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Bittere Diagnose: Nach Carolin Schraa fällt nun auch Zoe Brückel länger aus

Die schlechten Nachrichten im Lager der Bäckermädchen reißen im Moment leider nicht ab: Zunächst erlitt Top-Torjägerin Carolin Schraa beim Zweitliga-Spiel in Wolfsburg eine Kreuzbandverletzung, nur eine Woche später ereilte Innenverteidigerin Zoe Brückel (Bild unten) im Heimspiel gegen Jena das gleiche sportliche Schicksal. Die talentierte 20-Jährige wechselte im Sommer des Vorjahres vom Süd-Regionalligisten FSV Hessen Wetzlar nach Andernach, seither stand sie in allen (!) 33 Punktspielen und auch in den drei DFB-Pokalspartien von Beginn an auf dem Platz. Beide Spielerinnen sind nicht nur rein sportlich aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken, auch charakterlich passen sie bestens ins Gefüge der SG 99. Jetzt werden sie uns auf dem Platz länger fehlen. Gute Besserung ! Wir rücken nun noch näher zusammen, schon am Sonntag, 6. November, im nächsten Spiel der 2. Bundesliga beim Tabellenführer RB Leipzig werden wir wieder alles, wirklich alles geben. Diesmal ganz speziell für Caro und Zoe.




Später Lohn: SG 99 holt ein 2:2 nach der Aufholjagd gegen Jena

Es war zwar nicht der erhoffte Wiedergutmachungs-Dreier nach der späten 2:3-Pleite in Wolfsburg, doch nach einer mitreißenden Aufholjagd waren die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach auch mit dem 2:2 (0:2) gegen Bundesliga-Absteiger FC Carl Zeiss Jena zufrieden. „Ich möchte nicht von zwei verlorenen Punkten sprechen“, gab SG-Trainer Florian Stein die Richtung vor, „den einen Punkt haben wir nicht nur durch Willen und Leidenschaft gewonnen, sondern auch durch fußballerische Qualität. Die heutige Leistung macht mich sehr stolz.“

Wegen der schweren Verletzung von Carolin Schraa aus dem Wolfsburg-Spiel hatte Stein sein Team nicht nur personell, sondern auch taktisch mit zwei Sturmspitzen etwas anders aufgestellt. Nach einer Viertelstunde nahm er die erste Korrektur vor und stärkte das defensive Mittelfeld. Das war auch nötig, denn zu diesem Zeitpunkt lagen die Andernacherinnen bereits zurück. Die Gäste aus Thüringen, robust verteidigend und mit ihren schnellen Offensivleuten ganz auf Konter ausgerichtet, nutzten ihre erste Chance. Zoe Brückel und Karla Engels waren sich einen Moment uneinig, die flinke Karla Görlitz spritzte dazwischen und überlupfte Keeperin Laura van der Laan zum 0:1 (10.).

Trotz des Rückstands waren wir schon in der ersten Halbzeit das bessere Team“, fand Stein, auch wenn zahlreiche Fehlpässe und Ungenauigkeiten den guten Eindruck trübten. Lisa Umbachs 18-Meter-Schuss nach Julia Schermulys starker Vorarbeit, den Mailin Wichmann noch aus dem Toreck kratzte (24.), war die erste gute Ausgleichschance, die zweite vereitelte Jenas Kapitänin Anja Heuschel, als sie Kathrin Schermulys präzise Rechtsflanke vor deren Schwester Julia wegköpfte (34.). Mehr Möglichkeiten brachten die Bäckermädchen gegen die gut organisierte Jenaer Defensive nicht zustande. Als sich alle nach dem Halbzeitpfiff sehnten, schlugen die Gäste ein zweites Mal zu. „Wir hatten einen Eckball und fangen im Gegenzug das 0:2, das ist bitter“, kritisierte Stein. Ein weiter Schlag, ein langer Sprint von Karla Görlitz, und van der Laan war ein zweites Mal chancenlos (45.+1).

