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2:2 gegen Malberg: SG 99 zeigt Moral und belohnt sich nicht

Andernachs Trainer Kim Kossmann war sich am Ende nicht ganz sicher, ob er nun zufrieden oder unzufrieden sein sollte. 20 Minuten lang erinnerte die Leistung seiner Mannschaft an das bittere 0:5 in Kirchberg. In der Folge glichen die Bäckerjungen einen 0:2-Rückstand noch aus, verpassten in der zweiten Halbzeit jedoch den möglichen Heimsieg. „Nach dem 0:2 haben wir uns gefangen. Dann waren wir die klar bessere Mannschaft“, sagte Kossmann. Nur der letzte Ball, der habe in der zweiten Halbzeit gefehlt.

Nach zwei Treffen des brandgefährlichen Justin Nagel (8./19.) waren die Andernacher schon früh in Rückstand geraten. Das lag zum einen an der starken Vorstellung Nagels (Kossmann: „Das ist ein super Stürmer), aber auch an der recht unsortiert auftretenden Hintermannschaft der Gastgeber. Steffen Weber im Andernacher Tor verhinderte sogar noch Schlimmeres, als er einen Kopfball von Dennis Märzhäuser entschärfte (13.).

Eher aus dem Nichts fiel dann der wichtige Anschlusstreffer: Nach einer abgefälschten Ecke von Daniel Kossmann köpfte Ole Conrad am langen Pfosten zum 1:2 ein (21.). Danach fanden die Gastgeber besser in die Partie, hatten durch Alexander Unruh (26.) und Burim Zeneli (35.) weitere Chancen, doch auch Steffen Weber war nach einem Schuss von Luca Antonio Groß noch einmal gefordert (28.). Eine von Fabian Weber scharf getretene Hereingabe sorgte dann noch vor der Pause für den Andernacher Ausgleich. Matthias Zeiler im Malberger Tor konnte den Ball nur nach vorne abprallen lassen, Conrad staubte zum 2:2 ab (40.).

In der zweiten Halbzeit bestimmten die Andernacher das Spiel. Nach ersten guten Möglichkeiten durch Tobias Wagner (53.) und Jörn Heider (56.) fehlte jedoch meist der von Kossmann beschworene „letzte Ball“. Die Bäckerjungen blieben optisch überlegen, doch zu selten wurde es im Malberger Strafraum wirklich brenzlig. Kurz vor Schluss hätten beinahe sogar noch die Gäste den entscheidenden Treffer gelandet. Wiederum war Justin Nagel auf der linken Angriffsseite durch, erst im letzten Moment konnte Steffen Weber mit hohem Risiko zur Ecke klären (84.).

Kossmann richtete nach Spielende schon den Blick auf das nächste Spiel im engen Andernacher Programm. Am Mittwoch (20 Uhr) ist die SG Mendig zu Gast. „Im Derby wollen wir gewinnen“, sagte er.

Es spielten: S. Weber, Schmitz, Drinor Demiraj (75. Homfeld), Heider, Kubatta (16. Unruh), Neunheuser, Wagner, Weber, Conrad, Zeneli (58. Dolon), Kossmann

SR: Lukas Heep (Neuwied)

Zuschauer: 150

Tore: 0:1/0:2 Nagel (8./19.), 1:2/2:2 Conrad (21./40.)

Ein Doppelpack von Ole Conrad bescherte der SG 99 Andernach zumindest noch einen Punkt gegen Malberg. Foto: René Weiss

(mlat)




Kossmann nimmt Niederlage in Kirchberg auf sich

Vier Tage nach dem starken Nach-Quarantäne-Comeback beim 1:0 in Auw war am Mittwochabend für die SG 99 Andernach nichts zu holen. Beim TuS Kirchberg mussten die Bäckerjungen ein bitteres 0:5 einstecken. „Ich nehme die Niederlage auf mich“, sagte Trainer Kim Kossmann nach Spielende. „Ich habe heute komplett das falsche System gewählt.“

Mit schnellen Angriffen stellten die Kirchberger ihre Gäste in der Anfangsphase vor unlösbare Probleme und entschieden die Partie in den ersten 20 Minuten für sich. Torsten Resch nutzte nach sieben Minuten die zu diesem Zeitpunkt bereits dritte Kirchberger Großchance zum 1:0, Andernachs Torhüter Steffen Weber streckte sich gegen dessen Flachschuss vergeblich. Chancenlos war Weber auch gegen den Abstauber von Jonas Heimer zum 2:0 (16.) und gegen Florian Daum, der drei Minuten später völlig freistehend aus kurzer Distanz zum 3:0 einschieben konnte.

