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In Unterzahl: SG 99 macht aus einem 0:3 dank Schraa, Schermuly und Stöhr noch ein 4:4 gegen Weinberg

Der erhoffte zweite Sieg in Folge ist es nicht geworden für die Zweitligafußballerinnen der SG 99 Andernach. Doch das Endergebnis von 4:4 (0:2) gegen den Aufsteiger und oberen Tabellennachbarn SV 67 Weinberg durften die gastgebenden Bäckermädchen nach einer spektakulären Partie durchaus als Erfolg werten. „Einen Punkt des Willens“ nannte es SG-99-Trainer Florian Stein. Der erlebte den Schlusspfiff hinter der Bande, nachdem ihm Schiedsrichterin Karoline Wacker kurz vor Spielende die Gelb-Rote Karte gezeigt hatte. Jeder im Publikum wusste warum, nicht zu überhören war die lautstarke Kritik, die der Andernacher Coach mehr als einmal am Schiri-Gespann äußerte. Da schlossen sich auch zahlreiche Zuschauer gerne an und arbeiteten ihren Frust über den Spielverlauf am Unparteiischen-Team ab.

Kritikwürdig war in der Tat das Nichteingreifen der Schiedsrichterin, als Andernachs Leonie Wäschenbach nach einem Zusammenprall mit Kopftreffer liegen blieb und das Gästeteam einen Konter zum 0:1 fuhr (5.). „Einige unserer Spielerinnen sind stehen geblieben, weil sie auf eine Unterbrechung warteten“, schimpfte Stein hinterher, „die hätte es auch geben müssen. Die DFB-Regularien sind in diesem Falle eindeutig.“ Beim 0:2 durch Annika Kömm liefen die Weinbergerinnen den Spielerinnen des Gastgebers auch ohne Schiedsrichter-Unterstützung davon (19.). Ehe die Andernacherinnen so richtig im Spiel angekommen waren, lagen sie schon fast uneinholbar im Rückstand.

Hinzu kam, dass die gesundheitlich angeschlagene Kathrin Schermuly, die im Abwehrzentrum auflief statt im Mittelfeld, sich wohl zu viel zugemutet hatte und nach zwei Fouls – einmal Trikotziehen, einmal Auflaufen auf die Gegenspielerin – schon in der 37. Minute zu Recht die Gelb-Rote Karte sah. „Wir wollten sie gerade auswechseln“, ärgerte sich Stein und nahm die Schuld für den Platzverweis auf sich: „Wir hätten Kathrin nicht spielen lassen sollen.“ Nachdem Leonie Wäschenbach am Pfosten (23.) und Alina Wagner an der Latte (33.) gescheitert waren, waren die Andernacher Aussichten auf ein Erfolgserlebnis zur Pause so trüb wie der Herbsthimmel.

Die zweite Halbzeit hatte dann, vom Ende her betrachtet, alle Zutaten für ein mittelgroßes Fußballwunder. Die Weinbergerinnen zogen sich angesichts von Führung und Überzahl zurück und ließen die Andernacherinnen kommen. Und die kamen. Als Leonie Stöhr aus nicht geahndeter Abseitsstellung Richtung Tor startete, wurde sie von Kömm im Strafraum abgegrätscht (51.,) dann setzte die frühere Saarbrückerin die Hereingabe von Carolin Schraa aus kurzer Distanz weit übers Tor (61.). Die Gäste aus Mittelfranken spürten, dass sie noch was tun mussten, fuhren einen Konter und führten nach Anna Hofrichters Abstauber aus stark abseitsverdächtiger Position mit 3:0 (64.).

