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Doppeltes Benefiz-Blitzturnier am Sonntag im Andernacher Stadion

Am Sonntag, 25. Juli, veranstaltet die SG 99 ein doppeltes Blitzturnier zu Gunsten unserer von der Unwetterkatastrophe im Kreis Ahrweiler hart getroffenen Bäckermädchen mit ihren Familien. Wir bedanken uns ganz herzlich für die spontane Zusage des 1. FC Köln (Bundesliga) und des SV Berghofen (Regionalliga West), die ab 13 Uhr im Modus „jeder gegen jeden“ mit unserer 1. Frauenmannschaft auf dem Rasenplatz im Andernacher Stadion spielen werden. Auch der FV Rübenach (Rheinlandliga) und der SV Menden (Regionalliga West) sind dankenswerterweise dabei und werden sich ab 10 Uhr auf dem benachbarten Kunstrasenplatz mit unserer 2. Frauenmannschaft im sportlichen Vergleich messen. Abgerundet wird der Tag mit der Begegnung unserer 3. Frauenmannschaft gegen den TuS Ahrbach (ab 16.30 Uhr).

Auf dem Stadiongelände positionieren wir an diesem Tag diverse Spendenboxen – in der Hoffnung, dass die Bereitschaft groß ist, um die entstandene Not der unmittelbar Betroffenen zumindest finanziell in Teilen zu lindern.

Wer nicht kommen kann, hat weiterhin die Möglichkeit, einen Obolus per Überweisung auf das Spendensonderkonto zu entrichten:

Empfänger: SG 99 Andernach

Verwendungszweck: Spende Flutkatastrophe Ahr

IBAN: DE56 5776 1591 0261 4946 01

Alle Spenden werden nach der Aktion 1:1 an die Familien weitergeleitet. Schon jetzt 1000 Dank an euch alle da draußen für die Unterstützung.




Andernacher Talent Jan Engels: Über die USA in den Profifußball

Als es mit der Karriere von Jan Engels gerade richtig losgehen soll, kommt der große Knacks. Erst im Körper: Seine erste schwierige Verletzung, ein Syndesmosebandriss. Dann mental: Als er nach der Operation aufwacht und bemerkt, dass das falsche Bein operiert wurde. „Plötzlich waren beide Beine verletzt, das hat mich noch einmal zurückgeworfen“, sagt er.

Zugegeben, das Bild von der Achterbahnfahrt ist ein wenig abgegriffen. Doch es passt wohl selten so gut wie auf die noch junge Karriere des Jan Engels. Der heute 23-jährige Andernacher war Junioren-Nationalspieler und spielte für den Karlsruher SC in der Junioren-Bundesliga. Der Syndesmosebandriss, das falsche operierte Bein und eine langwierige Schambeinentzündung warfen ihn um Jahre zurück. Bei der TuS Koblenz, seinem ersten Verein im Herrenbereich, kommt er nur auf vier Regionalliga-Kurzeinsätze. Doch heute geht es für ihn wieder aufwärts. In den USA bereitet er sich auf seine zweite Karriere-Chance vor. Bis es dort Anfang August weitergeht, absolviert er die Vorbereitung bei seinem Heimatverein, der SG 99 Andernach.

„Nach den Verletzungen haben wir als Familie entschieden, dass ich nicht die ganze Zeit mit Fußball weitermachen kann“, sagt Engels. Er wollte sich ein zweites Standbein aufbauen, nicht mehr allein auf die Profikarriere setzen. Da gab ihm ein Freund den Hinweis mit der USA. Dort könne er beides verbinden: Studium und professionellen Sport. „Eigentlich war es so, dass ich keine andere Möglichkeit hatte“, sagt Engels. In wenigen Wochen beginnt dort, an der University of Texas Rio Grande Valley, bereits sein siebtes Semester.

In der Vorbereitung spielt Engels für die SG 99 Andernach. Foto: René Weiss

Engels studiert Business Administration im Bachelor. 60 Prozent der Zeit kümmere er sich um das Studium, 40 Prozent um den Fußball, sagt er. „Durch Covid ist das viel schöner geworden.“ Wenn er zu Auswärtsspielen fliegt, kann er seine Hausaufgaben nun auch nachts machen. Durch den Online-Unterricht sei das deutlich einfacher. Das Studium läuft sehr gut, Engels hat derzeit einen 1,0-Schnitt. Er habe seinen Fokus verändert, sagt er. „Jeden Tag das Beste zu geben, das macht Spaß.“ Zu Schulzeiten habe er noch zu viel Wert auf den Fußball gelegt.

