1

A-Klasse: SG 99 Andernach II beendet Eicher Siegesserie

SG 99 Andernach II – SG Eich 5:3 (2:1)

Alle Anzeichen deuteten vor dem Spiel auf einen Sieg der Gäste hin. Nur ein Sieg in den letzten zehn Spielen für die SG 99 II, dagegen drei Siege in Folge für die SG Eich.

Doch bei böigem Wind lief das Spiel vor allem auf das Gästetor. Allerdings verbuchte die SG Eich in der 4.Min. einen Pfostentreffer. Der Spielstand von 2 :0 durch Tore von Max Hildebrandt aus 25 Metern (17.) und einem Kopfballeigentor zum 2:0 (25.) nach Einwurf von Kim Kossmann entsprach bei weitem nicht dem Spielverlauf. So rettete Eich in der 38.Min. per Kopfball auf der Torlinie und Maicol Oligschläger scheiterte nach dickem Abwehrpatzer freistehend an Torwart Nix (40.). Der zweite Torschuß der Gäste auf Nottorwart Jan Hawel konnte dieser nur abklatschen. Maximilian Hilt war zur Stelle und schob zum überraschenden Anschlußtreffer ein (44.).

Wohl noch im Tiefschlaf überraschten die Bäckerjungen die Elf von Trainer Hilbig sofort nach Wiederbeginn. Ein schnell ausgeführter Freistoß, ein schneller Antritt samt Abschluß ins lange Eck vom 16-er und das 3:1 durch Tobias Wagner war perfekt ( 3:1/46.). Nun erst wurden die eigentlich favorisierten Gäste munterer. Den erneuten Anschluß verhinderten mit Fußabwehr Jan Hawel und danach Philip Oster mit dem Kopf (58.). Die Offensivbemühungen der Heimelf waren zwar seltener geworden, dafür umso effektiver. Oliver Kubatta erzielte das 4:1  (66.) und Max Hildebrandt mit Elfmeter gar das 5:1 (75.). Es war aber bekannt, das sich die SG Eich bis zum Schluß nicht hängen lässt. Innerhalb kürzester Zeit gelang nach Querpaß und Abstauber Björn Besse erst das 5:2 (77.) und mit Kopfball nach Freistoß aus dem Halbfeld das 5:3 (79.). Mit einem verschossenen Elfmeter in der 81.Min. verbuchte die SG Eich dann einen ziemlich gebrauchten Tag.

Dagegen konnte die SG 99 Andernach den Anschluß ans Mittelfeld wiederherstellen. Die bisherige Rückrundenbilanz liest sich 9:5 Toren bei zwei Siegen und einem Remis sehr positiv. Das ausgefallene Spiel beim Tabellenletzten Rhld.Mayen wurde auf den 6.3.2020 verlegt. Bis dahin ruht der Spielbetrieb…

Für die SG 99 II spielten: Jan Hawel, Philip Oster, Philipp Schmitz, Tobias Wagner, Maicol Oligschläger, Jonathan Burgmer, T.Lin Chamnankit, Kim Kossmann, Oliver Kubatta, Max Hildebrandt, Kamil Grygo, Yannik Velthaus, Paul Niermann und Ibrahim Diallo

Text von Siegfried Wesselmann




2. Frauen-Bundesliga: 1:1 – Wölfinnen beißen sich an Bäckermädchen die Zähne aus

Nach dem 2:1-Auswärtssieg in Ingolstadt haben die Fußballerinnen der SG 99 Andernach auch beim Tabellenzweiten VfL Wolfsburg II überraschend mit 1:1 (0:1) gepunktet. Somit überwintert die Mannschaft von Trainerin Isabelle Stümper auf Platz zehn der Zweiten Bundesliga. Anders als in der Vorwoche lief diesmal vor dem Gastspiel in Wolfsburg alles nach Plan. Der komplette SG-Tross erreichte das Mannschaftshotel am frühen Samstagabend; keine Spielerin musste berufsbedingt nachreisen. Gute Voraussetzungen also, um ein erfolgreiches Spiel abzuliefern.

Auch der Start in die Partie war aus Sicht der Andernacherinnen vielversprechend. Bereits nach vier Spielminuten griff Schiedsrichterin Franziska Brückner in die hintere Hosentasche, um der Wolfsburgerin Lea Wohlfahrt nach einer Notbremse an Julia Schermuly die Rote Karte zu zeigen. Die Nummer zehn der SG 99 kam trotz dieses Foulspiels sogar noch zum Abschluss, der Ball kullerte an Torhüterin Melina Loeck vorbei ins Wolfsburger Gehäuse, doch die Schiedsrichterin entschied auf Freistoß und Platzverweis anstatt auf Treffer für die Bäckermädchen.

