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„Förderverein Bäckermädchen“ begleitet voranschreitende Professionalisierung der Frauen und Mädchen

Die Frauen- und Mädchenfußball-Abteilung der SG 99 Andernach erhält ab sofort zusätzliche Unterstützung. Am 30. Januar fand die Gründungsversammlung des neuen „Förderverein Bäckermädchen“ statt, der fortan mit vereinten Kräften die voranschreitende Professionalisierung auf vielen Ebenen begleiten wird. Die sieben notwendigen Gründungsmitglieder im Überblick: Werner Schmitz (einstimmig gewählt als 1. Vorsitzender), Tobias Schmitz (2. Vorsitzender), Viktor Rehl (Geschäftsführer), Anne Bauer (Kassenprüferin, Trainerin D-Juniorinnen), Guido Schiffers (Kassenprüfer, Trainerteam 3. Frauenmannschaft), Stefan Dillenburg und Michael Gateau (beides Spielerinnenväter). Zusätzlich steht Kathrin Günther (Schriftführerin und zuständig für die Mitgliederverwaltung, Torwarttrainerin) zur Seite. Der Förderverein durchläuft nun in nächster Zeit den üblichen Anmeldeprozess, um beim Amtsgericht ins Vereinsregister eingetragen zu werden und beim Finanzamt den Titel „gemeinnützig“ zu erhalten. Für Interessierte ist in Kürze an dieser Stelle ein Aufnahmeantrag als förderndes Mitglied zum Herunterladen verfügbar. Wir freuen uns schon jetzt auf eure wohlwollende Unterstützung.

Kontakt: foerderverein@baeckermaedchen.de




Neuer Teamarzt bei den Bäckermädchen: Dr. Höpfner beerbt Dr. Butzmann  

Wechsel in der medizinischen Betreuung der ersten Frauenmannschaft unserer SG 99 Andernach: Fortan wird Dr. Thomas Höpfner aus dem Gelenkzentrum Mittelrhein die Aufgabe übernehmen, die Dr. Bernhard Butzmann aus demselben Haus seit Sommer 2017 mit Hingabe erfüllt hatte. Zum Jahresende zog sich Dr. Butzmann nun zurück, er kümmert sich fortan aber noch in der ursprünglichen Funktion um die U17-Bundesliga-Juniorinnen der Bäckermädchen.  Bei der Vorstellung des neuen Mediziners sagte Florian Stein, Sportlicher Leiter und Trainer des Zweitligisten in Personalunion: „Ich hoffe natürlich, dass wir Dr. Höpfners Dienste möglichst selten in Anspruch nehmen müssen. Die vergangenen Wochen haben jedoch schmerzlich gezeigt, dass Verletzungen im Leistungssport nicht ausgeschlossen werden können und die Behandlung der Sportlerinnen auf allerhöchstem Niveau stattfinden sollte.“

Dr. Höpfner ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Seine fachlichen Schwerpunkte sind die Sportmedizin sowie die konservative und operative Therapie von Sportverletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates. In diesem Tätigkeitsbereich wirkte er mehrere Jahre in der Sportklinik in Stuttgart und zuletzt im Brüderhaus in Koblenz in der Abteilung für arthroskopische Chirurgie und Sportorthopädie. Er betreute viele Jahre als Mannschaftsarzt die U17-Bundesliga-Junioren des VfB Stuttgart und das dazugehörige Nachwuchsleistungszentrum. Ebenso war er Mannschaftsarzt in der Handball-Bundesliga und betreute mehrere nationale und internationale Wettkämpfe. Aktuell ist er zusammen mit Dr. Andreß Mannschaftsarzt der EPG Baskets Koblenz. Durch seine langjährige Expertise in der Sportmedizin sowie Profisportbetreuung zählen viele Hochleistungssportler*innen aus der Region zu seinen Patient*innen.

Die SG 99 Andernach dankt Dr. Butzmann ausdrücklich für die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie die hervorragende Betreuung der Spielerinnen und freut sich nun auf Kontinuität und Weiterentwicklung der Kooperation mit Dr. Höpfner.

