Bäckermädchen bleiben nach dem 1:2 beim 1. FC Nürnberg im April ohne Sieg

Der April war nun alles andere als der Erfolgsmonat der Bäckermädchen. Ein Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg II (1:1) und im Anschluss drei allerdings recht knappe Niederlagen hintereinander stehen da jetzt auf dem Konto der SG 99 Andernach. Trotz des jüngsten 1:2 (0:0) beim Aufstiegsaspiranten 1. FC Nürnberg hielt der Hinrundenzweite der 2. Frauenfußball-Bundesliga den vierten Platz in der Tabelle. Der Andernacher Trainer Florian Stein sieht längst nicht alles so schwarz, wie es die Bilanz vielleicht vorgaukeln mag: „Wir waren trotz personellem Substanzverlust durchweg konkurrenzfähig, in keinem einzigen Spiel haben wir uns abwatschen lassen. Das ist die wichtigste Erkenntnis. Auch in Nürnberg haben wir das sehr ordentlich hinbekommen, es hat heute sicherlich nicht die bessere Mannschaft gewonnen. In der Hinrunde hätten wir so ein Spiel bestimmt für uns entschieden.“

Halbzeit eins gehörte optisch überlegenen Gästen, die sich bis auf ein paar nette Einschussgelegenheiten im gegnerischen Strafraum aber vornehm zurückhielten. In der 41. Minute wäre Nürnberg fast in Führung gegangen, doch die Bäckermädchen verhinderten mit vereinten Kräften bei einer Triplechance des FCN den drohenden Rückstand. Dass Andernach den dann aber doch hinnehmen musste, lag laut Steins Einschätzung an „dunklen fünf, sechs Minuten“. In dieser Zeitspanne kurz nach Anpfiff des zweiten Durchgangs handelte sich die SG 99 die beiden am Ende entscheidenden Gegentreffer ein. Zunächst kam ein weiter Abschlag von Torhüterin Laura van der Laan postwendend zurück, die schnelle Nele Bauereisen lupfte den Ball listig über die zu weit vor ihrem Gehäuse postierte Nummer eins der Andernacherinnen (47.).

Knapp fünf Minuten später erwischte es die SG 99 ein zweites Mal an diesem Tag. Erneut war es ein langer Ball, der die Gäste vor Probleme stellte. Im Zentrum der Gefahrenzone fühlte sich niemand zuständig für Kerstin Bogenschütz, die per präzisem Kopfball van der Laan ein zweites Mal überwand (52.). Aber die SG 99 wäre nicht die SG 99, wenn sie mit Rückschlägen dieser Art nicht umzugehen wüsste. Wie schon vor Wochenfrist gegen RB Leipzig kämpften sich die Bäckermädchen im Angesicht der drohenden Niederlage zurück ins Spiel und schafften relativ frühzeitig auch den Anschlusstreffer. Dabei half FCN-Keeperin Lea Paulick tatkräftig mit, als sie an der vorangegangenen Flanke von SG-Kapitänin Lisa Kossmann vorbeisegelte. Alina Wagner stand am hinteren Eck des Fünfmeterraums und nutzte diesen Lapsus zum 1:2 (67.).

Zum Leidwesen der Gäste sollte das aber der letzte große Aufreger im Nürnberger Strafraum bleiben. Der „Club“ brachte die drei für ihn wichtigen Punkte im Aufstiegsfernduell mit dem verfolgenden FSV Gütersloh (zeitgleich 1:0-Sieger gegen den FC Bayern München II) mit etwas Glück und auch Geschick über die Runden. „So steigst du auf, wenn du solche Spiele gewinnst“, zuckte Stein nach dem Duell auf Augenhöhe am Nürnberger Valznerweiher mit den Schultern. Neun, zehn, acht und 13 lauten die Tabellenplätze der Konkurrenz in den noch vier folgenden Spielen der SG 99 bis zum Saisonschluss – beginnend mit der Heimpartie am Sonntag um 14 Uhr gegen die U 20 von Eintracht Frankfurt, die ihr aktuelles Heimspiel gegen Leipzig mit 0:6 in den Sand setzte. „Da wollen wir uns wieder stabil präsentieren und dreifach punkten“, sagte Stein – eine nachvollziehbare Forderung, denn schließlich soll ein versöhnlicher Ausklang die bisher wenig erfreuliche Rückrunde noch ins rechte Licht rücken. Bodo Heinemann

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Weiter geht es am Sonntag, 7. Mai (14 Uhr), mit dem Heimspiel gegen die U20 von Eintracht Frankfurt.

Hier verhindert Nürnbergs Keeperin Lea Paulick nahendes Unheil gegen die stürmische SG 99 (weiße Trikots). Beim Andernacher Anschlusstreffer durch Alina Wagner (hinter Paulick postiert) gab die Torhüterin des FCN aber kein gutes Bild ab, als sie an der vorangegangenen Flanke von Lisa Kossmann vorbeisegelte. Foto: Tobias Jenatschek

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