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DFB löst Juniorinnen-Bundesliga auf: SG 99 spielt künftig in einer U19-Sonderstaffel

Ein wenig Wehmut kam schon bei den beiden beteiligten Fußballmannschaften auf, als Schiedsrichterin Laura Duske das letzte Saisonspiel der B-Juniorinnen-Bundesliga West/Südwest zwischen der SG 99 Andernach und dem FSV Mainz 05 (0:0) beendet hatte. Denn es war zugleich der Abpfiff für immer, der Deutsche Fußballbund (DFB) löst nach nunmehr zwölf Jahren die national höchste Klasse auf. Die hatte bisher in drei regionalen Staffeln in weiten Teilen talentierten Nachwuchs für die 1. und 2. Bundesliga der Frauen hervorgebracht. Die SG 99 Andernach verabschiedete sich erhobenen Hauptes mit Platz acht in der Abschlusstabelle. Was im Endeffekt im Reigen renommierter Vereine zum dritten Mal hintereinander den angepeilten Klassenverbleib beschert hätte. Bundesweit sind nun andere Wege einzuschlagen, um dem leistungsorientierten Ansatz irgendwie gerecht zu werden.

Warum der DFB die beschlossene Maßnahme als sinnvoll erachtet, erklärt er ansatzweise in einer Pressemeldung: Im Zuge des Projekts Zukunft und der Optimierung der Spitzenförderung im B-Juniorinnen-Bereich zur Spielzeit 2024/2025 wurde, neben einem neuen DFB-Pokalwettbewerb der Juniorinnen auf Bundesebene, die erstmalige Einführung von Förder- und Leistungszentren weiblich (FLZW) beschlossen. Folgende fünf Klubs wurden nach einer Bewerbungs- und Auswahlphase für die Pilotphase bestimmt: TSG Hoffenheim, FC Carl Zeiss Jena, SGS Essen, SpVgg Greuther Fürth und Eimsbütteler TV.
Diese Klubs sollten die gesamte Struktur der weiblichen Talentförderung abbilden. Inhaltlich sollten im Rahmen der Pilotphase exemplarisch die Themenfelder Sportliches Konzept, Klubphilosophie und -strategie, Personal, Infrastruktur, Duale Karriere, Sportpsychologie und Medizin aufgegriffen werden.

Ziel war es, Entwicklungspotenziale in Zusammenarbeit mit dem DFB herauszuarbeiten. Eine mögliche Zertifizierung von FLZW soll im Laufe der Saison 2024/2025 eingeführt werden. DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch sagt: „Die Förder- und Leistungszentren sind ein wichtiger Baustein für die zielgerichtete Förderung unserer Spitzentalente in den Klubs und Verbänden. Die FLZW werden sowohl die Strukturen der Vereine als auch die Spielerinnen verbessern.“ Ob das so funktioniert, darüber schieden sich in den vergangenen Wochen und Monaten seit Bekanntgabe des Beschlusses die Geister. Das ist in Andernach nicht anders: Gern hätte man sich auch weiterhin auf U17-Ebene mit dem Nachwuchs gestandener Bundesligisten duelliert, das ist nun in der bisherigen Form nicht mehr möglich. Die Eingliederung in eine Jungenstaffel kam für die Verantwortlichen nicht infrage.

Und so machte die SG 99 aus der entstandenen Not heraus eine Tugend und hat eine U19-Mannschaft gemeldet für eine Sonderstaffel des Westdeutschen Fußballverbands. Die Bestätigung kam jetzt per Pressemeldung, die Andernacherinnen messen sich in dieser Liga auch fortan unter anderem mit dem 1. FC Köln, Bayer 04 Leverkusen, SGS Essen, Borussia Mönchengladbach, FSV Gütersloh und Arminia Bielefeld. Trainer Jürgen Ebert, bisher für die Andernacher B-Juniorinnen in der Bundesliga zuständig, soll dieses Team übernehmen. Zudem wird Teamchefin Katharina Sternitzke, zugleich in Personalunion die Leiterin der weiblichen Jugend, eine U17 in der Regionalliga Südwest ins Rennen schicken: „Wir freuen uns auf die neuen Herausforderungen. 90 Prozent der Mädels haben schon für die neue Saison zugesagt.“