„Ich hätte lieber das Tor genommen“, kommentierte SG-Trainerin Isabelle Stümper die Szene nach dem Spiel. Das erste Tor, was auch gewertet wurde, schossen allerdings die Gastgeberinnen. Agata Taczynska brachte die Wolfsburger Reserve per Abstauber in Führung, nachdem Andernachs Torfrau Jana Theisen zuvor einen Distanzschuss noch gut abgewehrt hatte (31.). In der zweiten Hälfte drückten die Gäste vom Rhein auf den Ausgleich, der schließlich Julia Schermuly auch gelang. Nach toller Vorarbeit von Alina Wagner über die linke Seite verwandelte die Stürmerin souverän zum 1:1 (70.). „In der zweiten Halbzeit haben wir eine tolle Moral gezeigt und uns den Punkt auch verdient“, kommentierte SG-Teamchef Kappy Stümper.

Unter dem Strich war es ein gerechtes Remis für die Bäckermädchen beim Tabellenzweiten. „Wir haben aus den schweren Auswärtsspielen in Ingolstadt und in Wolfsburg vier Punkte geholt. Damit können wir zufrieden sein und mit einem guten Gefühl in die Pause gehen“, freute sich Teamchef Stümper. Nun steht die SG 99 zwei Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz. Eine Ausgangsposition nach 14 Saisonspielen, „die wir vor der Saison definitiv unterschrieben hätten“, ergänzte er. Das nächste Zweitligaspiel nach der Winterpause bestreiten die Bäckermädchen am 23. Februar 2020, wenn sie den SV Meppen in Andernach empfangen. Kevin Müller

SG 99 Andernach: Theisen – Langenfeld (83. Engels), Kathrin Schermuly, Magdalena Schumacher, Wagner – Krumscheid, Umbach, Schäfer (59. Asteroth), Weingarz – Julia Schermuly, Dickopf (46. Weinel).

Weitere Fotos gibt es HIER !

Kuriose Szene: Julia Schermuly befördert zwar hier den Ball vorbei an Schlussfrau Melina Loeck über die Wolfsburger Torlinie, doch Schiedsrichterin Franziska Brückner hatte Sekundenbruchteile zuvor sehr zum Ärger der SG 99 bereits gepfiffen, um ein rotwürdiges Foulspiel von Lea Wohlfahrt (im Vordergrund) an der Andernacher Angreiferin knapp außerhalb des Strafraums zu ahnden. Foto: Norbert J. Becker




2. Frauen-Bundesliga: Stümper-Schützlinge wollen Wölfinnen zähmen

Die Hinrunde in der 2. Frauenfußball-Bundesliga ist vorbei. Die SG 99 Andernach liegt als Klassenneuling genau da, wo sie am Ende auch gerne hinmöchte: auf einem Platz jenseits der Abstiegszone. Selbst wenn die noch anstehende Begegnung beim favorisierten VfL Wolfsburg II (Sonntag, 11 Uhr) nicht wie gewünscht verläuft, dürfte sich an dieser positiven Momentaufnahme kaum etwas ändern. Daran hätten nach der 2:5-Auftaktniederlage gegen die „Wölfinnen“ vor knapp vier Monaten nur die wenigsten gedacht. Aber mit nunmehr fünf Saisonsiegen hat die SG 99 ihre Wettbewerbsfähigkeit mehr als einmal nachhaltig demonstriert. Nicht vermessen also, wenn die Bäckermädchen auch bei der Bundesliga-Reserve des amtierenden deutschen Meisters an ihre Chance glauben.

Teamchef Kappy Stümper gibt entschlossen zu Protokoll: „Nach unserem Sieg in Ingolstadt können wir erhobenen Hauptes zum Tabellenzweiten nach Wolfsburg fahren. Als klarer Außenseiter werden wir nicht kampflos vorweihnachtliche Geschenke verteilen. Können wir an die Leistung vom vergangenen Wochenende anknüpfen, ist eine Überraschung beim Spitzenteam möglich.“ Beim jüngsten 2:1-Auswärtssieg in Ingolstadt vertraute die SG 99 nach zuvor 14 Gegentreffern in drei Spielen auf eine verstärkte Abwehrkette. Kathrin Schermuly, üblicherweise weiter vorn im Einsatz, rückte in die Innenverteidigung – eine Maßnahme, die sich auszahlen sollte. Gut möglich also, dass Trainerin Isabelle Stümper dieses Experiment wiederholt.