Doch die SG 99 wollte sich nicht geschlagen geben. Die direkt nach der Pause eingewechselte Julia Schermuly legte auf für Schraa zum 1:3 (66.), sieben Minuten später war’s genau umgekehrt – 2:3 (73.). Als Marisa Schön, die diesmal für Laura van der Laan zwischen den Pfosten stand, unter einer Weinberger Ecke hindurchsprang, staubte Lisa Wich ab zum 2:4 (81.). Jetzt glaubten sich die Gäste endgültig am Ziel, sie waren konditionell am Ende. Anders jedoch die SG 99: Stöhr über rechts, Schraa zum 3:4 (86.), und nachdem Schön gegen Hofrichter das 3:5 verhindert hatte (89.), stürmte Stöhr ein weiteres Mal zur Grundlinie durch, passte nach innen, und Julia Schermuly drückte den Ball zum 4:4 über die Linie (90.+3). „Wir haben ja auch ein paar Mädels, die konditionell auf dem Zahnfleisch gehen“, bemerkte Stein nach dem Schlusspfiff, „dass wir den Weinbergern trotz Unterzahl am Ende konditionell deutlich überlegen waren, macht mich stolz. Das war eine großartige Willensleistung unseres Teams.“ Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: TSG 1899 Hoffenheim II gegen SG 99 Andernach am Sonntag, 5. November, 14 Uhr

Der Ball ist im Tor, die Schützin auch: Vorlagengeberin Leonie Stöhr (rechts) eilt herbei, um mit Doppelpackerin Julia Schermuly den Treffer zum finalen 4:4 zu feiern. Den ersten Schermuly-Treffer hatte Carolin Schraa vorbereitet. Auch die traf zweimal, einmal legte Julia Schermuly auf, einmal Stöhr. Und das alles über die rechte Angriffsseite. Foto: Tobias Jenatschek




„Ein ganz brutaler Abend“ – SG 99 kommt in Mülheim-Kärlich unter die Räder

So bittere 90 Minuten haben die Bäckerjungen lange nicht erlebt. Bei der SG 2000 Mülheim-Kärlich kamen die Gäste gehörig unter die Räder und mussten sich am Ende mit 1:8 (1:4) geschlagen geben. „Ich weiß noch gar nicht, wie ich das einordnen soll. Ein ganz brutaler Abend“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann.

Zehn Minuten lang lief es für die Kossmann-Elf gut. Nach einem Standard schien sogar das 1:0 für die Gäste gefallen sein, das jedoch von Schiedsrichter Luis Herrig und seinem Gespann wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Eine umstrittene Entscheidung, die am Ende aber wohl auch keinen großen Unterschied gemacht hätte. Stattdessen entschieden die Gastgeber innerhalb von elf Minuten die Partie. Erst traf Dominic Fuß zum 1:0 (15.), dann erhöhten Daniel Aretz (19.) und Mustafa Madanoglu (25.) auf 3:0. Vor der Pause gelang Aretz sogar noch der vierte Mülheimer Treffer (42.). Nils Wambach verkürzte nach Vorarbeit von Oliver Kubatta zumindest noch auf 4:1 (45.+3).

Was dann aber in der zweiten Halbzeit passierte, versteht Kossmann noch deutlich nach Spielende nicht wirklich. „Wir haben das Verteidigen eingestellt, was ich von uns gar nicht kenne“, sagt er. „Ich habe nichts gegen das Verlieren, auch mal einen rabenschwarzen Tag zu haben. Aber wir haben keine Gegenwehr gezeigt und sind am Ende vollkommen auseinandergebrochen.“ Die Folge: Madanoglu (52.), Pascal Steinmetz (81., 90.+2) und Niklas Wilmsmann (85.) erzielen noch vier weitere Treffer für deutlich überlegene Mülheimer.

„Ganz, ganz bitter“, bilanziert Kossmann und wendet den Blick dann nach vorne. „Das müssen wir jetzt schnell verdauen und abhaken.“ Am kommenden Wochenende wartet mit Ehrang die nächste Rheinlandliga-Spitzenmannschaft.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Dshabrailow (71. Pacolli), Kubatta (55. Schiffers), Neunheuser, Weber, Reintges, Lutz (55. Aliou), Dolon (55. Regehr), Wambach (71. Oligschläger)

SR: Luis Herrig (Föhren)

Zuschauer: 190

Tore: 1:0 Fuß (15.), 2:0/4:0 Aretz (19./42.), 3:0/5:1 Madanoglu (25./52.), 4:1 Wambach (45.+3), 6:1/8:1 Steinmetz (81./90.+2), 7:1 Wilmsmann (85.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 29. Oktober um 15.30 Uhr. Dann ist die FSG Ehrang am Bassenheimer Weg zu Gast.