Du fühlst dich bereit und bist interessiert daran, mit dem ältesten Nachwuchs der Bäckermädchen in dieser U19-Sonderstaffel zu spielen? Dann melde dich gerne bei unserer Juniorinnen-Chefin Katharina Sternitzke unter 0175 557 59 83

Der letzte Tanz: Berit Reich, Kapitänin der SG 99 Andernach, und die Schar der Bäckermädchen unmittelbar vorm insgesamt 58. und zugleich finalen Bundesligaspiel gegen den FSV Mainz 05 (0:0). Foto: Tobias Jenatschek

 

 




Bäckermädchen auf Rekordjagd: Bestmarken „611 Zuschauer“ und „47 Punkte“ sollen bald fallen

Die Fußballfrauen der SG 99 Andernach peilen in der noch vier Spiele umfassenden Saison der 2. Bundesliga im Schlussspurt zwei Rekorde an: Zum einen soll die Zuschauerbestmarke bei einem Punktspiel im Andernacher Stadion, aufgestellt mit 611 Betrachtern in der Begegnung am 24. März 2023 gegen die U20 des FC Bayern München, übertroffen werden.

Am liebsten schon im absoluten Spitzenspiel am Sonntag, 12. Mai (11 Uhr), wenn die Bäckermädchen als Tabellenzweiter zu Hause gegen den ehemaligen Champions-League-Sieger und aktuellen Tabellenführer 1. FFC Turbine Potsdam antreten. Gerne zusätzlich an gleicher Stelle nur eine Woche später (19. Mai, 11 Uhr) gegen den renommierten Hamburger SV mit Ex-Nationaltorhüterin Almuth Schult zwischen den Pfosten. Ihr möchtet Teil der Rekordkulisse sein? Kein Problem, kommt einfach vorbei oder besorgt euch schon jetzt ein Kombi-Ticket für beide Spiele zum reduzierten Preis in unserem Online-Shop.

Die zweite Zahl in der Überschrift bezieht sich auf die bisherige Punkt-Bestmarke der Bäckermädchen (47), erzielt in der Saison 2022/23, dort landete die SG 99 mit 14 Siegen, 5 Unentschieden und 7 Niederlagen am Ende auf Platz vier. Aktuell weisen die Andernacherinnen bereits 45 Punkte auf, schon mit einem Sieg am Sonntag, 5. Mai (11 Uhr), beim VfL Wolfsburg II könnte das Team des Trainergespanns Florian Stein und Isabelle Hawel über diese Hürde springen. Wir hoffen auf eine erfiolgreiche Rekordjagd !




0:0 – SG 99 stolpert gegen Schlusslicht Hoffenheim und muss Platz eins räumen

Keine Erfolgssträhne kann ewig halten. Die Siegesserie der Bäckermädchen riss nach neun Dreiern in Folge ausgerechnet gegen den Tabellenletzten. Das 0:0 gegen die TSG Hoffenheim II kostete die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach zwar die Tabellenführung, weil Turbine Potsdam gegen den VfL Wolfsburg II mit 1:0 gewann, doch für SG-Trainer Florian Stein war dennoch „nichts passiert: Wir haben wieder nicht verloren.“ Während die Spielerinnen aus dem Kraichgau völlig erschöpft ihren allerersten Auswärtspunkt im elften Spiel feierten, damit aber dennoch endgültig abgestiegen sind, sinnierte Andernachs Coach: „Wir haben zwar zwei Punkte verloren, aber es war nicht alles schlecht. Eine Serie geht weiter.“ Zur Erinnerung: Die letzte Andernacher Niederlage datiert vom vierten Spieltag, seitdem ist die SG 99 18 Mal ungeschlagen geblieben.

