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Sagenhafte Spendensumme: SG 99 sammelt 44.461,30 €

Wir sagen und schreiben: Danke !

Danke für die sagenhafte Spendensumme in Höhe von 44.461,30 €, die wir den von der Flutkatastrophe im Kreis Ahrweiler betroffenen Familien unserer Bäckermädchen ohne einen Cent Abzug auf direktem Weg haben zukommen lassen. Danke für die großartige Unterstützung benachbarter und auch weiter entfernter Vereine sowie diverser Schiedsrichter:innen, das ist gelebte Solidarität im Fußballsport über regionale Grenzen hinaus. Stellvertretend für alle möchten wir hier gerne die „Schanzerinnen“ (FC Ingolstadt 04) benamen, die uns am Sonntag vor dem gemeinsamen Ligaspiel einen Spendenscheck übergeben haben. Danke an alle Firmen und Institutionen, die finanziell und auch auf andere Weise die Hilfsbedürftigen tatkräftig unterstützt haben. Und auch danke an alle Menschen, die durch ihr Wirken und ihre Spendenbereitschaft gezeigt haben, dass wir in Zeiten der Not ganz eng zusammenrücken.

Wir beschließen vereinbarungsgemäß nach sechs Wochen unsere Spendenaktion, möchten aber an dieser Stelle alle da draußen eindringlich bitten: Lasst nicht nach, Hilfe auf jede erdenkliche Weise wird auch noch in den kommenden Wochen und Monaten vonnöten sein. Wir verweisen gerne in diesem Zusammenhang auf die Aktion „HELFT UNS LEBEN“ der Rhein-Zeitung und ihr Spendenkonto bei der Sparkasse: IBAN DE72 5705 0120 0000 0013 13.

In diesem Sinne, passt auf euch auf.




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 2

Die zweite Ausgabe des digitalen Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer 1. Frauenmannschaft gegen den FC Ingolstadt 04 (Sonntag, 5. September, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (19 Seiten / 10,4 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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„Unfassbare Mentalität“: SG 99 gewinnt 3:2 gegen Ahrweiler

Zwei Spiele ist die neue Rheinlandliga-Saison nun alt und so langsam verdeutlicht sich ein erster Eindruck: Die SG 99 Andernach will genau da weitermachen, wo sie vor dem Corona-Saisonabbruch im vergangenen Jahr aufgehört hatte. Auf das 0:0 gegen Wissen zum Auftakt folgte am Sonntag ein starker 3:2-Heimsieg gegen den Meisterschaftsfavoriten aus Ahrweiler. „Die Mentalität der Jungs ist einfach unfassbar“, sagte Andernachs Trainer Kim Kossmann.

Damit meinte Kossmann das nicht mehr für möglich geglaubte Comeback seiner Mannschaft, die zu Beginn der zweiten Halbzeit ihre einzig schlechte Phase hinlegte. „Die 25 Minuten nach der Pause war Ahrweiler die deutlich bessere Mannschaft“, musste auch er eingestehen. Almir Porca (58.) nach maßgenauer Flanke und Spielertrainer Andreas Dick (65.) nach einem Eckball drehten ein Andernacher 1:0 in eine 2:1-Führung für die Gäste. Es war auch die einzige Phase, in der es für Ahrweiler so lief, wie es sich Dick wohl insgeheim für die gesamten 90 Minuten ausgerechnet hatte. Die Gäste drückten und schnürten die Andernacher am eigenen Sechzehner. Ansonsten hatte die spielstarke Ahrweiler Mannschaft nur wenig Freude am Gastspiel bei aufopferungsvoll kämpfenden Bäckerjungen.