Engels im Trikot seiner College-Mannschaft, der UTRGV Vaqueros.

Neben dem zweiten Standbein steht natürlich aber auch weiterhin der Traum von der Profikarriere im Mittelpunkt. Deutsches Dritt- bis Viertliganiveau habe die College-Liga, in der seine Mannschaft aktiv ist. Wichtig war Engels aber vor allem, dass er sich die Zeit nehmen konnte, seinen Körper langsam wieder aufzubauen. „Durch die Zeit in den USA habe ich es jetzt geschafft, dass ich wirklich sage: Ich merke von meinen Verletzungen komplett nichts mehr.“ Durch Corona hat Engels ein weiteres Jahr an seiner Universität gewonnen. Vier Jahre ist er eigentlich am College spielberechtigt. Da eine Saison Pandemie-bedingt ausgefallen ist, sind immer noch zwei übrig. Zeit, in der Engels nach Möglichkeit noch seinen Master absolvieren und danach ganz ohne Druck seine zweite Chance im Profifußball suchen will.

Vor den Verletzungen war der Andernacher schon einmal ganz nah dran. Insgesamt neun Länderspiele absolvierte er für die U16- und U17-Nationalmannschaft. Er gehörte zu den Besten eines Jahrgangs, der kürzlich die U21-Europameisterschaft gewonnen hat. „Ich habe das nie so wirklich wertschätzen können, weil es ja normal war“, sagt er. Erst als er bei der Junioren-EM und -WM verletzungsbedingt ausfällt, wird ihm klar, was er verpasst hat. Auch in Karlsruhe gehörte Engels zu den besten Spielern seiner Mannschaft. Tim Walter, heutiger Cheftrainer des Hamburger SV, setzt auf ihn. „Er war eine Vaterfigur für mich“, sagt Engels. Als Walter zu den Junioren des FC Bayern München wechselt, versetzt das Engels neben den Verletzungen einen weiteren Schlag.

Trotz allem denkt der 23-Jährige auch heute noch gerne an Karlsruhe zurück. „Wenn ich mich nicht verletzt hätte, würde ich heute wohl sagen: Das war die schönste Zeit meines Lebens.“ Und doch hat er dort etwas vermisst, was er heute in Texas und Andernach erlebt. „Ich habe gemerkt, dass eine Mannschaft auch eine Familie sein kann“, sagt er. Auch deshalb kommt er in den Semesterferien gerne in seine Heimat zurück. „Mein Trainer in den USA ist sehr offen und sagt: Mach so viele Spiele, wie du kannst. Das ist das beste Training.“

Bevor es in der Rheinlandliga ernst wird, geht für Engels allerdings wieder der Flieger in die USA. Dort will er mit seiner Mannschaft um den College-Titel mitkämpfen. Im vergangenen Jahr waren sie bereits fünf Wochen lang die Nummer Eins im Land. Und in vier Semestern soll dann noch einmal der Fußball ganz im Mittelpunkt stehen. „Ich werde es zu 100 Prozent versuchen“, sagt Engels. „Ich freue mich auf meinen zweiten Weg. Dass ich so viel durchlebt habe, macht mich vielleicht noch einmal stärker.“

(mlat)




Zweitliga-Auftakt gegen Bocholt, DFB-Pokal in Ingolstadt

Im Gegensatz zur Vorsaison war den Fußballfrauen der SG 99 Andernach das Losglück im Rahmen der ersten DFB-Pokalrunde 2021/22 nicht gerade hold.  Ziehungsfee Doris Fitschen – frühere Managerin der deutschen Nationalmannschaft und jetzt im DFB-Marketing beschäftigt – bescherte den Bäckermädchen eine schwierige Aufgabe. Zum einen muss der Dritte der abgelaufenen Zweitliga-Saison (Staffel Süd) voraussichtlich am Sonntag, 22. August, beim Liga-Konkurrenten FC Ingolstadt 04 antreten, zum anderen in diesem Zusammenhang eine beschwerliche, rund 440 Kilometer lange Anreise im Vorfeld des Spiels auf sich nehmen.

