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FVR-Präsidium hat entschieden: Kein Pflichtspielbetrieb mehr im Jahr 2020

Text: Fußballverband Rheinland – Foto: René Weiss

Im Rahmen einer per Videokonferenz durchgeführten Sitzung hat das Präsidium des Fußballverbandes Rheinland beschlossen, den derzeit ausgesetzten Pflichtspielbetrieb erst im Jahr 2021 fortzuführen. Dies vor dem Hintergrund, dass eine Aufnahme des Trainingsbetriebes nach aktuellem Stand frühestens ab dem 1. Dezember 2020 erfolgen kann – alle Spieler sind zu diesem Zeitpunkt allerdings mindestens vier Wochen ohne Mannschaftstraining. Den Vereinen wurde bei der Bekanntmachung der Unterbrechung des Spielbetriebs am 27. Oktober 2020 eine Vorbereitungszeit von mindestens zwei Wochen zugesagt, sodass der Spielbetrieb frühestens in der Woche vom 14. bis 20. Dezember wiederaufgenommen werden könnte. Ein Re-Start zu diesem Zeitpunkt wäre wegen der gleich danach beginnenden Winterpause und der bevorstehenden Feiertage jedoch nicht sinnvoll. Das Präsidium des FVR möchte den Vereinen durch diese Entscheidung ein Stück weit mehr Klarheit und Planungssicherheit verschaffen.

Ein möglicher Termin für den Wiederbeginn des Pflichtspielbetriebs im FVR wäre das Wochenende 15. bis 17. Januar 2021 – Voraussetzung dafür ist jedoch immer die aktuelle Verfügungslage von Bund und Ländern. Darüber hinaus gilt dieser mögliche Termin nicht für alle Ligen und Staffeln, er stellt lediglich den frühestmöglichen Re-Start-Termin im Verband dar. Zudem gilt für die Wiederaufnahme des Spielbetriebes, dass die Verfügungslage in den Landkreisen bindend für den FVR ist. Werden also beispielsweise in einem Landkreis Zuschauer zugelassen und in einem anderen Landkreis nicht (in derselben Staffel), wird dies der FVR akzeptieren und die Spiele entsprechend durchführen.

Hinsichtlich der Fortsetzung und Wertung der Saison hält das Präsidium des FVR fünf Szenarien für denkbar, die in Abhängigkeit von der Entwicklung der Corona-Pandemie und der mit ihr verbundenen Auflagen stetig überprüft und diskutiert werden. Dabei genießen folgende Ziele zunächst oberste Priorität:

  • Wichtigstes Ziel bleibt, dass die Wertung der Saison 2020/2021 auf rein sportlicher Basis geschieht.
  • Aus diesem Grund sollte zunächst die Hinrunde 2020/2021 einheitlich beendet werden.
  • Jede Mannschaft hat dann einmal gegen jede andere Mannschaft gespielt, sodass ein vergleichbares und einheitliches sportliches Ergebnis vorliegt.
  • Ausgefallene Spiele sind dementsprechend zunächst nachzuholen.

Möglichkeit 1:

  • Die Austragung der kompletten Doppelrunde (Hin- und Rückrunde) 2020/2021.
  • Auf- und Abstieg gemäß Auf- und Abstiegsregelungen.
  • Voraussetzung ist der Wiederbeginn im Januar 2021 und keine Unterbrechung des Spielbetriebs bis Juni 2021.

Möglichkeit 2:

  • Die Hinrunde wird abgeschlossen und die Rückrunde wird im Play-Off-System gespielt.
  • Auf- und Abstiegsregelungen werden durch den Beirat angepasst.

Möglichkeit 3:

  • Die Hinrunde kann abgeschlossen, aber die folgende Rückrunde nicht beendet werden.
  • Die absolvierten Spiele der „halben Rückrunde“ werden annulliert.
  • Die Endtabelle der Hinrunde 2020/2021 bildet die Abschlusstabelle der Saison 2020/2021.
  • Auf- und Abstiegsregelungen werden durch den Beirat angepasst.

Möglichkeit 4:

  • Die Hinrunde kann abgeschlossen werden, aber die folgende Rückrunde nicht beendet werden.
  • Die „halbe Rückrunde“ wird wie ausgetragen gewertet.
  • Es wird die Quotientenregelung für die Abschlusstabelle 2020/2021 herangezogen.
  • Auf- und Abstiegsregelungen werden durch den Beirat angepasst.

Möglichkeit 5:

  • Die Saison 2020/2021 wird annulliert.
  • Alle Mannschaften starten in der Saison 2021/2022 grundsätzlich wieder in der gleichen Staffel.
  • Änderungen werden durch den Beirat angepasst.

Im Rahmen der weiteren Fortführung der Saison können die Kreise die Anwendung der oben genannten Möglichkeiten im Einvernehmen mit den spieltechnischen Ausschüssen selbst festlegen.




