Frauen-Aufstiegsrunde: SG 99 ist bereit fürs Rückspiel gegen Union Berlin

Wenn das Aufstiegsrunden-Rückspiel zur 2. Frauenfußball-Bundesliga zwischen der SG 99 Andernach und dem 1. FC Union Berlin am Sonntag um 14 Uhr zur ereignislosen Nullnummer mutiert, können die gastgebenden Bäckermädchen rein sportlich damit prima leben. Denn nach dem 1:1 im Hinspiel reicht dem Meister des Südwestens gegen den Nordost-Titelträger bereits ein torloses Remis, um nach nur einjähriger Abstinenz wieder in die zweithöchste Klasse der Republik zu klettern.

Den Berliner Männern genügte am vergangenen Montag jenes 0:0 zu Hause gegen den VfB Stuttgart, um in die Bundesliga aufzusteigen. Die „Eisernen Ladies“ müssen auf dem Rasenplatz des Andernacher Stadions aber wenigstens einen Treffer erzielen, um im Aufstiegspoker einigermaßen brauchbare Karten zu haben. Das weiß natürlich auch die angriffsfreudige SG 99, die genau wie Berlin stattliche 89 Treffer in der Meisterschaft erzielt hat. Bleibt also die spannende Frage, wer sich die bessere Taktik zurechtlegt. Psychologisch sind die Andernacherinnen im Vorteil, nicht zuletzt wegen des späten Ausgleichstreffers durch Laura Weinel im Hinspiel. Mit dem allerletzten Ballkontakt des Spiels erzielte die eingewechselte Nummer 13 der SG 99 per Kopf in der dritten Minute der Nachspielzeit bekanntermaßen das eminent wichtige und überaus verdiente 1:1. Union-Trainer Falko Grothe sagte: „Das Gegentor fühlte sich im ersten Moment einfach sehr bitter an. Wir müssen das Ergebnis am Ende aber richtig einordnen. Sicherlich hätten wir uns gewünscht, den Vorsprung bis zum Ende zu halten, das 1:1 ist aber auch eine gute Ausgangslage für das Rückspiel. Es ist alles offen.“

Sein Andernacher Kollege Kappy Stümper gibt zu Protokoll: „Wir haben mit dem Double aus Meisterschaft und Pokalsieg bereits mehr erreicht, als wir vor der Saison erwarten konnten. Unsere starke Leistung in Berlin, für die wir auch in der dortigen Presse viel Lob einheimsen durften, stimmt mich optimistisch für das entscheidende Rückspiel hier in Andernach. Ich hoffe, dass viele Zuschauer uns unterstützen und unser Team zum Sieg über Union Berlin antreiben. Ich bin schon jetzt stolz auf das Erreichte. Am Sonntag können und wollen wir unsere höchst erfolgreiche Saisonleistung krönen.“ Mit welcher Aufstellung und mit welchem System die SG 99 ins Spiel geht, will Stümper natürlich nicht verraten. In Berlin war es ein eher defensives 4-2-3-1, unter Umständen kehrt Kappy Stümper in Absprache mit Tochter und Spielertrainerin Isabelle Stümper aber zum zuletzt erfolgreichen 4-1-4-1 zurück. Abwarten. Personell kann das Gespann auf alle Spielerinnen zurückgreifen, die auch vor Wochenfrist mit in die Hauptstadt gereist waren.

Mit welcher Zuschauerzahl rechnet der Gastgeber? Abteilungsleiter Michael Suckow gibt eine vorsichtige Einschätzung: „300 sind als Untergrenze realistisch, 700 bis 800 wären ein Traum. Irgendwo dazwischen wird es sich wohl einpendeln.“ Der Einlass zum Rasenplatz erfolgt durch das mittlere Tor gegenüber dem alten Kabinentrakt. Das hat vornehmlich logistische Gründe, um zwei verschiedene Besucherströme zu separieren. Auf dem benachbarten Kunstrasenplatz wird nämlich bereits um 13 Uhr das entscheidende Regionalligaspiel der Andernacher B-Junioren gegen Eintracht Trier angepfiffen. Mit einem Sieg kann sich der Nachwuchs der SG 99 noch auf den letzten Drücker den Klassenverbleib sichern. Aufgrund des doppelten Andrangs und des nebenan neu eröffneten Schwimmbads (Temperaturen um 29 Grad sind gemeldet) empfiehlt der Veranstalter eine frühzeitige Anreise. Sollten die drei zentralen Parkplätze am Stadion und am Schwimmbad überfüllt sein, gibt es noch weitere Stellflächen etwa 150 Meter weiter hinter dem „Trampolino“ und am Jugendzentrum.

Der Türöffner: Laura Weinel (am Ball) – beobachtet von ihrer Andernacher Mitspielerin Sarah Krumscheid (links im Hintergrund) – erzielte in Berlin für die SG 99 in letzter Sekunde den 1:1-Ausgleich. Rein rechnerisch reicht den Bäckermädchen im Rückspiel nun ein 0:0, um den Wiederaufstieg perfekt zu machen. Foto: Norbert J. Becker

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