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0:0 gegen Wissen: Andernach startet torlos in die Saison

Im ersten Rheinlandliga-Spiel der neuen Saison war für die SG 99 Andernach und ihre Anhänger eigentlich alles drin. Enge Zweikämpfe, Emotionen, Großchancen. Kurz gesagt: Beste Unterhaltung, bei der nur die Tore fehlten. So hieß es am Ende 0:0 zwischen den Andernachern und den Gästen aus Wissen. Für solche Spiele wurde einst die Formulierung „ein torloses Unentschieden der besseren Sorte“ erfunden.

„Dass das Spiel 0:0 ausgeht, ist eigentlich eine Frechheit“, sagte Andernachs Trainer Kim Kossmann, der sich bei allen Emotionen mit seinem Kollegen Thomas Kahler vom VfB Wissen über die entscheidenden Dinge einig war. Es sei ein umkämpftes, aber nicht unfaires Spiel gewesen und das Ergebnis sei gerecht, da beide Mannschaften ihre Druckphasen hatten, in denen ihnen nicht das entscheidende Tor gelang. „Es hat Spaß gemacht“, ergänzte Kossmann.

Dabei dürfte Andernachs Trainer vor allem an die ersten 45 Minuten gedacht haben. Zunächst waren es nämlich die Gastgeber, die dem Führungstreffer deutlich näher waren. Daniel Kossmann (14.), Tobias Wagner (27.) und Ole Conrad (45.+1) waren jeweils schon auf und davon, scheiterten aber entweder an starken Reaktionen von Gästekeeper Philipp Klappert oder, im Fall von Conrad, am eigenen zu ungefährlichen Abschluss. Andernach hatten vor der Pause mehr Chancen und mehr Spielanteile, gerade gegen Ende der ersten Halbzeit kamen jedoch auch die Wissener besser in die Partie. Die beste Chance vergab Max Ebach, als er den Ball aus rund 15 Metern an die Latte setzte (44.).

Wissens Trainer Kahler gefielen hingegen weite Teile der zweiten Halbzeit besonders gut, in der Andernach in einigen Szenen nur mit Mühe einen Gegentreffer verhindern konnte. Zweimal war es Schlussmann Steffen Weber, der gegen den eingewechselten Yanick Tsannang parierte (59., 79.). Einmal war Weber bereits geschlagen, doch Tim Hoffmann verhinderte mit einer starken Rettungsaktion gegen Lukas Becher das 0:1 (61.). Bis zuletzt hätte die Partie allerdings auch in die andere Richtung kippen können. Das beste Beispiel bot Hakan Külahcioglu, der nach schöner Vorarbeit von Conrad nur noch vom herausstürmenden Klappert gestoppt werden konnte (79.). So hatte ein zufriedener Kim Kossmann am Ende eigentlich nur einen Verbesserungsvorschlag für seine Mannschaft: „Tore schießen“.

Es spielten: Weber, Schmitz, Hoffmann, Unruh, Hild (12. Oster), Heider, Weber, Wagner (76. Kubatta), Conrad, Kossmann, Zeneli (46. Külahcioglu)

SR: Philipp Michels

Zuschauer: 200

Tore: keine

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 29. August um 15.30 Uhr. Dann gastiert der Ahrweiler BC auf dem Kunstrasenplatz am Andernacher Stadion.

(mlat)




Rheinlandpokal: SG 99 scheitert an Angstgegner Immendorf

Eine Stunde nach Spielende funktionierte bei Kim Kossmann zumindest der Galgenhumor wieder. „Wir haben glaube ich noch nie gewonnen in Immendorf. Da werden wir nicht mehr hinfahren, egal was ist“, sagte der Andernacher Trainer mit einem Augenzwinkern. Wie in der Vorsaison war da seine Mannschaft gerade beim Bezirksligisten aus der Koblenzer Vorstadt in der ersten Rheinlandpokalrunde ausgeschieden. Nach dem 1:2 vor einem Jahr endete die Partie am Sonntag sogar 0:2 aus Andernacher Sicht.

