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Wolfsburg-Spiel am 11. August bei soccerwatch.tv – DFB-Pokalspiel gegen Jena am 7. September

Wenn die Fußballfrauen der SG 99 Andernach am Sonntag um 11 Uhr im ersten Meisterschaftsspiel die Reserve des VfL Wolfsburg empfangen, hat endgültig der Alltag für die „Bäckermädchen“ in der 2. Bundesliga begonnen. Dieses Spiel ist nicht nur die Heimspielpremiere des Klassenneulings, sondern wird zugleich auch per Livestream bei soccerwatch.tv übertragen. Hier der Link: https://soccerwatch.tv/spiel/28931/
Derweil ist die 2. Runde im Wettbewerb um den DFB-Pokal ausgelost, die SG 99 trifft am Samstag, 7. September, um 15 Uhr zu Hause auf Bundesliga-Aufsteiger FF USV Jena.
Die Andernacher Mannschaft von Trainerin Isabelle Stümper ist in der 2. Bundesliga keineswegs ein unbeschriebenes Blatt, hatte sie doch bereits vor zwei Jahren ein kurzes Gastspiel in der damals noch zweigleisigen Liga. Nach Abstieg und sofortigem Wiederaufstieg gelobt das sowohl qualitativ als auch quantitativ verstärkte Team nun Besserung und strebt laut Aussage seiner Trainerin schnellstmöglich den Klassenverbleib an. Mit dem VfL Wolfsburg II stellt sich an der Stadionstraße allerdings ein Gegner vor, der in den vergangenen drei Jahren Abonnent auf den Titel „Zweitliga-Vizemeister“ war. In der abgelaufenen Saison überließen die Niedersachsen der Reserve des FC Bayern München nur denkbar knapp den Meisterpokal. Da jedoch sowohl Bayern als auch Wolfsburg mit ihrer „Ersten“ international die deutschen Aushängeschilder sind und seit Jahren die Bundesliga dominieren, trifft deren zweite Mannschaft das Los der Unaufsteigbarkeit.

Alles andere als eine Niederlage der SG 99 gegen diese renommierte Konkurrenz wäre demnach als Erfolg zu werten. In erster Linie dient die Begegnung als Gradmesser. „Wolfsburg ist der große Favorit. Dennoch möchten wir uns so teuer wie möglich verkaufen“, verspricht Stümper. „Wir wollen unbedingt zeigen, dass wir in der Zweiten Liga mithalten können, und vielleicht ist ja sogar eine Überraschung möglich“, ergänzt Andernachs Trainerin.Das nötige Selbstvertrauen dürften die Andernacherinnen bereits getankt haben, gewannen sie doch jüngst in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals mit 5:1 beim starken saarländischen Regionalligisten SV Göttelborn. Dieser Sieg war beileibe keine Selbstverständlichkeit, schließlich ist die unter dem Dach der SV 07 Elversberg angesiedelte Mannschaft durchsetzt mit Vertragsspielerinnen. Kopf der Mannschaft ist die 28-jährige Selina Wagner, langjährige Bundesliga-Spielerin beim SC Sand, dem SC Freiburg und dem VfL Wolfsburg. Speziell zwischen der 30. und 60. Minute spielte die SG 99 zur Freude des mit angereisten Anhangs nach dem 0:1-Rückstand wie aus einem Guss, dabei schoss sich Mittelfeldmotor Maren Weingarz in einen wahren Rausch.

Keine Frage, dass die Vierfachtorschützin zu den gesetzten Kräften am Sonntag gegen die Wolfsburger Reserve zählen dürfte. Wer ansonsten zur Startformation gehört, ließ sich Trainerin Isabelle Stümper nicht entlocken: „Wir habe eine ganze Reihe an wirklich guten Spielerinnen, da gibt dann mitunter der letzte Trainingseindruck den Ausschlag.“ Vom aktuellen 28er-Kader werden wohl nur zwei Spielerinnen nicht zur Verfügung stehen: Das ist zum einen Stümper selbst, die aktuell auf einen eigenen Einsatz verzichtet, und Neuzugang Emily Reuschenbach. Die 17-Jährige, im Vorjahr noch Spielführerin des U17-Bundesligisten SV Rengsdorf, brach sich Anfang Juni im letzten Spiel beim 1. FC Köln den Mittelfuß und wird nach eigener Aussage noch „sechs bis acht Wochen fehlen“. Was rechnerisch das Problem aufwirft, dass acht Aktive maximal im Zuschauerbereich einen Platz finden werden – für ein professionell arbeitendes Team aber keine seltene Angelegenheit.
„Ein positiver Start wäre schon wichtig“, erinnert sich die Trainerin nur höchst ungern an die Zweitliga-Saison 2017/18, als drei Niederlagen hintereinander mit nur einem Treffer Differenz gegen das spätere Spitzentrio die SG 99 rasch ans Ende des Zahlenwerks spülten. Auch diesmal hat es das Auftaktprogramm in sich: Nach dem Duell mit dem amtierenden Vizemeister müssen die Bäckermädchen eine Woche später zum SV Meppen reisen, der nur um einen Punkt am Aufstieg in die Erste Liga gescheitert war. Danach kommt die TSG 1899 Hoffenheim II ins Andernacher Stadion.
Starke Schwestern: Julia Schermuly (mit der Nummer 10 am Ball) und die etwas mehr als drei Jahre ältere Kathrin (im Hintergrund mit der 35 auf der Hose) kamen vom Zweitliga-Absteiger FSV Hessen Wetzlar zur SG 99 nach Andernach. Julia soll im Angriff für die nötigen Tore im Kampf um den Klassenverbleib sorgen, die erfahrene U20-Weltmeisterin (2014) soll hingegen im Mittelfeld die Fäden ziehen.⋌⋌Foto: Norbert J. Becker