Verzichten müssen die Bäckermädchen beim Versuch, hungrige Wölfinnen zu zähmen, auf Sturmspitze Antonia Hornberg. Sie sah vor Wochenfrist im Audi-Sportpark die Gelb-Rote Karte und kann erst wieder beim Jahresauftakt im Heimspiel gegen den SV Meppen (23. Februar) zum Einsatz kommen. Denkbar, dass die junge Celine Dickopf dafür eine Bewährungschance von Beginn an erhält. Das Spiel geht übrigens, wie auch schon die jüngsten drei Begegnungen, wegen widriger Witterungsverhältnisse auf Kunstrasen über die Bühne. Trotz frostiger Temperaturen ist eine vereiste Spielfläche nicht zu befürchten, das gute Stück im Stadion Elsterweg besitzt eine Heizung.

Die SG 99 bejubelt nach dem Abpfiff ausgiebig den enorm wichtigen 2:1-Sieg in Ingolstadt. Gelingt den Bäckermädchen am Sonntag beim Zweiten in Wolfsburg eine ähnliche Überraschung? Foto: Tobias Mühlstett




2. Frauen-Bundesliga: Maggi-Doppelpack lässt Bäckermädchen aufatmen

Nach fünf Niederlagen in Serie gelang den Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach endlich der fünfte Saisonsieg. Beim 2:1 (1:1)-Auswärtssieg gegen den FC Ingolstadt 04 traf Spielführerin Magdalena Schumacher gleich doppelt. Durch den Sieg gelang den Bäckermädchen der Sprung ins Tabellenmittelfeld.

Die Vorbereitung auf das Spiel hätte durchaus angenehmer laufen können. Das für Sonntag angesetzte Auswärtsspiel war kurzfristig auf den Samstag verlegt worden, sodass zwei Spielerinnen erst in der Nacht um zwei Uhr im Mannschaftshotel ankamen. Wegen eines A-Junioren-Spiels um 13 Uhr mussten die Frauenteams bereits um 10.15 Uhr antreten. Nach 22 Minuten schien es so, als kämen die SG-Mädels mit der frühen Anstoßzeit nicht zurecht, als Ramona Maier die Gastgeber in Führung brachte. Schumacher, die aus beruflichen Gründen erst nach Mitternacht in Ingolstadt ankam, glich noch vor dem Pausentee nach einem Eckball von Sarah Krumscheid zum 1:1 aus (30.). Der zweite Durchgang war noch keine drei Minuten alt, als Antonia Hornberg mit einer Gelb-Roten Karte des Feldes verwiesen wurde. „Beide Szenen waren identisch. Meine Gegenspielerin hat in hohem Tempo meinen Weg gekreuzt, ich konnte nicht ausweichen“, ärgerte sich Hornberg über den Platzverweis, der ein Spiel Sperre zur Folge hat, und ergänzte: „Ich bin froh, dass die Mannschaft so reagiert hat und wir gewonnen haben. Das war das Wichtigste.“

Trotz der Unterzahl kämpfte die Mannschaft von Trainerin Isabelle Stümper unverdrossen weiter und wurde dafür belohnt: Durch einen präzisen Kopfball nach einem Freistoß von Krumscheid, den Julia Schermuly auf Vorarbeit der starken Celine Dickopf rausgeholt hatte, traf erneut Schumacher zum umjubelten Führungstreffer der Gäste vom Rhein, der gleichzeitig auch der Siegtreffer war. Denn im Anschluss verteidigten die Bäckermädchen – anders als in den Wochen zuvor – konzentriert bis zum Schlusspfiff und retteten die Führung über die Zeit. „Ich bin glücklich, dass ich der Mannschaft mit meinen Toren helfen konnte. Wir haben es uns verdient und wurden endlich belohnt für unseren Aufwand“, gab Doppeltorschützin „Maggi“ zu Protokoll. Nach der Serie von fünf Niederlagen, die nicht spurlos an den Andernacherinnen vorbeigegangen war, lässt dieser wichtige Sieg die Bäckermädchen von Tabellenplatz zwölf auf Rang zehn springen.