Danach stabilisierten sich die Andernacher langsam, ohne selbst für Torgefahr zu sorgen. Das änderte sich erst gegen Mitte der zweiten Halbzeit. In der stärksten Phase der Kossmann-Elf ab der 70. Minute näherten sich die Gäste immer mal wieder gefährlich dem Kirchberger Tor an, ohne jedoch einen eigenen Treffer erzielen zu können. Mitten in die Andernacher Druckphase hinein erzielte Daum dann allerdings nach einem Konter stattdessen das Kirchberger 4:0 (80.), Patrick Sehn Henn verwandelte einen Foulelfmeter schließlich zum 5:0-Endstand (87.). „Am Sonntag machen wir es besser“, versprach Kossmann.

Es spielten: S. Weber, Oster (46. Schmitz), Unruh, Hild, Heider, Neunheuser (80. Homfeld), Drilon Demiraj (46. Kubatta), Drinor Demiraj (54. F. Weber), Conrad, Zeneli, Kossmann

SR: Marco Christmann (Morshausen)

Zuschauer: 115

Tore: 1:0 Resch (7.), 2:0 Heimer (16.), 3:0/4:0 Daum (19./80.), 5:0 Sehn Henn (87., Foulelfmeter)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 21. November gegen die SG Malberg (9., 21 Punkte). Der Anpfiff auf dem Andernacher Kunstrasen erfolgt um 15.30 Uhr.

Trainer Kim Kossmann stellte sich nach dem 0:5 in Kirchberg vor seine Mannschaft. Archiv-Foto: René Weiss

(mlat)




SG 99 feiert Traum-Comeback in der Schneeeifel

Eigentlich hatten die Vorzeichen für die SG 99 Andernach selten schlechter gestanden als an diesem Samstagabend. Ein Auswärtsspiel bei einer Spitzenmannschaft, auf einem tiefen Rasenplatz in der verregneten Eifel und das auch noch nach einer Corona-Zwangspause mit deutlich ausgedünntem Kader. Und doch jubelten am Ende nur die Gäste. Mit dem 1:0 bei der SG Schneifel-Auw gelang den Bäckerjungen nach schwierigen Wochen ein Traum-Comeback.

„Wir sind sehr froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben“, sagte Trainer Kim Kossmann nach Abschluss der ersten Feierlichkeiten in der Gästekabine. Am Ende sei der Sieg auch „nicht unverdient“ gewesen, fügte er hinzu. Was die Andernacher drei Wochen nach ihrem letzten Rheinlandliga-Spiel (3:1 gegen Mehring) zuvor 90 Minuten lang geleistet hatten, lässt sich mit dem Wort „Kampfgeist“ wohl am besten beschreiben. „Das hatte nicht viel mit Fußball zu tun“, stellte auch Kossmann fest. Der Rasenplatz in Auw war tief und konnte Rheinlandliga-Ansprüchen nicht wirklich genügen. Vor allem in der ersten Halbzeit machte den Spielern zudem eine dichte Nebelbank zu schaffen.

So ging es in der Schneeeifel von Beginn an vor allem um die kämpferische Einstellung. Mit langen Bällen versuchten beide Mannschaften für Torgefahr zu sorgen, wobei sich ein insgesamt ausgeglichenes Spiel entwickelte. Zweimal hatten die Andernacher Glück, als sie eine Großchance der Gastgeber noch vor der Linie klären konnten, auf der anderen Seite retteten die Auwer nach demselben Prinzip im letzten Moment gegen Oliver Kubatta (30.).

Das Tor des Tages gelang schließlich Burim Zeneli, der nach Vorarbeit von Hakan Külahcioglu aus 15 Metern zum 1:0 traf (67.). „Die letzten 20 Minuten haben wir dann alles reingeworfen, um den Ausgleich zu verhindern“, sagte Kossmann. Dabei habe seiner Mannschaft sicherlich auch ein wenig „Spielglück“ geholfen, vor allem aber der große Wille. So gelang auch ohne die Nach-Quarantäne-Ausfälle ein eher unverhoffter Auswärtssieg und zumindest für eine Nacht der Sprung auf Platz vier. Und das mit ein bis drei Spielen weniger als die direkte Konkurrenz.

