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„Förderverein Bäckermädchen“ begleitet voranschreitende Professionalisierung der Frauen und Mädchen

Die Frauen- und Mädchenfußball-Abteilung der SG 99 Andernach erhält ab sofort zusätzliche Unterstützung. Am 30. Januar fand die Gründungsversammlung des neuen „Förderverein Bäckermädchen“ statt, der fortan mit vereinten Kräften die voranschreitende Professionalisierung auf vielen Ebenen begleiten wird. Die sieben notwendigen Gründungsmitglieder im Überblick: Werner Schmitz (einstimmig gewählt als 1. Vorsitzender), Tobias Schmitz (2. Vorsitzender), Viktor Rehl (Geschäftsführer), Anne Bauer (Kassenprüferin, Trainerin D-Juniorinnen), Guido Schiffers (Kassenprüfer, Trainerteam 3. Frauenmannschaft), Stefan Dillenburg und Michael Gateau (beides Spielerinnenväter). Zusätzlich steht Kathrin Günther (Schriftführerin und zuständig für die Mitgliederverwaltung, Torwarttrainerin) zur Seite. Der Förderverein durchläuft nun in nächster Zeit den üblichen Anmeldeprozess, um beim Amtsgericht ins Vereinsregister eingetragen zu werden und beim Finanzamt den Titel „gemeinnützig“ zu erhalten. Für Interessierte ist in Kürze an dieser Stelle ein Aufnahmeantrag als förderndes Mitglied zum Herunterladen verfügbar. Wir freuen uns schon jetzt auf eure wohlwollende Unterstützung.

Kontakt: foerderverein@baeckermaedchen.de




Neuer Teamarzt bei den Bäckermädchen: Dr. Höpfner beerbt Dr. Butzmann  

Wechsel in der medizinischen Betreuung der ersten Frauenmannschaft unserer SG 99 Andernach: Fortan wird Dr. Thomas Höpfner aus dem Gelenkzentrum Mittelrhein die Aufgabe übernehmen, die Dr. Bernhard Butzmann aus demselben Haus seit Sommer 2017 mit Hingabe erfüllt hatte. Zum Jahresende zog sich Dr. Butzmann nun zurück, er kümmert sich fortan aber noch in der ursprünglichen Funktion um die U17-Bundesliga-Juniorinnen der Bäckermädchen.  Bei der Vorstellung des neuen Mediziners sagte Florian Stein, Sportlicher Leiter und Trainer des Zweitligisten in Personalunion: „Ich hoffe natürlich, dass wir Dr. Höpfners Dienste möglichst selten in Anspruch nehmen müssen. Die vergangenen Wochen haben jedoch schmerzlich gezeigt, dass Verletzungen im Leistungssport nicht ausgeschlossen werden können und die Behandlung der Sportlerinnen auf allerhöchstem Niveau stattfinden sollte.“

Dr. Höpfner ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Seine fachlichen Schwerpunkte sind die Sportmedizin sowie die konservative und operative Therapie von Sportverletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates. In diesem Tätigkeitsbereich wirkte er mehrere Jahre in der Sportklinik in Stuttgart und zuletzt im Brüderhaus in Koblenz in der Abteilung für arthroskopische Chirurgie und Sportorthopädie. Er betreute viele Jahre als Mannschaftsarzt die U17-Bundesliga-Junioren des VfB Stuttgart und das dazugehörige Nachwuchsleistungszentrum. Ebenso war er Mannschaftsarzt in der Handball-Bundesliga und betreute mehrere nationale und internationale Wettkämpfe. Aktuell ist er zusammen mit Dr. Andreß Mannschaftsarzt der EPG Baskets Koblenz. Durch seine langjährige Expertise in der Sportmedizin sowie Profisportbetreuung zählen viele Hochleistungssportler*innen aus der Region zu seinen Patient*innen.

Die SG 99 Andernach dankt Dr. Butzmann ausdrücklich für die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie die hervorragende Betreuung der Spielerinnen und freut sich nun auf Kontinuität und Weiterentwicklung der Kooperation mit Dr. Höpfner.

Der neue Teamarzt der Bäckermädchen: Dr. Thomas Höpfner, hier flankiert von den beiden Spielführerinnen der ersten Frauenmannschaft, Lisa Kossmann (rechts) und Magdalena Schumacher. Foto: Tobias Jenatschek




Neues Jahr beginnt froh: SG 99 startet mit fünffacher Verstärkung in die zweite Saisonhälfte

Zwei Spiele haben die Fußballerinnen der SG 99 Andernach in der Hinrunde der 2. Bundesliga noch auszutragen. Die am 17. Dezember ausgefallene Heimpartie gegen den SC Sand muss bereits am 5. Februar nachgeholt werden, was die Winterpause für die Bäckermädchen zum Ärger ihres Trainers Florian Stein verkürzt. Eine Woche später gastiert die SG 99 bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln, bevor die Liga wieder eine Pause einlegt.

