1

Rheinlandpokal: B-Junioren erreichen Halbfinale

Die Punkterunde 20/21 hat der FV Rheinland Corona-bedingt für beendet erklärt, doch die Pokalrunde wurde jetzt wieder aufgesetzt. Die U 17 der SG 99 startete dabei äußerst erfolgreich und hat sich nach Siegen über TuS RW Koblenz II (4:0) und JFV Schieferland (6:1) ins Viertelfinale vorgekämpft. Hier mussten die Bäckerjungenstädter am Samstag bei der JSG Mittelmoseltal Mülheim antreten, die im Achtelfinale den Rheinlandligisten TuS Mosella Schweich ausgeschaltet hatte.

Pünktlich um 17 Uhr pfiff Schiedsrichter Jason Lieser im Stadion der Mülheimer die Partie bei strahlendem Sonnenschein an. Getreu nach der von Trainer Markus Hilbig ausgegebenen Order, den Gegner nicht zu unterschätzen sowie konzentriert und mit Druck zur Sache zu gehen, begannen die Jungs vom Rhein entsprechend stürmisch. Bereits in der 2. Spielminute war die erste Torgelegenheit fällig. Eine Ecke von links, kurz ausgeführt, erreichte Ben Schmidt, der mit einem gezielten Schuss ins lange Eck, das Tor nur um Zentimeter verfehlte. Der Andernacher Nachwuchs wollte es wissen und führte ein überlegenes Spiel.

Der Gegner wurde förmlich in der eigenen Hälfte eingeschnürt und man lies keinerlei Spielraum zu. In der 8. Minute prüfte Beni Saftig den Mülheimer Keeper mit einem schönen Distanzschuss. Nun rollte Angriff auf Angriff auf das Tor der Moselaner. In der 12. Minute rettete der Schlussmann der Einheimischen mit einer Glanzparade und lenkte den Schuss von Alessio Albino um den Pfosten. Die Mülheimer hatten dem Druck der SG so gut wie nichts entgegenzusetzen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, dass sich diese Überlegenheit auch zählbar auswirken würde. In der 24. Spielminute wiederum eine Feuerwehraktion eines Mülheimer Spielers, der eine Granate von Beni Saftig auf der Linie klärte, nachdem der Torhüter bereits geschlagen war. In der 27. Minute war es dann so weit. Martin Breil verwandelte nach schöner Einzelleistung zum hochverdienten 1:0 für die SG 99. Entgegen dem Grundsatz, dass ein Pferd nur so hoch springt, wie es muss, ließen die Bäckerjungen nichts anbrennen und erkämpften sich weiterhin Ball um Ball. Der Erfolg folgte auf dem Fuße. Alessio Albina schloss einen hervorragenden Lauf mit einem unhaltbaren Schuss von der linken Strafraumecke in der 29. Minute zum 2:0 ab und ließ dem gegnerischen Torhüter auch nicht die Spur einer Chance. Die Angriffe rollten nun fast im Minutentakt auf das Tor der Moselstädter. Eine Ecke von rechts, wieder kurz ausgeführt, führte zu einer von Ben Schmidt klasse getimten Flanke, die punktgenau von Luis Durwen in der 31. Minute zum 3:0 verwandelt wurden. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause.

Die 2. Hälfte verlief wie die ersten 40 Minuten. Die Jungs von Markus Hilbig erspielten sich Chance um Chance, doch der Torerfolg blieb aus. In der 52. Minute hatte das Warten ein Ende. Nach einer schönen Vorlage von Martin Breil konnte Ben Schmidt den Torhüter mit einem Schlenzer zum 4:0 überlisten. In der 67. Minute kam bei der SG Tareq Omar für Ben Schmidt. Mit der Einwechslung nahm Markus Hilbig eine Umstellung der Spielpositionen vor. Tareq nahm für Lezi Mavambu die Position des Innenverteidigers ein, dafür übernahm der 1,98-Meter-Mann in den Reihen der SG eine Rolle in der Offensive.

Im Viertelfinale setzte sich die U 17 souverän durch.

