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Zum elften Mal ungeschlagen: SG 99 gewinnt beim zu Hause noch gegentorlosen SV Meppen mit 1:0

Groß war der Jubel bei den Andernacherinnen, als Schiedsrichterin Levke Scholz nach fast elfminütiger Nachspielzeit den Schlusspfiff ertönen ließ. Das „gallische Dorf“ hatte wieder einmal zugeschlagen, Fußball-Zweitligist SG 99 Andernach hatte erneut einen Favoriten bezwungen. Der schwer erkämpfte, aber hoch verdiente 1:0 (1:0)-Sieg beim letztjährigen Bundesliga-Absteiger SV Meppen war nicht nur das elfte Andernacher Punktspiel in Folge ohne Niederlage, sondern auch die erste Heimpleite für den bisherigen Tabellenzweiten. Verdient hatten sich die Andernacherinnen den Überraschungssieg vor allem in der ersten Halbzeit, als sie den favorisierten Gegner in allen Belangen dominierten. „Das war unsere beste Halbzeit, seit ich hier zum Trainerteam gehöre“, schwärmte SG-Trainer Florian Stein zu Recht. Einziger Schönheitsfehler: Erst kurz vor der Pause belohnten sie sich durch Leonie Wäschenbach, die eine Vorlage von Kathrin Schermuly zu ihrem ersten Saisontreffer nutzte (40.). Ein gutes halbes Dutzend weiterer erstklassiger Chancen blieb ungenutzt.

Von der angekündigten sicherheitsbetonten Spielweise der SG 99 war zunächst nichts zu sehen. „Die Mannschaft hat das selbst entschieden, so hoch anzulaufen“, zeigte Stein großen Respekt für die Einstellung seines Teams. Mit aggressivem Pressing setzten die Bäckermädchen ihren Gegner unter Druck. Leonie Stöhr traf schon in der dritten Minute aus spitzem Winkel den Pfosten, Maren Weingarz köpfte Stöhrs Ecke am ersten Pfosten knapp über die Latte (8.), nach Vorarbeit ihre Schwester Kathrin wurde Julia Schermuly am ersten Pfosten gerade noch geblockt (12.), und Stöhr setzte einen Kopfball Zentimeter am Pfosten vorbei (15.). Nach dieser spektakulären, aber torlosen Start-Viertelstunde ließen es die Andernacherinnen etwas ruhiger angehen, behielten aber die Kontrolle, ließen hinten nichts zu und lauerten auf die Lücken. Wäschenbachs Tor war unzureichender Lohn für eine ganz starke Halbzeit der SG 99-Frauen.

Doch nach der Pause schien sich das Blatt zu wenden. Mit zwei frischen Kräften wirkte der SV Meppen wie verwandelt, gewann nun auch Zweikämpfe und zweite Bälle und setzte die SG unter Druck. Bis zur 61. Minute. Da kam Julia Schermuly bei einem Andernacher Konter im Duell mit Jenske Steenwijk zu Fall, Schiedsrichterin Scholz entschied auf Notbremse und zeigte der Meppenerin die Rote Karte. „Foul war’s, aber der Platzverweis musste nicht sein“, beurteilte SG-Coach Stein die Szene. Während die Gastgeberinnen noch ergebnislos mit der Unparteiischen über die harte, aber vertretbare Entscheidung diskutierten, reagierte Stein, brachte in Carolin Schraa eine weitere Stürmerin ins Spiel, und Andernach erkämpfte sich in Überzahl wieder die Oberhand.

