Vierter Sieg in Serie: SG 99 schnuppert nach dem 2:1 gegen Jena an den Spitzenplätzen
Die Fußballerinnen der SG 99 Andernach befinden sich weiter auf Höhenflug. Auch im dritten Rückrundenspiel der 2. Bundesliga sackten die Bäckermädchen drei Punkte ein und feierten einen würdigen Abschied von der Aushilfs-Heimspielstätte in Mendig. Den 2:1 (0:0)-Sieg gegen den FC Carl Zeiss Jena verdienten sich die Schützlinge von Trainer Florian Stein durch unbeugsamen Willen, spielerische Klasse und ein deutliches Plus an klaren Torchancen gegenüber den Gästen aus Thüringen, die zwar taktisch und spielerisch viel Gutes zu bieten hatten, aber nur selten zum aussichtsreichen Abschluss kamen.
Lange Zeit war’s ein typisches Unentschieden-Spiel auf dem Kunstrasenplatz an der Mendiger Brauerstraße. Nach einer halben Stunde ohne Torszenen stellte Coach Stein die Andernacher Mannschaft um, beorderte Kathrin Schermuly in die Offensive, stellte Leonie Krump ins defensive Mittelfeld und schickte Maren Weingarz in die defensive Dreierkette. „Danach hat Jena nur noch lange Bälle gespielt“, fand Stein Bestätigung für seine Maßnahmen. Prompt gab es auch Torchancen, und zwar auf beiden Seiten. Als sich Zoe Brückel von Melina Reuter abkochen ließ, wehrte Laura van der Laan deren Schuss aus kurzer Distanz ab (30.), Julia Schermuly verpasste nach Dribbling im Jenaer Strafraum den richtigen Moment zum Torschuss (32.), und Leonie Stöhr traf mit mächtigem Schuss im 16er nur die Latte (38.).
Das Versäumte holten die Bäckermädchen gleich nach Wiederbeginn nach, so schnell, dass selbst Trainer Stein zugeben musste: „Ich habe das Tor gar nicht richtig gesehen.“ Lassen wir also die Torschützin des Andernacher 1:0 selbst berichten: „Wir haben den Ball vorn geblockt, der titscht vor mir auf, und ich habe ihn über die Torfrau gelupft“, schilderte Carolin Schraa ihren siebten Saisontreffer. „So schnell nach Anpfiff habe ich noch nie getroffen.“ Gerade mal acht Sekunden waren da in Halbzeit zwei vergangen. Beinahe hätte Andernach das 2:0 gleich nachgelegt, doch nach Stöhrs kluger Vorlage wurde Julia Schermulys Schuss noch abgeblockt (48.).
Aber die Gäste, die im Hinspiel mit 1:0 triumphiert hatten und zu den heißen Aufstiegskandidaten zählen, wehrten sich erfolgreich. Nach einer Ecke köpfte Denise Landmann am hinteren Pfosten aus kurzer Entfernung zum 1:1 ein (59.), alles war wieder offen. Bis zur 85. Minute, als Leonie Stöhr die Rechtsflanke von Julia Schermuly mit dem Kopf zum 2:1 ins Netz verlängerte. „Mein erstes Tor in der Rückrunde“, freute sich die 21-jährige Saarländerin, die auch als Torvorbereiterin aus dem Andernacher Team nicht mehr wegzudenken ist. „Ich fühle mich extrem wohl in Andernach“, strahlte Stöhr, „mit Caro und Julia klappt das Zusammenspiel deshalb so gut, weil jede von uns ihre Stärken da hat, wo die anderen schwächeln.“
Am Ende hätte der Sieg der Bäckermädchen noch höher ausfallen können. Bei Magdalena Schumachers Kopfballtor nach Stöhrs Ecke hatte die Unparteiische ein Foul an der Torhüterin gesehen (90.+3), kurz zuvor war Schraa beim Schuss aufs leere Tor aus ziemlich spitzem Winkel am Pfosten gescheitert – und hinterher sprachlos: „Das ärgert mich mega!“ Doch auch bei der Torjägerin überwog nach dem glücklichen Ende die Freude. Trainer Florian Stein wollte seinen Stolz nicht verbergen, als er nach dem zwölften ungeschlagenen Spiel in Folge mit Blick auf die Tabelle zufrieden feststellte: „Wir setzen uns oben fest. Wenn man so spielt, hat man das auch verdient.“
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Das nächste Spiel: SC Sand gegen SG 99 Andernach am Sonntag, 17. März, um 14 Uhr auf dem Rasenplatz in Willstätt.
Ihr 1:0 kurz nach der Halbzeit löste die Bremse: Andernachs Toptorschützin Carolin Schraa (links) ebnete den Weg zum Heimsieg der Bäckermädchen gegen den FC Carl-Zeiss Jena und scheiterte kurz vor dem Ende spektakulär am Pfosten. Foto: Tobias Jenatschek
… und der fünfte Sieg muss auch her. Sand ist keine Übermannschaft, hat einige Stärken aber auch Schwächen. Und unsere Bäckermädchen haben die Mittel, um diese Schwächen auszunutzen. Man muss nur das Ergebnis der Hinrunde aus dem Kopf bekommen, es gibt keinen Grund, übermässigen Respekt zu haben. Und wir haben Stärken, die andere nicht haben. Im 1 gegen 1 sind wir sehr gut, und wir beherrschen das Chaos-System, sind also nicht ausrechenbar. Spielen wir so wie die 1. Halbzeit gegen Meppen und/oder die 2. Halbzeit gegen Jena, dann sollten wir auch gegen Sand gewinnen,.