Dass es gegen das Tabellenschlusslicht nicht zum erhofften Schützenfest kam, hatten sich die Andernacherinnen zum größten Teil selbst zuzuschreiben. Unterm Strich hatten sie gegen die aufopfernd kämpfenden und mutig konternden TSG-Talente zwar deutlich mehr Spielanteile und auch mehr Chancen, doch fehlten ihrem Spiel an diesem stürmischen Nachmittag die Präzision im Zusammenspiel und die Effizienz im Abschluss. „Hoffenheim hat einen großen Kampf geliefert und sich diesen Punkt erkämpft“, musste Stein anerkennen, kritisierte aber auch: „Wir haben nicht die Spielfreude gezeigt wie sonst.“ Fast 20 Minuten musste das erwartungsfrohe Publikum auf die erste Torannäherung warten, doch Julia Schermulys Kopfball nach Flanke ihrer Schwester Kathrin bekam nur Höflichkeitsapplaus und landete in den Armen von TSG-Torfrau Laura Dick (19.).

Die Hoffenheimerinnen zwangen ihre Gegnerinnen schon im Mittelfeld in erbitterte Zweikämpfe, waren häufig einen Schritt schneller am Ball und warfen sich mit voller Leidenschaft in Andernachs Pässe und Schüsse. Früh deutete sich an, dass es mit dem Toreschießen an diesem Tag ganz schwer würde für die Gastgeberinnen.  Zur zweiten Halbzeit kam Hoffenheim mit einer neuen Torhüterin aufs Feld, weil Laura Dick über Übelkeit klagte. Doch ihre Vertretung Lena Locher stand ihr in nichts nach und hielt, was zu halten war. Bei Leonie Stöhrs Kopfball (48.) half ihr die Latte, mit allen übrigen Herausforderungen wurde die tüchtige Keeperin selbst fertig. Die TSG Hoffenheim hatte genau eine echte Chance, als Chiara d’Angelo den Ball aus der Distanz auf die Latte setzte (69.), alles andere verteidigten Magdalena Schumacher und ihre Nebenleute ziemlich locker weg.

In der Schlussphase wurde Vanessa Zilligen zur gefährlichsten SG-Angreiferin, doch auch sie brachte den Ball weder mit dem Kopf noch mit dem Fuß im Hoffenheimer Kasten unter. Ihr letzter Schuss tief in der Nachspielzeit landete in Lochers Armen (90.+5). „Wir gehen auf der letzten Rille“, suchte Florian Stein im Fehlen verletzter Leistungsträgerinnen wie Zoe Brückel und Maren Weingarz eine Erklärung für den letztlich wenig inspirierten Vortrag seines Teams. „Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.“ Womit er recht hat: Nach den Niederlagen des SV Meppen (in letzter Minute 0:1 gegen Gütersloh) und des Hamburger SV, der beim Debüt der ehemaligen Nationaltorhüterin Almuth Schult in Sand ebenfalls mit 0:1 verlor, ist die SG 99 Andernach immer noch Zweiter und hat die Heimspiele gegen Hamburg und Potsdam vor der Brust. Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: VfL Wolfsburg II gegen SG 99 Andernach am Sonntag, 28. April, um 11 Uhr im Stadion Elsterweg.

Andernach im Vorwärtsgang: Alina Wagner (am Ball) und ihre Kolleginnen versuchten viel, um die Hoffenheimer Abwehr zu knacken, sahen sich aber häufig einer Überzahl an verteidigungswilligen Gegenspielern gegenüber. So reichte es gegen das Schlusslicht nur zur Nullnummer. Foto: Tonias Jenatschek




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 11

Die elfte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen die U20 der TSG 1899 Hoffenheim (Sonntag, 28. April, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (31 Seiten / 13,3 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Jetzt schon zugreifen: Rabattiertes Kombi-Ticket für die Heimspiele der SG 99 im Mai gegen Potsdam und Hamburg

Zwei Spitzenspiele der 2. Frauen-Bundesliga werfen schon lange Schatten voraus: Der traditionsreiche 1. FFC Turbine Potsdam (12. Mai) und der Hamburger SV (19. Mai) mit Ex-Nationaltorhüterin Almuth Schult geben sich bald im Andernacher Stadion die Ehre. Tickets dafür sind schon im Vorverkauf erhältlich: Wer beide Spiele der Bäckermädchen im Kampf um die Meisterschaft sehen möchte, dem empfehlen wir den Erwerb eines rabattierten Kombi-Tickets, die gibt es auch online in unserem Shop. Einfach aufs Plakat klicken, dann werdet ihr automatisch dorthin weitergeleitet.

