Rheinlandpokal: SG 99 scheitert an Angstgegner Immendorf
Eine Stunde nach Spielende funktionierte bei Kim Kossmann zumindest der Galgenhumor wieder. „Wir haben glaube ich noch nie gewonnen in Immendorf. Da werden wir nicht mehr hinfahren, egal was ist“, sagte der Andernacher Trainer mit einem Augenzwinkern. Wie in der Vorsaison war da seine Mannschaft gerade beim Bezirksligisten aus der Koblenzer Vorstadt in der ersten Rheinlandpokalrunde ausgeschieden. Nach dem 1:2 vor einem Jahr endete die Partie am Sonntag sogar 0:2 aus Andernacher Sicht.
„Natürlich hatten wir nicht unseren allerbesten Tag, aber das Glück war auch nicht auf unserer Seite“, sagte Kossmann zu dem, was er 90 Minuten lang auf dem Immendorfer Kunstrasen gesehen hatte. Er haderte dabei vor allem mit einer Szene, die sich nach rund 40 Minuten abgespielt hatte. Ole Conrad lief da alleine aufs Tor zu und wurde vom letzten Mann zu Fall gebracht. Für Kossmann eine „klare rote Karte und Elfmeter“, Schiedsrichter Christopher Groß war allerdings anderer Meinung und ließ weiterspielen.
In einer ansonsten zunächst chancenarmen Partie waren es schließlich die Immendorfer, die eiskalt zuschlugen. Nach einem Ballverlust des ansonsten guten Conrad schalteten die Gastgeber schnell um, Jan Knopp traf zum 1:0 (67.). Als die Andernacher in der Schlussphase alles nach vorne warfen, erhöhte Manuel Blank mit einem abgefälschten Schuss noch auf 2:0 (86.).
Bei allem Ärger über das erneute frühe Pokalaus – eigentlich müssen die Andernacher nun nur hoffen, dass die Parallelen zu Vorsaison erst einmal weitergehen. Dort legte die Kossmann-Elf nach der Niederlage in Immendorf eine starke Serie hin und beendete die abgebrochene Rheinlandliga-Saison auf dem ersten Tabellenplatz. Vor dem verspäteten Saisonauftakt gegen den VfB Wissen (Sonntag, 22. August, 14.30 Uhr) sollte der Mannschaft also nicht bange sein.
Es spielten: Bockheiser, Schmitz, Oster, Schiffers (81. Kubatta), Hild, Neunheuser (25. Unruh), Wagner, Oligschläger (70. Weiler), Zeneli (46. Külahcioglu), Conrad, Kossmann
Zuschauer: 130
Tore: 1:0 Knopp (67.), 2:0 Blank (86.)
(mlat)
Rheinlandpokal: B-Junioren scheitern unglücklich im Finale
Für Markus Hilbig und sein Team war das Endspiel im B-Junioren-Rheinlandpokal ein Spiel der verpassten Gelegenheiten. Am Ende mussten sich die Gastgeber nach Verlängerung knapp mit 1:2 den Spfr. Eisbachtal geschlagen gegeben.
Nach anfänglichem Abtasten hatten die Andernacher die erste Chance der Begegnung. In der 19. Spielminute lief Lou Storm schön über die Flanke und passte punktgenau auf den mitgelaufenen Jonas Hemgesberg. Doch der Eisbachtaler Torwart wehrte dessen Schuss mit einer Glanzparade zur Ecke ab. Es blieb auch in der Folge ein ausgeglichenes Spiel, wobei die SG langsam die Oberhand erhielt. Eine Ecke für die SG, ausgeführt von rechts, wie gewohnt kurz, von Ben Schmidt wunderschön in die Box der Eisbachtaler geflankt, konnte von Sezi Mavambu aufgenommen, aber nicht verwandelt werden. In der 27. Minute geschah, was aus Sicht der Andernacher nicht geschehen durfte. Nach einem Pressball in der Nähe des Andernacher Strafraumes flog der Ball direkt vor die Füße des heraneilenden Eisbachtalers Jeremie Niklaus, der alleine vor dem Tor das Leder unhaltbar für Jordi Bolz zum 0:1 einlochen konnte. Die Gastgeber rannten nun im wahrsten Sinne des Wortes gegen den Rückstand an. Eine wunderschöne Ballstafette der Andernacher landete bei Tom Burscheid, doch der gegnerische Torwart war auch mit dessen Gewaltschuss nicht zu überwinden. Kurz vor der Pause prüfte Benjamin Saftig den Eisbachtaler Keeper erneut. Der scharf getretene Freistoß krachte auf das Eisbachtaler Gehäuse, doch ihr Schlussmann schien unüberwindbar.