„Ich bin heute unheimlich stolz auf die Mannschaft. Wir haben trotz Unterzahl auf einem riesigen Spielfeld richtig gekämpft, endlich über die komplette Spielzeit konzentriert verteidigt und konnten auch spielerisch überzeugen“, freute sich Trainerin Isabelle Stümper und blickte bereits voraus auf die nächste Aufgabe beim Tabellenzweiten VfL Wolfsburg II am kommenden Sonntag um 11 Uhr: „Wir haben beim 2:5 im Hinspiel gesehen, dass auch gegen diese Mannschaft etwas möglich ist. Deshalb wollen wir auch dort etwas Zählbares mitnehmen und einen guten Jahresabschluss hinlegen.“ Kevin Müller

SG 99 Andernach: Theisen – Langenfeld, Kathrin Schermuly, Schumacher, Wagner – Krumscheid, Schäfer (66. Dickopf), Umbach, Julia Schermuly (84. Lang) – Hornberg, Weingarz.

Weitere Fotos von Tobias Mühlsteff gibt’s HIER

Zwei Torschützinnen auf einen Blick: Kapitänin Magdalena Schumacher (links) schoss die Bäckermädchen mit zwei Toren zum Sieg, nachdem Ramona Maier (rechts) den FC Ingolstadt in Führung gebracht hatte. Foto: Tobias Mühlsteff




Rheinlandliga: Andernach ist nicht mehr Letzter

SG 99 Andernach – SG Altenkirchen/Neitersen  3:2 (2:1)

Andernach. Am Ende war ein wenig Glück im Spiel. Wie das nunmal so ist, wenn der entscheidende Treffer erst in der 89. Minute fällt. Doch der zweite Andernacher Sieg in Folge war absolut verdient. Mit dem 3:2 gegen den Tabellennachbarn aus Altenkirchen verlässt die Kossmann-Elf den letzten Tabellenplatz und hat kurz vor der Winterpause wieder den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze hergestellt.

„Das war ein sehr gutes Spiel von uns“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann. Und das, obwohl seine Mannschaft auf einen etatmäßigen Mittelstürmer verzichten musste. Bei Jan Hawel reichte es nach seiner Platzwunde beim Spiel in Emmelshausen nur zu einem Kurzeinsatz. Mit Kadir Mete Begen stellte Kossmann einen Innenverteidiger in die Spitze. Zudem gingen die Altenkirchener auch noch mit 0:1 in Führung. Nach einer Ecke von André Fischer misslang Andernachs Torhüter Steffen Weber die fällige Faustabwehr. Julius Müller staubte für Altenkirchen ab (18.).

Für Andernach hatte zu diesem Zeitpunkt Begen bereits ein erstes Beispiel für seine durchaus vorhanden Stürmer-Künste gegeben. Er scheiterte jedoch aus guter Position an Altenkirchens Torhüter Constantin Redel (15.). Und auch nach dem Rückstand blieben die Gastgeber am Drücker und drehten noch vor dem Pausenpfiff die Partie. Zunächst schoss Burim Zeneli nach einem Freistoß von Melih Taha Begen das 1:1 (33.). Fünf Minuten später musste Louis Hild nach schöner Vorarbeit von Enis Bajrami nur noch den Fuß hinhalten, um den Ball zum 2:1 ins Tor zu bugsieren.

„In der zweiten Halbzeit hatten wir dann Riesenchancen zum 3:1“, sagt Kossmann. Kadir Mete Begen (50., 55.) und Burim Zeneli (60.) waren es, die den dritten Treffer auf dem Fuß hatten. Sie scheiterten an der eigenen Abgeklärtheit und dem gut aufgelegten Redel. Die Andernacher verpassten es in dieser Phase das Spiel zu entscheiden. Und plötzlich fiel der Treffer auf der Gegenseite. Wieder gab es Ecke für Altenkirchen. Wieder brachte sie Fischer ins Strafraumzentrum. Und wieder verteidigten die Gastgeber nicht souverän genug. Simon Langemann traf zum 2:2 (66.).

Die letzten 20 Minuten mussten die Gäste dann in Unterzahl verbringen. Nach einem Andernacher Freistoß nahm Levin Gerhardt die Hand zur Hilfe und sah hierfür von Schiedsrichter Chris Schneider die Gelb-Rote Karte (71.). Andernach mühte sich, die numerische Überzahl noch in den so wichtigen Sieg umzumünzen. Während Altenkirchen immer seltener für Entlastung sorgte. Kurz vor Schluss wurde der Einsatz belohnt. Ole Conrad köpfte. Der eingewechselte Maicol Oligschläger kam frei zum Schuss und traf zum 3:2-Endstand (89.). Mit einem weiteren Erfolg zum Jahresausklang beim TuS Kirchberg (Sonntag, 8. Dezember, 14.30 Uhr) könnten die vor 14 Tagen noch abgeschlagenen Andernacher nun sogar noch vor der Winterpause die Abstiegsplätze verlassen.