(mlat)




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 4

Die vierte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den SV 67 Weinberg (Sonntag, 22. Oktober, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (28 Seiten / 12,5 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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1:0-Sieg in Frankfurt: Schraa köpft die SG 99 nach Stöhr-Flanke aus der Abstiegszone

Ist das der Wendepunkt, den sich Trainer Florian Stein und seine Bäckermädchen seit Wochen erhofft haben? Fakt ist: Die Zweitligafußballerinnen der SG 99 Andernach haben am siebten Spieltag den zweiten Sieg gefeiert und beim schwer erkämpften 1:0 (0:0) als Gast von Eintracht Frankfurt II allerlei Widrigkeiten getrotzt. „Dieser Sieg ist so wichtig“, atmete Trainer Stein nach nervenaufreibenden 90 Minuten plus ausgiebiger Nachspielzeit auf, „wichtig für Stimmung und Moral.“ Angreiferin Julia Schermuly fehlte grippekrank, ihre ebenfalls gesundheitlich angeschlagene Schwester Kathrin wechselte früh vom laufintensiveren Mittelfeld zurück in die Innenverteidigung, wo ihre Nebenspielerin Maren Weingarz ebenfalls die ganze Woche nicht trainiert hatte. „Wir sind vor viele Probleme gestellt worden“, fasste Stein zusammen, „und angesichts des Krankenstands ein hohes Risiko gegangen. Hoffentlich haben wir damit auch auf längere Sicht nichts falsch gemacht.“

Verwunderlich war es für Stein aus diesen Gründen nicht, dass sein Team diesmal weniger schönen Fußball zu bieten hatte. „Dafür stimmt heute das Ergebnis“, freute sich der Coach, „es war ein riesengroßer Kampf, und den Sieg nehmen wir gerne mit.“ Trotzdem hatten die Andernacherinnen vor allem im ersten Durchgang genug Möglichkeiten, um die Weichen früher auf Sieg zu stellen und sich und ihrem sangesfreudigen Anhang das Nervenflattern zu ersparen. Die beste ließ Sarah Klyta aus, als sie Gegenspielerin Jella Veit austanzte, den Ball dann aber aus zehn Metern nicht an der großartig reagierenden Eintracht-Torfrau Lina Altenburg vorbeibrachte (30.). „Ich muss heute zwei Tore machen“, ärgerte sich das SG-Eigengewächs nach ihrem dritten Startelfeinsatz, weil sie im zweiten Durchgang eine fast noch bessere Möglichkeit nicht genutzt hatte (71.).

Auf der anderen Seite bewahrte Andernachs Keeperin Lara van der Laan ihr Team vor einem frühen Rückstand, als sie erst einen gefährlichen Schuss von Eintracht-Stürmerin Johanna Berg im Flug ins Toraus lenkte und nach der anschließenden Ecke den Kopfball von Georgia Stanti ähnlich spektakulär parierte (10.). Ansonsten neutralisierte die Andernacher Defensive mit Routine, Zweikampfstärke und einer gut funktionierenden Abseitsfalle die Frankfurter Angriffsversuche weitgehend. Das änderte sich im zweiten Durchgang, den die Eintracht aggressiver und angriffsfreudiger anging. Gut 20 Minuten waren die Gäste damit beschäftigt, sich zu wehren, van der Laan verhinderte das Gegentor gegen Dilara Acikgöz (65.), die wie ihre Zwillingsschwester Ilayda tags zuvor beim Erstligaspiel der Eintracht in München auf der Ersatzbank gesessen hatte.