Vorverkauf gedruckter Tickets:

Sportabteilung im HIT Shopping Center (Erfurter Straße 2-4 in Andernach)

An der Sonderkasse beim Heimspiel der SG 99 am Sonntag, 28. April (14 Uhr), gegen die TSG 1899 Hoffenheim II.

Der ermäßigte Preis gilt für Jugendliche ab 16 Jahren, Studenten, Rentner, Rollstuhlfahrer (eine Begleitperson kostenlos) und Schwerbehinderte. Jugendliche unter 16 Jahren haben freien Eintritt !




Nummer 17: SG 99 baut Serie durch ein 4:1 beim SV 67 Weinberg aus

Auch nach dem 21. Spieltag der 2. Bundesliga grüßen die Fußballerinnen der SG 99 Andernach von der Tabellenspitze. Allerdings fiel der 4:1 (1:1)-Auswärtssieg beim SV 67 Weinberg nicht so leicht, wie das Ergebnis vermuten lässt. „Das war ein schweres Stück Arbeit“, atmete SG-Trainer Florian Stein nach dem Schlusspfiff auf. Die Gastgeberinnen, die als Drittletzter der Tabelle im Abstiegskampf stecken, machten der SG 99 eine Stunde lang das Fußballspielen enorm schwer. Mit großem kämpferischem und läuferischem Aufwand boten sie dem Favorit lange Paroli, nachdem sie in der 20. Minute durch einen eleganten Heber ihrer Torjägerin Lisa Wich überraschend in Führung gegangen waren (20.).

Zum ersten Mal seit dem Hinspiel (4:4) mussten die Bäckermädchen wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Dabei hatte die SG 99 zuvor bei Magdalena Schumachers Lattenkopfball (10.) und Leonie Stöhrs Schuss an den Pfosten (13.) zwei Mal die Führung verpasst, nach dem Rückstand lief dann geraume Zeit wenig bei Andernach. Den Gästen fiel die Arbeit deutlich schwerer als zuletzt, weil sie allzu sehr auf ihre spielerischen Fähigkeiten setzten und in den krachenden Zweikämpfen immer wieder den Kürzeren zogen. Torschützin Wich, die noch vor der Pause nach einem Zusammenprall mit Leonie Wäschenbach verletzt vom Platz musste (39.), verpasste frei vor Laura van der Laan das 2:0 (25.), Solveig Schlitter zielte aus guter Position knapp am langen Eck vorbei (27.). „Weinberg wollte mit einem Sieg über den Strich springen und hat uns großen Widerstand entgegengesetzt“, lobte Florian Stein den Gegner.

Doch die Andernacherinnen schafften sich wieder hinein ins Spiel und kamen durch Alina Wagners Kopfball-Heber nach Flanke von Julia Schermuly noch vor der Pause zum Ausgleich (36.). „Allen war bewusst, dass wir einen Sieg mit drei Toren Differenz brauchten, um Erster zu bleiben“, verwies Stein auf den punktgleichen Verfolger Turbine Potsdam, der am Vormittag mit einem 3:0 bei Schlusslicht TSG Hoffenheim II vorgelegt hatte. Nach Wiederbeginn schnupperte indes zunächst der mutige Aufsteiger am 2:1. SG-Torfrau van der Laan musste zweimal gegen Solveig Stiller klären (48. und 53.), die auch noch einen Kopfball an den Pfosten setzte (54.). Doch das Tor fiel auf der anderen Seite. Als sich Leonie Stöhr, der bis dahin wenig gelungen war, auf der linken Seite gut 30 Meter vom Tor entfernt den Ball zum Freistoß hinlegte, ermutigte Coach Stein die Stürmerin zum Direktschuss. Stöhr zirkelte den Ball Tor-des-Monats-mäßig in den entfernten Torwinkel und fragte den Trainer: „Meinst du so?“

