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Interview mit Jupp Kowalski: „Wir sind ein Vorzeigeverein in der Region“

Seit diesem Sommer hat die SG 99 Andernach einen neuen Vorstand. Ein Gespräch zum Jahresende mit dem Vorsitzenden Franz Josef „Jupp“ Kowalski über sportliche Höhen und Tiefen und ein ganz besonderes Bauprojekt.

Jupp, du bist seit einem halben Jahr Vorsitzender der SG 99 Andernach. Wie fällt deine erste Bilanz aus?

Jupp Kowalski Sehr positiv. Der neu zusammengesetzte Vorstand harmoniert sehr gut. Wir haben uns gut eingearbeitet und sind wirklich auf einem guten Weg.

Vor allem bei den Frauen läuft es derzeit sportlich hervorragend. Wie beurteilst du die Entwicklung, die der Frauenfußball im Verein genommen hat?

Kowalski Die Damen sind in aller Munde, das muss man schon sagen. Die Arbeit, die da verrichtet wurde, allen voran durch Bodo Heinemann, ist sensationell. Sie spielen jetzt um die Meisterschaft in der Zweiten Liga. Da wird richtig gute, professionelle Arbeit gemacht. Und das alles in einem Amateurverein.

Tut es auch ein bisschen weh, wenn du weißt, die Frauen könnten es sportlich in die Erste Bundesliga schaffen, aber die Rahmenbedingungen reichen dafür derzeit nicht aus?

Kowalski Ja, absolut. Ich bin der Meinung, wenn man sportlich einen Aufstieg schafft, dann sollte man auch in der nächsthöheren Liga spielen. Natürlich ist das sehr ärgerlich, wenn du nicht gegen die ganz Großen spielen kannst, weil die Infrastruktur es nicht zulässt. Aber ich glaube, dass in diesem Bereich auch mit den Sponsoren einiges möglich ist und dass wir über kurz oder lang auch einen Weg finden, um das zu stemmen.

Es ist also kein „Nein“ für immer?

Kowalski Auf keinen Fall. Wenn die Voraussetzungen des DFB erfüllt würden, wäre ich immer dafür, schon im nächsten Jahr Erste Liga zu spielen. Weil die Mannschaft einfach für die harte Arbeit belohnt werden sollte.

Schon jetzt sind es ja fast nur Frauenteams von Herren-Profimannschaften, die sportlich noch erfolgreicher sind als die SG 99 und in der Bundesliga spielen.

Kowalski Ja, genau. Es ist schön, wenn man dann liest, dass die SG 99 Andernach bei den ganz großen Namen wie Leipzig gewinnt. Ich bin viel in der Stadt unterwegs und die SG hat hier schon viele Anhänger, die das Ganze verfolgen. Ich höre immer, dass die Leute das sehr positiv sehen. Auch die, die nicht ins Stadion kommen.

Jetzt lief es in dieser Saison bei den meisten Seniorenteams sehr gut, nur die Erste Herrenmannschaft war so ein bisschen das Sorgenkind. Bis zu einem grandiosen Zwischenspurt in den vergangenen Wochen mit fünf Siegen aus sechs Spielen.

Kowalski Ich habe in den Vorstandssitzungen und auch in den Gesprächen mit Kim Kossmann immer gesagt: Bleibt ruhig, das Blatt wendet sich auch wieder. Ich glaube nach den ersten drei Spielen war der Spielplan nicht gerade günstig für uns, da kamen viele Faktoren zusammen. Und dann hängst du irgendwie vom Kopf auch drin. Aber sie haben den Wendepunkt geschafft und sind jetzt wieder fast im Soll.

Es ist schon fast typisch für die Erste Herrenmannschaft, dass sich gute und schlechte Serien abwechseln.

Kowalski Das ist ja klar. Letztendlich geht alles über Qualität und der „Andernacher Weg“, den Kim sehr gut umsetzt, beinhaltet halt viele junge Spieler, die natürlich auch sehr wechselhaft in den Leistungen sind. Aber damit müssen und wollen wir auch leben. Das ist der einzig für uns darstellbare Weg.

Was derzeit allerdings noch Sorgen macht, sind die älteren männlichen Jugenden. A-Jugend, C-Jugend und zuletzt auch B-Jugend hinken den Erwartungen ein wenig hinterher. Woran liegt das?