Wenn Stein am 14. Januar seine Schützlinge zum Trainingsauftakt versammelt, wird er einige neue und einige altbekannte Gesichter begrüßen können. Das Verletzungspech hatte den ohnehin schmalen Andernacher Kader zuletzt weiter dezimiert. Hinzu kommt, dass die langjährige Torjägerin Antonia Hornberg aus privaten wie beruflichen Gründen ihre Fußballschuhe endgültig an den Nagel gehängt hat. „Toni kann den Aufwand nicht mehr leisten“, bedauert Stein das Karriereende der 31-Jährigen, „sie hat ja in dieser Saison noch kein Spiel für uns bestritten.“

Dafür stoßen drei Spielerinnen wieder hinzu, die zuletzt aus diversen Gründen gefehlt hatten. Linksverteidigerin Selina Garofalo, die seit dem Sommer wegen Stress aus beruflichem Anlass nicht mehr dabei war, wird wieder „voll einsteigen“, so Stein. Gleiches gilt für Linksfuß Caroline Asteroth, quasi ein Andernacher Urgestein. Sie musste wegen familiärer Schicksalsschläge pausieren und kehrt nun in den Kader zurück. „Das freut mich ganz besonders“, sagt Stein. Die dritte „Rückkehrerin“ ist Marie Schäfer, die nach einer Fußballpause aus persönlichen Gründen schon seit einigen Wochen wieder bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga mittrainiert hat. „Wenn sie erst mal unsere Vorbereitung mitgemacht hat, wird sie unsere Mannschaft verstärken“, ist Stein überzeugt, der die Defensivspielerin aufgrund ihrer Fähigkeiten als „Phänomen“ preist. Ihr Comeback soll die Abwehr stabilisieren, in der Zoe Brückel nach ihrem Kreuzbandriss schmerzlich vermisst wird und in dieser Spielzeit wohl nicht mehr zum Einsatz kommen wird.

Neu bei der SG 99 ist zum einen Dana Schüller, die in der vergangenen Saison mit der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln den Aufstieg in Liga zwei geschafft hatte und danach für ein Auslandssemester nach Portugal ging. „Wir hätten sie im vorletzten Jahr schon gern verpflichtet“ verrät Stein, „da hat sie bei uns die Vorbereitung mitgemacht, aber wir sind dann doch nicht zusammengekommen. Aber seit damals kennen wir uns schon ein bisschen, und wir sind überzeugt, dass sie uns direkt helfen kann.“ Die 23-Jährige kann defensiv wie offensiv auf der Außenbahn eingesetzt werden.

Der erste „internationale“ Zugang für Andernach heißt Tijana Duricek, ist gebürtige Kroatin und hat bei Roter Stern Belgrad in Serbien erste Erfolge gefeiert. Zuletzt spielte die 24-jährige Abwehrspielerin für eine christliche Universität in Fort Worth im US-Bundesstaat Texas und wird nach ihrer Rückkehr nach Europa in Andernach bei einem sozialen Projekt mitwirken. Da lag es nahe, dass sie sich bei der SG 99 vorstellte, wo sie beim Probetraining überzeugte. „Tijana bringt internationales Flair in unsere Mannschaft“, freut sich Florian Stein und fügt augenzwinkernd hinzu: „Wir müssen unsere Englischkenntnisse aufpolieren.“

Gute Aussichten für die Restsaison der Andernacherinnen, die trotz der jüngsten Heimniederlage gegen Ingolstadt auf Tabellenplatz zwei überwintern. Zumal auch Kathrin Schermuly, die Anfang Dezember einen Augenhöhlenbruch erlitten hat, im neuen Jahr wieder einsteigen soll. Ungewiss ist noch, wann ihre Mittelfeldpartnerin Vanessa Zilligen nach ihrem Innenbandriss im Knie wieder auf dem Platz stehen kann. „Wir hoffen, dass auch Vanessa in der Rückrunde wieder dabei ist“, kommentiert Florian Stein. Übrigens wirkt künftig eine bewährte Kraft mit allerdings neuem Nachnamen auf dem Platz: Kapitänin Lisa Umbach steht nach ihrer Heirat mit Daniel Kossmann, dem Stürmer der ersten Männermannschaft, fortan ebenfalls als „Kossmann“ im Spielberichtsbogen. Stefan Kieffer

Eine Übersicht aller Testspiele folgt !

