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Andernacher Fußballwahnsinn – Bäckerjungen verspielen Vier-Tore-Führung und gewinnen dann doch

Es brauchte schon einen Moment des Sammelns bis Bäckerjungen-Trainer Kim Kossmann beschreiben konnte, was er am Mittwochabend auf dem Andernacher Kunstrasen gesehen hatte. „So ein Spiel habe ich noch nie erlebt“, sagt Kossmann dann. 6:5 hatte seine Mannschaft da gerade durch ein Tor in der Nachspielzeit gegen den FC Metternich gewonnen. Nach 5:1-Führung, 5:5-Ausgleich und einer Phase, in der es eher nach einem Auswärtssieg ausgesehen hatte. „Unterm Strich ist es egal. Wir haben die drei Punkte. Das ist es, was zählt.“

Dass das Spiel solch einen verrückten Verlauf nehmen sollte, deutete sich zunächst überhaupt nicht an. Die Gastgeber fanden richtig gut rein, dominierten das Geschehen und gingen schnell mit 3:0 in Führung. Philipp Schmitz verwandelte bereits nach zwei Minuten einen Strafstoß, Gian Luca Dolon (14.) und Hannes Lutz (22.) erhöhten. Zwar konnte Metternich nach einer unglücklichen Abwehraktion durch Dama Kanoute auf 3:1 verkürzen (31.), doch wiederum Dolon (33.) und Daniel Neunheuser (39.) sorgten für das komfortable 5:1.

Was dann passierte, konnte sich auch Kossmann nicht so wirklich erklären. „Dann hat das Spiel einen total anderen Verlauf genommen“, sagt er. Es kam zu einer Eigendynamik, mit der niemand gerechnet hatte. Es begann harmlos. Vor der Pause kassierten die Bäckerjungen durch einen umstrittenen Foulelfmeter das 5:2, Kian Freisberg verwandelte sicher (45.+1). Ein scheinbarer Schönheitsfehler. Doch dann kippte das Spiel vollkommen.

„Wir kamen nicht mehr richtig in die Zweikämpfe und haben dann drei Mal fast dasselbe Tor kassiert“, sagt Kossmann. Drei Mal marschierten die Metternich über außen durch, spielten den Querpass und verwandelten im Zentrum. So sorgten Tim Niemczyk (50.), erneut Kanoute (54.) und Niklas Hermann (59.) innerhalb von nur zehn Minuten für den 5:5-Ausgleich.

Und es drohte noch Schlimmeres. Zwar setzten die Andernacher immer wieder Nadelstiche, Metternich war in der Folge einem sechsten oder gar siebten Treffer jedoch deutlich näher. „Mit dem 5:5 waren wir wirklich gut bedient“, sagt auch Kossmann. Dann kam die 93. Minute. Die Andernacher flankten sich den Ball rund um den Strafraum hin und her. Und der Flankenversuch des kurz zuvor eingewechselten Nebi Pacolli wurde immer länger und landete schließlich im Metternicher Tor. Danach: Purer Jubel der Andernacher.

Und Kossmann? Der hatte an diesem Abend viele Nerven verloren, aber die drei Punkte in Andernach behalten. Und hatte Mitleid mit seinem Metternicher Kollegen, der nun wirklich das Pech des Tabellenletzten beklagen konnte.

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Dshabrailow (88. Pacolli), Kubatta (59. Regehr), Neunheuser, Reintges, Weber (59. Schiffers), Lutz (80. Wingenbach), Dolon (80. Oligschläger), Wambach

SR: Torsten Moog (Niederburg)

Zuschauer: 130

Tore: 1:0 Schmitz (2., Strafstoßtor), 2:0/4:1 Dolon (14./33.), 3:0 Lutz (22.), 3:1/5:4 Kanoute (31./54.), 5:1 Neunheuser (39.), 5:2 Freisberg (45.+1, Strafstoßtor), 5:3 Niemczyk (50.), 5:5 Hermann (59.), 6:5 Pacolli (90.+3)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 19. November um 14.30 Uhr beim FV Morbach.

