minuten später auch für das 1:2. Doch Andernach hielt mit den Gästen, die zuvor fünf Mal in Folge gewonnen hatten, ordentlich mit und erspielte sich schnell eigene Möglichkeiten. Daniel Kossmann sorgte per Flachschuss für das 1:1 (14.), Maicol Oligschläger traf nach Vorarbeit von Hannes Lutz zum 2:2 (31.).

Vor der Pause hätten auf beiden Seiten noch mehr als die jeweils zwei Treffer fallen können. Andernach tat sich mit den schnellen Angriffen der Metternicher teilweise schwer. Torhüter Andreas Pütz, der mit 39 Jahren sein Rheinlandliga-Comeback feierte, rettete einmal im Eins-gegen-Eins gegen Kubilay Toumpan (28.), Doppel-Torschütze Rössler verpasste aus kurzer Distanz knapp das Tor (37.). Die beste Andernacher Chance zur Pausenführung hatte Maicol Oligschläger. Dessen nicht voll getroffener Schuss aus dem Strafraumzentrum konnte jedoch auf der Linie geklärt werden (41.).

Metternich versuchte in der zweiten Halbzeit noch einmal den Druck zu erhöhen, kam gegen nun sicher stehende Andernacher jedoch kaum durch. So kamen die Gastgeber zunächst sogar zu den besseren Chancen. Oligschläger scheiterte nach einem Konter nur knapp am herauslaufenden Metternicher Keeper Jan Lück (52.), eine Minute später flog ein scharf getretener Freistoß von Daniel Kossmann nur knapp am Ziel vorbei. Einmal konnte sich Pütz im Andernacher Tor dann noch auszeichnen, als er mit starker Parade gegen Fabian Fries rettete (64.). Als alles bereits nach einem gerechten Unentschieden aussah, musste der Routinier doch noch hinter sich greifen. Mit der letzten Aktion des Spiels traf Adrian Müller zum 2:3 (90.).

„Ich kann meiner Mannschaft heute keinen Vorwurf machen“, sagte ein sichtlich enttäuschter Kim Kossmann nach Spielende. Beim 1:5 in Trier haben seine Mannschaft teilweise leidenschaftslos agiert, gegen Metternich hätten hingegen Einsatz und Spiel gegen den Ball gestimmt. Was dem Trainer Mut machen sollte: Treten die Bäckerjungen am Mittwoch gegen den Tabellenletzten Ellscheid ähnlich stark auf, sollte der erste Heimsieg der Saison endlich möglich sein.

Es spielten: Pütz, Hoffmann, Schmitz, Unruh, Schiffers, Neunheuser, Kubatta, Reintges, Lutz (80. Hild), Kossmann, Oligschläger (55. Tiede)

SR: Maximilian Rüger (Oberwesel)

Zuschauer: 150

Tore: 0:1/1:2 Rössler (11./19.), 1:1 Kossmann (14.), 2:2 Oligschläger (31.), 2:3 Müller (90.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Mittwoch, 9. November gegen die SG Ellscheid. Der Anpfiff auf dem Andernacher Kunstrasen erfolgt um 20 Uhr.

Der Einsatz, wie hier bei Daniel Kossmann, stimmte am Samstag jederzeit. Foto: René Weiss

(mlat)




Bittere Diagnose: Nach Carolin Schraa fällt nun auch Zoe Brückel länger aus

Die schlechten Nachrichten im Lager der Bäckermädchen reißen im Moment leider nicht ab: Zunächst erlitt Top-Torjägerin Carolin Schraa beim Zweitliga-Spiel in Wolfsburg eine Kreuzbandverletzung, nur eine Woche später ereilte Innenverteidigerin Zoe Brückel (Bild unten) im Heimspiel gegen Jena das gleiche sportliche Schicksal. Die talentierte 20-Jährige wechselte im Sommer des Vorjahres vom Süd-Regionalligisten FSV Hessen Wetzlar nach Andernach, seither stand sie in allen (!) 33 Punktspielen und auch in den drei DFB-Pokalspartien von Beginn an auf dem Platz. Beide Spielerinnen sind nicht nur rein sportlich aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken, auch charakterlich passen sie bestens ins Gefüge der SG 99. Jetzt werden sie uns auf dem Platz länger fehlen. Gute Besserung ! Wir rücken nun noch näher zusammen, schon am Sonntag, 6. November, im nächsten Spiel der 2. Bundesliga beim Tabellenführer RB Leipzig werden wir wieder alles, wirklich alles geben. Diesmal ganz speziell für Caro und Zoe.