„Das war neben dem 1. FC Köln die wohl härteste Nummer im Topf. Natürlich hätten wir uns lieber einen vermeintlich leichteren Gegner gewünscht. Aber wir nehmen das an und wollen versuchen, im Pokalwettbewerb ähnlich auf uns aufmerksam zu machen wie in der Vorsaison“, sag Florian Stein, gemeinsam mit Isabelle Hawel weiterhin das Trainergespann des einzigen Fußball-Zweitligisten in Rheinland-Pfalz. Im März war die SG 99 erst im Viertelfinale als letzter Nicht-Bundesligist gegen den späteren Endspielteilnehmer Eintracht Frankfurt ausgeschieden.

Derweil steht auch der Spielplan der 2. Bundesliga für die am 14./15. August anlaufende Saison, noch allerdings ohne endgültig fixierte Anstoßzeiten. Zum Auftakt erwartet die SG 99 im nun wieder eingleisigen Format sonntags den BV Borussia Bocholt, Tabellenvierter der Nordstaffel 2020/21. Das erste Auswärtsspiel führt die Andernacher zwei Wochen später ins Saarland zum SV 07 Elversberg, bis zum Aufstieg am 27. Juni noch als SV Göttelborn unterwegs. Eine Woche danach am 5. September schließt sich schon ein kleiner Kreis, dann nämlich tritt die Elf aus Ingolstadt auf dem Rasenplatz im Andernacher Stadion an. Isabelle Hawel: „Wir wollen auf den Punkt fit sein und erfolgreich in die Punkterunde starten. Unterschätzen werden wir aber niemanden.“ Mit Bocholt gab es in der Historie noch keinerlei Berührungspunkte, gegen Göttelborn siegte die SG 99 im August 2019 auswärts mit 5:1 in der ersten DFB-Pokalrunde.

Die sechs Vorbereitungsspiele der Bäckermädchen im Überblick: gegen die männliche Regionalliga-U15 der TuS Koblenz (Sonntag, 18. Juli, 13 Uhr), gegen den Zweitliga-Absteiger SV Berghofen-Dortmund (Sonntag, 25. Juli, 14 Uhr), gegen den West-Regionalligisten SV Menden (Donnerstag, 29. Juli, 19.30 Uhr), gegen den belgischen Erstligisten Standard Lüttich (Sonntag, 1. August, 16 Uhr), beim Südwest-Regionalligisten 1. FFC Montabaur (Donnerstag, 5. August, 19 Uhr) und gegen den West-Regionalligisten Vorwärts SpoHo Köln (Sonntag, 8. August, 14 Uhr).




Rheinlandpokal: B-Junioren erreichen Halbfinale

Die Punkterunde 20/21 hat der FV Rheinland Corona-bedingt für beendet erklärt, doch die Pokalrunde wurde jetzt wieder aufgesetzt. Die U 17 der SG 99 startete dabei äußerst erfolgreich und hat sich nach Siegen über TuS RW Koblenz II (4:0) und JFV Schieferland (6:1) ins Viertelfinale vorgekämpft. Hier mussten die Bäckerjungenstädter am Samstag bei der JSG Mittelmoseltal Mülheim antreten, die im Achtelfinale den Rheinlandligisten TuS Mosella Schweich ausgeschaltet hatte.

Pünktlich um 17 Uhr pfiff Schiedsrichter Jason Lieser im Stadion der Mülheimer die Partie bei strahlendem Sonnenschein an. Getreu nach der von Trainer Markus Hilbig ausgegebenen Order, den Gegner nicht zu unterschätzen sowie konzentriert und mit Druck zur Sache zu gehen, begannen die Jungs vom Rhein entsprechend stürmisch. Bereits in der 2. Spielminute war die erste Torgelegenheit fällig. Eine Ecke von links, kurz ausgeführt, erreichte Ben Schmidt, der mit einem gezielten Schuss ins lange Eck, das Tor nur um Zentimeter verfehlte. Der Andernacher Nachwuchs wollte es wissen und führte ein überlegenes Spiel.