Kowalski Bei der A-Jugend dachte ich auch, dass wir besser dastehen würden, wobei die Regionalliga brutal gut ist. Wenn man sich die Namen der Mannschaften ansieht, begeben wir uns da auf ein Feld, das sehr umkämpft ist. Nach dem Trainerwechsel zu Salvatore Nizza müssen wir jetzt mal schauen, ob es wirklich daran gelegen hat oder ob der Kader nicht stark genug ist. Aber ich glaube, da wird es noch ein Stück weiter nach oben gehen. Bei der B-Jugend dachte ich eigentlich auch, dass sie durchmarschieren. Da gab es jetzt einen kleinen Knacks, aber noch ist alles möglich. Bei der C-Jugend wussten wir, dass das ein ganz schweres Unterfangen wird.

Abseits des Sports ist ein Großprojekt angelaufen, mit dem viele Andernacher schon gar nicht mehr gerechnet hatten. Die Tribüne im Stadion wird saniert. Wie kam jetzt Bewegung in die Sache?

Kowalski Es hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die mit richtig guten Fachleuten etwas auf die Beine gestellt hat, das Hand und Fuß hat. Dadurch hat sich die Stadt auch begeistern lassen und ist froh, dass wir die alte Tribüne wieder in Schuss bringen und sie mit all ihrer Geschichte trotzdem erhalten werden. Die treibenden Personen mit Patrick Schmitz, Florian Stein und Viktor Rehl als Sponsor werden noch einiges bewegen in Andernach.

Und wenn alles gut läuft, soll die Tribüne zum Start der kommenden Saison schon fertig sein.

Kowalski Genau, so ist das Ziel. Das werden sie auch mit Sicherheit hinbekommen.

Welche Infrastrukturprojekte stehen in den kommenden Jahren sonst noch an?

Kowalski Sicherlich ist unser Kunstrasenplatz jetzt in einem Alter, wo er auch irgendwann neu gemacht werden muss. Außerdem würden wir gerne ein Stadionsprecherhäuschen an den Kunstrasen bauen. Ansonsten ist erstmal nichts Größeres geplant.

Was sind sportliche Langzeitziele?

Kowalski Die Erste Mannschaft sollte eine feste Größe in der Rheinlandliga bleiben und die Zweite in der A-Klasse. Das sind schon die Ligen, in denen wir unsere Mannschaften sehen. Natürlich kann es immer mal einen Schritt nach oben gehen, man darf aber auch die finanziellen Rahmenbedingungen nicht aus den Augen verlieren. Bei den Damen kannst du wahrscheinlich nicht hoch. Dann ist es schön, wenn wir trotzdem weiter in der Spitze mitspielen. Bei den männlichen Jugendmannschaften hätten wird natürlich gerne A- und B-Jugend in der Regional-, die C-Jugend in der Rheinlandliga und dass wir in den unteren Bereichen auch wieder erfolgreicher sind.

Jetzt beginnt erst einmal das Jahr 2023. Was sollte passieren, damit du in zwölf Monaten sagst: Das war ein gutes Jahr für den Verein?

Kowalski Grundsätzlich, dass die Finanzen weiterhin stimmen, dass wir nicht mehr Geld ausgeben als wir einnehmen. Ansonsten kann man gar nicht mehr so viel bewegen. Der Verein steht sehr gut da, wir sind ein Vorzeigeverein in der Region. Bei so vielen Mitgliedern, so vielen Mannschaften. Wenn sportlich die Ziele erreicht werden, dann sind wir hochzufrieden. Und auch da sind die meisten Mannschaften im Soll.

Marc Latsch stellte die Fragen.

Kowalski ist seit diesem Sommer Vorsitzender der SG 99.




5:1 in Ehrang – SG 99 geht nach Kantersieg beruhigt in die Winterpause

Was vor rund einem Monat wohl niemand für möglich gehalten hätte, steht seit diesem Sonntag fest. Die SG 99 Andernach kann mit einem sicheren Polster auf die Abstiegsplätze in die Rheinlandliga-Winterpause gehen. Nach einem 5:1-Auswärtssieg bei der FSG Ehrang, dem fünften Sieg aus den vergangenen sechs Spielen, stehen solide 23 Punkte auf der Andernacher Habenseite. „Das war ein auch in der Höhe verdienter Sieg und ein super Jahresabschluss“, sagt Trainer Kim Kossmann.