(mlat)

Der letzte Moment des Wahnsinns: Pacolli trifft, Andernach jubelt. Foto: René Weiss




Premiere: Kooperation zwischen der SG 99 Andernach und der SG Eintracht Mendig

Neuland im wahrsten Sinn des Wortes betrat die erste Frauenmannschaft der SG 99: Weil der Rasenplatz im Andernacher Stadion witterungsbedingt gesperrt werden musste, absolvierten die Bäckermädchen ihr Heimspiel der 2. Frauen-Bundesliga gegen die U20 des VfL Wolfsburg am 12. November auf dem Kunstrasenplatz im „Junglas-Baumaschinen-Stadion“ in Mendig. Mit durchschlagendem Erfolg, am Ende stand ein 3:1-Sieg der SG 99.

Nötig und möglich gemacht wurde das bereits Anfang des Jahres im obligatorischen Zulassungsverfahren zur zweithöchsten Spielklasse auf Bundesebene: Der DFB forderte erstmals für die Saison 2023/24 als Ausweichspielstätte für die Partien der 2. Frauen-Bundesliga einen zertifizierten Kunstrasenplatz der sogenannten Kategorie B. Das in die Jahre gekommene künstliche Geläuf in Andernach (2009 eröffnet) konnte die Bedingungen des erforderlichen Prüfverfahrens sehr zum Leidwesen der SG 99 nicht erfüllen.

Umso dankbarer waren die Verantwortlichen, nach fruchtbaren Gesprächen mit dem Vorstand der SG Eintracht Mendig bis auf Weiteres die Heimspiele in den Wintermonaten auf dem erst im Vorjahr neu hergerichteten Platz austragen zu dürfen. Florian Stein, Trainer und Sportlicher Leiter der Bäckermädchen, sagte: „Wir freuen uns, Bundesligafußball in die Vulkanstadt zu bringen und bedanken uns ausdrücklich bei den Sportfreunden aus Mendig für die Möglichkeit, hier zu spielen.“

Die nächste Gelegenheit, die Frauenmannschaft der SG 99 in Mendig zu sehen, bietet sich am Sonntag, 17. Dezember. Dann geht um 14 Uhr das Zweitliga-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach über die vorweihnachtliche Bühne. Wir freuen uns schon jetzt auf euren Besuch !

Vor dem Anpfiff der Begegnung mit Wolfsburg besiegelten Vertreter beider Vereine aus Mendig und Andernach die Kooperation. Das Bild zeigt von links: Florian Stein (Trainer und Sportlicher Leiter), Bernd Krayer (Vorsitzender SV Eintracht Mendig), Isabelle Hawel (Trainerin, Teammanagerin und Abteilungsleiterin), Lisa Kossmann (Kapitänin der Bäckermädchen), Martin Fuchs (Jugendleiter SGE Mendig) und Patrick Schmitz (Geschäftsführer Frauen- und Mädchenabteilung). Foto: Tobias Jenatschek



KOVA Montageservice unterstützt die 2. Frauenmannschaft

Die 2. Frauenmannschaft unserer SG 99 Andernach präsentiert sich dank der erneuten Unterstützung der Firma KOVA Montageservice, vertreten durch Taulant Alija (im Bild links), vor den Spielen in der Regionalliga künftig einheitlich in neuen Aufwärm- und Präsentationsshirts. Die Firma ist ein Handelsunternehmen mit Sitz in Andernach und bietet Liefer- und Montageservice für Fenster und Türen. Von der Planung, Beschaffung und Montage für Gewerbe oder auch privaten Haushalt ist KOVA Montageservice kompetenter Ansprechpartner in Andernach. Dabei kann der Kunde auf die langjährige Erfahrung für Neubau oder Austausch der Fenster und Türen setzen. Ansässig ist das Unternehmen KOVA Montageservice in der Werftstraße 62 in 56626 Andernach, telefonisch erreichbar unter 02632-946 569 12 oder im Web unter

https://kova-montageservice.de/

Harald Haneder, Teammanager der Regionalliga-Frauen unserer SG 99 Andernach, sagte bei der Übergabe der Shirts: „Wir bedanken uns bei Taulant für die Unterstützung und freuen uns auf die neuen Shirts, die eine einheitliche Präsentation unserer Spielerinnen ermöglichen.“