Wieder blieben Chancen zum 2:0 ungenutzt; Stöhr verpasste den Querpass auf die frei stehende Schraa (65.), deren Direktabnahme nach Stöhrs Flanke ging knapp am Pfosten vorbei (71.), und in der 87. Minute spielten sich Kathrin Schermuly und Schraa den Ball so oft im Strafraum hin und her, bis die Topchance verpasst war. Auf der anderen Seite parierte Laura van der Laan eine verunglückte Kopfballabwehr ihrer Mitspielerin Magdalena Schumacher (79.), alles andere verteidigten ihre Mitspielerinnen sicher weg. „Gefallen hat mir auch, dass wir nicht versucht haben, den Vorsprung über die Zeit zu schaukeln, als wir in Überzahl geraten sind“, lobte Florian Stein, „sondern weiter aufs zweite Tor gespielt haben.“ Das dann ja nicht fiel. Doch auch für ein 1:0 gibt’s drei Punkte, und die garantierten allemal eine fröhliche Heimfahrt. Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: SG 99 Andernach gegen FC Carl Zeiss Jena am Sonntag, 10. März, um 11 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Mendig.

Die Siegtorschützin: Nicht nur aufgrund ihres Treffers gegen den SV Meppen (Ayleen Seyen in Blau) in der 40. Minute bekam Andernachs Leonie Wäschenbach (links in Weiß) nach dem Spiel ein Sonderlob ihres Trainers Florian Stein. Für die 21-Jährige war es der erste Saisontreffer. Foto: Tobias Jenatschek




„Menschenfänger“ gesucht: Stein und Hawel scheiden als Trainerteam bei der SG 99 aus

Die Frauen- und Mädchenfußball-Abteilung der SG 99 Andernach muss sich zur Saison 2024/25 ein neues Trainerteam suchen. Chefcoach Florian Stein, zugleich Sportlicher Leiter, wird im Sommer aus beruflichen Gründen seine doppelte Tätigkeit beim Zweitbundesligisten nach dann vierjähriger Amtszeit schweren Herzens beenden. Der 35-Jährige Grundschullehrer verlässt für zwei Jahre bekanntes Terrain und betritt Neuland als Verbandssportlehrer des Fußballverbands Rheinland. Den bevorstehenden Trainerwechsel sehen die Andernacher auch als Chance: „Nach vier Jahren unter meiner Leitung tut den Mädels ein neuer Impuls vielleicht gut“, hofft der scheidende Coach, „das neue Trainerteam darf sich auf eine ganz besondere Mannschaft freuen.“ Stein hat gemeinsam mit Isabelle Hawel (37) das Ensemble der mittlerweile deutschlandweit bekannten Bäckermädchen zu einem etablierten Zweitligisten weiterentwickelt.

Die etwas aufmunternde Nachricht hinter dieser Hiobsbotschaft für den Verein aus der Stadt am Rhein: Stein geht der Mannschaft zwar auf sportlicher Ebene verloren, bleibt aber ehrenamtlich als Nachfolger des im Juni ebenfalls aus beruflichen Gründen ausscheidenden Abteilungsgeschäftsführers Patrick Schmitz im Boot – sofern die Mitgliederversammlung ihr entsprechendes Votum abgibt. Auch Schmitz verschwindet nicht spurlos in der Versenkung, sondern wird die SG 99 als Fachmann in Steuerangelegenheiten beraten.

Ein weiterer, fast schon zwangsläufiger Personalwechsel, vordergründig aber aus eher erfreulichem Anlass, steht ebenfalls unumstößlich fest: Isabelle Hawel, für die SG 99 zuletzt in Dreifachfunktion als Trainerin, Teammanagerin und Abteilungsleiterin unterwegs, wird im Mai zum dritten Mal Mutter und steht somit ab Anfang April nur noch eingeschränkt zur Verfügung. In die führende Rolle als Teammanager schlüpft ersatzweise ein alter Bekannter, der 2022 nach 16-jähriger Tätigkeit die Verantwortung für die Frauen- und Mädchenabteilung eigentlich in jüngere Hände hatte legen wollen. Bodo Heinemann (62), 2006 „Gründungsvater“ der weiblichen Sparte im Verein, war zuletzt noch koordinativ in der Geschäftsstelle und als gelernter Sportjournalist in seiner Kernfunktion „Medien & Kommunikation“ im Einsatz. Im letztgenannten Bereich folgt ihm nun Tobias Jenatschek als offizieller Pressesprecher. Der 48-Jährige aus Bad Bodendorf ist der Fotograf der Frauen- und Mädchenabteilung und verantwortete zuletzt den Social-Media-Bereich.

