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1:3 – SG 99 muss sich dem Bundesliga-Aufsteiger aus Leipzig beugen

Der vierte Streich in Serie gegen RB Leipzig blieb den Fußballfrauen der SG 99 Andernach am 21. Spieltag der 2. Bundesliga verwehrt. Mit 1:3 (0:0) mussten sich die Bäckermädchen dem Bundesliga-Aufsteiger geschlagen geben, der mit diesem Sieg wohl auch den Meistertitel endgültig in der Tasche haben dürfte. 15 Punkte und eine um plus 37 Treffer bessere Tordifferenz gegenüber dem Zweitplatzierten 1. FC Nürnberg lässt sich das Ensemble aus Sachsen in den fünf noch ausstehenden Runden gewiss nicht mehr nehmen. Der Andernacher Trainer Florian Stein trug’s mit Fassung und lobte die Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben dem Gegner mit viel Herz und Leidenschaft alles abverlangt und haben bis zum Ende nicht aufgesteckt.“ Dabei waren die personellen Voraussetzungen alles andere als günstig, das bisherige Verletzungspech bleibt den Bäckermädchen weiterhin treu. Neben den Langzeitausfällen musste die SG 99 diesmal auch auf Maren Weingarz und Selina Garofalo verzichten, ganz kurzfristig zudem auf Vanessa Zilligen. „Es geht nicht, jeder Schritt schmerzt ihr“, signalisierte Teammanagerin Isabelle Hawel nach der Aufwärmphase.

So rutschte Caroline Asteroth flugs in die Fünfer-Abwehrkette und half mit, die Null gegen stürmische Leipzigerinnen im ersten Abschnitt zu verteidigen. Etwa nach 25 Minuten nahm die SG 99 das Heft in die Hand. Zweimal durfte RB von Glück reden, dass der Tabellenführer nicht in Rückstand geraten war. Zunächst verweigerte die Schiedsrichterin dem Gastgeber einen klaren Foulelfmeter, als Julia Schermuly den Ball an der Leipziger Torhüterin Gina Schüller bereits vorbeigelegt hatte, dann aber von ihr in Kombination mit Abwehrspielerin Anika Metzner unsanft zu Fall gebracht worden war (36.). Die Pfeife blieb aber stumm. Drei Minuten später zielte Kapitänin Lisa Kossmann in aussichtsreicher Position zu hoch.

Das zitierte Glück hatte dann aber auch die SG 99 doppelt vorm Pausenpfiff. Medina Desic traf zum vermeintlichen 0:1, soll zuvor aber im Abseits gestanden haben (40.). „Nie im Leben“, protestierte die starke Leipziger Stürmerin lautstark – und lag mit dieser Aussage wohl ganz nahe an der Wahrheit. In der Nachspielzeit spielte der Spitzenreiter schnell über die linke Seite, zu schnell für die SG 99. Marlene Müller passte scharf nach innen, Alina Wagner klärte in letzter Sekunde vor der einschussbereiten Barbara Brecht (45.+3). Diesen Schwung nahm Leipzig mit in die zweiten 45 Minuten, benötigte zur Führung aber die Unterstützung der Andernacher Torhüterin.

Laura van der Laan lenkte die hereinsegelnde Ecke von Louise Ringsing genau vor die Füße von Desic, da ließ sich die Angreiferin nicht zweimal bitten – 0:1 (53.). So richtig hatten sich die Stein-Schützlinge noch nicht von diesem Nackenschlag erholt, da schlug es bereits ein weiteres Mal hinten ein. Desic ging auf links durch, bediente quer Korina Janez, die sich in Ruhe eine freie Ecke aussuchen konnte – 0:2 (59.). Nur gut für die SG 99, dass drei Minuten später dem fulminanten Distanzschuss von Lea Mauly die Latte im Weg stand, sonst hätte die ganze Geschichte richtig böse enden können.