Dann ging es auch für Andernach wieder nach vorn. Und wie: Drei Anläufe in zwei Minuten brauchten Leonie Stöhr und Carolin Schraa, bis sie sich als Andernacher Offensiv-Traumpaar feiern lassen durften. Die erste Vorlage von Stöhr stocherte Schraa aus kurzer Distanz am Pfosten vorbei (69.), den zweiten Pass schoss sie Torfrau Altenburg auf den Bauch (69.), doch nach der dritten Stöhr-Flanke zeigte die frühere Kölnerin ihr ganzes Können und setzte den Ball mit einem akkuraten Kopfball genau in den Winkel (70.). Da war sie, die lang ersehnte Führung für die SG 99 Andernach, die sie sich mit all ihrer Routine auch nicht mehr nehmen ließen. „Endlich sind wir wieder da, wo wir uns sehen“, frohlockte Florian Stein beim Blick auf die Tabelle, in der Andernach den Abstiegsplatz verlassen haben. Nun soll es weiter aufwärts gehen. „Wir fangen jetzt erst an“, verspricht Stein. Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: SG 99 Andernach gegen SV 67 Weinberg am Sonntag, 22. Oktober, 14 Uhr

Mit diesem präzisen Kopfball sorgt Andernachs Stürmerin Carolin Schraa (im weißen Trikot) für den Siegtreffer der SG 99 in Frankfurt. Eintracht-Abwehrchefin Tomke Schneider kann ihn nicht verhindern Foto: Tobias Jenatschek




Offensivstarke Bäckerjungen feiern verdienten Heimsieg gegen Trier-Tarforst

Viel Offensivspektakel und ein hochverdienter Sieg der Bäckerjungen – die Andernacher Zuschauer kamen am Sonntag voll auf ihre Kosten. Mit 4:2 (4:2) setzte sich die SG 99 gegen den FSV Trier-Tarforst durch und läge damit mit den, immer noch nicht offiziellen, drei Punkten vom Abbruch-Spiel in Wittlich bereits wieder auf dem neunten Tabellenplatz. „Einen klareren Sieg gibt es für mich gar nicht“, sagte Andernachs Trainer Kim Kossmann. „Vergangene Woche haben wir nicht gut gespielt. Heute haben wir das absolute Gegenteil gezeigt.“

Vor allem in der ersten Halbzeit gab es kaum Zeit zum Durchatmen. Die Gastgeber waren von Beginn an brandgefährlich und hatten durch Nils Wambach (3.) und Maicol Oligschläger (5.) früh die ersten Großchancen. In Führung gingen allerdings die Gäste. Sebastian Szimayer vollendete einen Tarforster Konter zum 0:1 (11.).

Doch anders als in der Vorwoche in Wirges ließen sich die Bäckerjungen von dem Rückstand nicht beirren und blieben die gefährlichere Mannschaft. Mitte der ersten Halbzeit reichten fünf Minuten, um aus dem 0:1 ein 3:1 zu machen. Wambach (23.) und Oligschläger (24.) per Kopf sowie Filip Reintges im Nachschuss gegen den zuerst parierenden Gästekeeper Luca Merling (27.) sorgten für den Tarforster Dreifach-Schock.

Es blieb nun bis zur Pause ein wildes Spiel, in dem noch zwei weitere Kopfballtreffer fallen sollten. Erst kam Gästespieler Florian Weirich sträflich frei zum Abschluss und verkürzte auf 3:2 (31.), dann war es wieder Wambach, der wuchtig zum 4:2 einköpfte (38.).

Während Andernach vor der Pause noch ein wenig um den erneuten Anschlusstreffer bettelte, brachte die Umstellung Kossmanns auf Viererkette nach Wiederanpfiff deutlich mehr Stabilität. Eine Riesenchance ließen die Gastgeber noch zu. Doch nachdem Nathan Benndorf den Ball aus kurzer Distanz nicht im Tor unterbringen konnte (61.), war der Bann gebrochen.

Die Bäckerjungen waren in der zweiten Halbzeit die eindeutig bessere Mannschaft, arbeiteten stark gegen den Ball, zwangen die Gäste immer wieder zu Fehlern und erspielten sich weiterhin zahlreiche gute Abschlussmöglichkeiten. Nur der fünfte Treffer und die damit verbundene endgültige Entscheidung wollte einfach nicht fallen. Ein Schuss von Philipp Schmitz wurde auf der Linie geklärt (59.), Fabian Weber scheiterte am im letzten Moment klärenden Merling (72.), Tim Hoffmann köpfte nach einer Ecke an die Oberkante der Latte (84.). Und damit wären nur drei von vielen Beispielen genannt.