 

Neu in Andernach: Dana Schüller (links) spielte bis vergangenen Sommer für den Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Köln II, die gebürtige Kroatin Tijana Duricek (rechts) zuletzt für die Texas Christian University (TCU) Fort Worth in den USA. Fotos: Jonny Walsh / TCU




Interview mit Jupp Kowalski: „Wir sind ein Vorzeigeverein in der Region“

Seit diesem Sommer hat die SG 99 Andernach einen neuen Vorstand. Ein Gespräch zum Jahresende mit dem Vorsitzenden Franz Josef „Jupp“ Kowalski über sportliche Höhen und Tiefen und ein ganz besonderes Bauprojekt.

Jupp, du bist seit einem halben Jahr Vorsitzender der SG 99 Andernach. Wie fällt deine erste Bilanz aus?

Jupp Kowalski Sehr positiv. Der neu zusammengesetzte Vorstand harmoniert sehr gut. Wir haben uns gut eingearbeitet und sind wirklich auf einem guten Weg.

Vor allem bei den Frauen läuft es derzeit sportlich hervorragend. Wie beurteilst du die Entwicklung, die der Frauenfußball im Verein genommen hat?

Kowalski Die Damen sind in aller Munde, das muss man schon sagen. Die Arbeit, die da verrichtet wurde, allen voran durch Bodo Heinemann, ist sensationell. Sie spielen jetzt um die Meisterschaft in der Zweiten Liga. Da wird richtig gute, professionelle Arbeit gemacht. Und das alles in einem Amateurverein.

Tut es auch ein bisschen weh, wenn du weißt, die Frauen könnten es sportlich in die Erste Bundesliga schaffen, aber die Rahmenbedingungen reichen dafür derzeit nicht aus?

Kowalski Ja, absolut. Ich bin der Meinung, wenn man sportlich einen Aufstieg schafft, dann sollte man auch in der nächsthöheren Liga spielen. Natürlich ist das sehr ärgerlich, wenn du nicht gegen die ganz Großen spielen kannst, weil die Infrastruktur es nicht zulässt. Aber ich glaube, dass in diesem Bereich auch mit den Sponsoren einiges möglich ist und dass wir über kurz oder lang auch einen Weg finden, um das zu stemmen.

Es ist also kein „Nein“ für immer?

Kowalski Auf keinen Fall. Wenn die Voraussetzungen des DFB erfüllt würden, wäre ich immer dafür, schon im nächsten Jahr Erste Liga zu spielen. Weil die Mannschaft einfach für die harte Arbeit belohnt werden sollte.

Schon jetzt sind es ja fast nur Frauenteams von Herren-Profimannschaften, die sportlich noch erfolgreicher sind als die SG 99 und in der Bundesliga spielen.

Kowalski Ja, genau. Es ist schön, wenn man dann liest, dass die SG 99 Andernach bei den ganz großen Namen wie Leipzig gewinnt. Ich bin viel in der Stadt unterwegs und die SG hat hier schon viele Anhänger, die das Ganze verfolgen. Ich höre immer, dass die Leute das sehr positiv sehen. Auch die, die nicht ins Stadion kommen.

Jetzt lief es in dieser Saison bei den meisten Seniorenteams sehr gut, nur die Erste Herrenmannschaft war so ein bisschen das Sorgenkind. Bis zu einem grandiosen Zwischenspurt in den vergangenen Wochen mit fünf Siegen aus sechs Spielen.

Kowalski Ich habe in den Vorstandssitzungen und auch in den Gesprächen mit Kim Kossmann immer gesagt: Bleibt ruhig, das Blatt wendet sich auch wieder. Ich glaube nach den ersten drei Spielen war der Spielplan nicht gerade günstig für uns, da kamen viele Faktoren zusammen. Und dann hängst du irgendwie vom Kopf auch drin. Aber sie haben den Wendepunkt geschafft und sind jetzt wieder fast im Soll.

Es ist schon fast typisch für die Erste Herrenmannschaft, dass sich gute und schlechte Serien abwechseln.

Kowalski Das ist ja klar. Letztendlich geht alles über Qualität und der „Andernacher Weg“, den Kim sehr gut umsetzt, beinhaltet halt viele junge Spieler, die natürlich auch sehr wechselhaft in den Leistungen sind. Aber damit müssen und wollen wir auch leben. Das ist der einzig für uns darstellbare Weg.

