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Saisonausklang mit Ehrgeiz und offenen Fragen

Ins letzte Saisonspiel gegen den VfL Bochum am Sonntag (14 Uhr) können die Fußballerinnen der SG 99 Andernach ganz gelassen gehen, denn der Klassenverbleib in der 2. Liga steht bereits seit dem vergangenen Wochenende fest. Dennoch wollen die „Bäckermädchen“ diese letzte Partie keineswegs als bedeutungsloses Freundschaftsspiel betrachten. Trainer Thomas Strotzer betont klar: „Wir wollen mit einem guten Gefühl aus der Saison herausgehen.“

Für die SG 99 besteht sogar noch die Möglichkeit, sich mit einem Sieg und Schützenhilfe auf Platz zehn zu verbessern, wenn gleichzeitig die Bayern bei den Nürnbergerinnen Federn lassen. Auch wenn sportlich die großen Entscheidungen gefallen sind – Auf- und Absteiger stehen fest, lediglich um den Meistertitel zwischen Nürnberg und Berlin und um Platz vier zwischen Sand und Frankfurt gibt es noch kleinere Duelle – wollen die Andernacherinnen ihren Fans einen gelungenen Abschluss bieten.

Allerdings dreht sich hinter den Kulissen bereits vieles um die kommende Saison. Seit dem vergangenen Sonntag laufen intensive Gespräche darüber, wer bleibt und wer den Verein verlassen wird. „Es ist nach dieser emotionalen Achterbahnfahrt verständlich, dass der Kader zur neuen Saison deutlich kleiner ausfallen könnte“, so Strotzer, der im Winter den Sprung vom Verbandstrainer ins halbprofessionelle Umfeld der 2. Bundesliga wagte. Auch seine eigene Zukunft an der Seite von Isabelle Hawel ist aktuell noch offen.

Beim Gegner aus Bochum sieht es ähnlich aus. Der Aufsteiger aus dem Ruhrgebiet verspielte in der schwachen Rückrunde die zwischenzeitlich realistische Chance auf einen Durchmarsch in die Bundesliga. Seit mittlerweile acht Spielen wartet der VfL auf einen Sieg. „Wir werden alles reinhauen, um mit einem positiven Gefühl die Saison abzuschließen“, kündigt Bochums Trainerin Kyra Malinowski dennoch an. Allerdings kämpft der VfL mit größeren Personalproblemen, was den Andernacherinnen entgegenkommen könnte.

Auch Trainer Strotzer muss für Sonntag knifflige Entscheidungen treffen. „Wen soll ich aufstellen und wen nicht?“, fragt er sich jede Woche erneut. Vor allem steht die schwierige Abwägung an, verdienten Spielerinnen einen Abschiedseinsatz zu gönnen oder bereits stärker die Weichen für die kommende Saison zu stellen. Egal wie er sich entscheidet – das ungute Gefühl, einigen Akteurinnen absagen zu müssen, wird ihn auch diesmal begleiten.

Es bleibt also spannend, mit welchem Kader die SG 99 Andernach das Saisonfinale bestreiten wird und ob sich die Mannschaft und ihre scheidenden Spielerinnen mit einem Sieg vor heimischem Publikum verabschieden können.