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Vorbericht: Mit frischem Schwung nach Freiburg – SG 99 will Abstiegsplatz verlassen

Nach der zweiwöchigen Länderspielpause geht die SG 99 Andernach gut erholt und hoch motiviert in das richtungsweisende Kellerduell der 2. Bundesliga beim SC Freiburg II (Sonntag, 11 Uhr). Trotz des umjubelten 1:0-Heimsiegs gegen den FSV Gütersloh durch Alina Wagners entscheidenden Kopfballtreffer kurz vor Schluss stehen die Bäckermädchen aktuell noch immer auf einem Abstiegsplatz. Genau das möchte das Team von Isabelle Hawel und Thomas Strotzer an diesem Wochenende unbedingt ändern.

Die Rechnung dafür ist klar: Ein Sieg gegen den Tabellenletzten aus Freiburg ist Pflicht, während gleichzeitig der SV Weinberg, der momentan den rettenden Nichtabstiegsplatz belegt, beim FC Bayern München II leer ausgehen sollte. Durch die bessere Tordifferenz könnte die SG 99 bei Punktgleichheit endlich über die Abstiegszone springen.

Trainer Thomas Strotzer bleibt vorsichtig optimistisch: „Rechenspiele helfen aktuell nicht weiter, da vieles ungewiss bleibt. Wichtig ist, jetzt zu liefern – drei Punkte in Freiburg sind Pflicht.“ Gemeinsam mit Trainerkollegin Isabelle Hawel versucht Strotzer, den Druck auf die Mannschaft dennoch bewusst zu minimieren und gibt dem Team klare Impulse für Sonntag mit auf den Weg.

Die kurze Erholungspause in den letzten zwei Wochen tat der Mannschaft spürbar gut. „Die freie Zeit wurde genutzt, um neue Kraft zu tanken. Seit Montag sind alle Spielerinnen wieder voll im Training“, berichtet Strotzer. Die personelle Lage bleibt trotzdem angespannt: Isabel Pfeiffer fällt weiterhin verletzt aus, Sarah Klyta ist gesperrt, und hinter Kathrin Schermulys Einsatz steht aufgrund eines Zehenbruchs noch ein Fragezeichen.

Wieder voll dabei ist hingegen Alina Wagner, die nach ihrem wichtigen Treffer gegen Gütersloh zuletzt in der zweiten Mannschaft zusätzliche Spielpraxis sammeln konnte. Auch am Sonntag könnte sie als Jokerin erneut eine entscheidende Rolle übernehmen.

Die SG 99 Andernach fährt selbstbewusst nach Freiburg und möchte das Spiel frühzeitig in die gewünschte Richtung lenken. „Wir werden offensiv auftreten, dominant agieren und die Freiburgerinnen gar nicht erst ins Spiel kommen lassen“, kündigt Strotzer an. Entscheidend werde am Sonntag vor allem die richtige Einstellung sein: „Die Mannschaft vertraut voll auf ihre Mentalität – wenn sie diese zeigt, kommen die drei Punkte mit nach Andernach.“




Mit nur zwei Auswechselspielern: Bäckerjungen verlieren in Bitburg

Um die Personalsituation seiner Mannschaft ist Andernachs Trainer Kim Kossmann in diesen Wochen ausnahmsweise nicht zu beneiden. Mit nur 13 Spielern reisten die Bäckerjungen am Freitagabend zum Rheinlandliga-Spiel nach Bitburg. Für Punkte reichte es dabei nicht: Andernach verlor verdient mit 2:4 (2:2). „Wie so oft war für uns auswärts nichts zu holen“, sagt Kossmann.

Ein Doppelschlag von Simon Floß brachte die Gastgeber schon früh in Führung. Beim 1:0 (6.) sah Andernachs Torhüter Luca Jordi Bolz nicht gut aus, beim 2:0 (14.) die gesamte Innenverteidigung. Die Bäckerjungen brauchten 40 Minuten, um halbwegs ins Spiel zu finden, zeigten sich dann aber effektiv. Nach einem schönen Flugball von Noah Wilbert, traf Gafur Seker zum 2:1 (43.). Als kurz darauf Benjamin Saftig im gegnerischen Strafraum gefoult wurde, nutzte Nils Wambach den fälligen Elfmeter zum 2:2-Ausgleich (45. +1). „So gingen wir trotz keiner guten Halbzeit noch mit einem Unentschieden in die Pause“, sagt Kossmann.