Kossmann sah eine Woche nach der ernüchternden 2:4-Heimniederlage gegen Emmelshausen wieder die bessere Seite seiner Mannschaft. Vor allem Gian Luca Dolon ragte mit drei Treffern aus einer starken Andernacher Offensive hervor. Sein erster Treffer war das Ergebnis einer schönen Kombination über Daniel Kossmann und Alexander Unruh (25.). Auch das 2:0 leitete Kossmann ein – diesmal flankte jedoch Oliver Kubatta und Besnik Alijaj versenkte (43.).

„Nach der Pause gab es dann eine ganz kurze Phase, in der wir ein bisschen geschwommen haben“, sagt Kim Kossmann. Die Phase endete mit dem zweiten Dolon-Treffer, der sich diesmal im Strafraum selbst durchgetankt hatte (57.). Das 4:0, ebenfalls durch Dolon, leiteten Daniel Neunheuser und Daniel Kossmann mit einem schönen Konter ein (62.). Für den Schlusspunkt sorgte Hannes Lutz mit dem 5:1 (82.), erneut waren Kossmann, Neunheuser und Kubatta an der Entstehung beteiligt. Fabio Fuhs hatte zuvor für Ehrang auf 1:4 verkürzt (80.).

Es spielten: Koch, Schmitz, Hoffmann, Unruh (80. Schiffers), Wilbert (55. Hild), Neunheuser, Reintges (76. Oster), Kubatta, Kossmann, Dolon (76. Lutz), Alijaj (55. Oligschläger)

Tore: 0:1/0:3/0:4 Dolon (15./57./62.), 0:2 Alijaj (43.), 1:4 Fuhs (80.), 1:5 Lutz (82.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Mittwoch, 18. Januar 2023 um 20 Uhr. Dann findet auf dem heimischen Kunstrasen das erste Vorbereitungsspiel gegen den SV Oberzissen (Bezirksliga Mitte) statt.

(mlat)




Ab Sommer: Kevin Müller stellt sein Traineramt zur Verfügung

Trainer Kevin Müller stellt sein Traineramt ab Sommer zur Verfügung Foto: Tobias Jenatschek

Unser Trainer der zweiten Mannschaft hat die Verantwortlichen darüber informiert, dass er nach der Saison nicht mehr als Trainer der Rheinlandliga-Reserve zur Verfügung steht. Seit Oktober 2019 ist Müller für die zweite Mannschaft verantwortlich. Nach zwei abgebrochenen „Corona-Saisons“ 19/20 und 20/21 belegten die Bäckerjungen im vergangenen Spieljahr 21/22 den 7. Tabellenplatz. Aktuell stehen die Bäckerjungen auf Platz vier der Kreisliga A Rhein/Ahr. „Nach dieser Saison bin ich knapp vier Jahre im Amt, habe Höhen und Tiefen miterlebt. Die Mannschaft besitzt mittlerweile ein gutes, stabiles Fundament und spielt eine tolle Saison. Dennoch finde ich, dass im Sommer ein guter Zeitpunkt für eine Veränderung auf der Trainerposition ist“, so der ausscheidende Trainer, der ergänzt: „Die Entscheidung ist mir natürlich nicht leicht gefallen, aber ich treffe diese mit Überzeugung.“ Kim Kossmann, Trainer der ersten Mannschaft und 2. Vorsitzender des Vereins, sagt: „Kev hat einen überragenden Job gemacht. Von daher ist es sehr schade, dass wir ihn als Seniorentrainer verlieren. Wir werden jetzt auf die Suche eines Nachfolgers begeben, uns dabei aber auch die nötige Zeit nehmen.“

 

Kevin Müller hat bis zum Sommer noch Ziele mit seiner Mannschaft. „Wir wollen mindestens unseren vierten Platz verteidigen. Dafür werden wir uns gut vorbereiten und im Jahr 2023 weiter Gas geben.“




Zu viele individuelle Fehler – SG 99 verliert gegen Emmelshausen

Die SG 99 Andernach bleibt in dieser Saison eine Wundertüte. Vier Siege in Folge schafften die Bäckerjungen nach langer Durststrecke zuletzt. Ausgerechnet gegen den Vorletzten aus Emmelshausen gab es am Freitagabend wieder den ersten Rückschlag. Die Andernacher unterlagen durchaus verdient mit 2:4 (0:2). „Das hat sich unter der Woche schon angedeutet“, sagt Trainer Kim Kossmann angesichts der vielen angeschlagenen Spieler und der vergleichsweise geringen Trainingsbeteiligung.