Der nächste Torerfolg gelang in der 68. Minute. Eine Steilvorlage von Ben Saftig in die Box, nutzte Martin Fritz eiskalt und verwandelte zum 5:0. In der Folge rettete der gegnerische Torwart zwei Mal todesmutig nach einem knallharten Schuss aus kurzer Distanz von Lezi Mavambu und Nachschuss von Martin Fritz. Fast im unmittelbaren Anschluss an diese Aktion verwertete Lezi eine exzellent von Jonas Hemgesberg  getretene  Flanke mit dem Kopf und erzielte in der 70. Minute das 6:0 für die SG.  Dann folgte eine Szene, die keiner des SG-Teams auch nur annähernd herbeiführen wollte. Ein Fehlpass der SG-Innenverteidigung in die Beine eines Mülheimer Spielers führte zu einer Flanke zum Mülheimer Samvel Feroyan, der den herausgelaufenen Jordi Bolz mit einem Heber zum Anschlusstor und 6:1-Endstand überwinden konnte. Eine überflüssige Aktion, zumal die U 17 der SG den Gegner über das gesamte Spiel hinweg nach Belieben beherrschte. 27:2 Torschüsse sprechen eine eindeutige Sprache.

Im Halbfinale wartet nun mit der 1. Mannschaft von TUS RW Koblenz eine ungleich schwerere Aufgabe auf die Jungs der SG 99. Hier gilt es die vorhandene Leistungsstärke des Teams unter Beweise zu stellen und vor allem im Abschluss besser zu agieren. Das Spiel findet bereits am Dienstag, 13. Juli um 19 Uhr auf dem Koblenzer Rot-Weiß-Platz auf dem Oberwerth statt.

Spielerkader im Spiel gegen Mülheim: Jordi Bolz, Max Schmidt, Daniel Herbst, Lezi Movambu, Beni Saftig, Jonas Hengesberg, Alessio Albino, Ben Schmidt, Martin Breil, Jeff Ampadu, Tareq Omar, Dejan Mijackovic.

(bu)




Kreisliga A: Zweite Mannschaft geht mit 22 Spielern in die neue Saison

Die Vorbereitung hatte gerade erst begonnen, da stand für die zweite Mannschaft schon wieder das erste Pflichtspiel an. Im wegen Corona in die neue Spielzeit verschobenen Kreispokal-Achtelfinale der Saison 2020/21 unterlag das Team von Trainer Kevin Müller am Sonntag dem Ligakonkurrenten SG Kempenich nach lange ausgeglichenem Verlauf mit 0:3.

„Durch einen individuellen Fehler haben wir den Faden verloren und hatten dann auch nicht mehr die Körner, um das Spiel zu drehen“, sagt Müller. Zu einem so frühen Zeitpunkt der Vorbereitung sei das jedoch ganz normal. Das Spiel zeigt Müller jedoch auch, wo er in den rund fünf Wochen bis zum Kreisliga-A-Saisonstart Mitte August bei seinem Team noch ansetzen muss. „Wir müssen fit werden, das hat man jetzt auch gegen Kempenich gemerkt“, sagt er.

Kapitän Yannik Velthaus (l.) im Zweikampf.

Um auch in dieser Spielzeit in der Kreisliga A zu bestehen, setzt Müller auf einen 22 Mann starken Kader. Neben vier Neuen aus der eigenen A-Jugend ist Außenverteidiger Pascal Schiffers (Ellingen) der einzige externe Neuzugang. Personell dürfte es ab Herbst dennoch enger werden, dann zieht es vier Spieler weiter weg zum Studium. Auch sonst seien aus privaten und beruflichen Gründen nicht immer alle Teammitglieder verfügbar. Kompromisse die man laut Müller als Trainer einer zweiten Mannschaft eingehen muss.

In der nach sieben Spielen abgebrochenen Vorsaison konnte die Rheinlandliga-Reserve mit sechs Punkten nur die Konkurrenten SC Saffig und Rheinland Mayen in der Tabelle hinter sich lassen. Beide hätten sich allerdings gut verstärkt, sagt Müller. „Ich glaube, dass die A-Klasse in diesem Jahr besser ist als im letzten Jahr.“

Die Vorbereitung der SG 99 Andernach II im Überblick:

Sa, 26. Juni, 16 Uhr: FC Plaidt (A) 7:0

So, 1. Juli, 19.30 Uhr: SC Bendorf-Sayn (A) 4:1

So, 4. Juli, 14.30 Uhr: SG Kempenich (H, Kreispokal) 0:3

Do, 8. Juli, 20 Uhr: FC Plaidt (A)

So, 11. Juli, 12.30 Uhr: Spfr. Miesenheim (H)

Sa, 17. Juli, 18 Uhr: FC Metternich II (A)

