Platz zwei gefestigt: Schumacher trifft vor langer Verletzungspause zum 1:1 beim 1. FC Köln II

Die Fußballfrauen der SG 99 Andernach beenden die Hinrunde der 2. Bundesliga mit einem Unentschieden. Trotz des 1:1 (0:1) beim abstiegsbedrohten 1. FC Köln II bleiben die Bäckermädchen aber souverän auf Platz zwei hinter dem etwas enteilten Tabellenführer RB Leipzig. Trainer Florian Stein bilanzierte treffend: „Es war der nicht ganz zufriedenstellende Abschluss einer grandiosen Halbserie.“ Auch die aufstiegsambitionierte Konkurrenz auf den folgenden Plätzen kam nicht zum gewünschten Sieg: Der 1. FC Nürnberg ging mit 0:4 bei der TSG 1899 Hoffenheim II unter, der FSV Gütersloh musste sich mit einem 1:1 bei Eintracht Frankfurt II begnügen.

Mit nunmehr 27 Punkten hat die SG 99 bereits acht mehr als zur Hälfte der Vorsaison auf dem Konto. Abstieg? Schon jetzt für den Vorjahresvierten definitiv kein Thema. Aufstieg? Wahrscheinlich auch nicht. Ob der Sprung in die deutsche Eliteklasse für sportlich stabile Andernacherinnen unter Umständen vielleicht doch infrage kommt, entscheidet sich wohl bis zum Rückrundenbeginn am 26. Februar. Eine entsprechende Pressemeldung dazu soll folgen. Infrastrukturelle Defizite (vornehmlich die fehlende Flutlichtanlage im eigenen Stadion) lassen darauf schließen, dass eine etwaige Bewerbung (beim DFB abzugeben bis zum 15. März) dem Vernehmen nach ausbleibt – zumindest in diesem Jahr. Trainer Stein hatte das schon vor Monaten mehr als nur angedeutet, insofern wäre das für seine Mannschaft keine allzu große Überraschung.

Zurück zum Spiel nach Köln: „Zu zerfahren, zu viele Fehlpässe, zu überhastete Abschlüsse“, beurteilte Teammanagerin Isabelle Hawel zur Pause die Darbietung der Bäckermädchen. Stein ergänzte: „Da fehlte mir die Energie. Wir hatten aber drei Großchancen, da musst du mehr draus machen.“ Köln dagegen nutzte eine eigene gute Gelegenheit zur Führung: Meike Meßmer machte sich, verfolgt von Schumacher, nach Schnittstellenpass durch die Mitte auf den Weg gen Andernacher Tor und überlupfte die herausgeeilte Torfrau Laura van der Laan (28.).

Gegen Leipzig, Jena und Nürnberg lag die SG 99 ebenfalls mit 0:1 im Hintertreffen, sammelte in diesen drei Begegnungen unterm Strich noch sieben Punkte. Und auch die Partie auf dem Kunstrasen des RheinEnergie-Sportparks sollte nicht verloren gehen. Dabei schrieb das Fußballleben eine fast schon kitschig-schöne Geschichte. Innenverteidigerin Magdalena Schumacher, mit ihren 27 Jahren schon in der neunten Saison für die SG 99 im Einsatz, feierte einen Tag vor ihrer dringend notwendigen Knie-Operation ein persönliches Erfolgserlebnis – das natürlich auch der Mannschaft weiterhalf. Nach einer Ecke durch Kapitänin Lisa Kossmann von der rechten Seite schraubte sich die Spielerin mit der 23 auf dem Rücken am vordersten Pfosten nach oben und überwand per Kopf die Kölner Keeperin Kristin Krammer. Was die Mannschaft aber wieder vom eingeschlagenen Weg abbrachte: Abwehrspielerin Besarta Hisenaj musste nach 71 Minuten vom Feld, nachdem sie Gegenspielerin Carolin Elsen humorlos an der Seitenlinie umgegrätscht hatte. Die kosovarische Nationalspielerin, vier Minuten zuvor bereits verwarnt, sah zum wiederholten Mal die Gelbe Karte, was in Summe den Platzverweis nach sich zog. Den daraus resultierenden Freistoß durch Maja Weber köpfte Meßmer an den Pfosten – Glück für den Favoriten. Kurz zuvor war Winterneuzugang Dana Schüller, bis Mitte vergangenen Jahres noch beim Gegner im Einsatz, zu ihrem Debüt im schwarzen Trikot der SG 99 gekommen. Sie und alle übrigen Andernacherinnen sicherten zumindest das dritte Remis in dieser Spielzeit. Auch Tijana Duricek, neben Schüller ein zweiter Wintertransfer der Gäste, die in der Nachspielzeit für die nun bis zum Jahresende fehlende Schumacher eingewechselt wurde. Kleiner Trost: Nach dem Abpfiff wurde die Co-Spielführerin gebührend von ihrem Team in die (Karriere-)Pause verabschiedet. Bodo Heinemann

Die Statistik zum Spiel gibt es HIER

Die Tore im Video-Zusammenschnitt gibt es HIER bei staige.tv

Das nächste Spiel: SC Freiburg U20 – SG 99 Andernach am Sonntag, 26. Februar, 11 Uhr.

Zurück an alter Wirkungsstätte: Die Ex-Kölnerin Carolin Schraa (rechts im schwarzen Trikot der SG 99 Andernach im Duell mit FC-Spielerin Laura Vogt) und ihre Mannschaft (links hinten Anga Bartzen) mussten sich mit einem 1:1 zum Abschluss der Hinrunde begnügen. Foto: Tobias Jenatschek

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