So waren verbissen kämpfende Andernacherinnen urplötzlich zurück im Geschäft. Nach einer Kossmann-Ecke und dem sich anschließenden Kopfball von Julia Schermuly ließ Gina Schüller im Leipziger Tor das Spielgerät nur ungenügend nach vorn abprallen, Carolin Schraa staubte in Torjägerinnen-Manier ab – 1:2 (69.). „Verdient, dieser Treffer war wichtig fürs Selbstvertrauen“, befand Stein. Doch dieser Hoffnungsfunke war schnell wieder erloschen, erneut entpuppte sich Desic als Spielverderberin. Nach einem schlechten Pass von Kathrin Schermuly im Spielaufbau schaltete Mauly zügig, bediente Desic in der Mitte, die per Volleyschuss den Tabellenführer wieder auf Kurs brachte – 1:3 (72.).

Die SG 99 warf in der Schlussphase alles nach vorn, roch hier und da auch am zweiten Treffer, doch der wollte nicht mehr fallen. Andernach rutschte mit der zweiten Niederlage hintereinander auf Platz vier des Zahlenwerks zurück und muss nun aufpassen, nicht noch weiter nach hinten durchgereicht zu werden. Stein wirkt gelassen: „Die Tabelle interessiert mich im Moment überhaupt nicht, wir lassen uns keineswegs verrückt machen“, sagt er auch schon mit Blick auf das nächste Spiel, in dem am kommenden Sonntag mit dem 1. FC Nürnberg der zweite ganz heiße Aufstiegsaspirant auf die Bäckermädchen wartet. Bodo Heinemann

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Weiter geht es am Sonntag, 30. April (14 Uhr), mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg.

Da schöpfte die SG 99 noch einmal Hoffnung, als Carolin Schraa (in der Mitte mit schwarzem Trikot) – rechts beobachtet von Teamkollegin Kathrin Schermuly – den Ball vor RB-Keeperin Gina Schüller zum 1:2-Anschlusstreffer über die Linie stocherte.

Foul? Oder doch nicht? Julia Schermuly wird hier in der 36. Minute jedenfalls von der Leipziger Torhüterin Gina Schüller und ihrer Teamkollegin Anika Metzner unsanft von den Beinen geholt. Weiterspielen – entschied die Schiedsrichterin. Fotos: René Weiss




SG 99 will Neu-Bundesligist RB Leipzig zum vierten Mal ärgern

In der 2. Frauenfußball-Bundesliga hat RB Leipzig seinen Traum bereits verwirklicht. Sechs Runden vor Saisonschluss steht der weit enteilte Spitzenreiter aus Sachsen bereits als Aufsteiger in die deutsche Eliteklasse fest. Das nun folgende Auswärtsspiel am Sonntag um 11 Uhr bei der SG 99 Andernach hat für die Mannschaft von Trainer Saban Uzun aber noch doppelte Bedeutung. Zum einen wollen sich die Leipzigerinnen für drei Niederlagen in Serie (2:3, 0:5, 0:1) gegen die Bäckermädchen rehabilitieren, zum anderen wäre mit einem weiteren Sieg der Meistertitel in der Tasche, wenn der verfolgende 1. FC Nürnberg tags zuvor nicht gegen Jena gewinnt. Außerdem spricht das deutlich bessere Torverhältnis für Leipzig. So oder so, es ist alles nur noch eine Frage der Zeit.

Geht’s nach dem Andernacher Trainer Florian Stein, werden am Sonntag noch keine Sektkorken knallen: „Aller guten Dinge sind vier“, sagt er schmunzelnd und erfährt dabei das zustimmende Nicken von Teammanagerin Isabelle Hawel. „Leipzig spielt eine fast perfekte Saison“, sagt Stein aber auch anerkennend, wenn er auf die RB-Bilanz schaut. Im DFB-Pokal klappte es zuletzt jedoch nicht wie geplant. Mit einem Tor in der siebten Minute der Nachspielzeit warf Bundesligist SC Freiburg den Tabellenführer des Unterhauses im Halbfinale mit 1:0 aus dem Wettbewerb. Hasret Kayikci traf RB vor 1800 Zuschauern mitten ins Herz. Andernacher Anhänger erinnern sich: Jene Kayikci traf auch beim 3:2 nach Verlängerung in der zweiten Runde bei der SG 99, per Foulelfmeter stellte sie die Weichen für den erfolgreichen Fortgang der Pokalgeschichte.

