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Tabellenführer ohne Training – Andernachs „Dritte“ mischt die Kreisliga D auf

Die derzeit sportlich erfolgreichste Herren-Mannschaft der SG 99 Andernach gab es in der vergangenen Saison noch gar nicht. Die „Dritte“ wurde zur aktuellen Spielzeit neu in der Kreisliga D gemeldet und hat sportlich seitdem nur ein Punktspiel verloren. Die beeindruckende Tordifferenz nach 14 Partien: 72 zu 14.

„Wir sind eine coole, bunte Truppe, die sich einmal die Woche unter Wettkampfbedingungen bewegen will“, sagt Timur Külahcioglu über seine Mannschaft. Külahcioglu ist so etwas wie der Trainer, allerdings ohne Training. Die „Dritte“ trifft sich nur zu den Spielen. Wer am Wochenende aufläuft, wird über Whatsapp geklärt.

Dass die Mannschaft auch ohne Training die D-Klasse dominiert, liegt daran, dass viele der Spieler früher höher gespielt haben und es wohl auch heute noch könnten. Tobias Wagner, Stefan Rörig, Kim Kossmann – um nur einige Namen zu nennen – standen allesamt bereits in dieser Saison regelmäßig auf dem Platz. Zum Kader gehören neben Timur zudem auch alle drei übrigen Külahcioglu-Brüder. „Wir sind fußballerisch wirklich eine Bombentruppe. Auch wenn wir alle ein bisschen schwerer und älter geworden sind, haben wir das Fußballspielen nicht verlernt“, sagt Timur Külahcioglu. Er selbst spielt noch regelmäßig, „wenn es die Knochen zulassen“.

Für das erste Jahr, sagt Külahcioglu, sei es besser gelaufen, als er gedacht habe. Nie habe er Probleme gehabt, genug Spieler auf den Platz zu bekommen. Auch wenn, Kreisliga-typisch, die Motivation im Winter ein wenig gesunken sei. „Die Erwartungen waren sehr gering und wir haben sehr viel rausgeholt“, sagt er.

Die „Dritte“ versteht sich allerdings nicht nur als Auffangbecken für die „Altstars“ der Region, auch Integration ist ein großes Thema. Es gibt Mitspieler aus Syrien und anderen Ländern. Und auch Fußballer mit nicht ganz so viel Talent wie ihre teils Rheinlandliga-erfahrenen Kollegen erhalten ihre Einsatzzeiten.

Dass die Andernacher derzeit dennoch nur wegen eines Spiels mehr als die Plaidter Konkurrenz an der Spitze der Kreisliga D Süd stehen, hat zwei Gründe: zum einen die einzige echte Niederlage gegen Mendig III (2:3), zum anderen eine Niederlage am grünen Tisch. Das Hinspiel gegen Plaidt III war eigentlich mit 6:1 gewonnen, dann aber annulliert worden. Maicol Oligschläger hätte damals nicht eingesetzt werden dürfen. „Uns fehlte da einfach die Erfahrung mit der entsprechenden Stammspielerregelung. Das war für uns auch ein Lerneffekt“, sagt Külahcioglu.

Umso mehr freut sich die Mannschaft auf den Rückrundenauftakt am Sonntag gegen Plaidt (15.30 Uhr). Dann soll auf dem Andernacher Kunstrasen der zweite Sieg gegen den größten Konkurrenten in der Liga folgen. Und dieses Mal auch Bestand haben. „Wir würden uns freuen, wenn ein paar Leute kommen“, sagt Külahcioglu.

Denn das Ziel der Mannschaft ist klar: Meister werden. Aufsteigen werden sie so oder so. Der Verband wird die Kreisliga D zur kommenden Saison abschaffen. 2023/24 wird es eine Spielklasse höher weitergehen.