SG 99 trennt sich von A-Junioren-Trainer Kodai Stalph – Salvatore Nizza kehrt zurück

Vier Monate ist es her, dass die Andernacher A-Junioren und die Mendiger Herren die Trainer tauschten. Aufstiegstrainer Salvatore Nizza wechselte zur SG Eintracht Mendig/Bell, Kodai Stalph von dort nach Andernach. Nun kommt es zur schnellen Rückkehr. Die SG 99 Andernach trennt sich von Stalph und seinem Co-Trainer Tobias Schmitz. Stalphs Vorgänger wird auch sein Nachfolger. Nizza hatte kurz zuvor seinen Rücktritt in Mendig erklärt.

„Wir gingen eigentlich davon aus, dass die A-Junioren eine gute Saison spielen werden“, sagt Andernachs Juniorenleiter Uwe Kroll. „Stattdessen gab es eine sportliche Talfahrt.“ Mehrfach habe der Vorstand in den vergangenen Wochen über die Situation der A-Junioren gesprochen, die nach neun Spieltagen in der Regionalliga mit drei Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz stehen. Kroll habe zudem am Wochenende noch einmal Gespräche mit Trainer Kodai Stalph und seiner Mannschaft geführt. „Es war keine Verbesserung in Sicht, also mussten wir jetzt handeln“, sagt Kroll.

Salvatore Nizza kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück.

Ein passender Zufall war es da, dass Salvatore Nizza gerade erst seinen Rücktritt in Mendig erklärt hatte. „Mit ihm haben wir in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen gesammelt“, sagt Kroll über den Rückkehrer. Dass er die Mannschaft in- und auswendig kenne, soll dabei helfen, die A-Junioren schnell wieder auf Kurs zu bringen.

Überraschend kam Krolls Anruf auch für Salvatore Nizza, der nach seinem Abschied in Mendig eigentlich erst einmal pausieren wollte. „Ich habe mich natürlich gefreut und geehrt gefühlt, als ich gefragt wurde. Ich habe Andernach viel zu verdanken, deswegen war klar, dass ich zusage“, sagt Nizza. „Es ist immer nicht einfach, während der Saison irgendwo anzufangen. Dadurch, dass ich die Jungs bereits gut kenne, hoffe ich aber, dass ich an den richtigen Punkten ansetzen kann.“

Bereits am Sonntag hat Nizza seinen ersten Auftritt nach der Rückkehr. Dann empfängt seine Mannschaft um 13 Uhr zuhause den FK Pirmasens.

(mlat)

 




Später Lohn: SG 99 holt ein 2:2 nach der Aufholjagd gegen Jena

Es war zwar nicht der erhoffte Wiedergutmachungs-Dreier nach der späten 2:3-Pleite in Wolfsburg, doch nach einer mitreißenden Aufholjagd waren die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach auch mit dem 2:2 (0:2) gegen Bundesliga-Absteiger FC Carl Zeiss Jena zufrieden. „Ich möchte nicht von zwei verlorenen Punkten sprechen“, gab SG-Trainer Florian Stein die Richtung vor, „den einen Punkt haben wir nicht nur durch Willen und Leidenschaft gewonnen, sondern auch durch fußballerische Qualität. Die heutige Leistung macht mich sehr stolz.“