Auch nach dem doppelten Nackenschlag kam Andernach zurück, und wie: Nur eine Minute nach dem Rückstand stellte Maicol Oligschläger nach einem Eckball von Daniel Kossmann auf 2:2. Philip Oster sorgte schließlich sogar für den vielumjubelten 3:2-Siegtreffer (81.). Nach Kossmann-Freistoß und Verlängerung von Tim Hoffmann, der zudem ein überragendes Spiel in der Andernacher Innenverteidigung machte, musste Oster aus kurzer Distanz den Ball „nur“ noch über die Linie drücken. „Wie wir nach dem 1:2 wieder zurückgekommen sind, war großartig“, sagte Kossmann.

So spannend und am Ende erfolgreich die zweite Halbzeit für Andernach verlief, es hätte gar nicht so weit kommen müssen. Gerade in der Anfangsphase dominierten die Bäckerjungen ihre ambitionierten Gäste nach Belieben. Ahrweiler wirkte vor allem auf den Außenpositionen erstaunlich überfordert. Daniel Kossmann traf zwar nach schöner Vorarbeit von Maicol Oligschläger zum frühen 1:0 (8.). Die knappe Führung war zur Pause jedoch angesichts der Andernacher Chancenflut beinahe enttäuschend. „Wir hätten 3:0 oder 4:0 führen müssen“, sagte Kossmann. Oliver Kubatta (6.) und immer wieder Ole Conrad (12./20./21.) brachten den Ball jedoch trotz bester Möglichkeiten nicht im Tor unter.

 

Philip Oster (hier beim Pokalspiel in Immendorf) erzielte gegen Ahrweiler den 3:2-Siegtreffer. Foto: Didi Mühlen

Dass nach der Pause seine Elf zunächst ein wenig den Faden verlor, machte Kossmann auch an der verletzungsbedingten Auswechslung von Conrad (Zerrung) fest. „Ole ist ein Unterschiedspieler“, lobte sein Trainer. In der Schlussphase hätte das Spiel dann durchaus auch in die andere Richtung kippen können. Beim Stand von 2:2 profitierte Porca von einem verunglückten Abschlag des Andernacher Schlussmanns Steffen Weber, sein Lupfer ging allerdings über das Tor (74.). Bei den anderen beiden Ahrweiler Großchancen stand Weber dann rein positiv im Mittelpunkt. Zwei Freistöße von Porca (77.) und Paul Gemein (88.) parierte er stark und rettete den Andernachern somit ihre verdienten drei Punkte. Daran hatte auch der kopfballstarke Neuzugang Marc Homfeld seinen Anteil. In der 74. Minute eingewechselt, machte er in seinem ersten Rheinlandligaspiel so manchen wichtigen Ball fest. „Jeder weiß jetzt, warum wir Marc geholt haben“, sagte Kossmann. „Er ist eine Rakete in der Luft.“

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Heider, Wagner, Unruh (61. Oster), Wagner, Kubatta, Conrad (46. Külahcioglu), Oligschläger (74. Homfeld), Kossmann

SR: Markus Wozlawek (Bad Breisig)

Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Kossmann (8.), 1:1 Porca (58.), 1:2 Dick (65.), 2:2 Oligschläger (66.), 3:2 Oster (81.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 5. September beim TuS Montabaur (16., 1 Punkt). Der Anpfiff im Mons-Tabor-Stadion erfolgt um 14.30 Uhr.

(mlat)




0:0 gegen Wissen: Andernach startet torlos in die Saison

Im ersten Rheinlandliga-Spiel der neuen Saison war für die SG 99 Andernach und ihre Anhänger eigentlich alles drin. Enge Zweikämpfe, Emotionen, Großchancen. Kurz gesagt: Beste Unterhaltung, bei der nur die Tore fehlten. So hieß es am Ende 0:0 zwischen den Andernachern und den Gästen aus Wissen. Für solche Spiele wurde einst die Formulierung „ein torloses Unentschieden der besseren Sorte“ erfunden.

„Dass das Spiel 0:0 ausgeht, ist eigentlich eine Frechheit“, sagte Andernachs Trainer Kim Kossmann, der sich bei allen Emotionen mit seinem Kollegen Thomas Kahler vom VfB Wissen über die entscheidenden Dinge einig war. Es sei ein umkämpftes, aber nicht unfaires Spiel gewesen und das Ergebnis sei gerecht, da beide Mannschaften ihre Druckphasen hatten, in denen ihnen nicht das entscheidende Tor gelang. „Es hat Spaß gemacht“, ergänzte Kossmann.