(mlat)

Das aktuelle Mannschaftsfoto der Andernacher „Dritten“




„Das war brillant“ – Tabellenführer beißt sich an der SG 99 die Zähne aus

Ein 0:0 ist in der Regel nicht das, wofür Zuschauer an den Fußballplatz strömen. Zumindest diejenigen, die es mit den Andernachern halten, dürften am Mittwochabend jedoch auch ohne Tore zufrieden den Heimweg angetreten haben. Immerhin hatten die Bäckerjungen über 90 Minuten hinweg dem Tabellenführer FC Cosmos Koblenz stark Paroli geboten. So sehr, dass Trainer Kim Kossmann sogar ein wenig mit dem Ergebnis hadert: „Ich muss sagen: Wir hätten noch mehr verdient gehabt. Wir haben eine richtig gute Partie gespielt.“

Vor allem in der ersten Halbzeit zeigten die Gastgeber starken Fußball, waren dem Führungstreffer näher als die hochfavorisierten Koblenzer. Maicol Oligschläger verpasste nach Vorarbeit von Gian-Luca Dolon nur knapp den Ball und das mögliche 1:0 (40.). Kurz darauf hatten die Andernacher erneut den Torschrei auf den Lippen, als Dolon aus 25 Metern den weit vorgerückten Torhüter Marius Schröder bereits überwunden hatte, der Ball allerdings ganz knapp über die Latte strich. In einen wilden Schlussphase der ersten Hälfte musste dann auch noch SG-Torhüter Steffen Weber gegen Hendrik Hillen retten, insgesamt lagen die Vorteile jedoch klar bei den Andernachern.

Nach der Pause ging es dann zwar nicht mit den ganz großen Tormöglichkeiten weiter, dafür aber mit einer hochkonzentrierten Leistung. „In der zweiten Halbzeit haben wir mit Mann und Maus verteidigt und immer wieder Nadelstiche gesetzt“, sagt Kossmann. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab, die Gastgeber warfen sich in jeden Zweikampf. Das verdiente Unentschieden geriet nicht mehr ernsthaft in Gefahr. „Das war brillant, eine 1-A-Leistung – vor allem gegen den Ball“, lobt Kossmann seine Mannschaft. „Da sieht man, zu was wir in der Lage sind.“

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Wilbert, Unruh, Neunheuser, Engels (46. Hild), Kubatta (39. Reif), Reintges (90.+4 Oster), Dolon (81. Kossmann), Oligschläger (64. Alijaj)

SR: Lukas Wilzek (Höchstenbach)

Zuschauer: 80

Tore: Fehlanzeige

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Samstag, 25. Februar um 18 Uhr. Dann gastieren die Bäckerjungen bei der SG Schneifel Stadtkyll.

(mlat)

Mit vollen Körpereinsatz hielt Steffen Weber (l.) am Mittwochabend die Null. Foto: René Weiss




3:3 nach 1:3 – Andernach punktet in wildem Derby gegen Mendig

Die Zielvorgabe ihres Trainers konnten die Bäckerjungen am Ende nicht ganz erfüllen. Statt eines Derbysiegs mussten sich die Andernacher am Sonntag in Mendig mit einem 3:3-Unentschieden begnügen. Angesichts des Spielverlaufs erschien das Ergebnis dann allerdings schon ein wenig versöhnlicher. Nach 1:3-Pausenrückstand sicherten sich die Gäste mit einer deutlichen Leistungssteigerung noch einen hochverdienten Punkt.

„Wir haben eine katastrophale erste Halbzeit gespielt, mit der ich gar nicht zufrieden war“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann. „Nach der Pause haben wir es besser gemacht und hatten am Ende auch zwei, drei Mal den Siegtreffer auf dem Fuß. Aufgrund der ersten Halbzeit müssen wir mit dem Punkt leider leben.“

Bereits in der dritten Minute waren die Mendiger durch Bilyal Myumyunov mit 1:0 in Führung gegangen. Die Mendiger hatten keine große Mühe sich in den Andernacher Strafraum zu kombinieren, am Ende brachte Myumyunov den Ball aus spitzem Winkel über die Linie. Philipp Schmitz verwandelte nach einem Foul an Filip Reintges den fälligen Strafstoß zwar zum 1:1-Ausgleich (22.) und setzte später einen Freistoß an den rechten Innenpfosten (35.), defensiv blieben die Andernacher jedoch zu nachlässig. Eine Minute nach der Fast-Führung gerieten die Bäckerjungen wieder in Rückstand: Nach einem Mendiger Freistoß stand dieses Mal Philipp Pohl völlig frei und traf per Dropkick zum 2:1. Für das 3:1 sorgte Brice Marc Braquin Mitel per Strafstoß, Torhüter Steffen Weber hatte sich zuvor nur noch per Foul zu helfen gewusst (41.).