Fr, 30. Juli, 19.30 Uhr: Spfr. Miesenheim II (A)

Sa, 31. Juli, 19 Uhr: SG Niederzissen (H)

Sa, 7. August, 16.30 Uhr: TuS Hausen (A)

(mlat)




Weiterer Neuzugang: SG 99 geht gestärkt in die Testspielwochen

Wenn die SG 99 Andernach am Freitagabend mit dem Testspiel beim SV Roßbach/Verscheid (19:30 Uhr, Roßbach) in die Saisonvorbereitung startet, ist der Kader wieder etwas größer geworden. Mit Oliver Kubatta kehrt nach einer Saison beim SV Windhagen ein altbekanntes Gesicht zurück nach Andernach.

„Ich bin richtig froh, dass wir ihn zurückgeholt haben“, sagt Trainer Kim Kossmann. Der 21-jährige Linksfuß Kubatta, einst Rheinlandpokalsieger mit der A-Jugend der SG 99, fühlt sich vornehmlich auf der offensiven Außenbahn wohl. „Er ist ein Eins-gegen-Eins-Spieler, wie man sie heutzutage noch selten hat“, sagt Kossmann. „Er wird uns auf jeden Fall fußballerisch wie menschlich verstärken.“

Abgesehen vom Neuzugang sorgt auch der aktuelle Zustand seiner Mannschaft bei Kossmann für gute Laune. „Die Jungs haben schon vor der Vorbereitung einiges getan. Das merkt man auch im Training. Wir sind relativ weit“, sagt er. „Deswegen haben wir auch kurzfristig das Testspiel gegen Roßbach vereinbart.“

Dass die Vorbereitungszeit nicht zu den Lieblingswochen der Spieler gehört, weiß er noch aus seiner eigenen aktiven Rheinlandliga-Zeit. „Da müssen wir jetzt leider Gottes durch“, sagt er. „Weil wir letztes Jahr schon gemerkt haben, dass unsere Fitness bei 100 Prozent sein muss, damit wir Erfolg haben.“

(mlat)

Die geplanten Testspiele der SG 99 Andernach im Überblick.

 

 




Neue Corona-Regeln: SG 99 erstmals wieder im Mannschaftstraining

Auf dem Andernacher Kunstrasenplatz spielten sich am Mittwochabend Szenen ab, die monatelang undenkbar waren. Unter der Leitung von Trainer Kim Kossmann standen 16 Feldspieler und drei Torhüter der Rheinlandliga-Herren auf dem Feld und trainierten. Gemeinsam, mit Ball und ohne Videokonferenz. So wie es einst normal und über ein halbes Jahr lang verboten war. Möglich wurde das durch die niedrige Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Mayen-Koblenz und die neue Corona-Bekämpfungsverordnung in Rheinland-Pfalz, die am Mittwoch in Kraft trat. Seitdem ist Kontaktsport mit bis zu 20 Personen plus Trainer im Freien wieder erlebt, Genesene und Geimpfte nicht mitgerechnet.

„Die Freude, die Jungs wieder zusammenhaben zu können, ist riesig“, sagt Kossmann zum ersten richtigen Training im Jahr 2021. „Die vergangene Saison ist spätestens jetzt abgehakt und der Fokus liegt ganz auf der neuen Spielzeit.“ Dann will der Tabellenerste der abgebrochenen Saison 2020/21 wieder neu angreifen. Dabei helfen sollen auch vier „Neuzugänge“ aus dem eigenen Verein, die am Mittwoch erstmals dabei waren: Tim Schönhals, Drilon Demiraj, Florian Dünker (alle eigene Jugend) und Tobias Wagner (2. Mannschaft).

Während beim ersten Training bei den Spieler noch die Freude über den Fußball und das Wiedersehen überwog, wird es für die Mannschaft dann bald auch wieder ernster. Den offiziellen Vorbereitungsbeginn hat Kossmann auf den 14. Juni gelegt, die neue Rheinlandliga-Saison beginnt dann vermutlich Mitte August. Vorausgesetzt die Corona-Pandemie meldet sich nicht mit einer vierten Welle zurück.

(mlat)

Insgesamt 19 Spieler starteten bei sommerlichen Temperaturen ins Mannschaftstraining.