Dabei dürfte Andernachs Trainer vor allem an die ersten 45 Minuten gedacht haben. Zunächst waren es nämlich die Gastgeber, die dem Führungstreffer deutlich näher waren. Daniel Kossmann (14.), Tobias Wagner (27.) und Ole Conrad (45.+1) waren jeweils schon auf und davon, scheiterten aber entweder an starken Reaktionen von Gästekeeper Philipp Klappert oder, im Fall von Conrad, am eigenen zu ungefährlichen Abschluss. Andernach hatten vor der Pause mehr Chancen und mehr Spielanteile, gerade gegen Ende der ersten Halbzeit kamen jedoch auch die Wissener besser in die Partie. Die beste Chance vergab Max Ebach, als er den Ball aus rund 15 Metern an die Latte setzte (44.).

Wissens Trainer Kahler gefielen hingegen weite Teile der zweiten Halbzeit besonders gut, in der Andernach in einigen Szenen nur mit Mühe einen Gegentreffer verhindern konnte. Zweimal war es Schlussmann Steffen Weber, der gegen den eingewechselten Yanick Tsannang parierte (59., 79.). Einmal war Weber bereits geschlagen, doch Tim Hoffmann verhinderte mit einer starken Rettungsaktion gegen Lukas Becher das 0:1 (61.). Bis zuletzt hätte die Partie allerdings auch in die andere Richtung kippen können. Das beste Beispiel bot Hakan Külahcioglu, der nach schöner Vorarbeit von Conrad nur noch vom herausstürmenden Klappert gestoppt werden konnte (79.). So hatte ein zufriedener Kim Kossmann am Ende eigentlich nur einen Verbesserungsvorschlag für seine Mannschaft: „Tore schießen“.

Es spielten: Weber, Schmitz, Hoffmann, Unruh, Hild (12. Oster), Heider, Weber, Wagner (76. Kubatta), Conrad, Kossmann, Zeneli (46. Külahcioglu)

SR: Philipp Michels

Zuschauer: 200

Tore: keine

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 29. August um 15.30 Uhr. Dann gastiert der Ahrweiler BC auf dem Kunstrasenplatz am Andernacher Stadion.

(mlat)




Vorbereitung: B-Junioren treffen auf Alemannia Aachen

Die B1-Jugend der SG 99 hat nach der erfolgreichen Teilnahme am Rheinlandpokal, wo man im Endspiel den Sportfreunden Eisbachtal nur knapp und ganz unglücklich unterlag, in den letzten Wochen eine Reihe von Vorbereitungsspielen absolviert. Hierbei wurden Spieler getestet, Systeme ausprobiert und Umstellungen vorgenommen. In der kommenden Woche kommt es zum Abschluss der Vorbereitung allerdings noch zu Paarungen, die eine herausragende Bedeutung haben.

Zunächst spielt die Mannschaft am Donnerstag, 26. August um 19 Uhr in Wittlich gegen den Rheinlandligisten JFV Wittlicher Tal. Nur zwei Tage später folgt dann der absolute Höhepunkt: Am Samstag, 28. August um 12 Uhr treffen die Andernacher Junioren auf dem Nickenicher Hybridrasen (Laacher Straße) auf den Bundesligisten Alemannia Aachen. Das Team ist ein absoluter Hochkaräter im deutschen Jugendfußball und trifft in der Liga auf Vereine wie Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach oder den 1.FC Köln. Dennoch wollen die Gastgeber den Aachenern das Leben so schwer wie möglich machen.