Kim Kossmann reagierte zur Pause, brachte mit Ole Conrad, Maicol Oligschläger und Oliver Kubatta gleich drei neue Spieler. Und die Umstellungen zeigten Wirkung. Von Beginn an waren die Andernacher nun die deutlich bessere Mannschaft. Die Mendiger Abwehr bekam vor allem Gian Luca Dolon kaum noch in den Griff. Gleich drei Mal kam der Andernacher Angreifer aus guter Position zum Schuss, verfehlte jedoch entweder knapp das Tor (51., 58.) oder scheiterte an Mendigs Schlussmann Robin Rohr (55.). Auch Maicol Oligschläger konnte Rohr zunächst freistehend nicht überwinden (58.).

Nach einer guten Stunden platzte der Knoten. Wieder war es Dolon, der im Strafraum an den Ball geriet, nun aber nicht nur seine Gegenspieler aussteigen ließ, sondern auch souverän zum 3:2 vollendete (64.). Andernach blieb am Drücker. Wieder nach Foul an Reintges gab es den bereits dritten Foulelfmeter des Spiels. Wieder verwandelte Schmitz sicher (73.). Das 3:3 weckte nun allerdings auch die Mendiger auf, das Spiel wurde offener. Hitzig war es ohnehin schon. Derby-Liebhaber kamen voll auf ihre Kosten.

Dass es am Ende beim Unentschieden blieb, lag zum einen daran, dass Kubatta und Dolon eine Zwei-gegen-Eins-Situation nicht gut genug ausspielten und Dolon im Abschluss wieder mal an Rohr scheiterte (85.). Zum anderen lag es allerdings auch an einer spektakulären Abwehraktion von Jan Engels, die eine gefährliche Überzahlsituation der nun konternden Mendiger um Braquin Mitel und Alexander Court beendete (90.+1).

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Unruh, Reif (46. Conrad), Neunheuser (46. Kubatta), Engels, Reintges, Kossmann, Dolon, Alijaj (46. Oligschläger)

SR: Fuat Yalcinkaya (Koblenz)

Zuschauer: 280

Tore: 1:0 Myumyunov (3.), 1:1/3:3 Schmitz (22./73., jew. Foulelfmeter), 2:1 Pohl (36.), 3:1 Braquin Mitel (41., Foulelfmeter), 3:2 Dolon (64.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Mittwoch, 22. März um 20 Uhr. Dann gastierte der Tabellenführer FC Cosmos Koblenz in Andernach.

(mlat)




Ziel erreicht und doch verloren – 0:1 gegen Hochwald Zerf

Eigentlich haben die Andernacher am Sonntag ihr Ziel erreicht. Sie wollten sich von einer deutlich besseren Seite zeigen als beim 0:3 im Hinspiel. Das gelang vollkommen, die Bäckerjungen waren kein bisschen schlechter als der Tabellenzweite FC Hochwald Zerf. Nur das Ergebnis, das stimmte bei der 0:1-Heimniederlage leider nicht.

„Dass wir als Verlierer vom Platz gehen, ist nicht gerechtfertigt“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann. „Wir hatten hier den Tabellenzweiten zu Gast und waren phasenweise das deutlich bessere Team.“ Mindestens einen Punkt, so Kossmann, hätte seine Mannschaft verdient gehabt.

Dass es nicht zum Unentschieden reichte, lag am ersten Angriff und der darauffolgenden ersten Ecke der Gäste. Gerade einmal 40 Sekunden waren gespielt als Maximilian Hoffmann zum 0:1 einköpfte. „Am Anfang haben wir natürlich gepennt“, sagt Kossmann. Nach einer Viertelstunde hätte Matthias Burg beinahe auf 0:2 erhöht, scheiterte jedoch am gut reagierenden Jannis Koch im Andernacher Tor.