Stöhrs sehenswerter Treffer – „Leonie hat die Qualität, die man braucht, um Fußballspiele zu gewinnen“, lobte Stein – setzte endlich und rechtzeitig die Qualitäten der Bäckermädchen frei. Plötzlich lief’s bei Andernach, die Gäste übernahmen das Kommando, gewannen Zweikämpfe und zweite Bälle und kamen in der Schlussphase durch Kathrin Schermulys Kopfball aus kürzester Distanz nach einer Ecke (82.) und durch Stöhrs Heber (85.) in der Schlussphase zu den zwei Treffern, die ihnen die Tabellenführung zurückbrachten. „Auch wenn das heute fußballerisch nicht so berauschend war, sind wir unterm Strich weiter ganz oben“, bilanzierte Trainer Stein, „das ist unfassbar!“ Weil die Konkurrenten Meppen, Jena und Sand Zählbares liegen ließen, beträgt der Vorsprung des Spitzenduos Andernach und Potsdam bereits drei Punkte. Und den SG-Frauen stehen jetzt die durchaus lösbar erscheinenden Aufgaben gegen die beiden Tabellen-Schlusslichter aus Hoffenheim und Wolfsburg bevor, ehe die Aufstiegsaspiranten aus Hamburg und Potsdam in Andernach gastieren. Das sind wahrlich rosige Aussichten für den vermutlich besten Nicht-Aufsteiger der Zweitliga-Geschichte! Stefan Kieffer

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Das nächste Spiel: SG 99 Andernach gegen die TSG 1899 Hoffenheim II am Sonntag, 28. April, um 14 Uhr auf dem Stadion-Rasenplatz.

Weil der abstiegsgefährdete SV 67 Weinberg (schwarze Trikots) sich nach Kräften wehrte, war das Auswärtsspiel für Vanessa Zilligen (mit dem Kopf am Ball) und ihre Kolleginnen von der SG 99 Andernach lange eine zähe Angelegenheit. Am Ende siegten die Bäckermädchen aber mit 4:1. Foto: Tobias Jenatschek




SG 99 festigt die Spitzenposition der 2. Bundesliga mit einem 2:0 gegen Eintracht Frankfurt II

Die Andernacher Festwochen nehmen kein Ende. Mit dem achten Sieg in Folge, dem 2:0 gegen Eintracht Frankfurt II, verteidigte die SG 99 Andernach ihre Tabellenführung in der 2. Frauen-Bundesliga aufgrund der mehr geschossenen Tore gegenüber Turbine Potsdam und ist nun seit 16 Spieltagen ungeschlagen. Mit dem Selbstbewusstsein des Seriensiegers räumten die Bäckermädchen auch gegen den Eintracht-Nachwuchs alle Hindernisse aus dem Weg und gewannen letztlich verdient, auch wenn sie den fast 400 Zuschauern nicht wie zuletzt beim 4:1 in Gütersloh ein nahezu makelloses Fußballfest boten.

„Das war ein hartes Stück Arbeit“, resümierte SG-Trainer Florian Stein nach 90 teilweise holprigen Spielminuten, „Frankfurt hatte einen Plan und hat uns mit den langen Bällen in die Schnittstelle einige Probleme bereitet. Das ist schon eine gute Truppe.“ Aber nicht gut genug, um die Andernacher Erfolgsserie zu stoppen; obwohl sich im Mittelfeld ein Duell auf Augenhöhe entspann, erarbeiteten sich die Gäste nur eine wirklich gute Torchance, die Andernachs Torfrau Laura van der Laan im Eins-gegen-eins gegen Valentina Limani vereitelte (24.). Die Bäckermädchen hingegen hätten sich und ihrem Anhang manche bange Minuten ersparen können, wenn sie ihre Chancen besser genutzt hätten. In Durchgang eins verhinderte Eintracht-Keeperin Hannah Johann gegen Kathrin Schermulys raffinierten Heber den frühen Rückstand (12.), Magdalena Schumacher setzte einen 25-Meter-Freistoß knapp übers Tor (16.), auch Leonie Wäschenbach (30.) zielte aus der Distanz zu hoch, und Leonie Stöhr scheiterte nach Carolin Schraas perfekter Flanke am Pfosten (32.), ehe Stöhr mit einem kraftvollen Tempodribbling Marlene Wild stehen ließ und Schraa ihre Hereingabe nur noch zum 1:0 über die Linie stupsen musste (40.).