Beinahe hätten die Bäckerjungen nach Wiederanpfiff die Partie sogar vollkommen gedreht. Daniel Herbst setzte sich über außen durch, spielte den Ball aber nicht sauber genug quer. Stattdessen traf im Gegenzug Joshua Bierbrauer zum 3:2 für Bitburg (48.). „Da haben wir wieder einmal nicht konsequent genug verteidigt“, sagt Kossmann. Die Vorentscheidung fiel nach einem missglückten Klärungsversuch von Wilbert, der dabei Mbongo Dieucy Mayindombe, dem Torschützen zum 4:2, den Ball in den Fuß spielte (59.).

In der Schlussphase verursachte der unglücklich agierende Bolz dann noch einen Foulelfmeter für Bitburg, machte seinen Fehler mit der anschließenden Parade allerdings wieder wett (84.). So blieb es bis zum Abpfiff beim Zwei-Tore-Vorsprung der Gastgeber.

Es spielten: Bolz, P. Schmitz, Wilbert, Schiffers, Regehr (73. Neunheuser), Demiraj, Saftig, Herbst, Seker (85. Datz), Dolon, Wambach

SR: Moritz Schillo (Wittlich)

Zuschauer: 250

Tore: 1:0/2:0 Floß (6./14.), 2:1 Seker (43.), 2:2 Wambach (45.+1, Foulelfmeter), 3:2 Bierbrauer (48.), 4:2 Mayindombe (59.)

Besonderheit: Luca Jordi Bolz hält einen Foulelfmeter von Nico Fuchs (Bitburg, 84.).

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 am Samstag, 12. April um 14 Uhr. Dann gastiert der SV Rot-Weiss Wittlich auf dem Andernacher Kunstrasen.

(mlat)




Erleichterung pur: SG 99 feiert wichtigen 1:0-Heimsieg gegen Gütersloh

Mit einem knappen, aber umso wichtigeren 1:0-Erfolg gegen den FSV Gütersloh melden sich die Bäckermädchen im Abstiegskampf der 2. Bundesliga eindrucksvoll zurück. Dank des Dreiers verkürzt die SG 99 den Rückstand auf den rettenden 11. Tabellenplatz auf drei Punkte – und bleibt im Rennen um den Klassenerhalt.

Das Tor des Tages durch Alina Wagner (Foto: Norina Tönges)

Der Treffer des Tages fiel spät, aber verdient: In der 83. Minute stieg Alina Wagner nach einer punktgenauen Flanke von Leonie Wäschenbach am höchsten und köpfte den Ball unhaltbar ins Netz. Die Jokerin, die sich erst kürzlich nach längerer Pause über die zweite Mannschaft wieder herangekämpft hatte, hatte vor der Partie angekündigt: „Ich mach’ ein Tor.“ Gesagt, getan – und das mit Nachdruck. „Jeder träumt von so einem Tor, und ich habe es gemacht“, freute sich die Matchwinnerin nach Abpfiff.

Die Torschützin im Interview mit dem SWR Fernsehen.

Doch bis zum erlösenden Treffer war es ein echter Kraftakt. Beide Teams agierten nervös, im Spiel dominierten Zweikämpfe, Fehlpässe und eine gehörige Portion Abstiegskampf. Die Gäste aus Gütersloh hatten in der Anfangsphase sogar die beste Chance: Nach einem missglückten Rückpass traf Celina Baum jedoch nur den Pfosten – Glück für Andernach.

Nach dem Führungstor wurde es noch einmal hektisch: Sarah Klyta sah wegen angeblichen Zeitspiels die Gelb-Rote Karte, sodass die SG die letzten Minuten in Unterzahl überstehen musste. Doch mit vereinten Kräften und der lautstarken Unterstützung der Fans hielt das Team den Vorsprung über die Zeit.