Was derzeit allerdings noch Sorgen macht, sind die älteren männlichen Jugenden. A-Jugend, C-Jugend und zuletzt auch B-Jugend hinken den Erwartungen ein wenig hinterher. Woran liegt das?

Kowalski Bei der A-Jugend dachte ich auch, dass wir besser dastehen würden, wobei die Regionalliga brutal gut ist. Wenn man sich die Namen der Mannschaften ansieht, begeben wir uns da auf ein Feld, das sehr umkämpft ist. Nach dem Trainerwechsel zu Salvatore Nizza müssen wir jetzt mal schauen, ob es wirklich daran gelegen hat oder ob der Kader nicht stark genug ist. Aber ich glaube, da wird es noch ein Stück weiter nach oben gehen. Bei der B-Jugend dachte ich eigentlich auch, dass sie durchmarschieren. Da gab es jetzt einen kleinen Knacks, aber noch ist alles möglich. Bei der C-Jugend wussten wir, dass das ein ganz schweres Unterfangen wird.

Abseits des Sports ist ein Großprojekt angelaufen, mit dem viele Andernacher schon gar nicht mehr gerechnet hatten. Die Tribüne im Stadion wird saniert. Wie kam jetzt Bewegung in die Sache?

Kowalski Es hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die mit richtig guten Fachleuten etwas auf die Beine gestellt hat, das Hand und Fuß hat. Dadurch hat sich die Stadt auch begeistern lassen und ist froh, dass wir die alte Tribüne wieder in Schuss bringen und sie mit all ihrer Geschichte trotzdem erhalten werden. Die treibenden Personen mit Patrick Schmitz, Florian Stein und Viktor Rehl als Sponsor werden noch einiges bewegen in Andernach.

Und wenn alles gut läuft, soll die Tribüne zum Start der kommenden Saison schon fertig sein.

Kowalski Genau, so ist das Ziel. Das werden sie auch mit Sicherheit hinbekommen.

Welche Infrastrukturprojekte stehen in den kommenden Jahren sonst noch an?

Kowalski Sicherlich ist unser Kunstrasenplatz jetzt in einem Alter, wo er auch irgendwann neu gemacht werden muss. Außerdem würden wir gerne ein Stadionsprecherhäuschen an den Kunstrasen bauen. Ansonsten ist erstmal nichts Größeres geplant.

Was sind sportliche Langzeitziele?

Kowalski Die Erste Mannschaft sollte eine feste Größe in der Rheinlandliga bleiben und die Zweite in der A-Klasse. Das sind schon die Ligen, in denen wir unsere Mannschaften sehen. Natürlich kann es immer mal einen Schritt nach oben gehen, man darf aber auch die finanziellen Rahmenbedingungen nicht aus den Augen verlieren. Bei den Damen kannst du wahrscheinlich nicht hoch. Dann ist es schön, wenn wir trotzdem weiter in der Spitze mitspielen. Bei den männlichen Jugendmannschaften hätten wird natürlich gerne A- und B-Jugend in der Regional-, die C-Jugend in der Rheinlandliga und dass wir in den unteren Bereichen auch wieder erfolgreicher sind.

Jetzt beginnt erst einmal das Jahr 2023. Was sollte passieren, damit du in zwölf Monaten sagst: Das war ein gutes Jahr für den Verein?

Kowalski Grundsätzlich, dass die Finanzen weiterhin stimmen, dass wir nicht mehr Geld ausgeben als wir einnehmen. Ansonsten kann man gar nicht mehr so viel bewegen. Der Verein steht sehr gut da, wir sind ein Vorzeigeverein in der Region. Bei so vielen Mitgliedern, so vielen Mannschaften. Wenn sportlich die Ziele erreicht werden, dann sind wir hochzufrieden. Und auch da sind die meisten Mannschaften im Soll.

Marc Latsch stellte die Fragen.

Kowalski ist seit diesem Sommer Vorsitzender der SG 99.




Gebrauchter Tag: SG 99 verliert 0:2 gegen Ingolstadt – bleibt aber auf Platz zwei

Das meistbenutzte Wortpaar in den Andernacher Kommentaren zur 0:2 (0:2)-Heimpleite gegen den FC Ingolstadt lautete „gebrauchter Tag“. Die zweite Niederlage der Bäckermädchen im elften Saisonspiel der 2. Frauen-Bundesliga, die erste auf eigenem Platz, hatte ihre eigene Logik, war aber trotzdem nicht unvermeidbar. Ein Grund für die unterdurchschnittliche Vorstellung der Andernacher Fußballerinnen lag im Fehlen vierer quasi unersetzlicher Stammspielerinnen. Zoe Brückel wurde im Abwehrzentrum ebenso schmerzlich vermisst wie das Duo Kathrin Schermuly/Vanessa Zilligen im defensiven Mittelfeld und die torgefährliche Maren Weingarz.