Es waren vor allem die vielen Fehler der Andernacher, die den Gästen aus dem Hunsrück den Sieg ermöglichten. Vor dem 0:1 setzte sich Fabian Nass viel zu einfach auf der rechten Seite durch und ermöglichte somit den einfachen Treffer von Mohammed Hamada (37.). Das 0:2 erzielte Luca Wolf nach einer Ecke per Flachschuss aus dem Rückraum (42.). Die Andernacher gestalteten die Partie nach Spielanteilen durchaus ausgeglichen, blieben jedoch viel zu ungefährlich. Die beste Chance vergab Daniel Neunheuser kurz vor der Pause, als er am herauslaufenden Emmelshausener Torhüter Tizian Christ scheiterte (44.).

Kossmann stellte zur zweiten Halbzeit defensiv um, brachte Noah Wilbert. Die Umstellung fruchtete nicht, auch weil Wilbert einen rabenschwarzen Tag erwischte. Erst ermöglichte er mit einem Rückpass in den Lauf von Martin Panghab das 0:3 (59.), dann ließ er sich in der Entstehung des 2:4, ebenfalls durch Panghab, viel zu einfach überlaufen (68.). Danach nahm Kossmann ihn wieder aus dem Spiel. Der vierte Gegentreffer war besonders bitter, weil Andernach gerade drauf und dran war, die Partie zu drehen. Zunächst zirkelte Daniel Kossmann einen Freistoß aus 25 Metern zum 1:3 ins Tor (60.), dann erzielte Daniel Neunheuser nach Kossmann-Vorarbeit das schnelle 2:3 (66.). Emmelshausen wackelte, fand jedoch nach dem 2:4 wieder zur Stabilität und spielte den erst zweiten Saisonsieg souverän runter.

„Wir haben uns einfach zu viele individuelle Fehler geleistet“, sagte Kim Kossmann. Emmelshausen habe verdient gewonnen. „Wenn wir nicht an unsere 100 Prozent kommen, dann haben wir in dieser Liga kaum eine Chance.“ Egal, wer der Gegner ist.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Hild (46. Wilbert, 72. Saftig), Unruh, Neunheuser, Kubatta, Reintges, Kossmann, Oligschläger (78. Schmidt), Alijaj (78. Zeneli)

SR: Athanasios Fasoulas (Ahrbrück)

Zuschauer: 50

Tore: 0:1 Hamada (37.), 0:2 Wolf (42.), 0:3/2:4 Panghab (59./68.), 1:3 Kossmann (60.), 2:3 Neunheuser (66.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 11. Dezember. Dann gastiert die SG 99 Andernach um 15 Uhr bei der FSG Ehrang.

(mlat)

Sorgte mit zwei Scorer-Punkten für die wenigen Andernacher Höhepunkte: Daniel Kossmann. Foto: René Weiss




Bäckerjungen-Serie hält – Philipp Groß sichert Punktgewinn für unsere „Zwote“ in der Nachspielzeit

Die knapp 60 Zuschauer auf dem Kunstrasen-Platz in Löf kamen definitiv auf Ihre Kosten. Nach 98 gespielten Minuten trennte sich unsere zweite Mannschaft mit 4:4 (3:1) von der SG Löf. Doch nach so einem Spekatakel sah es in der Anfangsphase überhaupt nicht aus. Mit der ersten Torchance nickte Felix Horn einen Kopfball zur Führung der Gastgeber von der Mosel ein (25.). Zehn Minuten später war es Max Hildebrandt, der einen direkten Freistoß aus knapp 30 Metern um die Mauer zirkelte und zum Ausgleich traf (35.) Bitter aus Sicht unserer SG 99: Kurz vor der Pause trafen die Gastgeber per Doppelschlag (43., 45.) zur 3:1 Pausenführung.
Nach dem Seitenwechsel und einer Systemumstellung kamen unsere Bäckerjungen besser ins Spiel. Tom Tiede erzielte per Distanzschuss den 2:3 Anschlusstreffer (52.). Im Anschluss drückte die Mannschaft von Trainer Kevin Müller auf den 3:3-Ausgleichstreffer und erhöhte ds Risiko, indem man den Gegner tief in der Gegnerischen Hälfte unter Druck setzte. Einen gut gespielten Konter nutzte die SG Löf schließlich und erzielte das 4:2 (77.). Die vermeindliche Spielentscheidung. Doch unsere „Zwote“ bewies eine tolle Moral, zurerst erzielte Kilian Molitor den Anschlusstreffer zum 3:4 (85.), nachdem Burim Zeneli zuerst den Innenpfosten traf. Tief in der achtminütgen Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Philipp Groß den viel umjubelten Ausgleichstreffer (90+6.). Unter dem Strich eine verdiente Punkteteilung, aufgrund des Zeitpunktes des Ausgleichstreffers kann man von einem glücklichen Punktgewinn für unsere Bäckerjungen im letzten Ligaspiel des Jahres 2022 sprechen. „Oft ist so ein Doppelschlag vor der Pause ein ´Killer´. Spätestens aber nach dem 2:4 ist oft der Deckel drauf. Aber wir haben weitergemacht, gekämpft und immer daran geglaubt, auch als es zum Ende des Spiels sehr hektisch und emotional wurde. Auf die Leistung und wie wir zurückgekommen sind, können wir sehr stolz sein“, sagte Trainer Kevin Müller nach Spielende.
Mit 30 gesammelten Punkten überwintern wir auf dem vierten Tabellenplatz. „Nach dem verkorksten Saisonstart haben wir uns gefangen und waren sehr stabil. Mit der Hinrunde, dem vierten Tabellenplatz und den gezeigten Leistungen können wir sehr zufrieden sein. Wir wollen in 2023 weiter Gas geben und unsere Position verteidigen“, so Kevin Müller abschließend.
Foto: Philipp Groß sicherte in der Nachspielzeit den Punktgewinn / Tobias Jenatschek