Zum Abschluss des Wochenendes geht es am Sonntag, 29. August um 13 Uhr auf dem heimischen Kunstrasen in Andernach gegen den Karbener SV. Der Karbener Nachwuchs aus dem Großraum Frankfurt spielt in der Hessenliga, die in Hessen die zweithöchste Spielklasse darstellt. Auch diese Partie verspricht eine Begegnung mit hohem Anspruch zu werden.

Alle Interessierten sind herzlich zu den Spielen eingeladen.

(BU)




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 1

Die erste Ausgabe des digitalen Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer 1. Frauenmannschaft gegen den BV Borussia Bocholt (Sonntag, 15. August, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (18 Seiten / 11,5 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Rheinlandpokal: SG 99 scheitert an Angstgegner Immendorf

Eine Stunde nach Spielende funktionierte bei Kim Kossmann zumindest der Galgenhumor wieder. „Wir haben glaube ich noch nie gewonnen in Immendorf. Da werden wir nicht mehr hinfahren, egal was ist“, sagte der Andernacher Trainer mit einem Augenzwinkern. Wie in der Vorsaison war da seine Mannschaft gerade beim Bezirksligisten aus der Koblenzer Vorstadt in der ersten Rheinlandpokalrunde ausgeschieden. Nach dem 1:2 vor einem Jahr endete die Partie am Sonntag sogar 0:2 aus Andernacher Sicht.

„Natürlich hatten wir nicht unseren allerbesten Tag, aber das Glück war auch nicht auf unserer Seite“, sagte Kossmann zu dem, was er 90 Minuten lang auf dem Immendorfer Kunstrasen gesehen hatte. Er haderte dabei vor allem mit einer Szene, die sich nach rund 40 Minuten abgespielt hatte. Ole Conrad lief da alleine aufs Tor zu und wurde vom letzten Mann zu Fall gebracht. Für Kossmann eine „klare rote Karte und Elfmeter“, Schiedsrichter Christopher Groß war allerdings anderer Meinung und ließ weiterspielen.

In einer ansonsten zunächst chancenarmen Partie waren es schließlich die Immendorfer, die eiskalt zuschlugen. Nach einem Ballverlust des ansonsten guten Conrad schalteten die Gastgeber schnell um, Jan Knopp traf zum 1:0 (67.). Als die Andernacher in der Schlussphase alles nach vorne warfen, erhöhte Manuel Blank mit einem abgefälschten Schuss noch auf 2:0 (86.).

Bei allem Ärger über das erneute frühe Pokalaus – eigentlich müssen die Andernacher nun nur hoffen, dass die Parallelen zu Vorsaison erst einmal weitergehen. Dort legte die Kossmann-Elf nach der Niederlage in Immendorf eine starke Serie hin und beendete die abgebrochene Rheinlandliga-Saison auf dem ersten Tabellenplatz. Vor dem verspäteten Saisonauftakt gegen den VfB Wissen (Sonntag, 22. August, 14.30 Uhr) sollte der Mannschaft also nicht bange sein.

Es spielten: Bockheiser, Schmitz, Oster, Schiffers (81. Kubatta), Hild, Neunheuser (25. Unruh), Wagner, Oligschläger (70. Weiler), Zeneli (46. Külahcioglu), Conrad, Kossmann

Zuschauer: 130

Tore: 1:0 Knopp (67.), 2:0 Blank (86.)

(mlat)




Rheinlandpokal: B-Junioren scheitern unglücklich im Finale

Für Markus Hilbig und sein Team war das Endspiel im B-Junioren-Rheinlandpokal ein Spiel der verpassten Gelegenheiten. Am Ende mussten sich die Gastgeber nach Verlängerung knapp mit 1:2 den Spfr. Eisbachtal geschlagen gegeben.