Diese Lücken sind also geschlossen, offen sind aber noch die entscheidenden Positionen am Spielfeldrand. Stein selbst treibt die Suche nach seinem Nachfolger voran: „Wir haben bereits einige gute Gespräche geführt, aber es gibt noch keinen endgültigen Kandidaten fürs Traineramt“, erläutert er den Stand der Dinge. „Wir hoffen auf weitere Interessenten.“  Was muss der Nachfolger oder die Nachfolgerin im Traineramt mitbringen, worauf kann sich das neue Trainerteam einstellen? Stein: „Der Reiz dieser Tätigkeit liegt nicht im Finanziellen. Wir suchen einen Menschenfänger, der die Mannschaft begeistern kann und in unserem Sinne weiterführt.“

Kontakt: baeckermaedchen@sg99-andernach.de

Geht es allein nach der Idee der Frauen- und Mädchenabteilung der SG 99, dann werden Florian Stein als ehrenamtlicher Geschäftsführer, Isabelle Hawel als Abteilungsleiterin (beide zu wählen im Sommer von der Mitgliederversammlung), Bodo Heinemann als Teammanager und Tobias Jenatschek als Pressesprecher die Geschicke des Zweitligisten aus Andernach in der neuen Saison lenken. Foto: Franziska Blankart

 




Gelungener Rückrundenauftakt: SG 99 schlägt Ingolstadt mit 2:1

Es war ein schweres Stück Arbeit für die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach, bis der Drei-Punkte-Pack zum Rückrundenstart eingetütet war. Doch nach 90 intensiven und unterhaltsamen Minuten war der 2:1 (2:1)-Heimsieg der Bäckermädchen gegen den FC Ingolstadt 04 im Mendiger Ausweichstadion durchaus verdient. „Wir gehen mit einem positiven Gefühl in die nächsten zwei Wochen vor dem Spiel in Meppen“, zog SG-Trainer Florian Stein eine zufriedene Bilanz. Nicht verhehlen wollte der Coach seine Freude über ein gelungenes taktisches Experiment, mit dem er seinen Ingolstädter Kollegen Miren Catovic überraschte. Seine beste Torjägerin Carolin Schraa ließ Stein zunächst auf der Bank und setzte auf ein 4-3-3-System ohne klassische Stoßstürmerin.

Die Angriffstaktik auf voller Breite ging früh auf, nach dem weiten Einwurf von Karla Engels und der sich anschließenden Verlängerung fand sich Julia Schermuly ganz frei vor Gästetorfrau Anna-Lena Daum und vollstreckte eiskalt zum 1:0 (6.). Und noch ehe der FCI so richtig im Spiel angekommen war, sorgte Kathrin Schermuly mit platziertem Linksschuss nach einer Ecke von Leonie Stöhr nach vielfach bewährtem Muster für das 2:0 (37.). Dass Ingolstadt, bis dahin ohne Torchance, mit dem ersten Schuss zum Anschluss kam – Katharina Krists Freistoß vom Mittelkreis sprang im Andernacher Strafraum einmal auf und landete zum allgemeinen Erstaunen genau im Winkel (42.) –, war aus SG-Sicht zwar ärgerlich, half Trainer Stein („So ein blödes Ei!“) aber, in der Pause die Sinne seiner Schützlinge noch mal zu schärfen.

Denn auch im zweiten Durchgang entwickelte sich ein intensives Kampfspiel auf Augenhöhe. Spektakuläre Torszenen gab es zwar kaum, dafür aber wiederholt krachende und verbissene Zweikämpfe dies- und jenseits der Mittellinie. Bei nahezu winterlichen Temperaturen und einem scharfen Wind, der eher die Ingolstädter Angriffsbemühungen behinderte, lag ein 3:1 näher als der Ausgleich. Zweimal mussten Ingolstädter Abwehrspielerinnen auf der Torlinie retten, nach dem Kopfball von Maren Weingarz (66.) und Magdalena Schumachers Schuss (85.) – beiden Chancen war eine Ecke vorausgegangen. In der Nachspielzeit scheiterte die eingewechselte Daria Collas nach Vanessa Zilligens Vorarbeit aus kurzer Distanz an Torfrau Daum, doch am Ende reichte es für Andernach trotz des verpassten dritten Treffers zu den angestrebten drei Punkten.