Wegen der schweren Verletzung von Carolin Schraa aus dem Wolfsburg-Spiel hatte Stein sein Team nicht nur personell, sondern auch taktisch mit zwei Sturmspitzen etwas anders aufgestellt. Nach einer Viertelstunde nahm er die erste Korrektur vor und stärkte das defensive Mittelfeld. Das war auch nötig, denn zu diesem Zeitpunkt lagen die Andernacherinnen bereits zurück. Die Gäste aus Thüringen, robust verteidigend und mit ihren schnellen Offensivleuten ganz auf Konter ausgerichtet, nutzten ihre erste Chance. Zoe Brückel und Karla Engels waren sich einen Moment uneinig, die flinke Karla Görlitz spritzte dazwischen und überlupfte Keeperin Laura van der Laan zum 0:1 (10.).

Trotz des Rückstands waren wir schon in der ersten Halbzeit das bessere Team“, fand Stein, auch wenn zahlreiche Fehlpässe und Ungenauigkeiten den guten Eindruck trübten. Lisa Umbachs 18-Meter-Schuss nach Julia Schermulys starker Vorarbeit, den Mailin Wichmann noch aus dem Toreck kratzte (24.), war die erste gute Ausgleichschance, die zweite vereitelte Jenas Kapitänin Anja Heuschel, als sie Kathrin Schermulys präzise Rechtsflanke vor deren Schwester Julia wegköpfte (34.). Mehr Möglichkeiten brachten die Bäckermädchen gegen die gut organisierte Jenaer Defensive nicht zustande. Als sich alle nach dem Halbzeitpfiff sehnten, schlugen die Gäste ein zweites Mal zu. „Wir hatten einen Eckball und fangen im Gegenzug das 0:2, das ist bitter“, kritisierte Stein. Ein weiter Schlag, ein langer Sprint von Karla Görlitz, und van der Laan war ein zweites Mal chancenlos (45.+1).

In der zweiten Halbzeit gab es für die Bäckermädchen nur noch eine Richtung. Die Gäste kamen bis zum Schluss lediglich zu einer nennenswerten Konterchance, die van der Laan im Herauslaufen gegen Luca Birkholz vereitelte (79.). Auf der anderen Seite wuchs der Andernacher Druck; „wir sind es fußballerisch angegangen und haben die Ruhe bewahrt“, lobte Stein die Umsetzung seines Matchplans.

Am Ende waren es dann ausgerechnet zwei gelernte Verteidigerinnen, die für die Belohnung sorgten. Nach genau einer Stunde traf Besarta Hisenaj mit einem präzisen Schuss von der Strafraumgrenze ins verwaiste Toreck zum 1:2, die unermüdliche Julia Schermuly hatte die Vorarbeit geliefert (61.). „Mein allererstes Pflichtspieltor für Andernach“, strahlte Hisenaj. „Am Ende hat uns ein bisschen Glück gefehlt.“ Bis zu ihrem zehnten Eckball mussten die Bäckermädchen warten, bis sich das späte Glück einstellte. Lisa Umbach schlug den Ball von rechts nach bewährtem Muster dicht vors Tor, die ausgestreckte Fußspitze der eingewechselten Alina Wagner beförderte den Ball zum 2:2 über die Linie (84.).

Und dann schaute Fortuna noch einmal ganz angestrengt in die andere Richtung, als Maren Weingarz nach der elften Andernacher Ecke den Ball mit der Hacke an die Unterkante der Latte nagelte (88.). Nur ins Tor wollte der Ball nicht mehr. Florian Stein fand sich damit ab: „Wenn wir weiter so gut arbeiten, werden wir uns irgendwann wieder belohnen.“ Nächste Gelegenheit: das Auswärtsspiel beim Tabellenführer RB Leipzig. Stefan Kieffer

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Jenas Torfau Mailin Wichmann, die hier vor Andernachs Stürmerin Julia Schermuly den Ball packt, verhinderte mit einigen guten Paraden, dass der Bundesliga-Absteiger nach 2:0-Führung mit leeren Händen nach Hause fahren musste. ⋌Foto:Tobias Jenatschek