Trost für unterlegene Leipzigerinnen: In den Mittagsstunden vorm Spiel gegen Freiburg stand der angestrebte Aufstieg in die Bundesliga fest. Der Spitzenreiter bekam sozusagen auf dem Sofa mit, wie Gütersloh mit 1:2 gegen Ingolstadt unterlag. Damit liegen zwischen RB und dem ersten Nichtaufstiegsplatz stolze 19 Punkte, das ist in nur noch sechs Begegnungen nicht mehr zu verspielen. Die aktuelle Formkurve spricht nicht gerade für die SG 99. Nur eines von sieben Rückrundenspielen haben die Bäckermädchen gewonnen, zudem viermal ein Unentschieden geholt. Stein blendet die Statistik aus: „Wir wollen es dem neuen Erstligisten wieder so schwer wie möglich machen und freuen uns total, erstmals in diesem Jahr auf dem neu aufbereiteten Rasenplatz im Stadion spielen zu dürfen.“ Der wurde in den vergangenen Wochen für eine fünfstellige Summe fachgerecht auf Vordermann gebracht.

In diesem Zusammenhang ist eine Entscheidung mit Blick auf die kommende Saison bereits gefallen. Sollte jener Rasenplatz im Spätherbst oder Winter witterungsbedingt mal nicht bespielbar sein, dient fortan der neue Kunstrasen in Mendig nach Übereinkunft mit dem Vorstand der ortsansässigen SG Eintracht als Ausweichspielstätte. Im Rahmen des Zulassungsverfahrens fiel das in die Jahre gekommene künstliche Grün in Andernach (2009 erbaut) durch das erstmals notwendige Zertifizierungsverfahren. Stein: „Schade zwar, dass wir dann nicht mehr vor unserer Haustür spielen können. Wir sind aber sehr dankbar, dass uns die SG Eintracht Mendig/Bell auf diese Weise unterstützt.“ Erfahrungsgemäß werden in der besagten Periode etwa vier Heimspiele auf Kunstrasen ausgetragen. Doch das ist Zukunftsmusik. Jetzt wartet erst einmal der Vergleich mit RB Leipzig.

Die SG 99 (schwarze Trikots) schlägt RB Leipzig in ihrer saisonalen Hochleistungsphase auswärts mit 3:2, es sollte lange Zeit die einzige Niederlage des Spitzenreiters bleiben. Hier bejubeln die Bäckermädchen den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich durch Doppeltorschützin Julia Schermuly. Dieses Kunststück soll nun nach Möglichkeit auch vor eigenem Publikum gelingen.⋌Foto: Tobias Jenatschek




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 12

Die zwölfte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen Spitzenreiter RB Leipzig (Sonntag, 23. April, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (28 Seiten / 11,4 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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SG 99 II unterliegt mit 1:5 beim Regionalliga-Spitzenreiter Elversberg

Bewegte und bewegende Spiele liegen im launischen Monat April hinter der zweiten Frauenmannschaft der SG 99 Andernach: Einem dürftigen 1:1 (1:0) zu Hause im Regionalliga-Duell mit dem Mitaufsteiger SV Ober-Olm folgte eine Woche später an Ostern eine denkwürdige Pokalpartie. Mit 7:8 nach Elfmeterschießen ging die Begegnung mit dem Klassenkonkurrenten TuS Issel in die Binsen – und das nach einer durchaus komfortablen 3:0-Führung, die Issel in den letzten Minuten der regulären Spielzeit jedoch pulverisierte.