Der Sturmlauf der SG setzte sich in der 2. Hälfte unvermindert fort. Jeff Ampadu, der in der 41. Minute für Jonas Hemgesberg gekommen war, setzte sich auf der rechten Seite gegen alle Gegenspieler durch und flankte auf Ben Schmidt, der mit seinem Direktschuss das Tor der Eisbachtaler nur um Zentimeter verfehlte. Der Kasten der Westerwälder schien wie vernagelt zu sein. Wieder tankte sich Jeff auf der rechten Seite mit einer tollen Einzelleistung durch und schloss seine Aktion mit einem fulminanten Schuss auf das Tor der Sportfreunde aus Eisbachtal ab. Die Latte rettete diesmal die Westerwälder vor dem inzwischen hochverdienten Ausgleich der SG. In der 69. Minute die nächste Glanzparade des gegnerischen Torwarts, der einen Gewaltschuss von Martin Breil zur Ecke lenkte. Eine Minute später wurde Benjamin Saftig im Strafraum der Eisbachtaler gefoult. Den fälligen Strafstoß verwandelte Ben Schmidt zum überfälligen 1:1. Jetzt war wieder alles offen. Die Eisbachtaler sahen sich nunmehr einem Feuerwerk der Hilbig-Elf ausgesetzt. Einzelleistung von Ben Schmidt, sein Heber geht am linken Pfosten vorbei. Distanzschuss von Sezi Mavambu, gehalten. Freistoß von Martin Hilbig, flach und scharf mit Tempo getreten, gehalten. Der Eisbachtaler Schlussmann war jetzt der Turm in der Schlacht. Er war ein Garant für das gehaltene Unentschieden.
Auch in der Verlängerung drücken die Jungs vom Rhein weiter. Das Tor fiel jedoch auf der anderen Seite. Nach 90 gespielten Minuten schnappte sich der Eisbachtaler Tizian Sauer das Leder, das ihm nach einem Ballverlust in der Hälfte der SG vor die Füße fiel und lochte den Ball eiskalt ein. Der war für Jordi Bolz im Andernacher Tor nicht zu halten. Alle Versuche das Ergebnis noch zu drehen blieben für die Hilbig-Jungs unerfüllt. So war es für die U17 der SG ein Spiel der verpassten Gelegenheiten. Die Einnahmen des Finales wurden einvernehmlich für die Opfer der Flutkatastrophe gespendet.
Zuschauer: 200
Kader der SG 99 Andernach: Jordi Bolz, Tom Burscheid, Daniel Herbst, Luis Durwen, Sezi Mavambu, Santino Chirico, Ben Schmidt, Benjamin Saftig, Lou Storm, Martin Breil, Jonas Hemgesberg, Tareq Omar, Jan Trinkenschuh, Dejan Mijackovic, Max Schmidt, Jeff Ampadu, Beytullah Tekin, Nico Fogolin
(bu)
Doppeltes Benefiz-Blitzturnier am Sonntag im Andernacher Stadion
Am Sonntag, 25. Juli, veranstaltet die SG 99 ein doppeltes Blitzturnier zu Gunsten unserer von der Unwetterkatastrophe im Kreis Ahrweiler hart getroffenen Bäckermädchen mit ihren Familien. Wir bedanken uns ganz herzlich für die spontane Zusage des 1. FC Köln (Bundesliga) und des SV Berghofen (Regionalliga West), die ab 13 Uhr im Modus „jeder gegen jeden“ mit unserer 1. Frauenmannschaft auf dem Rasenplatz im Andernacher Stadion spielen werden. Auch der FV Rübenach (Rheinlandliga) und der SV Menden (Regionalliga West) sind dankenswerterweise dabei und werden sich ab 10 Uhr auf dem benachbarten Kunstrasenplatz mit unserer 2. Frauenmannschaft im sportlichen Vergleich messen. Abgerundet wird der Tag mit der Begegnung unserer 3. Frauenmannschaft gegen den TuS Ahrbach (ab 16.30 Uhr).