Davon abgesehen ebbte die Zerfer Anfangsoffensive allerdings schnell ab. Auch, weil die Andernacher nach dem ersten Schock gut dagegenhielten. Die ganz großen Chancen blieben bis zur Pause allerdings auf beiden Seiten des Spielfelds aus. Ein Kopfball durch Besnik Alijaj (25.) und ein Distanzschuss durch Philipp Schmitz (34.) verfehlten beide ihr anvisiertes Ziel. Bei der Schmitz-Chance stand Schiedsrichter Pascal Wagener schon gar nicht mehr auf dem Feld. Er musste nach einer knappen halben Stunde verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Sein Assistent übernahm, eine zuschauende Schiedsrichterin ging für ihn an die Linie.

„In der zweiten Halbzeit hatten wir eine halbe Stunde, wo wir klar besser waren“, sagt Kossmann. Und wirklich: Nach Wiederanpfiff erhöhten die Bäckerjungen deutlich den Druck. In dieser Phase hatte Besnik Alijaj auch die beste Ausgleichschance. Dessen Lupfer hatte Jan Niklas Koltes bereits überwunden, prallte jedoch danach nur von oben auf die Latte (52.). Es entwickelte sich ein wildes, teilweise zerfahrenes Spiel, in dem Andernach bis zum Schluss nicht aufsteckte. Der Ausgleich sollte jedoch nicht mehr fallen. Kurz vor Schluss verhinderte stattdessen Koch nach einem Konter mit starkem Reflex noch den zweiten Zerfer Treffer.

„Ich bin mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden, aber die Jungs haben alles reingeschmissen“, sagt Kossmann. „Wir werden uns jetzt schütteln und am Sonntag versuchen, in Mendig drei Punkte einzufahren.“

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Schiffers, Reif (85. Unruh), Neunheuser, Kubatta (54. Engels), Hild (54. Conrad), Reintges (68. Dolon), Kossmann, Alijaj (71. Oligschläger)

SR: Pascal Wagener (Kirchen)

Zuschauer: 80

Tor: 0:1 Hoffmann (1.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 19. März. Dann treten die Bäckerjungen um 14.30 Uhr zum Derby bei der SGE Mendig-Bell an.

(mlat)

 

 




3:1 gegen Niederroßbach – SG 99 entfernt sich vom Tabellenkeller

Die SG 99 Andernach macht 2023 da weiter, wo sie 2022 aufgehört hat: sich mit Erfolgen aus dem Tabellenkeller zu arbeiten. „Das war ein sehr wichtiger Sieg für uns, um nicht direkt nochmal ganz unten reinzurutschen“, sagte Trainer Kim Kossmann nach dem 3:1 (0:1) gegen die SG Hoher Westerwald Niederroßbach, einem dieser sogenannten Sechs-Punkte-Spiele. Durch den Heimsieg haben die Bäckerjungen nun schon acht Punkte Vorsprung auf den ersten theoretischen Abstiegsplatz, das Mittelfeld winkt.

Dass der Start ins neue Jahr so geglückt ist, lag vor allem an einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. Vor der Pause starteten die Andernacher zwar gut in die Partie und erspielten sich schnell durch Filip Reintges (7.) die erste Großchance. Danach fanden aber die Gäste aus dem Westerwald besser rein, hatten teilweise mehr Spielanteile und die besseren Möglichkeiten. Kurz vor der Pause nutzte das Keigo Matsuda aus kurzer Distanz zum 0:1 (44.).

Kossmann stellte das System um und wurde dafür belohnt. Andernach dominierte nun das Geschehen und drückte auf den Ausgleich. Dennoch dauerte es bis zur 69. Minute, dass nach einer Philipp-Schmitz-Ecke Tim Hoffmann zum 1:1 einköpfte. Ein Sonderlob des Trainers verdiente sich am Sonntag der zu Saisonbeginn oft glücklose Stürmer Besnik Alijaj. Der sorgte nach einem Distanzschuss von Daniel Kossmann per Abstauber für das 2:1 (76.) und war auch ansonsten stets torgefährlich. „Besnik war heute bärenstark“, sagte Kossmann. Für die Entscheidung sorgte schließlich Joker Maicol Oligschäger, der sich den Ball selbst an der Mittellinie erkämpfte und sein Solo souverän zum 3:1-Endstand vollendete (89.).

