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1:3 bei der SG Schneifel Stadtkyll – Kossmann hadert mit dem Schiedsrichter

Es war nicht der Abend der SG 99 Andernach: erst ein früher Rückstand, dann viele unglückliche Schiedsrichterentscheidungen. Besonders über Zweites war der Ärger bei Trainer Kim Kossmann nach dem 1:3 bei der SG Schneifel Stadtkyll noch groß. „Die Leistung des Schiedsrichters können wir nicht beeinflussen“, sagte er. „Hier konnten wir nicht gewinnen.“

Keine zwei Minuten waren auf dem Rasenplatz in Auw gespielt, da lagen die Gäste bereits mit 0:1 hinten. Yannik Moitzheim traf gegen die zu passiv agierende Andernacher Hintermannschaft per Flachschuss zur frühen Schneifeler Führung. Zwar überwanden die Bäckerjungen den ersten Schock schnell und hatten durch einen Tim-Hoffmann-Kopfball die erste gute eigene Möglichkeit (8.), defensiv bekamen sie die Gastgeber jedoch nicht vollständig in den Griff. Vor dem 2:0 konnten die Andernacher wieder nicht energisch genug klären, Jan Pidde köpfte daraufhin souverän ein (26.).

Bis dahin war es ein soweit normales Rheinlandligaspiel, bei dem sich die Kossmann-Elf vor allem über eigene Nachlässigkeiten ärgern konnte. Das änderte sich in der 31. Minute. Danach stand vor allem die Leistung von Schiedsrichter Oliver Sons im Mittelpunkt. Philipp Bück hatte zuvor bereits Maicol Oligschläger mit einem Tritt am Oberarm getroffen und war in dieser Szene mit Gelb noch gut bedient (20.). Nach einem weiteren taktischen Foul kurz vor dem eigenen Sechzehner und dem Pfiff von Sons rechneten alle Anwesenden mit Gelb-Rot für Bück. Stattdessen entschied Sons erst einmal lange Zeit gar nichts und dann urplötzlich auf Freistoß für Schneifel. Das sorgte für Proteste auf der Andernacher Bank. An deren Ende sah Co-Trainer Philipp Loosen ohne ersichtlichen Grund die rote Karte.

Es war eine Szene, die die Andernacher eine Weile beschäftigte. Nach der Pause stand dann allerdings zunächst wieder die sportliche Leistung im Mittelpunkt. Die Gäste drückten nun auf den Anschlusstreffer und waren bald erfolgreich. Nach Vorarbeit des frisch eingewechselten Hannes Lutz setzte Filip Reintges den Ball zum 2:1 ins linke untere Eck (55.). Der Ausgleich schien nah, als wieder einmal Sons im Mittelpunkt stand. Nachdem er nach einer ähnlichen Szene in der ersten Halbzeit den Andernachern noch einen Foulelfmeter verweigerte, zeigte er nun auf der anderen Seite auf den Punkt. Michael Schüler verwandelte sicher zum 3:1 (64.).

Davon erholten sich die Bäckerjungen nicht mehr. Hannes Lutz hatte noch einmal den schnellen Anschlusstreffer auf dem Fuß (67.). Danach gab es zwar noch zahlreiche Freistöße und Ecken für die weitgereisten Gäste, klare Torchancen blieben jedoch Mangelware. „Ich mache den Jungs keinen Vorwurf“, sagte Kossmann. „Wir waren in der zweiten Halbzeit klar die bessere Mannschaft.“ Es war nur einer dieser Tage, an dem das alles nichts half.

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz (74. Wilbert), Oster (88. Hild), Unruh (46. Schiffers), Neunheuser, Reintges (88. Reif), Dolon, Kossmann, Oligschläger (52. Lutz), Alijaj

SR: Oliver Sons (Koblenz)

Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Moitzheim (2.), 2:0 Pidde (26.), 2:1 Reintges (55.), 3:1 Schüler (64., Foulelfmeter)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 2. April gegen die SG Malberg. Der Anpfiff erfolgt um 14 Uhr auf dem Andernacher Kunstrasen.