Noch großzügiger gingen die Bäckermädchen in der zweiten Halbzeit mit ihren Möglichkeiten um. Wäschenbach brachte den Ball nicht an Torfrau Johann vorbei (49.), Karla Engels köpfte an den Pfosten (56.), und Julia Schermuly fehlte gleich zwei Mal die Coolness beim Torschuss (58., 70.). Zwischenzeitlich hatte Potsdam den Halbzeitrückstand gegen Weinberg in eine Führung gedreht und gewann schließlich mit 3:1, sodass Andernach das zweite Tor benötigte, um Erster zu bleiben. Vanessa Zilligen war es schließlich, die mit ihrer starken Freistoßflanke zum zweiten Pfosten die Tür öffnete, hindurch ging Kathrin Schermuly mit einem scharfen und präzisen Schuss ins lange Eck zum erlösenden 2:0 (79.).

„Das war ein Richtungsspiel“, erläuterte Stein hinterher seinen Anspruch, „ich wollte sehen, ob wir auch die Aufgaben gegen vermeintlich leichtere Gegner mit aller Macht angehen. Deshalb war der Sieg heute eminent wichtig, auch wenn wir das eine oder andere Tor mehr machen wollten.“ Die „Mentalitätsfrage“ haben die Bäckermädchen also fürs Erste befriedigend beantwortet. Als nächstes stehen die drei Letztplatzierten auf dem Andernacher Spielplan. Kein Grund, warum die Erfolgsserie zu Ende gehen sollte. Stefan Kieffer

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Video-Highlights auf sporttotal.tv gibt es HIER 

Das nächste Spiel: SV 67 Weinberg gegen SG 99 Andernach am Sonntag, 21. April, um 14 Uhr auf dem Rasenplatz in Sachsen bei Ansbach.

Der zweite Streich: Nach einem Freistoß von Vanessa Zilligen steht Kathrin Schermuly (beobachtet von Karla Engels) goldrichtig am langen Pfosten und erzielte den 2:0-Endstand für ihre SG 99 im Spiele gegen die u20 der Eintracht aus Frankfurt. Foto: Norina Tönges




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 10

Die zehnte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen die U20 von Eintracht Frankfurt (Sonntag, 14. April, 14 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (30 Seiten / 12,8 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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4:1 in Gütersloh: SG 99 springt nach dem siebten Sieg in Serie an die Spitze der 2. Bundesliga

Jetzt sind die Andernacherinnen ganz oben angekommen. Mit dem souverän herausgespielten und hochverdienten 4:1 (1:1)-Auswärtssieg beim FSV Gütersloh haben sich die SG 99-Frauen am 19. Spieltag an die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga gesetzt. Beim siebten Punktspielsieg in Folge bewies das Team von Trainer Florian Stein nicht nur spielerische Klasse und kämpferische Leidenschaft, sondern auch Comeback-Qualitäten nach einem „herben Rückschlag“ (Stein) kurz vor der Halbzeitpause.