Vierter Sieg in Folge – SG 99 gewinnt auch in Morbach

Was sich bei der SG 99 Andernach gerade abspielt, hätte sich wohl auch ein Hollywood-Regisseur nicht besser ausdenken können. Nach Monaten ohne Sieg hat die Mannschaft plötzlich die eigene Stärke so sehr wiedergefunden, dass sie derzeit kaum besiegbar scheint. Am Freitagabend musste das die FV Morbach einsehen. Dort gelang den Bäckerjungen ein verdienter 2:0-Auswärtssieg. Der vierte Dreier in Folge.

„Wir hatten einen Plan, der von vornherein aufgegangen ist“, sagt Trainer Kim Kossmann. Seine Mannschaft habe kaum eine gefährliche Torchance zugelassen, sehr gut verteidigt und super umgeschaltet.

Schon vor der Pause jubelten die Andernacher ein erstes Mal, einem Treffer von Gian Luca Dolon wurde jedoch die Anerkennung verweigert. Besser lief es dann in der zweiten Halbzeit: Nach Vorarbeit von Besnik Alijaj traf Dolon aus acht Metern zum 0:1 (51.). In der Nachspielzeit sorgte zudem Maicol Oligschläger mit einem Klasse-Tor aus 16 Metern für den 0:2-Endstand (90.+2). Für die Vorarbeit sorgte der eingewechselte A-Jugendliche Daniel Herbst mit einem schönen Flankenlauf.

Die Gastgeber aus Morbach erspielten sich zeitweise ein optisches Übergewicht, gerade in ihrer stärksten Phase gegen Ende der ersten Halbzeit. Auch nach der Andernacher Führung mühten sich die Morbacher gegen tief stehende Gäste. Wenn es gefährlich wurde, lag das allerdings meist an den Andernacher Kontern.

„Es war eine leidenschaftliche Leistung von allen Mann, wir haben super gegen den Ball gearbeitet“, sagt Kossmann. „Der Sieg war verdient. So kann es weitergehen.“

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Hild (84. Schiffers), Unruh, Neunheuser, Wilbert,  Kubatta (76. Herbst), Dolon (90. Saftig), Kossmann, Alijaj (66. Oligschläger)

SR: Veron Besiri (Trier)

Zuschauer: 100

Tore: 0:1 Dolon (51.), 0:2 Oligschläger (90.+2)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Freitag, 2. Dezember gegen den TSV Emmelshausen. Der Anstoß auf dem heimischen Kunstrasen erfolgt um 20 Uhr.

Gian Luca Dolon traf in Morbach gleich doppelt, doch nur ein Treffer zählte. Foto: René Weiss

(mlat)




Uwe Kroll scheidet zum 31.12.2022 als Jugendleiter aus – Aufgaben werden auf mehreren Schultern verteilt

Unser Jugendleiter Uwe Kroll muss sein Amt als Jugendleiter aus gesundheitlichen Gründen zur Verfügung stellen. Als Teil des „neuen“ Vorstands ist Uwe Kroll seit Mitte des Jahres offiziell als Jugendleiter aktiv und stellte vorher schon die Weichen für die Junioren-Saisons. „Mir liegt die SG am Herzen und ich habe jede Menge Energie in diese Aufgabe gesteckt. Leider ist es für mich in der Zukunft nicht mehr möglich, mit der nötigen Kraft diese anspruchsvolle Aufgabe zu begleiten. Ich bin mir sicher, dass wir für die nächsten Jahre gut aufgestellt sind und den „Andernacher Weg“ weitergehen werden“, sagt Uwe Kroll, der dem Vorstand in beratender Funktion erhalten bleibt.