Andernachs Trainer Kim Kossmann hatte in Auw nicht viel Grund zur Freude.   Foto: René Weiss

(mlat)




Tabellenführer ohne Training – Andernachs „Dritte“ mischt die Kreisliga D auf

Die derzeit sportlich erfolgreichste Herren-Mannschaft der SG 99 Andernach gab es in der vergangenen Saison noch gar nicht. Die „Dritte“ wurde zur aktuellen Spielzeit neu in der Kreisliga D gemeldet und hat sportlich seitdem nur ein Punktspiel verloren. Die beeindruckende Tordifferenz nach 14 Partien: 72 zu 14.

„Wir sind eine coole, bunte Truppe, die sich einmal die Woche unter Wettkampfbedingungen bewegen will“, sagt Timur Külahcioglu über seine Mannschaft. Külahcioglu ist so etwas wie der Trainer, allerdings ohne Training. Die „Dritte“ trifft sich nur zu den Spielen. Wer am Wochenende aufläuft, wird über Whatsapp geklärt.

Dass die Mannschaft auch ohne Training die D-Klasse dominiert, liegt daran, dass viele der Spieler früher höher gespielt haben und es wohl auch heute noch könnten. Tobias Wagner, Stefan Rörig, Kim Kossmann – um nur einige Namen zu nennen – standen allesamt bereits in dieser Saison regelmäßig auf dem Platz. Zum Kader gehören neben Timur zudem auch alle drei übrigen Külahcioglu-Brüder. „Wir sind fußballerisch wirklich eine Bombentruppe. Auch wenn wir alle ein bisschen schwerer und älter geworden sind, haben wir das Fußballspielen nicht verlernt“, sagt Timur Külahcioglu. Er selbst spielt noch regelmäßig, „wenn es die Knochen zulassen“.

Für das erste Jahr, sagt Külahcioglu, sei es besser gelaufen, als er gedacht habe. Nie habe er Probleme gehabt, genug Spieler auf den Platz zu bekommen. Auch wenn, Kreisliga-typisch, die Motivation im Winter ein wenig gesunken sei. „Die Erwartungen waren sehr gering und wir haben sehr viel rausgeholt“, sagt er.

Die „Dritte“ versteht sich allerdings nicht nur als Auffangbecken für die „Altstars“ der Region, auch Integration ist ein großes Thema. Es gibt Mitspieler aus Syrien und anderen Ländern. Und auch Fußballer mit nicht ganz so viel Talent wie ihre teils Rheinlandliga-erfahrenen Kollegen erhalten ihre Einsatzzeiten.

Dass die Andernacher derzeit dennoch nur wegen eines Spiels mehr als die Plaidter Konkurrenz an der Spitze der Kreisliga D Süd stehen, hat zwei Gründe: zum einen die einzige echte Niederlage gegen Mendig III (2:3), zum anderen eine Niederlage am grünen Tisch. Das Hinspiel gegen Plaidt III war eigentlich mit 6:1 gewonnen, dann aber annulliert worden. Maicol Oligschläger hätte damals nicht eingesetzt werden dürfen. „Uns fehlte da einfach die Erfahrung mit der entsprechenden Stammspielerregelung. Das war für uns auch ein Lerneffekt“, sagt Külahcioglu.

Umso mehr freut sich die Mannschaft auf den Rückrundenauftakt am Sonntag gegen Plaidt (15.30 Uhr). Dann soll auf dem Andernacher Kunstrasen der zweite Sieg gegen den größten Konkurrenten in der Liga folgen. Und dieses Mal auch Bestand haben. „Wir würden uns freuen, wenn ein paar Leute kommen“, sagt Külahcioglu.

Denn das Ziel der Mannschaft ist klar: Meister werden. Aufsteigen werden sie so oder so. Der Verband wird die Kreisliga D zur kommenden Saison abschaffen. 2023/24 wird es eine Spielklasse höher weitergehen.