Nach anfänglichem Abtasten hatten die Andernacher die erste Chance der Begegnung. In der 19. Spielminute lief Lou Storm schön über die Flanke und passte punktgenau auf den mitgelaufenen Jonas Hemgesberg. Doch der Eisbachtaler Torwart wehrte dessen Schuss mit einer Glanzparade zur Ecke ab. Es blieb auch in der Folge ein ausgeglichenes Spiel, wobei die SG langsam die Oberhand erhielt. Eine Ecke für die SG, ausgeführt von rechts, wie gewohnt kurz, von Ben Schmidt wunderschön in die Box der Eisbachtaler geflankt, konnte von Sezi Mavambu aufgenommen, aber nicht verwandelt werden. In der 27. Minute geschah, was aus Sicht der Andernacher nicht geschehen durfte. Nach einem Pressball in der Nähe des Andernacher Strafraumes flog der Ball direkt vor die Füße des heraneilenden Eisbachtalers Jeremie Niklaus, der alleine vor dem Tor das Leder unhaltbar für Jordi Bolz zum 0:1 einlochen konnte. Die Gastgeber rannten nun im wahrsten Sinne des Wortes gegen den Rückstand an. Eine wunderschöne Ballstafette der Andernacher landete bei Tom Burscheid, doch der gegnerische Torwart war auch mit dessen Gewaltschuss nicht zu überwinden. Kurz vor der Pause prüfte Benjamin Saftig den Eisbachtaler Keeper erneut. Der scharf getretene Freistoß krachte auf das Eisbachtaler Gehäuse, doch ihr Schlussmann schien unüberwindbar.

Der Sturmlauf der SG setzte sich in der 2. Hälfte unvermindert fort. Jeff Ampadu, der in der 41. Minute für Jonas Hemgesberg gekommen war, setzte sich auf der rechten Seite gegen alle Gegenspieler durch und flankte auf Ben Schmidt, der mit seinem Direktschuss das Tor der Eisbachtaler nur um Zentimeter verfehlte. Der Kasten der Westerwälder schien wie vernagelt zu sein. Wieder tankte sich Jeff auf der rechten Seite mit einer tollen Einzelleistung durch und schloss seine Aktion mit einem fulminanten Schuss auf das Tor der Sportfreunde aus Eisbachtal ab. Die Latte rettete diesmal die Westerwälder vor dem inzwischen hochverdienten Ausgleich der SG. In der 69. Minute die nächste Glanzparade des gegnerischen Torwarts, der einen Gewaltschuss von Martin Breil zur Ecke lenkte. Eine Minute später wurde Benjamin Saftig im Strafraum der Eisbachtaler gefoult. Den fälligen Strafstoß verwandelte Ben Schmidt zum überfälligen 1:1. Jetzt war wieder alles offen. Die Eisbachtaler sahen sich nunmehr einem Feuerwerk der Hilbig-Elf ausgesetzt. Einzelleistung von Ben Schmidt, sein Heber geht am linken Pfosten vorbei. Distanzschuss von Sezi Mavambu, gehalten. Freistoß von Martin Hilbig, flach und scharf mit Tempo getreten, gehalten. Der Eisbachtaler Schlussmann war jetzt der Turm in der Schlacht. Er war ein Garant für das gehaltene Unentschieden.

Auch in der Verlängerung drücken die Jungs vom Rhein weiter. Das Tor fiel jedoch auf der anderen Seite. Nach 90 gespielten Minuten schnappte sich der Eisbachtaler Tizian Sauer das Leder, das ihm nach einem Ballverlust in der Hälfte der SG vor die Füße fiel und lochte den Ball eiskalt ein. Der war für Jordi Bolz im Andernacher Tor nicht zu halten. Alle Versuche das Ergebnis noch zu drehen blieben für die Hilbig-Jungs unerfüllt. So war es für die U17 der SG ein Spiel der verpassten Gelegenheiten. Die Einnahmen des Finales wurden einvernehmlich für die Opfer der Flutkatastrophe gespendet.