„Wir sind wirklich zufrieden“, sagte Kossmann nach Spielende. „Wir haben jetzt ein paar Bretter vor der Brust und können das etwas entspannter angehen.“

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Wilbert (46. Heider), Unruh, Neunheuser, Reif (59. Conrad), Kubatta (88. Hild), Reintges, Kossmann (90. Oster), Alijaj (78. Oligschläger)

SR: Marlon Manderfeld (Birgel)

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Matsuda (44.), 1:1 Hoffmann (69.), 2:1 Alijaj (76.), 3:1 Oligschläger (89.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 5. März. Dann gastieren die Bäckerjungen um 15 Uhr beim VfB Wissen.

(mlat)

Besnik Alijaj feiert seinen Treffer zum 2:1. Foto: René Weiss

 




„Wir werden topfit in das erste Spiel gehen“ – SG 99 startet erfolgreich in die Vorbereitung

Mit dem ersten Freundschaftsspiel des Jahres hat am Mittwoch die heiße Phase der Andernacher Saisonvorbereitung begonnen. Und die Frühform scheint zu stimmen. Ole Conrad (2), Tim Hoffmann, Philipp Schmitz und Gian Luca Dolon trafen beim souveränen 5:0-Heimsieg gegen den Bezirksligisten SV Oberzissen. Dem ersten von insgesamt sieben Testspielen bis zum Rheinlandliga-Rückrundenauftakt gegen die SG Niederroßbach (Sonntag, 26. Februar).

„Wir werden topfit ins erste Spiel gehen, dafür werden wir jetzt die Grundlagen schaffen“, sagt Trainer Kim Kossmann. 23 Punkte stehen derzeit auf dem Konto der Bäckerjungen, 15 davon holten sie aus den letzten sechs Partien vor der Winterpause. „Wir haben uns gottseidank in den letzten Spielen der Hinrunde nochmal ein bisschen rausgerettet“, sagt Kossmann. Die Mannschaft wisse aber auch darum, dass sie noch einige Punkte brauche. „So werden wir uns auch vorbereiten.“

Der Kader der Andernacher hat sich mit Blick auf die Rückrunde nur leicht verändert. Aufstiegsheld Burim Zeneli wird künftig nur noch für die Zweite Mannschaft zum Einsatz kommen. Auch Tom Tiede verlässt die Bäckerjungen nach einem halben Jahr wieder. Als Neuzugang steht hingegen David Reif (FV Rübenach) fest. Der Linksverteidiger spielte bereits in der Andernacher Jugend, ist also ein weiteres Eigengewächs. „Er hat seine Qualität schon in den Hallenturnieren bewiesen“, sagt Kossmann über den 27-Jährigen. „Auch in den ersten Trainingseinheiten hat er einen überragenden Eindruck hinterlassen.“

Schön werden die kommenden Wochen nicht, das weiß auch der Trainer noch aus eigener Erfahrung. „Wintervorbereitung ist nie was schönes. Das mag kein Spieler“, sagt Kossmann. „Aber wir sind uns alle darüber im Klaren, dass das sein muss.“ Denn das Ziel steht fest: Auf eine schwierige Hinrunde soll eine gute Rückrunde folgen.

Die Vorbereitungsspiele der Andernacher

SV Oberzissen (H) – 5:0

ATA Sport Urmitz (H) – Sonntag, 22. Januar, 15 Uhr

SG Westum (H) – Samstag, 28. Januar, 14 Uhr

FV Rübenach (H) – Samstag, 4. Februar, 13 Uhr

FV Engers (A) – Mittwoch, 8. Februar, 19.30 Uhr

FC Metternich (H) – Sonntag, 12. Februar, 13 Uhr

TSV Emmelshausen (H) – Freitag, 17. Februar, 20 Uhr

(mlat)

Kim Kossmann will mit seiner Mannschaft in der Rückrunde (wie hier in Niederoßbach) häufiger jubeln. Foto: René Weiss




5:1 in Ehrang – SG 99 geht nach Kantersieg beruhigt in die Winterpause

Was vor rund einem Monat wohl niemand für möglich gehalten hätte, steht seit diesem Sonntag fest. Die SG 99 Andernach kann mit einem sicheren Polster auf die Abstiegsplätze in die Rheinlandliga-Winterpause gehen. Nach einem 5:1-Auswärtssieg bei der FSG Ehrang, dem fünften Sieg aus den vergangenen sechs Spielen, stehen solide 23 Punkte auf der Andernacher Habenseite. „Das war ein auch in der Höhe verdienter Sieg und ein super Jahresabschluss“, sagt Trainer Kim Kossmann.