Auf dem Stadiongelände positionieren wir an diesem Tag diverse Spendenboxen – in der Hoffnung, dass die Bereitschaft groß ist, um die entstandene Not der unmittelbar Betroffenen zumindest finanziell in Teilen zu lindern.
Wer nicht kommen kann, hat weiterhin die Möglichkeit, einen Obolus per Überweisung auf das Spendensonderkonto zu entrichten:
Empfänger: SG 99 Andernach
IBAN: DE56 5776 1591 0261 4946 01
Alle Spenden werden nach der Aktion 1:1 an die Familien weitergeleitet. Schon jetzt 1000 Dank an euch alle da draußen für die Unterstützung.
Zweitliga-Auftakt gegen Bocholt, DFB-Pokal in Ingolstadt
Im Gegensatz zur Vorsaison war den Fußballfrauen der SG 99 Andernach das Losglück im Rahmen der ersten DFB-Pokalrunde 2021/22 nicht gerade hold. Ziehungsfee Doris Fitschen – frühere Managerin der deutschen Nationalmannschaft und jetzt im DFB-Marketing beschäftigt – bescherte den Bäckermädchen eine schwierige Aufgabe. Zum einen muss der Dritte der abgelaufenen Zweitliga-Saison (Staffel Süd) voraussichtlich am Sonntag, 22. August, beim Liga-Konkurrenten FC Ingolstadt 04 antreten, zum anderen in diesem Zusammenhang eine beschwerliche, rund 440 Kilometer lange Anreise im Vorfeld des Spiels auf sich nehmen.
„Das war neben dem 1. FC Köln die wohl härteste Nummer im Topf. Natürlich hätten wir uns lieber einen vermeintlich leichteren Gegner gewünscht. Aber wir nehmen das an und wollen versuchen, im Pokalwettbewerb ähnlich auf uns aufmerksam zu machen wie in der Vorsaison“, sag Florian Stein, gemeinsam mit Isabelle Hawel weiterhin das Trainergespann des einzigen Fußball-Zweitligisten in Rheinland-Pfalz. Im März war die SG 99 erst im Viertelfinale als letzter Nicht-Bundesligist gegen den späteren Endspielteilnehmer Eintracht Frankfurt ausgeschieden.
Derweil steht auch der Spielplan der 2. Bundesliga für die am 14./15. August anlaufende Saison, noch allerdings ohne endgültig fixierte Anstoßzeiten. Zum Auftakt erwartet die SG 99 im nun wieder eingleisigen Format sonntags den BV Borussia Bocholt, Tabellenvierter der Nordstaffel 2020/21. Das erste Auswärtsspiel führt die Andernacher zwei Wochen später ins Saarland zum SV 07 Elversberg, bis zum Aufstieg am 27. Juni noch als SV Göttelborn unterwegs. Eine Woche danach am 5. September schließt sich schon ein kleiner Kreis, dann nämlich tritt die Elf aus Ingolstadt auf dem Rasenplatz im Andernacher Stadion an. Isabelle Hawel: „Wir wollen auf den Punkt fit sein und erfolgreich in die Punkterunde starten. Unterschätzen werden wir aber niemanden.“ Mit Bocholt gab es in der Historie noch keinerlei Berührungspunkte, gegen Göttelborn siegte die SG 99 im August 2019 auswärts mit 5:1 in der ersten DFB-Pokalrunde.
Die sechs Vorbereitungsspiele der Bäckermädchen im Überblick: gegen die männliche Regionalliga-U15 der TuS Koblenz (Sonntag, 18. Juli, 13 Uhr), gegen den Zweitliga-Absteiger SV Berghofen-Dortmund (Sonntag, 25. Juli, 14 Uhr), gegen den West-Regionalligisten SV Menden (Donnerstag, 29. Juli, 19.30 Uhr), gegen den belgischen Erstligisten Standard Lüttich (Sonntag, 1. August, 16 Uhr), beim Südwest-Regionalligisten 1. FFC Montabaur (Donnerstag, 5. August, 19 Uhr) und gegen den West-Regionalligisten Vorwärts SpoHo Köln (Sonntag, 8. August, 14 Uhr).