DFB-Pokal: Frauen der SG 99 erwarten im Achtelfinale zu Hause den FSV Gütersloh

Inka Grings machte es möglich, die 96-malige Nationalspielerin bescherte den Fußballfrauen der SG 99 Andernach eine durchaus lösbare Aufgabe im DFB-Pokal: Am Sonntag, 6. Dezember (14 Uhr), treffen die Bäckermädchen im Achtelfinale dieses Wettbewerbs zu Hause auf den klassengleichen FSV Gütersloh. Glücksfee Grings zog diese Paarung am Sonntagabend im Rahmen der Auslosung in der ARD-Sportschau. Die endgültige Terminabsprache beider Vereine erfolgte zügig, gespielt wird auf dem Stadion-Kunstrasenplatz in Andernach, der DFB hat bereits seinen Segen erteilt.

Isabelle Hawel und Florian Stein, Trainergespann der Andernacherinnen, bewerten diese Herausforderung unisono: „Ganz ehrlich, wir freuen uns über dieses Los. Zum einen ist das organisatorisch prima zu stemmen, zum anderen sportlich ein Duell auf Augenhöhe.“ Gütersloh ist momentan Tabellenzweiter der 2. Bundesliga Nord, die SG 99 steht auf dem gleichen Platz der parallelen Südstaffel. In Vorbereitung auf dieses Spiel, das zum Profisport-Bereich gezählt wird, hat die SG 99 bei der zuständigen Behörde bereits eine Ausnahmegenehmigung erwirkt, das Training fortführen zu dürfen. Bereits am Freitag versammelten sich die Bäckermädchen zu einer ersten Übungseinheit in der offiziellen Coronapause auf dem Kunstrasenplatz im hermetisch abgeriegelten Andernacher Stadion. Nach drei souveränen Pflichtspielsiegen in Serie kam die Unterbrechung für die ranghöchste Frauenmannschaft – rein sportlich gesehen – natürlich ungelegen.

Die Zuschauerzahl wird sich in vier Wochen in überschaubaren Grenzen bewegen (müssen). Stand jetzt sind überhaupt keine Interessierten am Rand zugelassen, dieser Zustand dürfte sich bis zum Spieltermin maximal leicht verbessern. „Wir wären dankbar über jede und jeden, der dann kommen darf“, sagt Stein. Kollegin Hawel ergänzt: „Das ist aber letztlich absolut zweitrangig und für uns auch nicht zu beeinflussen. Wir konzentrieren uns allein auf die sportliche Aufgabe.“




Jahreshauptversammung am 17. Oktober: Schellenbach scheidet nach 13 Jahren als Vorsitzender der SG 99 aus – Schmitz übernimmt

Die SG 99 Andernach hat mit halbjähriger Corona-Verzögerung in ihrer turnusmäßigen Jahreshauptversammlung am 17. Oktober einstimmig einen neuen Vorsitzenden gewählt: Hans Schellenbach scheidet nach 13 Jahren aus dem Amt aus, für ihn übernimmt Albrecht Schmitz (zuvor Schatzmeister). Schellenbach bleibt dem Verein aber in anderer Funktion erhalten, er beerbt Kai Franzke, der sich in dieser schwierigen Zeit verstärkt seinem Reiseunternehmen widmen muss, als erster Mann des Fördervereins.

Die nach der Schmitz-Rochade vakante Rolle des „Finanzministers“ füllt fortan Emanuel Thiessen aus. Yannik Velthaus, interimsweise schon seit dem Frühjahr als Abteilungsleiter der Senioren im Einsatz, löst diese Aufgabe ab sofort als 2. Vorsitzender. Ansonsten bleibt die Führungsmannschaft der Bäckerjungen und -mädchen weitgehend an Bord, lediglich im Jugendbereich gab es noch zwei Änderungen. Markus Durben steht zwar weiterhin unterstützend zur Seite, stellte sein Amt als zweiter Jugendleiter jedoch zur Verfügung. Künftig bildet Stefan „Adler“ Schmidt gemeinsam mit dem ersten Jugendleiter Salvatore Nizza die Spitze bei den Junioren. Beim weiblichen Nachwuchs gab es einen lange geplanten Führungswechsel: Katharina Sternitzke, schon seit Januar für den aus privaten Gründen zeitlich eingeschränkten Christian Hamm kommissarisch im Amt, ist nun auch offiziell verantwortlich für die vier Juniorinnen-Teams der SG 99. Die komplette Übersicht der neuen Führungsriege gibt es HIER.

Ansonsten ging die insgesamt mit 35 Mitgliedern im „Hotel zum Anker“ bestückte Runde äußerst harmonisch und vor allem rasch über die Bühne. Das lag zum einen an der soliden Finanzlage, die Schmitz in seinem letzten Rechenschaftsbericht als Schatzmeister plausibel erläuterte, und natürlich auch an der sportlich positiven Situation aller im Leistungsbereich aktiven Teams des Vereins.