Kossmann sah eine Woche nach der ernüchternden 2:4-Heimniederlage gegen Emmelshausen wieder die bessere Seite seiner Mannschaft. Vor allem Gian Luca Dolon ragte mit drei Treffern aus einer starken Andernacher Offensive hervor. Sein erster Treffer war das Ergebnis einer schönen Kombination über Daniel Kossmann und Alexander Unruh (25.). Auch das 2:0 leitete Kossmann ein – diesmal flankte jedoch Oliver Kubatta und Besnik Alijaj versenkte (43.).

„Nach der Pause gab es dann eine ganz kurze Phase, in der wir ein bisschen geschwommen haben“, sagt Kim Kossmann. Die Phase endete mit dem zweiten Dolon-Treffer, der sich diesmal im Strafraum selbst durchgetankt hatte (57.). Das 4:0, ebenfalls durch Dolon, leiteten Daniel Neunheuser und Daniel Kossmann mit einem schönen Konter ein (62.). Für den Schlusspunkt sorgte Hannes Lutz mit dem 5:1 (82.), erneut waren Kossmann, Neunheuser und Kubatta an der Entstehung beteiligt. Fabio Fuhs hatte zuvor für Ehrang auf 1:4 verkürzt (80.).

Es spielten: Koch, Schmitz, Hoffmann, Unruh (80. Schiffers), Wilbert (55. Hild), Neunheuser, Reintges (76. Oster), Kubatta, Kossmann, Dolon (76. Lutz), Alijaj (55. Oligschläger)

Tore: 0:1/0:3/0:4 Dolon (15./57./62.), 0:2 Alijaj (43.), 1:4 Fuhs (80.), 1:5 Lutz (82.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Mittwoch, 18. Januar 2023 um 20 Uhr. Dann findet auf dem heimischen Kunstrasen das erste Vorbereitungsspiel gegen den SV Oberzissen (Bezirksliga Mitte) statt.

(mlat)




Zu viele individuelle Fehler – SG 99 verliert gegen Emmelshausen

Die SG 99 Andernach bleibt in dieser Saison eine Wundertüte. Vier Siege in Folge schafften die Bäckerjungen nach langer Durststrecke zuletzt. Ausgerechnet gegen den Vorletzten aus Emmelshausen gab es am Freitagabend wieder den ersten Rückschlag. Die Andernacher unterlagen durchaus verdient mit 2:4 (0:2). „Das hat sich unter der Woche schon angedeutet“, sagt Trainer Kim Kossmann angesichts der vielen angeschlagenen Spieler und der vergleichsweise geringen Trainingsbeteiligung.

Es waren vor allem die vielen Fehler der Andernacher, die den Gästen aus dem Hunsrück den Sieg ermöglichten. Vor dem 0:1 setzte sich Fabian Nass viel zu einfach auf der rechten Seite durch und ermöglichte somit den einfachen Treffer von Mohammed Hamada (37.). Das 0:2 erzielte Luca Wolf nach einer Ecke per Flachschuss aus dem Rückraum (42.). Die Andernacher gestalteten die Partie nach Spielanteilen durchaus ausgeglichen, blieben jedoch viel zu ungefährlich. Die beste Chance vergab Daniel Neunheuser kurz vor der Pause, als er am herauslaufenden Emmelshausener Torhüter Tizian Christ scheiterte (44.).

Kossmann stellte zur zweiten Halbzeit defensiv um, brachte Noah Wilbert. Die Umstellung fruchtete nicht, auch weil Wilbert einen rabenschwarzen Tag erwischte. Erst ermöglichte er mit einem Rückpass in den Lauf von Martin Panghab das 0:3 (59.), dann ließ er sich in der Entstehung des 2:4, ebenfalls durch Panghab, viel zu einfach überlaufen (68.). Danach nahm Kossmann ihn wieder aus dem Spiel. Der vierte Gegentreffer war besonders bitter, weil Andernach gerade drauf und dran war, die Partie zu drehen. Zunächst zirkelte Daniel Kossmann einen Freistoß aus 25 Metern zum 1:3 ins Tor (60.), dann erzielte Daniel Neunheuser nach Kossmann-Vorarbeit das schnelle 2:3 (66.). Emmelshausen wackelte, fand jedoch nach dem 2:4 wieder zur Stabilität und spielte den erst zweiten Saisonsieg souverän runter.