Es spielten: Weber, Hoffmann (39. Hild), Oster, Heider, Demiraj, Weber, Wagner, Kubatta (61. Homfeld), Külahcioglu (87. Kossmann), Zeneli (90.+2 Neunheuser), Conrad

SR: Naemi Breier (Zerf)

Zuschauer: 135

Tor: 0:1 Zeneli (67.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Mittwoch, 17. November um 20 Uhr. Dann tritt die Kossmann-Elf beim TuS Kirchberg an (5., 22 Punkte)

Burim Zeneli (hier beim Spiel in Montabaur) erzielte am Samstag das goldene Tor. Foto: René Weiss

(mlat)




Quarantäne beendet: SG 99 spielt am Samstag in Auw

Vorweg die gute Nachricht: Die SG 99 Andernach kann am Wochenende endlich wieder antreten. Die Corona-Quarantäne ist mittlerweile für alle Spieler aufgelöst. Doch das Spiel bei der SG Schneifel-Auw (Samstag, 18 Uhr) kommt für alle Betroffenen noch zu früh. „Sie werden noch nicht im Kader sein“, sagt Trainer Kim Kossmann. Stattdessen soll es für sie am Sonntag eine Sondereinheit geben, damit sich Kossmann einen Überblick über den Fitnessstand der Spieler verschaffen kann.

Was auch heißt, dass sich in die Freude über das erste Rheinlandliga-Spiel seit drei Wochen einige sorgenvolle Töne mischen. Denn nicht nur die Begegnungen in Kirchberg und gegen Mendig fielen wegen der Quarantäne aus, sondern für einen wichtigen Teil der Mannschaft auch das Training. „Die Betroffenen sind absolute Leistungsträger“, sagt Kossmann. „Wir wissen selber nicht so ganz, wo wir gerade stehen.“ Die kommenden Wochen werde es daher vor allem darum gehen, genügend Punkte zu sammeln, um in der Tabelle nicht abzurutschen. „Es ist eine schwierige Situation.“

Nach dem Spitzenspiel in Trier (Foto), steht in der Schneeeifel für die SG 99 Andernach die nächste schwere Auswärtsaufgabe an. Foto: René Weiss

Sind die Eindrücke aus dem Sondertraining und der darauffolgenden Trainingswoche gut, hofft Kossmann darauf, bald wieder auf die volle Kaderstärke zurückgreifen zu können. Wichtig wäre das auch, weil der Spielplan für die Andernacher durch die ausgefallenen Partien nun besonders voll ist. Innerhalb von 21 Tagen sind sechs Ligaspiele angesetzt. Schon am kommenden Mittwoch (20 Uhr) müssen die Bäckerjungen zum nächsten schweren Auswärtsspiel nach Kirchberg anreisen. „Das ist nicht einfach, aber da müssen wir durch“, sagt Kossmann.

(mlat)

 




3:1 gegen Mehring – Daniel Kossmann schießt die SG 99 zum Heimsieg

Die Reaktion ist geglückt. Eine Woche nach dem bitteren 1:6 im Spitzenspiel beim FSV Trier-Tarforst gewann die SG 99 Andernach am Samstag mit 3:1 gegen den SV Mehring. Dass die bittere Niederlage der Vorwoche doch noch ein wenig in den Schuhen steckte, zeigte sich vor allem vor der Pause. „In der ersten Halbzeit fand ich uns gar nicht gut“, sagt Trainer Kim Kossmann.

Dass zumindest das Ergebnis auch nach 45 Minuten schon gut aussah, hatte der Trainer seinem Cousin Daniel Kossmann zu verdanken. Der setzte den Ball bereits in der vierten Minute zum frühen 1:0 ins Eck. Ansonsten lief im Heimspiel gegen den Tabellenletzten aus Mehring zunächst nicht allzu viel zusammen. Fabian Weber hatte noch zwei gute Möglichkeiten, um die Andernacher Führung weiter auszubauen (22., 27.). Auf der anderen Seite wirkte das Defensivverhalten der Gastgeber oft fahrlässig. Mehrfach erspielten sich die Mehringer gute Möglichkeiten, scheiterten jedoch an der eigenen Abschlussschwäche. Kurz vor der Pause hätte Eliah Dick dennoch beinahe den Ausgleich erzielt, doch Tobias Wagner rettete für den bereits geschlagenen Lukas Weis auf der Linie (45.).

Weis war eigentlich als Back-up für A-Junioren-Torhüter Jannis Koch reaktiviert worden. Als sich am Morgen Koch krankmeldete, musste der ehemalige SG-Stammkeeper nach nur einem Training in der Startelf einspringen und machte seine Sache sehr gut. In der kommenden Woche wird sich die aktuelle Andernacher Torhütermisere wieder beruhigen, dann darf der rotgesperrte Steffen Weber wieder spielen.