Immerhin stand Stürmerin Carolin Schraa ganze acht Wochen nach ihrer Knieverletzung erstmals wieder in der Startelf, ihre ausgeprägte Muskulatur hält das lädierte Knie stabil. Doch das Comeback der sehnsüchtig zurückerwarteten Torjägerin verlief nicht nach Wunsch. Nur drei Minuten nach dem Ingolstädter Führungstreffer, den die schnelle Vanessa Heim nach einem schulmäßigen Konter, einem gewonnenen Laufduell und einer eleganten Kurve um SG-Torfrau Laura van der Laan erzielt hatte (22.), durfte Schraa an den Elfmeterpunkt treten. Sie selbst war unfair am Torschuss gehindert worden, platzierte den Strafstoß Richtung linkes Toreck – und scheiterte an den Fäusten von FCI-Torfrau Anna-Lena Daum (25.). „Super frustrierend“ fand die Rekonvaleszentin ihren Fehlschuss und die Niederlage, die sie in der restlichen Spielzeit mit viel Einsatz, aber wenig Fortune abzuwenden versuchte. Beim ersten wie beim zweiten Gegentor machte die zuletzt so zuverlässige Besarta Hisenaj keine glückliche Figur, die Nationalspielerin des Kosovo hatte zuletzt krankheitsbedingt aber auch kaum trainieren können. Beide Male konnte sie der flinken Haim nicht folgen, die beim 0:2 bis zur Grundlinie stürmte und dann querlegte für Paula Vidovic, die freistehend einschob (33.).

Der Rest des späten Vormittags ist schnell erzählt: Ingolstadt zog sich zurück, Andernach stürmte mit großem Engagement, aber ohne Effizienz. Die Gäste, die in den weißen Andernacher Auswärtstrikots mit Logo und Namen antreten mussten, weil ihre mitgebrachten Leibchen die falsche (= ebenfalls schwarze) Farbe hatten, verteidigten ihren Vorsprung mit großem Einsatz, wehrten mit allen Körperteilen die Andernacher Schussversuche ab und ließen sich auch nicht von einer der insgesamt elf Eckballflanken von Lisa Umbach überraschen. „In der zweiten Halbzeit haben die Mädels alles reingeworfen und eine gute Reaktion gezeigt“, suchte SG-Trainer Florian Stein das Positive. „Der Gamechanger hat gefehlt, wir hätten ein zeitiges Anschlusstor gebraucht.“

Dass dem dezimierten Gastgeber am Ende aus dem Personal- ein Qualitätsproblem erwuchs, räumte der Trainer ein. Doch die Bäckermädchen werden nicht lange Trübsal blasen. In der Tabelle sind sie mit drei Punkten Vorsprung immer noch Zweiter, und am kommenden Samstag (14 Uhr) bietet sich im Heimspiel gegen den SC Sand die nächste und für dieses Jahr letzte Chance, das Punktekonto weiter aufzustocken. Stefan Kieffer

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Nein, hier spielt nicht Andernach gegen Andernach. Den Gästen aus Ingolstadt brachten die weißen Auswärtstrikots der SG 99 richtig Glück. Sie verteidigten ihre 2:0-Führung trotz aller Angriffsversuche der Bäckermädchen (von rechts Laura Schmahl, Carolin Schraa und Julia Schermuly) bis zum Ende. Foto: Tobias Jenatschek




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 7

Die siebte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den FC Ingolstadt 04 (Sonntag, 11. Dezember, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 13,2 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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SG 99 übernimmt zweiten Aufstiegsplatz nach dem teuer erkauften 2:1-Sieg in Frankfurt

Die Bäckermädchen sind momentan nicht aufzuhalten. Mit dem 2:1 (1:1)-Auswärtssieg bei der zweiten Mannschaft der Frankfurter Eintracht feierten die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach den siebten Sieg im zehnten Saisonspiel und sprangen dank der Heimniederlage des FSV Gütersloh gegen Hoffenheims U20 auf den zweiten Tabellenplatz. „Ich bin unfassbar stolz auf diese Mannschaft“, sagte SG-Trainer Florian Stein nach dem Spiel und bezog sich damit nicht nur auf den Dreier, sondern auch auf die Widerstandsfähigkeit seiner Mädels, die auch in Frankfurt wieder mit dem einen oder anderen Rückschlag fertig werden mussten.