(mlat)

Das aktuelle Mannschaftsfoto der Andernacher „Dritten“




„Das war brillant“ – Tabellenführer beißt sich an der SG 99 die Zähne aus

Ein 0:0 ist in der Regel nicht das, wofür Zuschauer an den Fußballplatz strömen. Zumindest diejenigen, die es mit den Andernachern halten, dürften am Mittwochabend jedoch auch ohne Tore zufrieden den Heimweg angetreten haben. Immerhin hatten die Bäckerjungen über 90 Minuten hinweg dem Tabellenführer FC Cosmos Koblenz stark Paroli geboten. So sehr, dass Trainer Kim Kossmann sogar ein wenig mit dem Ergebnis hadert: „Ich muss sagen: Wir hätten noch mehr verdient gehabt. Wir haben eine richtig gute Partie gespielt.“

Vor allem in der ersten Halbzeit zeigten die Gastgeber starken Fußball, waren dem Führungstreffer näher als die hochfavorisierten Koblenzer. Maicol Oligschläger verpasste nach Vorarbeit von Gian-Luca Dolon nur knapp den Ball und das mögliche 1:0 (40.). Kurz darauf hatten die Andernacher erneut den Torschrei auf den Lippen, als Dolon aus 25 Metern den weit vorgerückten Torhüter Marius Schröder bereits überwunden hatte, der Ball allerdings ganz knapp über die Latte strich. In einen wilden Schlussphase der ersten Hälfte musste dann auch noch SG-Torhüter Steffen Weber gegen Hendrik Hillen retten, insgesamt lagen die Vorteile jedoch klar bei den Andernachern.

Nach der Pause ging es dann zwar nicht mit den ganz großen Tormöglichkeiten weiter, dafür aber mit einer hochkonzentrierten Leistung. „In der zweiten Halbzeit haben wir mit Mann und Maus verteidigt und immer wieder Nadelstiche gesetzt“, sagt Kossmann. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab, die Gastgeber warfen sich in jeden Zweikampf. Das verdiente Unentschieden geriet nicht mehr ernsthaft in Gefahr. „Das war brillant, eine 1-A-Leistung – vor allem gegen den Ball“, lobt Kossmann seine Mannschaft. „Da sieht man, zu was wir in der Lage sind.“

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Wilbert, Unruh, Neunheuser, Engels (46. Hild), Kubatta (39. Reif), Reintges (90.+4 Oster), Dolon (81. Kossmann), Oligschläger (64. Alijaj)

SR: Lukas Wilzek (Höchstenbach)

Zuschauer: 80

Tore: Fehlanzeige

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Samstag, 25. Februar um 18 Uhr. Dann gastieren die Bäckerjungen bei der SG Schneifel Stadtkyll.

(mlat)

Mit vollen Körpereinsatz hielt Steffen Weber (l.) am Mittwochabend die Null. Foto: René Weiss




Bitter: Besarta Hisenaj erleidet Kreuzbandriss im Spiel gegen Hoffenheim

Was am vergangenen Sonntag nach knapp 34 Minuten im Zweitliga-Spiel der SG 99 Andernach gegen die U20 der TSG Hoffenheim zu befürchten war, hat sich nun leider bewahrheitet: Unsere kosvarische Nationalspielerin Besarta Hisenaj musste mit einer schweren Knieverletzung vom Platz – später stellte sich heraus, dass sie einen Riss des vorderen Kreuzbandes in Kombination mit einem Meniskusriss erlitten hat. Damit fällt die 24-Jährige (auf dem Bild im schwarzen Trikot gegen gleich drei Bayern-Spielerinnen) ähnlich wie ihre Abwehrkolleginnen Zoe Brückel und Magdalena Schumacher erst einmal längerfristig aus. „Ich bin sehr traurig darüber, dass ich für eine ungewisse Zeit mit der Mannschaft nicht mehr auf dem Platz stehen kann. Es wird mir sehr fehlen. Ich werde das Team umso stärker von außen unterstützen. Und ich bin mir sicher, dass wir die verbliebene Saison erfolgreich abschließen werden.“ Liebe Besa, wir wünschen dir von Herzen gute Besserung. Komm ganz schnell wieder auf die Beine !
Foto: @we create sport