Der neue Teamarzt der Bäckermädchen: Dr. Thomas Höpfner, hier flankiert von den beiden Spielführerinnen der ersten Frauenmannschaft, Lisa Kossmann (rechts) und Magdalena Schumacher. Foto: Tobias Jenatschek




Neues Jahr beginnt froh: SG 99 startet mit fünffacher Verstärkung in die zweite Saisonhälfte

Zwei Spiele haben die Fußballerinnen der SG 99 Andernach in der Hinrunde der 2. Bundesliga noch auszutragen. Die am 17. Dezember ausgefallene Heimpartie gegen den SC Sand muss bereits am 5. Februar nachgeholt werden, was die Winterpause für die Bäckermädchen zum Ärger ihres Trainers Florian Stein verkürzt. Eine Woche später gastiert die SG 99 bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln, bevor die Liga wieder eine Pause einlegt.

Wenn Stein am 14. Januar seine Schützlinge zum Trainingsauftakt versammelt, wird er einige neue und einige altbekannte Gesichter begrüßen können. Das Verletzungspech hatte den ohnehin schmalen Andernacher Kader zuletzt weiter dezimiert. Hinzu kommt, dass die langjährige Torjägerin Antonia Hornberg aus privaten wie beruflichen Gründen ihre Fußballschuhe endgültig an den Nagel gehängt hat. „Toni kann den Aufwand nicht mehr leisten“, bedauert Stein das Karriereende der 31-Jährigen, „sie hat ja in dieser Saison noch kein Spiel für uns bestritten.“

Dafür stoßen drei Spielerinnen wieder hinzu, die zuletzt aus diversen Gründen gefehlt hatten. Linksverteidigerin Selina Garofalo, die seit dem Sommer wegen Stress aus beruflichem Anlass nicht mehr dabei war, wird wieder „voll einsteigen“, so Stein. Gleiches gilt für Linksfuß Caroline Asteroth, quasi ein Andernacher Urgestein. Sie musste wegen familiärer Schicksalsschläge pausieren und kehrt nun in den Kader zurück. „Das freut mich ganz besonders“, sagt Stein. Die dritte „Rückkehrerin“ ist Marie Schäfer, die nach einer Fußballpause aus persönlichen Gründen schon seit einigen Wochen wieder bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga mittrainiert hat. „Wenn sie erst mal unsere Vorbereitung mitgemacht hat, wird sie unsere Mannschaft verstärken“, ist Stein überzeugt, der die Defensivspielerin aufgrund ihrer Fähigkeiten als „Phänomen“ preist. Ihr Comeback soll die Abwehr stabilisieren, in der Zoe Brückel nach ihrem Kreuzbandriss schmerzlich vermisst wird und in dieser Spielzeit wohl nicht mehr zum Einsatz kommen wird.

Neu bei der SG 99 ist zum einen Dana Schüller, die in der vergangenen Saison mit der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln den Aufstieg in Liga zwei geschafft hatte und danach für ein Auslandssemester nach Portugal ging. „Wir hätten sie im vorletzten Jahr schon gern verpflichtet“ verrät Stein, „da hat sie bei uns die Vorbereitung mitgemacht, aber wir sind dann doch nicht zusammengekommen. Aber seit damals kennen wir uns schon ein bisschen, und wir sind überzeugt, dass sie uns direkt helfen kann.“ Die 23-Jährige kann defensiv wie offensiv auf der Außenbahn eingesetzt werden.

Der erste „internationale“ Zugang für Andernach heißt Tijana Duricek, ist gebürtige Kroatin und hat bei Roter Stern Belgrad in Serbien erste Erfolge gefeiert. Zuletzt spielte die 24-jährige Abwehrspielerin für eine christliche Universität in Fort Worth im US-Bundesstaat Texas und wird nach ihrer Rückkehr nach Europa in Andernach bei einem sozialen Projekt mitwirken. Da lag es nahe, dass sie sich bei der SG 99 vorstellte, wo sie beim Probetraining überzeugte. „Tijana bringt internationales Flair in unsere Mannschaft“, freut sich Florian Stein und fügt augenzwinkernd hinzu: „Wir müssen unsere Englischkenntnisse aufpolieren.“