Neben den langzeitverletzten Zoe Brückel und Carolin Schraa fehlt ja seit vergangener Woche auch Kathrin Schermuly, deren Rolle im defensiven Mittelfeld von Leonie Wäschenbach gut ausgefüllt wurde – „in ihrem erst zweiten Zweitligaspiel von Beginn an“, wie Trainer Stein anmerkte. Dummerweise verletzte sich die zweite „Sechs“, Vanessa Zilligen, nach einer halben Stunde bei einem Zweikampf am Knie und musste ausscheiden. Die Verletzung entpuppte sich später als Innenbandriss, sie wird etliche Wochen ausfallen. Ihre Vertreterin Laura Schmahl, bisher Reservistin im Kader, machte aber eine ausgesprochen gute Figur.

Dennoch kam mit Zilligens Ausscheiden ein Bruch ins Andernacher Spiel, das bis dahin dominant und zielstrebig wie zuletzt gewohnt verlaufen war. Inklusive eines Führungstreffers, den Maren Weingarz nach einem aggressiv erzwungenen Andernacher Ballgewinn in des Gegners Hälfte und Leonie Wäschenbachs perfekt getimten Steilpass frei vor Frankfurter Torfrau Hannah Johann erzielt hatte (19.). Wieder einmal hatten die Bäckermädchen nur eine von zahlreichen erstklassigen Möglichkeiten genutzt, Maren Weingarz (8.), Alina Wagner (9.) sowie Weingarz und Julia Schermuly bei einer Doppelchance (19.) brachten den Ball nicht ins Eintracht-Tor. Nach Zilligens Verletzung kamen die Gastgeberinnen besser ins Spiel und gaben der Andernacher Torfrau Laura van der Laan einige Gelegenheiten, sich auszuzeichnen, ehe sie kurz vor dem Pausenpfiff zum Ausgleich kamen. Ihre auffälligste Spielerin Charlotte Nachtigall spielte einen raffiniert angeschnittenen Pass in den Strafraum, der genau vor den Füßen der U17-Nationalspielerin Loreen Bender, ARD-Torschützin des Monats Oktober, landete. Da war selbst van der Laan machtlos, als der Ball hinter ihr zum 1:1 einschlug (43.).

„In der Kabine war die Stimmung ziemlich gedrückt wegen der Verletzung und des Gegentors zum absolut ungünstigsten Zeitpunkt“, berichtete Trainer Stein, „es fühlte sich an, als lägen wir chancenlos mit 0:3 hinten.“ Dann stellte sich heraus, dass auch noch Maren Weingarz wegen Schwindelgefühlen zur zweiten Halbzeit ausgewechselt werden musste. Doch der Coach fand die richtigen Worte: „Ich habe gefragt, ob wir jetzt aufgeben und nur noch den einen Punkt verteidigen wollen oder ob wir mutig bleiben und an den Sieg glauben.“ Wer so fragt, der kennt die Antwort. Und in der Tat übernahmen die Bäckermädchen im zweiten Durchgang wieder das Kommando, überstanden die eine oder andere brenzlige Situation nicht zuletzt dank van der Laans Paraden unbeschadet und belohnten sich mit einem typischen SG-Treffer, als Magdalena Schumacher eine Ecke von Lisa Umbach via Innenpfosten zum Siegtreffer ins Tor köpfte (72.).

Alina Wagner, die mit der lautstarken Anfeuerung ihrer zahlreicher Frankfurter Arbeitskollegen im Rücken wie aufgedreht spielte, vergab noch zwei gute Schusschancen, die Torfrau Johann vereitelte (80., 87.), van der Laan parierte die letzte Freistoßchance von Frankfurts Dilara Acikgöz (85.). Dann war der erste Sieg gegen Frankfurt, seit der ehemalige 1. FFC mit dem Namen und unter dem Dach der Eintracht antritt, unter Dach und Fach. Zuvor hatte es in vier Spielen zwei Niederlagen und zwei Unentschieden gegeben. Beim Blick auf die Tabelle, in der die Bäckermädchen nun auf einem Aufstiegsplatz liegen, werden Florian Stein und seine Schützlinge nicht nervös: „Wir können noch einen Platz steigen“, sagte Stein augenzwinkernd vor den letzten beiden Heimpartien des Jahres gegen den FC Ingolstadt (Platz 12) und den SC Sand (Platz 9). „Wir werden alles versuchen, um noch sechs Punkte zu holen. Dann schauen wir, welcher Tabellenplatz unter dem Weihnachtsbaum liegt.“