Rheinlandpokal: B-Junioren erreichen Halbfinale
Die Punkterunde 20/21 hat der FV Rheinland Corona-bedingt für beendet erklärt, doch die Pokalrunde wurde jetzt wieder aufgesetzt. Die U 17 der SG 99 startete dabei äußerst erfolgreich und hat sich nach Siegen über TuS RW Koblenz II (4:0) und JFV Schieferland (6:1) ins Viertelfinale vorgekämpft. Hier mussten die Bäckerjungenstädter am Samstag bei der JSG Mittelmoseltal Mülheim antreten, die im Achtelfinale den Rheinlandligisten TuS Mosella Schweich ausgeschaltet hatte.
Pünktlich um 17 Uhr pfiff Schiedsrichter Jason Lieser im Stadion der Mülheimer die Partie bei strahlendem Sonnenschein an. Getreu nach der von Trainer Markus Hilbig ausgegebenen Order, den Gegner nicht zu unterschätzen sowie konzentriert und mit Druck zur Sache zu gehen, begannen die Jungs vom Rhein entsprechend stürmisch. Bereits in der 2. Spielminute war die erste Torgelegenheit fällig. Eine Ecke von links, kurz ausgeführt, erreichte Ben Schmidt, der mit einem gezielten Schuss ins lange Eck, das Tor nur um Zentimeter verfehlte. Der Andernacher Nachwuchs wollte es wissen und führte ein überlegenes Spiel.
Der Gegner wurde förmlich in der eigenen Hälfte eingeschnürt und man lies keinerlei Spielraum zu. In der 8. Minute prüfte Beni Saftig den Mülheimer Keeper mit einem schönen Distanzschuss. Nun rollte Angriff auf Angriff auf das Tor der Moselaner. In der 12. Minute rettete der Schlussmann der Einheimischen mit einer Glanzparade und lenkte den Schuss von Alessio Albino um den Pfosten. Die Mülheimer hatten dem Druck der SG so gut wie nichts entgegenzusetzen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, dass sich diese Überlegenheit auch zählbar auswirken würde. In der 24. Spielminute wiederum eine Feuerwehraktion eines Mülheimer Spielers, der eine Granate von Beni Saftig auf der Linie klärte, nachdem der Torhüter bereits geschlagen war. In der 27. Minute war es dann so weit. Martin Breil verwandelte nach schöner Einzelleistung zum hochverdienten 1:0 für die SG 99. Entgegen dem Grundsatz, dass ein Pferd nur so hoch springt, wie es muss, ließen die Bäckerjungen nichts anbrennen und erkämpften sich weiterhin Ball um Ball. Der Erfolg folgte auf dem Fuße. Alessio Albina schloss einen hervorragenden Lauf mit einem unhaltbaren Schuss von der linken Strafraumecke in der 29. Minute zum 2:0 ab und ließ dem gegnerischen Torhüter auch nicht die Spur einer Chance. Die Angriffe rollten nun fast im Minutentakt auf das Tor der Moselstädter. Eine Ecke von rechts, wieder kurz ausgeführt, führte zu einer von Ben Schmidt klasse getimten Flanke, die punktgenau von Luis Durwen in der 31. Minute zum 3:0 verwandelt wurden. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause.
Die 2. Hälfte verlief wie die ersten 40 Minuten. Die Jungs von Markus Hilbig erspielten sich Chance um Chance, doch der Torerfolg blieb aus. In der 52. Minute hatte das Warten ein Ende. Nach einer schönen Vorlage von Martin Breil konnte Ben Schmidt den Torhüter mit einem Schlenzer zum 4:0 überlisten. In der 67. Minute kam bei der SG Tareq Omar für Ben Schmidt. Mit der Einwechslung nahm Markus Hilbig eine Umstellung der Spielpositionen vor. Tareq nahm für Lezi Mavambu die Position des Innenverteidigers ein, dafür übernahm der 1,98-Meter-Mann in den Reihen der SG eine Rolle in der Offensive.