Im Alltag der Südweststaffel schloss sich der Kräftevergleich beim Titelaspiranten SV 07 Elversberg an, das Spiel ging klar mit 1:5 (1:3) verloren. Trainer Kappy Stümper wollte da auch im Nachgang nichts schöner reden als es war: „Der Sieg des Tabellenführers geht absolut in Ordnung, da Elversberg mit seinem schnellen Kombinationsfußball auf dem breiten Kunstrasenplatz in Göttelborn demonstrierte, warum das Team zurück in die 2. Bundesliga strebt.“

Etwas erleichtert wurde der Sieg aber durch einen umstrittenen Treffer zum 1:0. Eine klar im Abseits befindliche Spielerin behinderte SG-Torhüterin Lisa Krupp, so dass sie den Torschuss der U17-Nationalspielerin Emma Junold nicht parieren konnte (11.). Marie Schäfer schaffte zwar den zwischenzeitlichen Ausgleich (29.), doch Lilli Berwind (33.) und Karen Hager (40.) sorgten noch vor dem Pausenpfiff für klare Verhältnisse. Im zweiten Abschnitt schraubten Alissa Andres (67.) und Morgan Rees (76.) das Ergebnis in die Höhe.

Stümper bilanzierte: „Positiv nehmen wir mit, dass dies die einzige deutliche Niederlage gegen eines der Spitzenteams war und die Mannschaft bis zur letzten Minute gekämpft hat. Auch die kommende Aufgabe gegen den TuS Issel wird unserem Team wieder alles abverlangen. Hier erwarte ich allerdings wieder ein Spiel auf Augenhöhe, so wie in den bisherigen zwei Begegnungen in dieser Saison auch.“ Der dritte Schlagabtausch beider Teams wird am Sonntag, 23. April, um 14 Uhr auf dem Kunstrasenplatz im Andernacher Stadion angepfiffen. Bodo Heinemann

Die Statistik zum Spiel gegen Elversberg gibt es HIER

Marie Schäfer (ganz links im blauen Trikot) schaffte nach 29 Minuten den Andernacher Ausgleich im Spiel bei der SV 07 Elversberg. Zu mehr sollte es für die SG 99 (von rechts mit Joelina Martini, Judith Modigell und Laetitia Theis) auf dem Kunstrasenplatz in Göttelborn aber nicht reichen. Foto: Norbert J. Becker




SG 99 schießt das erste und letzte Tor, verliert Schlammschlacht in Jena aber mit 2:3

Die Fußballfrauen der SG 99 Andernach leisteten unfreiwillig Schützenhilfe im Abstiegskampf der 2. Bundesliga: Der gastgebende FC Carl Zeiss Jena, Drittletzter der Tabelle, hielt den Gegner im Dauerregen und auf tiefem Rasenplatz trotz frühen Rückstands mit 3:2 (1:1) nieder. Die vierte Saisonniederlage warf die Bäckermädchen auf Platz drei zurück. Der Andernacher Trainer Florian Stein bilanzierte unmittelbar vor der langen Rückfahrt aus Thüringen: „Fußballerisch waren wir vielleicht besser, hatten aber ständig Probleme mit dem Tempo des Gegners und den langen, brandgefährlichen Bällen.“ Einer dieser langen Bälle, von Jenas Kapitänin Any Adam diagonal von links nach rechts geschlagen, öffnete Jena in der 13. Minute das halbe Feld. Die SG 99 war auf dieser Seite in der Rückwärtsbewegung personell unterbesetzt, Anna Weiß nutzte den sich bietenden Freiraum rigoros, drang in den Strafraum vor und überwand Keeperin Laura van der Laan per Schrägschuss (13.).

Nur gut in dieser Phase, dass die SG 99 fünf Minuten zuvor selbst getroffen hatte. Nach einer Ecke von Lisa Kossmann schraubte sich Maren Weingarz vorm Tor am höchsten und markierte per Kopf die Andernacher Führung (8.). Die hätte Carolin Schraa nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich wieder herstellen können, scheiterte aber gleich zweimal am Aluminium des Jenaer Gehäuses. Erst schepperte es nach einem 25-Meter-Freistoß aus zentraler Position (25.), dann nach einer Flanke von Kathrin Schermuly und dem sich anschließenden Kopfball der Andernacher Nummer sieben (36.).