Doch Stein weiß auch, dass der ohnehin dünne Spielerinnenkader der Bäckermädchen weitere Ausfälle kaum verkraften kann. Personelle Verstärkungen scheinen in Sicht, doch mehr als Andeutungen gibt der Trainer derzeit nicht preis. „Die letzten beiden Spiele bestreiten wir mit den Mädels, die wir haben“, versichert er, „die machen das nämlich hervorragend.“ Stefan Kieffer

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Hier grätscht Vanessa Zilligen noch der Frankfurter U17-Nationalspielerin Loreen Bender, ARD-Torschützin des Monats Oktober, in die Parade. Wenig später musste die Andernacher Nummer 15 mit einer Knieverletzung den Platz verlassen. Bittere Diagnose: Innenbandriss. Foto: Tobias Jenatschek




3:1 – SG 99 schlägt trotz Rückstand erstmals den 1. FC Nürnberg

Nun haben die Bäckermädchen auch den 1. FC Nürnberg zum ersten Mal besiegt, bevor es zu einem Angstgegner-Syndrom kommen konnte. Beim 3:1 (2:1)-Heimsieg vor 150 Zuschauern waren die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach vor allem im zweiten Durchgang derart überlegen, dass die beiden Niederlagen der Vorsaison nur noch eine ferne Erinnerung sind. „Heute bin ich sehr zufrieden“, meinte SG-Trainer Florian Stein, „das einzige Manko war, dass wir hintenraus noch viel höher hätten gewinnen können.“ Vor allem Julia Schermuly, die diesmal selbst ohne Torerfolg blieb, arbeitete mit ihrem aggressiven Anlaufen der letzten Nürnberger Abwehrreihe und daraus resultierenden Ballgewinnen Chancen heraus.

Hätte Lisa Umbach nach Julia Schermulys Vorlage selbst einen Schuss gewagt statt vergeblich den Pass zu Maren Weingarz zu versuchen, hätten die Bäckermädchen früh in Führung gehen können (13.). Stattdessen fiel das erste Tor auf der anderen Seite. Die Mädels des traditionsreichen „Club“ setzten meist auf lange Bälle und schnelle Sprints und erzwangen so nach einer halben Stunde ihren zweiten Eckstoß. Jessica May schlug den Ball Richtung zweiter Pfosten, Elena Mühlemann köpfte ihn per Aufsetzer ins Eck (30.).

Die Bäckermädchen, deren Kombinationsspiel bis dahin noch nicht in Fluss gekommen war, vernahmen den Weckruf und erhöhten den Druck. Nur zwei Minuten nach dem 0:1 flankte Alina Wagner von links, Nürnbergs Torfrau Lea Paulick rammte die heranstürmende Kathrin Schermuly rabiat zu Boden, doch Fifa-Schiedsrichterin Fabienne Michel wollte den geforderten Elfmeter nicht pfeifen. „Elfer und Rote Karte“, urteilte Stein, „das war eine klare Tätlichkeit.“ Die Szene ging weiter und Andernach bekam einen Freistoß, gut 20 Meter vor dem Tor in zentraler Position. „Schieß ihn einfach rein, Maggi“, rief ihr immer noch erzürnter Trainer von draußen. Abwehrchefin Schumacher tat wie geheißen und versenkte den Ball mit Wucht im Winkel – 1:1 (35.).

„Maggis Freistoß war der Gamechanger“, analysierte Trainer Stein hinterher, „danach haben wir gezeigt, dass wir die reifere Mannschaft sind.“ Die das kurz vor der Pausenpfiff auch zahlenmäßig darstellte. Wieder hatte Julia Schermuly den Ball erobert, zog durch bis zur Grundlinie und servierte maßgenau für Lisa Umbach, die zur Halbzeitführung nur noch einschieben musste (45.). „Das 2:1 war wunderschön herausgespielt, das muss ich mir nachher noch mal im Video anschauen“, schwärmte Trainer Stein, der mit den Zuschauern nur wenige Minuten nach Wiederbeginn erneut jubeln durfte. Das 3:1 fiel nach bewährtem Muster: Lisa Umbach schlug eine Ecke von rechts dicht vors Tor, im Gewühl fand die Fußspitze von Kathrin Schermuly den Ball als erste und bugsierte ihn über die Linie (52.).