„Natürlich hatten wir nicht unseren allerbesten Tag, aber das Glück war auch nicht auf unserer Seite“, sagte Kossmann zu dem, was er 90 Minuten lang auf dem Immendorfer Kunstrasen gesehen hatte. Er haderte dabei vor allem mit einer Szene, die sich nach rund 40 Minuten abgespielt hatte. Ole Conrad lief da alleine aufs Tor zu und wurde vom letzten Mann zu Fall gebracht. Für Kossmann eine „klare rote Karte und Elfmeter“, Schiedsrichter Christopher Groß war allerdings anderer Meinung und ließ weiterspielen.

In einer ansonsten zunächst chancenarmen Partie waren es schließlich die Immendorfer, die eiskalt zuschlugen. Nach einem Ballverlust des ansonsten guten Conrad schalteten die Gastgeber schnell um, Jan Knopp traf zum 1:0 (67.). Als die Andernacher in der Schlussphase alles nach vorne warfen, erhöhte Manuel Blank mit einem abgefälschten Schuss noch auf 2:0 (86.).

Bei allem Ärger über das erneute frühe Pokalaus – eigentlich müssen die Andernacher nun nur hoffen, dass die Parallelen zu Vorsaison erst einmal weitergehen. Dort legte die Kossmann-Elf nach der Niederlage in Immendorf eine starke Serie hin und beendete die abgebrochene Rheinlandliga-Saison auf dem ersten Tabellenplatz. Vor dem verspäteten Saisonauftakt gegen den VfB Wissen (Sonntag, 22. August, 14.30 Uhr) sollte der Mannschaft also nicht bange sein.

Es spielten: Bockheiser, Schmitz, Oster, Schiffers (81. Kubatta), Hild, Neunheuser (25. Unruh), Wagner, Oligschläger (70. Weiler), Zeneli (46. Külahcioglu), Conrad, Kossmann

Zuschauer: 130

Tore: 1:0 Knopp (67.), 2:0 Blank (86.)

(mlat)




Andernacher Talent Jan Engels: Über die USA in den Profifußball

Als es mit der Karriere von Jan Engels gerade richtig losgehen soll, kommt der große Knacks. Erst im Körper: Seine erste schwierige Verletzung, ein Syndesmosebandriss. Dann mental: Als er nach der Operation aufwacht und bemerkt, dass das falsche Bein operiert wurde. „Plötzlich waren beide Beine verletzt, das hat mich noch einmal zurückgeworfen“, sagt er.

Zugegeben, das Bild von der Achterbahnfahrt ist ein wenig abgegriffen. Doch es passt wohl selten so gut wie auf die noch junge Karriere des Jan Engels. Der heute 23-jährige Andernacher war Junioren-Nationalspieler und spielte für den Karlsruher SC in der Junioren-Bundesliga. Der Syndesmosebandriss, das falsche operierte Bein und eine langwierige Schambeinentzündung warfen ihn um Jahre zurück. Bei der TuS Koblenz, seinem ersten Verein im Herrenbereich, kommt er nur auf vier Regionalliga-Kurzeinsätze. Doch heute geht es für ihn wieder aufwärts. In den USA bereitet er sich auf seine zweite Karriere-Chance vor. Bis es dort Anfang August weitergeht, absolviert er die Vorbereitung bei seinem Heimatverein, der SG 99 Andernach.

„Nach den Verletzungen haben wir als Familie entschieden, dass ich nicht die ganze Zeit mit Fußball weitermachen kann“, sagt Engels. Er wollte sich ein zweites Standbein aufbauen, nicht mehr allein auf die Profikarriere setzen. Da gab ihm ein Freund den Hinweis mit der USA. Dort könne er beides verbinden: Studium und professionellen Sport. „Eigentlich war es so, dass ich keine andere Möglichkeit hatte“, sagt Engels. In wenigen Wochen beginnt dort, an der University of Texas Rio Grande Valley, bereits sein siebtes Semester.