In der zweiten Halbzeit gab es für die Bäckermädchen nur noch eine Richtung. Die Gäste kamen bis zum Schluss lediglich zu einer nennenswerten Konterchance, die van der Laan im Herauslaufen gegen Luca Birkholz vereitelte (79.). Auf der anderen Seite wuchs der Andernacher Druck; „wir sind es fußballerisch angegangen und haben die Ruhe bewahrt“, lobte Stein die Umsetzung seines Matchplans.

Am Ende waren es dann ausgerechnet zwei gelernte Verteidigerinnen, die für die Belohnung sorgten. Nach genau einer Stunde traf Besarta Hisenaj mit einem präzisen Schuss von der Strafraumgrenze ins verwaiste Toreck zum 1:2, die unermüdliche Julia Schermuly hatte die Vorarbeit geliefert (61.). „Mein allererstes Pflichtspieltor für Andernach“, strahlte Hisenaj. „Am Ende hat uns ein bisschen Glück gefehlt.“ Bis zu ihrem zehnten Eckball mussten die Bäckermädchen warten, bis sich das späte Glück einstellte. Lisa Umbach schlug den Ball von rechts nach bewährtem Muster dicht vors Tor, die ausgestreckte Fußspitze der eingewechselten Alina Wagner beförderte den Ball zum 2:2 über die Linie (84.).

Und dann schaute Fortuna noch einmal ganz angestrengt in die andere Richtung, als Maren Weingarz nach der elften Andernacher Ecke den Ball mit der Hacke an die Unterkante der Latte nagelte (88.). Nur ins Tor wollte der Ball nicht mehr. Florian Stein fand sich damit ab: „Wenn wir weiter so gut arbeiten, werden wir uns irgendwann wieder belohnen.“ Nächste Gelegenheit: das Auswärtsspiel beim Tabellenführer RB Leipzig. Stefan Kieffer

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Jenas Torfau Mailin Wichmann, die hier vor Andernachs Stürmerin Julia Schermuly den Ball packt, verhinderte mit einigen guten Paraden, dass der Bundesliga-Absteiger nach 2:0-Führung mit leeren Händen nach Hause fahren musste. ⋌Foto:Tobias Jenatschek




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 5

Die fünfte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den FC Carl Zeiss Jena (Sonntag, 30. Oktober, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 12,3 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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E.ON unterstützt die C- und D-Juniorinnen der SG 99 Andernach

Dank einer großzügigen Spende des Energiekonzerns E.ON konnte unsere SG 99 Andernach knapp 30 Spielerinnen ihrer C- und D-Juniorinnen für die Saison 2022/23 mit einem neuen Trainingsshirt ausstatten. Die Mädels haben sich sehr darüber gefreut und tragen die Shirts ab sofort zweimal in der Woche stolz zu ihrem Training. Juniorinnen-Koordinatorin Katharina Sternitzke: „Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei E.ON für diese tolle Spende, die es den Mädels ermöglicht, ab sofort einheitlich gekleidet am Training teilzunehmen.“

Foto: Tobias Jenatschek




2:3 in Wolfsburg: SG 99 verliert das erste Spiel und die verletzte Carolin Schraa

Knapp 70 Minuten lang spielten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach im Stile eines Spitzenteams bei der U20 des VfL Wolfsburg, um sich dann im Schlussviertel noch komplett die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Eine 2:0-Pausenführung mündete in eine ernüchternde 2:3-Niederlage, die erste überhaupt in dieser Saison. Tabellenführung in der 2. Bundesliga futsch, Stimmungslage auf der 440 Kilometer langen Rückreise eher bescheiden.