Am Ende war all das egal. Es blieb beim verdienten 4:2. „Ich bin hochzufrieden“, gab Trainer Kim Kossmann nach Abpfiff zu Protokoll. „Herz und Leidenschaft machen uns als Mannschaft besonders. Das haben wir heute gezeigt.“ Das einzige Manko sei die Chancenverwertung gewesen. Wohl dem, der das nach vier Treffern seiner Spieler kritisieren kann.

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Kubatta (70. Schiffers), Dshabrailow (90. Pacolli), Neunheuser, Reintges, Lutz (87. Wingenbach), Dolon (68. Weber), Oligschläger (46. Regehr), Wambach

SR: Tim Steffens (Manderscheid)

Zuschauer: 100

Besonderheit: Sebastian Szimayer (Trier-Tarforst) sieht wegen Meckerns die gelb-rote Karte (90.+5)

Tore: 0:1 Szimayer (11.), 1:1/4:2 Wambach (23./38.), 2:1 Oligschläger (24.), 3:1 Reintges (27.), 3:2 Weirich (31.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Freitag, 20. Oktober bei der SG 2000 Mülheim-Kärlich. Der Anpfiff erfolgt um 20 Uhr.

(mlat)

Die Bäckerjungen hatten am Sonntag viel Grund zum Jubeln. Foto: René Weiss




0:2 – SG 99 II muss sich im Regionalliga-Derby dem SC 13 Bad Neuenahr geschlagen geben

Die SG 99 Andernach II verlor das Derby der Frauenfußball-Regionalliga Südwest gegen den SC 13 Bad Neuenahr mit 0:2 (0:2) und verhalf dem geografischen Nachbarn damit unfreiwillig zur Tabellenführung. Nina Henseler, Trainerin der Bäckermädchen-Reserve, räumte unumwunden ein: „Der Gegner hat es gut gemacht, die Punkte gehen verdientermaßen an die Ahr. Leider konnten wir nicht auf den Platz bringen, was wir uns vorgenommen haben.“ Im zweiten Abschnitt kam die SG 99 II (weiße Trikots, im Bild mit Anga Bartzen am Ball) zwar mehr und mehr ins Spiel, blieb aber vorm gegnerischen Tor viel zu harmlos. Wesentlich besser machten es die Gäste, die den fünften Saisonsieg bereits vor dem Pausenpfiff sicherstellten. Torjägerin Sonja Bartoschek brauchte nach mustergültiger Vorarbeit von Evelyn Kirst in der Mitte nur noch den Fuß hinhalten – 0:1 (14.). Das zweite Tor ließ nicht lange auf sich warten, Katharina Pohs (rechts neben Bartzen) traf nach Ablage von Magdalena Lang fulminant in den Winkel des von Marisa Schön gehüteten Andernacher Gehäuses – 0:2 (26.). Gelegenheit, es wieder besser zu machen, erhält die SG 99 am Sonntag um 14 Uhr im Auswärtsspiel beim 1. FC Riegelsberg.

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Hier klärt Laureen Ackermann, Kapitänin der SG 99 II, eine brenzlige Situation im Andernacher Strafraum per Kopf. Wiederholt brachte der gegnerische SC 13 Bad Neuenahr die Bäckermädchen-Reserve in Bedrängnis und gewann am Ende verdient mit 2:0. Foto: Norbert J. Becker




Schraa trifft, aber SG 99 schrammt beim 1:1 gegen Gütersloh knapp am Sieg vorbei

Eine gute Stunde war gespielt auf dem Andernacher Rasenplatz, da ging ein Seufzer durch die Zuschauerschaft. Es war ein Seufzer der Erleichterung, denn soeben hatten die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach zur Freude ihrer Anhängerinnen und Anhänger den 0:1-Pausenrückstand gegen Aufstiegskandidat FSV Gütersloh ausgeglichen. Endlich – das sollte dieser Seufzer besagen, denn wie schon vor Wochenfrist im Auswärtsspiel beim FC Bayern II hatten die Andernacherinnen trotz großer Leidenschaft und ansehnlichen Spiels bis dahin vor dem gegnerischen Tor einfach kein Glück gehabt. Das erste Saisontor von Carolin Schraa blieb auch diesmal der einzige Glücksmoment für die SG 99. Der Endstand von 1:1 löste eher Seufzer der Enttäuschung aus.