Stein sieht nach dem 0:0 der SG 99 gegen die TSG Hoffenheim II positive Aspekte

Die SG 99 Andernach hat in der 2. Frauenfußball-Bundesliga anscheinend das Siegen verlernt. Im Heimspiel gegen die U20 der TSG Hoffenheim zeigten sich die Bäckermädchen zwar im Vergleich zur vorangegangenen 0:2-Niederlage in Gütersloh deutlich verbessert, allerdings kam die Elf von Trainer Florian Stein trotz guter Einschussmöglichkeiten nicht über ein 0:0 hinaus. Durch das vierte Remis im sechsten Spiel des Jahres büßten die Andernacherinnen Tabellenplatz zwei an den Nachwuchs des FC Bayern München ein. Stein haderte nach dem Schlusspfiff nur bedingt mit dem verpassten Sieg, dem die SG 99 in den 90 Minuten zuvor deutlich näher gewesen war: „Ich hatte von meinem Team eine Reaktion auf Gütersloh gefordert – und die hat es auch gezeigt. In einer Partie auf ordentlichem Zweitliganiveau haben wir eine tolle Leistung gezeigt, einzig das Spielglück hat uns ein wenig gefehlt.“

Stein hatte seine Mannschaft in der eher untypischen 5-3-2-Formation aufs Feld geschickt. Von Anfang an dabei war erstmals wieder Maren Weingarz, die in der Sturmspitze zusammen mit der stets gefährlichen Carolin Schraa wirbelte. Weingarz stand auch nach nicht einmal 60 Sekunden bereits im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem Doppelpass mit Lisa Kossmann drang sie in den Strafraum der TSG ein, setzte den folgenden Abschluss aus guter Position aber knapp übers Tor. Auf der Gegenseite bewahrte SG-99-Torfrau Laura van der Laan ihr Team gegen Mara Alber vor einem frühen Rückstand. Der Nachschuss von Mathilde Janzen flog deutlich über den Andernacher Kasten (4.). Dass auf diese Doppelchance im gesamten weiteren Spielverlauf keine weitere Großchance der Gäste mehr folgte, lag an einer aufmerksamen und laufintensiven Arbeit des gesamten Andernacher Gefüges gegen den Ball. Darüber hinaus generierte die SG 99 immer wieder durch frühe Ballgewinne gute Angriffsmöglichkeiten. Besonders Flanken von der rechten Seite sorgten für Gefahr im Hoffenheimer Strafraum.

So verfehlte Dana Schüller nach einer Schraa-Flanke per Kopf das Ziel nur um Zentimeter (14.). Vier Minuten später bediente Carolin Dillenburg mit einer Hereingabe Mitspielerin Kossmann, die jedoch frei stehend aus wenigen Metern zunächst verpasste und beim Nachschuss von einer TSG-Akteurin geblockt wurde. Bei der letzten guten Gelegenheit vor der Pause bekam Schraa im Strafraum keinen Druck hinter den Abschluss, sodass U19-Nationalspielerin Lina von Schrader im Hoffenheimer Tor keine Probleme hatte (40.). Während die Hoffenheimerinnen in Durchgang eins zumindest noch versuchten mitzuspielen, lautete ihre Devise in der zweiten Hälfte, durch eine etwas defensivere Ausrichtung weitere Möglichkeiten der Andernacher zu verhindern und lediglich auf Konter zu lauern. Durch Rückkehrerin Weingarz (51.) und Schraa per Kopf nach einem Kossmann-Freistoß (52.) verbuchte die SG 99 aber auch nach Wiederanpfiff gute Einschussgelegenheiten.