0:6 in Frankfurt: SG 99 kassiert eine historische Niederlage

In zuvor 52 Spielen der 2. Frauenfußball-Bundesliga seit 2017 hatte die SG 99 Andernach nie mehr als fünf Gegentreffer einstecken müssen. Die gab es nun nach einer indiskutablen Vorstellung bei Eintracht Frankfurt II gleich in einer einzigen Halbzeit: Mit sage und schreibe 0:6 (0:1) gingen die favorisierten Bäckermädchen im Stadion am Brentanobad unter und leisteten dem Gastgeber somit unfreiwillig Schützenhilfe im Abstiegskampf. In den bisherigen 14 Saisonspielen war der SG 99 immer wenigstens ein Tor geglückt, aber selbst ein derartiges Erfolgserlebnis blieb dem Tabellenzweiten an diesem gebrauchten Nachmittag verwehrt. Trainerin Isabelle Hawel wirkte konsterniert und auch etwas sprachlos, gab dann aber zur Protokoll: „Wir hatten uns neue Ziele gesetzt und wollten hier unbedingt gewinnen. Das, was wir dann gezeigt haben, war aber nicht mal ansatzweise Zweitliga-tauglich. Es war ein Warnschuss zur rechten Zeit, dass in dieser Klasse nichts von alleine läuft. Gerne hätten wir das nach einer bisher herausragenden Saison souverän zu Ende gebracht.“

Eine halbe Stunde lang hatte rein gar nichts nach diesem Debakel ausgesehen. Andernach war optisch etwas überlegen, die Eintracht hatte dagegen die bis dato einzige Chance des Spiels. Johanna Berg scheiterte aber freistehend kläglich im Duell mit Torhüterin Kathrin Günther (19.). Besser machte es die Nummer 18 der Frankfurterinnen bei ihrer nächsten Gelegenheit, mit einem Distanzschuss düpierte sie die zu weit vor ihrem Gehäuse postierte Günther (32.). Danach verlor die SG 99 den Faden. Berg (34.) und Kara Bathmann (35.) hätten schon auf 2:0 stellen müssen, scheiterten aber jeweils am Aluminium. Mit einem offensiv orientierten Doppelwechsel zur Pause peilten die Gäste im zweiten Abschnitt die Trendwende an. Aber auch dieser Personaltausch brachte nicht die gewünschte Wirkung. Im Gegenteil: Kaum 120 Sekunden nach Wiederanpfiff düpierte Nina Neumann die unaufmerksame Andernacher Defensive – 2:0. Diesen Nackenschlag hatte die SG 99 kaum weggesteckt, da schlug Frankfurt ein weiteres Mal durch Leonie Köster zu – 3:0 (53.).

Knapp 20 Minuten lang hielt der Favorit weiteres Unheil vom eigenen Gehäuse fern, dann zog die spielfreudige Eintracht wieder die Zügel an. Tomke Schneider (71.) und Vanessa Nagy (73.) erhöhten auf 5:0, eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit machte Köster mit ihrem zweiten Treffer des Tages das halbe Dutzend voll. Was blieb, war blanke Enttäuschung in Reihen des Andernacher Teams. Bis zur allerletzten Aufgabe am Sonntag, 6. Juni (14 Uhr), beim meisterlichen Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln bleiben nun knapp zwei Wochen, um diese historische Pleite aus den Köpfen zu bekommen. Hawel: „Vielleicht haben wir zuletzt nach dem frühzeitigen Klassenverbleib unterbewusst ein wenig den Druck rausgenommen. Da werden wir jetzt gegensteuern.“

Derweil spitzt sich die Lage im Abstiegskampf zu, nicht zuletzt auch aufgrund einer Spielabsage wegen eines positiven Covid-19-Befunds. Schlusslicht 1. FFC Niederkirchen konnte daher am Sonntag nicht in Köln antreten, womöglich auch nicht zum Nachholspiel am Mittwoch in Frankfurt. Damit könnte die Saison bei weiterhin vier offenen Spielen des Tabellenletzten nicht am 6. Juni ihr geplantes Ende nehmen. Zur Erinnerung: Drei Teams steigen direkt ab, der Sechstplatzierte muss überdies in die Relegation mit dem Pendant aus der Nordstaffel. Neben Niederkirchen ist im Süden auch Würzburg so gut wie nicht mehr zu retten. Hoffenheim II, Saarbrücken und Frankfurt II kämpfen im Fernduell gegen den drohenden Sturz in die Regionalliga.