Zu allem Überfluss verletzte sich Torjägerin Carolin Schraa im Spiel schwer, schon nach einer halben Stunde musste sie den Platz verlassen, für die ehemalige Kölnerin kam Leonie Wäschenbach. Trainer Florian Stein: „Das sieht gar nicht gut aus. Wir hoffen alle, dass sie sich nicht wieder einen Kreuzbandriss zugezogen hat.“ Endgültigen Aufschluss gibt erst eine detaillierte Untersuchung. Das Spiel bewertete Stein wie folgt: „Die Vermutung liegt nahe, dass wir am Ende eingebrochen sind. Das war aber überhaupt nicht so. Wir haben ein Superspiel gemacht, waren klar die bessere Mannschaft und hätten eigentlich schon 3:0 führen müssen. Zwei, drei Riesendinger haben wir nicht verwertet, das war unser einziges Manko. Wolfsburg war am Ende brutal effektiv, das haben sie richtig gut gemacht.“

Dabei begann es genau so, wie er es sich wohl ausgemalt hatte. Schon früh erzielte Schraa nach feiner Einzelleistung über die rechte Seite das 1:0 (4.), dem Kathrin Schermuly mit einem kernigen Distanzschuss das zweite Erfolgserlebnis der Bäckermädchen folgen ließ (25.). Auch nach Schraas Auswechslung blieb die SG 99 ihrer Linie treu. Maren Weingarz ging in die Spitze, Wäschenbach spielte auf dem linken Flügel. Andernach hielt fortan den Druck hoch – bis zur 71. Minute. Dann machten sich zwei personelle Veränderungen von Steins Kollege Daniel Kraus erstmals bezahlt: Pauline Bremer – Leihgabe der ersten Garnitur – bereitete mustergültig den Anschlusstreffer der kurz nach der Pause eingewechselten Chiara-Sophie Silberstorff vor. „Danach haben wir hinten auf Fünferkette umgestellt“, wollte Stein weiteres Unheil verhindern. Ohne Erfolg: Wieder war es Bremer, die den Ausgleich der erst vier Minuten zuvor ins Spiel gekommenen Mira Arouna (85.) initiierte. Und als ob das nicht schon glücklich genug war, drückte Silberstorff beim dritten Vorstoß dieser Art den Ball erneut über die Linie – 3:2 (88.). Davon sollten sich konsternierte Gäste in der Kürze der verbliebenen Zeit nicht mehr erholen.

Trotz dieser Niederlage ist aber nicht alles auf einen Schlag schlecht, was vorher gut war. Die SG 99 rutschte zwar auf Rang drei zurück, sieht dem Heimspiel am Sonntag gegen Bundesliga-Absteiger FC Carl Zeiss Jena (3:1-Sieger in Potsdam) aber optimistisch entgegen. Stein: „Vielleicht liegt uns die Rolle des Jägers ja mehr als die des Gejagten.“ Randnotiz: Für den VfL Wolfsburg war es übrigens der perfekte Tag. Knapp drei Kilometer weiter bezwangen die „Wölfinnen“ wenig später unter den Augen der flugs herübergeeilten Bäckermädchen im Spitzenspiel der Eliteklasse den zuvor ebenfalls ungeschlagenen FC Bayern München mit 2:1. Bodo Heinemann

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Carolin Schraa (links), die nach einer halben Stunde verletzt ausschied, hatte die SG 99 früh mit 1:0 in Führung gebracht und Kathrin Schermuly sogar noch das 2:0 nachgelegt – am Ende stand für Andernach aber mit dem 2:3 beim VfL Wolfsburg II (rechts Yasu Wöhrn) dennoch die erste Saisonniederlage zu Buche. Foto: Tobias Jenatschek




5:1 gegen Potsdam: SG 99 rauscht ungebremst an RB Leipzig vorbei an die Zweitliga-Spitze

Einen doppelten Geburtstag feierten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach gebührend im Zweitliga-Duell mit der U20 des 1. FFC Turbine Potsdam: Das souveräne 5:1 (3:1) gegen den Aufsteiger aus Brandenburg katapultierte die nach fünf Spielen weiterhin ungeschlagenen Bäckermädchen an die Tabellenspitze. Trainer Florian Stein (jetzt 34 Jahre alt) und die zweifache Torschützin Maren Weingarz (28), die beiden Jubilare an diesem Tag, sagten unisono: „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und hätten eigentlich sogar noch höher gewinnen müssen.“