Gute Aussichten für die Restsaison der Andernacherinnen, die trotz der jüngsten Heimniederlage gegen Ingolstadt auf Tabellenplatz zwei überwintern. Zumal auch Kathrin Schermuly, die Anfang Dezember einen Augenhöhlenbruch erlitten hat, im neuen Jahr wieder einsteigen soll. Ungewiss ist noch, wann ihre Mittelfeldpartnerin Vanessa Zilligen nach ihrem Innenbandriss im Knie wieder auf dem Platz stehen kann. „Wir hoffen, dass auch Vanessa in der Rückrunde wieder dabei ist“, kommentiert Florian Stein. Übrigens wirkt künftig eine bewährte Kraft mit allerdings neuem Nachnamen auf dem Platz: Kapitänin Lisa Umbach steht nach ihrer Heirat mit Daniel Kossmann, dem Stürmer der ersten Männermannschaft, fortan ebenfalls als „Kossmann“ im Spielberichtsbogen. Stefan Kieffer

Eine Übersicht aller Testspiele folgt !

 

Neu in Andernach: Dana Schüller (links) spielte bis vergangenen Sommer für den Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Köln II, die gebürtige Kroatin Tijana Duricek (rechts) zuletzt für die Texas Christian University (TCU) Fort Worth in den USA. Fotos: Jonny Walsh / TCU




Gebrauchter Tag: SG 99 verliert 0:2 gegen Ingolstadt – bleibt aber auf Platz zwei

Das meistbenutzte Wortpaar in den Andernacher Kommentaren zur 0:2 (0:2)-Heimpleite gegen den FC Ingolstadt lautete „gebrauchter Tag“. Die zweite Niederlage der Bäckermädchen im elften Saisonspiel der 2. Frauen-Bundesliga, die erste auf eigenem Platz, hatte ihre eigene Logik, war aber trotzdem nicht unvermeidbar. Ein Grund für die unterdurchschnittliche Vorstellung der Andernacher Fußballerinnen lag im Fehlen vierer quasi unersetzlicher Stammspielerinnen. Zoe Brückel wurde im Abwehrzentrum ebenso schmerzlich vermisst wie das Duo Kathrin Schermuly/Vanessa Zilligen im defensiven Mittelfeld und die torgefährliche Maren Weingarz.

Immerhin stand Stürmerin Carolin Schraa ganze acht Wochen nach ihrer Knieverletzung erstmals wieder in der Startelf, ihre ausgeprägte Muskulatur hält das lädierte Knie stabil. Doch das Comeback der sehnsüchtig zurückerwarteten Torjägerin verlief nicht nach Wunsch. Nur drei Minuten nach dem Ingolstädter Führungstreffer, den die schnelle Vanessa Heim nach einem schulmäßigen Konter, einem gewonnenen Laufduell und einer eleganten Kurve um SG-Torfrau Laura van der Laan erzielt hatte (22.), durfte Schraa an den Elfmeterpunkt treten. Sie selbst war unfair am Torschuss gehindert worden, platzierte den Strafstoß Richtung linkes Toreck – und scheiterte an den Fäusten von FCI-Torfrau Anna-Lena Daum (25.). „Super frustrierend“ fand die Rekonvaleszentin ihren Fehlschuss und die Niederlage, die sie in der restlichen Spielzeit mit viel Einsatz, aber wenig Fortune abzuwenden versuchte. Beim ersten wie beim zweiten Gegentor machte die zuletzt so zuverlässige Besarta Hisenaj keine glückliche Figur, die Nationalspielerin des Kosovo hatte zuletzt krankheitsbedingt aber auch kaum trainieren können. Beide Male konnte sie der flinken Haim nicht folgen, die beim 0:2 bis zur Grundlinie stürmte und dann querlegte für Paula Vidovic, die freistehend einschob (33.).