Foto: Norbert J. Becker




Rollentausch: Leonie Stöhr trifft doppelt beim 3:1 gegen die Wolfsburger U20

Schritt für Schritt rücken die Bäckermädchen die Verhältnisse wieder zurecht. Gegen den Tabellenvorletzten der 2. Frauen-Bundesliga, die U20 des VfL Wolfsburg, feierte die SG 99 Andernach mit 3:1 (1:0) den zweiten Sieg in Folge, gewann im fünften Anlauf zum ersten Mal ein Heimspiel und hat sich in der Tabelle ins vordere Mittelfeld geschoben. Der Umzug auf den Mendiger Kunstrasenplatz, notwendig geworden wegen der Sperrung des Andernacher Naturrasens, erwies sich nicht als schlechtes Omen. SG-Trainer Florian Stein, im Hauptberuf Grundschullehrer in Mendig, freute sich über den Besuch zahlreicher seiner Schüler: „So war es ein echtes Heimspiel für mich.“

Angesichts einer dominanten und zielstrebigen Vorstellung seiner Schützlinge zeigte sich Stein mit Ergebnis und Leistung zufrieden. „Nur zwei Dinge haben mir nicht gefallen: das Gegentor kurz vor Schluss, da müssen wir früher klären, und unsere Chancenverwertung.“ Es hätten leicht statt drei sechs oder mehr Treffer werden können für die SG 99. Die Tore waren nach bewährtem Muster herausgespielt, allerdings mit einem interessanten Rollentausch: Toptorjägerin Carolin Schraa, bisher sechsmal erfolgreich, bereitete die Tore vor, Kollegin Leonie Stöhr, die beim 4:4 gegen Weinberg zweimal zum Torschuss aufgelegt hatte, traf diesmal zum 1:0 (26.) und 2:0 (59.) selbst ins Schwarze. Bei einem Pfosten- (29.) und einem Lattentreffer (45.) verpasste Stöhr eine höhere Ausbeute, in der Viertelstunde nach der Pause ließen die Bäckermädchen dicke Chancen praktisch im Minutentakt liegen.

Das 3:0 (77.) besorgte schließlich Alina Wagner im dritten Anlauf. In der 66. Minute hatte die tüchtige Gästetorfrau Kiara Beck ihren Schuss gerade noch zu fassen bekommen, zwei Minuten später verpasste der Andernacher Linksfuß Schraas Hereingabe um einen knappen Schritt. Die Andernacher Dominanz zeigte allerdings Risse, wenn die flinken Wölfinnen beim Kontern ihre Geschwindigkeitsvorteile ins Spiel bringen konnten. Sie profitierten nicht nur beim Konter zum 1:3 (85.) durch die Augenblicke zuvor eingewechselte Denise Eder von der riskanten Andernacher Abwehrstrategie, die laut Stein jedoch „bewusst gewählt“ war, weil der VfL defensiv tief stand. Wenn die Abseitsfalle nicht zuschnappte, hatten die Gäste freie Bahn. Sury Lamontana Charon verpasste nach einem Konter das 0:1, weil sie nur den Pfosten traf (14.). Mehrfach musste SG-Torfrau Laura van der Laan weit aus ihrem Tor, um Gefahrenszenen zu bereinigen.

Da sich Maren Weingarz wegen muskulärer Probleme abgemeldet hatte, rückte Rekonvaleszentin Magdalena Schumacher erstmals seit ihrer Knieoperation im Februar wieder in die Startelf und sammelte wie abgesprochen eine Stunde Spielpraxis. „Maggi gibt der Mannschaft viel, wenn sie auf dem Platz steht“, lobte Stein seine reguläre Abwehrchefin, „ihr Comeback war emotional.“ In Kathrin Schermuly kehrte eine weitere Führungsspielerin nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre ins Team zurück und zeigte eindrücklich, wie wichtig sie für die Stabilität des Andernacher Teams ist. Keine schlechten Aussichten also für den Rest der Hinrunde, der für die Bäckermädchen interessante Vergleiche bei den Aufstiegsfavoriten in Potsdam und Hamburg vorsieht, ehe die SG 99 zum Hinrundenfinale gegen Borussia Mönchengladbach am 17. Dezember (14 Uhr) auf den Mendiger Kunstrasen zurückkehrt.

