2. Frauen-Bundesliga: SG 99 verliert unglücklich mit 0:1 gegen Mönchengladbach

Eine derart bittere und vor allem vollkommen unnötige Niederlage mussten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach in dieser Saison der 2. Bundesliga noch nicht hinnehmen. Schon nach knapp 50 Sekunden war das finale 0:1 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach in Stein gemeißelt. Den frühen Gegentreffer bekamen die Bäckermädchen trotz hoher Ballbesitzquote und einer ganzen Reihe an guten Gelegenheiten bis zum Ende nicht mehr korrigiert.

Einmal hin und einmal her, das Tor zu erzielen war gar nicht schwer. Die viel zu hoch positionierte Abwehr des Gastgebers war nach eigenem Vorstoß und anschließendem Ballverlust überhaupt nicht im Bild, eine simple Vorlage über das Zentrum hebelte die indisponierte Innenverteidigung der SG 99 komplett aus. Emily Evels hatte freie Bahn, blieb cool vor der herauseilenden Andernacher Torfrau Jana Theisen und markierte per Lupfer das 1:0 für den Bundesliga-Absteiger. Die Torhüterin der SG 99 war zwar noch mit den Fingerspitzen am Ball, konnte aber den 18. Gegentreffer in dieser Saison nicht verhindern. Und Trainerin Isabelle Stümper rollte mit den Augen: „Ein Stellungsfehler, ganz klar.“

Fortan war die SG 99 um Spiel- und Ballkontrolle bemüht, was bei Dauerregen auf dem extrem tiefen Platz nicht ganz einfach war. Das sah Stümper auch positiv: „Trotz der bescheidenen Verhältnisse haben wir den Ball ganz gut laufen lassen. Wir haben es aber nicht geschafft, uns für den Aufwand zu belohnen. Der letzte Pass kam viel zu selten, vor dem Tor fehlte die nötige Präzision. Oder wir hatten einfach Pech.“ Ihr Gladbacher Kollege Trainer René Krienen wirkte schon fast ein wenig verlegen, als er sagte: „Das Spiel fällt unter die Rubrik: Hauptsache drei Punkte. Ein Arbeitssieg, aber danach fragt morgen schon niemand mehr. Andernach hat sehr stark gespielt und viele Chancen vergeben.“
Die erste nennenswerte hatte Julia Schermuly, ihr beherzter Distanzschuss strich nur um Zentimeter am Pfosten vorbei (20.). Die beste Chance bot sich Magdalena Schumacher, diesmal Kapitänin für die verletzte Eva Langenfeld, als sie im Getümmel nach einer Ecke aus kurzer Entfernung den Ball nicht richtig traf (36.).

Das Geschehen sollte sich im zweiten Abschnitt nicht groß ändern. Die Borussia setzte sich nur noch einmal auf der anderen Seite des Platzes in Szene, doch der Schrägschuss von Isabel Schenk war kein Problem für Theisen (52.). Mehr kam nicht mehr von der Fohlen-Elf vom Niederrhein. Die SG 99 drängte weiter auf den Ausgleich, hatte speziell nach Standardsituationen das 1:1 auf dem Fuß. Nach einem Freistoß von Kathrin Schermuly verhinderte Schlussfrau Claudia Hoffmann mit Mühe den Gegentreffer (69.). Und auch ein weiterer strammer Schuss der Nummer 35 brachte nicht das gewünschte Ergebnis (82.). Gegen den 1. FC Saarbrücken zwei Wochen zuvor an gleicher Stelle schaffte der Aufsteiger nach frühem Rückstand noch die späte Wende mit zwei Toren. Sollte das auch diesmal gelingen? Nein, das ist nicht beliebig wiederholbar. Gladbach rettete mit Glück und Geschick den knappen Vorsprung über die verbliebene Zeit.

Am nächsten Sonntag kann es Andernach schon wieder besser machen, dann geht es zum 1. FFC Turbine Potsdam II. Der führte nach drei Spieltagen die Tabelle an, kassierte nun aber mit dem 1:8 beim SV Werder Bremen schon die sechste Niederlage in Serie.

SG 99 Andernach: Theisen – Asteroth (69. Lang), Engels, Schumacher, Wagner – Hornberg (76. Liebetanz), Kathrin Schermuly, Umbach (86. Schäfer), Weingarz – Krumscheid, Julia Schermuly.

Es brennt im Mönchengladbacher Strafraum, aber auch diesmal kann Torhüterin Claudia Hoffmann – hier im luftigen Zweikampf mit Kathrin Schermuly – die Situation bereinigen. Foto: Norbert J. Becker

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