Dass die kämpferisch und spielerisch starken Gäste aus Oberbayern bei allem Bemühen im Durchgang zwei keine wirkliche Einschusschance erarbeiteten, lag nicht zuletzt an der wiedervereinigten Andernacher Innenverteidigung. Zoe Brückel stand erstmals nach ihrem Kreuzbandriss wieder in der Startelf neben Magdalena Schumacher, die zum Ende der Vorrunde ihr Comeback nach Knieoperation gefeiert hatte. „Mein Gefühl ist schwer in Worte zu fassen“, strahlte Brückel nach dem Abpfiff, „ich bin zwar noch nicht ganz bei 100 Prozent, doch die restlichen Prozente holt man sich im Spiel.“ Auch ihre „Nebenfrau“ Schumacher war „sehr froh, dass wir wieder zusammenspielen. So fühlt man sich da hinten sicher.“ Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: SV Meppen gegen SG 99 Andernach am Sonntag, 3. März, um 11 Uhr.

Gedankenschnell reagierte Kathrin Schermuly (im blauen Trikot)  und stellte mit ihrem 2:0 die Weichen nach 37 Minuten auf Heimsieg für die SG 99 Andernach gegen den FC Ingolstadt. Foto: Tobias Jenatschek




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 7

Die siebte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den FC Ingolstadt 04 in Mendig  (Sonntag, 18. Februar, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (30 Seiten / 13,2 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Hallenmasters in Gütersloh: B-Juniorinnen der SG 99 gewinnen B-Turnier

Die B-Juniorinnen der SG 99 Andernach siegten beim stark besetzten und gut besuchten Hallenfußball-Masters in Gütersloh im umkämpften Finale des B-Turniers mit 1:0 gegen den gleichaltrigen Nachwuchs des SC Freiburg. Die Andernacher U-Nationaltorhüterin Maya Franz war ein starker Rückhalt der SG 99 während der drei Turniertage. Den Sprung in den A-Wettbewerb verpasste das Team von Trainer Jürgen Ebert und Teamchefin Katharina Sternitzke nur knapp. In der mit 20 Teams – darunter gleich elf Bundesligisten – bestückten Veranstaltung verlor die SG 99 zunächst unglücklich gegen Arminia Bielefeld (0:1) und den MSV Duisburg (1:2), gewann dann aber gegen den gastgebenden FSV Gütersloh, Gruppensieger und späterer Viertplatzierter des A-Turniers, mit 1:0.

In der Runde der Teams um die Plätze 11 bis 20 verbuchten die Bäckermädchen zwei Siege und zwei Unentschieden. Ein 1:0 gegen die SV 07 Elversberg, ein 3:2 gegen Kickers Offenbach, ein 0:0 gegen den FC Esslingen und ein 1:1 gegen den SSV Rhade reichten zum Einzug ins B-Finale. Hier erzielte Torjägerin Elona Paci nach schnellem Angriff gegen Freiburg das entscheidende 1:0. Das A-Turnier gewann die Borussia aus Mönchengladbach nach einem packenden Neunmeterschießen gegen Bayer 04 Leverkusen. Sternitzke bilanzierte: „Wie immer ein top organisiertes Turnier, wir kommen gerne wieder. Für die Mädels war es ein tolles Erlebnis, alle präsentierten sich in guter Verfassung. Das Wochenende hat uns noch mal mehr zusammengeschweißt.“

Die Andernacher U-Nationaltorhüterin Maya Franz (hier beim 1:0-Erfolg gegen den Bundesligisten SC Freiburg in Aktion) war ein starker Rückhalt der SG 99 während der drei Turniertage.Foto: Tobias Jenatschek




Frohes neues Jahr !