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Video-Highligts auf sporttotal.tv gibt es HIER 

Das nächste Spiel: 1. FFC Turbine Potsdam gegen SG 99 Andernach am Sonntag, 19. November, 14 Uhr auf dem Rasenplatz im Karl-Liebknecht-Stadion.

Zuletzt glänzte Leonie Stöhr (Mitte im blauen Trikot) als Vorbereiterin, beim Andernacher 3:1 gegen die U 20 des VfL Wolfsburg traf die 20-jährige Angreiferin selbst zwei Mal ins Schwarze – hier zum 1:0 nach 26 Minuten. Foto: Tobias Jenatschek

 

 




Kostenloser Download: Das digitale Bäckermädchen-Magazin – Ausgabe 5

Die fünfte Ausgabe des Bäckermädchen-Magazins in dieser Saison zum Heimspiel unserer ersten Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga gegen die U20 des VfL Wolfsburg (Sonntag, 12. November, 11 Uhr) gibt’s HIER als digitale Version (29 Seiten / 13,4 MB) zur Ansicht und/oder zum Download:

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Schraa schießt scharf: SG 99 siegt dank Doppelpack mit 2:0 bei der TSG Hoffenheim II

Die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach haben ihren Aufwärtstrend bestätigt:  Beim Tabellenschlusslicht TSG 1899 Hoffenheim II siegten die Bäckermädchen mit 2:0 (1:0) und blieben somit im fünften Spiel in Folge ohne Niederlage. „Das war heute ein wichtiger Sieg, um am Mittelfeld der Tabelle dran zu bleiben“, meinte SG 99-Trainerin Isabelle Hawel nach dem Sieg. Sie stand auf dem Kunstrasenplatz in Zuzenhausen ohne ihren Gelb-Rot-gesperrten Trainerkollegen Florian Stein an der Seitenlinie.

Die Gäste brauchten zunächst ein wenig Anlauf, um ins Spiel zu finden. „Gerade zu Beginn hatten wir Probleme mit den äußeren Umständen und haben zu viele Fehlpässe gespielt“, blickte Hawel zurück. Die SG 99 erspielte sich im Laufe des ersten Durchgangs mehr und mehr Feldvorteile und ging in der 38. Minute in Führung. Julia Schermuly bediente Carolin Schraa mit einem Schnittstellenpass durch die Abwehrkette. Die Andernacher Torjägerin blieb im Eins-gegen-Eins mit Hoffenheims Torfrau Lina von Schrader cool und schob überlegt zur 1:0-Führung ein.

„In der zweiten Halbzeit wurde es dann zunächst hektisch und wild. Wir kamen nicht in die Zweikämpfe und hatten zu viele Ballverluste“, beschrieb Hawel die Szenerie. Andernachs Torhüterin Laura van der Laan war bei den gefährlichen TSG-Torchancen jedoch zur Stelle. Nach der Drangphase der Gastgeberinnen steigerten sich die Bäckermädchen aber wieder, erspielten sich Tormöglichkeiten und entschieden im bewährten Muster die Partie für sich. Wieder bediente Julia Schermuly Torjägerin Schraa, die dieses Mal von Schrader umkurvte, den Doppelpack schnürte und die Bäckermädchen somit erneut jubeln ließ (70.).

„Der Sieg ist verdient. Auch wenn wir spielerisch nicht über die kompletten 90 Minuten zufrieden waren, waren wir die stärkere Mannschaft“, bilanzierte Hawel. Die nächste Möglichkeit, um weiter Punkte nach oben aufzuholen, bietet sich den Andernacherinnen im kommenden Heimspiel (Sonntag, 11 Uhr) gegen die Reserve des VfL Wolfsburg. Da der  Rasenplatz im Andernacher Stadion gesperrt ist, findet das Spiel auf dem Kunstrasenplatz im rund 15 Kilometer entfernten Mendig statt. Moritz Hannappel

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Das nächste Spiel: SG 99 Andernach gegen VfL Wolfsburg U20 am Sonntag, 12. November, 11 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Mendig.