Erleichterte Trainerin Isabelle Hawel und Trainer Thomas Strotzer

Trainerin Isabelle Hawel zeigte sich nach dem Spiel spürbar erleichtert: „Wenn wir heute nicht gewonnen hätten, wäre es fast unmöglich gewesen. Jetzt sind wir weiter in der Verlosung.“ Gemeinsam mit Co-Trainer Thomas Strotzer hatte sie das Team emotional auf das Spiel eingeschworen: „Als Tabellenletzter wollten wir ein neues Kapitel beginnen – mit Kampf, Leidenschaft und dem Willen, das Tor zu machen.“

Zufriedene Gesichter beim gesamten Team

Die Mannschaft lieferte – und sicherte sich so drei enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf. Hawel fasste die Stimmung zusammen: „Jetzt beginnt unsere Aufholjagd. Die Geschichte kann noch richtig gut werden.“

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Nächstes Spiel:
Dienstag, 01.04.25 18:30 Uhr – Testspiel gegen die Nationalmannschaft der Polizei in Andernach (Kein Scherz!)

Wir zählen auf eure Unterstützung – gemeinsam für den Klassenerhalt! 💙⚽




3:0 gegen Wissen – Ersatzgeschwächte Bäckerjungen zurück in der Erfolgsspur

Die Vorzeichen für die SG 99 Andernach standen an diesem Samstagnachmittag gar nicht mal so gut. Nach zwei deftigen Niederlagen wurde auch noch die Personaldecke immer dünner. Neben den bereits zuvor Verletzten fielen gegen den VfB Wissen auch noch Philipp Schmitz und Daniel Neunheuser krank und Alexis Weidenbach privat verhindert aus. Umso zufriedener war Trainer Kim Kossmann mit dem souveränen 3:0 (0:0) seiner sehr jungen Mannschaft – ohne einen einzigen Spieler in der Startelf, der vor dem Jahr 2000 geboren wurde: „Das war top, wir haben total verdient gewonnen.“

Nach einem eher müden Fußballspiel vor der Pause dominierten die Bäckerjungen dabei in der zweiten Halbzeit deutlich. Nach einer Flanke von SG-Torjäger Nils Wambach traf Gian Luca Dolon zum verdienten 1:0 (54.), fünf Minuten später verwandelte Wambach einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter zum 2:0. „Wir haben generell sehr leidenschaftlich verteidigt. Nach der Pause haben wir uns dann auch mit dem Ball sehr gesteigert“, sagt Kossmann.

Als Filip Reintges wegen eines groben Foulspiels die Rote Karte sah (65.), eine laut Kossmann „sehr harte Entscheidung“, stieg die Hoffnung der Wissener, doch noch etwas Zählbares aus Andernach mitzunehmen. Stattdessen traf Dolon nach guter Einzelleistung zum 3:0 (73.), während die Gäste aus dem Westerwald über 90 Minuten hinweg völlig harmlos blieben. „Wir waren mit zehn Mann deutlich besser als die mit elf Mann“, sagt Kossmann. Der so wichtige Heimsieg war so auch in Unterzahl zu keinem Zeitpunkt gefährdet.

Es spielten: Bolz, Wilbert, Saftig, Schiffers, Herbst, Demiraj, Reintges, Wingenbach (71. Regehr), Seker (59. Welter), Dolon (88. Dshabrailow), Wambach

SR: Patrick Heim (Hohenstein)

Zuschauer: 150

Tore: 1:0/3:0 Dolon (54./73.), 2:0 Wambach (59., Foulelfmeter)

Besonderheit: Rote Karte gegen Filip Reintges (Andernach) wegen groben Foulspiels (65.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Freitag, 4. April um 20 Uhr beim FC Bitburg.

(mlat)

Gafur Seker (l.) konnte sich bei seinem Heim-Startelfdebüt über einen ungefährdeten Sieg freuen. Foto: René Weiss

 




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 11

Die elfte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in der Saison 2024/25 zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den FSV Gütersloh (Sonntag, 30. März, 14 Uhr auf dem Stadion-Rasenplatz) gibt’s HIER als digitale Version (30 Seiten / 14,2 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Vorbericht: SG 99 Andernach vor Schicksalsspiel gegen Gütersloh

Mit dem Heimspiel gegen den FSV Gütersloh startet für die Bäckermädchen am Sonntag (14 Uhr) die entscheidende Phase der Saison. Im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Frauen-Bundesliga zählt für die SG 99 Andernach nur eines: ein Sieg.

„Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Die Botschaft von Trainer Thomas Strotzer vor dem Duell mit dem Tabellenvorletzten ist eindeutig: „Ein Sieg ist alternativlos.“ Nach nur einem Erfolg seit dem 10. Spieltag und einer ernüchternden 1:4-Niederlage beim Spitzenteam aus Meppen ist klar: Gegen direkte Konkurrenten müssen Punkte her – und zwar sofort. Der FSV Gütersloh steckt selbst tief im Abstiegskampf und reist mit neun Niederlagen in Folge im Gepäck nach Andernach. Doch unterschätzen will Strotzer die Gäste keinesfalls: „Trotzdem wird Gütersloh versuchen, gegen uns den Bock umzustoßen.“

Endlich wieder auf heimischem Rasen
Ein Hoffnungsschimmer für das Team: Die Rückkehr ins Andernacher Stadion auf Naturrasen. Nach fünf Heimspielen auf dem Ausweichplatz in Mendig (nur ein Punkt) soll der vertraute Untergrund neuen Schwung bringen. „Der Gegner trainiert und spielt auf Kunstrasen, wir konnten uns wieder an unseren Platz gewöhnen – das kann ein Vorteil sein“, glaubt der Coach. Den letzten Heimdreier gab es am 8. Spieltag – ein 1:0 gegen Freiburgs Zweitvertretung.

Seit dem Hinspiel schmerzlich vermisst: In Gütersloh zog sich Stürmerin Antonia Hornberg eine schwere Fußverletzung zu und fehlt seitdem.

Volle Konzentration, keine Brechstange
Trotz der brenzligen Tabellensituation ruft Strotzer keine „totale Offensive“ aus: „Die Brechstange hilft nicht immer. Wir müssen erst mal wieder hinten stabil stehen.“ Dennoch ist allen im Team bewusst, dass nur Tore den Weg zum Erfolg ebnen. Die knappen Niederlagen gegen Mönchengladbach und Ingolstadt schmerzen noch immer – da war mehr drin. „Vielleicht haben manche die Lage ein bisschen unterschätzt“, so Strotzer. Doch nun sei das Bewusstsein für die Ernsthaftigkeit der Situation geschärft: „Wir sind überzeugt, dass wir die Teams unserer Kragenweite alle schlagen können.“

Dankbar nach Mendig, fokussiert nach vorn
Teammanager Bodo Heinemann vergisst trotz aller sportlichen Sorgen nicht, Danke zu sagen: „Wir sind den Mendigern sehr dankbar für ihre Gastfreundschaft – das sind alles nette Menschen. Für die Niederlagen kann dort niemand etwas.“ Und auch für die Zukunft steht fest: Wenn der Rasen wieder gesperrt ist, kehrt man gerne zurück. Doch das nächste Ziel ist klar: Zweitligaverbleib sichern.

Am Sonntag geht es also um viel – vielleicht sogar um alles. Der Verein, das Trainerteam und die Spielerinnen setzen auf die Unterstützung der Fans im Stadion. Jetzt gilt es.




1:4 in Meppen – SG 99 rutscht tiefer in den Abstiegskampf

Die Bäckermädchen haben im Auswärtsspiel beim SV Meppen die nächste Niederlage hinnehmen müssen. Beim Tabellendritten der 2. Frauen-Bundesliga unterlagen die Bäckermädchen mit 1:4 (0:1). In der Tabelle wächst der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze auf sechs Punkte an – bei nur noch sieben verbleibenden Spielen.

Trotz eines engagierten Auftritts in der ersten Hälfte reichte es erneut nicht für Zählbares. Bereits in der 3. Minute vergab Carolin Schraa eine große Gelegenheit zur Führung, Maren Weingarz scheiterte per Freistoß an Aluminium. Die Gastgeberinnen agierten effektiver und gingen in der 25. Minute durch Selma Licina in Führung, nachdem Andernach den Ball nicht entscheidend aus dem Strafraum klären konnte.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Meppen durch Ayleen Seyen (52.) auf 2:0, ehe Weingarz im Anschluss an eine Ecke der 1:2-Anschlusstreffer gelang (54.). Hoffnung keimte nur kurz auf: Zwei weitere Gegentreffer durch Laura Bröring (62., 76.) besiegelten die Niederlage.

„Im Vergleich zur Vorwoche war das heute eine verdiente Niederlage“, sagte SG-Trainerin Isabelle Hawel. „Wir hatten zu viele einfache Ballverluste, sind erneut in gefährliche Konter gelaufen und haben die nötige Geschwindigkeit in der Defensive vermissen lassen.“

Der Druck bleibt hoch: In den kommenden Wochen stehen mit Gütersloh und Freiburg direkte Konkurrenten im Tabellenkeller auf dem Spielplan. Zwei Partien, die für die SG 99 schon jetzt Endspielcharakter haben.