Der Gegner wurde förmlich in der eigenen Hälfte eingeschnürt und man lies keinerlei Spielraum zu. In der 8. Minute prüfte Beni Saftig den Mülheimer Keeper mit einem schönen Distanzschuss. Nun rollte Angriff auf Angriff auf das Tor der Moselaner. In der 12. Minute rettete der Schlussmann der Einheimischen mit einer Glanzparade und lenkte den Schuss von Alessio Albino um den Pfosten. Die Mülheimer hatten dem Druck der SG so gut wie nichts entgegenzusetzen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, dass sich diese Überlegenheit auch zählbar auswirken würde. In der 24. Spielminute wiederum eine Feuerwehraktion eines Mülheimer Spielers, der eine Granate von Beni Saftig auf der Linie klärte, nachdem der Torhüter bereits geschlagen war. In der 27. Minute war es dann so weit. Martin Breil verwandelte nach schöner Einzelleistung zum hochverdienten 1:0 für die SG 99. Entgegen dem Grundsatz, dass ein Pferd nur so hoch springt, wie es muss, ließen die Bäckerjungen nichts anbrennen und erkämpften sich weiterhin Ball um Ball. Der Erfolg folgte auf dem Fuße. Alessio Albina schloss einen hervorragenden Lauf mit einem unhaltbaren Schuss von der linken Strafraumecke in der 29. Minute zum 2:0 ab und ließ dem gegnerischen Torhüter auch nicht die Spur einer Chance. Die Angriffe rollten nun fast im Minutentakt auf das Tor der Moselstädter. Eine Ecke von rechts, wieder kurz ausgeführt, führte zu einer von Ben Schmidt klasse getimten Flanke, die punktgenau von Luis Durwen in der 31. Minute zum 3:0 verwandelt wurden. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause.

Die 2. Hälfte verlief wie die ersten 40 Minuten. Die Jungs von Markus Hilbig erspielten sich Chance um Chance, doch der Torerfolg blieb aus. In der 52. Minute hatte das Warten ein Ende. Nach einer schönen Vorlage von Martin Breil konnte Ben Schmidt den Torhüter mit einem Schlenzer zum 4:0 überlisten. In der 67. Minute kam bei der SG Tareq Omar für Ben Schmidt. Mit der Einwechslung nahm Markus Hilbig eine Umstellung der Spielpositionen vor. Tareq nahm für Lezi Mavambu die Position des Innenverteidigers ein, dafür übernahm der 1,98-Meter-Mann in den Reihen der SG eine Rolle in der Offensive.

Im Viertelfinale setzte sich die U 17 souverän durch.

Der nächste Torerfolg gelang in der 68. Minute. Eine Steilvorlage von Ben Saftig in die Box, nutzte Martin Fritz eiskalt und verwandelte zum 5:0. In der Folge rettete der gegnerische Torwart zwei Mal todesmutig nach einem knallharten Schuss aus kurzer Distanz von Lezi Mavambu und Nachschuss von Martin Fritz. Fast im unmittelbaren Anschluss an diese Aktion verwertete Lezi eine exzellent von Jonas Hemgesberg  getretene  Flanke mit dem Kopf und erzielte in der 70. Minute das 6:0 für die SG.  Dann folgte eine Szene, die keiner des SG-Teams auch nur annähernd herbeiführen wollte. Ein Fehlpass der SG-Innenverteidigung in die Beine eines Mülheimer Spielers führte zu einer Flanke zum Mülheimer Samvel Feroyan, der den herausgelaufenen Jordi Bolz mit einem Heber zum Anschlusstor und 6:1-Endstand überwinden konnte. Eine überflüssige Aktion, zumal die U 17 der SG den Gegner über das gesamte Spiel hinweg nach Belieben beherrschte. 27:2 Torschüsse sprechen eine eindeutige Sprache.

Im Halbfinale wartet nun mit der 1. Mannschaft von TUS RW Koblenz eine ungleich schwerere Aufgabe auf die Jungs der SG 99. Hier gilt es die vorhandene Leistungsstärke des Teams unter Beweise zu stellen und vor allem im Abschluss besser zu agieren. Das Spiel findet bereits am Dienstag, 13. Juli um 19 Uhr auf dem Koblenzer Rot-Weiß-Platz auf dem Oberwerth statt.

Spielerkader im Spiel gegen Mülheim: Jordi Bolz, Max Schmidt, Daniel Herbst, Lezi Movambu, Beni Saftig, Jonas Hengesberg, Alessio Albino, Ben Schmidt, Martin Breil, Jeff Ampadu, Tareq Omar, Dejan Mijackovic.

(bu)




Rheinlandliga: SG 99 startet mit spielfreiem Wochenende

Mit dem Vorbereitungsstart steigt bei Spielern und Fans auch gleich wieder die Vorfreunde auf das erste Pflichtspiel. Nie galt das mehr als in diesem Sommer, in dem der letzte Ligaeinsatz der SG 99 Andernach bereits mehr als acht Monate zurückliegt. Dementsprechend schlecht kam der in dieser Woche veröffentlichte Spielplan für die kommende Saison bei Trainer und Mannschaft an. Denn am ersten Spieltag heißt es: Abwarten. Nach dem Rheinlandliga-Verzicht des SV Windhagen spielen nur noch 17 Teams in der höchsten Verbandsklasse. Jede Woche muss eines von ihnen aussetzen. Zum Anfang trifft es Andernach.