2:1 gegen Mönchengladbach: SG 99 beendet Zweitliga-Hinrunde auf Platz sieben

Einen gelungenen Abschluss des Kalenderjahres haben die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach auf dem Kunstrasenplatz in Mendig gefeiert. Vor der stattlichen Kulisse von 580 Zuschauern siegte die Elf des Trainerduos Florian Stein und Isabelle Hawel mit 2:1 (2:0) gegen Borussia Mönchengladbach, musste dabei allerdings nach einer äußerst überlegen geführten ersten Halbzeit im zweiten Durchgang noch einmal mächtig zittern. Gleich von Beginn an zeigten die Bäckermädchen, dass sie das Jahr mit einem Heimsieg abschließen wollten. Zwar gehörte die erste Torannäherung den Gästen, doch ein harmloser Abschluss aus zweiter Reihe brachte Andernachs Torfrau Laura van der Laan nicht in Bedrängnis. Anders sah das bei der Borussen-Torfrau aus. Für Gladbachs Luisa Palmen sollte das Spiel eigentlich ein ganz besonderes werden. Die Spielführerin der Borussia-Frauen ist nämlich in Mendig geboren und war nicht mit dem Tross aus Gladbach angereist, sondern vorab schon extra gekommen. Die erste Halbzeit wird die ehemalige Jugendspielerin des SC 13 Bad Neuenahr aber schnell vergessen wollen.

Die erste Chance der SG 99 nach einem sehenswerten Dropkick von Stürmerin Leonie Stöhr entschärfte Palmen reaktionsschnell. Unter der anschließenden Ecke Stöhrs flog die gebürtige Mendigerin allerdings hindurch und ermöglichte Kathrin Schermuly so den 1:0-Führungstreffer am zweiten Pfosten (13.). Die Bäckermädchen stellten die Aufsteigerinnen vom Niederrhein mit einem hohen Pressing immer wieder vor Probleme. Stöhr und Sturmpartnerin Carolin Schraa erhielten dabei Unterstützung des Dreier-Mittelfelds in Person von Schermuly, Vanessa Zilligen und die im Vergleich zum vorangegangenen Spiel beim Hamburger SV für Jette Schulz in die Startelf gerückte Leonie Wäschebach. „Wir wollten die Gladbacherinnen, die viel hinten raus spielen, unheimlich hoch pressen. Das haben wir geschafft und viele Ballgewinne im vorderen Drittel erzielt. Mit der ersten Halbzeit war ich sehr zufrieden“, sagte SG-99-Trainer Stein nach dem Spiel.

Die Andernacherinnen erspielten sich vor dem Halbzeitpfiff schon über ein halbes Dutzend Eckbälle, die nahezu alle gefährlich wurden. Ein zuvor geklärter Eckstoß wurde bei der zweiten Hereingabe letztlich auf der Linie geklärt (24.). Passend zum dritten Advent brannte es auch nach dem dritten Eckball lichterloh im Strafraum der Borussia, dieses Mal parierte Palmen (31.). „Ich sehe ja nichts“, monierte Gladbachs Innenverteidigerin Nina Klinger anschließend lautstark. Zugegeben, bei milden acht Grad stand die Sonne in Halbzeit eins gegenüber des Gladbacher Tors auch unangenehm tief. Und so war es erneut ein gefährlich getretener Eckball von Stöhr, der über die abermals unglücklich agierende Palmen hinweg am zweiten Pfosten den Kopf von Maren Weingarz fand, die am gegenüberliegenden Pfosten wiederum Schermuly bediente (41.). Wie bei ihrem letzten Treffer zuvor – ein Doppelpack im Mai gegen die U 20 des 1. FC Köln – trug sich die Andernacher U 20-Weltmeisterin von 2014 zweifach in die Torschützenliste ein. „Als einziges Manko kann man sicherlich sehen, dass wir noch mehr Tore hätten schießen können“, urteilte Stein über die erste Halbzeit.