Zuschauer: 200

Kader der SG 99 Andernach: Jordi Bolz, Tom Burscheid, Daniel Herbst, Luis Durwen, Sezi Mavambu, Santino Chirico, Ben Schmidt, Benjamin Saftig, Lou Storm, Martin Breil, Jonas Hemgesberg, Tareq Omar, Jan Trinkenschuh, Dejan Mijackovic, Max Schmidt, Jeff Ampadu, Beytullah Tekin, Nico Fogolin

(bu)




Doppeltes Benefiz-Blitzturnier am Sonntag im Andernacher Stadion

Am Sonntag, 25. Juli, veranstaltet die SG 99 ein doppeltes Blitzturnier zu Gunsten unserer von der Unwetterkatastrophe im Kreis Ahrweiler hart getroffenen Bäckermädchen mit ihren Familien. Wir bedanken uns ganz herzlich für die spontane Zusage des 1. FC Köln (Bundesliga) und des SV Berghofen (Regionalliga West), die ab 13 Uhr im Modus „jeder gegen jeden“ mit unserer 1. Frauenmannschaft auf dem Rasenplatz im Andernacher Stadion spielen werden. Auch der FV Rübenach (Rheinlandliga) und der SV Menden (Regionalliga West) sind dankenswerterweise dabei und werden sich ab 10 Uhr auf dem benachbarten Kunstrasenplatz mit unserer 2. Frauenmannschaft im sportlichen Vergleich messen. Abgerundet wird der Tag mit der Begegnung unserer 3. Frauenmannschaft gegen den TuS Ahrbach (ab 16.30 Uhr).

Auf dem Stadiongelände positionieren wir an diesem Tag diverse Spendenboxen – in der Hoffnung, dass die Bereitschaft groß ist, um die entstandene Not der unmittelbar Betroffenen zumindest finanziell in Teilen zu lindern.

Wer nicht kommen kann, hat weiterhin die Möglichkeit, einen Obolus per Überweisung auf das Spendensonderkonto zu entrichten:

Empfänger: SG 99 Andernach

Verwendungszweck: Spende Flutkatastrophe Ahr

IBAN: DE56 5776 1591 0261 4946 01

Alle Spenden werden nach der Aktion 1:1 an die Familien weitergeleitet. Schon jetzt 1000 Dank an euch alle da draußen für die Unterstützung.




Andernacher Talent Jan Engels: Über die USA in den Profifußball

Als es mit der Karriere von Jan Engels gerade richtig losgehen soll, kommt der große Knacks. Erst im Körper: Seine erste schwierige Verletzung, ein Syndesmosebandriss. Dann mental: Als er nach der Operation aufwacht und bemerkt, dass das falsche Bein operiert wurde. „Plötzlich waren beide Beine verletzt, das hat mich noch einmal zurückgeworfen“, sagt er.

Zugegeben, das Bild von der Achterbahnfahrt ist ein wenig abgegriffen. Doch es passt wohl selten so gut wie auf die noch junge Karriere des Jan Engels. Der heute 23-jährige Andernacher war Junioren-Nationalspieler und spielte für den Karlsruher SC in der Junioren-Bundesliga. Der Syndesmosebandriss, das falsche operierte Bein und eine langwierige Schambeinentzündung warfen ihn um Jahre zurück. Bei der TuS Koblenz, seinem ersten Verein im Herrenbereich, kommt er nur auf vier Regionalliga-Kurzeinsätze. Doch heute geht es für ihn wieder aufwärts. In den USA bereitet er sich auf seine zweite Karriere-Chance vor. Bis es dort Anfang August weitergeht, absolviert er die Vorbereitung bei seinem Heimatverein, der SG 99 Andernach.

„Nach den Verletzungen haben wir als Familie entschieden, dass ich nicht die ganze Zeit mit Fußball weitermachen kann“, sagt Engels. Er wollte sich ein zweites Standbein aufbauen, nicht mehr allein auf die Profikarriere setzen. Da gab ihm ein Freund den Hinweis mit der USA. Dort könne er beides verbinden: Studium und professionellen Sport. „Eigentlich war es so, dass ich keine andere Möglichkeit hatte“, sagt Engels. In wenigen Wochen beginnt dort, an der University of Texas Rio Grande Valley, bereits sein siebtes Semester.