Co-Trainer Philipp Loosen blickte stellvertretend für Chefcoach und Vorstandsmitglied Kim Kossmann auf das vergangene Geschehen bei der 1. Männermannschaft zurück: Akut abstiegsgefährdet in der Vorsaison, stieg das Team wie Phönix aus der Asche und führt mittlerweile in der neuen Spielzeit die Tabelle der Rheinlandliga an. Die erneute Corona-Pause knapp zwei Wochen nach der Versammlung bremste ungewollt den Elan der Bäckerjungen. Auch bei der 1. Frauenmannschaft sieht es ausgesprochen gut aus: Souveräne Siege gegen Niederkirchen (5:0) und Saarbrücken (6:0) spülten die Schützlinge des Trainergespanns Isabelle Hawel und Florian Stein auf Platz zwei der 2. Bundesliga Süd. Zudem gibt es etwas Historisches in Andernach zu vermelden: Erstmals qualifizierten sich die Bäckermädchen für das Achtelfinale im DFB-Pokal, absolviert wird die nächste Runde in diesem Profisport-Wettbewerb am 5./6. Dezember.

Nicht minder erfolgreich sieht es im Leistungsbereich der Jugend aus: Die A-Junioren (Trainer: Patrick Schmitz) stehen in der Rheinlandliga nach fünf Siegen aus fünf Spielen und sagenhaften 40:4 Toren genau dort, wo der Verein sie auch gerne am Ende der Saison sehen möchte. Die B1-Junioren (Trainer: Markus Hilbig) finden sich in der Regionalliga Südwest mit ausgeglichener Bilanz auf einem soliden Mittelfeldplatz wieder, mehr war da angesichts bärenstarker Konkurrenz nicht zu erwarten. Und die C1-Junioren (Trainer: Steffen Weber), in der vergangenen Spielzeit noch so etwas wie das Sorgenkind, rangieren in der Spitzengruppe der höchsten Verbandsklasse. Die B1-Juniorinnen (Trainer Niklas Bay), aufgrund der Corona-Krise im Frühjahr nur knapp am Aufstieg in die Bundesliga gescheitert, können bald Versäumtes nachholen, sofern es in absehbarer Zeit wieder weitergeht. Ohne Verlustpunkt und ohne Gegentor liegen sie auf Platz eins des zurzeit eingefrorenen Zahlenwerks der Regionalliga Südwest.

Neben all diesen sportlichen Höhepunkten gab es gleich doppelt personell Bemerkenswertes: Schellenbach wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt, Franz Josef Kowalski – langjähriger Trainer der ersten Männermannschaft – in Abwesenheit zum Ehrenmitglied ernannt. Das ging wie auch alle anderen Entscheidungen an diesem Abend einstimmig über die Bühne – untrügliches Zeichen für eine starke Einheit.
Text/Protokoll: Bodo Heinemann (Geschäftsführer)

Der neue Vorsitzende Albrecht Schmitz (links) verabschiedete gebührend den alten Amtsinhaber Hans Schellenbach. Foto: SG 99 Andernach




Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals geschafft: Bäckermädchen siegen 3:1 gegen Saarbrücken

Am 31. Oktober 1970 hob der DFB das Verbot für Frauenfußball auf. Exakt 50 Jahre später schaffte die SG 99 Andernach am Jubiläumstag etwas Bedeutsames in der Geschichte des Vereins: Erstmals qualifizierte sich eine Mannschaft für das Achtelfinale im DFB-Pokal, ausschlaggebend dafür war das 3:1 (2:0) der Bäckermädchen gegen den 1. FC Saarbrücken. Ähnlich wie im Ligaspiel vor zwei Wochen (6:0) brachten die Andernacherinnen sich früh im Spiel durch Tore von Maren Weingarz (3.) und Lisa Umbach (8.) auf die Gewinnerstraße. Weingarz sorgte mit ihrem zweiten Treffer (63.) für klare Verhältnisse. Nadine Anstatt glückte in der 89. Minute der Ehrentreffer für die Gäste.

In der dritten Runde (Auslosung am 8. November um 18.30 Uhr in der ARD-Sportschau) wartet nun unter Umständen ein echtes Knallerlos. „Ich kenne die anderen Ergebnisse noch nicht, aber schön wäre wieder ein Duell auf Augenhöhe“, schaute Trainerin Isabelle Hawel direkt nach dem Spiel schon voraus: „Falls das nicht klappt, wünschen wir uns den FC Bayern München oder den VfL Wolfsburg hier bei uns in Andernach.“ Gespielt werden soll am 5. oder 6. Dezember. Per Ausnahmegenehmigung darf die SG 99 in Vorbereitung auf diesen Profisport-Wettbewerb seit Freitag wieder trainieren.

Der SWR hat dem Spiel gegen Saarbrücken einen kurzen Beitrag gewidmet, zu sehen HIER (ab Minute 20:45).
Alle Tore der 2. DFB-Pokalrunde gibt es HIER (Spiel der SG 99 ab Minute 6:10).
Voller Einsatz: Die SG 99, hier in den blauen Trikots mit (von links) maren weingarz, Kathrin Schermuly und Magdalena Schumacher zwang den 1. FC Saarbrücken binnen 13 Tagen gleich zweimal in die Knie. Foto: Norbert J. Becker #bettertogether #alleSGegeben