Vier Spiele, zehn Punkte: SG 99 etabliert sich mit dem 3:2 gegen Hoffenheim in der Zweitliga-Spitzengruppe

Die Bäckermädchen bleiben vorn dabei. Eine Woche nach der Nullnummer gegen Gütersloh, der ersten im Andernacher Stadion seit der Gründung der Frauenabteilung vor 15 Jahren, trafen die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach bei der U20 der TSG 1899 Hoffenheim wieder dreimal ins Schwarze, einmal mehr als ihre Gegnerinnen, und etablierten sich mit dem 3:2 (2:1)-Auswärtssieg als Tabellendritter weiter in den Spitzengruppe der 2. Bundesliga.
„Wir hätten aber mindestens doppelt so viele Tore erzielen müssen“, kritisierte SG-Trainer Florian Stein, „und auch Hoffenheim hätte zwei, drei mehr schießen können.“ Letzteres verhinderte Andernachs Torfrau Laura van der Laan, die sich mit starken Paraden ein Sonderlob des Coaches verdiente: „In der Schlussphase hat sie uns den Sieg gerettet.“

Unterm Strich war der Sieg der Gäste vom Rhein, die auch ihr viertes Saisonspiel mit derselben Startelf begannen, jedoch hochverdient. In der starken Anfangsphase gingen die Bäckermädchen früh in Führung, „in altbewährter Andernacher Manier“, wie Stein scherzte: „Ecke Lisa Umbach, die Torfrau kommt nicht raus, und Kathrin Schermuly köpft platziert ins lange Eck.“ Da waren knapp acht Minuten gespielt, und zwei Minuten später gaben die Gastgeberinnen ihre Antwort, als Ann-Sophie Bauer eine „tolle Freistoß-Variante“ (Stein) der TSG zum Ausgleich veredelte (10.). „Da haben wir ein bisschen gepennt“, gab Stein zu. Doch seine Schützlinge ließen sich das Heft nicht aus der Hand nehmen. Nach einer halben Stunde musste Maren Weingarz nur den Fuß hinhalten, als Carolin Schraa nach einem Einwurf präzise von rechts geflankt hatte (32.). „Danach ließen wir Hoffenheim besser ins Spiel kommen, wir hatten aber nach wie vor die besseren Torchancen“, beschrieb Stein den Rest der ersten Halbzeit. „Wie gesagt: Es hätte ein Schützenfest werden können.“

Stattdessen kassierten die Andernacherinnen nach Wiederbeginn prompt erneut den Ausgleich „Ich gehe davon aus, dass es Abseits war, weil unsere Kette stehen blieb, aber die Schiedsrichterin hatte es anders gesehen“, schilderte Stein das 2:2, das Marie Steiner nach einem Querpass von außen mühelos erzielte (54.). Diesmal kam die Andernacher Antwort postwendend: Den schönsten Angriff vollendete Lisa Umbach nach Carolin Schraas Hereingabe zum Siegtreffer (57.). „Danach war es ein offenes Spiel“, so Stein, „leider haben wir es nicht geschafft, den Deckel draufzumachen, so wurde es noch unnötig spannend. Aber unterm Strich ist unser Sieg verdient, weil wir gegen eine junge und dynamische Mannschaft einen Tick reifer waren.“ Der Blick auf die Tabelle macht die SG-Familie froh: „Wir haben gezeigt, dass wir ins obere Drittel gehören, wie es unser Ziel war“, freut sich Stein.

Nach drei Siegen und einem Remis steht für die Andernacherinnen nun wieder eine Länderspielpause an. „Abgesehen von der einen oder anderen Leihgabe an unsere zweite Mannschaft haben die Spielerinnen das nächste Wochenende komplett frei“, kündigt der Trainer an, „wir werden auch kein Testspiel bestreiten.“ Weiter gegt es am Sonntag, 16. Oktober, dann erwartet die SG 99 um 11 Uhr den Klassenneuling 1. FFC Turbine Potsdam II. Stefan Kieffer

Die Statistik zum Spiel gibt’s HIER

Als zweimalige Torvorbereiterin glänzte Carolin Schraa (rechts) beim Andernacher Auswärtssieg in Hoffenheim, einmal profitierte ihre Kollegin Maren Weingarz (links hinten) von der starken Vorarbeit. Da konnte es die frühere Kölnerin wohl verkraften, dass sie selbst wie bei dieser Großchance ohne Torerfolg blieb. Foto: Tobias Jenatschek

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