Personelle Entwarnung vor dem Anpfiff: Die Verletzung von Innenverteidigerin Zoe Brückel war nicht ganz so schlimm, zumindest 78 Minuten lang konnte sie ihren Job im defensiven Zentrum verrichten. Stein hatte übrigens erstmals in dieser Saison die obligatorische Startformation geändert: Für Besarta Hisenaj spielte Carolin Dillenburg auf der rechten Abwehrseite. Schon nach 27 Sekunden landete der Ball nach schöner Kombination und Abschluss durch Kapitänin Lisa Umbach im gegnerischen Gehäuse, doch die Schützin soll dabei im Abseits gestanden haben. Zwei Umbach-Eckbälle später war es aber erstmals um Potsdam geschehen: Weingarz setzte sich in luftiger Höhe im Pulk vorm Tor energisch durch und traf per Kopf zum 1:0 (10). Flügelflitzerin Julia Schermuly (17.) mit ihrem ersten Saisontreffer und wiederum Weingarz (26.) sorgten früh für klare Verhältnisse.

Einziger Schönheitsfehler zwischendurch: Beim ersten konstruktiven Gegenangriff der Turbinen im ersten Abschnitt traf Emily Lemke prompt gegen zu sorglose Bäckermädchen zum Ausgleich (12.). Wovon sich die SG 99 in der Folge aber überhaupt nicht aus der Spur bringen ließ. Angriff auf Angriff rollte gen Potsdamer Strafraum, das 4:1 sollte nicht einmal drei Minuten nach Wiederanpfiff fallen. Alina Wagner tauchte nach einem Abwehrschnitzer der Turbinen frei vor der guten Schlussfrau Lesley Lergenmüller auf und ließ der mit präzisem Flachschuss keine Abwehrmöglichkeit (48.). Damit war die Begegnung frühzeitig gelaufen, das wusste so ziemlich jeder im Andernacher Stadion. Auch Trainer Stein, der nach und nach Spielerinnen von der Bank etwas längere Einsatzzeiten ermöglichte: „Ja, das war eine gute Gelegenheit. Wir haben weiter dominiert und auch am Ende in dieser Höhe verdient gewonnen. Mir ist vor allem die Art und Weise wichtig, wie wir im Moment spielen und punkten.“

Über die vielen verpassten Chancen sah er gnädig hinweg, zumal eine Viertelstunde vor dem Ende noch ein ausschlaggebendes Erfolgserlebnis hinzukam: Umbach traf aus der Drehung zum finalen 5:1 (74.) und verhalf ihrem Team damit aufgrund der gegenüber Leipzig mehr erzielten Tore zum Sprung an die Tabellenspitze. RB war zur gleichen Zeit beim FC Bayern München II nicht über ein 1:1 hinaus gekommen. Und der dritte noch ungeschlagene Verein im Bunde, der FSV Gütersloh, musste sich beim FC Carl Zeiss Jena nach einem späten Gegentreffer mit einem 2:2 begnügen. Weingarz blickte schnell nach vorn: „Schön, dass wir jetzt am Sonntag als Tabellenführer zum Spiel nach Wolfsburg fahren. Unser Zug hat keine Bremse, das möchten wir auch gerne weiterhin Woche für Woche unter Beweis stellen.“ Bodo Heinemann

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Der erste von zwei Treffern des Geburtstagskindes: Maren Weingarz (im schwarzen Trikot) schraubt sich im Pulk vor dem Potsdamer Tor am höchsten und erzielt per Kopf das 1:0 für die SG 99 Andernach. Das zweite Erfolgserlebnis sollte die nunmehr 28-Jährige schon eine knappe Viertelstunde später feiern. Foto: Tobias Jenatschek




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 4

Die vierte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen die U20 des 1. FFC Turbine Potsdam (Sonntag, 16. Oktober, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 12,3 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Vier Spiele, zehn Punkte: SG 99 etabliert sich mit dem 3:2 gegen Hoffenheim in der Zweitliga-Spitzengruppe