Carolin Schraa (links im Bild) – hier beim erfolgreichen Abschluss – sorgte mit ihren Saisontreffern Nummer fünf und sechs für den Sieg der SG 99 in Zuzenhausen. Foto: Tobias Jenatschek

 




Schlechter Fußball, erfreulicher Punkt – Andernach spielt 1:1 in Immendorf

Es war kalt, nass, windig und spielerisch dümpelte es die meiste Zeit vor sich hin. Das Rheinlandliga-Spiel zwischen dem TuS Immendorf und der SG 99 Andernach war keines, das den Zuschauern noch lange positiv in Erinnerung bleiben dürfte. Bäckerjungen-Trainer Kim Kossmann hingegen schon, der konnte sich nämlich nach dem 1:1 (1:1) über einen der seltenen Auswärtspunkte seiner Mannschaft freuen. „Ich kann damit ziemlich gut leben“, sagte Kossmann.

Es war das gerechte Ergebnis, in dem keine der beiden Mannschaften den Sieg verdient hatte. Dass sich am Ende eher die Gäste über das Unentscheiden freuen konnten, lag hingegen an einer höchst umstrittenen Szene in der Nachspielzeit. Steffen Weber im Andernacher Tor agierte nach einem vorherigen Pfostenkracher etwas übermotiviert und brachte einen Immendorfer nahe der Strafraumgrenze zu Fall. Eine Szene, über die selbst Kossmann sagte: „Ich bin sprachlos darüber, dass da kein Elfmeter gepfiffen wird.“

Der Andernacher Punkt war also auch ein wenig glücklich. Ansonsten aber dem Spielverlauf angemessen. Klare Torchancen gab es über weite Strecken kaum. Die erste nennenswerte hatte nach einer Viertelstunde Gian Luca Dolon. Dessen unplatzierter Abschluss stellte jedoch Immendorfs Torhüter Moritz Weißenborn vor keine größeren Probleme. Besser lief es da für die Gastgeber. Jan Bruker flankte, Julian Maria Gasper schoss – und der Ball wurde unglücklich zum 1:0 ins Tor abgefälscht (29.). Es war der allererste gefährliche Angriff der Gastgeber.

Der Ausgleich fiel dann nach einem Patzer von Weißenborn. Der sprang an einem langen Einwurf von Philipp Schmitz vorbei und ermöglichte somit den Kopfballtreffer von Oliver Kubatta zum 1:1 (38.). Kurz vor der Pause dann noch eine Szene, die symptomatisch für das spielerische Niveau bei zugegebenermaßen schwierigen Verhältnissen war. Tim Hoffmann leistete sich am eigenen Strafraum einen seltenen Fehler, Yannis Jochem hatte freie Bahn aufs Tor. Sein Abschluss landete jedoch im Seitenaus (43.).

Nach der Pause wurde das Spiel intensiver, blieb jedoch lange höhepunktarm. Die Immendorfer, die nun mit Rückenwind spielten, wurden Mitte der zweiten Halbzeit langsam gefährlicher. Vor allem der eingewechselte Robin Reichert bereitete der Andernacher Abwehr nun immer wieder Probleme und scheiterte zwei Mal nur knapp (71./79.). Auch Jan Bruker zwang Weber zu einer guten Parade (73.).

In der Schlussphase versuchten es beide Mannschaften noch einmal. Gefährliche Schüsse von Filip Reintges (85.) und Hamza Aliou (88.) wurden abgeblockt. Für Immendorf verfehlte Dario Kraemer knapp das Tor (86.) und Bruker scheiterte erneut an Weber (87.). Als dann in der Nachspielzeit der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Marvin Engelbertz ausblieb, war der Andernacher Punkt gesichert. „Es war ein ekliges Spiel gegen einen ekligen Gegner, was ich als Kompliment meine“, sagte Kim Kossmann nach Spielende. „Den Punkt nehmen wir gerne mit.“

Es spielten: Weber, Hoffmann, Schmitz, Regehr (32. Weber, 90.+5 Hild), Dshabrailow, Neunheuser, Wingenbach (60. Oligschläger), Kubatta (71. Saftig), Reintges, Dolon (85. Aliou), Wambach

SR: Marvin Engelbertz (Scheuerfeld)

Zuschauer: 115

Tore: 1:0 Gasper (29.), 1:1 Kubatta (38.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Mittwoch, 15. November um 20 Uhr. Dann ist der FC Metternich auf dem Andernacher Kunstrasen zu Gast.