Besser machten es die Carl-Zeiss-Kickerinnen gleich doppelt binnen sechs Minuten nach Wiederanpfiff. Einen klugen Steckpass in die Schnittstelle der Abwehr nahm Luca Birkholz auf, umkurvte erst van der Laan, dann Kathrin Schermuly und vollendete scheinbar mühelos – 2:1 (47.). Die SG 99 hatte sich von diesem Nackenschlag noch gar nicht richtig erholt, da gab es schon den nächsten. Nach einem Eckball setzte sich Nelly Juckel im Fünfmeterraum energisch gegen Leonie Wäschenbach durch und traf per Kopf ins anvisierte Ziel – 3:1 (53.). Fortan waren die Bäckermädchen bemüht, das Ruder wieder herumzureißen, was im Endeffekt aber nur noch in ein einziges Erfolgserlebnis mündete. Die zur Pause eingewechselte Anga Bartzen kam auf der rechten Seite an den Ball, ihr wohl mehr als Flanke gedachter Schuss senkte sich hinter Schlussfrau Mailin Wichmann ins Netz – 3:2 (73.).

Zu diesem Zeitpunkt stand bereits Marisa Schön zwischen den Andernacher Pfosten, Stein verhalf der erst 18-jährigen Torhüterin ab der 67. Minute zu ihrem Zweitliga-Debüt. Im Endspurt kam die SG 99 einmal noch dem 3:3 nahe, doch die Unparteiische wähnte die in aussichtsreicher Position lauernde Schraa im Abseits (90.+1.).  „Jetzt müssen wir uns sammeln“, sagte Stein vor den nun anstehenden Aufgaben gegen das Duo an der Tabellenspitze. Am Sonntag kommt zunächst Spitzenreiter RB Leipzig, der nach dem 1:2-Verlust des FSV Gütersloh gegen Ingolstadt bereits in die Eliteklasse aufgestiegen ist, ins Andernacher Stadion. Eine Woche danach reisen die Bäckermädchen zum 1. FC Nürnberg, der dem Leipziger Beispiel nur allzu gerne folgen möchte. Bodo Heinemann

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Weiter geht es am Sonntag, 23. April (11 Uhr), mit dem Heimspiel gegen Spitzenreiter RB Leipzig.

Schlammschlacht auf dem Rasenplatz des Ernst-Abbe-Sportfeldes: Die SG 99 (weiß-schmutzige Trikots) – von links mit Leonie Wäschenbach, Kathrin Schermuly und Carolin Schraa – leistete in Jena unfreiwillige Schützenhilfe im Abstiegskampf und musste sich am Ende mit 2:3 geschlagen geben. Foto: Tobias Jenatschek




7:8 nach 3:0 – SG 99 II scheidet gegen Issel unglücklich aus dem Rheinlandpokal aus

Als Alina Wagner in der 82. Minute das 3:0 für ihre SG 99 Andernach II erzielte, schien das Rheinlandpokal-Viertelfinale gegen den Klassenkonkurrenten TuS Issel entschieden. Zuvor hatten Joelina Martini per Freistoß (23.) und Laureen Ackermann per Kopfball (71.) die Farben der Bäckermädchen mit 2:0 in Führung gebracht. Doch dann brach eine turbulente Schlussphase an, die keiner so schnell vergessen dürfte.

Antonia Dietsch (85.), Lara Schönborn mit einem unglücklichen Eigentor (88.) und noch einmal Antonia Dietsch per Foulelfmeter in der vierten Minute der Nachspielzeit sorgten für den kaum mehr für möglich gehaltenen 3:3-Gleichstand. Daran hatte selbst der gegnerische Trainer nicht mehr geglaubt. In der Verlängerung wehrten sich tapfere Bäckermädchen in Unterzahl – Sarah Klyta sah in der regulären Spielzeit schon kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit die Gelb-Rote Karte – gegen die nun drohende Niederlage. Die SG 99 II rettete sich ins Elfmeterschießen und hatte hier sogar einen „Matchball“, doch Theresa Brück donnerte das Spielgerät zum Leidwesen aller, die es mit der SG 99 hielten, nur an die Latte des Isseler Tores. Und so setzten sich schließlich die Gäste äußerst schmeichelhaft mit 8:7 (3:3, 3:3, 0:1) nach Elfmeterschießen durch und treten nun am 3. Mai im Halbfinale beim SC 13 Bad Neuenahr an.