Auch beim Andernacher Trainer. „Im Moment fühlt es sich ein bisschen leer an“, gestand Florian Stein nach dem Schlusspfiff, „denn wir waren heute noch näher dran am Sieg als letzte Woche, auch wenn wir nicht so viele ganz klare Torchancen hatten. Nach dem Bayern-Spiel war das wie ein Deja-vu-Erlebnis.“ Wieder mal hatten sich die Andernacherinnen für eine engagierte Leistung und ein „tolles Spiel“ (Stein) nur unzureichend belohnt, und das lag nicht allein an der effizienten Abwehrarbeit der Gäste aus Westfalen. Die Wochen der Erfolglosigkeit haben Spuren hinterlassen bei Steins Team, in der Königsdisziplin des Fußballs fehlt es der SG 99 derzeit an Selbstvertrauen und Präzision.

Den ersten Abschluss hatte die agile Daria Collas, die anstelle von Carolin Schraa in vorderster Linie stürmte, mit einem 30-Meter-Schuss knapp übers leere Tor, das Güterslohs Torfrau Sarah Rolle im Übereifer verlassen hatte (7.). Bei Leonie Wäschenbachs Knaller aus ähnlicher Entfernung brachte die Gästetorhüterin gerade noch eine Faust an den Ball, um ihn über die Latte zu lenken (21.), und auch den Schuss von Alina Wagner im Strafraum parierte Rolle stark (28.). Die Spielerinnen des Frauensportvereins kamen kaum über die Mittellinie, so beschäftigt waren sie gegen das aggressive Andernacher Pressing, doch mit Klasse und Routine und einer starken Torhüterin verhinderten sie einen Rückstand. Stattdessen trauten sie sich kurz vor der Pause mal nach vorn und gönnten sich einen Eckball. Den ersten Schuss wehrte SG-Torhüterin Laura van der Laan ab, gegen den Nachschuss der Innenverteidigerin Merle Hokamp zum 0:1 war sie machtlos (43.).

Andernach antwortete wütend, Julia Schermulys Kopfball nach Wagner-Flanke strich knapp am Tor vorbei (45.+2), und Wagners flache Hereingabe schoss Julia Schermuly aus kurzer Distanz über die Latte (45.+4). So lag die SG 99 zur Pause mit 0:1 in Rückstand, und keiner wusste so recht, warum. Doch unverdrossen rannten die Andernacherinnen weiter an. Maren Weingarz kam knapp zu spät (53.), Vanessa Zilligens 20-Meter-Schuss zwang Sarah Rolle zur Glanzparade (58.), und als sich Kathrin Schermuly den Ball am gegnerischen Strafraum erkämpft hatte, legte sie vergeblich quer, statt selbst einen aussichtsreichen Schuss zu wagen (59.). Wirkungsvoller war Schermulys Durchstecker auf Carolin Schraa, die kurz vor der Pause für die verletzte Collas ins Spiel gekommen war und den Ball an der doch nicht unbezwingbaren Torfrau Rolle vorbei zu ihrem ersten Saisontreffer und dem 1:1-Ausgleich ins kurze Eck beförderte (66.).