Oliver Kubatta (2.v.l.) köpft zum 1:1 ein. Foto: René Weiss

(mlat)




2:2 gegen die FSG Ehrang – Bäckerjungen zeigen wieder ihr besseres Gesicht

Die erhoffte Reaktion auf das 1:8 in Mülheim-Kärlich ist der SG 99 Andernach am Sonntag gelungen. Zwar reichte es am Ende nicht ganz zum Heimsieg, doch auch mit dem 2:2 (0:1) gegen den Tabellendritten FSG Ehrang, dem ersten Unentschieden der Mannschaft in der laufenden Saison, konnte Trainer Kim Kossmann gut leben. „Der Zeitpunkt des Ausgleichs ist natürlich schade, aber im Endeffekt ist 2:2 das gerechte Ergebnis.“

Die Bäckerjungen waren bereits in der ersten Halbzeit gut im Spiel, mussten jedoch gleich mit dem ersten gefährlichen Ehranger Angriff das 0:1 hinnehmen. Julio Ngangu setzte den im Strafraum alleingelassenen Noah Lorenz in Szene. Andernachs Torhüter Jannis Koch war gegen dessen Abschluss chancenlos (14.). Die Gastgeber erspielten sich in der Folge zwar ein deutliches Chancenplus, der schnelle Ausgleich sollte jedoch nicht gelingen. Maicol Oligschläger traf zunächst aus Abseitsposition (17.) und köpfte dann aus kurzer Distanz über das Tor (19.). Filip Reintges scheiterte von der Strafraumgrenze an Gästekeeper Moritz Zingen (26.).

Es dauerte eine halbe Stunde, bis sich auch Ehrang nachträglich ein wenig die Führung verdiente. Die Gäste fanden nun besser ins Spiel. Torschütze Lorenz kam noch zu zwei weiteren guten Möglichkeiten (30./44.) und auch Jonas Streit prüfte aus spitzem Winkel Koch (33.). Es blieb jedoch bei einem Treffer in der ersten Halbzeit.

Besser lief es für die Bäckerjungen nach der Pause. Keine 50 Sekunden waren gespielt, da traf Nils Wambach nach Vorarbeit von Gian-Luca Dolon zum insgesamt verdienten 1:1-Ausgleich. Fünf Minuten später hätte Dolon die Partie sogar bereits drehen können, scheiterte jedoch freistehend an Zingen.

Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch. Beide Teams wollten den zweiten Treffer, erspielten sich gute Situationen – nur wirklich gefährliche Abschlüsse fehlten zunächst auf beiden Seiten. Das änderte sich erst in der 76. Minute: Der eingewechselte Hannes Lutz zog von der Strafraumgrenze ab und brachte die Bäckerjungen mit 2:1 in Führung.

Die Gäste steckten jedoch nicht auf und drängten vor allem in den Schlussminuten auf den Ausgleichstreffer. Erst scheiterte Jonas Amberg mit einem sehenswerten Schuss von der Strafraumgrenze noch an der Latte (86.), zwei Minuten später zielte er noch etwas besser und traf zum 2:2 (88.). Fast hätte es in der Nachspielzeit trotzdem für den Andernacher Sieg gereicht. Doch der eingewechselte Benjamin Saftig brachte den Ball aus kurzer Distanz nicht an Zingen vorbei (90.+4).

„Wir waren nach letzter Woche nicht mit Selbstvertrauen gesegnet und haben gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt. Von daher können wir damit sehr gut leben“, sagte Kossmann.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Regehr (86. Saftig), Dshabrailow (90.+2 Pacolli), Neunheuser, Kubatta, Reintges, Dolon (90.+2 Hild), Oligschläger (46. Lutz), Wambach

SR: Patrick Heim (Hohenstein)

Zuschauer: 110

Tore: 0:1 Lorenz (14.), 1:1 Wambach (46.), 2:1 Lutz (76.), 2:2 Amberg (88.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 5. November. Dann gastieren die Bäckerjungen um 15 Uhr beim TuS Immendorf.

