Frauen-Aufstiegsrunde: SG 99 verschafft sich mit dem 1:1 in Berlin eine gute Ausgangsposition

Eine gute Ausgangsposition haben sich die Fußballfrauen der SG 99 Andernach im Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga verschafft: Im Aufstiegsrundenduell der Meister Nordost und Südwest holten die „Bäckermädchen“ beim 1. FC Union Berlin ein extrem spätes, aber absolut verdientes 1:1 (0:1). Damit eröffnen sich fürs Rückspiel am kommenden Sonntag ab 14 Uhr im Andernacher Stadion alle Möglichkeiten. Ein stolzer Trainer Kappy Stümper war nach der Begegnung hörbar geschafft: „Ich bin hier bis zur Nachspielzeit zehn Jahre älter geworden, dann aber auf einen Schlag wieder zehn Jahre jünger.“ Welchen Moment er damit schilderte, war der Ausgleichstreffer der erst wenige Minuten zuvor eingewechselten Laura Weinel, die eine Hereingabe der an diesem Nachmittag herausragenden Sarah Krumscheid mit präzisem Kopfball verwertete (90.+3).

Die Andernacherinnen kamen erst gar nicht gut ins Spiel, Union drückte der Partie zunächst den Stempel auf und ging durch Josephine Ahlswede fast folgerichtig in Führung (11.). Nach einem Krumscheid-Lattentreffer (18.) drehte sich die Begegnung allmählich, fortan bestimmten die Gäste gegen „Eiserne Ladies“ vorwiegend das Geschehen. Die Berliner Top-Torjägerin Marta Stodulska kam gegen die aufmerksame Innenverteidigung der Gäste mit Karla Engels und Caroline Asteroth überhaupt nicht mehr zum Zug. Kurz nach Beginn des zweiten Abschnitts hatte die SG 99 bei einem Kopfball von Maren Weingarz (52.) vermeintlichen Grund zum Jubeln, doch die Schiedsrichterin verweigerte dem Treffer wegen angeblicher Abseitsstellung die Anerkennung.

„Eine Welle nach der anderen rollte aufs Berliner Tor, eigentlich hätten wir das Ding hier sogar gewinnen müssen“, befand der Andernacher Abteilungsleiter Michael Suckow als Augenzeuge nach der nervenaufreibenden Begegnung. So aber reichte es für die nie aufsteckenden Bäckermädchen wenigstens noch zum wichtigen Auswärtstor, das Weinel – für Sturmspitze Antonia Hornberg eingewechselt – sehr zur Freude der rund 25 angereisten Andernacher Anhänger erzielte. Unterm Strich kann die SG 99 damit sehr gut leben, laut Europapokal-Arithmetik reicht im Rückspiel bereits ein 0:0 zum sofortigen Wiederaufstieg. Bei der Offensivstärke beider Teams ist aber von einem derartigen Resultat eigentlich nicht auszugehen. „Wir werden alles geben, um die Saison mit dem Aufstieg abzuschließen“, verspricht Stümper.

SG 99 Andernach: Theisen – Langenfeld, Engels, Asteroth, Schumacher – Meinerz, Stümper – Krumscheid, Umbach, Weingarz – Hornberg (82. Weinel).

Einsatz bis zur letzten Sekunde: Maren Weingarz (links am Boden) und ihre SG 99 verkauften sich in Berlin richtig gut, verdienter Lohn war ein 1:1 beim 1. FC Union. Foto: Norbert J. Becker

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