Kurze Zeit später wurde es kurios, denn der Ball lag nach einer unglücklichen Abwehraktion von TSG-Verteidigerin Laureta Crnaveri im Hoffenheimer Tor (58.). Vorangegangen war ein langer Ball der SG 99, Crnaveri spitzelte ihn mit einer Art Heber über Torhüterin von Schrader. Der Jubel der Andernacherinnen sollte aber nur von kurzer Dauer sein, denn das Schiedsrichtergespann sah Schraa in dieser Situation aktiv im Abseits. Es sollte, abgesehen von einem Heberversuch Schraas (62.) die letzte gefährliche Torraumszene des Spiels bleiben. Das lag in erster Linie an einer Heimmannschaft, die den läuferischen Aufwand in der letzten halben Stunde nicht mehr ganz so intensiv leisten konnte. Da die eigene Fünferkette um Abwehrchefin Karla Engels jedoch weiterhin fehlerfrei blieb, endete eine muntere Partie mit einem torlosen Unentschieden. Stein wollte von zwei verlorenen Punkten aber nichts wissen: „Ein Pessimist würde dies vielleicht denken, gerade da wir in diesem Jahr erst einmal gewinnen konnten. Ich habe der Mannschaft aber gesagt, dass ein Optimist hervorheben würde, dass wir in sechs Begegnungen 2023 erst eine Niederlage einstecken mussten.“ Jan Müller

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Das nächste Spiel: 1. FFC Turbine Potsdam II – SG 99 Andernach am Sonntag, 26. März, 11 Uhr.

Intensive Zweikämpfe im Mittelfeld prägten das torlose Unentschieden zwischen der SG 99 und der Hoffenheimer U20. Hier bedrängen gleich drei Andernacherinnen (von links Caroline Dillenburg, Carolin Schraa und Kathrin Schermuly) die ballführenden TSG-Spielerin. Foto: Tobias Jenatschek




3:3 nach 1:3 – Andernach punktet in wildem Derby gegen Mendig

Die Zielvorgabe ihres Trainers konnten die Bäckerjungen am Ende nicht ganz erfüllen. Statt eines Derbysiegs mussten sich die Andernacher am Sonntag in Mendig mit einem 3:3-Unentschieden begnügen. Angesichts des Spielverlaufs erschien das Ergebnis dann allerdings schon ein wenig versöhnlicher. Nach 1:3-Pausenrückstand sicherten sich die Gäste mit einer deutlichen Leistungssteigerung noch einen hochverdienten Punkt.

„Wir haben eine katastrophale erste Halbzeit gespielt, mit der ich gar nicht zufrieden war“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann. „Nach der Pause haben wir es besser gemacht und hatten am Ende auch zwei, drei Mal den Siegtreffer auf dem Fuß. Aufgrund der ersten Halbzeit müssen wir mit dem Punkt leider leben.“

Bereits in der dritten Minute waren die Mendiger durch Bilyal Myumyunov mit 1:0 in Führung gegangen. Die Mendiger hatten keine große Mühe sich in den Andernacher Strafraum zu kombinieren, am Ende brachte Myumyunov den Ball aus spitzem Winkel über die Linie. Philipp Schmitz verwandelte nach einem Foul an Filip Reintges den fälligen Strafstoß zwar zum 1:1-Ausgleich (22.) und setzte später einen Freistoß an den rechten Innenpfosten (35.), defensiv blieben die Andernacher jedoch zu nachlässig. Eine Minute nach der Fast-Führung gerieten die Bäckerjungen wieder in Rückstand: Nach einem Mendiger Freistoß stand dieses Mal Philipp Pohl völlig frei und traf per Dropkick zum 2:1. Für das 3:1 sorgte Brice Marc Braquin Mitel per Strafstoß, Torhüter Steffen Weber hatte sich zuvor nur noch per Foul zu helfen gewusst (41.).

Kim Kossmann reagierte zur Pause, brachte mit Ole Conrad, Maicol Oligschläger und Oliver Kubatta gleich drei neue Spieler. Und die Umstellungen zeigten Wirkung. Von Beginn an waren die Andernacher nun die deutlich bessere Mannschaft. Die Mendiger Abwehr bekam vor allem Gian Luca Dolon kaum noch in den Griff. Gleich drei Mal kam der Andernacher Angreifer aus guter Position zum Schuss, verfehlte jedoch entweder knapp das Tor (51., 58.) oder scheiterte an Mendigs Schlussmann Robin Rohr (55.). Auch Maicol Oligschläger konnte Rohr zunächst freistehend nicht überwinden (58.).