(mlat)




In Unterzahl: SG 99 macht aus einem 0:3 dank Schraa, Schermuly und Stöhr noch ein 4:4 gegen Weinberg

Der erhoffte zweite Sieg in Folge ist es nicht geworden für die Zweitligafußballerinnen der SG 99 Andernach. Doch das Endergebnis von 4:4 (0:2) gegen den Aufsteiger und oberen Tabellennachbarn SV 67 Weinberg durften die gastgebenden Bäckermädchen nach einer spektakulären Partie durchaus als Erfolg werten. „Einen Punkt des Willens“ nannte es SG-99-Trainer Florian Stein. Der erlebte den Schlusspfiff hinter der Bande, nachdem ihm Schiedsrichterin Karoline Wacker kurz vor Spielende die Gelb-Rote Karte gezeigt hatte. Jeder im Publikum wusste warum, nicht zu überhören war die lautstarke Kritik, die der Andernacher Coach mehr als einmal am Schiri-Gespann äußerte. Da schlossen sich auch zahlreiche Zuschauer gerne an und arbeiteten ihren Frust über den Spielverlauf am Unparteiischen-Team ab.

Kritikwürdig war in der Tat das Nichteingreifen der Schiedsrichterin, als Andernachs Leonie Wäschenbach nach einem Zusammenprall mit Kopftreffer liegen blieb und das Gästeteam einen Konter zum 0:1 fuhr (5.). „Einige unserer Spielerinnen sind stehen geblieben, weil sie auf eine Unterbrechung warteten“, schimpfte Stein hinterher, „die hätte es auch geben müssen. Die DFB-Regularien sind in diesem Falle eindeutig.“ Beim 0:2 durch Annika Kömm liefen die Weinbergerinnen den Spielerinnen des Gastgebers auch ohne Schiedsrichter-Unterstützung davon (19.). Ehe die Andernacherinnen so richtig im Spiel angekommen waren, lagen sie schon fast uneinholbar im Rückstand.

Hinzu kam, dass die gesundheitlich angeschlagene Kathrin Schermuly, die im Abwehrzentrum auflief statt im Mittelfeld, sich wohl zu viel zugemutet hatte und nach zwei Fouls – einmal Trikotziehen, einmal Auflaufen auf die Gegenspielerin – schon in der 37. Minute zu Recht die Gelb-Rote Karte sah. „Wir wollten sie gerade auswechseln“, ärgerte sich Stein und nahm die Schuld für den Platzverweis auf sich: „Wir hätten Kathrin nicht spielen lassen sollen.“ Nachdem Leonie Wäschenbach am Pfosten (23.) und Alina Wagner an der Latte (33.) gescheitert waren, waren die Andernacher Aussichten auf ein Erfolgserlebnis zur Pause so trüb wie der Herbsthimmel.

Die zweite Halbzeit hatte dann, vom Ende her betrachtet, alle Zutaten für ein mittelgroßes Fußballwunder. Die Weinbergerinnen zogen sich angesichts von Führung und Überzahl zurück und ließen die Andernacherinnen kommen. Und die kamen. Als Leonie Stöhr aus nicht geahndeter Abseitsstellung Richtung Tor startete, wurde sie von Kömm im Strafraum abgegrätscht (51.,) dann setzte die frühere Saarbrückerin die Hereingabe von Carolin Schraa aus kurzer Distanz weit übers Tor (61.). Die Gäste aus Mittelfranken spürten, dass sie noch was tun mussten, fuhren einen Konter und führten nach Anna Hofrichters Abstauber aus stark abseitsverdächtiger Position mit 3:0 (64.).

Doch die SG 99 wollte sich nicht geschlagen geben. Die direkt nach der Pause eingewechselte Julia Schermuly legte auf für Schraa zum 1:3 (66.), sieben Minuten später war’s genau umgekehrt – 2:3 (73.). Als Marisa Schön, die diesmal für Laura van der Laan zwischen den Pfosten stand, unter einer Weinberger Ecke hindurchsprang, staubte Lisa Wich ab zum 2:4 (81.). Jetzt glaubten sich die Gäste endgültig am Ziel, sie waren konditionell am Ende. Anders jedoch die SG 99: Stöhr über rechts, Schraa zum 3:4 (86.), und nachdem Schön gegen Hofrichter das 3:5 verhindert hatte (89.), stürmte Stöhr ein weiteres Mal zur Grundlinie durch, passte nach innen, und Julia Schermuly drückte den Ball zum 4:4 über die Linie (90.+3). „Wir haben ja auch ein paar Mädels, die konditionell auf dem Zahnfleisch gehen“, bemerkte Stein nach dem Schlusspfiff, „dass wir den Weinbergern trotz Unterzahl am Ende konditionell deutlich überlegen waren, macht mich stolz. Das war eine großartige Willensleistung unseres Teams.“ Stefan Kieffer

