Zurück in der Spur: SG 99 schenkt Potsdamer U20 gleich sieben Stück ein

Die Reisestrapazen waren es wert: Mit dem erstaunlich glatten 7:1 (5:1) bei der rund 600 Kilometer entfernt beheimateten U20 des 1. FFC Turbine Potsdam kehrten die Fußballfrauen der SG 99 Andernach in die Erfolgsspur zurück. Mit dem neunten Saisonerfolg kletterten die Bäckermädchen in der Tabelle der 2. Bundesliga nach zuvor vier sieglosen Spielen auf Platz zwei zurück. Und die zuvor 287 Minuten währende Torlosserie löste sich in der brandenburgischen Landeshauptstadt auch schlagartig in Luft auf. Keine Frage, dass Trainer Florian Stein trotz anhaltender Personalsorgen mit dem Erreichten zufrieden war: „Da haben wir uns mal ordentlich den Frust von der Seele geballert. Ab der fünften Minute waren wir ständig tonangebend. Am Ende habe wir auch in dieser Höhe verdient gewonnen.“ Er relativierte im gleichen Atemzug: „Ich hänge Niederlagen nicht allzu hoch, das mache ich jetzt bei einem Sieg auch nicht.“ Dabei wird Stein nach nicht einmal 90 Sekunden schon mit den Augen gerollt haben. Denn mit ihrem einzig nennenswerten Vorstoß im ersten Abschnitt ging der Klassenneuling aus dem Nordosten der Republik schon in Führung. Eine Hereingabe von links landete genau in den Füßen von Emily Fiedler. Abwehrspielerin Laura Schmahl kam zu spät, die Nummer 18 der Potsdamerinnen traf flach und trocken zur frühen Führung (2.).

Die SG 99 schüttelte sich kurz und kam dank tatkräftiger Turbine-Unterstützung nur elf Minuten später schon zum Gleichstand. Der Rückpass von Joy Brockmann zu ihrer Torhüterin geriet viel zu kurz. Andernachs Kapitänin Lisa Kossmann spritzte dazwischen und düpierte die herausstürzende Natalie Dobler (13.). Es sollte noch besser kommen, innerhalb von nur drei Minuten kippte Carolin Schraa die komplette Begegnung. Nach einem Schmahl-Freistoß und dem sich anschließenden Kossmann-Kopfball prallte das Spielgerät an den Pfosten, die Nummer sieben der Bäckermädchen brauchte nur noch abzustauben – 1:2 (22.). Nicht viel anders erging es Potsdam beim nächsten konstruktiven Angriff des Gegners. Julia Schermuly ging rechts auf und davon und bediente die mitgelaufene Schraa in der Mitte. Wieder musste die Ex-Kölnerin nur den Fuß hinhalten – 1:3 (24.). Noch vor dem Pausenpfiff legte Andernach zweimal nach. Zunächst ging es über links, Dana Schüller flankte, Julia Schermuly hielt vorm Tor den Kopf hin – 1:4 (39.).

Der fünfte Treffer entstand durch die Mitte, einen langen Ball von Innenverteidigerin Karla Engels löffelte die aufgerückte Vanessa Zilligen an Dobler vorbei ins Netz – 1:5 (44.). Nach dem Wechsel ließ Andernach nicht nach, zwei Spielerinnen feierten noch ihre Torpremiere in dieser Saison. Schüller hatte wenig Mühe, nach Vorarbeit von Schraa und Kossmann aus kurzer Distanz ins Schwarze zu treffen – 1:6 (57.). Und Julia Schermuly sammelte einen weiteren Scorer-Punkt, als sie die mitgelaufene Anga Bartzen, nach 64 Minuten für Zilligen ins Spiel gekommen, mustergültig bediente – 1:7 (70.). Steins Fazit: „Sechs verschiedene Torschützen und ansehnlicher Kombinationsfußball. Wir können entspannt nach Hause fahren.“ Ganz so einfach wird es am kommenden Sonntag sicher nicht werden, auch wenn die SG 99 dann Heimrecht auf ihrem Kunstrasenplatz genießt. Die U20 des VfL Wolfsburg, zeitgleich mit 2:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim II erfolgreich, möchte gerne den 3:2-Hinspielerfolg gegen Andernach wiederholen. Bodo Heinemann

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Fünf Andernacher Tore auf einen Blick: Lisa Kossmann (ganz rechts) erzielte in Potsdam das 1:1, (von links) Vanessa Zilligen, Julia Schermuly und Carolin Schraa (2) sorgten für die 5:1-Pausenführung. Foto: Tobias Jenatschek

 

 

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