In der Vorbereitung spielt Engels für die SG 99 Andernach. Foto: René Weiss

Engels studiert Business Administration im Bachelor. 60 Prozent der Zeit kümmere er sich um das Studium, 40 Prozent um den Fußball, sagt er. „Durch Covid ist das viel schöner geworden.“ Wenn er zu Auswärtsspielen fliegt, kann er seine Hausaufgaben nun auch nachts machen. Durch den Online-Unterricht sei das deutlich einfacher. Das Studium läuft sehr gut, Engels hat derzeit einen 1,0-Schnitt. Er habe seinen Fokus verändert, sagt er. „Jeden Tag das Beste zu geben, das macht Spaß.“ Zu Schulzeiten habe er noch zu viel Wert auf den Fußball gelegt.

Engels im Trikot seiner College-Mannschaft, der UTRGV Vaqueros.

Neben dem zweiten Standbein steht natürlich aber auch weiterhin der Traum von der Profikarriere im Mittelpunkt. Deutsches Dritt- bis Viertliganiveau habe die College-Liga, in der seine Mannschaft aktiv ist. Wichtig war Engels aber vor allem, dass er sich die Zeit nehmen konnte, seinen Körper langsam wieder aufzubauen. „Durch die Zeit in den USA habe ich es jetzt geschafft, dass ich wirklich sage: Ich merke von meinen Verletzungen komplett nichts mehr.“ Durch Corona hat Engels ein weiteres Jahr an seiner Universität gewonnen. Vier Jahre ist er eigentlich am College spielberechtigt. Da eine Saison Pandemie-bedingt ausgefallen ist, sind immer noch zwei übrig. Zeit, in der Engels nach Möglichkeit noch seinen Master absolvieren und danach ganz ohne Druck seine zweite Chance im Profifußball suchen will.

Vor den Verletzungen war der Andernacher schon einmal ganz nah dran. Insgesamt neun Länderspiele absolvierte er für die U16- und U17-Nationalmannschaft. Er gehörte zu den Besten eines Jahrgangs, der kürzlich die U21-Europameisterschaft gewonnen hat. „Ich habe das nie so wirklich wertschätzen können, weil es ja normal war“, sagt er. Erst als er bei der Junioren-EM und -WM verletzungsbedingt ausfällt, wird ihm klar, was er verpasst hat. Auch in Karlsruhe gehörte Engels zu den besten Spielern seiner Mannschaft. Tim Walter, heutiger Cheftrainer des Hamburger SV, setzt auf ihn. „Er war eine Vaterfigur für mich“, sagt Engels. Als Walter zu den Junioren des FC Bayern München wechselt, versetzt das Engels neben den Verletzungen einen weiteren Schlag.

Trotz allem denkt der 23-Jährige auch heute noch gerne an Karlsruhe zurück. „Wenn ich mich nicht verletzt hätte, würde ich heute wohl sagen: Das war die schönste Zeit meines Lebens.“ Und doch hat er dort etwas vermisst, was er heute in Texas und Andernach erlebt. „Ich habe gemerkt, dass eine Mannschaft auch eine Familie sein kann“, sagt er. Auch deshalb kommt er in den Semesterferien gerne in seine Heimat zurück. „Mein Trainer in den USA ist sehr offen und sagt: Mach so viele Spiele, wie du kannst. Das ist das beste Training.“