Im zweiten Durchgang deutete zunächst weiter alles auf einen ungefährdeten Heimsieg hin. Nach knapp 65 Minuten änderte sich aber schlagartig das Bild: Beide Trainerteams wechselten je dreimal. Gleich Sekunden nach dieser Unterbrechung erzielte Carolin Corres nach einem Fehlpass der zuvor eingewechselten Theresa Brück den 1:2-Anschlusstreffer (66.). „Gamechanger“, nannte Stein die Wechsel und führte weiter aus: „Ich merkte, dass Gladbach etwas aufkam, und wollte dem mit frischem Personal entgegenwirken. Uns hat das aber eher ein Stück weit verunsichert, und das Spiel ist auf die Gladbacher Seite umgeschlagen.“ Nur zwei Minuten später war es erneut Corres, die nach einem Stellungsfehler in der SG-99-Defensive zum Abschluss kam, aber an van der Laan scheiterte. Und auch Leonie Köpp setzte nach schönem Solo einen Distanzschuss knapp über das Andernacher Tor (69.).

In der 76. Minute schlug Palmen dann einen Freistoß von der Mittellinie lang in den Andernacher Strafraum, und ein Kopfball Paula Auguste Helga Klensmanns vom Fünfmetereck entschärfte van der Laan in letzter Not. Wirkliche Entlastung war da nur ein Abschluss von SG-99-Stürmerin Stöhr rechts am Pfosten vorbei (77.) sowie die Chance auf ein drittes Tor von Kathrin Schermuly nach einer langen Hereingabe (87.). Auch die vier Minuten Nachspielzeit brachten keine Treffer mehr ein, und so durften sich die Andernacherinnen aufgrund des überlegenen ersten Durchgangs letztlich verdientermaßen über die drei Punkte zum Jahresabschluss freuen. „20, 25 Minuten, die unter dem Strich wirklich nicht gut waren, sollen der Partie aber nicht komplett das Positive nehmen. Ein Sieg ist das, was zählt. Und damit können wir jetzt auf die Weihnachtsfeier gehen“, bilanzierte ein zufriedener Stein. Moritz Hannappel

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Das nächste Spiel: SG 99 Andernach gegen FC Ingolstadt 04 am Sonntag, 18. Februar, um 11 Uhr.

Das 1:0 für die SG 99: Die in Mendig geborene Gladbacher Torfrau Luisa Palmen (in Lila) taucht unter dem Eckball hinweg und ermöglicht Kathrin Schermuly (halb verdeckt in der Mitte) das Andernacher Führungstor. Foto: Tobias Jenatschek

 




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 6

Die sechste Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach (Sonntag, 17. Dezember, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (29 Seiten / 13,5 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Förderverein verkauft Fan-Artikel der Bäckermädchen

Ob Schals, Shirts, Schirme, Mützen, Hüte, Tassen oder Pins: Ab sofort bietet der Förderverein diverse Fan-Artikel der Bäckermädchen bei den Heimspielen in der 2. Frauen-Bundesliga zum Verkauf an, erstmals bei der letzten Begegnung der SG 99 Andernach vor der Winterpause am kommenden Sonntag um 14 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Mendig gegen Borussia Mönchengladbach. Der Eintritt für Kinder und Jugendliche ist an diesem Tag frei. Wir freuen uns auf euren Besuch !
Foto/Grafik: BH-media



1:1 – SG 99 verpasst nur knapp den Sieg beim Hamburger SV

Mit dem 1:1 (0:1) beim Tabellenzweiten Hamburger SV bleiben die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach zum achten Mal in Folge ohne Niederlage, krebsen nach dem verpatzten Saisonstart aber immer noch in der unteren Tabellenhälfte herum. SG-Trainer Florian Stein kennt den Grund: „Da waren ein paar Unentschieden zu viel dabei.“ Auch gegen den norddeutschen Traditionsklub, der als Aufsteiger auch mit seinem Frauenteam die Erstklassigkeit anstrebt, wäre nämlich ein Andernacher Sieg möglich und auch nicht unverdient gewesen. Doch unterm Strich ging das fünfte Remis im 12. Saisonspiel für die „Bäckermädchen“ in Ordnung: „Die erste Halbzeit ging an uns, die zweite eher an den HSV“, lautete Steins Kurzzusammenfassung der Geschehnisse „bei grausamem Wetter“ in Norderstedt.