„Wir haben uns einfach zu viele individuelle Fehler geleistet“, sagte Kim Kossmann. Emmelshausen habe verdient gewonnen. „Wenn wir nicht an unsere 100 Prozent kommen, dann haben wir in dieser Liga kaum eine Chance.“ Egal, wer der Gegner ist.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Hild (46. Wilbert, 72. Saftig), Unruh, Neunheuser, Kubatta, Reintges, Kossmann, Oligschläger (78. Schmidt), Alijaj (78. Zeneli)

SR: Athanasios Fasoulas (Ahrbrück)

Zuschauer: 50

Tore: 0:1 Hamada (37.), 0:2 Wolf (42.), 0:3/2:4 Panghab (59./68.), 1:3 Kossmann (60.), 2:3 Neunheuser (66.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 11. Dezember. Dann gastiert die SG 99 Andernach um 15 Uhr bei der FSG Ehrang.

(mlat)

Sorgte mit zwei Scorer-Punkten für die wenigen Andernacher Höhepunkte: Daniel Kossmann. Foto: René Weiss




Vierter Sieg in Folge – SG 99 gewinnt auch in Morbach

Was sich bei der SG 99 Andernach gerade abspielt, hätte sich wohl auch ein Hollywood-Regisseur nicht besser ausdenken können. Nach Monaten ohne Sieg hat die Mannschaft plötzlich die eigene Stärke so sehr wiedergefunden, dass sie derzeit kaum besiegbar scheint. Am Freitagabend musste das die FV Morbach einsehen. Dort gelang den Bäckerjungen ein verdienter 2:0-Auswärtssieg. Der vierte Dreier in Folge.

„Wir hatten einen Plan, der von vornherein aufgegangen ist“, sagt Trainer Kim Kossmann. Seine Mannschaft habe kaum eine gefährliche Torchance zugelassen, sehr gut verteidigt und super umgeschaltet.

Schon vor der Pause jubelten die Andernacher ein erstes Mal, einem Treffer von Gian Luca Dolon wurde jedoch die Anerkennung verweigert. Besser lief es dann in der zweiten Halbzeit: Nach Vorarbeit von Besnik Alijaj traf Dolon aus acht Metern zum 0:1 (51.). In der Nachspielzeit sorgte zudem Maicol Oligschläger mit einem Klasse-Tor aus 16 Metern für den 0:2-Endstand (90.+2). Für die Vorarbeit sorgte der eingewechselte A-Jugendliche Daniel Herbst mit einem schönen Flankenlauf.

Die Gastgeber aus Morbach erspielten sich zeitweise ein optisches Übergewicht, gerade in ihrer stärksten Phase gegen Ende der ersten Halbzeit. Auch nach der Andernacher Führung mühten sich die Morbacher gegen tief stehende Gäste. Wenn es gefährlich wurde, lag das allerdings meist an den Andernacher Kontern.

„Es war eine leidenschaftliche Leistung von allen Mann, wir haben super gegen den Ball gearbeitet“, sagt Kossmann. „Der Sieg war verdient. So kann es weitergehen.“

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Hild (84. Schiffers), Unruh, Neunheuser, Wilbert,  Kubatta (76. Herbst), Dolon (90. Saftig), Kossmann, Alijaj (66. Oligschläger)

SR: Veron Besiri (Trier)

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Dolon (51.), 0:2 Oligschläger (90.+2)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Freitag, 2. Dezember gegen den TSV Emmelshausen. Der Anstoß auf dem heimischen Kunstrasen erfolgt um 20 Uhr.