Bevor es in der Rheinlandliga ernst wird, geht für Engels allerdings wieder der Flieger in die USA. Dort will er mit seiner Mannschaft um den College-Titel mitkämpfen. Im vergangenen Jahr waren sie bereits fünf Wochen lang die Nummer Eins im Land. Und in vier Semestern soll dann noch einmal der Fußball ganz im Mittelpunkt stehen. „Ich werde es zu 100 Prozent versuchen“, sagt Engels. „Ich freue mich auf meinen zweiten Weg. Dass ich so viel durchlebt habe, macht mich vielleicht noch einmal stärker.“

(mlat)




Rheinlandliga: SG 99 startet mit spielfreiem Wochenende

Mit dem Vorbereitungsstart steigt bei Spielern und Fans auch gleich wieder die Vorfreunde auf das erste Pflichtspiel. Nie galt das mehr als in diesem Sommer, in dem der letzte Ligaeinsatz der SG 99 Andernach bereits mehr als acht Monate zurückliegt. Dementsprechend schlecht kam der in dieser Woche veröffentlichte Spielplan für die kommende Saison bei Trainer und Mannschaft an. Denn am ersten Spieltag heißt es: Abwarten. Nach dem Rheinlandliga-Verzicht des SV Windhagen spielen nur noch 17 Teams in der höchsten Verbandsklasse. Jede Woche muss eines von ihnen aussetzen. Zum Anfang trifft es Andernach.

„Wir haben so lange gewartet, da wären wir natürlich gerne direkt gestartet“, sagt Trainer Kim Kossmann. „Aber es bringt ja nichts, wir nehmen es wie es kommt.“ Bis auf den ungewollten Spätstart kann Kossmann mit dem Spielplan allerdings gut leben. „Ich kann nicht sagen, dass wir ein leichtes oder schweres Programm haben. Es ist Rheinlandliga, da kann jeder jeden schlagen“, sagt er.

Für das längere Warten werden die Andernacher immerhin mit gleich zwei Heimspielen zum Start belohnt. Nach derzeitiger Planung findet der Saisonauftakt gegen den VfB Wissen am Sonntag, 22. August um 15.30 Uhr statt. Genau eine Woche später soll zur gleichen Uhrzeit der Ahrweiler BC zu Gast sein. Das erste Auswärtsspiel bestreitet die Kossmann-Elf am Sonntag, 5. September (14.30 Uhr) in Montabaur. Hinrunden-Höhepunkte dürften die beiden Derbys gegen Mendig (Sonntag, 7. November) und in Mayen (Samstag, 27. November) sein.

Übrigens beginnt die Saison für die Andernacher nicht nur später, auch der erste Teil endet früher. Am letzten Spieltag des Kalenderjahres (11./12. Dezember) startet die Rheinlandliga in die Rückrunde. Die SG 99 ist dann bereits in der wohlverdienten Winterpause.

Hier findet ihr den kompletten Rheinlandliga-Spielplan.(externer Link)

(mlat)




Weiterer Neuzugang: SG 99 geht gestärkt in die Testspielwochen

Wenn die SG 99 Andernach am Freitagabend mit dem Testspiel beim SV Roßbach/Verscheid (19:30 Uhr, Roßbach) in die Saisonvorbereitung startet, ist der Kader wieder etwas größer geworden. Mit Oliver Kubatta kehrt nach einer Saison beim SV Windhagen ein altbekanntes Gesicht zurück nach Andernach.

„Ich bin richtig froh, dass wir ihn zurückgeholt haben“, sagt Trainer Kim Kossmann. Der 21-jährige Linksfuß Kubatta, einst Rheinlandpokalsieger mit der A-Jugend der SG 99, fühlt sich vornehmlich auf der offensiven Außenbahn wohl. „Er ist ein Eins-gegen-Eins-Spieler, wie man sie heutzutage noch selten hat“, sagt Kossmann. „Er wird uns auf jeden Fall fußballerisch wie menschlich verstärken.“

Abgesehen vom Neuzugang sorgt auch der aktuelle Zustand seiner Mannschaft bei Kossmann für gute Laune. „Die Jungs haben schon vor der Vorbereitung einiges getan. Das merkt man auch im Training. Wir sind relativ weit“, sagt er. „Deswegen haben wir auch kurzfristig das Testspiel gegen Roßbach vereinbart.“