So sehr sich Laura Weißenfels (mit der Nummer 23 auf der Hose) hier in luftiger Höhe auch bemüht, sie und ihre Andernacher Teamkolleginnen (links dahinter Kathrin Schermuly) bekamen beim ernüchternden 0:6 in Frankfurt kaum ein Bein auf den Boden Foto: Tobias Jenatschek




3:1 gegen Würzburg: SG 99 kann in Ruhe die neue Zweitliga-Saison planen

Ein Donnerwetter in der Kabine während der Halbzeitpause und eines von oben kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit brachten schließlich unterm Strich das gewünschte Ergebnis: Nach wenig berauschender erster Hälfte und einer deutlichen Steigerung im zweiten Abschnitt behielten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach in der 2. Bundesliga Süd gegen die abstiegsbedrohten Würzburger Kickers mit 3:1 (1:1) die Oberhand.

Ziele ändern sich in einer tabellarisch extrem engen Gemengelage mitunter über Nacht: Nach dem neunten Saisonsieg brennt nach unten rein gar nichts mehr an für die Bäckermädchen, die vor der Spielzeit für viele eher zum Kreis der potenziellen Abstiegskandidaten zählten. „Es war das i-Tüpfelchen auf einer bisher überragenden Saison. Wir bleiben schon drei Wochen vor dem Saisonende sicher in der Liga, damit hat wohl niemand gerechnet“, bilanzierte das Trainerteam Isabelle Hawel und Florian Stein im Gleichklang. Fortan kann sich die in Summe formstabile SG 99 bis zum Saisonende am 6. Juni nunmehr darauf konzentrieren, den zweiten Tabellenplatz in der Neunerstaffel zu verteidigen. Gefährlich werden dürfte da nach menschlichem Ermessen maximal noch der FC Bayern München II.

Bis der Erfolg gegen das Team aus Würzburg aber unter Dach und Fach war, bedurfte es einer Energieleistung gegen mutige Gäste, die vom Anpfiff weg ihr Heil in der Flucht nach vorne suchten. Verzichten musste Andernach kurzfristig auf Mittelfeldmotor Vanessa Zilligen, die sich im Abschlusstraining das linke Ellenbogengelenk ausgekugelt hatte. „Den bitteren Ausfall haben wir gut kompensiert. Wir haben eine gute Bank, das haben die Wechsel in der zweiten Hälfte auch gezeigt“, erklärte Isabelle Hawel. Nicht einmal unverdient gingen die Kickers nach neun Minuten in Führung. Die Innenverteidigung der Heimmannschaft klärte nicht energisch genug, Julia Scheidel nutze den präzisen Steckpass in die Schnittstelle zum 1:0. Eher glücklich, aber mustergültig inszeniert war der Andernacher Ausgleich: Marie Schäfer bediente von der linken Seite die perfekt eingelaufene Torjägerin Antonia Hornberg, die per Direktabnahme ins Würzburger Tor traf (27.).

Danach haderte Würzburgs Trainer Eugen Ungefuch angesichts guter Gelegenheiten zu Recht mit der Abschlussschwäche seiner Schützlinge: „Wir hätten vor der Pause mit 2:1 in Führung gehen müssen, in der zweiten Halbzeit gar auf 3:1 erhöhen können.“ Gnadenlose Effizienz im Abschluss präsentierte nur der Gastgeber. Wieder war es Marie Schäfer, die diesmal per Kopf die zentral durchstartende Hornberg bediente. Strammer Schuss von der Strafraumgrenze, die SG 99 führte 2:1 (64.). Es war der achte Saisontreffer der quirligen Spielerin mit der Nummer 31 auf dem Rücken. Keine Frage, dass der Rückstand die Gäste in Teilen lähmte. Die defensive Stabilität der SG 99 nahm zu, der Druck des Gegners parallel ab.

Als im Prinzip nichts mehr auf eine Resultatsveränderung hindeutete, griffen zweieinhalb Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit sowohl der Wettergott als auch die Schiedsrichterin ein. Donnergrollen und einsetzender Starkregen verursachten eine rund viertelstündige Unterbrechung. Nach der Wiederaufnahme war die SG 99 schneller im Betriebsmodus. Laura Weißenfels bediente im Duett zweier eingewechselter Spielerinnen  vorm gegnerischen Tor uneigennützig per Querpass die mitgelaufene Laura Weinel – 3:1 (90.+3). Die SG 99 kann nun in Ruhe die am 14./15. August startende Zweitliga-Saison 2021/2022 planen.