Der nächste Torerfolg gelang in der 68. Minute. Eine Steilvorlage von Ben Saftig in die Box, nutzte Martin Fritz eiskalt und verwandelte zum 5:0. In der Folge rettete der gegnerische Torwart zwei Mal todesmutig nach einem knallharten Schuss aus kurzer Distanz von Lezi Mavambu und Nachschuss von Martin Fritz. Fast im unmittelbaren Anschluss an diese Aktion verwertete Lezi eine exzellent von Jonas Hemgesberg getretene Flanke mit dem Kopf und erzielte in der 70. Minute das 6:0 für die SG. Dann folgte eine Szene, die keiner des SG-Teams auch nur annähernd herbeiführen wollte. Ein Fehlpass der SG-Innenverteidigung in die Beine eines Mülheimer Spielers führte zu einer Flanke zum Mülheimer Samvel Feroyan, der den herausgelaufenen Jordi Bolz mit einem Heber zum Anschlusstor und 6:1-Endstand überwinden konnte. Eine überflüssige Aktion, zumal die U 17 der SG den Gegner über das gesamte Spiel hinweg nach Belieben beherrschte. 27:2 Torschüsse sprechen eine eindeutige Sprache.
Im Halbfinale wartet nun mit der 1. Mannschaft von TUS RW Koblenz eine ungleich schwerere Aufgabe auf die Jungs der SG 99. Hier gilt es die vorhandene Leistungsstärke des Teams unter Beweise zu stellen und vor allem im Abschluss besser zu agieren. Das Spiel findet bereits am Dienstag, 13. Juli um 19 Uhr auf dem Koblenzer Rot-Weiß-Platz auf dem Oberwerth statt.
Spielerkader im Spiel gegen Mülheim: Jordi Bolz, Max Schmidt, Daniel Herbst, Lezi Movambu, Beni Saftig, Jonas Hengesberg, Alessio Albino, Ben Schmidt, Martin Breil, Jeff Ampadu, Tareq Omar, Dejan Mijackovic.
(bu)
Kreisliga A: Zweite Mannschaft geht mit 22 Spielern in die neue Saison
Die Vorbereitung hatte gerade erst begonnen, da stand für die zweite Mannschaft schon wieder das erste Pflichtspiel an. Im wegen Corona in die neue Spielzeit verschobenen Kreispokal-Achtelfinale der Saison 2020/21 unterlag das Team von Trainer Kevin Müller am Sonntag dem Ligakonkurrenten SG Kempenich nach lange ausgeglichenem Verlauf mit 0:3.
„Durch einen individuellen Fehler haben wir den Faden verloren und hatten dann auch nicht mehr die Körner, um das Spiel zu drehen“, sagt Müller. Zu einem so frühen Zeitpunkt der Vorbereitung sei das jedoch ganz normal. Das Spiel zeigt Müller jedoch auch, wo er in den rund fünf Wochen bis zum Kreisliga-A-Saisonstart Mitte August bei seinem Team noch ansetzen muss. „Wir müssen fit werden, das hat man jetzt auch gegen Kempenich gemerkt“, sagt er.
Um auch in dieser Spielzeit in der Kreisliga A zu bestehen, setzt Müller auf einen 22 Mann starken Kader. Neben vier Neuen aus der eigenen A-Jugend ist Außenverteidiger Pascal Schiffers (Ellingen) der einzige externe Neuzugang. Personell dürfte es ab Herbst dennoch enger werden, dann zieht es vier Spieler weiter weg zum Studium. Auch sonst seien aus privaten und beruflichen Gründen nicht immer alle Teammitglieder verfügbar. Kompromisse die man laut Müller als Trainer einer zweiten Mannschaft eingehen muss.
In der nach sieben Spielen abgebrochenen Vorsaison konnte die Rheinlandliga-Reserve mit sechs Punkten nur die Konkurrenten SC Saffig und Rheinland Mayen in der Tabelle hinter sich lassen. Beide hätten sich allerdings gut verstärkt, sagt Müller. „Ich glaube, dass die A-Klasse in diesem Jahr besser ist als im letzten Jahr.“
Die Vorbereitung der SG 99 Andernach II im Überblick:
Sa, 26. Juni, 16 Uhr: FC Plaidt (A) 7:0
So, 1. Juli, 19.30 Uhr: SC Bendorf-Sayn (A) 4:1
So, 4. Juli, 14.30 Uhr: SG Kempenich (H, Kreispokal) 0:3
Do, 8. Juli, 20 Uhr: FC Plaidt (A)
So, 11. Juli, 12.30 Uhr: Spfr. Miesenheim (H)
Sa, 17. Juli, 18 Uhr: FC Metternich II (A)
Fr, 30. Juli, 19.30 Uhr: Spfr. Miesenheim II (A)
Sa, 31. Juli, 19 Uhr: SG Niederzissen (H)
Sa, 7. August, 16.30 Uhr: TuS Hausen (A)
(mlat)
Weiterer Neuzugang: SG 99 geht gestärkt in die Testspielwochen
Wenn die SG 99 Andernach am Freitagabend mit dem Testspiel beim SV Roßbach/Verscheid (19:30 Uhr, Roßbach) in die Saisonvorbereitung startet, ist der Kader wieder etwas größer geworden. Mit Oliver Kubatta kehrt nach einer Saison beim SV Windhagen ein altbekanntes Gesicht zurück nach Andernach.