Dass die Vorbereitungszeit nicht zu den Lieblingswochen der Spieler gehört, weiß er noch aus seiner eigenen aktiven Rheinlandliga-Zeit. „Da müssen wir jetzt leider Gottes durch“, sagt er. „Weil wir letztes Jahr schon gemerkt haben, dass unsere Fitness bei 100 Prozent sein muss, damit wir Erfolg haben.“

(mlat)

Die geplanten Testspiele der SG 99 Andernach im Überblick.

 

 




Neue Corona-Regeln: SG 99 erstmals wieder im Mannschaftstraining

Auf dem Andernacher Kunstrasenplatz spielten sich am Mittwochabend Szenen ab, die monatelang undenkbar waren. Unter der Leitung von Trainer Kim Kossmann standen 16 Feldspieler und drei Torhüter der Rheinlandliga-Herren auf dem Feld und trainierten. Gemeinsam, mit Ball und ohne Videokonferenz. So wie es einst normal und über ein halbes Jahr lang verboten war. Möglich wurde das durch die niedrige Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Mayen-Koblenz und die neue Corona-Bekämpfungsverordnung in Rheinland-Pfalz, die am Mittwoch in Kraft trat. Seitdem ist Kontaktsport mit bis zu 20 Personen plus Trainer im Freien wieder erlebt, Genesene und Geimpfte nicht mitgerechnet.

„Die Freude, die Jungs wieder zusammenhaben zu können, ist riesig“, sagt Kossmann zum ersten richtigen Training im Jahr 2021. „Die vergangene Saison ist spätestens jetzt abgehakt und der Fokus liegt ganz auf der neuen Spielzeit.“ Dann will der Tabellenerste der abgebrochenen Saison 2020/21 wieder neu angreifen. Dabei helfen sollen auch vier „Neuzugänge“ aus dem eigenen Verein, die am Mittwoch erstmals dabei waren: Tim Schönhals, Drilon Demiraj, Florian Dünker (alle eigene Jugend) und Tobias Wagner (2. Mannschaft).

Während beim ersten Training bei den Spieler noch die Freude über den Fußball und das Wiedersehen überwog, wird es für die Mannschaft dann bald auch wieder ernster. Den offiziellen Vorbereitungsbeginn hat Kossmann auf den 14. Juni gelegt, die neue Rheinlandliga-Saison beginnt dann vermutlich Mitte August. Vorausgesetzt die Corona-Pandemie meldet sich nicht mit einer vierten Welle zurück.

(mlat)

Insgesamt 19 Spieler starteten bei sommerlichen Temperaturen ins Mannschaftstraining.




Neuer Physiotherapeut: Lars Mattesen beerbt Lena Waldforst

Sieben Jahre lang waren die Spieler der 1. Mannschaft bei ihr in besten Händen. Zur kommenden Saison hört Physiotherapeutin Lena Waldforst aus privaten Gründen auf. Als Nachfolger steht mit Lars Mattesen ein ehemaligen Nachwuchsspieler der SG 99 Andernach bereit. Der 30-jährige Familienvater war bis zu den A-Junioren für die Bäckerjungen aktiv. Zuletzt spielte er für die DJK Plaidt.

Lars Mattesen bei der Arbeit.

„Ich hatte tolle Jahre als Spieler bei der SG 99 und bin mir sicher, dass ich auch in neuer Funktion eine schöne Zeit haben werde“, sagt Mattesen. „Ich freue mich riesig auf die Arbeit mit den neuen und natürlich auch mit den alten Jungs, mit denen ich selbst noch zusammengespielt habe.“

Trainer Kim Kossmann sieht den Personalwechsel mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Wir bedanken uns bei Lena für die tollen Jahre und werden sie vermissen“, sagt er. Nicht nur wegen ihrer fachliche Kompetenz, sondern auch wegen ihrer offenen und fröhlichen Art. „Wir sind aber froh, dass wir mit Lars einen passenden Nachfolger gefunden haben“, so Kossmann. Mit ihm sei die Mannschaft auch in Zukunft sehr gut aufgestellt.