Highlights: hier

Statistik zum Spiel: hier




Wiedergutmachung gescheitert: SG 99 verliert in Kirchberg mit 0:4

Vier Tage nach dem 2:7 in Linz wollten unsere Bäckerjungen beim TuS Kirchberg wieder ihr besseres Gesicht zeigen. Gelungen ist ihnen das nicht wirklich. Am Ende musste sich die SG 99 Andernach mit 0:4 (0:1) geschlagen geben.

Wie schon im Spiel zuvor deutete sich die deutliche Niederlage in der ersten Halbzeit zunächst nicht an. Im Gegenteil: Gian Luca Dolon hätte Andernach nach Vorarbeit von Marius Wingenbach nach 20 Minuten in Führung bringen müssen, verfehlte allerdings aus einem Meter das Tor. Besser machte es auf der Gegenseite Jannik Auler, der den fehlenden Gästezugriff im Zentrum zur Kirchberger 1:0-Pausenführung nutzte (42.). Andernachs Torhüter Luca Jordi Bolz war da bereits nicht mehr auf dem Platz, musste nach einem Zweikampf mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt werden (39.).

„Wir kamen eigentlich ganz okay aus der Halbzeit, haben es nicht schlecht gemacht“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann. Dann vertändelte Ersatztorhüter Dominik Klein im Eins-gegen-Eins-Duell mit Kirchbergs Florian Daum den Ball und legte den Gastgebern das 2:0 vor (55.). Von diesem Zwei-Tore-Rückstand erholten sich die Bäckerjungen nicht mehr, kassierten stattdessen in der Schlussphase weitere Treffer. Nach einem einfachen Doppelpass traf Casian Samoila zum 3:0 (81.), nach einer Standardsituation sorgte Kevin Engelmann für den 4:0-Endstand (86.).

Erstmals nicht mehr zum Andernacher Kader gehörte in Kirchberg übrigens Oliver Kubatta. Verein und Spieler gehen künftig getrennte Wege. Die SG 99 Andernach wünscht Kubatta dafür alles Gute.

Es spielten: Bolz (39. Klein), Wilbert (61. Weidenbach), Ph. Schmitz, Schiffers, Demiraj (61. Herbst), Neunheuser (82. Regehr), Saftig, Wingenbach, Reintges, Seker (61. Wambach), Dolon

Schiedsrichter: Matthias Munkler (Trier)

Zuschauer: 85

Tore: 1:0 Auler (42.), 2:0 Daum (55.), 3:0 Samoila (81.), 4:0 Engelmann (86.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 am Samstag, 29. März um 14 Uhr. Dann gastiert der VfB Wissen auf dem Andernacher Kunstrasen.

(mlat)




Vorbericht: Mit Kampfgeist nach Meppen

Der Endspurt in der 2. Frauen-Bundesliga hat begonnen – und für die SG 99 Andernach werden die verbleibenden Spiele immer entscheidender. Am kommenden Sonntag (11 Uhr) wartet mit dem SV Meppen eine der Top-Mannschaften der Liga. Doch die „Bäckermädchen“ reisen mit dem klaren Ziel in die Hänsch-Arena, Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu erkämpfen.

Nach der knappen 1:2-Niederlage gegen den FC Ingolstadt war die Enttäuschung groß, denn trotz zahlreicher Chancen blieb die SG 99 punktlos. Trainer Thomas Strotzer sieht dennoch positive Ansätze: „Wir haben es im Prinzip gut gemacht und uns viele Möglichkeiten erspielt – darauf müssen wir aufbauen.“ Der Kampfgeist der Mannschaft ist ungebrochen, und Strotzer stellt klar: „Wir gehen jetzt jedes Spiel so an, als ob es unser letztes wäre. Zurückhaltung ist nicht mehr angebracht.“

Der SV Meppen musste sich am vergangenen Wochenende erstmals seit vier Monaten geschlagen geben. Beim 0:1 gegen den SC Sand stoppte ein später Freistoßtreffer den starken Lauf der Emsländerinnen. Nun will das Team von Thomas Pfannkuch zurück in die Erfolgsspur und mit einem Sieg wieder auf den dritten Tabellenplatz springen. Doch die Andernacherinnen werden sich nicht kampflos geschlagen geben – schon das torlose Remis in der Hinrunde hat gezeigt, dass sie dem Favoriten Probleme bereiten können.