Die Nachfolge wird auf mehreren Schultern verteilt. Geschäftsführer Philipp Loosen, die beiden Seniorentrainer Kim Kossmann und Kevin Müller, sowie Yannik Velthaus –  Abteilungsleiter Seniorenfußball – und Jannick Schmidt (Teammanager 1. Mannschaft) werden sich künftig dieser Aufgabe annehmen und intern verteilen.

„Wir akzeptieren Uwe´s Entscheidung und danken ihm für sein Engagement und sein Herzblut, welches er in diese wichtige Aufgabe gesteckt hat. Wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute“, so der 1. Vorsitzende, Franz-Josef Kowalski.




Drei Elfmeter zum Glück – SG 99 dreht 0:2-Rückstand gegen Bitburg

Der Fußball ist ein launiges Wesen. Kaum jemand kann das gerade so gut nachvollziehen wie die Spieler der SG 99 Andernach. Monatelang rackerten sie sich (fast) ohne Erfolgserlebnis ab. Und plötzlich scheint alles wieder zu funktionieren. Am Sonntag waren die Bäckerjungen gegen den Tabellendritten aus Bitburg schon früh mit 0:2 hinten. Doch statt eines Debakels gab es einen am Ende verdienten 4:2-Sieg. Den nun bereits dritten in Folge. Dazwischen lagen ganz viel Kampf und Leidenschaft. „Hammer“. Ein Wort von Trainer Kim Kossmann reichte eigentlich schon, um das Spiel treffend zusammenzufassen. Ein paar mehr wurden es dann doch. „Ich bin total stolz. Das war ein hochverdienter Sieg.“

Nach zehn Minuten hätte wohl keiner der 80 Unverwüstlichen, die bei Regen und zwei Grad den Weg an den Sportplatz fanden, noch einen Cent auf die Gastgeber gesetzt. Bitburg begann mit viel Schwung und die Andernacher Abwehr hatte nur wenig entgegenzusetzen. Joscha Bierbrauer traf aus kurzer Distanz zum 0:1 (6.), Simon Floss ließ nur drei Minuten später gleich zwei Andernacher Spieler stehen und erhöhte auf 0:2. Kossmann reagierte früh, brachte nach 17 Minuten Philipp Schmitz für Sven Schiffers. „Kein Vorwurf an Sven. Er hat nichts falsch gemacht“, sagte Kossmann. Sein Spielplan war einfach überhaupt nicht aufgegangen, er musste umstellen.

Und die Umstellung hatte Erfolg. Zwar kamen die Bitburger noch weiter zu Torchancen, die beste vergab Arthur Schütz nach 25 Minuten, doch Stück für Stück arbeiteten sich die Andernacher zurück in die Partie. Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten die Bäckerjungen dabei auch aus dem Spiel heraus Möglichkeiten. Besnik Alijaj (47.) und Daniel Kossmann (62.) kamen einem Treffer dabei am Nächsten. Im Mittelpunkt stand allerdings ein anderer: Der eingewechselte Philipp Schmitz.

Gleich drei Mal zeigte Schiedsrichter Fuat Yalcinkaya auf den ominösen Punkt. „Alles klare Elfmeter“, sagte Kossmann. Zweimal war Alijaj der Gefoulte (40., 69.), einmal Gian Luca Dolon (52.). Die Verantwortung übernahm immer Schmitz und erfüllte die Aufgabe immer souverän. Mit drei Strafstoßtreffern drehten die Andernacher das 0:2 in ein 3:2.