Nach Hawel-Wechsel: Tim Schönhals verstärkt Rheinlandliga-Kader

Andernachs Trainer Kim Kossmann hat nach dem überraschenden Abgang von Jan Hawel (Mülheim-Kärlich) schnellen Ersatz gefunden. Und der kommt, getreu dem „Andernacher Weg“, aus der eigenen Jugend. Tim Schönhals wird den Rheinlandliga-Kader der Bäckerjungen in der Saison 2021/22 verstärken.

„Wir verfolgen Tim’s Entwicklung schon seit einiger Zeit und trauen ihm viel zu“, sagt Kossmann. „Er ist ein ehrgeiziger Junge, der weiß, wo das Tor steht und auch charakterlich perfekt zu uns passt.“ Seine Torgefährlichkeit zeigte Schönhals bereits in der B-Junioren-Regionalliga, in der er in der vergangenen Spielzeit in 17 Spielen 14 Mal traf. Für die A-Junioren erzielte er in der aktuellen Saison bis zum Abbruch fünf Treffer in sechs Ligaspielen.

Tim Schönhals

Andernachs Juniorenleiter Salvatore Nizza kennt den Offensivspieler gut. In der B-Junioren-Regionalliga war er selbst Schönhals‘ Trainer. „Er ist ein fantastischer Junge, mit dem Kopf an der richtigen Stelle und Eltern, die genau wissen, wie sie ihn einnorden“, sagt Nizza. „Wir wünschen ihm, dass er ganz viel von den erfahrenen Jungs lernt und die Rheinlandliga rockt.“

Schönhals ist erst 17 Jahre alt, könnte als 2003er-Jahrgang noch ein weiteres Jahr für die A-Junioren spielen. Umso größer ist die Freude bei Nizza, dass Kossmann das Talent jetzt schon in den Seniorenbereich beruft. „Dass er Tim das Vertrauen gibt, macht uns unheimlich stolz“, sagt Nizza. „Das zeigt, welch hohe Qualität wir in der Jugendarbeit leisten.“

Ähnlich glücklich ist natürlich auch der Frühberufene. „Ich habe zwei Jahre auf diesen Moment hingearbeitet und bin einfach glücklich, ab der neuen Saison Teil der ersten Mannschaft zu sein“, sagt Schönhals.




Wechsel in die Oberliga: Jan Hawel verlässt die SG 99

Ein Andernacher Urgestein verlässt den Verein. Nach sieben Jahren wechselt Jan Hawel zur Saison 2021/22 zum Oberligisten SG 2000 Mülheim-Kärlich. Seit 2014 spielte  der Mittelstürmer für die SG 99 und hatte in seiner ersten Saison maßgeblichen Anteil am Aufstieg aus der Bezirksliga. In den darauffolgenden sechs Rheinlandliga-Spielzeiten traf Hawel insgesamt 75 Mal für die Andernacher.

„Ich blicke mit Stolz auf die letzten sieben Jahre bei der SG 99 zurück, in denen ich mit einem großartigen Team zahlreiche schöne Fußballmomente erleben durfte“, sagt Hawel. Für ihn sei allerdings nun die Zeit gekommen, um noch einmal den Schritt in Richtung Oberliga zu wagen. „Ich wünsche Kim, den Jungs und allen Verantwortlichen von Herzen alles Gute und dass sie den eingeschlagenen Weg weiter so zielstrebig verfolgen.“

Der 33-jährige spielte bereits in der Jugend für die SG 99 Andernach und kehrte nach Stationen bei TuS Koblenz und Rot-Weiß Koblenz zu seinem Heimatverein zurück. Für die TuS war Hawel dabei auch zwei Mal in der 2. Bundesliga und 22 Mal in der 3. Liga im Einsatz.

