Freude und Ärger über Unentschieden in Bitburg
Wäre die Schlussphase nicht gewesen, Kim Kossmann hätte das Unentschieden seiner Mannschaft vollkommen zufrieden gestimmt. „Am Ende müssen wir das 2:1 machen“, sagte Andernachs Trainer so nach Spielende. Zuvor hatte er gesehen, wie erst Daniel Kossmann aus bester Position nur knapp das Tor verfehlte (83.) und auch Fabian Weber nach schönem Doppelpass mit Burim Zeneli (89.) sowie Tim Hoffmann per Kopf (90.) den starken Bitburger Torhüter Benjamin Pelz nicht überwinden konnten. Diese dominante Andernacher Schlussphase war allerdings nur eine Seite der Wahrheit über einen wechselhaften Samstagabend, was zum zweiten Teil des Kossmann-Fazits führte: „Über 90 Minuten gesehen ist das 1:1 gerecht.“
Denn die Gäste aus Andernach gingen auf dem Bitburger Kunstrasen zwar nach einer Ecke von Philipp Schmitz und einem Kopfball von Ole Conrad früh mit 1:0 in Führung (9.). Insgesamt waren die Gastgeber jedoch die etwas aktivere Mannschaft, die sich aber erst einmal an der guten Grundaufstellung der, allerdings nicht fehlerfreien, Andernacher Abwehr die Zähne ausbiss. Zwei Halbdistanzschüsse von Kevin Fuchs (16.) und Arthur Schütz (39.), viel mehr kam nicht in die Nähe des Andernacher Tors, in dem der nach vielen Ausfällen reaktivierte Lukas Weis ein bemerkenswertes Comeback feierte. „Auf den Jungen ist Verlass, der hat einfach keine Gefühle“, sagte Kossmann anerkennend über den eigentlichen Ex-Torhüter der Bäckerjungen.
Vor und nach der Pause nahm der Bitburger Druck allerdings merkbar zu, der Ausgleich schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Und so war das 1:1 von Joshua Bierbrauer (49.), der nach einer Flanke frei zum Kopfball kam, auch absolut verdient. „Zu dem Zeitpunkt hätte ich das Unentschieden sofort unterschrieben“, sagte Kossmann. Doch die Andernacher kämpften sich zurück ins Spiel.
Maicol Oligschläger hatte kurz nach dem Ausgleich Pelz schon zwei Mal überwunden und scheiterte nur an Abwehr-Rettungsaktionen vor der Linie (53./55.). Während sich Andernach und Bitburg nun zunächst mit Stärkephasen abwechselten, gehörten die letzten 20 Minuten vollends den Gästen. Nach einem langen Einwurf von Philipp Schmitz hatte Daniel Kossmann in dieser Drangperiode die erste große Siegchance, scheiterte jedoch aus kürzester Distanz an Pelz (76.). Und auch die wilde Andernacher Schlussoffensive in den letzten Minuten sollte nicht zum erlösenden zweiten Treffer führen.
Während Kim Kossmann nach dieser Achterbahnfahrt noch nicht ganz wusste, was er von dem Unentschieden halten sollte, war er doch mit einem sehr zufrieden: „Nach dem 1:1 war es ein richtig gutes Spiel von uns.“ Es war eine Leistung, auf der die Andernacher weiter aufbauen können.
Es spielten: Weis, Schmitz, Hoffmann, Schiffers, Heider, Neunheuser, Hild (60. Reintges), Weber, Oligschläger (60. Zeneli), Conrad, Kossmann (85. Homfeld)
SR: Veron Besiri (Föhren)
Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Conrad (9.), 1:1 Bierbrauer (49.)
Das nächste Spiel bestreitet die SG 99 Andernach am Sonntag, 20. März um 16.45 Uhr. Dann ist die SG Neitersen (13., 16 Punkte) auf dem Andernacher Kunstrasen zu Gast.
(mlat)