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Video-Highlights auf sporttotal.tv gibt es HIER

Das nächste Spiel: TSG 1899 Hoffenheim II gegen SG 99 Andernach am Sonntag, 5. November, 14 Uhr

Der Ball ist im Tor, die Schützin auch: Vorlagengeberin Leonie Stöhr (rechts) eilt herbei, um mit Doppelpackerin Julia Schermuly den Treffer zum finalen 4:4 zu feiern. Den ersten Schermuly-Treffer hatte Carolin Schraa vorbereitet. Auch die traf zweimal, einmal legte Julia Schermuly auf, einmal Stöhr. Und das alles über die rechte Angriffsseite. Foto: Tobias Jenatschek




„Ein ganz brutaler Abend“ – SG 99 kommt in Mülheim-Kärlich unter die Räder

So bittere 90 Minuten haben die Bäckerjungen lange nicht erlebt. Bei der SG 2000 Mülheim-Kärlich kamen die Gäste gehörig unter die Räder und mussten sich am Ende mit 1:8 (1:4) geschlagen geben. „Ich weiß noch gar nicht, wie ich das einordnen soll. Ein ganz brutaler Abend“, sagt Andernachs Trainer Kim Kossmann.

Zehn Minuten lang lief es für die Kossmann-Elf gut. Nach einem Standard schien sogar das 1:0 für die Gäste gefallen sein, das jedoch von Schiedsrichter Luis Herrig und seinem Gespann wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Eine umstrittene Entscheidung, die am Ende aber wohl auch keinen großen Unterschied gemacht hätte. Stattdessen entschieden die Gastgeber innerhalb von elf Minuten die Partie. Erst traf Dominic Fuß zum 1:0 (15.), dann erhöhten Daniel Aretz (19.) und Mustafa Madanoglu (25.) auf 3:0. Vor der Pause gelang Aretz sogar noch der vierte Mülheimer Treffer (42.). Nils Wambach verkürzte nach Vorarbeit von Oliver Kubatta zumindest noch auf 4:1 (45.+3).

Was dann aber in der zweiten Halbzeit passierte, versteht Kossmann noch deutlich nach Spielende nicht wirklich. „Wir haben das Verteidigen eingestellt, was ich von uns gar nicht kenne“, sagt er. „Ich habe nichts gegen das Verlieren, auch mal einen rabenschwarzen Tag zu haben. Aber wir haben keine Gegenwehr gezeigt und sind am Ende vollkommen auseinandergebrochen.“ Die Folge: Madanoglu (52.), Pascal Steinmetz (81., 90.+2) und Niklas Wilmsmann (85.) erzielen noch vier weitere Treffer für deutlich überlegene Mülheimer.

„Ganz, ganz bitter“, bilanziert Kossmann und wendet den Blick dann nach vorne. „Das müssen wir jetzt schnell verdauen und abhaken.“ Am kommenden Wochenende wartet mit Ehrang die nächste Rheinlandliga-Spitzenmannschaft.

Es spielten: Koch, Hoffmann, Schmitz, Dshabrailow (71. Pacolli), Kubatta (55. Schiffers), Neunheuser, Weber, Reintges, Lutz (55. Aliou), Dolon (55. Regehr), Wambach (71. Oligschläger)

SR: Luis Herrig (Föhren)

Zuschauer: 190

Tore: 1:0 Fuß (15.), 2:0/4:0 Aretz (19./42.), 3:0/5:1 Madanoglu (25./52.), 4:1 Wambach (45.+3), 6:1/8:1 Steinmetz (81./90.+2), 7:1 Wilmsmann (85.)

Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 29. Oktober um 15.30 Uhr. Dann ist die FSG Ehrang am Bassenheimer Weg zu Gast.

(mlat)