Erst nach dem Rückstand erwachten die Bitburger wieder aus ihrem Tiefschlaf und versuchten erneut zurückzuschlagen. Die Gäste drückten auf den Ausgleich, kamen aber selten zu klaren Abschlüssen. In einer hektischen Schlussphase traute sich auch Bitburgs Torhüter Celestino Gombo gleich mehrfach nach vorne. Diesen Umstand nutzte der kurz vor Schluss eingewechselte Hannes Lutz für einen Sololauf quer über das Spielfeld bis zum verwaisten Tor und stellte mit dem Schlusspfiff auf 4:2 (90.+5), bevor er an der Eckfahne in einem Andernacher Jubelmeer unterging.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Wilbert, Schiffers (17. Schmitz), Unruh, Neunheuser, Kubatta (90.+4 Herbst), Reintges, Dolon (88. Lutz), Kossmann (90.+2 Hild), Alijaj (79. Oligschläger)

SR: Fuat Yalcinkaya (Koblenz)

Zuschauer: 80

Tore: 0:1 Bierbrauer (6.), 0:2 Floss (9.), 1:2/2:2/3:2 Schmitz (40./52./69., jew. Strafstoßtor), 4:2 Lutz (90.+5)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Freitag, 25. November. Dann sind die Bäckerjungen um 20 Uhr beim FV Morbach zu Gast.

(mlat)

Wurde mit drei Elfmetertreffern zum Matchwinner: Philipp Schmitz. Foto: René Weiss




„Ich bin einfach nur stolz auf die Jungs“- SG 99 gewinnt 3:1 in Neitersen

Am Ende stehen Jubel, Umarmungen und ganz viel Erleichterung. Es läuft bereits die vierte Minute der Nachspielzeit auf dem Neiterser Kunstrasen, als Gian Luca Dolon nach einem Konter zum 3:1 trifft. Danach ist Schluss. Und die SG 99 Andernach hat endlich wieder erlebt, dass Fußball auch Spaß machen kann. Sechs Punkte aus fünf Tagen bedeuten den Sprung auf den 13. Tabellenplatz der Rheinlandliga.

„Ich bin einfach nur stolz auf die Jungs“, sagt Trainer Kim Kossmann nach Spielende. Wille und Einsatz hätten absolut gestimmt. Und auch spielerisch war der Auftritt im Westerwald wieder ein Schritt nach vorne zum hart erkämpften 2:1-Heimsieg gegen Schlusslicht Ellscheid.

Eine positive Parallele zum Mittwochabend ist neben dem Sieg die starke Anfangsphase der Andernacher. Mit viel Schwung kommen die Gäste aus der Kabine und gehen früh mit 1:0 in Führung. Nach einer Flanke von Oliver Kubatta kann Neitersens Schlussmann Constantin Riedel nicht entscheidend klären, Besnik Alijaj steht richtig und setzt den Ball ins verlassene Tor (6.). Die Andernacher bleiben auch danach am Drücker, Kubatta scheitert mit der größten Chance am diesmal gut reagierenden Riedel (16.). „Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen“, lobt Kim Kossmann.

Von Neitersen kommt lange wenig. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit setzen sich die Gastgeber häufiger am Andernacher Sechzehner fest. Bis zum ersten Neiterser Torschuss vergehen sogar 44 Minuten. Allerdings hat der es dann auch in sich. Josip Bilac hämmert den Ball aus spitzem Winkel gegen den Pfosten.

Durchgang zwei beginnt ähnlich wie der erste. Andernach ist spielbestimmend und erspielt sich mehrere gute Tormöglichkeiten. Besnik Alijaj köpft aus kurzer Distanz über das Tor (47.), Daniel Kossmann scheitert mit einem abgefälschten Schuss nur knapp an Riedel (53.).

Als Tim Hoffmann nach einem langen Einwurf von Philipp Schmitz aus dem Getümmel sogar zum 0:2 trifft (65.), scheint die Partie gegen bis dahin ungefährliche Gastgeber entschieden. Doch nachdem Andernachs Torhüter Jannis Koch sich bei einer Bilac-Ecke verschätzt und somit das 1:2 hinnehmen muss (69.), wird es doch noch einmal spannend. „Kein Vorwurf an Jannis, so etwas kann passieren“, sagt Kim Kossmann.

Der Andernacher Trainer muss nun von der Seitenlinie mit ansehen wie die Gastgeber noch einmal alles hereinwerfen und Angriff um Angriff auf das Andernacher Tor laufen. Zweimal muss Koch gegen Paul Hassel (77.) und Yannik Stein (78.) retten, ansonsten finden die Neiterser Flanken meist keinen Abnehmer. Mit vollem Einsatz überstehen die Bäckerjungen auch die Schlussviertelstunde, bevor Dolon mit dem Schlusspfiff alles klarmacht.