Der Rest des späten Vormittags ist schnell erzählt: Ingolstadt zog sich zurück, Andernach stürmte mit großem Engagement, aber ohne Effizienz. Die Gäste, die in den weißen Andernacher Auswärtstrikots mit Logo und Namen antreten mussten, weil ihre mitgebrachten Leibchen die falsche (= ebenfalls schwarze) Farbe hatten, verteidigten ihren Vorsprung mit großem Einsatz, wehrten mit allen Körperteilen die Andernacher Schussversuche ab und ließen sich auch nicht von einer der insgesamt elf Eckballflanken von Lisa Umbach überraschen. „In der zweiten Halbzeit haben die Mädels alles reingeworfen und eine gute Reaktion gezeigt“, suchte SG-Trainer Florian Stein das Positive. „Der Gamechanger hat gefehlt, wir hätten ein zeitiges Anschlusstor gebraucht.“

Dass dem dezimierten Gastgeber am Ende aus dem Personal- ein Qualitätsproblem erwuchs, räumte der Trainer ein. Doch die Bäckermädchen werden nicht lange Trübsal blasen. In der Tabelle sind sie mit drei Punkten Vorsprung immer noch Zweiter, und am kommenden Samstag (14 Uhr) bietet sich im Heimspiel gegen den SC Sand die nächste und für dieses Jahr letzte Chance, das Punktekonto weiter aufzustocken. Stefan Kieffer

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Nein, hier spielt nicht Andernach gegen Andernach. Den Gästen aus Ingolstadt brachten die weißen Auswärtstrikots der SG 99 richtig Glück. Sie verteidigten ihre 2:0-Führung trotz aller Angriffsversuche der Bäckermädchen (von rechts Laura Schmahl, Carolin Schraa und Julia Schermuly) bis zum Ende. Foto: Tobias Jenatschek




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 7

Die siebte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den FC Ingolstadt 04 (Sonntag, 11. Dezember, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 13,2 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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SG 99 übernimmt zweiten Aufstiegsplatz nach dem teuer erkauften 2:1-Sieg in Frankfurt

Die Bäckermädchen sind momentan nicht aufzuhalten. Mit dem 2:1 (1:1)-Auswärtssieg bei der zweiten Mannschaft der Frankfurter Eintracht feierten die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach den siebten Sieg im zehnten Saisonspiel und sprangen dank der Heimniederlage des FSV Gütersloh gegen Hoffenheims U20 auf den zweiten Tabellenplatz. „Ich bin unfassbar stolz auf diese Mannschaft“, sagte SG-Trainer Florian Stein nach dem Spiel und bezog sich damit nicht nur auf den Dreier, sondern auch auf die Widerstandsfähigkeit seiner Mädels, die auch in Frankfurt wieder mit dem einen oder anderen Rückschlag fertig werden mussten.

Neben den langzeitverletzten Zoe Brückel und Carolin Schraa fehlt ja seit vergangener Woche auch Kathrin Schermuly, deren Rolle im defensiven Mittelfeld von Leonie Wäschenbach gut ausgefüllt wurde – „in ihrem erst zweiten Zweitligaspiel von Beginn an“, wie Trainer Stein anmerkte. Dummerweise verletzte sich die zweite „Sechs“, Vanessa Zilligen, nach einer halben Stunde bei einem Zweikampf am Knie und musste ausscheiden. Die Verletzung entpuppte sich später als Innenbandriss, sie wird etliche Wochen ausfallen. Ihre Vertreterin Laura Schmahl, bisher Reservistin im Kader, machte aber eine ausgesprochen gute Figur.

Dennoch kam mit Zilligens Ausscheiden ein Bruch ins Andernacher Spiel, das bis dahin dominant und zielstrebig wie zuletzt gewohnt verlaufen war. Inklusive eines Führungstreffers, den Maren Weingarz nach einem aggressiv erzwungenen Andernacher Ballgewinn in des Gegners Hälfte und Leonie Wäschenbachs perfekt getimten Steilpass frei vor Frankfurter Torfrau Hannah Johann erzielt hatte (19.). Wieder einmal hatten die Bäckermädchen nur eine von zahlreichen erstklassigen Möglichkeiten genutzt, Maren Weingarz (8.), Alina Wagner (9.) sowie Weingarz und Julia Schermuly bei einer Doppelchance (19.) brachten den Ball nicht ins Eintracht-Tor. Nach Zilligens Verletzung kamen die Gastgeberinnen besser ins Spiel und gaben der Andernacher Torfrau Laura van der Laan einige Gelegenheiten, sich auszuzeichnen, ehe sie kurz vor dem Pausenpfiff zum Ausgleich kamen. Ihre auffälligste Spielerin Charlotte Nachtigall spielte einen raffiniert angeschnittenen Pass in den Strafraum, der genau vor den Füßen der U17-Nationalspielerin Loreen Bender, ARD-Torschützin des Monats Oktober, landete. Da war selbst van der Laan machtlos, als der Ball hinter ihr zum 1:1 einschlug (43.).