„Wir haben so lange gewartet, da wären wir natürlich gerne direkt gestartet“, sagt Trainer Kim Kossmann. „Aber es bringt ja nichts, wir nehmen es wie es kommt.“ Bis auf den ungewollten Spätstart kann Kossmann mit dem Spielplan allerdings gut leben. „Ich kann nicht sagen, dass wir ein leichtes oder schweres Programm haben. Es ist Rheinlandliga, da kann jeder jeden schlagen“, sagt er.

Für das längere Warten werden die Andernacher immerhin mit gleich zwei Heimspielen zum Start belohnt. Nach derzeitiger Planung findet der Saisonauftakt gegen den VfB Wissen am Sonntag, 22. August um 15.30 Uhr statt. Genau eine Woche später soll zur gleichen Uhrzeit der Ahrweiler BC zu Gast sein. Das erste Auswärtsspiel bestreitet die Kossmann-Elf am Sonntag, 5. September (14.30 Uhr) in Montabaur. Hinrunden-Höhepunkte dürften die beiden Derbys gegen Mendig (Sonntag, 7. November) und in Mayen (Samstag, 27. November) sein.

Übrigens beginnt die Saison für die Andernacher nicht nur später, auch der erste Teil endet früher. Am letzten Spieltag des Kalenderjahres (11./12. Dezember) startet die Rheinlandliga in die Rückrunde. Die SG 99 ist dann bereits in der wohlverdienten Winterpause.

Hier findet ihr den kompletten Rheinlandliga-Spielplan.(externer Link)

(mlat)




Kreisliga A: Zweite Mannschaft geht mit 22 Spielern in die neue Saison

Die Vorbereitung hatte gerade erst begonnen, da stand für die zweite Mannschaft schon wieder das erste Pflichtspiel an. Im wegen Corona in die neue Spielzeit verschobenen Kreispokal-Achtelfinale der Saison 2020/21 unterlag das Team von Trainer Kevin Müller am Sonntag dem Ligakonkurrenten SG Kempenich nach lange ausgeglichenem Verlauf mit 0:3.

„Durch einen individuellen Fehler haben wir den Faden verloren und hatten dann auch nicht mehr die Körner, um das Spiel zu drehen“, sagt Müller. Zu einem so frühen Zeitpunkt der Vorbereitung sei das jedoch ganz normal. Das Spiel zeigt Müller jedoch auch, wo er in den rund fünf Wochen bis zum Kreisliga-A-Saisonstart Mitte August bei seinem Team noch ansetzen muss. „Wir müssen fit werden, das hat man jetzt auch gegen Kempenich gemerkt“, sagt er.

Kapitän Yannik Velthaus (l.) im Zweikampf.

Um auch in dieser Spielzeit in der Kreisliga A zu bestehen, setzt Müller auf einen 22 Mann starken Kader. Neben vier Neuen aus der eigenen A-Jugend ist Außenverteidiger Pascal Schiffers (Ellingen) der einzige externe Neuzugang. Personell dürfte es ab Herbst dennoch enger werden, dann zieht es vier Spieler weiter weg zum Studium. Auch sonst seien aus privaten und beruflichen Gründen nicht immer alle Teammitglieder verfügbar. Kompromisse die man laut Müller als Trainer einer zweiten Mannschaft eingehen muss.

In der nach sieben Spielen abgebrochenen Vorsaison konnte die Rheinlandliga-Reserve mit sechs Punkten nur die Konkurrenten SC Saffig und Rheinland Mayen in der Tabelle hinter sich lassen. Beide hätten sich allerdings gut verstärkt, sagt Müller. „Ich glaube, dass die A-Klasse in diesem Jahr besser ist als im letzten Jahr.“

Die Vorbereitung der SG 99 Andernach II im Überblick:

Sa, 26. Juni, 16 Uhr: FC Plaidt (A) 7:0

So, 1. Juli, 19.30 Uhr: SC Bendorf-Sayn (A) 4:1

So, 4. Juli, 14.30 Uhr: SG Kempenich (H, Kreispokal) 0:3

Do, 8. Juli, 20 Uhr: FC Plaidt (A)

So, 11. Juli, 12.30 Uhr: Spfr. Miesenheim (H)

Sa, 17. Juli, 18 Uhr: FC Metternich II (A)