In der Folge zeigten die Bäckermädchen, was sie fußballerisch draufhaben. Für ihre ansehnlichen Ballstafetten und Doppelpässe ernteten sie immer wieder Szenenapplaus von den Rängen, versäumten vor lauter „Spielrausch“ (Stein) nur das Toreschießen. Julia Schermuly und Alina Wagner mit einer Doppelchance (59.) und noch einmal Julia Schermuly, die nach Lisa Umbachs Steckpass frei vor Torfrau Paulick das Ziel nur knapp verpasste (80.), kamen dem vierten Treffer am nächsten. Allein, er wollte nicht mehr fallen. Trainer Stein verpasste der verhinderten Torjägerin noch ein Sonderlob und fand den positiven Aspekt: „Wir haben wieder drei verschiedene Torschützinnen. Deshalb sind wir so schwer auszurechnen.“

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Auch mit einem blauen Auge, das ihr FCN-Torhüterin Lea Paulick im luftigen Zweikampf nach etwas mehr als einer halben Stunde verpasste, ließ sich Kathrin Schermuly (Bildmitte) nicht aufhalten. Hier bejubelt sie ihren Treffer zum 3:1, zugleich das sechste persönliche Erfolgserlebnis. Bitter: Die Verletzung der Andernacherin mit der Nummer fünf entpuppte sich später übrigens als Bruch der Augenhöhle, sie fällt unter Umständen für den Rest des Jahres aus. Foto: Tobias Jenatschek




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 6

Die sechste Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg (Sonntag, 27. November, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (24 Seiten / ca. 12,3 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Knappe Kiste: SG 99 II kassiert ein 0:1 gegen den Regionalliga-Spitzenreiter aus Elversberg

Viel hat nicht gefehlt, dann hätte die SG 99 Andernach II dem Tabellenführer der Frauenfußball-Regionalliga Südwest ein Bein gestellt. Am Ende aber gewann der Zweitliga-Absteiger SV 07 Elversberg das Nachholspiel beim Klassenneuling dank des frühen Freistoßtores von Lena Reiter denkbar knapp mit 1:0 (1:0). Kappy Stümper, Trainer der Bäckermädchen-Reserve, war mit der engagierten Vorstellung seiner Schützlinge einverstanden: „Wir haben gegen den Spitzenreiter eine großartige kämpferische Leistung gezeigt. Daher sind wir trotz der knappen Niederlage stolz auf unser Team. Leider haben wir dreimal nur das Aluminium des gegnerischen Tores getroffen und somit eine mögliche Überraschung verpasst. Immerhin hat der SV Elversberg letzte Saison noch zwei Klassen über uns gespielt und möchte zurück in die 2. Bundesliga.“

Wer weiß wohl, wie es gelaufen wäre, wenn die Andernacherinnen nach einem Konter erst durch Hannah Ackermann, dann im Nachschuss durch Joelina Martini nicht bloß den linken Pfosten des von der ehemaligen Andernacherin Elena Bläser gehüteten Gästetores getroffen hätte (7.). So war es dem Branchenführer vorbehalten, nach einer der zahlreichen Standardsituationen das Tor des Abends zu erzielen. Reiter nahm zentral aus etwas mehr als 20 Metern Maß und zimmerte das Spielgerät ins Gehäuse des Gastgebers (16.). Die erste Hälfte ging an Elversberg, nach der Pause war die junge Andernacher Mannschaft deutlich besser im Spiel. Mehr als ein Lattenkopfball durch Kapitänin Theresa Laux (58.) sprang bei den Bemühungen aber nicht heraus.

Stümper konnte es mit etwas Abstand verschmerzen: „Unser prioritäres Ziel bleibt als Aufsteiger der Klassenerhalt, da sind wird als Fünfter der Tabelle mit 19 Punkten absolut im Soll.“ Am nun folgenden Rheinlandpokal-Wochenende hat die SG 99 II spielfrei, erst im Achtelfinale muss das Team im Frühjahr 2023 eingreifen. Zunächst steht aber noch am Sonntag, 27. November (14 Uhr), das „Heimspiel“ gegen den 1. FC Riegelsberg auf dem Programm. Das letzte Spiel der Hinserie wird auf dem Kunstrasenplatz im Stadtteil Eich angepfiffen, weil die erste Mannschaft der Bäckermädchen zur exakt gleichen Zeit im Andernacher Stadion ihre Zweitliga-Partie gegen den 1. FC Nürnberg bestreitet.

SG 99 Andernach: Schön – Theis, L. Ackermann, Laux (85. Hepfer), S. Klyta, Mais, Bartzen, Schmahl (46. Bey), H. Ackermann, A. Klyta, Martini.

Die Andernacher Kapitänin Theresa Laux (ganz rechts) – hier im Kopfballduell mit der Elversberger U19-Nationalspielerin Yara Volpert und beobachtet von ihren Teamkolleginnen Sarah Klyta (Mitte) und Hannah Ackermann (links hinten) – traf in der 56. Minute nur die Latte des gegnerischen Tores. Foto: Tobias Jenatschek