Gleich mit der ersten Chance waren die Andernacherinnen vor 127 Zuschauen in der Tönnies-Arena zu Rheda-Wiedenbrück in Führung gegangen. Kathrin Schermuly flankte den Ball an den zweiten Pfosten, dort legte Alina Wagner auf, und Carolin Schraa hatte keine Mühe, ihren achten Saisontreffer zur Andernacher 1:0-Führung zu erzielen. In der Folge versäumten es die Gäste, die durch hohes Anlaufen immer wieder zu Balleroberungen kamen, ihren Vorsprung frühzeitig auszubauen. Julia Schermuly (5.), Vanessa Zilligen per Freistoßkracher (30.), und Kathrin Schermuly aus kurzer Distanz, aber spitzem Winkel (37.) brachten den Ball nicht an FSV-Keeperin Sarah Rolle vorbei. Die Gastgeberinnen vom Frauensportverein, der sich anders als die SG aus Andernach für die Erstklassigkeit beworben hat, blieben im ersten Durchgang ohne herausgespielte Torchance – und gingen doch mit Gleichstand in die Pause.

Bedanken durften sie sich bei Schiedsrichterin Paula Mayer, die kurz vor der Halbzeit zur Überraschung aller auf den Elfmeterpunkt zeigte, nachdem Leonie Stöhr beim Klärungsversuch den Ball auf die Nase ihrer Gegenspielerin Shpresa Aradini geschossen hatte. Schiri Mayer hatte Stöhrs Fuß im Gesicht der Gegenspielerin gesehen und zeigte der Andernacherin ebenso die Gelbe Karte wie ihrem Trainer, der vehement gegen die Entscheidung protestierte: „Der Elfer war völlig aus der Luft gegriffen.“ Paula Reimann war’s egal, sie schoss den Ball unhaltbar ins linke Eck zum 1:1. „In unserer Kabine war die Hölle los“, beschrieb Florian Stein die Stimmung in der Pause, weshalb er seine Schützlinge vor dem Wiederanpfiff noch einmal auf dem Rasen zum Einstimmungs-Kreis versammelte. „Ich habe gesagt, sie sollten nun die Leistung der ersten Halbzeit bestätigen“, berichtete Stein. Die Reaktion der Mannschaft: „Jetzt fressen wir sie auf!“

Gesagt, getan. Alina Wagner, die sich in ihrer Offensivrolle auf der linken Außenbahn von Minute zu Minute wohler fühlte, scheiterte mit dem ersten Schuss der zweiten Halbzeit noch an einem Abwehrbein auf der Torlinie (obwohl sie selbst versicherte, der Ball sei schon hinter der Linie gewesen), eine Minute später servierte sie einen präzisen Diagonalpass auf Julia Schermuly, die ins lange Eck zum 2:1 traf (49.). Und diesmal gaben sich die Bäckermädchen nicht mit einem schnellen Tor zufrieden. Drei Minuten später vollendete Wagner eine Kombination über Stöhr und Julia Schermuly zum 3:1 (51.), und in der 66. Minute sorgte Vanessa Zilligen nach Wagners Rückpass für das vierte Andernacher Tor.

Mit dem 1:4 war der Widerstand der Gastgeberinnen endgültig gebrochen. Erst in der Nachspielzeit visierte Maren Tellenbroker aus größerer Entfernung zum ersten Mal aus dem Spiel das Andernacher Tor an, zielte jedoch ebenso zu hoch wie wenig später Lea Bultmann mit ihrem Kopfball. „Vor allem auf unsere zweite Halbzeit bin ich extrem stolz“, freute sich Stein. „Das war eine Machtdemonstration. Auch Güterslohs Trainerin Britta Hainke hat bestätigt, dass unser Sieg auch in der Höhe verdient war.“ Ein Sonderlob zollte der Coach Alina Wagner, die an allen vier Toren beteiligt war:. „Alina gefällt uns in der offensiven Rolle immer besser, sie bringt eine unheimliche Dynamik mit.“ Doch Komplimente gebührten der gesamten Mannschaft, die sich nun wegen der anstehenden Länderspielpause zwei Wochen lang an der Tabellenspitze sonnen darf. Stefan Kieffer

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Das nächste Spiel: SG 99 Andernach gegen Eintracht Frankfurt II am Sonntag, 14. April, um 14 Uhr auf dem Stadion-Rasenplatz.