Der Wendepunkt: Antonia Hornberg (links, blaues Trikot) erzielt hier das 2:1 für die Farben ihrer SG 99 nach 64 Minuten gegen die Würzburger Kickers. Foto: Tobias Jenatschek




Neuer Physiotherapeut: Lars Mattesen beerbt Lena Waldforst

Sieben Jahre lang waren die Spieler der 1. Mannschaft bei ihr in besten Händen. Zur kommenden Saison hört Physiotherapeutin Lena Waldforst aus privaten Gründen auf. Als Nachfolger steht mit Lars Mattesen ein ehemaligen Nachwuchsspieler der SG 99 Andernach bereit. Der 30-jährige Familienvater war bis zu den A-Junioren für die Bäckerjungen aktiv. Zuletzt spielte er für die DJK Plaidt.

Lars Mattesen bei der Arbeit.

„Ich hatte tolle Jahre als Spieler bei der SG 99 und bin mir sicher, dass ich auch in neuer Funktion eine schöne Zeit haben werde“, sagt Mattesen. „Ich freue mich riesig auf die Arbeit mit den neuen und natürlich auch mit den alten Jungs, mit denen ich selbst noch zusammengespielt habe.“

Trainer Kim Kossmann sieht den Personalwechsel mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Wir bedanken uns bei Lena für die tollen Jahre und werden sie vermissen“, sagt er. Nicht nur wegen ihrer fachliche Kompetenz, sondern auch wegen ihrer offenen und fröhlichen Art. „Wir sind aber froh, dass wir mit Lars einen passenden Nachfolger gefunden haben“, so Kossmann. Mit ihm sei die Mannschaft auch in Zukunft sehr gut aufgestellt.




Nach Hawel-Wechsel: Tim Schönhals verstärkt Rheinlandliga-Kader

Andernachs Trainer Kim Kossmann hat nach dem überraschenden Abgang von Jan Hawel (Mülheim-Kärlich) schnellen Ersatz gefunden. Und der kommt, getreu dem „Andernacher Weg“, aus der eigenen Jugend. Tim Schönhals wird den Rheinlandliga-Kader der Bäckerjungen in der Saison 2021/22 verstärken.

„Wir verfolgen Tim’s Entwicklung schon seit einiger Zeit und trauen ihm viel zu“, sagt Kossmann. „Er ist ein ehrgeiziger Junge, der weiß, wo das Tor steht und auch charakterlich perfekt zu uns passt.“ Seine Torgefährlichkeit zeigte Schönhals bereits in der B-Junioren-Regionalliga, in der er in der vergangenen Spielzeit in 17 Spielen 14 Mal traf. Für die A-Junioren erzielte er in der aktuellen Saison bis zum Abbruch fünf Treffer in sechs Ligaspielen.

Tim Schönhals

Andernachs Juniorenleiter Salvatore Nizza kennt den Offensivspieler gut. In der B-Junioren-Regionalliga war er selbst Schönhals‘ Trainer. „Er ist ein fantastischer Junge, mit dem Kopf an der richtigen Stelle und Eltern, die genau wissen, wie sie ihn einnorden“, sagt Nizza. „Wir wünschen ihm, dass er ganz viel von den erfahrenen Jungs lernt und die Rheinlandliga rockt.“

Schönhals ist erst 17 Jahre alt, könnte als 2003er-Jahrgang noch ein weiteres Jahr für die A-Junioren spielen. Umso größer ist die Freude bei Nizza, dass Kossmann das Talent jetzt schon in den Seniorenbereich beruft. „Dass er Tim das Vertrauen gibt, macht uns unheimlich stolz“, sagt Nizza. „Das zeigt, welch hohe Qualität wir in der Jugendarbeit leisten.“

Ähnlich glücklich ist natürlich auch der Frühberufene. „Ich habe zwei Jahre auf diesen Moment hingearbeitet und bin einfach glücklich, ab der neuen Saison Teil der ersten Mannschaft zu sein“, sagt Schönhals.




Wechsel in die Oberliga: Jan Hawel verlässt die SG 99

Ein Andernacher Urgestein verlässt den Verein. Nach sieben Jahren wechselt Jan Hawel zur Saison 2021/22 zum Oberligisten SG 2000 Mülheim-Kärlich. Seit 2014 spielte  der Mittelstürmer für die SG 99 und hatte in seiner ersten Saison maßgeblichen Anteil am Aufstieg aus der Bezirksliga. In den darauffolgenden sechs Rheinlandliga-Spielzeiten traf Hawel insgesamt 75 Mal für die Andernacher.