Dass es für die SG 99 am Ende doch zu einem relativ ungefährdeten Erfolg reichte, lag an einer Leistungssteigerung nach der Pause. „In der zweiten Halbzeit waren wir zwei Klassen besser und sind fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen“, sagt Kim Kossmann. Nur für Daniel Kossmann galt die Abschlussschwäche an diesem Tag nicht. Der sorgte zunächst per Flachschuss aus 15 Metern für das schnelle 2:0 (48.) und köpfte später nach schöner Flanke von Jörn Heider, dem Trainer Kossmann „ein Riesen-Spiel“ attestiert, zum vorentscheidenden 3:0 (74.). In einer teilweise recht wild geführten zweiten Halbzeit vergaben Heider (59.), Oster (60.), Kubatta (76.) und Conrad (82.) beste Möglichkeiten auf den vierten Andernacher Treffer. Doch auch die Mehringer ließen einige Topchancen ungenutzt. Ensa Ceesay gelang schließlich mit einem sehenswerten Seitfallzieher zumindest noch das 3:1 (79.).

Unter dem Strich bleiben ein verdienter Heimsieg und ein zufriedener Kim Kossmann. „Mehring hat nicht wie ein Tabellenletzter gespielt“, sagt er. Umso höher sei es anzurechnen, wie sich seine Mannschaft nach der Pleite in Trier zurückgemeldet hat.

Es spielten: Weis, Schmitz, Hoffmann (20. Oster), Hild (78. Drinor Demiraj), Heider, Weber, Wagner, Kubatta, Conrad, Oligschläger (68. Drilon Demiraj), Kossmann (85. Homfeld)

SR: Jan Lehmann (Birlenbach)

Zuschauer: 120

Tore: 1:0/2:0/3:0 Kossmann (4./48./74.), 3:1 Ceesay (79.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Samstag, 30. Oktober beim TuS Kirchberg (5., 18 Punkte). Der Anpfiff auf dem Kirchberger Kunstrasen (Dickenschieder Straße 15) erfolgt um 15.30 Uhr.

(mlat)

Daniel Kossmann bejubelt den Treffer zum 1:0. Foto: picsahr.de




Bäckerjungen verlieren Spitzenspiel deutlich – 6:1 Niederlage in Trier Tarforst

Das haben wir uns alle etwas anders vorgestellt. Die Mannschaft von Trainer Kim Kossmann musste sich mit 6:1 (3:0) bei dem FSV Trier-Tarforst geschlagen geben. Nach einer ordentlichen Anfangsphase der Bäckerjungen trafen die Gastgeber vor der Pause gleich drei mal. Zuerst traf Julian Schneider aus dem Gewühl zum 1:0 (22.), danach erhöhte Nicola Rigoni zuerst auf 2:0 (35.) und dann auf 3:0 (43.). „Wir waren zur Pause mit Sicherheit nicht drei Tore schlechter als der Gegner. Dieser hat aber unsere Fehler eiskalt bestraft“, fand Kim Kossmann.
Im zweiten Durchgang hieß es dann wieder Rigoni. Der wuchtige Angreifer erzielte in der 58. Minute das 4:0 und zehn Minuten später das 5:1, den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 1:4 markierte Fabian Weber mit einem schönen Distanzschuss (64.). Den Schlusspunkt setzte schließlich Mohammad Rashidi für die Hausherren und markierte den 6:1 Endstand und besiegelte somit einen gebrauchten Tag unserer SG (89.).
„Natürlich ist das eine deutliche Niederlage die uns alle ärgert. Aber wir werden daraus lernen und versuchen in der Zukunft besser zu machen. Diese Niederlage wirft uns nicht um. Nächste Woche gegen Mehring greifen wir wieder an“, so Trainer Kim Kossmann abschließend.