„In der Kabine war die Stimmung ziemlich gedrückt wegen der Verletzung und des Gegentors zum absolut ungünstigsten Zeitpunkt“, berichtete Trainer Stein, „es fühlte sich an, als lägen wir chancenlos mit 0:3 hinten.“ Dann stellte sich heraus, dass auch noch Maren Weingarz wegen Schwindelgefühlen zur zweiten Halbzeit ausgewechselt werden musste. Doch der Coach fand die richtigen Worte: „Ich habe gefragt, ob wir jetzt aufgeben und nur noch den einen Punkt verteidigen wollen oder ob wir mutig bleiben und an den Sieg glauben.“ Wer so fragt, der kennt die Antwort. Und in der Tat übernahmen die Bäckermädchen im zweiten Durchgang wieder das Kommando, überstanden die eine oder andere brenzlige Situation nicht zuletzt dank van der Laans Paraden unbeschadet und belohnten sich mit einem typischen SG-Treffer, als Magdalena Schumacher eine Ecke von Lisa Umbach via Innenpfosten zum Siegtreffer ins Tor köpfte (72.).

Alina Wagner, die mit der lautstarken Anfeuerung ihrer zahlreicher Frankfurter Arbeitskollegen im Rücken wie aufgedreht spielte, vergab noch zwei gute Schusschancen, die Torfrau Johann vereitelte (80., 87.), van der Laan parierte die letzte Freistoßchance von Frankfurts Dilara Acikgöz (85.). Dann war der erste Sieg gegen Frankfurt, seit der ehemalige 1. FFC mit dem Namen und unter dem Dach der Eintracht antritt, unter Dach und Fach. Zuvor hatte es in vier Spielen zwei Niederlagen und zwei Unentschieden gegeben. Beim Blick auf die Tabelle, in der die Bäckermädchen nun auf einem Aufstiegsplatz liegen, werden Florian Stein und seine Schützlinge nicht nervös: „Wir können noch einen Platz steigen“, sagte Stein augenzwinkernd vor den letzten beiden Heimpartien des Jahres gegen den FC Ingolstadt (Platz 12) und den SC Sand (Platz 9). „Wir werden alles versuchen, um noch sechs Punkte zu holen. Dann schauen wir, welcher Tabellenplatz unter dem Weihnachtsbaum liegt.“

Doch Stein weiß auch, dass der ohnehin dünne Spielerinnenkader der Bäckermädchen weitere Ausfälle kaum verkraften kann. Personelle Verstärkungen scheinen in Sicht, doch mehr als Andeutungen gibt der Trainer derzeit nicht preis. „Die letzten beiden Spiele bestreiten wir mit den Mädels, die wir haben“, versichert er, „die machen das nämlich hervorragend.“ Stefan Kieffer

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Hier grätscht Vanessa Zilligen noch der Frankfurter U17-Nationalspielerin Loreen Bender, ARD-Torschützin des Monats Oktober, in die Parade. Wenig später musste die Andernacher Nummer 15 mit einer Knieverletzung den Platz verlassen. Bittere Diagnose: Innenbandriss. Foto: Tobias Jenatschek




3:1 – SG 99 schlägt trotz Rückstand erstmals den 1. FC Nürnberg

Nun haben die Bäckermädchen auch den 1. FC Nürnberg zum ersten Mal besiegt, bevor es zu einem Angstgegner-Syndrom kommen konnte. Beim 3:1 (2:1)-Heimsieg vor 150 Zuschauern waren die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach vor allem im zweiten Durchgang derart überlegen, dass die beiden Niederlagen der Vorsaison nur noch eine ferne Erinnerung sind. „Heute bin ich sehr zufrieden“, meinte SG-Trainer Florian Stein, „das einzige Manko war, dass wir hintenraus noch viel höher hätten gewinnen können.“ Vor allem Julia Schermuly, die diesmal selbst ohne Torerfolg blieb, arbeitete mit ihrem aggressiven Anlaufen der letzten Nürnberger Abwehrreihe und daraus resultierenden Ballgewinnen Chancen heraus.