Fr, 30. Juli, 19.30 Uhr: Spfr. Miesenheim II (A)

Sa, 31. Juli, 19 Uhr: SG Niederzissen (H)

Sa, 7. August, 16.30 Uhr: TuS Hausen (A)

(mlat)




Weiterer Neuzugang: SG 99 geht gestärkt in die Testspielwochen

Wenn die SG 99 Andernach am Freitagabend mit dem Testspiel beim SV Roßbach/Verscheid (19:30 Uhr, Roßbach) in die Saisonvorbereitung startet, ist der Kader wieder etwas größer geworden. Mit Oliver Kubatta kehrt nach einer Saison beim SV Windhagen ein altbekanntes Gesicht zurück nach Andernach.

„Ich bin richtig froh, dass wir ihn zurückgeholt haben“, sagt Trainer Kim Kossmann. Der 21-jährige Linksfuß Kubatta, einst Rheinlandpokalsieger mit der A-Jugend der SG 99, fühlt sich vornehmlich auf der offensiven Außenbahn wohl. „Er ist ein Eins-gegen-Eins-Spieler, wie man sie heutzutage noch selten hat“, sagt Kossmann. „Er wird uns auf jeden Fall fußballerisch wie menschlich verstärken.“

Abgesehen vom Neuzugang sorgt auch der aktuelle Zustand seiner Mannschaft bei Kossmann für gute Laune. „Die Jungs haben schon vor der Vorbereitung einiges getan. Das merkt man auch im Training. Wir sind relativ weit“, sagt er. „Deswegen haben wir auch kurzfristig das Testspiel gegen Roßbach vereinbart.“

Dass die Vorbereitungszeit nicht zu den Lieblingswochen der Spieler gehört, weiß er noch aus seiner eigenen aktiven Rheinlandliga-Zeit. „Da müssen wir jetzt leider Gottes durch“, sagt er. „Weil wir letztes Jahr schon gemerkt haben, dass unsere Fitness bei 100 Prozent sein muss, damit wir Erfolg haben.“

(mlat)

Die geplanten Testspiele der SG 99 Andernach im Überblick.

 

 




Neue Corona-Regeln: SG 99 erstmals wieder im Mannschaftstraining

Auf dem Andernacher Kunstrasenplatz spielten sich am Mittwochabend Szenen ab, die monatelang undenkbar waren. Unter der Leitung von Trainer Kim Kossmann standen 16 Feldspieler und drei Torhüter der Rheinlandliga-Herren auf dem Feld und trainierten. Gemeinsam, mit Ball und ohne Videokonferenz. So wie es einst normal und über ein halbes Jahr lang verboten war. Möglich wurde das durch die niedrige Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Mayen-Koblenz und die neue Corona-Bekämpfungsverordnung in Rheinland-Pfalz, die am Mittwoch in Kraft trat. Seitdem ist Kontaktsport mit bis zu 20 Personen plus Trainer im Freien wieder erlebt, Genesene und Geimpfte nicht mitgerechnet.

„Die Freude, die Jungs wieder zusammenhaben zu können, ist riesig“, sagt Kossmann zum ersten richtigen Training im Jahr 2021. „Die vergangene Saison ist spätestens jetzt abgehakt und der Fokus liegt ganz auf der neuen Spielzeit.“ Dann will der Tabellenerste der abgebrochenen Saison 2020/21 wieder neu angreifen. Dabei helfen sollen auch vier „Neuzugänge“ aus dem eigenen Verein, die am Mittwoch erstmals dabei waren: Tim Schönhals, Drilon Demiraj, Florian Dünker (alle eigene Jugend) und Tobias Wagner (2. Mannschaft).

Während beim ersten Training bei den Spieler noch die Freude über den Fußball und das Wiedersehen überwog, wird es für die Mannschaft dann bald auch wieder ernster. Den offiziellen Vorbereitungsbeginn hat Kossmann auf den 14. Juni gelegt, die neue Rheinlandliga-Saison beginnt dann vermutlich Mitte August. Vorausgesetzt die Corona-Pandemie meldet sich nicht mit einer vierten Welle zurück.

(mlat)

Insgesamt 19 Spieler starteten bei sommerlichen Temperaturen ins Mannschaftstraining.