Foto: René Weiss



Nach starker Anfangsphase: SG 99 gewinnt 3:0 gegen Hochwald Zerf

Die SG 99 Andernach ist zurück auf der Erfolgsspur. Nach zwei sieglosen Spielen setzten sich die Bäckerjungen mit einem 3:0-Heimsieg gegen die SG Hochwald Zerf weiter in der Rheinlandliga-Spitzengruppe fest. „Ich finde, wir haben das gut gemacht“, sagte Trainer Kim Kossmann. „Wir wollten von vornherein aggressiv und bissig sein, was uns die letzten Wochen ein bisschen gefehlt hat.“

Es war die Anfangsphase, die in einer eigentlich offenen Begegnung den entscheidenden Unterschied machte. Nach starker Vorarbeit von Daniel Kossmann sorgte Hakan Külahcioglu für das frühe 1:0 (6.). Tobias Wagner erhöhte nach einem Eckball mit einem Schuss aus der zweiten Reihe auf 2:0 (19.). Spätestens ab Mitte der ersten Halbzeit zeigte sich dann auch, wie wertvoll die frühe Führung war. Die Gäste, die zuletzt den Oberligisten FSV Salmrohr aus dem Rheinlandpokal warfen, deuteten mehrfach ihre Klasse an. Tobias Lenz (23.) und Peter Irsch (28.) vergaben beste Chancen auf den Anschlusstreffer.

„In der ersten Halbzeit hatten wir vielleicht das ein oder andere Mal Glück“, sagte Kossmann. Kurz vor der Pause hätte Ole Conrad allerdings das Spiel auch aus Andernacher Sicht vorentscheiden können, als er aus kurzer Distanz nur den Pfosten traf (45.+1).

Nach Wiederanpfiff fiel das Verwalten für die Andernacher dann deutlich leichter. Das lag auch an einer gelb-roten Karte gegen Gästespieler Nils Hemmes (57.). Das Spiel verflachte und war nach einer schönen Einzelaktion von Daniel Kossmann schließlich endgültig entschieden. Von rechts zog der Andernacher Angreifer nach innen und setzte den Ball zum 3:0 ins kurze Eck (79.).

Kim Kossmanns Fazit fiel entsprechend positiv aus. „Wir haben zu Null gespielt und zuhause ein Spiel gewonnen. Ich bin total zufrieden“, sagte der Andernacher Trainer, der zuvor nach eigener Aussage viel Respekt vor den spielstarken Gästen hatte. Für besagte Null zeichneten am Samstag zwei ungewohnte Gesichter verantwortlich. Stammkeeper Steffen Weber ist nach seiner Schiedsrichterbeleidigung in Ellscheid für drei Wochen gesperrt. Stattdessen stand Lars Bockheiser von Beginn an im Tor. Als der verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, debütierte auch noch Jannis Koch zwischen den Pfosten. „Das ist einfach ein Super-Typ“, sagte Kossmann nach dessen erstem Einsatz.

Es spielten: Bockheiser (31. Koch), Hoffmann, Schmitz, Unruh, Heider, Hild (66. Homfeld), Wagner, Oligschläger (62. Dolon), Conrad, Külahcioglu (73. Kubatta), Kossmann

SR: Thomas Höfer (Urmitz)

Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Külahcioglu (6.), 2:0 Wagner (19.), 3:0 Kossmann (79.)

Besonderheit: Gelb-rote Karte gegen Hemmes (57., Hochwald) wegen wiederholten Foulspiels

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Samstag, 16. Oktober in Trier. Dann treffen die Andernacher im Spitzenspiel auf den FSV Trier-Tarforst (1., 20 Punkte).

(mlat)



Interview mit Marc Homfeld: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich sowas in der Rheinlandliga erleben darf“

Er war der letzte und älteste Neuzugang der SG 99 Andernach in dieser Spielzeit. Erst nach Saisonstart wechselte Marc Homfeld aus Miesenheim nach Andernach. Im Interview spricht er über seine ersten Erfahrungen in der Rheinlandliga und seine ganz persönlichen Ziele.

Bei dir hat es 32 Jahre gedauert, bis du zum ersten Mal Rheinlandliga spielst. Hast du noch daran geglaubt?
Marc Homfeld Man glaubt immer dran. Ich hatte vor ein paar Wochen noch mit Kevin Müller im Spaß darüber geredet: Wenn der Kim mich nochmal braucht, dann kann er mich ruhig anrufen. Dann stelle ich mich in der Rheinlandliga noch vorne rein. Ich hatte mal bei Jupp Kowalski noch abgesagt, wegen Miesenheim und dem Beruf. Vor zwei Jahren dann auch in Mendig.

Also war es schon ein paar Mal Thema, dass du höherklassig spielst?
Homfeld Ja, auf jeden Fall. Das war die dritte Anfrage. Da habe ich mir gedacht, wenn du das mit 32 nicht nutzt, dann kriegst du mit 33 das Angebot nicht mehr. Nach zwei schlaflosen Nächten habe ich dann zugesagt. Deswegen bin ich jetzt in Andernach.