Den jungen Andernacherinnen bleibt die Erinnerung an eine lange Zeit sehr gute Leistung und an die unbändige Moral in der Verlängerung. Darauf lässt sich aufbauen, wenn am kommenden Sonntag um 14 Uhr das Punktspiel der Regionalliga Südwest beim Aufstiegsaspiranten SV 07 Elversberg über die Bühne geht. Gelegenheit, sich für die bittere Niederlage gegen Issel zu revanchieren, gibt es eine Woche später: Am 23. April tritt Issel erneut auf dem Kunstrasenplatz im Andernacher Stadion an, dann geht es allerdings „nur“ um drei Punkte.

Die sechs Tore der regulären Spielzeit gibt es HIER in der Video-Zusammenfassung auf staige.tv

SG 99 Andernach II: Krupp – Theis (46. L. Ackermann), Modigell, S. Klyta, Wagner (90.+2 Castenholz), Mais (84. Happ), Brück, H. Ackermann (84. Laux), Deckenbrock (66. Schönborn), A. Klyta, Martini.

Da war die Andernacher (Pokal-)Welt noch in Ordnung: Laureen Ackermann (weißes Trikot) erzielt in der Mitte per Kopf gegen Issel nach 71 Minuten die zwischenzeitliche 2:0-Führung der SG 99 II. Rechts beobachtet Hannah Ackermann die Bemühungen ihrer Schwester. Foto: Tobias Jenatschek




Zilligen-Elfertor reicht nicht zum Sieg: SG 99 spielt 1:1 gegen Wolfsburg

Die Fußballfrauen der SG 99 Andernach spezialisieren sich in der 2. Bundesliga anscheinend auf Unentschieden. Das 1:1 (1:0) gegen die U20 des VfL Wolfsburg war schon das fünfte in nur acht Spielen seit Ablauf der Winterpause. Fazit: Revanche für die 2:3-Niederlage nur teilweise gelungen, Platz zwei gegen die auf den Pelz rückende Konkurrenz aber soeben noch gehalten. Bewertet der geneigte Betrachter nur die turbulente Schlussphase, dann dürften die gastgebenden Bäckermädchen dem Sieg näher gewesen sein. Etwas differenzierter formulierte es der Andernacher Trainer Florian Stein: „Es war ein intensives Spiel, beide Mannschaften haben sich alles abverlangt. Die dominanten Ballbesitzphasen wechselten hin und her. Am Ende kann wohl Wolfsburg mit dem Ergebnis besser leben als wir.“

Andernach diktierte in der Anfangsphase zwar das Geschehen, mehr als zwei ganz nette Weitschüsse von Lisa Kossmann (17.) und Leonie Wäschenbach (20.) gab’s da jedoch nicht zu vermelden. Keine Probleme für die Wolfsburger Keeperin Julia Kassen, die aber noch im weiteren Verlauf zwei Gelegenheiten bekommen sollte, sich so richtig auszuzeichnen. Aufregung in der Andernacher Gefahrenzone gab es erstmals, als der Ball im luftigen Getümmel einer Abwehrspielerin an den Arm sprang, die Schiedsrichterin aber den daraufhin von den Gästen vehement geforderten Elfmeter verweigerte (15.). Richtig brenzlig wurde es für die Andernacherinnen, als die schnelle Tessa Blumenberg auf der rechten Seite davonzog. Mit raffiniertem Schlenzer düpierte sie die viel zu weit vor ihrem Tor postierte Laura van der Laan. Der Ball sprang kurz vorm Tor auf, prallte dann an die Latte und von dort ins Aus (20.). Durchatmen.

Und als sich das Spiel nach wechselhaftem Verlauf ein wenig zu beruhigen schien, zeigte die Unparteiische plötzlich auf den Elfmeterpunkt im Wolfsburger Strafraum. Was war zuvor geschehen? Nichts, war jedenfalls die einhellige Meinung auf der Trainerbank des VfL. Lilian Zamorano schubste nach einem Eckball die am vorderen Fünfmetereck lauernde Dana Schüller zu Boden – für die einzig neutrale Person auf dem Feld genug Anlass, einen Strafstoß zu verhängen. Vanessa Zilligen ließ sich das nicht entgehen, schickte Kassen in die falsche Ecke und traf so für die Farben der SG 99 nach zuvor zwei torlosen Remis gegen München und Hoffenheim zu Hause mal wieder ins Schwarze (29.).