„Wir verlieren mit Jan eine großartige Persönlichkeit und sind natürlich enttäuscht, dass er uns verlässt. Aber wir akzeptieren seine Entscheidung und wünschen ihm nur das Beste, vor allem Gesundheit und einige Tore in der Oberliga“, sagt Trainer Kim Kossmann.




Trotz sicherem Abbruch: SG 99 blickt auf tolle Rheinlandliga-Saison zurück

Offiziell war es am Dienstag zwar noch nicht, aber spätestens seit den aktuellen Entscheidungen der Ministerpräsidentenkonferenz scheint klar: Die Rheinlandliga-Saison 2020/21 wird wegen der Corona-Pandemie abgebrochen. Diese klare Tendenz war schon seit einigen Tagen im Fußballverband Rheinland (FVR) zu erkennen. Am Samstag soll in einer Sitzung des FVR-Beirats die endgültige Entscheidung für den Abbruch fallen.

„Natürlich ist die bevorstehende Annulierung der Saison sehr bitter für uns, aber unter dem Strich die richtige Entscheidung“, sagt Trainer Kim Kossmann. Die erste Mannschaft der SG 99 Andernach beendet die Spielzeit damit zwar auf Platz eins, wird mit ihrer grandiosen Bilanz von sieben Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage jedoch nicht in offiziellen Statistiken auftauchen. Nur neun absolvierte Spiele sind zu wenig, um sich Meister zu nennen. Die Andernacher werden damit auch 2021/22 in der Rheinlandliga antreten.

Philipp Schmitz

„Ich hätte die Saison gerne noch weitergespielt, um die Leistung zu bestätigen“, sagt Philipp Schmitz, der bei allen neun Rheinlandligaspielen auf dem Platz stand und dabei für einen Abwehrspieler beachtliche vier Tore erzielte. Trotz des unbefriedigenden Saisonendes ist Schmitz zufrieden. „Alle haben sich dieses Jahr extrem weiterentwickelt“, sagt er. „Wir haben als Mannschaft gezeigt, zu was wir in der Lage sind, wenn alle an einem Strang ziehen.“ Das habe sich auch im Training gezeigt. „Jeder hat im Training immer 100 Prozent gegeben, um sich und die Mannschaft nach vorne zu bringen.“

Der Zusammenhalt, die Euphorie im Verein und natürlich auch das nötige Glück – all das hat laut Schmitz den Ausschlag gegeben, dass die kurze Saison 2020/21 sportlich so gut verlaufen sei. Der Abbruch sei „sehr schade“, nun richte er allerdings den Blick nach vorne. „Ich hoffe, dass wir bald wieder normal trainieren dürfen und die neue Saison ab dem Sommer startet“, sagt Schmitz.

Sein Trainer sieht das ähnlich, warnt allerdings auch vor einer überzogenen Erwartungshaltung. „Wichtig ist, dass wir auch in Zukunft wissen, wo wir hergekommen sind“, sagt Kossmann. „Man darf in der kommenden Saison nicht davon ausgehen, dass wir wieder auf so einer Welle reiten wie zuletzt.“ Auch dann wollen die Andernacher wieder mit einer ganz jungen Mannschaft voller Eigengewächse antreten. Erfolg in der Rheinlandliga sei so nicht selbstverständlich. „Ich freue mich einfach, mit der Mannschaft in Zukunft weiterzuarbeiten“, sagt Kossmann.

Trainer und Spieler hoffen dann wieder auf ähnliche gute Stimmung auf und neben dem Platz. „Und auf das ein oder andere Bier, das wir nach einem Heimsieg mit euch trinken können“, so Schmitz.

(mlat)