Hätte Lisa Umbach nach Julia Schermulys Vorlage selbst einen Schuss gewagt statt vergeblich den Pass zu Maren Weingarz zu versuchen, hätten die Bäckermädchen früh in Führung gehen können (13.). Stattdessen fiel das erste Tor auf der anderen Seite. Die Mädels des traditionsreichen „Club“ setzten meist auf lange Bälle und schnelle Sprints und erzwangen so nach einer halben Stunde ihren zweiten Eckstoß. Jessica May schlug den Ball Richtung zweiter Pfosten, Elena Mühlemann köpfte ihn per Aufsetzer ins Eck (30.).

Die Bäckermädchen, deren Kombinationsspiel bis dahin noch nicht in Fluss gekommen war, vernahmen den Weckruf und erhöhten den Druck. Nur zwei Minuten nach dem 0:1 flankte Alina Wagner von links, Nürnbergs Torfrau Lea Paulick rammte die heranstürmende Kathrin Schermuly rabiat zu Boden, doch Fifa-Schiedsrichterin Fabienne Michel wollte den geforderten Elfmeter nicht pfeifen. „Elfer und Rote Karte“, urteilte Stein, „das war eine klare Tätlichkeit.“ Die Szene ging weiter und Andernach bekam einen Freistoß, gut 20 Meter vor dem Tor in zentraler Position. „Schieß ihn einfach rein, Maggi“, rief ihr immer noch erzürnter Trainer von draußen. Abwehrchefin Schumacher tat wie geheißen und versenkte den Ball mit Wucht im Winkel – 1:1 (35.).

„Maggis Freistoß war der Gamechanger“, analysierte Trainer Stein hinterher, „danach haben wir gezeigt, dass wir die reifere Mannschaft sind.“ Die das kurz vor der Pausenpfiff auch zahlenmäßig darstellte. Wieder hatte Julia Schermuly den Ball erobert, zog durch bis zur Grundlinie und servierte maßgenau für Lisa Umbach, die zur Halbzeitführung nur noch einschieben musste (45.). „Das 2:1 war wunderschön herausgespielt, das muss ich mir nachher noch mal im Video anschauen“, schwärmte Trainer Stein, der mit den Zuschauern nur wenige Minuten nach Wiederbeginn erneut jubeln durfte. Das 3:1 fiel nach bewährtem Muster: Lisa Umbach schlug eine Ecke von rechts dicht vors Tor, im Gewühl fand die Fußspitze von Kathrin Schermuly den Ball als erste und bugsierte ihn über die Linie (52.).

In der Folge zeigten die Bäckermädchen, was sie fußballerisch draufhaben. Für ihre ansehnlichen Ballstafetten und Doppelpässe ernteten sie immer wieder Szenenapplaus von den Rängen, versäumten vor lauter „Spielrausch“ (Stein) nur das Toreschießen. Julia Schermuly und Alina Wagner mit einer Doppelchance (59.) und noch einmal Julia Schermuly, die nach Lisa Umbachs Steckpass frei vor Torfrau Paulick das Ziel nur knapp verpasste (80.), kamen dem vierten Treffer am nächsten. Allein, er wollte nicht mehr fallen. Trainer Stein verpasste der verhinderten Torjägerin noch ein Sonderlob und fand den positiven Aspekt: „Wir haben wieder drei verschiedene Torschützinnen. Deshalb sind wir so schwer auszurechnen.“

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Auch mit einem blauen Auge, das ihr FCN-Torhüterin Lea Paulick im luftigen Zweikampf nach etwas mehr als einer halben Stunde verpasste, ließ sich Kathrin Schermuly (Bildmitte) nicht aufhalten. Hier bejubelt sie ihren Treffer zum 3:1, zugleich das sechste persönliche Erfolgserlebnis. Bitter: Die Verletzung der Andernacherin mit der Nummer fünf entpuppte sich später übrigens als Bruch der Augenhöhle, sie fällt unter Umständen für den Rest des Jahres aus. Foto: Tobias Jenatschek




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 6

Die sechste Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg (Sonntag, 27. November, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 12,3 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Knappe Kiste: SG 99 II kassiert ein 0:1 gegen den Regionalliga-Spitzenreiter aus Elversberg