Wenn du dich selbst einschätzt: Bist du heute besser als mit Anfang Zwanzig, oder hätte es damals auch schon klappen können?
Homfeld Ich spiele jetzt vorne, damals sollte ich noch Innenverteidiger werden. Ich war noch nie schnell, aber früher ein bisschen spritziger. Das ist vorne drin aber nicht so das Problem. Ansonsten mache ich halt vieles mit Erfahrung. Es gibt fast nichts, was ich noch nicht erlebt habe.

Du giltst in Andernach als Ersatz für Jan Hawel. Siehst du auch selbst die Ähnlichkeiten?
Homfeld Im Nachfolger-Profil musste drinstehen: Muss in XL-Klamotten passen, sonst haben wir kein Trikot und keinen Trainingsanzug für dich. Ich sehe mich da schon ähnlich wie Jan Hawel. Ich habe damals als Verteidiger gegen ihn gespielt, er hat fast kein Kopfballduell gegen mich gewonnen (lacht). Kim verlangt nicht, dass ich drei Mann frisch mache, den nächsten tunnele und das Ding dann in den Giebel jage. Das kann ich nicht. Ich soll Kopfbälle verlängern, Bälle festmachen und im besten Fall Tore schießen.

Seid ihr mit eurem Spielertyp eine aussterbende Spezies?
Homfeld Generell hat sich das Stürmerdasein geändert. Spieler wie Mario Gomez oder Miroslav Klose gibt es heute kaum noch. Es gibt meist eine hängende „falsche Neun“, dann noch schnelle Außenspieler. Der klassische Mittelstürmer stirbt momentan aus. Wobei ich glaube, dass der irgendwann auch wieder vom DFB gewollt wird.

Im Heimspiel gegen Ahrweiler bist du das erste Mal eingewechselt worden. Was war das für ein Gefühl?
Homfeld Das war auf jeden Fall besonders. Ich bin vor jedem Spiel aufgeregt, ob B-Klasse oder Champions-League-Finale. Aber es war ein tolles Gefühl. Ich hatte nur das Freitagstraining mitgemacht und durfte schon spielen.

Und das noch bessere Gefühl war wahrscheinlich, als du in Altenkirchen dein erstes Tor geschossen hast?
Homfeld Das war der absolute Wahnsinn, wie sich meine ganzen Mitspieler, die Zuschauer und das Trainerteam gefreut haben. Da hat niemand mehr gesessen, die sind alle zu mir gelaufen. Da stand eine Riesen-Menschentraube auf dem Feld, das kannte ich so gar nicht. Die haben sich fast mehr gefreut als ich. Das war bewegend.

Marc Homfeld in Aktion. Foto: Picsahr

Ist das auch das Geheimnis der Mannschaft? Dass ihr eine Rheinlandliga-Truppe seid, aber manchmal eher wie ein eingeschworener Kreisliga-Haufen wirkt.
Homfeld Auf jeden Fall, das würde ich genauso unterschreiben. Es gibt andere Vereine, die auch höherklassig spielen, wo aber nicht so die Kameradschaft ist. Da fährt nach dem Spiel jeder heim und geht seinen Weg. Hier werden nach jedem Training ein paar Bierchen getrunken und wenn man gewinnt, wird die Kabine erstmal abgerissen. Das ist Kreisliga-Feeling. Ich hätte nicht gedacht, dass ich sowas in der Rheinlandliga erleben darf.

Was ist fußballerisch der größte Unterschied zwischen der A-Klasse und der Rheinlandliga?
Homfeld Was man ganz klar merkt, ist die Spielgeschwindigkeit. Vom Technischen her, würde ich sagen, gibt es nicht so einen großen Unterschied. Aber du musst im Kopf einfach schneller sein. Bevor der Ball da ist, musst du schon deine nächste Aktion wissen.

Jetzt warst du bislang immer in der Joker-Rolle. Bist du damit zufrieden oder willst du auf Dauer auch länger und mehr spielen?
Homfeld Es kann durchaus sein, dass ich auch mal von Anfang an spielen werde. Wir analysieren die Gegner und müssen das Spiel darauf abstimmen. Es bringt nichts, wenn wir vorne zustellen und ich komme nicht hinterher. Dass mir fünf Minuten reichen, kann ich aber vielleicht mit 40 sagen. Klar will ich so viel spielen wie ich kann. Aber ich würde niemals unzufrieden werden, weil ich dankbar bin, dass ich das überhaupt machen kann. Ich freue mich über jede Spielminute, die ich bekomme.