Die Bäckermädchen bleiben vorn dabei. Eine Woche nach der Nullnummer gegen Gütersloh, der ersten im Andernacher Stadion seit der Gründung der Frauenabteilung vor 15 Jahren, trafen die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach bei der U20 der TSG 1899 Hoffenheim wieder dreimal ins Schwarze, einmal mehr als ihre Gegnerinnen, und etablierten sich mit dem 3:2 (2:1)-Auswärtssieg als Tabellendritter weiter in den Spitzengruppe der 2. Bundesliga.
„Wir hätten aber mindestens doppelt so viele Tore erzielen müssen“, kritisierte SG-Trainer Florian Stein, „und auch Hoffenheim hätte zwei, drei mehr schießen können.“ Letzteres verhinderte Andernachs Torfrau Laura van der Laan, die sich mit starken Paraden ein Sonderlob des Coaches verdiente: „In der Schlussphase hat sie uns den Sieg gerettet.“

Unterm Strich war der Sieg der Gäste vom Rhein, die auch ihr viertes Saisonspiel mit derselben Startelf begannen, jedoch hochverdient. In der starken Anfangsphase gingen die Bäckermädchen früh in Führung, „in altbewährter Andernacher Manier“, wie Stein scherzte: „Ecke Lisa Umbach, die Torfrau kommt nicht raus, und Kathrin Schermuly köpft platziert ins lange Eck.“ Da waren knapp acht Minuten gespielt, und zwei Minuten später gaben die Gastgeberinnen ihre Antwort, als Ann-Sophie Bauer eine „tolle Freistoß-Variante“ (Stein) der TSG zum Ausgleich veredelte (10.). „Da haben wir ein bisschen gepennt“, gab Stein zu. Doch seine Schützlinge ließen sich das Heft nicht aus der Hand nehmen. Nach einer halben Stunde musste Maren Weingarz nur den Fuß hinhalten, als Carolin Schraa nach einem Einwurf präzise von rechts geflankt hatte (32.). „Danach ließen wir Hoffenheim besser ins Spiel kommen, wir hatten aber nach wie vor die besseren Torchancen“, beschrieb Stein den Rest der ersten Halbzeit. „Wie gesagt: Es hätte ein Schützenfest werden können.“

Stattdessen kassierten die Andernacherinnen nach Wiederbeginn prompt erneut den Ausgleich „Ich gehe davon aus, dass es Abseits war, weil unsere Kette stehen blieb, aber die Schiedsrichterin hatte es anders gesehen“, schilderte Stein das 2:2, das Marie Steiner nach einem Querpass von außen mühelos erzielte (54.). Diesmal kam die Andernacher Antwort postwendend: Den schönsten Angriff vollendete Lisa Umbach nach Carolin Schraas Hereingabe zum Siegtreffer (57.). „Danach war es ein offenes Spiel“, so Stein, „leider haben wir es nicht geschafft, den Deckel draufzumachen, so wurde es noch unnötig spannend. Aber unterm Strich ist unser Sieg verdient, weil wir gegen eine junge und dynamische Mannschaft einen Tick reifer waren.“ Der Blick auf die Tabelle macht die SG-Familie froh: „Wir haben gezeigt, dass wir ins obere Drittel gehören, wie es unser Ziel war“, freut sich Stein.

Nach drei Siegen und einem Remis steht für die Andernacherinnen nun wieder eine Länderspielpause an. „Abgesehen von der einen oder anderen Leihgabe an unsere zweite Mannschaft haben die Spielerinnen das nächste Wochenende komplett frei“, kündigt der Trainer an, „wir werden auch kein Testspiel bestreiten.“ Weiter gegt es am Sonntag, 16. Oktober, dann erwartet die SG 99 um 11 Uhr den Klassenneuling 1. FFC Turbine Potsdam II. Stefan Kieffer

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Als zweimalige Torvorbereiterin glänzte Carolin Schraa (rechts) beim Andernacher Auswärtssieg in Hoffenheim, einmal profitierte ihre Kollegin Maren Weingarz (links hinten) von der starken Vorarbeit. Da konnte es die frühere Kölnerin wohl verkraften, dass sie selbst wie bei dieser Großchance ohne Torerfolg blieb. Foto: Tobias Jenatschek