Andernach: Weber, P. Schmitz, Hoffmann, Heider, M. Begen, Unruh, Matzon (10. Hild), Conrad, Bajrami (90. Hawel), Zeneli (75. Oligschläger), K. Begen

Altenkirchen: Redel, Wiemer, Müller, Weber, Stühn, Weinstock (86. Zimmermann), Peters, Langemann, Gerhardt, Fischer (68. Thaqaj), Scholz (46. Remy)

SR: Chris Schneider (Koblenz)

Zuschauer: 150

Tore: 0:1 Müller (18.), 1:1 Zeneli (33.), 2:1 Hild (38.), 2:2 Langemann (66.), 3:2 Oligschläger (89.)

Besonderheit: Gelb-Rote Karte gegen Levin Gerhardt (Altenkirchen, 71.) wegen Handspiels.

Text von Marc Latsch

 




2. Frauen-Bundesliga: Frühstart am Samstag in Ingolstadt

Außergewöhnliche Umstände erfordern besondere Maßnahmen: Das Spiel der 2. Bundesliga zwischen den Fußballfrauen des FC Ingolstadt 04 und der SG 99 Andernach geht exakt einen Tag und 45 Minuten früher als ursprünglich geplant über die Bühne. Der Anpfiff erfolgt am Samstagmorgen bereits um 10.15 Uhr auf dem Kunstrasenplatz des Audi-Sportparks. Am Mittwochmorgen wurde das Rasenfeld der Bezirkssportanlage in Ingolstadt-Mitte, Hauptspielstätte des Mitaufsteigers, wegen der Witterungs- und Platzverhältnisse kurzerhand gesperrt. Der Kunstrasenplatz im Sportpark als Ausweichmöglichkeit ist zwar zum eigentlichen Zeitpunkt des Spiels frei, allerdings wollen dort auch auf dem benachbarten Rasen die Ingolstädter Männer wenig später ihr Drittliga-Spiel gegen den SV Meppen austragen.

Aus logistischen und sicherheitsrelevanten Gründen musste demnach das Frauenspiel weichen, nach einigem Hin und Her einigte man sich schließlich in enger Absprache mit DFB und Schiedsrichterin auf die frühe Zeit am Samstagmorgen. Der 22-köpfige Andernacher Tross macht sich am Freitag um 14.30 Uhr auf den Weg und übernachtet etwa 35 Kilometer vor dem eigentlichen Ziel. Isabelle Stümper, Trainerin der SG 99, musste wegen des terminlichen Drahtseilaktes geringe Personaleinbußen hinnehmen. Loreana Liebetanz und Carolin Dillenburg stehen nicht zur Verfügung.

Nach dem desillusionierenden und vor allem deprimierenden 3:5 im Kellerduell gegen den BV Cloppenburg gilt die noch vor wenigen Wochen geäußerte Wunschzielvorgabe „sechs Punkte bis zur Winterpause“ nicht mehr ultimativ. Rechnerisch ist das zwar noch möglich, aber nun stehen nach fünf Niederlagen in Folge nur noch die Auswärtsspiele in Ingolstadt und beim Tabellenzweiten VfL Wolfsburg II (8. Dezember) auf dem Programm. In der zweitgrößten Stadt Oberbayerns wollen die in die Abstiegszone gerutschten Bäckermädchen nun noch einmal alles in die Waagschale werfen, um beim ebenfalls seit drei Runden punktlosen Gastgeber zu bestehen. Gelingt der erhoffte Sieg, kann die SG 99 mit dann 15 Punkten zumindest durchatmen.
Auch in Ingolstadt werden Julia Schermuly (links im Spiel gegen den BV Cloppenburg beim Kopfball) und ihre Andernacher Teamkolleginnen alles in die Waagschale werfen, um die Niederlagenserie zu beenden. Foto: Norbert J. Becker



Rückblick & Vorschau: 2. Frauen und U17

Frauen-Rheinlandliga: SG 99 Andernach II – SV Niederburg 6:0 (3:0)

Mit dem dritten Ligasieg hintereinander ohne Gegentreffer gelang der Reserve der Bäckermädchen nicht nur ein optimaler Start in die Rückrunde der höchsten Verbandsklasse, sondern auch eindrucksvolle Revanche für die im Hinspiel erlittene 2:5-Niederlage. Schon zur Pause war im Prinzip klar, dass an diesem Abend nicht am Erfolg der SG 99 zu rütteln war. Die zuletzt treffsichere Laura Wermann (21.), Magdalena Lang (25.) und Jessica Huntscha (27.) sorgten binnen kürzester Zeit für einen deutlichen Vorsprung. Nach dem Wechsel schraubten Luisa Mais (53.), Alexandra Esser (74.) und Anna Gante (87.) das Ergebnis in die Höhe. Trainer Daniel Kohns war unterm Strich zufrieden, auch wenn bei konsequenterer Chancenverwertung ein höherer Sieg möglich gewesen wäre.