Mit der ersten Chance der zweiten Halbzeit hätte sich Gütersloh fast die Führung zurückgeholt, doch van der Laan lenkte den Schuss der eingewechselten Lilly Stojan mit der Schulter ab, der Ball kullerte in Richtung Tor – und knapp am Pfosten vorbei (77.). Für den letzten Seufzer der Partie sorgte Leonie Krumb in der Nachspielzeit, als sie Schraas präzisen Rückpass frei stehend aus 15 Metern weit übers Tor knallte (90.+1). „Das 1:1 ist schmeichelhaft für Gütersloh“, bilanzierte Florian Stein, „ergebnistechnisch treten wir auf der Stelle, aber fußballerisch bin ich heute zufrieden.“ Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: Eintracht Frankfurt U20 – SG 99 Andernach am Sonntag, 15. Oktober, 14 Uhr

Lange mussten die Andernacherinnen und ihre Anhängerschaft auf diesen Moment warten. In der 66. Minute ließ Carolin Schraa mit diesem präzisen Schuss ins kurze Eck der vorzüglichen FSV-Torfrau Sarah Rolle keine Chance und erzielte mit ihrem ersten Saisontreffer das erlösende 1:1. Foto: Tobias Jenatschek




Rückschlag beim Vorletzten – SG 99 verliert in Wirges

Die Rheinlandliga-Saison der SG 99 Andernach bleibt vorerst ein Wechselbad der Gefühle. Nach zwei Siegen in Folge gab es am Sonntag mal wieder ein Negativerlebnis. Beim Rheinlandliga-Vorletzten EGC Wirges unterlagen die Bäckerjungen verdient mit 0:2. „Das ist sehr enttäuschend gerade“, sagte Andernachs Trainer Kim Kossmann nach Spielende. „Heute hatten wir keinen guten Tag.“

Es war kein Spiel für Fußball-Feinschmecker, das auf dem Wirgeser Rasen stattfand. Vor allem bei den Gästen lief in der Offensive überhaupt nichts zusammen. „Wir haben viel mit langen Bällen agiert, was nicht so gut funktioniert hat“, sagt Kossmann. Und auch die Gastgeber strotzten nicht gerade vor Offensivideen, nutzten jedoch ihre beiden einzigen Großchancen zum Heimsieg.

Beim 1:0 sah Kossmann in der Entstehung eine Abseitsposition, das Schiedsrichter-Gespann um Alexander Pächthold jedoch nicht. Berkan Yavuz nutzte das im Abschluss aus kurzer Distanz zum 1:0 (5.). Steffen Klöckner erhöhte nach einer knappen halben Stunde mit einem abgefälschten Schuss aus 18 Metern auf 2:0 (27.). Die Bäckerjungen hatten dem Pausenrückstand auch in der zweiten Halbzeit nichts mehr entgegenzusetzen.

„Es war ein wirklich schlechtes Rheinlandligaspiel, was wir am Ende auch verdient verloren haben“, sagt Kossmann. „Wir konnten uns nicht so durchsetzen, wie wir es erhofft hatten.“

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Dshabrailow (74. Pacolli), Regehr (46. Oligschläger), Neunheuser (88. Aliou), Weber (61. Saftig), Reintges (74. Schiffers), Kubatta, Dolon, Wambach

SR: Alexander Pächthold (Staufenberg)

Zuschauer: 120

Tore: 1:0 Yavuz (5.), 2:0 Klöckner (27.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 15. Oktober um 15.30 Uhr. Dann gastiert der FSV Trier-Tarforst in der Bäckerjungenstadt.

(mlat)




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 3

Die dritte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel  unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den FSV Gütersloh (Sonntag, 8. Oktober, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (28 Seiten / 13,1 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Torflaute nach sieben Stunden beendet: SG 99 holt vorm Wiesn-Besuch ein 1:1 bei der Münchner U20

Die Torflaute ist nach exakt sieben Stunden beendet, die Sieglos-Serie dauert an. Gemischte Gefühle herrschten bei den Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach nach dem 1:1 (1:1) im Auswärtsspiel bei der U20 des FC Bayern München. In einem intensiven und teilweise wilden Spiel hätten beide Teams als Sieger vom Platz gehen können, Chancen für eine torreichere Partie gab es auf beiden Seiten in Hülle und Fülle. Eine Andernacher Niederlage, die vor allem in der dramatischen Schlussphase inklusive Nachspielzeit in der Luft lag, wäre des Schlechten allerdings zu viel gewesen, fand SG-Trainer Florin Stein: „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und waren über weite Strecken die bessere Mannschaft“, analysierte er, „leider haben wir uns nur mit einem Punkt belohnt.“