Nach einer guten Stunden platzte der Knoten. Wieder war es Dolon, der im Strafraum an den Ball geriet, nun aber nicht nur seine Gegenspieler aussteigen ließ, sondern auch souverän zum 3:2 vollendete (64.). Andernach blieb am Drücker. Wieder nach Foul an Reintges gab es den bereits dritten Foulelfmeter des Spiels. Wieder verwandelte Schmitz sicher (73.). Das 3:3 weckte nun allerdings auch die Mendiger auf, das Spiel wurde offener. Hitzig war es ohnehin schon. Derby-Liebhaber kamen voll auf ihre Kosten.

Dass es am Ende beim Unentschieden blieb, lag zum einen daran, dass Kubatta und Dolon eine Zwei-gegen-Eins-Situation nicht gut genug ausspielten und Dolon im Abschluss wieder mal an Rohr scheiterte (85.). Zum anderen lag es allerdings auch an einer spektakulären Abwehraktion von Jan Engels, die eine gefährliche Überzahlsituation der nun konternden Mendiger um Braquin Mitel und Alexander Court beendete (90.+1).

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Unruh, Reif (46. Conrad), Neunheuser (46. Kubatta), Engels, Reintges, Kossmann, Dolon, Alijaj (46. Oligschläger)

SR: Fuat Yalcinkaya (Koblenz)

Zuschauer: 280

Tore: 1:0 Myumyunov (3.), 1:1/3:3 Schmitz (22./73., jew. Foulelfmeter), 2:1 Pohl (36.), 3:1 Braquin Mitel (41., Foulelfmeter), 3:2 Dolon (64.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Mittwoch, 22. März um 20 Uhr. Dann gastierte der Tabellenführer FC Cosmos Koblenz in Andernach.

(mlat)




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 10

Die zehnte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen die U20 der TSG 1899 Hoffenheim (Sonntag, 19. März, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (28 Seiten / ca. 11,2 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Stecker gezogen: SG 99 verliert mit 0:2 in Gütersloh erstmals in diesem Jahr

Die SG 99 Andernach droht aus der Spur zu geraten. Das 0:2 (0:0) beim aufstiegswilligen FSV Gütersloh war nach drei Unentschieden das vierte sieglose Zweitligaspiel in Folge für die Andernacher Fußballerinnen und zugleich die erste Niederlage im Kalenderjahr. SG-99-Trainer Florian Stein nahm kein Blatt vor den Mund: „Wir müssen in jedem Spiel unsere Tugenden auf den Platz bringen. Wenn uns das nicht gelingt, so wie heute, dann bekommen wir Probleme.“ In der Tönnies-Arena auf dem Gelände der bundesweit bekannten Fleischfabrik in Rheda waren 108 Zuschauer zunächst nicht sehr angetan von dem, was sie zu sehen bekamen. „Die erste Halbzeit war ein bisschen wild“, stellte Stein fest. Engagierte Zweikämpfe, viele lange Bälle, aber wenig Präzision im Passspiel charakterisierten die Partie auf beiden Seiten, Torchancen hatten Seltenheitswert.

Für Andernach zielte Julia Schermuly aus 20 Metern knapp am linken Pfosten vorbei (10.), aufseiten des FSV schoss Leonie Kreil aus guter Position in die Arme der Andernacher Torfrau Laura van der Laan (17.), die auch den Freistoß von Hedda Wahle, aus großer Entfernung Richtung kurzes Eck abgefeuert, zur Ecke lenkte (32.). Nach der Pause wirkten die Gastgeberinnen wacher und kamen prompt nach vier Minuten durch einen Hochgeschwindigkeits-Konter zur Führung. Leonie Kreil stürmte auf der rechten Außenbahn durch und servierte den Ball dann maßgerecht für die eben erst eingewechselte Jacqueline Baumgärtel, die frei vor van der Laan einschoss (49.). Da kamen Karla Engels und Vanessa Zilligen einfach nicht hinterher.