„Wir haben in dieser Saison häufig Pech gehabt, umso wichtiger ist es, dass es heute für den Sieg gereicht hat“, sagt Kim Kossmann. „Ich hoffe, dass uns das wieder Selbstbewusstsein bringt.“

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Unruh, Schiffers (90.+1 Oster), Neunheuser, Reintges, Kubatta (82. Külahcioglu), Lutz (69. Dolon), Kossmann (88. Hild), Alijaj (74. Wilbert)

SR: Johannes Lescher (Laufeld)

Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Alijaj (6.), 0:2 Hoffmann (65.), 1:2 Bilac (69.), 1:3 Dolon (90.+4)

(mlat)

So viel Jubel wie in dieser Woche war lange nicht bei der SG 99 Andernach. Erst am Mittwochabend gegen Ellscheid (Foto: René Weiss), dann am Sonntag in Neitersen.




Maicol Oligschläger schießt die SG 99 zum ersten Heimsieg

Es war sicherlich kein schönes Spiel, aber eins mit einem erlösenden Ergebnis. Erstmals seit Ende August ging die SG 99 Andernach am Mittwochabend wieder in einem Pflichtspiel als Sieger vom Platz. 88 Minuten waren gespielt, als der eingewechselte Maicol Oligschläger den Ball zum 2:1-Siegtreffer gegen Ellscheid ins Tor drosch. 88 Minuten, in denen zwischen begeisterndem Angriffsfußball und spürbarer Verunsicherung bei den Gastgebern alles dabei war. „Ich bin froh, dass die Jungs heute bis zum Ende Gas gegeben haben“, sagte Trainer Kim Kossmann. „Auch wenn es keine Glanzleistung war, heute zählen nur drei Punkte.“

Vor allem mit Blick auf die Anfangsphase hätte es so viel Drama eigentlich nicht gebraucht. Die Andernacher überrannten die Gäste in den ersten zehn Minuten förmlich. Erst verfehlte Daniel Kossmann knapp das Ziel (4.), dann zirkelte er eine Ecke sehenswert zum 1:0 ins gegnerische Tor (6.). Ein Ergebnis, mit dem die Gäste zunächst noch gut bedient waren. Im Minutentakt scheiterten erst Besnik Alijaj (7.), dann Filip Reintges (8.) aus kurzer Distanz an Torhüter Vincent Baur.

Andernach blieb in der Folge spielbestimmend, konnte das Tempo aus der Anfangsphase allerdings nicht durchhalten. Was nichts daran änderte, dass sich die Gastgeber zahlreiche Großchancen erspielten. Allein Alijaj kam drei Mal aus hervorragender Position zum Abschluss (15./25./41.), der Ball wollte jedoch einfach nicht ins Tor. Auch Tim Hoffmann hatte nach Standards gleich mehrfach den zweiten Treffer auf dem Kopf (21.) oder Fuß (45.). „Unfassbar, was wir in der ersten Halbzeit an Chancen vergeben haben“, sagte Trainer Kim Kossmann.

Was sich schon vor der Pause zeigte, rächte sich nach Wiederanpfiff. Ellscheid kam selten nach vorne. Wenn, dann wurde es aber auch schnell brenzlig. Tobias Kröffges deutete das zum ersten Mal an, als er nach 13 Minuten frei vor dem gut reagierenden Jannis Koch im Andernacher Tor auftauchte. Markus Boos setzte das um, als er nach einer Stunde aus 15 Metern frei zum Schuss kam und das zum 1:1-Ausgleich nutzte.

Die Gastgeber verloren nun zeitweise all ihren Schwung, mit dem sie in der Anfangsphase noch überzeugt hatten. In dieser schlechtesten Andernacher Phase hatte Boos sogar den Ellscheider Führungstreffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Koch (71.). Erst in den letzten Minuten bäumten sich die Bäckerjungen noch einmal auf, ohne dabei die Chancendichte der ersten Halbzeit wiederholen zu können. Am Ende reichte ein zielgenauer Pass auf und ein wuchtiger Abschluss von Maicol Oligschläger. Der Rest war pure Freude und Erleichterung.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Heider (35. Hild, 77. Tiede), Unruh, Neunheuser, Lutz (55. Dolon), Kubatta (90. Wilbert), Reintges, Kossmann, Alijaj (67. Oligschläger)

SR: Christopher Groß (Nastätten)

Tore: 1:0 Kossmann (6.), 1:1 Boos (61.), 2:1 Oligschläger (88.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 13. November um 15 Uhr. Dann sind die Bäckerjungen bei der SG Neitersen zu Gast.

(mlat)

Trotz des frühen 1:0 durch Daniel Kossmann (Foto: René Weiss) musste die SG 99 lange zittern.