„Ich bin richtig froh, dass wir ihn zurückgeholt haben“, sagt Trainer Kim Kossmann. Der 21-jährige Linksfuß Kubatta, einst Rheinlandpokalsieger mit der A-Jugend der SG 99, fühlt sich vornehmlich auf der offensiven Außenbahn wohl. „Er ist ein Eins-gegen-Eins-Spieler, wie man sie heutzutage noch selten hat“, sagt Kossmann. „Er wird uns auf jeden Fall fußballerisch wie menschlich verstärken.“
Abgesehen vom Neuzugang sorgt auch der aktuelle Zustand seiner Mannschaft bei Kossmann für gute Laune. „Die Jungs haben schon vor der Vorbereitung einiges getan. Das merkt man auch im Training. Wir sind relativ weit“, sagt er. „Deswegen haben wir auch kurzfristig das Testspiel gegen Roßbach vereinbart.“
Dass die Vorbereitungszeit nicht zu den Lieblingswochen der Spieler gehört, weiß er noch aus seiner eigenen aktiven Rheinlandliga-Zeit. „Da müssen wir jetzt leider Gottes durch“, sagt er. „Weil wir letztes Jahr schon gemerkt haben, dass unsere Fitness bei 100 Prozent sein muss, damit wir Erfolg haben.“
(mlat)
Neue Corona-Regeln: SG 99 erstmals wieder im Mannschaftstraining
Auf dem Andernacher Kunstrasenplatz spielten sich am Mittwochabend Szenen ab, die monatelang undenkbar waren. Unter der Leitung von Trainer Kim Kossmann standen 16 Feldspieler und drei Torhüter der Rheinlandliga-Herren auf dem Feld und trainierten. Gemeinsam, mit Ball und ohne Videokonferenz. So wie es einst normal und über ein halbes Jahr lang verboten war. Möglich wurde das durch die niedrige Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Mayen-Koblenz und die neue Corona-Bekämpfungsverordnung in Rheinland-Pfalz, die am Mittwoch in Kraft trat. Seitdem ist Kontaktsport mit bis zu 20 Personen plus Trainer im Freien wieder erlebt, Genesene und Geimpfte nicht mitgerechnet.
„Die Freude, die Jungs wieder zusammenhaben zu können, ist riesig“, sagt Kossmann zum ersten richtigen Training im Jahr 2021. „Die vergangene Saison ist spätestens jetzt abgehakt und der Fokus liegt ganz auf der neuen Spielzeit.“ Dann will der Tabellenerste der abgebrochenen Saison 2020/21 wieder neu angreifen. Dabei helfen sollen auch vier „Neuzugänge“ aus dem eigenen Verein, die am Mittwoch erstmals dabei waren: Tim Schönhals, Drilon Demiraj, Florian Dünker (alle eigene Jugend) und Tobias Wagner (2. Mannschaft).
Während beim ersten Training bei den Spieler noch die Freude über den Fußball und das Wiedersehen überwog, wird es für die Mannschaft dann bald auch wieder ernster. Den offiziellen Vorbereitungsbeginn hat Kossmann auf den 14. Juni gelegt, die neue Rheinlandliga-Saison beginnt dann vermutlich Mitte August. Vorausgesetzt die Corona-Pandemie meldet sich nicht mit einer vierten Welle zurück.