Vor der verdienten Winterpause steht noch ein weiteres Heimspiel auf dem Programm, am Samstagabend, 30. November (19.30 Uhr), gibt der SV Ehrang seine Visitenkarte auf dem Stadion-Kunstrasenplatz in Andernach ab. Im Hinspiel behielt die SG 99 II mit 6:0 die Oberhand. Gelingt auch diesmal ein deutlicher Sieg?

SG 99 Andernach II: Danaé Besic – Mareike Dietzler, Carolin Dillenburg, Laureen Ackermann (70. Chiara Hahn), Sarah Klyta (46. Hannah Jülich), Laura Wermann (61. Anna Gante), Luisa Mais, Magdalena Lang (55. Alexandra Esser), Jessica Huntscha, Elena Noll, Anette Klyta.

B-Juniorinnen-Regionalliga: SG 99 Ande­­rnach – 1. FFC Niederkirchen 2:1 (2:0)

„Letztendlich haben wir es uns selbst schwer gemacht und das Spiel fast aus der Hand gegeben“, fasste Trainer Niklas Bay das Spiel seiner Schützlinge gegen den sechs Plätze schlechter notierten Gegner kurz und knapp zusammen. Zwar konnte der älteste Bäckermädchennachwuchs mehr Ballbesitz für sich verbuchen und auch Chancen herausarbeiten, doch Zählbares gab es zu Beginn gegen den sehr tiefstehenden Gegner nicht.

In der 31. Minute ließ Rinesa Alija mit ihrem 14. Saisontor den Knoten platzen und köpfte nach einer Ecke von Johanna Sabel zum 1:0 ein. Noch vor der Pause sorgte Pia Foehrmann für klarere Verhältnisse. Luna Helwing erkannte die Lücke in der aufgerückten Hintermannschaft des Gegners und beförderte den Ball zu Pia Foehrmann auf die rechte Außenbahn, die zum Pausenstand einnetzte (40.). In der zweiten Hälfte schlichen sich bei den Bäckermädchen mehr und mehr ungenaue Bälle ein, die den Gegner oft in aussichtsreiche Situationen brachte. In der 72. Minute war es ein Fehler im Aufbauspiel, den die Niederkirchener Angreiferin Lina Konrad zu nutzen wusste und SG-Torhüterin Julia Kohns überwand. Die Gäste versuchten nochmal den Druck zu erhöhen, konnten den Ausgleich aber nicht erzwingen. Fehlende Entschlossenheit vor dem Tor verhinderte in den Schlussminuten ein deutlicheres das Ergebnis für die SG 99.

Die nun anstehende Pause möchte Trainer Niklas Bay nutzen, um an einigen kleinen Stellschrauben zu drehen und gestärkt in die letzten Spiele zu starten. Das erste Meisterschaftsspiel im nächsten Jahr findet am Samstag, 7. März, beim VfR Wormatia 08 Worms statt. Die Mannschaft und das Trainerteam möchten sich bei ihren Fans und Unterstützern bedanken, die sie durch die erste Saisonhälfte begleitet haben und hoffen, alle im nächsten Jahr wieder begrüßen zu dürfen.

SG 99 Andernach: Julia Kohns – Carolin Becker, Lina Marie Gros, Ivana Serdarusic, Pia Foehrmann, Marie Schneider (70. Hannah Müller), Johanna Sabel, Rinesa Alija, Lena Zschiesche, Luna Helwing (79. Sarah Becker), Samantha Rommersbach (59. Aleyna Akayoglu).




Rheinlandliga: Andernach überrascht im Kossmann-Duell

TSV Emmelshausen – SG 99 Andernach  0:1 (0:0)

Emmelshausen. Es gibt diese Tage im Fußball, da gelten die üblichen Gesetze einfach nicht. Seit der vergangenen Woche und dem 1:4 beim Vorletzten aus Ellscheid waren die Andernacher endgültig am Tiefpunkt angelangt. Schwache Leistung, abgeschlagener Letzter – die Hoffnung wich langsam Durchhalteparolen. Eine Woche später gewinnt die gleiche Mannschaft 1:0 in Emmelshausen, beim großen Titelfavoriten. Und das sogar verdient.