Personell kann Strotzer fast aus dem Vollen schöpfen, lediglich der Ausfall von Isabel Pfeiffer schmerzt. Dafür könnten Sarah Klyta oder Neuzugang Paula Petri eine größere Rolle spielen. „Wir haben einige Optionen und werden am Sonntag eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz schicken“, so Strotzer. Erinnerungen an die Vorsaison machen Mut: Damals gewann die SG 99 in Meppen mit 1:0 – ein Ergebnis, das sich die Andernacherinnen nur zu gerne erneut wünschen würden.




2:7 in Linz – Bäckerjungen erleben bitteren Fußballabend

Alles Gute, das Kim Kossmann über dieses Rheinlandligaspiel zu sagen hatte, richtete sich an die Gastgeber: „Es ist beeindruckend, wie Linz Fußball spielt. Sie waren in allen Belangen besser als wir.“ Zuvor hatte Andernachs Trainer erlebt, wie seine Mannschaft beim 2:7 (0:3) böse unter die Räder kam – in einem Spiel, in dem es 40 Minuten lang keineswegs nach einem bitteren Abend für die Gäste aussah.

„Vorher waren wir nicht einmal die schlechtere Mannschaft“, sagte Kossmann und meinte damit die Zeit vor dem rekordverdächtigen Sechs-Minuten-Hattrick von Fabio Schopp. Erst nutzte der einen einfachen Pass in die Schnittstelle der Andernacher Abwehr zum 1:0 (42.), dann traf er per Distanzschuss zum 2:0 (45.), um schließlich noch vor der Pause nach Querpass von Florian Mamuti auf 3:0 zu erhöhen (45.+2). Es war der Knockout für defensiv anfällige Gäste.

Schon vor dem Schopp-Dreierpack hatten die Linzer immer wieder Lücken zwischen den drei zentralen Andernacher Verteidigern gefunden, diese aber noch nicht gut genug genutzt. Adis Siljkovic (16.), Schopp (24.) und Manuel Rott (32.) hätten durchaus bereits früher für die Linzer Führung sorgen können. Insgesamt hielten die Gäste allerdings zunächst gut dagegen und erspielten sich auch eigene Möglichkeiten – die beste vergab Gian Luca Dolon schon nach fünf Minuten.

Zur Pause stellte Kossmann hinten auf eine Viererkette um und kurz sah es so aus, als ob die Bäckerjungen wieder ins Spiel finden würden. Eine sehenswerte Flanke des eingewechselten Hannes Lutz drückte Nils Wambach dann auch zum schnellen 3:1 über die Linie (53.). Doch spätestens mit dem vierten Schopp-Treffer zum 4:1 (58.) war klar, dass das hier nicht der Abend der Andernacher werden würde.

In einem nun zeitweise ruppig und nickliger werdenden Spiel hatten die Linzer auf jede Andernacher Offensivaktion die bessere Antwort. Benjamin Saftig brachte die Gäste mit einem sehenswerten Freistoßtreffer noch einmal auf 4:2 heran (71.), der Rest war eine reine Linzer Angriffsshow. Nach einer Ecke traf Luca Eric Kirschbaum zum 5:2 (73.), nach Mamuti-Vorarbeit steuerte Schopp sein fünftes Tor zum 6:2 bei (80.), ein Steilpass auf Moritz Rott leitete den 7:2-Endstand ein (86.). Nach zuletzt drei Siegen in Folge wurde dieser Abend in Linz eine heftige Andernacher Stimmungsbremse.

Es spielten: Bolz, Wilbert (46. Herbst), P. Schmitz, Weidenbach, Regehr (46. Lutz), Neunheuser, Wingenbach (61. Schiffers), Saftig (77. Kubatta), Reintges (61. Demiraj), Dolon, Wambach

SR: Pascal Wagener (Neunkhausen)

Zuschauer: 200

Tore: 1:0/2:0/3:0/4:1/6:2 Schopp (42./45./45.+2/58./80.), 3:1 Wambach (53.), 4:2 Saftig (71.), 5:2 Kirschbaum (73.), 7:2 Rott (86.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 23. April um 15.30 Uhr beim TuS Kirchberg.

(mlat)

Anders als im Hinspiel war Fabio Schopp an diesem Abend in Linz nicht zu stoppen. Archiv-Foto: René Weiss