(mlat)
0:6 in Frankfurt: SG 99 kassiert eine historische Niederlage
In zuvor 52 Spielen der 2. Frauenfußball-Bundesliga seit 2017 hatte die SG 99 Andernach nie mehr als fünf Gegentreffer einstecken müssen. Die gab es nun nach einer indiskutablen Vorstellung bei Eintracht Frankfurt II gleich in einer einzigen Halbzeit: Mit sage und schreibe 0:6 (0:1) gingen die favorisierten Bäckermädchen im Stadion am Brentanobad unter und leisteten dem Gastgeber somit unfreiwillig Schützenhilfe im Abstiegskampf. In den bisherigen 14 Saisonspielen war der SG 99 immer wenigstens ein Tor geglückt, aber selbst ein derartiges Erfolgserlebnis blieb dem Tabellenzweiten an diesem gebrauchten Nachmittag verwehrt. Trainerin Isabelle Hawel wirkte konsterniert und auch etwas sprachlos, gab dann aber zur Protokoll: „Wir hatten uns neue Ziele gesetzt und wollten hier unbedingt gewinnen. Das, was wir dann gezeigt haben, war aber nicht mal ansatzweise Zweitliga-tauglich. Es war ein Warnschuss zur rechten Zeit, dass in dieser Klasse nichts von alleine läuft. Gerne hätten wir das nach einer bisher herausragenden Saison souverän zu Ende gebracht.“
Eine halbe Stunde lang hatte rein gar nichts nach diesem Debakel ausgesehen. Andernach war optisch etwas überlegen, die Eintracht hatte dagegen die bis dato einzige Chance des Spiels. Johanna Berg scheiterte aber freistehend kläglich im Duell mit Torhüterin Kathrin Günther (19.). Besser machte es die Nummer 18 der Frankfurterinnen bei ihrer nächsten Gelegenheit, mit einem Distanzschuss düpierte sie die zu weit vor ihrem Gehäuse postierte Günther (32.). Danach verlor die SG 99 den Faden. Berg (34.) und Kara Bathmann (35.) hätten schon auf 2:0 stellen müssen, scheiterten aber jeweils am Aluminium. Mit einem offensiv orientierten Doppelwechsel zur Pause peilten die Gäste im zweiten Abschnitt die Trendwende an. Aber auch dieser Personaltausch brachte nicht die gewünschte Wirkung. Im Gegenteil: Kaum 120 Sekunden nach Wiederanpfiff düpierte Nina Neumann die unaufmerksame Andernacher Defensive – 2:0. Diesen Nackenschlag hatte die SG 99 kaum weggesteckt, da schlug Frankfurt ein weiteres Mal durch Leonie Köster zu – 3:0 (53.).
Knapp 20 Minuten lang hielt der Favorit weiteres Unheil vom eigenen Gehäuse fern, dann zog die spielfreudige Eintracht wieder die Zügel an. Tomke Schneider (71.) und Vanessa Nagy (73.) erhöhten auf 5:0, eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit machte Köster mit ihrem zweiten Treffer des Tages das halbe Dutzend voll. Was blieb, war blanke Enttäuschung in Reihen des Andernacher Teams. Bis zur allerletzten Aufgabe am Sonntag, 6. Juni (14 Uhr), beim meisterlichen Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln bleiben nun knapp zwei Wochen, um diese historische Pleite aus den Köpfen zu bekommen. Hawel: „Vielleicht haben wir zuletzt nach dem frühzeitigen Klassenverbleib unterbewusst ein wenig den Druck rausgenommen. Da werden wir jetzt gegensteuern.“
Derweil spitzt sich die Lage im Abstiegskampf zu, nicht zuletzt auch aufgrund einer Spielabsage wegen eines positiven Covid-19-Befunds. Schlusslicht 1. FFC Niederkirchen konnte daher am Sonntag nicht in Köln antreten, womöglich auch nicht zum Nachholspiel am Mittwoch in Frankfurt. Damit könnte die Saison bei weiterhin vier offenen Spielen des Tabellenletzten nicht am 6. Juni ihr geplantes Ende nehmen. Zur Erinnerung: Drei Teams steigen direkt ab, der Sechstplatzierte muss überdies in die Relegation mit dem Pendant aus der Nordstaffel. Neben Niederkirchen ist im Süden auch Würzburg so gut wie nicht mehr zu retten. Hoffenheim II, Saarbrücken und Frankfurt II kämpfen im Fernduell gegen den drohenden Sturz in die Regionalliga.
So sehr sich Laura Weißenfels (mit der Nummer 23 auf der Hose) hier in luftiger Höhe auch bemüht, sie und ihre Andernacher Teamkolleginnen (links dahinter Kathrin Schermuly) bekamen beim ernüchternden 0:6 in Frankfurt kaum ein Bein auf den Boden Foto: Tobias Jenatschek