„Wir hatten einen Plan und haben den richtig gut umgesetzt“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann. „Ich will da auch keinen herausstellen. Alle hatten einfach einen sehr guten Tag.“ Ohne den gesperrten Kadir Mete Begen und den verletzten Hakan Külahcioglu präsentierten sich die Andernacher in Emmelshausen als Gegner auf Augenhöhe. Dass Kossmanns Team beim Tabellenzweiten nicht einfach abschenken wollte, war bereits nach wenigen Minuten klar. Die Andernacher waren bissig, präsent. Schon vor der Pause hatte Jan Hawel den Führungstreffer auf dem Kopf, sein Versuch wurde jedoch knapp vor der Torlinie geklärt (38.). Auf der anderen Seite setzte Daniel Kossmann seinen ersten Akzent im Cousin-Duell, traf nach einem Freistoß jedoch nur das Außennetz (29.). Eine gute halbe Stunde war gespielt, da zeigte Andernachs Torhüter Steffen Weber seine Glanztat des Tages, wehrte einen Lupfer des enteilten Delil Arbursu ab.

Auch in der zweiten Halbzeit wurden die ambitionierten Emmelshausener ihren eigenen hohen Ansprüchen nicht gerecht. Das Schlusslicht aus Andernach drängte auf den Führungstreffer. Nach Vorarbeit von Jörn Heider taucht Burim Zeneli völlig alleine vor dem Tor der Gastgeber auf, muss eigentlich das 0:1 erzielen, trifft nach mäßiger Ballannahme jedoch nur das Lattenkreuz (55.). Besser macht es neun Minuten später Jan Hawel. Nach einer Ecke von Melih Taha Begen köpft der hochgewachsene SG-Stürmer zur Führung ein. Später kopiert Hawel seinen Treffer beinahe noch, trifft nach einer erneuten Ecke dieses Mal jedoch nur die Latte (75.). Die verdiente Andernacher Führung gerät danach nur selten in Gefahr. Erst in der Schlussphase verstärken die Emmelshausener den Druck. Eine Freistoß-Flanke von Daniel Kossmann klatscht kurz vor dem Abpfiff noch einmal an Freund und Feind vorbei an den Außenpfosten. Dann ist Schluss. Cousin Kim setzt sich im Kossmann-Duell mit seiner Mannschaft durch. Und Andernach fährt einen ganz wichtigen Dreier ein. Die ersten Auswärtspunkte überhaupt in dieser Saison. „So ist Fußball“, sagt Kim Kossmann. „Oft entscheidet die Tagesform. Ich wusste schon nach zwei, drei Minuten: Heute ist was drin.“

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am kommenden Sonntag, 1. Dezember gegen die SG Altenkirchen/Neitersen. Der Anpfiff auf dem Kunstrasenplatz am Andernacher Stadion erfolgt um 15.30 Uhr.

Emmelshausen: Börsch, Christ (75. Peters), Retzmann, Weber, Kurt (85. Nass), Lips (75. Bast), Retzmann, Kasper, Wißfeld, Kossmann, Arbursu

Andernach: Weber, P. Schmitz, Hoffmann, M. Begen, Heider, Matzon (90.+3 Wagner), Unruh, Hild (60. Hild), Conrad, Zeneli (81. T. Schmitz), Hawel

SR: Arndt Collmann (Welschbillig)

Zuschauer: 230

Tor: 0:1 Hawel (64.)

Text von Marc Latsch




A-Klasse: SG 99 II beendet Durststrecke

SG 99 Andernach II – Ahrweiler BC II  4:2 (1:1)

Im zehnten Anlauf hat es endlich für drei Punkte gereicht. Von Allem hat etwas dazu beigetragen: Höheres Tempo, geändertes Personal und mit Kevin Müller ein Wechsel an der Seitenlinie.

Zunächst sorgte Oliver Kubatta für ein frühes 1:0 ( 5.Min.) mit seiner bereits zweiten Chance.Danach wurden beste Möglichkeiten von Enis Bajrami und Oliver vom starken Torwart Felix Hürter der Gäste zunichte gemacht ( 16./22.) Auch der Querbalken half dem ABC II ( 24.Min.). Plötzlich bekam Etienne Retterath auf Andernacher Seite Arbeit. Erst lenkte er einen Schuß gegen den Pfosten ( 25.), musste aber machtlos den Ausgleich durch Gästetorjäger Armin Karic hinnehmen (27.). Sträflich allein gelassen konnte Julian Kusniesz quer legen und Karic mühelos verwandeln. Statt 4:1 hieß es zur Pause glücklich unentschieden für den ABC II.