0:6 in Frankfurt: SG 99 kassiert eine historische Niederlage

In zuvor 52 Spielen der 2. Frauenfußball-Bundesliga seit 2017 hatte die SG 99 Andernach nie mehr als fünf Gegentreffer einstecken müssen. Die gab es nun nach einer indiskutablen Vorstellung bei Eintracht Frankfurt II gleich in einer einzigen Halbzeit: Mit sage und schreibe 0:6 (0:1) gingen die favorisierten Bäckermädchen im Stadion am Brentanobad unter und leisteten dem Gastgeber somit unfreiwillig Schützenhilfe im Abstiegskampf. In den bisherigen 14 Saisonspielen war der SG 99 immer wenigstens ein Tor geglückt, aber selbst ein derartiges Erfolgserlebnis blieb dem Tabellenzweiten an diesem gebrauchten Nachmittag verwehrt. Trainerin Isabelle Hawel wirkte konsterniert und auch etwas sprachlos, gab dann aber zur Protokoll: „Wir hatten uns neue Ziele gesetzt und wollten hier unbedingt gewinnen. Das, was wir dann gezeigt haben, war aber nicht mal ansatzweise Zweitliga-tauglich. Es war ein Warnschuss zur rechten Zeit, dass in dieser Klasse nichts von alleine läuft. Gerne hätten wir das nach einer bisher herausragenden Saison souverän zu Ende gebracht.“

Eine halbe Stunde lang hatte rein gar nichts nach diesem Debakel ausgesehen. Andernach war optisch etwas überlegen, die Eintracht hatte dagegen die bis dato einzige Chance des Spiels. Johanna Berg scheiterte aber freistehend kläglich im Duell mit Torhüterin Kathrin Günther (19.). Besser machte es die Nummer 18 der Frankfurterinnen bei ihrer nächsten Gelegenheit, mit einem Distanzschuss düpierte sie die zu weit vor ihrem Gehäuse postierte Günther (32.). Danach verlor die SG 99 den Faden. Berg (34.) und Kara Bathmann (35.) hätten schon auf 2:0 stellen müssen, scheiterten aber jeweils am Aluminium. Mit einem offensiv orientierten Doppelwechsel zur Pause peilten die Gäste im zweiten Abschnitt die Trendwende an. Aber auch dieser Personaltausch brachte nicht die gewünschte Wirkung. Im Gegenteil: Kaum 120 Sekunden nach Wiederanpfiff düpierte Nina Neumann die unaufmerksame Andernacher Defensive – 2:0. Diesen Nackenschlag hatte die SG 99 kaum weggesteckt, da schlug Frankfurt ein weiteres Mal durch Leonie Köster zu – 3:0 (53.).

Knapp 20 Minuten lang hielt der Favorit weiteres Unheil vom eigenen Gehäuse fern, dann zog die spielfreudige Eintracht wieder die Zügel an. Tomke Schneider (71.) und Vanessa Nagy (73.) erhöhten auf 5:0, eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit machte Köster mit ihrem zweiten Treffer des Tages das halbe Dutzend voll. Was blieb, war blanke Enttäuschung in Reihen des Andernacher Teams. Bis zur allerletzten Aufgabe am Sonntag, 6. Juni (14 Uhr), beim meisterlichen Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln bleiben nun knapp zwei Wochen, um diese historische Pleite aus den Köpfen zu bekommen. Hawel: „Vielleicht haben wir zuletzt nach dem frühzeitigen Klassenverbleib unterbewusst ein wenig den Druck rausgenommen. Da werden wir jetzt gegensteuern.“

Derweil spitzt sich die Lage im Abstiegskampf zu, nicht zuletzt auch aufgrund einer Spielabsage wegen eines positiven Covid-19-Befunds. Schlusslicht 1. FFC Niederkirchen konnte daher am Sonntag nicht in Köln antreten, womöglich auch nicht zum Nachholspiel am Mittwoch in Frankfurt. Damit könnte die Saison bei weiterhin vier offenen Spielen des Tabellenletzten nicht am 6. Juni ihr geplantes Ende nehmen. Zur Erinnerung: Drei Teams steigen direkt ab, der Sechstplatzierte muss überdies in die Relegation mit dem Pendant aus der Nordstaffel. Neben Niederkirchen ist im Süden auch Würzburg so gut wie nicht mehr zu retten. Hoffenheim II, Saarbrücken und Frankfurt II kämpfen im Fernduell gegen den drohenden Sturz in die Regionalliga.

