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Serie im 19. Spiel gerissen: SG 99 verliert mit 1:2 bei der U20 des VfL Wolfsburg

Nach 18 Spielen ohne Niederlage ist die grandiose Erfolgsserie der Andernacher Zweitliga-Fußballerinnen gerissen. Eine Woche nach der enttäuschenden Nullnummer gegen Tabellenschlusslicht TSG Hoffenheim II mussten sich die Andernacher Frauen beim Vorletzten VfL Wolfsburg II nach 70-minütiger Unterzahl mit 1:2 (0:1) geschlagen geben und wirkten dabei, als habe sie in der Schlussphase neben dem Spielglück auch die Kraft verlassen. „Ich bin enttäuscht, aber auch stolz“, drückte SG-Trainer Florian Stein seine Gefühle nach dem Spiel aus. „Enttäuscht über die Niederlage, aber stolz auf meine Mädels, die trotz der widrigen Umstände ab der 20. Minute das Spiel dominiert und bis zur letzten Sekunde alles gegeben haben.“

Ungewohnt fahrig und unkonzentriert wirkten die Andernacherinnen gegen hoch motivierte Wölfinnen von Beginn an. Schon in der zweiten Minute nutzte VfL-Angreiferin Tessa Blumenberg einen haarsträubenden Fehlpass von Leonie Krump, um zum 1:0 ins leere Andernacher Tor zu treffen. Schwerer noch traf die Bäckermädchen der Platzverweis für Magdalena Schumacher, die schon nach 20 Minuten und zwei Fouls von Schiedsrichterin Sophie Fabienne Olivie bei deren Zweitliga-Debüt die Gelb-Rote Karte sah. Klar, dass Stein die Berechtigung des Platzverweises in Zweifel zog und der Unparteiischen die Zweitliga-Reife absprach, klar aber auch, dass der Verlust ihrer Kapitänin die Andernacherinnen zunächst mal aus dem Konzept brachte.

Gegen die aggressiv verteidigenden Wolfsburgerinnen, die zeitweise eine Art Manndeckung übers ganze Feld praktizierten und die SG schon im Aufbau attackierten, häufig mit Erfolg, blieb die optische Überlegenheit des Gästeteams ohne Ertrag. Erst kurz vor der Pause hatte Sarah Klyta die erste Andernacher Chance, wurde aber beim Abschluss gestört (44.).
Im zweiten Durchgang dauerte es acht Minuten, bis sich die Andernacherinnen klassisch auskontern ließen. Franziska Libske setzte sich im Strafraum durch, legte quer, und Tessa Blumenberg schob die Kugel ins leere Tor (54.). Danach stellte der VfL seine Offensivbemühungen weitgehend ein und verlegte sich ganz aufs Verteidigen. Andernach holte eine Ecke nach der anderen raus, allein in Durchgang zwei mehr als ein Dutzend, von denen nur eine zum Erfolg führte, als Carolin Schraa die Flanke von Leonie Stöhr am zweiten Pfosten über die Linie drückte (71.). Mehr wollte den Bäckermädchen an diesem Sonntag einfach nicht gelingen.

„Wir sind nun mal nicht so professionell aufgestellt, dass wir unsere Ausfälle problemlos ersetzen können“, schilderte Stein die Lage, „Heute standen bei uns fünf Mädels auf dem Platz, die angeschlagen sind und eigentlich gar nicht spielen dürften. Auf die, die heute gespielt haben, werde ich nichts kommen lassen.“ Statt dem 1. FFC Turbine Potsdam (1:1 beim Hamburger SV) mit einem Sieg die Tabellenführung wieder zu entreißen, sind die Andernacherinnen erst mal auf Platz drei „abgestürzt“. Ob sich das Blatt in den Heimspielen gegen Potsdam und den HSV wieder wenden lassen wird, weiß auch Trainer Stein nicht: „Maggis Platzverweis ist eine Vollkatastrophe. Noch weiß ich nicht, wer gegen Potsdam spielen soll.“ Mit einer Krise hat das allerdings nichts zu tun. „Wir sind ja nicht abgestiegen, sondern gehören immer noch zu den besten Mannschaften der Liga“, rückte Stein die Verhältnisse zurecht. „Und mit einem Sieg am nächsten Sonntag können wir die Potsdamer wieder überholen.“ Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: SG 99 Andernach gegen 1. FFC Turbine Potsdam am Sonntag, 12. Mai, um 11 Uhr.

Der (zu späte) Anschlusstreffer: Carolin Schraa erzielt in Wolfsburg ihr zehntes Saisontor für die Bäckermädchen, zu einem Punktgewinn sollte das unterm Strich aber nicht reichen. Foto: Tobias Jenatschek