Viel hat nicht gefehlt, dann hätte die SG 99 Andernach II dem Tabellenführer der Frauenfußball-Regionalliga Südwest ein Bein gestellt. Am Ende aber gewann der Zweitliga-Absteiger SV 07 Elversberg das Nachholspiel beim Klassenneuling dank des frühen Freistoßtores von Lena Reiter denkbar knapp mit 1:0 (1:0). Kappy Stümper, Trainer der Bäckermädchen-Reserve, war mit der engagierten Vorstellung seiner Schützlinge einverstanden: „Wir haben gegen den Spitzenreiter eine großartige kämpferische Leistung gezeigt. Daher sind wir trotz der knappen Niederlage stolz auf unser Team. Leider haben wir dreimal nur das Aluminium des gegnerischen Tores getroffen und somit eine mögliche Überraschung verpasst. Immerhin hat der SV Elversberg letzte Saison noch zwei Klassen über uns gespielt und möchte zurück in die 2. Bundesliga.“

Wer weiß wohl, wie es gelaufen wäre, wenn die Andernacherinnen nach einem Konter erst durch Hannah Ackermann, dann im Nachschuss durch Joelina Martini nicht bloß den linken Pfosten des von der ehemaligen Andernacherin Elena Bläser gehüteten Gästetores getroffen hätte (7.). So war es dem Branchenführer vorbehalten, nach einer der zahlreichen Standardsituationen das Tor des Abends zu erzielen. Reiter nahm zentral aus etwas mehr als 20 Metern Maß und zimmerte das Spielgerät ins Gehäuse des Gastgebers (16.). Die erste Hälfte ging an Elversberg, nach der Pause war die junge Andernacher Mannschaft deutlich besser im Spiel. Mehr als ein Lattenkopfball durch Kapitänin Theresa Laux (58.) sprang bei den Bemühungen aber nicht heraus.

Stümper konnte es mit etwas Abstand verschmerzen: „Unser prioritäres Ziel bleibt als Aufsteiger der Klassenerhalt, da sind wird als Fünfter der Tabelle mit 19 Punkten absolut im Soll.“ Am nun folgenden Rheinlandpokal-Wochenende hat die SG 99 II spielfrei, erst im Achtelfinale muss das Team im Frühjahr 2023 eingreifen. Zunächst steht aber noch am Sonntag, 27. November (14 Uhr), das „Heimspiel“ gegen den 1. FC Riegelsberg auf dem Programm. Das letzte Spiel der Hinserie wird auf dem Kunstrasenplatz im Stadtteil Eich angepfiffen, weil die erste Mannschaft der Bäckermädchen zur exakt gleichen Zeit im Andernacher Stadion ihre Zweitliga-Partie gegen den 1. FC Nürnberg bestreitet.

SG 99 Andernach: Schön – Theis, L. Ackermann, Laux (85. Hepfer), S. Klyta, Mais, Bartzen, Schmahl (46. Bey), H. Ackermann, A. Klyta, Martini.

Die Andernacher Kapitänin Theresa Laux (ganz rechts) – hier im Kopfballduell mit der Elversberger U19-Nationalspielerin Yara Volpert und beobachtet von ihren Teamkolleginnen Sarah Klyta (Mitte) und Hannah Ackermann (links hinten) – traf in der 56. Minute nur die Latte des gegnerischen Tores. Foto: Tobias Jenatschek




Spitzenmäßig: SG 99 siegt dank treffsicherer Schermuly-Schwestern beim Primus RB Leipzig mit 3:2

Welch ein Coup, der den zuletzt so geplagten Bäckermädchen da gelungen ist. Mit einer großartigen Mannschaftsleistung, gepaart mit einigen individuellen Highlights, gewannen die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach ihr Auswärtsspiel beim erklärten Aufstiegsfavoriten RB Leipzig mit 3:2 (2:1), brachten dem Tabellenführer die erste Saisonniederlage bei und untermauerten ihren Ruf als Schreckgespenst der Rasenballsportlerinnen. Bereits in der vergangene Saison hatte Leipzig beide Spiele gegen Andernach verloren und den Aufstieg am Saisonende knapp verpasst.