Gian Luca Dolon traf in Morbach gleich doppelt, doch nur ein Treffer zählte. Foto: René Weiss

(mlat)




Drei Elfmeter zum Glück – SG 99 dreht 0:2-Rückstand gegen Bitburg

Der Fußball ist ein launiges Wesen. Kaum jemand kann das gerade so gut nachvollziehen wie die Spieler der SG 99 Andernach. Monatelang rackerten sie sich (fast) ohne Erfolgserlebnis ab. Und plötzlich scheint alles wieder zu funktionieren. Am Sonntag waren die Bäckerjungen gegen den Tabellendritten aus Bitburg schon früh mit 0:2 hinten. Doch statt eines Debakels gab es einen am Ende verdienten 4:2-Sieg. Den nun bereits dritten in Folge. Dazwischen lagen ganz viel Kampf und Leidenschaft. „Hammer“. Ein Wort von Trainer Kim Kossmann reichte eigentlich schon, um das Spiel treffend zusammenzufassen. Ein paar mehr wurden es dann doch. „Ich bin total stolz. Das war ein hochverdienter Sieg.“

Nach zehn Minuten hätte wohl keiner der 80 Unverwüstlichen, die bei Regen und zwei Grad den Weg an den Sportplatz fanden, noch einen Cent auf die Gastgeber gesetzt. Bitburg begann mit viel Schwung und die Andernacher Abwehr hatte nur wenig entgegenzusetzen. Joscha Bierbrauer traf aus kurzer Distanz zum 0:1 (6.), Simon Floss ließ nur drei Minuten später gleich zwei Andernacher Spieler stehen und erhöhte auf 0:2. Kossmann reagierte früh, brachte nach 17 Minuten Philipp Schmitz für Sven Schiffers. „Kein Vorwurf an Sven. Er hat nichts falsch gemacht“, sagte Kossmann. Sein Spielplan war einfach überhaupt nicht aufgegangen, er musste umstellen.

Und die Umstellung hatte Erfolg. Zwar kamen die Bitburger noch weiter zu Torchancen, die beste vergab Arthur Schütz nach 25 Minuten, doch Stück für Stück arbeiteten sich die Andernacher zurück in die Partie. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten die Bäckerjungen dabei auch aus dem Spiel heraus Möglichkeiten. Besnik Alijaj (47.) und Daniel Kossmann (62.) kamen einem Treffer dabei am Nächsten. Im Mittelpunkt stand allerdings ein anderer: Der eingewechselte Philipp Schmitz.

Gleich drei Mal zeigte Schiedsrichter Fuat Yalcinkaya auf den ominösen Punkt. „Alles klare Elfmeter“, sagte Kossmann. Zweimal war Alijaj der Gefoulte (40., 69.), einmal Gian Luca Dolon (52.). Die Verantwortung übernahm immer Schmitz und erfüllte die Aufgabe immer souverän. Mit drei Strafstoßtreffern drehten die Andernacher das 0:2 in ein 3:2.

Erst nach dem Rückstand erwachten die Bitburger wieder aus ihrem Tiefschlaf und versuchten erneut zurückzuschlagen. Die Gäste drückten auf den Ausgleich, kamen aber selten zu klaren Abschlüssen. In einer hektischen Schlussphase traute sich auch Bitburgs Torhüter Celestino Gombo gleich mehrfach nach vorne. Diesen Umstand nutzte der kurz vor Schluss eingewechselte Hannes Lutz für einen Sololauf quer über das Spielfeld bis zum verwaisten Tor und stellte mit dem Schlusspfiff auf 4:2 (90.+5), bevor er an der Eckfahne in einem Andernacher Jubelmeer unterging.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Wilbert, Schiffers (17. Schmitz), Unruh, Neunheuser, Kubatta (90.+4 Herbst), Reintges, Dolon (88. Lutz), Kossmann (90.+2 Hild), Alijaj (79. Oligschläger)

SR: Fuat Yalcinkaya (Koblenz)

Zuschauer: 80

Tore: 0:1 Bierbrauer (6.), 0:2 Floss (9.), 1:2/2:2/3:2 Schmitz (40./52./69., jew. Strafstoßtor), 4:2 Lutz (90.+5)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Freitag, 25. November. Dann sind die Bäckerjungen um 20 Uhr beim FV Morbach zu Gast.

(mlat)

Wurde mit drei Elfmetertreffern zum Matchwinner: Philipp Schmitz. Foto: René Weiss