Zweitliga-Spitzenspiel der SG 99 gegen Gütersloh mutiert zur Nullnummer

Wenn zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die zuletzt jeweils sechs Tore in 90 Minuten erzielt haben, sollte man ein Offensivspektakel erwarten dürfen. „Ein 2:2 wäre mir auch lieber gewesen“, gestand Florian Stein, Trainer des Fußball-Zweitligisten SG 99 Andernach, nach dem torlosen Spiel seiner Bäckermädchen gegen den FSV Gütersloh, „aber wir sind mit dem 0:0 nicht unzufrieden.“ Waren die Zuschauer auch nicht, denn sie hatten eine teils rasante, stets kampfbetonte und manchmal auch hochklassige Partie gesehen, die als Musterbeispiel für das Fußballklischee von der „Augenhöhe“ dienen konnte. Weil beide Teams an diesem Sonntagnachmittag im Andernacher Stadion besser verteidigten als angriffen, fehlten dem Spektakel am Ende nur die Tore.

Wenige Szenen lassen sich aufzählen, in denen ein Treffer in der Luft lag. Als sich Andernachs Torfrau Laura van der Laan bei einer Ecke von Güterslohs Standardspezialistin Hedda Wahle einen seltenen Fehlgriff leistete, zielte Maren Tellenbröker aus 15 Metern übers Tor (18.), auf der anderen Seite zwang Carolin Schraa die Gästekeeperin Sarah Rolle mit einem hohen Schuss aufs kurze Eck zu einer Faustparade (21.). Besarta Hisenaj, SG-Verteidigerin mit Vorwärtsdrang, gab einen sehenswerten 25-Meter-Schuss ab, der vernehmlich die Latte touchierte (37.), und die agile Gästespielerin Shpresa Aradini schaufelte den Ball kurz vor der Pause übers Gestänge (44.). „Beide Mannschaften hatten offenbar viel Respekt voreinander“, analysierte Florian Stein, „aber die zweite Halbzeit fand ich ein bisschen besser.“ Die begann mit einer dicken Möglichkeit für die Gastgeberinnen. Julia Schermuly verschaffte sich mit einer Drehung den nötigen Raum, bevor sie maßgerecht nach innen passte, doch Maren Weingarz zögerte einen Moment zu lang, und die Chance war dahin (48.). Dann waren wieder die Gäste dran. Nach ihrem flüssigsten Angriff, in den die Bäckermädchen irgendwie mal keinen Fuß hineinbekamen, traf Jacqueline Baumgärtel den Pfosten, und als Celina Baum den Abpraller über die Linie drückte, stand sie abseits (55.).

Auch Linksverteidigerin Alina Wagner hätte die Bäckermädchen in Führung bringen können, doch sie scheiterte nach dem perfekten langen Pass von Kathrin Schermuly mit ihrem Flachschuss an Rolles guter Fußabwehr (58.). In der letzten halben Stunde schien es fast, als hätten beide Teams die Hoffnung auf einen erfolgreichen Torschuss aufgegeben, sie neutralisierten sich auf hohem Niveau und stabilisierten ein 0:0 nach einem Spiel, das, um einen weiteren Kalauer zu zitieren, genauso umgeehrt hätte enden können. Bei genauerem Hinsehen hatte SG-Trainer Florian Stein doch einiges auszusetzen an seiner zuletzt so überzeugenden Offensivabteilung: „Technische Fehler, falsche Entscheidungen, im letzten Drittel hat’s gehapert. Weil das bei Gütersloh ähnlich war, kam ein 0:0 heraus.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

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Die Video-Zusammenfassung (staige.tv) gibt’s HIER

Viel los im Mittelfeld: Sechs Spielerinnen beider Teams, darunter die Andernacherinnen Carolin Schraa, Lisa Umbach und Maren Weingarz (von links), haben den Ball im Auge, der aber am Ende doch nicht ins Tor fliegt. Foto: Tobias Jenatschek

 




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 3

Die dritte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den FSV Gütersloh (Sonntag, 25. September, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 12,5 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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