Der Führungstreffer für Gütersloh veränderte die Statik des Spiels, die Gastgeberinnen ließen Andernach nun kommen, gaben sich in der Defensive keine Blöße und nutzten jede Chance zum schnellen Gegenstoß. Dennoch hätten die Bäckermädchen zeitig ausgleichen können, doch der Distanzschuss von Besarta Hisenaj nach einer Stunde prallte nur an die Latte (59.). Im Gegenzug jubelte Shpresa Aradini vergeblich über ihr vermeintliches 2:0, sie stand bei der Hereingabe klar im Abseits (60.). „In der zweiten Halbzeit waren wir besser im Spiel“, fand Andernachs Trainer Stein, „aber wir hatten nicht die nötige Durchschlagskraft, um klare Chancen herauszuspielen.“ Kathrin Schermuly setzte sich kraftvoll gegen zwei Kontrahentinnen durch, ehe sie an Güterslohs Torfrau Sarah Rolle scheiterte (70.), auf der anderen Seite klärte Vanessa Zilligen akrobatisch, aber nicht elfmeterreif mit hohem Bein gegen Kreil (73.).

„Das zweite Tor hat uns dann den Stecker gezogen“, räumte Stein ein. Die für die Andernacherinnen untypische Fehlerkette begann bei Torfrau van der Laan, die sich vor dem Strafraum den Ball abluchsen ließ, mehrere slapstickartige Klärungsversuche scheiterten in der Folge, und am Ende stand Shpresa Aradini mutterseelenallein frei vor Andernachs Torhüterin und schob den Ball über die Linie (76.). „Unterm Strich waren wir heute die schlechtere Mannschaft“, gab Florian Stein freimütig zu, „das, was schiefgelaufen ist, haken wir auf der Rückfahrt ab.“ Beim Gegner war die Freude groß; zwar belegt die SG 99 Andernach, die bekanntlich auf ihre Aufstiegschance verzichtet, immer noch Platz zwei, doch dahinter darf der FSV Gütersloh wie auch der 1. FC Nürnberg, der sich durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit bei Eintracht Frankfurt mit 2:1 durchsetzte, auf einen Platz in der Bundesliga hoffen. Den anderen wird sich RB Leipzig trotz der überraschenden Heimniederlage gegen Ingolstadt nicht nehmen lassen. Stefan Kieffer

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Das nächste Spiel: SG 99 Andernach – TSG Hoffenheim U20 am Sonntag, 19. März, 14 Uhr.

Alle Mühe war am Ende vergebens: Kapitänin Lisa Kossmann (am Ball) – links beobachtet von Mitspielerin Kathrin Schermuly – und ihre SG 99 Andernach mussten in Gütersloh die dritte Saisonniederlage hinnehmen. Foto: Boris Kessler




Ziel erreicht und doch verloren – 0:1 gegen Hochwald Zerf

Eigentlich haben die Andernacher am Sonntag ihr Ziel erreicht. Sie wollten sich von einer deutlich besseren Seite zeigen als beim 0:3 im Hinspiel. Das gelang vollkommen, die Bäckerjungen waren kein bisschen schlechter als der Tabellenzweite FC Hochwald Zerf. Nur das Ergebnis, das stimmte bei der 0:1-Heimniederlage leider nicht.

„Dass wir als Verlierer vom Platz gehen, ist nicht gerechtfertigt“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann. „Wir hatten hier den Tabellenzweiten zu Gast und waren phasenweise das deutlich bessere Team.“ Mindestens einen Punkt, so Kossmann, hätte seine Mannschaft verdient gehabt.