Gibt es denn was, wo du auch mit 32 sagst: Da kann und will ich jetzt noch besser werden?
Homfeld Prinzipiell will ich in allem immer besser werden, dafür gehe ich ja jetzt in die Rheinlandliga. Ich will fitter werden. Ich will mehr Muskulatur aufbauen. Ich will einen besseren Abschluss haben. Ich will noch besser im Kopfball werden. Ich möchte ein besseres Spielverständnis haben. Wenn ich jetzt sagen würde, ich bin bei 99 Prozent, dann wäre ich irgendwie falsch. Da bin ich zu ehrgeizig für.

Jetzt lief der Saisonstart schon einmal richtig gut. Welche Ziele habt ihr noch für die Saison?
Homfeld Also wir haben als Mannschaft erstmal kein Ziel. Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wir fahren nirgendwo hin, um da Punkte zu lassen. Wo am Ende die Reise hingeht, sehen wir dann.

Und ganz persönlich?
Homfeld Ich bin als Stürmer geholt worden. Ich hatte vorher in Miesenheim mein Ziel von 15 Toren. Das ist natürlich jetzt eine andere Liga, in der ich auch weniger Spielzeit kriege. Wenn ich zweistellig Tore schießen würde, wäre das schon klasse.

 

Marc Latsch stellte die Fragen.




„Wir müssen damit auch mal zufrieden sein“ – SG 99 holt Punkt in Ellscheid

Dass es kein Sahnetag wird, das deutete sich für die SG 99 Andernach schon vor dem Anpfiff in Ellscheid an. Ein Auswärtsspiel bei windigem Regenwetter auf einem tiefen Rasenplatz – bei diesen Vorzeichen haben die Bäckerjungen in den vergangenen Jahren nur selten brilliert. So kam es dann auch an diesem Sonntag in der Vulkaneifel. Nicht gut gespielt, aber durch ein 1:1 zumindest einen Punkt mit nach Andernach gebracht.

„Wir müssen damit auch mal zufrieden sein“, sagte Andernachs Trainer Kim Kossmann nach Spielende. „Natürlich wollen wir jedes Spiel gewinnen, aber heute war einfach nicht mehr drin.“ So lag die schlechte Laune Kossmanns nach dem Unentschieden weniger an der mäßigen Leistung seiner Mannschaft als an den Disziplinlosigkeiten nach Abpfiff. Sowohl Torhüter Steffen Weber als auch ein Betreuer sahen nach einem Disput mit dem Schiedsrichtergespann nach Spielende noch die rote Karte. Die Andernacher müssen damit wohl zunächst auf ihren Schlussmann verzichten.

So ärgerlich das Ende, so erfreulich war der Start für die Gäste. Nach einem langen Einwurf von Philipp Schmitz bekamen die Ellscheider den Ball nicht entscheidend geklärt. Im Nachsetzen traf Daniel Kossmann mit einem sehenswerten Schuss zum frühen 0:1 (2.). Drei Minuten später hätte Maicol Oligschläger sogar bereits nachlegen können, scheiterte jedoch aus spitzem Winkel an Torhüter Stefan Diederich.

Das war es dann allerdings für lange Zeit mit den gefährlichen Andernacher Offensivaktionen. Es folgte beinahe eine Stunde lang Fußball, der sich als „klassisches 0:0“ überschreiben ließe. Mit dem kleinen Unterschied, dass die Gäste bereits führten. Ellscheid hatte nun teilweise sogar etwas mehr vom Spiel. Großchancen ergaben sich dabei jedoch auf beiden Seiten nicht.

61 Minuten waren bereits absolviert, da wurde Weber im Andernacher Tor erstmals ernsthaft geprüft. Jan Michels zog von der Strafraumgrenze ab, Weber konnte nur abprallen lassen und hatte dann Glück, dass Kai Gayer beim Nachschuss im Abseits stand. Für Ellscheid wirkte die Chance wie ein Weckruf. Die Gastgeber erhöhten nun den Druck und drängten auf den Ausgleich. In der 71. Minute war es dann die Andernacher Abwehr, die nicht entschieden genug klärte und Markus Boos einen Nachschuss ermöglichte. Sein sehenswerter Dropkick wurde noch leicht abgefälscht und schlug unhaltbar für Weber zum 1:1 im Winkel ein.

Auch in der Schlussphase waren es eher die Gastgeber, die noch dem 2:1 nahekamen. Jan Fritz scheiterte mit der besten Siegchance an Weber (81.). In der Nachspielzeit sah es dann kurz so aus, als könnten sich die Andernacher den glücklichen Sieg noch erkontern. Bis der Schiedsrichter-Assistent auf Abseits entschied und damit genug Andernacher Wut für zwei rote Karten entfachte.