Seine defensive Fünferkette hatte Andernachs Coach eher offensiv postiert, sodass der SG viele Ballgewinne im hohen Pressing gelangen und auch die Abseitsfalle mehrfach zuschnappte. Der HSV kam in Durchgang eins nur einmal zum Zug, und das auch nur scheinbar, denn das peruanische Edeltalent Almudena Sierra stand beim Abstaubertreffer im Abseits (14.). Auf der anderen Seite scheiterte Vanessa Zilligen an der Latte, als sie Leonie Stöhrs Eckenflanke mit einem Heber verlängerte (23.). Carolin Schraa kam an HSV-Torfrau Jolina Zamorano nicht vorbei (31.), ehe Zilligen mit einem Steckpass Kollegin Stöhr auf den Weg zum 1:0 schickte. Deren Schuss traf genau ins lange Eck (32.). Kurz vor der Pause mussten sich Maren Weingarz und Kathrin Schermuly länger behandeln lassen. Während Weingarz mit wieder eingerenkter Schulter bis zum Schlusspfiff durchhielt, musste Schermuly, die umgeknickt war, nach einer Stunde ausgewechselt werden. Der Ausfall der routinierten Mittelfeldspielerin blieb nicht ohne Folgen: „Das ging auf Kosten der Stabilität, da kam ein bisschen Unruhe in unser Spiel“, beobachtete Stein. Der HSV, der nach und nach weitere engagierte Offensivspielerinnen einwechselte, war nun am Drücker, die Bäckermädchen konnten sich gut 20 Minuten lang kaum Entlastung verschaffen.

So richtig dicke HSV-Chancen gab es dennoch nur zwei. Eine verhinderte Leonie Krump, als sie die auf der rechten Seite freigelaufene Victoria Schulz so geschickt abdrängte, dass deren Schuss am langen Eck vorbeiging (55.). Melina Krüger, ein Joker von HSV-Trainer Marwin Bolz, machte es aus ähnlicher Position besser und traf an SG-Torfrau Laura van der Laan vorbei zum 1:1 (79.). Die letzten Chancen hatten dann aber nicht etwa die Gastgeberinnen, die nach drei Pflichtspielniederlagen in Serie unbedingt gewinnen wollten, sondern die kampfstarken Bäckermädchen. Erst scheiterte Magdalena Schumacher, vier Wochen nach ihrem Startelf-Comeback laut Stein „schon fast wieder die alte Maggi“, mit einem Distanzschuss an Zamorano (90.+2): „Wenn der reingeht, fliegen wir nach Hause“, trauerte Stein der Chance hinterher. Und schließlich blockte ein HSV-Fuß Alina Wagners Hereingabe auf dem Weg zur einschussbereiten Carolin Schraa (90.+3). „Es war ein gutes Spiel, das uns und den Zuschauern Spaß gemacht hat“, zog Florian Stein sein Fazit. „Jetzt wollen wir das letzte Spiel des Jahres gegen Mönchengladbach gewinnen, damit sich unser Aufschwung auch in der Tabelle niederschlägt.“ Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: SG 99 Andernach gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag, 17. Dezember, um 14 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Mendig.

Ihre verletzungsbedingte Auswechslung kostete die SG 99 Andernach die Stabilität: Kathrin Schermuly wird hier von der herausstürmenden HSV-Torfrau Jolina Zamorano vom Ball getrennt. Nach einer knappen Stunde musste die routinierte Mittelfeldspielerin, die umgeknickt war, verletzt vom Platz. Foto: Tobias Jenatschek