Dass es nicht zum Unentschieden reichte, lag am ersten Angriff und der darauffolgenden ersten Ecke der Gäste. Gerade einmal 40 Sekunden waren gespielt als Maximilian Hoffmann zum 0:1 einköpfte. „Am Anfang haben wir natürlich gepennt“, sagt Kossmann. Nach einer Viertelstunde hätte Matthias Burg beinahe auf 0:2 erhöht, scheiterte jedoch am gut reagierenden Jannis Koch im Andernacher Tor.

Davon abgesehen ebbte die Zerfer Anfangsoffensive allerdings schnell ab. Auch, weil die Andernacher nach dem ersten Schock gut dagegenhielten. Die ganz großen Chancen blieben bis zur Pause allerdings auf beiden Seiten des Spielfelds aus. Ein Kopfball durch Besnik Alijaj (25.) und ein Distanzschuss durch Philipp Schmitz (34.) verfehlten beide ihr anvisiertes Ziel. Bei der Schmitz-Chance stand Schiedsrichter Pascal Wagener schon gar nicht mehr auf dem Feld. Er musste nach einer knappen halben Stunde verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Sein Assistent übernahm, eine zuschauende Schiedsrichterin ging für ihn an die Linie.

„In der zweiten Halbzeit hatten wir eine halbe Stunde, wo wir klar besser waren“, sagt Kossmann. Und wirklich: Nach Wiederanpfiff erhöhten die Bäckerjungen deutlich den Druck. In dieser Phase hatte Besnik Alijaj auch die beste Ausgleichschance. Dessen Lupfer hatte Jan Niklas Koltes bereits überwunden, prallte jedoch danach nur von oben auf die Latte (52.). Es entwickelte sich ein wildes, teilweise zerfahrenes Spiel, in dem Andernach bis zum Schluss nicht aufsteckte. Der Ausgleich sollte jedoch nicht mehr fallen. Kurz vor Schluss verhinderte stattdessen Koch nach einem Konter mit starkem Reflex noch den zweiten Zerfer Treffer.

„Ich bin mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden, aber die Jungs haben alles reingeschmissen“, sagt Kossmann. „Wir werden uns jetzt schütteln und am Sonntag versuchen, in Mendig drei Punkte einzufahren.“

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Schiffers, Reif (85. Unruh), Neunheuser, Kubatta (54. Engels), Hild (54. Conrad), Reintges (68. Dolon), Kossmann, Alijaj (71. Oligschläger)

SR: Pascal Wagener (Kirchen)

Zuschauer: 80

Tor: 0:1 Hoffmann (1.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 19. März. Dann treten die Bäckerjungen um 14.30 Uhr zum Derby bei der SGE Mendig-Bell an.

(mlat)

 

 




Nachfolger von Kevin Müller: Stefan Reick übernimmt ab Sommer die zweite Mannschaft

Stefan Reick trainiert unsere zweite Mannschaft ab der Saison 2023/24 in der Kreisliga A. Der 35-Jährige B-Lizenzinhaber führte den BSV Weissenthurm bereits in die B-Klasse und trainierte den Westerwälder B-Ligisten SV Melsbach. Aktuell kämpft er im Trainerteam der Zweitvertretung des FV Rübenach um den Aufstieg in die A-Klasse.

„Ich freue mich auf eine spannende Aufgabe in Andernach. Die SG 99 gehört zu den Top-Adressen in der Region, mit hohem Entwicklungspotential vorallem für die jungen Spieler die gerade in den Seniorenbereich drängen“, so Stefan Reick, der derzeit bereits mitten in den Planungen für die kommende Saison steckt. „Der Großteil der Mannschaft bleibt uns erhalten. Darüberhinaus wird es den ein oder anderen Neuzugang aus der eigenen Jugend oder von extern geben, nichtsdestotrotz wird die kommende Saison eine große Herausforderung, auch aufgrund der neuen Klasseneinteilungen im Fußballverband Rheinland.“

„Wir sind davon überzeugt, dass Stefan den guten Weg der zweiten Mannschaft weiterführen wird. Er ist einer, der mit anpackt und sehr engagiert. Wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit“, sagt Kim Kossmann.