Besonders gefiel dem Trainer, wie sein Team den frühen Rückstand wegsteckte, für den die aus dem Münchner Erstliga-Kader ausgeliehene Franziska Kett bereit nach sechs Minuten verantwortlich zeichnete. Bayern-Kapitänin Jana Kappes hatte einen langen Ball nach vorn geschlagen, Maren Weingarz verschätzte sich, und Kett hatte keine Mühe, Torfrau Lara van der Laan zu umkurven und den Ball ins leere Tor zu schieben. Elf Minuten später war es dann an Leonie Stöhr, die Andernacher Torflaute zu beenden. Ihr Treffer nach Kathrin Schermulys Ballgewinn war das erste Erfolgserlebnis für die „Bäckermädchen“ seit dem ersten Spieltag vor sechs Wochen, seitdem hatte es drei Zu-Null-Niederlagen in der Liga und das 0:2 gegen die Bayern-Erste im DFB-Pokal gegeben. „Nach dem Ausgleichstor waren wir ein bisschen freier“, analysierte Stein, „das hohe Pressing funktionierte, und unsere Sechser Vanessa Zilligen und Kathrin Schermuly haben viele Bälle erobert.“

Doch die Bäckermädchen mussten stets auf der Hut sein vor den Bayern-Kontern, die sich immer wieder aus abgewehrten Andernacher Eckbällen entwickelten. So musste van der Laan gegen Carla Schwarz retten (36.), ehe Carolin Schraas Schuss nach Kathrin Schermulys offensivem Ballgewinn geblockt wurde (38.). Schraa scheiterte auch in der 54. Minute frei stehend an Bayern-Torfrau Pauline Schmid, Stöhr zögerte zu lang beim Abschluss (58.) und scheiterte frei vor der tüchtigen Münchner Keeperin (80.). Zuvor hatte Schmids Gegenüber van der Laan zwei Mal gegen Torschützin Kett gerettet (77., 80.). Weitere Highlights aus der aufregenden Schlussphase ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Kathrin Schermuly traf aus mehr als 20 Metern nur die Latte (84.), Bayern-Joker Celina Senftl schoss auf der Gegenseite in Rücklage aus 15 Metern übers Tor (87.), Stöhr scheiterte aus kurzer Distanz an Schmid (89.), van der Laan vereitelte die Riesenchance der eingewechselten Paula Rintzner (90.+2).

Und mit der letzten Aktion des Spiels drückte Franziska Kett den Ball über die Linie des Andernacher Tores (90.+5). Die souveräne Schiedsrichterin Marie-Theres Mühlbauer und ihre Assistentin hatten allerdings die klare Abseitsstellung erkannt, statt Torpfiff ertönte der Schlusspfiff. „Als Verlierer nach Hause zu fahren, wäre ganz bitter gewesen“, atmete Stein auf, „unterm Strich haben wir zwei Punkte verloren. Aber es fühlt sich so an, als wären wir deutlich näher dran an unserer Normalform.“ Zur moralischen Aufrüstung legte der gesamte Andernacher Tross mit allen verletzten und nicht eingesetzten Spielerinnen noch einen Zwischenstopp auf dem Oktoberfest ein: „Die Feierabend-Maß haben wir uns verdient“, fand Stein. Mit einem Frust-Besäufnis war indes nicht zu rechnen: „Bis wir nach Hause kommen, sind alle wieder nüchtern“, versprach der Coach. Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: SG 99 Andernach – FSV Gütersloh am Sonntag, 8. Oktober, 14 Uhr

Ständiger Unruheherd im Bayern-Strafraum: Leonie Stöhr (im schwarzen Trikot am Ball) traf nach 18 Spielminuten zum 1:1 – und hätte ihrem ersten Pflichtspieltor für die SG 99 ein weiteres folgen lassen können respektive müssen. Fotos: Alexander Bernat / SG 99 Andernach