Unmittelbar nach Wiederanpfiff war der Gastgeber schneller im Spiel, das 2:0 lag gleich doppelt in der Luft. Maren Weingarz bediente mustergültig die mitgelaufene Kossmann in der Mitte, die abgebrüht den Ball über die Linie schob. Aber die vor ihr postierte Carolin Schraa soll beim Flankenball sträflich im Abseits gestanden haben (47.). Neun Minuten später versuchte es Weingarz aus der Distanz einmal selbst, aber Kassen drehte den präzisen Schuss im Querflug mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Statt des möglichen 2:0 fiel dann im Schlussviertel noch der Ausgleich. Wieder war Blumenberg über die rechte Seite auf und davon, wieder versuchte sie es mit einem Schlenzer über die herausstürzende van der Laan. Diesmal mit Erfolg (79.).

In den letzten Minuten warfen die SG-Frauen alles nach vorn. Fast wurde die Schlussoffensive mit dem Siegtreffer belohnt. Nach Hereingabe der eingewechselten Anga Bartzen erwischte Julia Schermuly den Ball in der Mitte goldrichtig, doch Kassen verhinderte nahendes Unheil spektakulär mit einer Hand (89.). Das war’s. Jetzt geht es für die komplette Liga in ein spielfreies Oster-Wochenende, im Anschluss reist die SG 99 zum abstiegsbedrohten Ex-Bundesligisten FC Carl Zeiss Jena, der sich zu Hause mit einem 1:2 gegen das Schlusslicht aus Potsdam kräftig blamierte. Bodo Heinemann

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Dicke Luft im Andernacher Strafraum: Keeperin Laura van der Laan behält allerdings den Überblick und verhindert gegen drei Wolfsburgerinnen ein Erfolgserlebnis der Gäste. Foto: Tobias Jenatschek




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 11

Die elfte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen die U20 des VfL Wolfsburg (Sonntag, 2. April, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (28 Seiten / ca. 12,2 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Zurück in der Spur: SG 99 schenkt Potsdamer U20 gleich sieben Stück ein

Die Reisestrapazen waren es wert: Mit dem erstaunlich glatten 7:1 (5:1) bei der rund 600 Kilometer entfernt beheimateten U20 des 1. FFC Turbine Potsdam kehrten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach in die Erfolgsspur zurück. Mit dem neunten Saisonerfolg kletterten die Bäckermädchen in der Tabelle der 2. Bundesliga nach zuvor vier sieglosen Spielen auf Platz zwei zurück. Und die zuvor 287 Minuten währende Torlosserie löste sich in der brandenburgischen Landeshauptstadt auch schlagartig in Luft auf. Keine Frage, dass Trainer Florian Stein trotz anhaltender Personalsorgen mit dem Erreichten zufrieden war: „Da haben wir uns mal ordentlich den Frust von der Seele geballert. Ab der fünften Minute waren wir ständig tonangebend. Am Ende habe wir auch in dieser Höhe verdient gewonnen.“ Er relativierte im gleichen Atemzug: „Ich hänge Niederlagen nicht allzu hoch, das mache ich jetzt bei einem Sieg auch nicht.“ Dabei wird Stein nach nicht einmal 90 Sekunden schon mit den Augen gerollt haben. Denn mit ihrem einzig nennenswerten Vorstoß im ersten Abschnitt ging der Klassenneuling aus dem Nordosten der Republik schon in Führung. Eine Hereingabe von links landete genau in den Füßen von Emily Fiedler. Abwehrspielerin Laura Schmahl kam zu spät, die Nummer 18 der Potsdamerinnen traf flach und trocken zur frühen Führung (2.).