Kein Atemholen zu Beginn der zweiten Hälfte: Kim Kossmann per Kopfball zum 2:1/49. ins lange Eck-gab es in seiner Karriere bislang noch nie !  Der Knackpunkt des Spiels fand in der 52.Min. statt. Ein Foul im Strafraum bei 100% Chance an Tobias Wagner wird mit Strafstoß und rotem Karton bestraft. Max Hildebrandt verwandelt sicher zum 3:1. Tobias Wagner schaffte per gefühlvollem Heber schließlich das 4:1/62.Min. Der Gast bemühte sich in Unterzahl redlich und erreichte tatsächlich noch aufgrund eines kollektiven Nichtangriffspakts der Defensive durch erneut Armin Karic das 4:2/78.Min. Paul Niermann hätte das 5:2 erreichen können, doch Keeper Hürter lenkte das Leder noch an den Pfosten (88.).

Auch ein 4:3 wäre in der dreiminütigen Nachspielzeit noch möglich gewesen. Eine weitere situative Verbesserung steht in Aussicht, wenn es kommenden Sonntag zum Tabellenletzten nach Mayen geht. Hinspiel 7:1 für die SG 99 II.  Doch man erinnert sich: Beim Vorletzten gab es mit einer 0:3 Pleite den absoluten Tiefpunkt der Saison und dessen ersten Heimsieg ….

Für die SG 99 II spielten: Etienne Retterath, Philip Oster, Dominik Größgen, Tobias Wagner, T.Lin Chamnankit, Max Hildebrandt, Kim Kossmann, Yannik Velthaus, Tobias Schmitz, Enis Bajrami,Oliver Kubatta, Kamil Grygo, Maicol Oligschläger und Jonathan Burgmer

Text von Siegfried Wesselmann

 




2. Frauen-Bundesliga: Schlüsselspiel gegen Cloppenburg

Wenn es so etwas wie ein Schlüsselspiel wirklich gibt, dann steht es für die Fußballfrauen der SG 99 Andernach am Sonntag um 13 Uhr in der 2. Bundesliga auf dem Programm. Am zwölften und vorletzten Spieltag der Hinrunde treten die Bäckermädchen auf dem Kunstrasenplatz im Andernacher Stadion gegen den BV Cloppenburg an. Die Elf aus der rund 350 Kilometer entfernten Stadt in Niedersachsen ist als Drittletzter der Tabelle zwar leichter Außenseiter beim zwei Plätze besser notierten Gastgeber, hat zuletzt aber deutlich bessere Ergebnisse vorzuweisen als der seit vier Runden punktlose Aufsteiger.

Gegen den unbesiegten Spitzenreiter Bremen beispielsweise holte die Mannschaft von Trainer Sven Thoß zu Hause ein respektables 2:2. Den bisher einzigen Sieg feierte der BVC mit dem 2:0 gegen den FC Bayern München II – jene Mannschaft also, die der SG 99 vor Wochenfrist eine schmerzliche 1:4-Heimpleite zufügte. Und dass die Moral der Cloppenburgerinnen trotz prekärer Tabellensituation völlig intakt ist, haben sie sowohl bei der TSG Hoffenheim II als auch zuletzt beim 1. FFC Turbine Potsdam II nachhaltig unterstrichen: Dort gab es nach jeweils 0:3-Rückstand am Ende noch ein kaum mehr für möglich gehaltenes 3:3.

Aber alle statistischen Erhebungen sind in einer derart engen Liga nicht von elementarer Bedeutung. Kappy Stümper, Teamchef der SG 99, hat die Zeichen der Zeit erkannt und fordert unmissverständlich mit Blick auf die nahende Winterpause: „Ein Sieg muss her. Ich bin optimistisch, dass wir es schaffen. Denn endlich konnten wir in dieser Woche wieder fast mit dem kompletten Kader trainieren und gezielt an unseren Defiziten der letzten Spiele arbeiten. Wir müssen über 90 Minuten konzentriert auftreten, unsere guten Offensivaktionen cleverer zu Ende spielen und in der Defensive Gastgeschenke vermeiden.“ Personell ist weitgehend alles im Lot beim Klassenneuling, lediglich hinter dem Einsatz von Maren Weingarz im linken Mittelfeld steht noch ein Fragezeichen.

Überragend: Die nur 1,55 Meter große Kristin Kögel – U20-Nationalspielerin aus München – gewinnt hier das Kopfballduell beim 4:1 in Andernach (links Antonia Hornberg, in der Mitte Eva Langenfeld). Am Sonntag will des ie SG 99 gegen Cloppenburg besser machen und ihre Negativserie beenden. Foto: Andreas Walz