In der Vorbereitung spielt Engels für die SG 99 Andernach. Foto: René Weiss

Engels studiert Business Administration im Bachelor. 60 Prozent der Zeit kümmere er sich um das Studium, 40 Prozent um den Fußball, sagt er. „Durch Covid ist das viel schöner geworden.“ Wenn er zu Auswärtsspielen fliegt, kann er seine Hausaufgaben nun auch nachts machen. Durch den Online-Unterricht sei das deutlich einfacher. Das Studium läuft sehr gut, Engels hat derzeit einen 1,0-Schnitt. Er habe seinen Fokus verändert, sagt er. „Jeden Tag das Beste zu geben, das macht Spaß.“ Zu Schulzeiten habe er noch zu viel Wert auf den Fußball gelegt.

Engels im Trikot seiner College-Mannschaft, der UTRGV Vaqueros.

Neben dem zweiten Standbein steht natürlich aber auch weiterhin der Traum von der Profikarriere im Mittelpunkt. Deutsches Dritt- bis Viertliganiveau habe die College-Liga, in der seine Mannschaft aktiv ist. Wichtig war Engels aber vor allem, dass er sich die Zeit nehmen konnte, seinen Körper langsam wieder aufzubauen. „Durch die Zeit in den USA habe ich es jetzt geschafft, dass ich wirklich sage: Ich merke von meinen Verletzungen komplett nichts mehr.“ Durch Corona hat Engels ein weiteres Jahr an seiner Universität gewonnen. Vier Jahre ist er eigentlich am College spielberechtigt. Da eine Saison Pandemie-bedingt ausgefallen ist, sind immer noch zwei übrig. Zeit, in der Engels nach Möglichkeit noch seinen Master absolvieren und danach ganz ohne Druck seine zweite Chance im Profifußball suchen will.

Vor den Verletzungen war der Andernacher schon einmal ganz nah dran. Insgesamt neun Länderspiele absolvierte er für die U16- und U17-Nationalmannschaft. Er gehörte zu den Besten eines Jahrgangs, der kürzlich die U21-Europameisterschaft gewonnen hat. „Ich habe das nie so wirklich wertschätzen können, weil es ja normal war“, sagt er. Erst als er bei der Junioren-EM und -WM verletzungsbedingt ausfällt, wird ihm klar, was er verpasst hat. Auch in Karlsruhe gehörte Engels zu den besten Spielern seiner Mannschaft. Tim Walter, heutiger Cheftrainer des Hamburger SV, setzt auf ihn. „Er war eine Vaterfigur für mich“, sagt Engels. Als Walter zu den Junioren des FC Bayern München wechselt, versetzt das Engels neben den Verletzungen einen weiteren Schlag.

Trotz allem denkt der 23-Jährige auch heute noch gerne an Karlsruhe zurück. „Wenn ich mich nicht verletzt hätte, würde ich heute wohl sagen: Das war die schönste Zeit meines Lebens.“ Und doch hat er dort etwas vermisst, was er heute in Texas und Andernach erlebt. „Ich habe gemerkt, dass eine Mannschaft auch eine Familie sein kann“, sagt er. Auch deshalb kommt er in den Semesterferien gerne in seine Heimat zurück. „Mein Trainer in den USA ist sehr offen und sagt: Mach so viele Spiele, wie du kannst. Das ist das beste Training.“

Bevor es in der Rheinlandliga ernst wird, geht für Engels allerdings wieder der Flieger in die USA. Dort will er mit seiner Mannschaft um den College-Titel mitkämpfen. Im vergangenen Jahr waren sie bereits fünf Wochen lang die Nummer Eins im Land. Und in vier Semestern soll dann noch einmal der Fußball ganz im Mittelpunkt stehen. „Ich werde es zu 100 Prozent versuchen“, sagt Engels. „Ich freue mich auf meinen zweiten Weg. Dass ich so viel durchlebt habe, macht mich vielleicht noch einmal stärker.“

(mlat)