„Ich blicke mit Stolz auf die letzten sieben Jahre bei der SG 99 zurück, in denen ich mit einem großartigen Team zahlreiche schöne Fußballmomente erleben durfte“, sagt Hawel. Für ihn sei allerdings nun die Zeit gekommen, um noch einmal den Schritt in Richtung Oberliga zu wagen. „Ich wünsche Kim, den Jungs und allen Verantwortlichen von Herzen alles Gute und dass sie den eingeschlagenen Weg weiter so zielstrebig verfolgen.“

Der 33-jährige spielte bereits in der Jugend für die SG 99 Andernach und kehrte nach Stationen bei TuS Koblenz und Rot-Weiß Koblenz zu seinem Heimatverein zurück. Für die TuS war Hawel dabei auch zwei Mal in der 2. Bundesliga und 22 Mal in der 3. Liga im Einsatz.

„Wir verlieren mit Jan eine großartige Persönlichkeit und sind natürlich enttäuscht, dass er uns verlässt. Aber wir akzeptieren seine Entscheidung und wünschen ihm nur das Beste, vor allem Gesundheit und einige Tore in der Oberliga“, sagt Trainer Kim Kossmann.




Weibliche U17 der SG 99 steht vor dem Sprung in die Bundesliga

Die weibliche U 17 der SG 99 Andernach steht vor dem Sprung in die Bundesliga West/Südwest 2021/22. Der Hintergrund im Detail: Der DFB hat am heutigen Freitag mit sofortiger Wirkung beschlossen, die laufende Saison ohne Wertung zu beenden (es gibt also keine Absteiger) und die insgesamt drei nationalen B-Juniorinnen-Staffeln um jeweils zwei Vereine auf maximal 14 aufzustocken, sofern die untergeordneten Regional- oder Landesverbände entsprechend Mannschaften hochmelden.

Der Fußball-Regionalverband Südwest (FRV), dem die Andernacherinnen angehören, hatte schon vor Saisonbeginn einen derartigen Passus in seiner Spielordnung verankert. Für den Fall, dass die Spielzeit 2020/21 – wie unlängst geschehen – abgebrochen werden sollte, behielt sich der FRV vor, nach der Quotientenregelung einen Aufsteiger melden zu dürfen. Die B-Juniorinnen der SG 99 gewannen ihre vier Spiele in der Liga im September und Oktober des Vorjahres ohne Gegentor, eine derart makellose Bilanz hat keiner der übrigen zehn Vereine vorzuweisen.

Der Klub aus der malerischen Stadt am Rhein, der mit seiner ersten Frauenmannschaft erfolgreich in der 2. Bundesliga spielt, hat form- und fristgerecht zum 15. April die notwendigen Unterlagen im Zulassungsverfahren beim DFB eingereicht. Ergo darf sich der älteste Nachwuchs der Bäckermädchen in der neuen Spielzeit unter anderem mit dem regional benachbarten SC 13 Bad Neuenahr in der höchsten Klasse der Republik messen. Katharina Sternitzke, Leiterin der weiblichen Nachwuchsabteilung in Andernach, sagt stellvertretend für das Trainerteam (Sarah Meinerz, Niklas Bay, Lara Kreienbaum): „Mit Blick auf die kontinuierliche und leistungsorientierte Aufbauarbeit der vergangenen Jahre haben wir uns das durchaus verdient. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, bereits gute Gespräche in diese Richtung geführt und freuen uns demütig auf die Herausforderung.“

Neben der SG 99 wird voraussichtlich auch Arminia Bielefeld oder der SV Fortuna Freudenberg (beide bei Abbruch ohne Punktverlust in der Regionalliga West) von dieser Regelung für die Bundesliga West/Südwest profitieren, wenn sie ebenfalls eine Bewerbung abgegeben haben. Der DFB hat schon signalisiert, die dann voluminöse Staffel per erhöhtem Abstieg für die darauffolgende Saison in einem Rutsch wieder auf zehn Teams reduzieren zu wollen.

Reif für die Bundesliga: Die weibliche U17 der SG 99 Andernach möchte sich in der neuen Saison 2021/22 dieser Herausforderung stellen. Foto: Andreas Walz