Bäckermädchen unterliegen unglücklich im Kellerduell gegen Ingolstadt
Die Frauen der SG 99 Andernach mussten im wichtigen Abstiegskampf der 2. Bundesliga eine bittere Niederlage hinnehmen. Trotz engagierter Leistung unterlagen die Bäckermädchen dem FC Ingolstadt mit 1:2 (1:1). Durch die 13. Saisonniederlage rutschte die Mannschaft auf den letzten Tabellenplatz ab, während die Konkurrenz im Tabellenkeller punkten konnte.
Nach der Partie fand Florian Stein, Geschäftsführer der SG 99 Andernach, klare Worte für sein Team: „Leute, es sind noch 24 Punkte zu vergeben. 24! Morgen trainieren wir weiter, fahren am nächsten Sonntag nach Meppen und holen uns die heute verlorenen Punkte zurück – das ist alternativlos.“
Spielverlauf: Dominanz ohne Belohnung
Von Beginn an zeigte die SG 99 großen Einsatz und übernahm die Initiative. Doch bereits in der 10. Minute musste das Team einem frühen Rückstand hinterherlaufen: Ein Eckball segelte ungehindert durch den Strafraum, wo Nadja Burkard am langen Pfosten per Kopf das 0:1 erzielte.
Die Andernacherinnen ließen sich davon nicht beeindrucken und drängten auf den Ausgleich. In der 29. Minute wurde Kathrin Schermuly hart an der Strafraumgrenze gefoult, doch anstelle eines Elfmeters entschied die Schiedsrichterin auf Freistoß – sehr zum Unverständnis von Trainerin Isabelle Hawel: „Super fragwürdig, das war klar drin.“ Carolin Schraa setzte den fälligen Freistoß nur knapp neben das Tor.
Kurz vor der Pause belohnte sich die SG 99 für ihren Aufwand. Nach einem Lattentreffer von Kapitänin Lisa Kossmann stand Schraa goldrichtig und verwandelte den Abpraller eiskalt zum 1:1-Ausgleich (44.). Fast wäre Andernach sogar in Führung gegangen, doch der Kopfball von Isabelle Pfeiffer landete knapp neben dem Tor.
Umstrittener Elfmeter bringt Entscheidung
Nach der Pause setzte die SG 99 alles daran, das Spiel vollends zu drehen. Doch in der 64. Minute kam es zum spielentscheidenden Moment: Nach einem Zweikampf zwischen Leonie Krump und Pija Reininger entschied die Schiedsrichterin auf Elfmeter – eine Entscheidung, die zu heftigen Protesten und Gelben Karten für Hawel und Athletiktrainer Nino Herrscher führte. Kerstin Bogenschütz ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte sicher zum 1:2.
In der Schlussphase drängte Andernach mit aller Macht auf den Ausgleich. In der 83. Minute wurde die eingewechselte Sarah Klyta im Strafraum zu Fall gebracht, doch erneut blieb die Pfeife der Unparteiischen stumm. Auch mehrere unübersichtliche Szenen vor dem Ingolstädter Tor führten nicht zum erhofften Treffer.
Trotz der erneuten Enttäuschung gibt sich das Team nicht geschlagen. „Wir haben mutig verteidigt, viele Bälle erobert und über 90 Minuten das Spiel dominiert – leider wurden wir dafür nicht belohnt“, resümierte Hawel nach dem Spiel.
Blick nach vorn: Alles ist noch möglich
Mit acht verbleibenden Spielen und 24 zu vergebenen Punkten ist der Klassenerhalt weiterhin möglich. Der Abstand zum rettenden Ufer beträgt derzeit fünf Punkte. Die nächste Chance zur Wiedergutmachung bietet sich bereits am kommenden Sonntag, wenn die SG 99 beim ambitionierten SV Meppen antritt.
„Die Köpfe gehen jetzt nicht nach unten. Wir wissen, was wir können und werden weiter kämpfen“, gibt sich Stein optimistisch. Die Bäckermädchen werden alles daransetzen, die ersten drei Punkte ihrer Aufholjagd in Meppen einzufahren.
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Fotos: Norina Tönges, Tobias Jenatschek