Die Initialzündung auf dem Weg an die Spitze der 2. Bundesliga: Carolin Schraa (schwarzes Trikot) trifft nach nicht einmal zwei Minuten zum 1:0 für ihre SG 99 beim FSV Gütersloh. Am Ende gewannen die Bäckermädchen mit 4:1 – der siebte Sieg in Serie. Foto: Tobias Jenatschek




Neues Trainer:innen-Team für die Saison 2024/25 steht: Steinbach und Willinek verstärken das Zweitliga-Team der SG 99

Das Trainer:innen-Team der SG 99 Andernach für die Saison 2024/25 in der 2. Frauen-Bundesliga steht. A-Lizenz-Inhaberin Isabelle Hawel (37) bleibt der Mannschaft auch während ihrer Elternzeit erhalten. Florian Stein, der aktuell noch zweite Teil des Trainergespanns, wird sich zum 1. August beruflich verändern und engagiert sich dann als Verbandssportlehrer beim Fußballverband Rheinland. Stein hält der SG 99 aber die Treue, er stellt sich im Sommer für den ausscheidenden Patrick Schmitz, dem momentanen Geschäftsführer der Frauen und Mädchen, bei der Mitgliederversammlung als Kopf der Abteilung zur Wahl.

Hawel zur Seite stehen ab dem 1. Juli zwei neue Kräfte: André Steinbach, aktuell und noch bis Saisonende der Trainer des Männer-Bezirksligisten TSV Emmelshausen, wird Hawel als Teamchef und verlängerter Arm unterstützen und maßgeblich die Trainingsarbeit leiten. Der 44-jährige Familienvater, leitender Angestellter eines Autohauses und wohnhaft in Koblenz, freut sich auf die sportliche Herausforderung beim ranghöchsten Verein im Verbandsgebiet und sieht „die Chance, ein Team und mich selbst mit guten Rahmenbedingungen heimatnah und professionell weiterzuentwickeln. “ Acht Jahre lang arbeitete Steinbach erfolgreich im Jugendbereich der TuS Koblenz (unter anderem dreimal hintereinander Rheinlandpokalsieger), bei den Schängeln begleitete er zu Saisonbeginn auch als Co-Trainer die erste Mannschaft (Regionalliga Südwest). Von 2019 bis 2023 war er zudem als Talentscout der TSG 1899 Hoffenheim unterwegs.

Als Co-Trainerin vervollständigt Verena Willinek (48) das neue Dreierteam. Die gebürtige Bonnerin hat nach Trainerjahren beim mittelrheinischen Verband und beim norwegischen Zweitligisten Hinna FK eine Fußballschule mit dem Namen „Brain Soccer“ (Gehirn-Fußball) gegründet, in der sie besonderen Wert auf die Verbesserung der kognitiven und mentalen Fähigkeiten legt: „Etwas bewegen und Visionen zu verwirklichen, sind Dinge, die mich antreiben. Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe bei der SG 99 Andernach und darauf, ein Teil der Bäckermädchen-Familie zu werden. Es ist ein außergewöhnlicher Verein, der andere Wege im Frauenfußball beschreitet, und diese auch sehr erfolgreich. Deshalb hat mich die Aufgabe als Co-Trainerin sofort angesprochen.“

Am Karfreitag nach einer vormittäglichen Trainingseinheit wurden Steinbach und Willinek –  zurzeit in Norwegen und daher virtuell zugeschaltet – der Mannschaft vorgestellt. Die SG 99 konzentriert sich nun erst einmal voll und ganz aufs schwere Auswärtsspiel der 2. Bundesliga am Ostersonntag um 14 Uhr beim FSV Gütersloh.

Der im Sommer ausscheidende Geschäftsführer Patrick Schmitz (links) und sein designierter Nachfolger Florian Stein (rechts) flankieren das neue Trainerteam der Bäckermädchen: Isabelle Hawel und André Steinbach sind ab der Saison 2024/25 zuständig für die Mannschaft der Bäckermädchen in der 2. Bundesliga, hinzu kommt Verena Willinek (zurzeit in Norwegen) als Co-Trainerin. Foto: Tobias Jenatschek