„Die Vorzeichen standen diesmal denkbar schlecht“, erinnerte ein glücklicher Andernacher Trainer Florian Stein noch einmal an die schweren Verletzungen von Carolin Schraa und Zoe Brückel sowie die unglücklichen Punktverluste in Wolfsburg (2:3) und gegen Jena (2:2). „Dann sind wir durch einen Elfmeter in Rückstand geraten, der für mich keiner war – da muss man erst mal so zurückkommen, wie wir das getan haben. Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Mädels!“ Die beiden am Knie verletzten Spielerinnen hatten die Reise nach Leipzig ebenso wie die Einstimmung in der Kabine mitgemacht.  „Wir schaffen es nur gemeinsam“, lautete die Parole im Stadion am Stadtbad in Markranstädt vor den Toren von Leipzig. So warfen sie sich hinein in die Leipziger Angriffe, köpften und schossen (fast) alles weg, was in den Strafraum kam und nutzten jede Gelegenheit zum schnellen Umschalten.

Trotzdem gerieten sie in Rückstand, als die schnelle Marlene Müller eine Lücke in der Andernacher Fünferkette erspähte, sich geschickt in den Strafraum mogelte und im Zweikampf mit Besarta Hisenaj elfmeterreif zu Boden ging. Louise Ringsing verwandelte den Strafstoß zum 0:1 aus Andernacher Sicht, Laura van der Laan hatte keine Chance (14.).
Doch die Bäckermädchen schlugen zurück, und das gleich doppelt. Die bärenstarke Vanessa Zilligen beendete ein mutiges Dribbling mit einem mächtigen 20-Meter-Schuss, der an den Pfosten krachte. Den zurückspringenden Ball beförderte Julia Schermuly mit der Klasse einer Torjägerin über die Linie zum 1:1 (16.). Sechs Minuten später schaufelte Lisa Umbach eine ihrer gefürchteten Eckballflanken Richtung kurzer Pfosten, Kathrin Schermuly verlängerte mit dem Kopf ins lange Eck zur Andernacher Halbzeitführung (22.).

In den Viertelstunden vor und nach der Pause gerieten die Bäckermädchen verstärkt unter Druck, schafften kaum noch Entlastung gegen die flinken Kombinationen der RB-lerinnen. Dennoch musste Torhüterin van der Laan kaum einen schweren Ball abwehren. Bei allem, was Leipzig plante, hatte Andernach einen Kopf oder Fuß dazwischen. Und dann zeigte sich die SG auch wieder in der gegnerischen Hälfte. Zilligen tankte sich kraftvoll auf Linksaußen durch bis zur Grundlinie, flankte den Ball hart und scharf in den Fünfer, wo Julia Schermuly den Kopf hinhielt und das 3:1 für Andernach perfekt machte (75.). War das die Entscheidung? Müller hatte etwas dagegen. Wieder nutzte die schnelle Angreiferin eine Unaufmerksamkeit in der Andernacher Defensive und war blitzschnell auf und davon, umkurvte van der Laan und schob den Ball ins leere Tor (78.).

Mehr Nennenswertes passierte nicht, auch nicht in der neunminütigen Nachspielzeit („Angezeigt waren vier“, bemerkte Andernachs Trainer), bis auf eine vergebene Kopfballchance für Alina Wagner nach Maßflanke von Umbach. „Das war eine sehr reife Leistung bei einem absoluten Spitzenteam“, ordnete Stein den Auswärtssieg ein. Der Triumph von Leipzig lässt die Bäckermädchen nun mit einem wohligen Glücksgefühl in die dreiwöchige Spielpause gehen, ehe es am 27. November mit dem Heimspiel gegen den Tabellensechsten 1. FC Nürnberg weitergeht. „Die Pause kommt zum richtigen Zeitpunkt, viele laufen auf der letzten Rille“, berichtete Stein, „jetzt geht es erst mal nur ums Regenerieren und Genießen.“ Stefan Kieffer

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Drei auf einen Streich: Julia Schermuly traf für die SG 99 gleich doppelt gegen die Rasenballsportlerinnen aus Leipzig, ihre Schwester Kathrin (links im Hintergrund) sorgte für das zwischenzeitliche 2:1 der Bäckermädchen. Foto: Tobias Jenatschek