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Heider, Unruh, Reintges (77. Zeneli), Wagner, Kubatta, Kossmann, Conrad (86. Hild), Oligschläger (60. Homfeld)

SR: Arianit Besiri (Trier)

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Kossmann (2.), 1:1 Boos (71.)

Besonderheit: Rote Karte gegen Steffen Weber nach Spielende wegen Schiedsrichterbeleidigung.

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Samstag, 9. Oktober gegen die SG Hochwald-Zerf (10., 10 Punkte). Der Anpfiff erfolgt um 16 Uhr auf dem Kunstrasenplatz am Andernacher Stadion.

(mlat)




Bäckerjungen gehen leer aus – 0:1-Heimniederlage gegen den FV Morbach

Mit zwei personellen Veränderungen im Vergleich zum letzten Spiel bei der SG Neitersen (4:1-Sieg) schickte Trainer Kim Kossmann seine Mannschaft ins Rennen. Burim Zeneli ersetzte den noch in Neitersen gut aufspielenden Hakan Külahcioglu, der mit Oberschenkelverletzung passen musste. Oliver Kubatta spielte für den zuletzt angeschlagenen Daniel Kossmann von Beginn an. Die erste Halbzeit war von vielen Zweikämpfen geprägt. Einen missglückten Rückpass von Sascha Unruh konnte Steffen Weber in höchster Not außerhalb vom 16-Meter-Raum vor Lukas Servatius klären (29.). Die besten Tormöglichkeiten hatten dann aber doch unsere Bäckerjungen in Hälfte eins: Zuerst brachte Daniel Neunheuser per Kopf den Ball nach einem Freistoß von Tobias Wagner nicht aufs Morbacher Gehäuse (27.), nur zwei Minuten später scheiterte Burim Zeneli, erneut nach einer Wagner-Vorarbeit, am Außenpfosten. Kurz vor dem Pausentee dann die Gästeführung: Eine Ecke durch den starken Morbacher Maurice Wrusch nickte Stürmer Lukas Servatius zu der zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 1:0 Gästeführung ein (45.).

Nach dem Seitenwechsel die Riesenchance für die Gäste, die Führung auszubauen: Nach einem Ballverlust im Andernacher Spielaufbau stand Max Heckler alleine vor Steffen Weber, der im direkten Duell den Ball aus kurzer Distanz abwehren konnte (48.). Zehn Minuten später hielten die Andernacher Fans die Luft an. Der bis dahin gute Steffen Weber verlor außerhalb des Strafraums den Ball gegen Max Heckler, der das runde Leder aber zum Glück aus Andernacher Sicht nicht ins leere Tor buxieren konnte (58.). Die letzten 30 Minuten gingen an die Bäckerjungen, die auf den Ausgleich drückten. Oliver Kubatta verpasste eine scharfe Flanke von Daniel Kossmann nur knapp (62.). Dann hatte die Andernacher Bank den Torschrei schon auf den Lippen, doch der Freistoß von Daniel Kossmann aus 25 Metern zischte knapp am Aluminium vorbei und landete am Außennetz. Die mit Abstand beste Möglichkeit hatte dann am Ende Andernachs Kapitän Daniel Neunheuser. Maicol Oligschläger brachte eine mustergültige Flanke mit dem schwächeren linken Fuß, Neunheuser stand gekonnt in der Luft, doch der wuchtige Kopfball landete am Innenpfosten. Die erste Saisonniederlage für die Bäckerjungen war besiegelt.

„Ich kann meiner Mannschaft absolut keinen Vorwurf machen. Wir haben wirklich alles gegeben und alles reingehauen. Leider reicht das manchmal nicht und im Fußball gehört auch ein bisschen das Spielglück dazu, welches wir heute definitiv nicht auf unserer Seite hatten“, sagte Kim Kossmann nach dem Spiel.

Am Sonntag, 3. Oktober steht die nächste Auswärtsaufgabe auf dem Plan: Die Kossmann-Elf ist dann um 15 Uhr zu Gast bei der SG Ellscheid. „Wir bereiten uns die Woche über gut vor und versuchen nächste Woche wieder zu Punkten“, sagte Kossmann.

Es spielten: Weber – Oster (46. D.Kossmann), Neunheuser, Hoffmann – Heider, Reintges, Conrad, Unruh, Wagner (86. Hild) – Zeneli (53. Oligschläger), Kubatta (68. Homfeld)

Zuschauer: 170

Kevin Müller