Die SG 99 schüttelte sich kurz und kam dank tatkräftiger Turbine-Unterstützung nur elf Minuten später schon zum Gleichstand. Der Rückpass von Joy Brockmann zu ihrer Torhüterin geriet viel zu kurz. Andernachs Kapitänin Lisa Kossmann spritzte dazwischen und düpierte die herausstürzende Natalie Dobler (13.). Es sollte noch besser kommen, innerhalb von nur drei Minuten kippte Carolin Schraa die komplette Begegnung. Nach einem Schmahl-Freistoß und dem sich anschließenden Kossmann-Kopfball prallte das Spielgerät an den Pfosten, die Nummer sieben der Bäckermädchen brauchte nur noch abzustauben – 1:2 (22.). Nicht viel anders erging es Potsdam beim nächsten konstruktiven Angriff des Gegners. Julia Schermuly ging rechts auf und davon und bediente die mitgelaufene Schraa in der Mitte. Wieder musste die Ex-Kölnerin nur den Fuß hinhalten – 1:3 (24.). Noch vor dem Pausenpfiff legte Andernach zweimal nach. Zunächst ging es über links, Dana Schüller flankte, Julia Schermuly hielt vorm Tor den Kopf hin – 1:4 (39.).

Der fünfte Treffer entstand durch die Mitte, einen langen Ball von Innenverteidigerin Karla Engels löffelte die aufgerückte Vanessa Zilligen an Dobler vorbei ins Netz – 1:5 (44.). Nach dem Wechsel ließ Andernach nicht nach, zwei Spielerinnen feierten noch ihre Torpremiere in dieser Saison. Schüller hatte wenig Mühe, nach Vorarbeit von Schraa und Kossmann aus kurzer Distanz ins Schwarze zu treffen – 1:6 (57.). Und Julia Schermuly sammelte einen weiteren Scorer-Punkt, als sie die mitgelaufene Anga Bartzen, nach 64 Minuten für Zilligen ins Spiel gekommen, mustergültig bediente – 1:7 (70.). Steins Fazit: „Sechs verschiedene Torschützen und ansehnlicher Kombinationsfußball. Wir können entspannt nach Hause fahren.“ Ganz so einfach wird es am kommenden Sonntag sicher nicht werden, auch wenn die SG 99 dann Heimrecht auf ihrem Kunstrasenplatz genießt. Die U20 des VfL Wolfsburg, zeitgleich mit 2:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim II erfolgreich, möchte gerne den 3:2-Hinspielerfolg gegen Andernach wiederholen. Bodo Heinemann

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Fünf Andernacher Tore auf einen Blick: Lisa Kossmann (ganz rechts) erzielte in Potsdam das 1:1, (von links) Vanessa Zilligen, Julia Schermuly und Carolin Schraa (2) sorgten für die 5:1-Pausenführung. Foto: Tobias Jenatschek

 

 




Bitter: Besarta Hisenaj erleidet Kreuzbandriss im Spiel gegen Hoffenheim

Was am vergangenen Sonntag nach knapp 34 Minuten im Zweitliga-Spiel der SG 99 Andernach gegen die U20 der TSG Hoffenheim zu befürchten war, hat sich nun leider bewahrheitet: Unsere kosvarische Nationalspielerin Besarta Hisenaj musste mit einer schweren Knieverletzung vom Platz – später stellte sich heraus, dass sie einen Riss des vorderen Kreuzbandes in Kombination mit einem Meniskusriss erlitten hat. Damit fällt die 24-Jährige (auf dem Bild im schwarzen Trikot gegen gleich drei Bayern-Spielerinnen) ähnlich wie ihre Abwehrkolleginnen Zoe Brückel und Magdalena Schumacher erst einmal längerfristig aus. „Ich bin sehr traurig darüber, dass ich für eine ungewisse Zeit mit der Mannschaft nicht mehr auf dem Platz stehen kann. Es wird mir sehr fehlen. Ich werde das Team umso stärker von außen unterstützen. Und ich bin mir sicher, dass wir die verbliebene Saison erfolgreich abschließen werden.“ Liebe Besa, wir wünschen dir von Herzen gute Besserung. Komm ganz schnell wieder auf die Beine !
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