So sehr sich Laura Weißenfels (mit der Nummer 23 auf der Hose) hier in luftiger Höhe auch bemüht, sie und ihre Andernacher Teamkolleginnen (links dahinter Kathrin Schermuly) bekamen beim ernüchternden 0:6 in Frankfurt kaum ein Bein auf den Boden Foto: Tobias Jenatschek




3:1 gegen Würzburg: SG 99 kann in Ruhe die neue Zweitliga-Saison planen

Ein Donnerwetter in der Kabine während der Halbzeitpause und eines von oben kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit brachten schließlich unterm Strich das gewünschte Ergebnis: Nach wenig berauschender erster Hälfte und einer deutlichen Steigerung im zweiten Abschnitt behielten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach in der 2. Bundesliga Süd gegen die abstiegsbedrohten Würzburger Kickers mit 3:1 (1:1) die Oberhand.

Ziele ändern sich in einer tabellarisch extrem engen Gemengelage mitunter über Nacht: Nach dem neunten Saisonsieg brennt nach unten rein gar nichts mehr an für die Bäckermädchen, die vor der Spielzeit für viele eher zum Kreis der potenziellen Abstiegskandidaten zählten. „Es war das i-Tüpfelchen auf einer bisher überragenden Saison. Wir bleiben schon drei Wochen vor dem Saisonende sicher in der Liga, damit hat wohl niemand gerechnet“, bilanzierte das Trainerteam Isabelle Hawel und Florian Stein im Gleichklang. Fortan kann sich die in Summe formstabile SG 99 bis zum Saisonende am 6. Juni nunmehr darauf konzentrieren, den zweiten Tabellenplatz in der Neunerstaffel zu verteidigen. Gefährlich werden dürfte da nach menschlichem Ermessen maximal noch der FC Bayern München II.

Bis der Erfolg gegen das Team aus Würzburg aber unter Dach und Fach war, bedurfte es einer Energieleistung gegen mutige Gäste, die vom Anpfiff weg ihr Heil in der Flucht nach vorne suchten. Verzichten musste Andernach kurzfristig auf Mittelfeldmotor Vanessa Zilligen, die sich im Abschlusstraining das linke Ellenbogengelenk ausgekugelt hatte. „Den bitteren Ausfall haben wir gut kompensiert. Wir haben eine gute Bank, das haben die Wechsel in der zweiten Hälfte auch gezeigt“, erklärte Isabelle Hawel. Nicht einmal unverdient gingen die Kickers nach neun Minuten in Führung. Die Innenverteidigung der Heimmannschaft klärte nicht energisch genug, Julia Scheidel nutze den präzisen Steckpass in die Schnittstelle zum 1:0. Eher glücklich, aber mustergültig inszeniert war der Andernacher Ausgleich: Marie Schäfer bediente von der linken Seite die perfekt eingelaufene Torjägerin Antonia Hornberg, die per Direktabnahme ins Würzburger Tor traf (27.).

Danach haderte Würzburgs Trainer Eugen Ungefuch angesichts guter Gelegenheiten zu Recht mit der Abschlussschwäche seiner Schützlinge: „Wir hätten vor der Pause mit 2:1 in Führung gehen müssen, in der zweiten Halbzeit gar auf 3:1 erhöhen können.“ Gnadenlose Effizienz im Abschluss präsentierte nur der Gastgeber. Wieder war es Marie Schäfer, die diesmal per Kopf die zentral durchstartende Hornberg bediente. Strammer Schuss von der Strafraumgrenze, die SG 99 führte 2:1 (64.). Es war der achte Saisontreffer der quirligen Spielerin mit der Nummer 31 auf dem Rücken. Keine Frage, dass der Rückstand die Gäste in Teilen lähmte. Die defensive Stabilität der SG 99 nahm zu, der Druck des Gegners parallel ab.

Als im Prinzip nichts mehr auf eine Resultatsveränderung hindeutete, griffen zweieinhalb Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit sowohl der Wettergott als auch die Schiedsrichterin ein. Donnergrollen und einsetzender Starkregen verursachten eine rund viertelstündige Unterbrechung. Nach der Wiederaufnahme war die SG 99 schneller im Betriebsmodus. Laura Weißenfels bediente im Duett zweier eingewechselter Spielerinnen  vorm gegnerischen Tor uneigennützig per Querpass die mitgelaufene Laura Weinel – 3:1 (90.+3). Die SG 99 kann nun in Ruhe die am 14./15. August startende Zweitliga-Saison 2021/2022 planen.

Der Wendepunkt: Antonia Hornberg (links, blaues Trikot) erzielt hier das 2:1 für die Farben ihrer SG 99 nach 64 Minuten gegen die Würzburger Kickers. Foto: Tobias Jenatschek